Letztendlich war es doch 1 Uhr, bis sie aus dem Wasser kamen. Youngjun hätte ihnen die Ohren langgezogen, aber die anderen schienen sich nicht groß darum zu kümmern. Dafür fielen, zumindest Skye und Jongin, ziemlich tot ins Bett und schliefen sofort ein. Der Wecker stand auf 8 Uhr, doch Skye wachte eine halbe Stunde früher auf. Beim Schlafen war sie wie ein Reptil, wenn es früh warm wurde, war sie auch früh wach. Auf Adavaci Island stand sie nie später als kurz nach 6 Uhr auf. Dann ging sie noch vor dem Frühstück zum Tauchen und dann konnte der Tag beginnen.
An diesem Morgen hatten EXO ein Fotoshooting im ‚Garden by the Bay‘. Das Gelände sah aus wie aus Avatar. Sie hatten dort diese ‚Super Tree Grooves‘ und botanische Hallen. Abends wurde das natürlich alles noch angestrahlt, doch auch am Tag war es sehr beeindruckend und futuristisch.
Während des Frühstücks wirkten alle noch etwas zerknautscht, doch das würde schon vergehen.
Mit einem Shuttle brachte man sie auf das Gelände. Dort hatte man ihnen eine Umkleide zur Verfügung gestellt und die Stylisten gingen sofort ans Werk. Der Fotograf und der Aufnahmeleiter stellten sich Skye vor und sie besprachen kurz das Konzept. Passend zu dem Garden by the Bay sollten die Jungs aufgespaced werden. Mit silbernem Make-Up und Echsenhaut. Also keine echt, sondern gemalte. Wieder musste Skye daran denken, dass sie vielleicht wirklich nur Aliens waren, die auf der Erde ausgesetzt wurden.
Am gruseligsten sah Chanyeol aus, der nur auf einem Auge eine blaue Kontaktlinse hatte. Mit dem metallic-Look und Schuppen konnte Skye umgehen, aber ein großes blaues und ein normales braunes Auge waren super gruselig.
Zuerst ging es in den Cloud Forest, eine der Hallen. Hier gab es Wasserfälle und Skyewalks. Die Sänger waren bei solchen Dingen super professionell und Skye hatte Zeit dem Fotografen etwas über die Schulter zu gucken.
Auf dem Weg zur nächsten Location kam Chanyeol zu Skye.
„Ich gehe kurz auf die Toilette.“
„Ich komme mit – noch mal verliere ich dich nicht“, erwiderte sie und er zog die Augenbrauen hoch.
„Du kommst mit? Also mit-mit?“
Sie zwickte ihn leicht in den Arm. Jetzt auch noch frech werden! Sie suchten eine Toilette und Skye nutzte den Moment, um selbst kurz zu verschwinden. Als sie raus kam war von Chanyeol weit und breit keine Spur. Sie wartete noch einen Moment und kam sich schon wieder veräppelt vor. Unsicher stand sie vor der Tür zum Männer-Klo. Frauen hatten ja ihre eigenen Kabinen, selbst wenn jemand in die Frauentoilette kam, sah er nichts, außer Reihen voller Türen. Bei Männern war das anders. Die hatten in der Regel ein paar Kabinen und ansonsten Pissoirs. Also hier könnte sie tatsächlich etwas sehen, was gar nicht für ihre Augen bestimmt war. Sie wartete noch einen Moment und ging dann hinein. Mit der einen Hand öffnete sie dir Tür, mit der anderen verdeckte sie sich die Augen.
„Channi?“, rief sie hoffnungsvoll. Als sie keinerlei Geräusche hörte, nahm sie die Hand von den Augen und schaute sich skeptisch um. Sie kniete sich sogar hin, um zu schauen, ob er in den Kabinen war. Auch nichts, aber wenn jetzt jemand reinkommen würde, würde der sich auch fragen, was hier los war. Skye war nicht lange auf Toilette gewesen, nie im Leben war er bedeutend schneller gewesen, doch dann bemerkte sie etwas. Eine weitere Tür mit der Aufschrift ‚Ausgang‘. Die Toilette hatte zwei Ausgänge. Ganz tolle Idee. Skye ging auf der anderen Seite raus und schaute sich um. Kein Chanyeol.
„You’ve gotta be kidding me…“
Sie lief also los und schaute sich um, bis sie ihn irgendwann sah. Als die Assistentin vor ihm stehen blieb, hellte sich sein Blick auf.
„Da bist du ja! Ich habe dich überall gesucht!“
„Was heißt du hast mich gesucht? DU bist auf der falschen Seite raus.“
„Wirklich?“
„Wirklich“, bestätigte sie ihm. „Oder ist dir nicht aufgefallen, dass es hier anders aussieht, als auf der anderen Seite?“
Chanyeol schaute sich um und nickte langsam.
„Darauf habe ich gar nicht so richtig geachtet …“ Skye musste sich ein Memo setzen ihn heute Abend zu schlagen. Jetzt war er gestylt und mit den Stylisten würde sie sich nicht anlegen.
Das nächste Problem, vor dem sie standen war, dass auch Skye nicht so recht wusste, wohin sie mussten. Sie hatte damit gerechnet, sie die Gruppe nach der Toilettenpause noch sehen würden. Pustekuchen. Immerhin hatte Skye eine ungefähre Ahnung in welche Richtung sie gelaufen waren, die würden sich ja wohl finden lassen! So groß war das Gelände jetzt auch nicht.
15 Minuten später standen sie unter den riesigen Tree Grooves.
„Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“
Nein, war sie nicht! Wenn sie sich sicher wäre, hätten sie die anderen gefunden. Skye holte ihr Handy raus und versuchte Jongin anzurufen.
„Wir haben unsere Handys in der Umkleide gelassen …“, kommentierte Chanyeol und es fehlte nicht mehr viel, bis Skye die Stylisten egal waren. Sie packte das Handy wieder weg und atmete tief durch.
„Huhuuuuuu“, hörte sie auf einmal und ihr Blick ging nach oben. Da waren sie! Die Grooves hatten ebenfalls einen Highwalk.
„How did you get up there?“, rief Skye zurück und Sehun deutete auf den einen Groove.
„Das ist ja mal etwas Neues, dass du verloren gehst“, meinte Suho zu Skye, als sie endlich oben waren.
„Du weißt wieso der Mensch nicht fliegen kann?“
„Weil wir keine Flügel haben?“
„Genau.“
Skye schaute von Suho zu dem Rand und wieder zurück, da verkrümelte sich der Sänger.
Nach dem Shooting fuhren sie mit den Tour-Stylisten und Seunghwan – der andere Manager – und den Backgroundtänzern zum Mittagessen, bevor es in die Halle ging. Das Restaurant lag in Chinatown und hatte einen Roofgarden, auf den sich Skye und Jongin zurückzogen, bevor es Essen gab.
„Ich freue mich auf den Sommer.“
„Wieso?“, fragte Skye.
„Deine Röcke werden kürzer“, erwiderte er grinsend. So kurz war der Rock noch nicht einmal. Schließlich war sie EXOs Assistentin und wollte ordentlich aussehen. Der Rock ging also bis zu den Knien.
„Ich freue mich auf faule Nachmittage am Hangang, wenn wir auf einer Decke in der Sonne liegen und uns Pizza bestellen.“
„So etwas habe ich so lange nicht mehr gemacht!“ Das glaubte sie gerne. Wohin konnten die Kerle schon gehen ohne erkannt zu werden? Irgendwann wollte jeder seine Ruhe haben, ohne Fans, ohne Kameras. Für Skye wäre das nichts. Sie wäre so ein Promi der ständig ausrastet.
„Oder die warmen Sommernächte auf den Bergen, mit Blick über Seoul. Der Inwangsan ist schön und der Namhansanseong auch.“
„Können wir auf den Inwangsan gehen?“, fragte Jongin hoffnungsvoll.
„Na klar!“
Auf dem Inwangsan war sie mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Wenn man es so nennen wollte. Sie war ungefähr eine Stunde vor Sonnenuntergang den Berg hoch. Auf dem Weg zum ersten Gipfel – wir reden hier von 340 Meter Höhe, also keine allzu großen Erwartungen hier – kam sie an einem Häuschen vorbei, in dem Soldaten stationiert waren. Skye dachte sich, dass sie das mit dem Naturschutzgebiet ganz schön ernst nahmen. Oben angekommen sah sie, dass auf der Rückseite des Bergs eine Militärstation war und auf einem Schild wurde darauf aufmerksam gemacht, dass man das Militärgelände nicht fotografieren durfte. Skye hatte es sich gemütlich gemacht und den Sonnenuntergang abgewartet, um zu fotografieren, als sie Taschenlampen sah, die sich den Weg hoch kämpften. Der Weg war nicht beleuchtet und Skye fand es ganz schön mutig, dass Leute im Dunklen dort hochkamen. Sie selbst hatte nur ihre Taschenlampen-App. Damals. Danach hatte sie immer richtige Taschenlampen dabei gehabt. Jedenfalls standen ein paar Minuten später zwei Soldaten vor ihr, völlig am Ende ihrer Kräfte. Die Amerikanerin dachte sich noch, dass sie für Soldaten, die auf einem Berg stationiert waren, keine gute Ausdauer hatten.
„Sorry …. you can not … take picture … this way“, sagte einer der Soldaten, schnaufend und deutete hinter Skye, in Richtung der Militärstation.
„Ja, ich weiß“, erwiderte sie auf Koreanisch und die beiden Soldaten tauschten einen Blick aus, der sagte ‚Super, da laufen wir hier hoch und die weiß das schon!‘. Damit sich der Weg halbwegs lohnte, taten sie skeptisch und fragten Skye, ob sie die Bilder sehen durften, die sie aufgenommen hatte. Da saß sie also, auf einem Felsen, auf einem Berg und zu jeder Seite ein Soldat.
„Oh, very good picture! Good camera!“
„No, very good photographer“, beharrte sie und tat so, als könnte sie kein Koreanisch. Schließlich würden die Bilder nicht so werden, wie sie waren, wenn sie nicht wüsste, was sie tat. Sie zeigte den Soldaten auch Bilder der vergangenen Tage, von Iwha und der Nachtführung im Chandeokgung Palast und die beiden waren wirklich beeindruckt. Schließlich fragten sie Skye wie lange sie noch auf dem Berg bleiben wollte und ob die beiden Skye mit runternehmen sollten, doch sie winkte nur ab und sagte sie habe eine Taschenlampen-App. Jedenfalls hatte sie seither immer zwei Dinge dabei, wenn sie auf die Berge ging. Zum einen eine Taschenlampe und zum anderen Insektenspray. Auf dem Weg zurück nach unten war sie praktisch von Moskitos bei lebendigem Leib aufgefressen worden!
„Ich finde es schön, dass wir so normale Sachen machen können“, riss sie Jongin aus den Gedanken.
„Was meinst du mit normalen Sachen?“, fragte sie lachend. „Bist du mit Krystal nie ausgegangen? Oder deinen anderen Freundinnen?“
„Doch … wir haben schon Dinge unternommen. Aber sie war lieber Zuhause, geschützt und wenn wir weg gegangen sind, habe ich mich immer unter Druck gefühlt irgendwas Tolles zu machen, etwas Außergewöhnliches. Bei dir habe ich das Gefühl, dass du auch in den kleinen Dingen Schönheit findest und auch die kleinen Dinge, werden mit dir zu etwas Tollem.“
Zuerst traf sich ihr Blick, dann ihre Lippen, dann räusperte sich Chen, der den beiden sagte, dass das Essen fertig war.
Mit vollem Magen ging es zu einem langen Abend. In der Konzerthalle herrschte schon reges Treiben, alle liefen durcheinander, aber erstaunlicherweise schien jeder zu wissen, was er zu tun hatte. Es wurde der Ablauf noch einmal besprochen. In 1,5 Stunden gab es ein Fanmeeting mit 50 Fans, die bei irgendetwas gewonnen hatten. Diese Fans waren auch beim Soundcheck dabei und noch weitere 250 Fans, die VIP Tickets gekauft hatten. Nach dem Soundcheck waren es knapp 2 Stunden, bis das Konzert begann. Der Fanclub war heute Morgen schon in der Halle gewesen, um die Sitzplätze vorzubereiten. Fanclubs in Korea und wohl auch in Singapur, Japan oder China, waren schon besonders. Zum ersten Mal hatte Skye das bei einer Super Show gesehen. Auf dem Platz lagen zig Banner und Knicklichter mit genauen Instruktionen, wann man was zu machen hatte. Inzwischen machten sie aus Papierschildern ganze Bilder, die sich über die ganze Halle zogen. Schriftzüge und verschiedene Formationen. Die Assistentin stellte sich das recht aufwendig vor, weil jede Halle anders war.
„Ich glaube du solltest bei dem Fanmeeting nicht in der Nähe sein“, kam es von Seunghwan.
„Wie meinst du das?“
„Na ja, du bist Jongins Freundin und nicht jeder findet das gut. Ich denke, um Konflikten aus dem Weg zu gehen, solltest du nicht im Sichtbereich sein.“
Auch wenn Skye wusste, dass er Recht hatte, so fühlte sie sich doch etwas diskriminiert. So ein bisschen.
Sie ging also in die Cafeteria und nahm sich ihren Laptop. Skye war noch nie auf einem Fanmeeting gewesen, obwohl sie in Korea lange gelebt hatte. Sie boykottierte das Konzept. In den Alben gab es Codes, mit denen man sich registrieren konnte und man kam in den Lostopf. Das führte zu zwei Situationen:
Die Fans kauften natürlich nicht nur ein Album, sondern 20-30, wenn nicht sogar mehr. Ein einzelnes Album in Korea war nicht teuer – dafür, dass sie so toll aussahen, mit Fotobüchern und Postern. Trotzdem, wenn man sie Dutzendweise kaufte, fiel das schon ins Geld. Später sah man die Alben dann auf Ebay, ohne Sammelkarte oder unversiegelt, doch die Frage war, wie viele die Fans tatsächlich verkaufen konnten. Sie kannte Leute, die so viel Geld für Alben ausgaben, dass sie kein Geld mehr für Essen hatten. Vielleicht gab es Fans, die das nicht konnten und die hatten dann praktisch gar keine Chance auf so ein Fanmeeting zu gehen.
Für die internationale Fangemeinde war es praktisch unmöglich zu so einem Fanmeeting zu kommen. Selbst wenn sie gewinnen würden, müssten sie in dem Zeitraum in Korea sein. Entweder war man lucky und hatte genau in diesem Zeitraum Urlaub in Korea gebucht oder man flog extra dafür ein. Dann war diese Registrierungsseite natürlich auf Koreanisch – um es den internationalen Fans noch schwerer zu machen
Beides fand Skye einfach unfair und unterstützte das nicht. Früher gab es noch die guten, alten Autogrammstunden, bei denen man sich 6 Stunden angestellt hatte, um seinen Star zu sehen, ohne vorgeschrieben zu bekommen, ob man dem Star ein High-Five geben durfte oder nur die Hand. Skye würde sich so albern vorkommen. Vielleicht war sie einfach nicht Fan genug.
Nach dem Soundcheck kam die Band in die Cafeteria, um etwas zu essen.
„Da bist du ja.“ Jongin setzte sich zu ihr und Skye klappte den Laptop zu.
„Ja, mir wurde ans Herz gelegt mich etwas zurückzuziehen“, erwiderte sie ihm und zuckte mit den Schultern. Sie war nicht sauer. Jongin hatte selbst zu seinen Fans gesagt, dass er Privat und Beruf trennt, auch wenn es schwer war, wenn die Freundin auch die Assistentin war.
„Was macht eigentlich dein Finger?“, wechselte er das Thema und Skye schaute auf das Pflaster.
„Alles gut, ich merke es kaum noch.“ Lüge! Hölle tat das weh! Die Haut war komplett aufgeklappt und sie hoffte, dass der Druck von dem Pflaster dazu führte, dass es wieder anwuchs. Alle paar Stunden schaute sie, ob es nicht langsam anfing zu faulen. Nähen brachte da nichts, dafür wäre es zu klein. Ein Arzt würde es höchstens ganz abschneiden und dann als offene Wunde behandeln, die vernarben würde. Immerhin hatte die keinen Knochen gesehen, aber um ehrlich zu sein hatte sie auch nicht unter den Hautfetzen geschaut.
Und dann wurde es langsam ernst. Die Jungs wurden fertig gemacht und chillten hinter der Bühne. Sie wirkten ziemlich ausgelassen und entspannt. Wahrscheinlich war Skye mehr aufgeregt, als sie es waren.
Heute war Sugas Geburtstag und so machten sie kurz vor der Show noch einen Videoanruf, um ihm zu gratulieren. Taehyung winkte die ganze Zeit in die Kamera und grinste.
„Was tust du da?“, fuhr ihn Suga genervt an.
„Fanservice. Skye ist unser Fan!“
„Was?“, kam es von Suho, Chanyeol und Chen gleichzeitig.
„Verräter!“
„What?!“ Skye schaute panisch.
„Und ich bin ihr bester Freund!“, setzte Taehyung noch einen oben drauf.
„Aha“, kam es von Skye.
„Was?! Du willst nicht meine beste Freundin sein?!“ Suga schubsten Tae zur Seite.
„Skye, zurück zu den wichtigen Sachen. Wusstest du von der ‚Fat Lady‘?“
Damit wussten EXO nichts anzufangen, aber Skye fing an zu lachen.
„Wer ist die Fat Lady?“, fragte Sehun verwirrt, doch Skye lachte nur noch mehr. Na das würde heiter werden, wenn BTS jetzt auch noch eingezogen waren. Adieu Schlaf.
Doch dann war es Zeit für die Show und Taehyung rief noch schnell, dass er sie anrufen würde.
Das Konzert war Wahnsinn. Sie hatten so viel Energie – Skye wartete nur darauf, dass sie irgendwann einfach umkippten. Doch das geschah nicht. Skye konnte das Konzert natürlich nicht genießen. Sie lief ständig hin und her, um zu gucken, dass alles bereitstand. Auch Mias Rat Früchte aufzustellen hatte sie befolgt. Irgendwann joggte Jongin an ihr vorbei. Skye hatte sich selbst ein Stück Mandarine genommen und hielt es zwischen ihren Zähnen, während sie mit Taehyung chattet. Da kam Jongin und küsste sie. Er drückte sie gegen die Wand, er war völlig aufgedreht.
„Bitte sag mir, dass wir keine After Show Party haben“, sagte er außer Atem, als sie den Kuss beendeten.
„Sorry“, erwiderte sie nur und presste die Lippen aufeinander. Sie hatte tatsächlich etwas geplant. Jongin schnaufte und joggte dann weiter. Erst jetzt sah Skye vier Mitarbeiter, die sie mit offenem Mund anstarrten. Solche Gefühlsausbrüche waren sie wohl nicht gewohnt. Skye räuspert sich und ging ebenfalls weg. Jetzt hatte er sie völlig wuschig gemacht und sie bereute selbst für danach noch etwas organisiert zu haben.
Man dürfte meinen, dass EXO nach einem drei Stunden Konzert fertig waren. Weit gefehlt. Okay, zuerst hatten sie noch Adrenalin und sprangen durch die Gegend, bis Skye sie unter die Dusche schickt. Nach dem Duschen gelangten sie in einen Zustand tiefer Zufriedenheit heute sehr viele Fans glücklich gemacht zu haben und dann erwähnte Skye das Wort ‚Essen‘ und schon verwandelten sie sich in Gremlins.
Skye hatte die Party im Level 33 geplant, für den engsten Kreis, was immer noch knapp 50 Leute waren. Das Level 33 lag auf der gegenüberliegenden Seite des Marina Bay Sands und brachte eine neue Perspektive. Man hatte ein Büffet aufgebaut und alle genossen das Essen und plauderten durcheinander. Skye vermisste Mia. Gerne hätte sie die Deutsche heute an ihrer Seite gehabt, doch letztendlich haben alle überlebt – auch wenn sie fast mit Chanyeol verloren gegangen wäre. Sie würde dem Kerl so einen Peilsender unter die Haut schießen, wie James Bond und dann könnte sie per App verfolgen wo er war.
Nach dem Essen schlichen sich Skye und Jongin zurück ins Hotel, vor den anderen und fielen schon im Fahrstuhl übereinander her. Bis der Fahrstuhl sich räusperte. Die beiden fuhren erschrocken auseinander und schauten sich um. Sie waren alleine.
„War das unser Gewissen?“, fragte Jongin.
„So ein Quatsch … Gewissen.“
„Please wait until you have reached you room“, erklang eine Stimme aus dem Nichts. Doch dann sah Skye eine Kamera und auch einen Lautsprecher. Das Paar schaute sich an und wurde rot. Mit Kameras hatten sie nicht gerechnet.
„Sorry“, sagten sie gleichzeitig.
„No worries, have a lovely evening“, sagte der Fahrstuhl.
Zum Glück kamen sie in ihrem Stockwerk an und sie sprangen praktisch aus dem Fahrstuhl und schauten skeptisch zurück.