Skye machte sich gerade bettfertig, als sie den ersten Schrei hörte. Jongin schreckte auf, doch die Assistentin rollte mit den Augen.
„Bin gleich wieder da.“
In Shorts und T-Shirt schlüpfte sie in ihre Flipflops und ging zu dem Wohnwagen von Chanyeol, Sehun und Suho. Sie betrat den Vorraum und sah, dass die Wohnwagentür offenstand und die drei Sänger sich an die Wand quetschten.
„Spinne?“, vermutete sie bereits.
„Das ist keine Spinne! Das ist ein Spinnosaurier!“
„Was ist mit euch und Spinnen?“ Sie stieg durch die Tür und drehte sich um. Ja, sie war nicht klein, es war jetzt aber auch keine Tarantel. In der Küche suchte sie nach einem Glas und einem funktionalen Deckel.
„Denen ist kalt, deswegen kommen sie hier rein, aber seht es positiv: sie fressen andere Insekten.“
„Yay“, sagten die drei gleichzeitig. Die Amerikanerin nahm das Glas und trug es raus, als Chanyeol angesprungen kam.
„Du setzt die aber nicht hier aus?!“
Sie blieb stehen und hob leicht den Deckel, sofort rannte er weg. Sehun bestand darauf, dass sie mindestens 100 Schritt vom Wohnwagen entfernt ausgesetzt wurde. Um sicher zu gehen, dass Skye sich daran hielt, ging er mit und sobald Skye die Spinne freiließ, fing er an davon zu rennen. Wie es der Zufall so wollte, vor allem wenn Männer sich besonders albern anstellen mussten, übersah er eine Wurzel und legte sich auf die Nase. Skye verkniff es sich zu lachen und ging zu ihm rüber.
„Noch alles dran.“
Schnaufend rappelte er sich auf, sein ganzes Gesicht war voll mit Dreck und spätestens jetzt konnte sie das Lachen nicht mehr zurückhalten.
„Ja, ja, schon gut, lach du nur…“
„Was ist denn hier los?“, rief Chen, der im dritten Wohnwagen war und kam mit der Taschenlampe auf die beiden zu. Als er Sehuns Gesicht war, fing auch er an zu lachen. Am Ende landeten sie auf der Terrasse von Chen und Siwon. Sie hatten eine Flasche Wein geöffnet, während Skye Sehuns Schürfwunden an Armen und Knien versorgte. Chanyeol und Suho waren irgendwann auf die Suche nach den beiden gegangen und gönnten sich auch noch ein Glas – wenn die Flasche denn schon mal offen war. Siwon erzählte von den Dreharbeiten in Portugal und die jungen Männer hingen an seinen Lippen.
„… und du hast diese riesigen Doppeltüren, die handgeschnitzt-“ In diesem Moment sprang Chanyeol auf.
„Die TÜR!“, rief er und rannte los. Skyes und Siwons fragende Blicke trafen sich, dann schaute sie zu Suho, der zuerst ebenso ahnungslos schaute, doch dann schien der Groschen gefallen zu sein.
„Oh nein! Als wir euch gesucht haben, hatten wir die Tür zum Wohnwagen offenstehen lassen, weil wir dachten, dass ihr nicht weit weg sein könntet“, erklärte er.
„Oh Gott! Wahrscheinlich sind jetzt 20 Spinnen im Wohnwagen!“, meinte Skye theatralisch und Suho fiel alles aus dem Gesicht.
Nach wenigen Minuten kam Chanyeol zurück.
„Da liegt eine Katze in unserem Bett und wenn ich sie wegscheuchen will, faucht sie mich an.“
Die Amerikanerin fand es witzig, dass sie vor einer Spinne Angst hatten, aber vor einer Katze, die sie tatsächlich anfallen könnte, nicht.
„Das ist Oscar“, erklärte sie und ging zum Wohnwagen.
Der dunkelgraue Kater lag mitten auf dem Bett.
„Na mein Fettsack!“, sagte sie auf Deutsch und nahm ihn einfach hoch. Chanyeol war ihr mit Sicherheitsabstand gefolgt und schaute faszinieren, wie sie den Kater einfach hochnahm.
„Wieso faucht er dich nicht an?“
„Weil er mich kennt“, erwiderte sie und nahm den Kater mit zu sich und Jongin in den Wohnwagen. Inzwischen war er schon eingeschlafen – der Kater und der Kerl. Es machte ihr nichts aus, dass er sich anscheinend nicht um sie sorgte, was sollte denn auch schon passieren? Und so legte sich Skye zu ihm ins Bett und Oscar legte sich neben sie.
„Was liegt da in unserem Bett?“, hörte sie Jongin murmeln, der Skye zu sich ziehen wollte und dabei den Kater erwischt hatte. Der war daraufhin meckernd aufgestanden und stand nun vor der verschlossenen Wohnwagentür.
„Wie spät ist es?“, wollte Skye wissen und griff nach ihrem Handy. 05:45 Uhr.
„Die bekommen gleich Futter.“ 6 Uhr war Frühstückszeit. Müde stieg sie aus dem Bett und öffnete Oscar die Wohnwagentür und danach die Tür vom Vorbau.
Zurück im Bett zog sie die Decke über den Kopf.
„Wir können noch laaaaange schlafen.“
„Wieso?“, fragte Jongin. Nicht, dass er sich beschwerte.
„Es regnet.“ All die Zeit hatten sie super Wetter, obwohl Skye sich wirklich schon Sorgen gemacht hatte, denn der Mai konnte viel Regen bringen und jetzt, an ihrem letzten Tag, regnete es. Es war Glück im Unglück, denn auf den Bildern sah alles nach Sommer, Sonne, Sonnenschein aus, doch sie hätte ihnen am letzten Tag noch gutes Wetter gewünscht, um an den Strand zu gehen.
Sie schliefen bis kurz nach 8 Uhr, dann klopfte Chen an die Tür. Pierre hatte Frühstück besorgt und vor allem Kaffee. Das hatte er schon rausbekommen, selbst mit der Sprachbarriere.
Von Heinke hatte Skye frische Eier geholt und Pierre hatte Bacon mitgebracht. Skye stand am Herd um für alle Rühreier zu machen und stellte fest, dass das ganz schön viele Eier waren. In der Pfanne daneben brutzelte das Bacon.
„Ich mag es, wenn du kochst“, sagte Jongin und küsste ihren Nacken.
„Ist das so?“, erwiderte sie grinsend.
Und so standen sie alle in dem Vorraum, etwas bedrückt was den Rest des Tages betraf. Doch mit einem deftigen Frühstück hob sich die Stimmung schon wieder etwas.
„Also“, begann Skye, die auf der Stufe zum Wohnwagen saß. Natürlich hatte sie sich auch auf schlechtes Wetter vorbereitet.
„Ihr könnt euch für heute Vormittag aussuchen, ob ihr im Hotel bleibt und Zeit im Spa verbringt oder wir gehen noch mal etwas shoppen in Bonifacio. Heute Abend, ab 17 Uhr, haben wir einen Kochkurs im Hotel, mit dem Chefkoch, wo wir unser eigenes Abendessen kochen“, erklärte sie und schon brach aufgeregtes Gerede los.
Man sollte meinen, dass während einer Welttour und ständigem Training, Videodrehts und Fotoshootings die Männer mal Lust darauf hätten bei einer Massage die Seele baumeln zu lassen, doch nicht EXO. Alle wollten sie noch mal nach Bonifacio, trotz des Regens. Sie packten also ihre Sachen zusammen und brachten die Bettwäsche zum Haupthaus. Siwon, Donghae und Mia kamen ebenfalls mit in die Stadt, nahmen jedoch ihr eigenes Auto, beziehungsweise das von Heinke. Es gab an regnerischen Tagen wenig zu tun. Als Skye damals hier war, waren regnerische Tage ein Grund gewesen lange zu schlafen und dann schon gegen Mittag eine Flasche Wein mit Philippe zu trinken. Das Haus im Wald hatte immer beruhigend auf Skye gewirkt. Es gab keine unnatürlichen Geräusche, keine Autos, keinen Fernseher und sie hatte es geliebt auf der Veranda zu sitzen und dem Regen dabei zuzuhören, wie er auf das Vordach trommelte.
Sie kam gut mit Regen klar. Sonst gab es auf Korsika auch nicht viel zu tun. Es gab ein paar Museen in Porto Vecchio und Bonifacio aber nichts Großes, was einen lange beschäftigen würde. Skye glaubte, dass es in Porto Vecchio ein Kino gab, war sich da aber nicht sicher und französische Filme mit den Sängern zu schauen, wäre auch etwas sinnfrei.
Die Stadt war natürlich potentiell leerer, als an einem sonnigen Tag, doch wie gesagt, die Touristensaison war auch noch sechs Wochen entfernt. Mia und Skye liefen eine Weile mit, doch setzten sich dann in ein Café. Draußen war ein ekeliger Nieselregen unterwegs, EXO konnten sich damit gerne auseinandersetzen, aber sie nicht.
„Ich muss gestehen, dass ich Korea wirklich vermissen“, gab Skye zu. Sie waren jetzt knapp zwei Wochen unterwegs mit Bangkok und sie freute sich auf Zuhause. Es war ungewohnt einen Ort als ‚Zuhause‘ zu bezeichnen. Das nächste an einem Zuhause, was Skye hatte, war Adavaci gewesen, doch eigentlich war es mehr ihr Nimmerland, als ihr Zuhause. Immer wenn die Amerikanerin genug von der Welt hatte, kam sie nach Adavaci, manchmal nur ein paar Tage, andere Male ein paar Wochen. Aber wie heißt es so schön? Zuhause ist da, wo das Herz ist und ihr Herz war definitiv in Korea.
„Also hast du es noch nicht bereut nach Korea gekommen zu sein?“
Skye verzog das Gesicht.
„Bitte, Unnie, hör doch auf so etwas zu sagen! Immer wenn jemand so etwas sagt, passiert etwas Schlimmes“, bemerkte sie. Mia hingen zog die Augenbrauen zusammen.
„Okay, was ist es?“, wollte Skye wissen, die sah, dass die Deutsche etwas auf der Zunge liegen hatte.
„Ich weiß noch nicht einmal ob es etwas ist …“
Mia hasste das. Immer wenn alles gut für Skye zu laufen schien, musste etwas passieren, was ihr Glück zunichtemachte. Dabei hatte sie die Amerikanerin gern. EXO hatten sie gern. BTS hatten sie vielleicht etwas zu gern. Super Junior liebten Skye, wenn vielleicht auch nicht alle aus den richtigen Gründen und selbst mit BlackPink hatte sie sich angefreundet – ausgenommen Jennie.
„Krystal … ist wohl im Moment wie ein aufgescheuchtes Huhn, viele Treffen mit dem Manager, viele Arzttermine. Vielleicht ist es nichts, aber wenn wir eins aus Game of Thrones gelernt haben dann: Winter is coming.“
„Tyrion sagte ‚Why is it that when one man builds a wall, the next man immediately needs to know what’s on the other side?‘ – vielleicht hat sie nur eine Krankheit … irgendetwas ekeliges was juckt … Syphilis oder … Tripper…“
Vielleicht sollte sie mit Jongin vorsichtshalber mal alle Geschlechtskrankheiten durchchecken. Mia fing an zu lachen und hoffte, dass es wirklich nur so etwas war und nichts anderes.
Am Nachmittag landeten sie dann doch etwas früher im Hotel, weil alle durchnässt waren. Skye und Jongin nutzten die Gelegenheit für ein Mittagsschläfchen und kuschelten sich im Bett zusammen. Jongin zog sie in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihren Nacken. Er war gerade dabei wegzudämmern und sich dem Land der Träume hinzugeben.
„Wann hast du dich das letzte Mal auf Geschlechtskrankheiten checken lassen?“
„Was?!“
Vorbei mit Schlafen. Der Sänger schoss hoch und schaute Skye verdattert an.
„Was ist das denn für eine Frage?!“
„Eine wichtige“, stellte sie fest. „Du weißt gar nicht, was sich da unten alles tummeln kann.“
Er verzog das Gesicht und vergrub das Gesicht in den Händen.
„Ich bin gesund!“
„Was hast du in der Zeit getrieben, als wir nicht zusammen waren?“
„Was hast DU getrieben, als wir nicht zusammen waren?!“, fragte er zurück und klang gemeiner als er wollte. Skye hatte sich auch keine große Mühe gegeben ihr Liebesleben zu verstecken.
Sie starrten einander an.
„Skye, woher kommt das?“
„Hast du mit Krystal geschlafen, als wir getrennt waren?“, fragte sie gerade heraus.
„Nein! Wie kommst du da drauf?!“
„Mia hat gesagt, dass etwas mit Krystal ist, dass sie oft irgendwelche geheimen Meetings hat und Arzttermine.“
Er zog die Augenbrauen zusammen.
„Keine Ahnung, aber ich habe nicht mit ihr geschlafen. Ich habe mit überhaupt niemand geschlafen.“
Erwartungsvoll schaute Jongin sie an, doch es brauchte einen Moment, bis Skye die unausgesprochene Frage verstand.
„Ich habe verhütet!“, verteidigte sie sich.
„Weil … wir verhüten nicht so richtig …“
„Natürlich, ich nehme die Pille und bei anderen auch Kondome.“
„Wieso bei mir nicht?“ Wobei Jongin sich gar nicht so sicher war, ob er die Antwort wissen wollte.
„Als ihr das letzte Mal beim Blutspenden gewesen seid, habe ich einen weitläufigen Bluttest durchführen lassen – du warst clean.“
Er schaute sie entsetzt an.
„Hallo? Was ist denn mit Datenschutz?“
„Ich bin deine Assistentin“, erwiderte sie und schaute unschuldig. „Herzlichen Glückwunsch, du hast kein HIV und auch keine Syphilis. Yay.“
Jongin starrte sie immer noch an und lachte dann.
„Du bist unfassbar.“ Er war nicht wirklich sauer, er hatte ihr das nur nicht zugetraut. Natürlich war es schön keine Krankheiten zu haben, doch er würde gerne selbst entscheiden, wann er sich durchchecken lassen würde.
Schweigend schaute sie sich an.
„Okay … schlafen ist wohl durch … Sex?“, fragte sie und sie beschlossen, dass das die beste pädagogische Lösung wäre.
Skye stand im Kochstudio des Hotels und fragte sich, wie sie auf die Idee gekommen war einen Kochkurs mit EXO zu machen. Inzwischen hatte man ihr einen Wein gebracht und sie lehnte sich gegen die eine Arbeitsplatte, während die anderen wie ein Ameisenhausen durch die Küche rannten. Jedenfalls würde es viele leckere Sachen geben – Gesetz des Falls die wären später noch essbar. Der Chefkoch versuchte alles zu überwachen. Skye merkte sich, dass sie ihm später ein gutes Trinkgeld geben müsste.
Mia und die beiden Super Junior Sänger würden erst zum Abendessen kommen. Auf dem Gelände gab es ein kleines Häuschen, welches man für besondere Gelegenheiten mieten konnte und dort würde das Abendessen und die ‚Party‘ danach stattfinden. Party war vielleicht etwas zu viel gesagt, aber sie hatten zwei Kellner und es würde Cocktails geben.
Auch wenn die Assistentin das Gefühl hatte etwas im Weg zu stehen, so lief es gar nicht so schlecht. Es stand noch niemand in Flammen und es war noch nichts explodiert – manchmal musste man sich mit den kleinen Erfolgen zufrieden geben.
In den folgenden Stunden entwickelte sich sogar eine gewisse Gruppendynamik. Sie lernten ihre Stärken und Schwächen kennen und fingen an sich entsprechend zu gruppieren. Manche waren gut mit feinen Dingen, wie Garnelen zerlegen. Hier hatten sich Kyungsoo und Chen spezialisiert. Suho war super im Schneiden und zerschnippelte alles, was man ihm hinlegte. Baekhyun schmeckte die verschiedenen Soßen ab und würzte auch nach. Sehun wurde zum Kartoffelschälen abgestellt, während Chen aus einer Karotte ein halbes Meisterwerk zauberte. Skye übersetzte und fotografierte das Ganze und naschte nebenbei. Paul würde stolz auf sie sein.
Irgendwann fing es sogar an wirklich nach Essen zu riechen. Skye fand es letztendlich doch eine gute Idee, denn das Kochen war eine gemeinsame Arbeit, die sie lösen mussten und am Ende belohnten sie sich selbst mit dem Essen.
Die anderen drei kamen auch und gemeinsam stießen sie mit einem Pastis an, bevor die Männer später auf das korsische Kastanienbier Pietra umstiegen. Für den Anfang hatten sie eine Käseplatte mit frischem Brot zum Naschen und Suho klopfte gegen sein Glas, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
„Liebe Bandkollegen, liebe Freunde, herzlich willkommen in EXO 5-Sterne Restaurant!“
Alle klatschten fröhlich und Skye verkniff sich das Kommentar, dass es kein 5-Sterne Restaurant gab.
„Ich hoffe ihr werdet den Abend heute genießen, alle Speisen sind mit viel Liebe zubereitet worden. Doch eigentlich würde ich – wir – gerne die Gelegenheit nutzen uns bei Skye zu bedanken. Du hast uns zu wundervollen Tagen auf Korsika verholfen … nachdem wir herausbekommen hatten, wo das überhaupt liegt.“
Die Männer fingen an zu lachen und nickten.
„Wir hatten eine tolle Zeit hier mit vielen neuen Erinnerungen. Dank unserer tollen Fahrer und Guides und Skyes Kenntnisse haben wir Orte entdeckt, die wir sonst nie zu Gesicht bekommen hätten. Mal abgesehen davon glaube ich, dass wir alle 5 Kilo zugenommen haben und nun mit einem leichten Alkoholproblem zu kämpfen haben.“
Wieder lachten sie fröhlich und stießen direkt wieder an.
„Für Pierre und seine Fahrer haben wir Trinkgeld gesammelt, dass wir ihm morgen früh geben werden und für dich Skye …“ Suho machte eine Kunstpause, als die Tür aufging und zwei Kellner einer Holztruhe in das Häuschen trugen. Sie schlug die Hände vor den Mund.
„Was ist das denn?!“
„Pierre hat mir erzählt, dass es einen Tischler gibt, der Möbel aus Treibholz macht und wir wissen, dass du auf Eyecatcher stehst…“
Die Amerikanerin wollte gar nicht wissen, wie Pierre ihm das erzählt hatte, doch sie freute sich riesig darüber und umarmte ihre Schützlinge.
„Ihr wisst, dass das nicht nötig gewesen wäre, aber vielen Dank“, sagte sie in die Runde. „Wie bekommen wir das Ding nach Hause?“, fragte sie hinterher und schaute zu der Truhe.
„Oh, wir haben das schon mit der Airline geklärt und wir haben eine Kiste … für die Truhe“, erklärte Chen grinsend.
„Manchmal unterschätze ich euch“, gab sie zu und die Kerle fingen an sich zu beschweren.
Sie hatten einen wundervollen Abend, mit viel Essen, Weinen und Cocktails. So viel zum Thema ‚leichtes Alkoholproblem‘. Die Köche hatten das Essen noch etwas verfeinert und es schmeckte jedem super. Bei 8 Gängen waren dann auch alle mehr als satt.
Skye ging raus, um eine zu rauchen und sah Siwon mit seinem Handy in der Hand. Er hatte wohl die Tür gehört und schaute auf.
„Hi.“
„Hi“, erwiderte er zögernd und ging ein Stück von ihr weg.
„I hate this“, sagte sie und ging auf ihn zu.
„Du hast mir einen Korb gegeben“, bemerkte er und steckte das Handy ein.
„Darum geht es nicht. Wir waren Freunde.“
„Wir waren nie wirklich Freunde.“
Ihr Mund schnappte auf, um zu protestieren, schnappte aber dann wieder zu.
„Doch, natürlich!“, beharrte sie.
„Nein, ich fand dich schon immer anziehend und du hast es nur nicht gesehen“, erklärte er.
„I hate this!“ Das bezog sich inzwischen auf die Gesamtsituation.
„Das hast du schon mal gesagt.“
Skye schüttelte den Kopf und ging wieder rein.
Später am Abend verabschiedeten sich die drei von ihnen. Sie würden in zwei Tagen zurück nach Portugal für die Dreharbeiten fliegen. EXO hatten sich in ihre Zimmer und auf die dazugehörigen Terrassen zurückgezogen und ließen den Abend in Ruhe ausklingen.
„Skye sag mal, unser Flug Morgen ist ziemlich früh, aber der Weiterflug nach Seoul ist spät – was machen wir all die Zeit?“, fragte Chanyeol, der sich mal seine Tickets angeschaut hat.
„Ach, am Flughafen rumlungern, im Duty Free shoppen und irgendwo etwas essen“, sagte sie so daher, doch zumindest Jongin war der leere Handgepäckstrolley aufgefallen und er wusste, dass sie etwas plante – er hatte nur keine Ahnung was.