Chen und Chanyeol bekamen ein Zimmer zusammen und Skye blieb ebenfalls.
„Du musst nicht bleiben“, beharrte Chen, der es nicht gewohnt war so bemuttert zu werden. Doch Skye hatte sich zwei Stühle zusammengeschoben und eine Decke besorgt. Jongin war schlau genug gewesen Sportklamotten aus der Halle mitzubringen, damit sie sich umziehen konnten – inklusive Skye. Die anderen waren schon ins Hotel gefahren, nur Jongin wartete noch etwas.
„Ich hole euch noch etwas zu trinken“, meinte Skye zu den beiden Patienten, doch die beiden wussten, dass das frisch verlobte Paar sich nur davonstehlen wollte. Sie gingen vor die Tür, um etwas frische Luft zu bekommen. Sie suchten sich eine dunkle Ecke, für den Fall, dass die Fans hier aufschlagen würden und er zog sie direkt an sich.
„Ich habe noch gar nichts von dir gehabt“, beklagte sich Jongin und küsste sie.
„Rede doch mal mit meinem Boss darüber“, erwiderte sie grinsend.
Nach knapp einer Stunde kam sie wieder auf das Krankenzimmer. Chen war bereits eingeschlafen, doch Chanyeol hatte sich den Fernseher angemacht.
„Getränke, huh?“, fragte er grinsend, als sie tatsächlich zwei Becher dabeihatte.
„Ich habe doch gesagt ich hole Getränke“, erwiderte sie grinsend und stellte ihm einen Becher auf den Tisch. Die Nachtschwester kam, um die Infusion zu entfernen. Der Zugang in der Hand blieb aber noch. Dann bekam er noch Schlaftabletten, die Skye auch gerne gehabt hätte.
Sie begann es sich auf den Stühlen bequem zu machen, als er die Decke hob.
„Jetzt sei nicht albern“, sagte er nur und sie stieg zu ihm unter die Decke. Das Bett war nicht sehr breit und Chanyeol legte den Arm um sie.
Zum Glück war das Zimmer klimatisiert, denn Chanyeol war unheimlich warm. Nicht so heiß, dass sie sich Sorgen machte, dass er Fieber hatte, aber schon warm. Wie ein Werwolf.
Arm in Arm schliefen sie ein.
… Bis ungefähr 2 Uhr morgens. Skye wachte auf, weil da überall Hände waren. Zuerst hielt sie es wieder für einen EXO-BTS-Alien-Traum, doch irgendwie war es ihr dann doch zu real. Es war dunkel in dem Zimmer, aber es war Chanyeol, dessen Hände anfingen auf Erkundungstour zu gehen.
„Chan?“, fragte sie verwundert und dann fanden seine Lippen die ihren. Das kam unerwartet. Bis Skye angemessen reagieren konnte, waren sie schon eng miteinander verschlungen. Sie verstand gar nicht was passierte und drückte ihn leicht von sich weg.
„Das ist falsch, wir können das nicht tun“, sagte sie bestimmend.
„Tu es nicht, heirate ihn nicht, du bist so schön…“ Wieder wollte er sie küssen, doch die Amerikanerin entriss sich seinen Armen und schaffte einen gewissen Sicherheitsabstand zu ihm. Sie atmete schwer und hielt sich am Fußende des Bettes fest.
„Was tust du denn?“, fragte sie ihn. Es war doch Chanyeol! Ja, er war süß, aber sie empfand nicht so für ihn.
„Und überhaupt, wen soll ich nicht heiraten?“
Chanyeol drehte sich nur weg, doch so leicht ließ sie ihn nicht davonkommen und lief um das Bett herum. Mit Erstaunen stellte sie fest, dass er eingeschlafen war! Der war völlig high! Skye schüttelte nur den Kopf und legte sich zu Chen.
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Am nächsten Morgen wurden sie entlassen, doch Seunghwan ordnete Bettruhe bis zum Konzert an. Während die anderen also im Pool tobten, lagen Chen und Chanyeol oben auf einem Zimmer. Aus Solidarität ging Skye mittags zu ihnen, um mit ihnen etwas zu essen zu bestellen. Sie hatte bisher Chanyeol nicht auf den Vorfall vergangene Nacht angesprochen, auch wenn Chens Blick heute Morgen unbezahlbar gewesen ist, als er aufwacht war und er feststellte, dass er Stirn an Stirn mit Skye lag.
„Hattest du eigentlich gestern Abend etwas geplant gehabt … also, wenn wir nicht ins Krankenhaus gemusst hätten?“, fragte Chen, weil er wusste, dass sie sicher etwas geplant hatte.
„Willst du nicht wissen“, erwiderte sie nur, um ihm die Enttäuschung zu ersparen.
„Na komm, sag es schon – aber nur uns, damit die anderen uns kein schlechtes Gewissen einreden können“, meinte Chanyeol.
„Ich wollte mit euch zum Cage-Thaiboxen.“
Den beiden Männern fiel alles aus dem Gesicht.
„Seunghwan hätte dich umgebracht!“, bemerkte Chen, doch Skye zuckte nur mit den Schultern.
„In all den Dingen, die er mir verboten hatte, war von Cagefights nie die Rede gewesen.“
Doch ehrlich, wer kam denn auch auf so etwas? Skye!
„Oh man, das wäre voll geil geworden.“ Jetzt ärgerte sich Chanyeol, dass er es wusste.
„Na dafür ist etwas anderes geil geworden.“ #nofilter Zu spät bemerkte Skye, dass ihr Mund schneller als ihr Hirn gewesen ist. Die beiden Männer verstanden den Wink sehr wohl. Chen schaute entsetzt zu Chanyeol, der hingegen schaute sich entsetzt in den Schritt.
„Nein!“, rief Skye lachend. „So geil dann auch nicht.“
„Hey Mann, wegen dir ist sie zu mir ins Bett gekommen“, kam es von Chen.
„Willst du dich jetzt beschweren?“, fragte Skye.
„Nein, du riechst gut.“
Chanyeol schaute zu Chen rüber.
„So viel zum Thema geil.“
„Nicht so geil! Aber man darf doch wohl mal sagen, wenn jemand gut riecht“, verteidigte sich Chen.
„Gruselig…“, kam es von Skye in einem Singsang.
„Also was habe ich dann gemacht?“, wollte Chanyeol jetzt doch wissen. Skye biss sich auf die Unterlippe. Es war nicht seine Schuld, er war total weggeschossen gewesen und es ihm jetzt zu erzählen, was er selbst gemacht hatte, war irgendwie komisch.
„Ich bin aufgewacht, weil deine … Hände auf Wanderschaft gegangen sind und dann … hast du mich geküsst … aber du warst total high, du hast irgendwas gesagt das ich ihn nicht heiraten sollte …“
Chanyeol lief hochrot an und Chen fing an zu lachen.
„Das tut mir so leid!“
„Ach, schon gut.“
„Warte … hast du es gemocht?“, kam direkt von Chanyeol und Skye warf ein Kissen nach ihm.
„Schön durchatmen!“
Es dauerte ein paar Minuten, bis sie sich wieder beruhigt hatten.
„Aber wen hast du bitte gemeint, als du gesagt hast ich solle ihn nicht heiraten?“, wunderte sich die Assistentin noch immer.
„Na Jongin“, beantwortete Chen die Frage. Skye zog die Augenbrauen zusammen.
„Na bis wir heiraten kommen noch mindestens vier Krisen“, prophezeite sie, doch Chanyeol klopfte ihr auf die Schulter.
„Schon okay, wir wissen es.“
„Ihr denkt was zu wissen?“
„Schau, ist sie nicht süß? Sie sieht aus wie dieser Hase von Zoomania … Office Hopps?“
„Ich hopps dir gleich eine! Was wisst ihr?“ Sie schlug trotzig seinen Arm weg.
„Das er dir einen Antrag gemacht hat.“
Es wäre so schön, wenn im wirklichen Leben die Augenlieder auch so Geräusche machen könnten, wie im Manga, wenn jemand total verwirrt war.
„Ach ja … ehm … wann war das genau noch mal?“
„Im Riesenrad. Wir haben gesehen wie er sich vor dir gekniet hat“, trumpfte Chanyeol, zuckte aber zusammen, als er von Skye einen Klaps auf den Hinterkopf bekam.
„Weil ich eine Panikattacke hatte!“, klärte Skye auf.
„Oh“, kam es von den beiden Männern gleichzeitig. Skye rollte mit den Augen.
„Ernsthaft. Ihr denkt wir verstreiten uns und er macht mir direkt einen Antrag?“
Ja, sie wollte ihnen eine Chance geben. Ja, sie hatte Jongin vermisst. Nein, sie war immer noch nicht auf den Kopf gefallen.
„Es kam uns auch etwas komisch vor, aber wir dachten, vielleicht seid ihr ja so verliebt …“, begann Chen.
„So verliebt kann ich gar nicht sein“, stellte sie klar und ging aus dem Zimmer.
„Hey … was ist mit Essen?!“
Skye ging wieder runter an den Pool, wo die anderen sich inzwischen in den Halbschatten gelegt hatten und vor sich hin dösten. Sie legte sich auf Jongin, der sofort seine Arme um sie schloss.
„Die anderen denken du hättest mir im Riesenrad einen Antrag gemacht“, flüsterte sie ihm zu. Ein halbes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.
„Wie …? Soll ich dir einen Antrag machen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dich nie wieder gehen lasse…“
„Wieso will mich jeder heiraten?“ Schon wieder … dieser Mund war zu schnell.
„Wer will dich denn noch heiraten?“, fragte er skeptisch. Skye wollte schon wieder etwas erfinden und dann erinnerte sie sich an ihren Keine-Lügen-Pakt. Er hat es ja so gewollt.
„Taehyung. Ach und Chanyeol hat mich heute Nacht geküsst, aber nur weil er mit Schlafmittel vollgepumpt war.“
Jongins Augen wurden groß.
„Okay, können wir uns darauf einigen, dass ich nicht alles wissen muss.“
„Mister, der Zug ist abgefahren. Erst beschwerst du dich, dass du nicht alles weißt, also bekommst du jetzt die volle Ladung. Finde dich damit ab.“
Sie stand auf und sah Sehun am Beckenrand stehen neben Baekhyun. Sie schupste beide an.
Als sie auftauchten wollten sie anfangen sich zu beschweren.
„Ihr Idioten, hat er nicht“, sagte sie nur und ging weg. Die beiden schauten sich an und dann gleichzeitig zu Jongin. Er schüttelte nur den Kopf.
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Mittags kam noch mal ein Arzt und gab den beiden eine Infusion.
„Skye, können wir heute Abend zum Cage Fighting?“, jammerte Chanyeol.
„Nein, keine Chance. Wir haben heute nach der Show eine Roofbar gemietet für die Crew – dass ihr Alkoholverbot habt muss ich nicht erwähnen.“
Chen und Chanyeol fingen an sich zu beschweren, auch wenn sie wussten, dass es nichts ändern würde. Natürlich wollten sie fit für Korsika sein und sahen ein, dass sie sich heute etwas schonen mussten.
Skye ging auf ihr Zimmer, um zu duschen und sich vielleicht noch mal hinzulegen, denn so viel Schlaf hatte sie heute Nacht nicht bekommen. Sie hatte sich schon ausgezogen, da klopfte es an der Tür.
„Just a second!“, rief sie und suchte nach dem Bademantel.
Sie fand Jongin vor der Tür.
„Zimmerservice?“
Skye grinste und zog ihn rein.
„Ich wollte mich noch mal hinlegen und dachte mir, dass wir uns zusammen hinlegen könnten“, erklärte er.
„Cool, ich wollte nur gerade duschen.“
„Ich komme mit“, sagte er so und zog sich die Badehose aus. Ja, es war nichts, was Skye nicht kannte und doch war es komisch. Sie waren gerade erst wieder zusammengekommen und sie hatte nicht vor die Dinge zu überstürzen. Sie zog sich den Bademantel aus und sie gingen duschen. Die Dusche war nicht gerade groß und natürlich zog er sie in die Arme und küsste sie und natürlich reagierten ihre Körper aufeinander. Skye drehte das Wasser auf kalt, noch während sie sich küssten und Jongin erschreckte sich zu Tode.
„Was soll das?!“
„I think you’ve gotta cool down“, erwiderte sie grinsend und er zog sie wieder zu sich.
„Nur ein bisschen …“, bettelte er.
„Not today.“
Und es war schwer! Sie lagen nackt im Bett, unter der Decke, weil Skye die Klimaanlage auf 15°C gestellt hatte. Sie kuschelten und küssten sich, doch er begriff, dass es heute keinen Sex geben würde. Es war nicht so, als würde sie es nicht vermissen, sie waren so gut zusammen, doch sie brauchte noch Zeit das emotional zu verarbeiten.
Schließlich schliefen sie ein, bis der Wecker sie daran erinnerte, dass sie ja heute noch ein Konzert hatten.
Während die anderen in der Maske waren, fand Skye Zeit sich etwas um die Mails zu kümmern und bekam eine Nachricht von Taehyung, in der er fragte, ob es Chen und Chanyeol besser ging. Sie hatte ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, obwohl ja noch gar nichts geschehen war und doch war es ein komisches Gefühl. Was machte dieser Kerl mit ihr?
Sie schrieb ihm zurück, dass es ihnen schon wieder besser ginge, auch wenn Skye den Tag nicht mehr vor dem Abend lobte. Inzwischen war in der Halle eine angenehme Temperatur, doch ob mit oder ohne Klimaanlage, wenn das Konzert anfangen würde, würde auch die Temperatur steigen. Skye hatte nun zwei Stühle am Bühnenrand bereitgestellt und den beiden eingetrichtert, dass sobald sie sich nicht mehr 100% wohl fühlten, sie sich hinsetzen sollten. Sie glaubte nicht daran, wenn sie ehrlich zu sich war, aber so konnte sie nun später sagen ‚Ich habe es euch doch gesagt‘. Allein schon dafür lohnte es sich.
Die war noch in ihren Gedanken verschollen, als Taehyung anrief.
„Na du“, sagte sie grinsend.
„Hey … ich wollte nur sicher gehen, dass ich dich nicht störe.“
„Du bist süß. Alles okay Hause?“
Sie waren gerade mal drei Tage weg und Skye hatte schon Heimweh.
„Ja, hier ist alles gut … und bei euch …? Irgendwelche außergewöhnlichen … Ereignisse?“
Skye fing fröhlich an zu lachen.
„Du hast gehört, dass Jongin mir einen Antrag gemacht hat.“
War ja klar das der Buschfunk auch länderübergreifend funktionierte.
„Ja … Nachmacher“, sagte Tae und Skye lachte fröhlich.
„Nein, es war kein Antrag.“
„Aber ihr seid wieder zusammen?“, fragte er und irgendwie brachte sie es nicht über’s Herz es ihm zu sagen.
„Schon gut, er soll es genießen … bevor ich dich heirate.“
„Du bist unmöglich!“
„Du weißt es, du fühlst es oder willst du mir sagen, dass es ist wie vorher?“
Die Amerikanerin schmunzelte. Er hatte Recht. Irgendwie hatte er es geschafft sich in ihr Herz einzunisten.
„Ja, es ist anders, aber wir hatten auch viel Streit gehabt. Es war klar, dass es nicht wird wie vorher.“
„Quatsch, das ist der kleine Tae, der jetzt in deinem Herzen wohnt. Du bist total in mich verliebt, du willst es nur nicht zugeben.“
Es überraschte sie, dass er das gleiche mit ihrem Herzen sagte, was sie gedacht hatte.
„Ich lege jetzt auf“, sagte sie lachend.
„Mach nur, früher oder später meldest du dich bei mir, aber Lala?“
„Ja?“
„Pass auf dich auf.“
Als das Konzert anfing schwirrte Tae ihr immer noch im Kopf umher. Natürlich war die Beziehung zwischen ihr und Jongin anders. Sie liebte ihn, daran zweifelte sie nicht, doch ihre Trennung hatte Narben hinterlassen. Sie würden lernen damit umzugehen, so war es normal in einer Beziehung, doch sie küsste ihn noch genau so gerne und sie hörte ihn noch genau so gerne lachen wie vorher. Es gab keine perfekte Beziehung, keine Beziehung ohne Streit. Selbst Mia und Donghae stritten sich und die beiden waren schon ein ziemlich perfektes Paar – zumindest nach außen. Was Zuhause, hinter verschlossenen Türen passierte wusste niemand und Skye hatte schon alles gesehen. Tolle Paare und dann war er gewalttätig oder sie alkoholabhängig. Es gab immer zwei Gesichter, bei Mia und Donghae hoffte sie nur, dass das Gesicht, das sie nach außen trugen auch das Gesicht war, dass sie Zuhause anhatten.
Skye glaubte auch nicht an ‚gemeinsam alt werden‘. Der Mensch änderte sich ständig und irgendwann passte es nicht mehr. Viele Leute waren nach einer gewissen Zeit nur noch aus Bequemlichkeit zusammen, damit überhaupt jemand da war und sie nicht alleine in ihrer Wohnung saßen. Jemand zum Reden, zum Anmeckern, zum Saubermachen und zum Kochen. So eine Beziehung wollte sie nie haben, aber sie zweifelte auch daran, dass sie mit Jongin oder Taehyung jemals so eine Beziehung haben würde.
Die Assistentin hatte ihre Schützlinge heute noch mehr im Auge und wartete auf Anzeichen. Natürlich entschuldigten sie sich bei den Fans für den vergangenen Tag und dafür, dass sie sich Sorgen gemacht hatten.
„Du hast das übrigens sehr gut gestern gemacht.“
Skye drehte sich verwundert um. Es sah aus wie Seunghwan, aber es konnte nicht Seunghwan sein. Der Manager fing an zu lachen.
„Oh, überrascht dich mein Lob so sehr?“
„Ja … irgendwie schon“, gab sie zu. Vor allem nach Singapur war Skye davon ausgegangen, dass sie bald eine Hauptrolle in der Serie ‚A 1000 ways to die‘ bekommen würde.
Tatsächlich sah sie die Freude der Männer, wenn sie auf der Bühne standen. Sie verstand demnach auch, dass sie selbst verletzt wieder raus wollten. Umso mehr hoffte sie, dass heute nichts passieren würde. Kein Scheinwerfer runterstürzen würde. Kein Fan einen der Sänger mit seinem Handy am Kopf treffen würde. Keiner ein Kind in die Hand gedrückt bekam und wenn er es zurückgeben wollte, waren die Eltern verschwunden. Skye fand das immer bei Super Junior Konzerten so witzig. Vor allem Leeteuk war ein echter Kidnapper und rannte oft mit irgendwelchen Kleinkindern auf dem Arm durch die Gegend. Skye betete jedes Mal, dass er es den richtigen Eltern zurückgab und es nie zu Verwechslungen kam.
„Wo ist eigentlich Skye?“, fragte Jongin Seunghwan, der sich umschaute.
„Vor ein paar Minuten habe ich sie noch gesehen“, erwiderte er. Das Konzert war vorbei und alle waren geduscht. Sie freuten sich darauf den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
„Wahrscheinlich ist sie schon vorgefahren, um alles zu schmücken oder das Personal zu bedrohen oder so etwas“, überlegte Sehun. Ihr Handy war aus und in der Halle war sie nicht mehr, also blieb ja nur die Roofbar.
Als Skye aufwachte hatte sie keine Ahnung wo sie war und wann sie war. Nach dem Konzert, als sie wusste, dass alle überlebt hatten, gönnte sie sich eine Auszeit in dem schön klimatisierten Raum in der Technik. Hier atmeten keine 13.000 Leute und es war so angenehm gewesen. Sie wollte sich nur kurz abkühlen, aber da hat ein Sessel gestanden und der war total bequem gewesen und ehe sie sich versah, war sie eingeschlafen.
Langsam kamen die Erinnerungen zurück und noch immer verschlafen wollte sie auf ihr Handy schauen. Nur das, dass aus war. Die Amerikanerin rollte mit den Augen. Sie ging aus dem Technikraum im Keller und aus Zufall hing eine Uhr an der Wand. 01:55. Bitte was?! Nein, da war sicherlich die Batterie kaputt. Nie im Leben hatte sie so fest geschlafen.
Allerdings war die Ruhe schon auffällig. Nachdem die Konzerte endeten, kam die Putzkommando um wieder klar Schiff zu machen. Die Techniker bauten die Scheinwerfer, Mikrofone, Laser und was weiß ich noch was ab. Die Roadies bauten die Bühne ab. Die Stylisten packten die Klamotten und die Kosmetik ein. Nein, all das wäre nie und immer an ihr vorbei gegangen.
„Hallo?“, rief sie hoffnungsvoll in die dunkle, leere Halle. Wenn jetzt noch Godzilla auftauchen würde, würde es sich auch nicht wundern.