Komischerweise hatte Mia sehr ruhig und tief geschlafen und fühlte sich recht fit, als am nächsten Morgen ihr Wecker klingelte und Mia sich durch zwei Kerle kämpfen musste, bis sie an ihr I Phone dran kam um den Wecker auszuschalten. Sie sackte zurück, die zwei Kerle hatte das halt so gar nicht interessiert.Plötzlich fiel ihr wieder ein in welcher Situation sie sich befand und wäre gerne noch mal eingeschlafen und hätte gekuschelt, doch Hae war schon halb wach.
„Müssen wir schon aufstehen?“
„Ihr müsst Kangin weg bringen.“ Wie sich das anhörte.
„Wenn wir nicht aufstehen, muss Kangin dann auch nicht weg?“
„Ich fürchte nicht Süßer“, sagte sie und fuhr ihm durch die Haare. Er wollte nicht dass sein Freund weg ging, aber es war Kangins Entscheidung gewesen und alles, was sie jetzt tun konnten, war hinter ihm zu stehen und ihm zu zeigen, dass sie seine Freunde waren und auf ihn warten würden. Allerdings hatte auch niemand gesagt, dass es leicht werden würde.
Die Stimmung war sehr gedrückt und beim Frühstück sagte kaum jemand was. Er würde fehlen und einen leeren Platz hinterlassen, so wie jeder andere dieser Gruppe. Selbst Mia war traurig und das obwohl sie noch nicht lange da war und nie extrem viel mit Kangin zu tun hatte.
Alle stocherten nur appetitlos in ihren Schüsseln.
„Leute, macht es mir nicht so schwer. Ich werde euch alle auch vermissen, sehr, aber ich muss das für mich tun.“
Kangins Worte brachten alle dazu wieder etwas aufzuwachen. Sie wussten, dass er Recht hatte, doch dass hieß noch lange nicht, dass es ihnen gefiel.
„Ich finde es gut, ich werde dich nur so vermissen“, meinte Leeteuk. Die beiden standen sich nahe, ähnlich wie Eunhyuk und Hae, die auch immer auf der Bühne zusammen hingen wie zwei Kletten. Mia wusste genau, dass es nicht lange dauern würde und sie würden anfangen zu heulen.
Auch die Fahrt zu dem Militärgelände war ruhiger als sonst. Kangin versuchte seine Bandkollegen aufzumuntern und zumindest Donghae und Siwon spielten mit um es für die anderen nicht noch schlimmer zu machen. Das Auto hielt an. Mia wusste dass einige Fans sich angekündigt hatten und man hatte besprochen, dass Kangin vor gehen würde um ein paar Worte an die E.L.F.s zu richten und die Jungs würden dann kommen und sich offiziell verabschieden. Der Van hielt an und während die anderen sitzen blieben, stieg Mia mit Kangin aus.
„Ich sage jetzt wohl auf Wiedersehen …“
Sie gehörte ja nicht zur Band und hatte bei der offiziellen Verabschiedung nichts zu suchen.
Kangin drückte sie an sich, etwas, womit sie nicht gerechnet hatte, doch sie drückte ihn zurück.
„Bitte pass auf die anderen auf. Guck dass sie genug schlafen und essen und Freizeit haben, dass sie sich nicht streiten und gesund bleiben.“
Mia bekam schon einen Kloß im Hals.
„Ich verspreche es. But you also need to eat and sleep and stay healthy.“
„Ich werde es versuchen. Ich hoffe du bist noch hier, wenn ich wieder ganz da bin … ich glaube nicht dass du nächstes Jahr nach Deutschland zurück gehst, du hast uns viel zu lieb.“
Damit brachte er Mia zum Lachen und als sie ihn los ließ, musste sie doch ein paar Tränen weg wischen. Kangin tätschelte sie auf dem Kopf und ging dann zu der Militärstation. Es war so unfair und wenn Mia daran dachte, dass sie vielleicht auch Leeteuk und Heechul verabschieden musste, hätte sie grad weiter heulen können. Mia blinzelte die verräterischen Tränen weg und stieg zurück in den Van. Natürlich sah man dass ihre Augen rot waren und Kyuhyun legte seinen Arm um sie. Wieso hatte sie diese Kerle so gerne?
Ein paar Minuten später machten sich die anderen auf den Weg und Big Mike folgte ihnen. Mia war froh dass sie das nicht sehen musste. Leeteuk würde heulen und Hae und dann Hyukie und dann wahrscheinlich alle. Mia atmete tief durch. Er war ja nicht tot, er war zwei Jahre bei der Armee, was waren zwei Jahre? Und was hatte er gesagt? Das er dachte das Mia bleiben wird. Wie konnte man das jetzt schon wissen? Sie wollte sich noch keine Gedanken darüber machen, sie war ja gerade mal 5 Wochen bei ihnen und es würden noch viele, viele Monate kommen.
Ungefähr zwanzig Minuten später kamen die anderen zurück und sahen ziemlich verheult aus. Siwon nicht, auch Kyuhyun nicht. Der Rest sah schlimm aus, glücklicherweise hatte Mia mitgedacht und holte eine Klinexbox aus der Handtasche.
„Was du immer alles in der Handtasche rumschleppst“, bemerkte Kyuhyun und Mia holte einen Apfel aus der Tasche.
„Apple?“
Kyu zuckte mit der Schulter und nahm den Apfel. Was man hat, dass hat man. Gerne hätte sie ihnen etwas Zeit gegeben um sich zu beruhigen, doch es ging gleich zum Friseur. Dort war schon alles vorbereitet und alle wurden an einen Platz gesetzt. Sie konnten Großteils selbst entscheiden, was sie mit ihren Haaren anstellen wollten, doch Mia musste es absegnen. Also ging sie von Sänger zu Sänger und hörte sich an was er machen wollte. Siwon war einfach, er wollte sie nur etwas schneiden. Mia fand dass Siwon die kurzen Haare gut standen, auch wenn er mit langen Haaren und kleinem Pferdeschwanz gut aussah, Siwon war da unkompliziert. Etwas vorsichtiger näherte sie sich an Leeteuk. Das letzte Jahre war ein ständiger Wechsel von hell zu dunkel und dunkel zu hell gewesen. Im Moment war er dunkel – was würde kommen? Solange es kein Wasserstoffblond war, war Mia durchaus zu Kompromissen bereit. Sie setzte sich ihm gegenüber, legte ein Bein über das andere und umfasste ihr Knie mit den zusammen gefalteten Händen.
„Gut, erzähl.“
Leeteuk sah sie erstaunt an, war er so zu durchschauen? Zum Glück wollte er am Schnitt nichts großartig verändern, Mia fand auch dass er ihm gut stand, er konnte die Haare hochstylen oder nach vorne tragen. Er wollte einen Mittelbraunen Ton mit einigen Highlights. Mia schaute sich die Farben an, die er sich ausgesucht hatte und stimmte zu. Als nächstes kam Donghae. An seinem Gesichtsausdruck konnte man sehen, dass er so vollkommen unzufrieden mit sich und der Welt war.
„What’s wrong?“
„I can’t decide!“, sagte er depremiert. Mia seufzte und fuhr mit ihren Fingern durch seine Haare um zu gucken wie lange sie waren. Seine Haare wuchsen wie Unkraut.
„Okay, remember that Japan premium concert in 2009?“, fragte sie und Hae nickte.
„I think you looked really hot with the longer hair. But last year with the shorter hair on the sides and the longer on top was really cute. You have to decide: hot or cute. Von der Farbe würde ich nicht zu hell werden, ein Mittelbrauner Ton, vielleicht mit ein paar dunkleren Strähnchen …“
Wieder fuhren ihre Fingerspitzen durch seine Haare und gedankenverloren spielte sie mit einer Haarsträhne.
„You think I was hot?“ Hatte er auch den Rest gehört? Das was wichtig war?
„You’re still a hawtie“, sagte Mia grinsend und gab ihm einen Kuss auf die Stirn bevor sie weiter ging. Die anderen waren auch relativ einfach, ein anderer Schnitt, etwas kürzer, etwas heller, etwas dunkler – es hielt sich wirklich in Grenzen. Mia hatte sich einige Frisuren von früher angeschaut und war froh, dass sie Jungs langsam erwachsen wurden und nicht mehr ganz so experimentierfreudig waren. Gerade um 2007/08 war es ganz schlimm, wenn das unter Mias Leitung passiert wäre, hätte sie ihnen nachts allen eine Glatze geschoren.
Zumindest hob sich die Stimmung etwas und auf einmal fiel ihnen ein, dass sie ja alle nicht wirklich gefrühstückt hatten. Sungmin war der Erste der meckerte, dass er Hunger hatte und die anderen stimmten schnell mit ein. Mia rollte nur mit den Augen und fragte sich, ob sie wirklich mal eine gute Mutter werden würde. Doch sie zog los und besorgte Kimbap für die Jungs. Alle stürzten sich auf das Essen und ignorierten die Friseure konstruktiv. Man musste Prioritäten setzen und Essen war auf jeden Fall wichtiger. Gesättigt waren sie dann auch wieder erträglich und Mia setzte ihre Runde fort.
Irgendwann kam sie zu Kyuhyun.
„I like my hair“, war das erste was er sagte.
Kyuhyun hatte ziemlich dickes Haar und sobald es zu lang wurde, sah es ziemlich ungebändigt aus. Es musste etwas zurück gestutzt werden, aber nicht zu viel.
„Was hälst du von etwas heller? Du wirkst immer so blass … gibt es hier eigentlich Solarien?“
„Aber nicht zu hell, blond war schrecklich“, meinte er und verzog das Gesicht.
„Da hast du Recht: Blond war schrecklich.“
In dem Friseursalon lief ein Fernseher mit, man hatte einen Musiksender eingestellt, dem man bisher nur sekundäre Beachtung geschenkt hatte, doch es war Heechul der aufschrie und somit die Aufmerksamkeit aller auf den Fernseher zog. In der Sendung zeigte man Ausschnitte aus Jaejoongs und Mias Interview von gestern. Zuerst gingen alle Blicke zum Fernseher, dann zu Mia. Mia saß da und ließ den Kopf hängen, sie wollte es gar nicht sehen.
„Oh haven’t I told you that yesterday me and JJ had our first official interview?“
Sie legte ein schiefes Grinsen auf und Kyuhyun starrte sie nur an.
„I stay with the black“, sagte Kyuhyun nur und Mia schnickte ihm gegen die Stirn.
„Aber ich muss sagen, dass ihr zwei ein hübsches Paar seid.“ Sungmins Stimme hallte durch den Salon. Er hörte sich so niedlich dabei an und schaute so fasziniert zu dem Fernseher hoch, dass Mia ihn noch nicht mal anmaulte. Dafür haute Shindong Sungmin mit einer Zeitung auf den Kopf.
„Das kannst du doch so nicht sagen!“, machte er Sungmin an, auch wenn man hörte, dass er es nicht sonderlich ernst meinte.
„Wieso?! Es stimmt doch!“, beschwerte sich Sungmin und rieb sich den Kopf.
„Hey Mia, willst du eine Rauchen?“
Verwundert schaute Mia zu Donghae, der aufgestanden war. ‚Eine Rauchen gehen‘ war die ultimative Ausrede für Privatgespräche. Es konnten ohnehin nicht alle gleichzeitig versorgt werden und so ging Mia mit ihm raus und in den Hinterhof des Ladens.
„Wie geht es dir mit Jaejoong?“
Mia seufzte.
„Es ist komisch. Ich will niemanden verletzten, aber egal was ich mache, irgendeiner ist verletzt.“ Mia lehnte den Kopf an seine Schulter und Donghae legte den Arm um sie.
„Soll ich mit ihm sprechen?“
„No, he’d go to Kim if he’d know that I’ve talked about it.“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass er uns so schaden würde. Ich mein, wir wissen alle Dinge von einander, die den anderen in die Pfanne hauen könnten, aber wir halten zusammen. Ich verstehe nur nicht wie Kyuhyun so ruhig bleiben kann, ich wäre schon längst zu Kim gegangen und hätte alles gestanden und würde lieber die Konsequenzen tragen, als so etwas mitzumachen.“
„Ich glaube Kyu ist gar nicht so ruhig, er brodelt vor sich hin und spricht nicht darüber“, grübelte Mia und lehnte sich gegen die Hauswand, steckte sich eine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug.
„Du rauchst weniger, oder?“
„Ja, weil ich keine Zeit habe“, gab sie lächelnd zu.
Wenige Minuten später waren sie wieder im Salon und Mia ignorierte dieses Gefühl des Erstickens. Donghae hatte eine Freundin, die hatte einen Freund und der was sein Bandkollege, sie durfte keinen Mist bauen.
Sie setzte sich zu Leeteuk und schaute der Friseurin zu.
„Hey Mia, was machen wir mit deinen Haaren?“, fragte er grinsend.
„Mit meinen Haaren machen wir nichts.“
„Wieso nicht? Komm, wir suchen dir auch eine neue Frisur aus!“
Alle waren begeistert – nur Mia nicht. Sie hatte ihre Haare endlich mal wieder lang gezüchtet. Vor nicht ganz fünf Jahren hatte sie sich die Haare ganz kurz schneiden lassen. Ihr Vorbild war damals Keira Knightley in Domino gewesen. Es hatte cool ausgesehen, aber seit zwei Jahren arbeitete Mia daran ihre Haare wachsen zu lassen und mittlerweile hingen sie auf der Hälfte ihrer Schulter. Sungmin, Donghae und Leeteuk setzten sich zusammen und beschlossen, dass sie Mias Haare stufiger machen wollten. Sie sollte einen Touch heller werden und Highlights bekommen. Da es keine wirklich gravierende Änderung war, ließ Mia sich sogar darauf ein und am Ende saß sie neben Leeteuk, der sie die ganze Zeit über den Spiegel angrinste.
Ungefähr vier Stunden später waren dann alle fertig und sie fuhren ins Studio zu den Proben. Eunhyuk wollte ihnen einen neuen Tanz beibringen und Mia ging in ihr Büro um die Emails zu beantworten. Nari hatte ihr geschrieben und gefragt, wann sie sich sehen würden, doch die nächsten Tage sah es sehr schlecht aus. Mia versprach ihr dass sie in der kommenden Woche mehr Zeit hätte und dass sie dann auch zusammen etwas essen gehen würden.
Es war Nachmittag als Mia mit den Emails und Anfragen fertig war. Die Jungs waren mittlerweile im Fitnessstudio. Leeteuk, Shindong, Ryeowook und Heechul waren bei einer Fernsehsendung und später wollte Mia Kyuhyun und Siwon zu einer Radiosendung begleiten.
Sie hatte aber noch ein wenig Zeit, also klaute sie sich Sportsachen von Siwon und ging in ein leeres Tanzstudio. Sie krempelte die Hose hoch und band sich die Haare zusammen, setzte die Kopfhörer auf und schmiss die Musik an. Sie hatte sich in den letzten Tagen oft von SHINee Lucifer angeschaut, das Lied war zwar schon faste in Jahr alt, aber Mia hatte es erst vor ein paar Wochen entdeckt und liebte den Tanz. Also hatte sie ihn gelernt – Tänzer, ganz schrecklich. Sie machte sich warm und ging verschiedene Tänze durch, auch ‚Lucifer‘. Der Beat war super und die Choreo toll. Mia bemerkte nicht wie Jonghyun, Taemin und Key sich in das Tanztstudio geschlichen hatten. Sie hatten neben an trainiert und waren eigentlich auf den Weg zur Dusche, als sie die Super Junior Assistentin gesehen hatten und erkannten den Tanz wieder. Das Lied war zu Ende und Mia hörte von irgendwo her Applaus. Irritiert schob sie die Kopfhörer runter, drehte sich um und lief dann hoch rot an, als sie die drei sah.
„Hey guys!“
„Hey Mia Noona“, sagten sie im Chor und gingen auf sie zu.
„Das sah gut aus“, lobte sie Taemin.
„Euer Verdienst“, gab sie zurück und verneigte sich kurz.
„Hey, wollen wir zusammen tanzen?“, fragte Jonghyun und die anderen beiden waren voll auf seiner Seite. Mia hingegen maßte sich nicht an mit ihnen konkurrieren zu können und versuchte sich zu drücken.
„Ach komm schon Noona, du bist gut“, Taemin war der Wookie von SHINee, es war unmöglich ‚nein‘ zu sagen. Key suchte das Lied raus und alle gingen auf Position. SHINee waren wirklich niedlich, sie waren noch so jung und nett.
„Warte Mia, bei dem hier“, er machte eine Bewegung mit den Armen, „musst du auch den Fuß mitnehmen“, erklärte Key und Mia imitierte ihn.
„Ah, okay ….“
Am Ende brachten sie Mia einen neuen Tanz bei, den die gerade entwickelten und wollten ihre Meinung dazu hören, als Siwon und Kyuhyun in das Tanzstudio kamen.
„Ist es schon so spät?“, wollte Mia wissen und hatte wirklich total die Zeit vergessen.
„Du hast noch 40 Minuten bis wir los müssen, wir wollten nur mal gucken wo du steckst“, antwortete Siwon lächelnd. Sie bedankte sich bei den drei Musikern und versprach mal wieder mit ihnen zu tanzen und eilte dann unter die Dusche.
„Sag mal, klaust du Siwons Klamotten?“
Mia erschreckte sich fast zu Tode, als Kyuhyun sich an sie ran geschlichen hatte.
„OMG, you scared the bejesus outta me!“
Grinsend begann er sie zu küssen, doch Mia wand sich aus seinen Armen.
„Wir können hier nicht …“
„Ich hab die Tür abgeschlossen – beide.“ Alles klar, dass musste sich Mia nicht zweimal sagen lassen. Doch lange blieb ihnen nicht, denn Mia musste tatsächlich duschen und verbot ihm mit zu kommen. Er war schon gestylt und angezogen und sie wollte nicht dass er sich noch einmal fertig machen musste. Für Kyu alles schwer nachzuvollziehen, zumal Hae angedeutet hatte, diese Nacht wieder bei Mia zu schlafen. Wieso nutzen sie nicht die Zeit die sie hatten? Es war ja nicht so, dass sie nicht wollte, aber Kyuhyun wurde in ihren Augen immer auffälliger und dem Ganzen musste sie einen Riegel vorschieben. Genau deswegen ließ sie sich doch auf das ganze Theater mit JJ ein – Geheimhaltung!
Mia machte sich fertig und sie fuhren los zum Radiosender. Mias Magen knurrte laut.
„Hast du heute schon was gegessen?“, fragte Kyuhyun und Mia musste echt überlegen. Frühstück hatte man das nicht nennen können und Kimbap hatte sie auch nicht gegessen.
„Ehm … I had a toast“, sagte sie schließlich und die beiden Sänger schauten sie vorwurfsvoll an.
„What?! I was busy!“, verteidigte sie sich, doch die beiden hatten kein Mitleid und als der Van an dem Radiosender ankam, schickten sie Mia los, damit sie sich etwas zu essen holte. Widerwillig ging sie los, doch es war gar nicht so einfach. Jetzt wo die Jungs das Thema ‚Hunger‘ erwähnt hatten, merkte sie, dass sie wirklich Hunger hatte und wenn sie Hunger hatte, dann wollte sie etwas essen, was sie mochte. Mia endete bei Starbucks und aß Kuchen, zugegeben, auch kein wirkliches Essen, aber der Kuchen sah wirklich verlockend aus. Sie gönnte sich noch eine heiße Schokolade und saß einfach mal ein paar Minuten da ohne irgendwas zu machen. Übermorgen war Siwons Geburtstag, am nächsten Tag würde sie mit Ryeowook, Kyuhyun, Donghae und Siwon nach Beijing fliegen, Sonntag war eine große TV Sendung, bei der sie gegen andere Bands im Wissenstests antreten würden und dann war irgendwann diesen Monat die Super Show in Manila. Mia bekam Kopfschmerzen, nur wenn sie daran dachte.
Schließlich ging sie doch zum Sender zurück und brachte den beiden einen Kaffee, für den sie sich natürlich mitten in der Live-Sendung bedanken mussten. Mia lief hochrot an, was die Moderatoren natürlich witzig fanden und irgendwie bereute sie zurück gekommen zu sein.
Nach der Radiosendung setzte man Mia bei KBS ab um Sukira beizuwohnen. Allerdings hatte man ihr nicht gesagt, das DBSK heute Stargäste sein würden und als sie in den Aufenthaltsraum ging, dachte sie, ein Pferd hätte sie getreten. Yunho versuchte die Situation zu kippen und schnappte sich Mia, bevor sie gerade wieder raus gegangen wäre. Jaejoong gab ihr einen Kuss auf die Wange und sie war froh darum, sie waren hier unter sich, wieso tat er das überhaupt?
Als Leeteuk vorbei kam schnappte sie ihn am Arm.
„Wieso hast du mir das nicht gesagt?“, fragte sie flüsternd und deutete auf die fünf Kerle.
„Wir haben es selbst erst heute erfahren“, gab er zurück und Mia seufzte.
„Aber ich denke ich wollte dich gerade um etwas bitten, es ist sehr wichtig“, begann er und Mia brauche zwei, drei Sekunden, bis der Groschen gefallen war und hob dann die Augenbrauen.
„Ah, ist das so? Was soll ich denn dringendes erledigen?“
„Zu Hause habe ich vergessen den Laptop auszumachen, aber ich habe ein neues Lied geschrieben und habe Angst, dass wenn es nicht gespeichert wird, es verloren geht. Kannst du bitte nach Hause fahren und es sichern?“
Leeteuk hatte ein Mac Book – da ging nix verloren, aber Mia verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und drückte ihn fest.
„Danke Oppa!“
Teukie fragte sich nur wieso das ehemalige Kerledreieck von Mia plötzlich ein Viereck war und wieso er irgendwie immer dazwischen hing, aber sie musste sich nicht quälen und abgesehen davon wollte er es vermeiden, dass die beiden sich am Ende noch an die Gurgel gingen.
„Darf ich es mir anhören?“, fragte sie aufgeregt, denn Teukie hatte gestern den halben Tag an dem Lied gesessen. Er nickte grinsend und schubste sie raus.
Zu Hause angekommen ging sie direkt an seinen Laptop, doch sie hatte ein Problem nicht beachtet: Koreanisch! Alles in Koreanisch! Sie hätte noch nicht mal gewusst, wie sie es hätte speichern können. Deprimiert ließ Mia den Kopf auf die Tischplatte knallen als Siwon kam.
„Was hast du?“
„Ich hasse diese Schrift!“
Siwon schaute auf dem Bildschirm und grinste.
„Wir fangen bald an dir das bei zu bringen“, versicherte er ihr und Mia beschloss einfach zu warten, bis Teukie nach Hause kam. Also nutzte sie die Zeit ihren Hasenstall sauber zu machen und auf keinen Fall Radio zu hören. Mia setzte Bumpkin und Pancakes auf den Boden und ließ sie etwas hoppeln, während Mia den Käfig sauber machte.
„Ihr habt es gut, wisst ihr das eigentlich? Ihr habt euch zwei und da gibt es nichts dran zu Rütteln, stellt euch mal vor hier würden noch 13 andere Karnickel rumhoppeln, was das für ein Stress wäre“, meinte sie zu den beiden und seufzte. Sie brauchte eine Freundin. Jemand mit dem sie alles besprechen konnte. Natürlich schrieb sie mit Lily Mails und skypte ab und zu mal ein paar Minuten, aber das war etwas anderes, als wenn sie eine echte Freundin hier hätte.
„Ich will keinem meiner Hasen weh tun, aber irgendeiner leidet immer.“
Mia legte sich auf den Bauch und verschränkte die Arme unter dem Kinn. Bumpkin kam langsam auf sie zu und schnüffelte an ihrem Arm.
Vorsichtig öffnete Donghae die Tür und grinste, als er Mia mit ihren Hasen sah. Er setzte sich auf ihren Hintern und platzierte Pancakes auf ihrem Rücken.
„Jaejoong schnülzt gerade bei Sukira wie sehr du sein Leben verändert hast“, berichtete er lachend und Mia zog die Augenbrauen tief.
„Yeah right, killing him is also a change, isn’t it?“
Wieder lachte Hae und steig von ihr und nahm Pancakes gleich mit.
„Wo sind die anderen?“
„Sungmin ist mit seiner Freundin weg. Heechul ist … keine Ahnung wo. Teukie und Eunhyuk kommen später, Siwon liest irgendein Scrips, Ryeowook ist am komponieren, Kyuhyun sitzt am PC und zockt, Yesung trifft sich mit einem Mädchen und Kibum schläft schon.“
Während Hae sprach zählte er an den Fingern ab, ob er alle erwischt hatte.
„Und dir ist langweilig?“
„Total“, gab er zu und Mia lachte, rollte sich zur Seite und legte ihren Kopf in seinen Schoß.
„Wo ist Sun?“
„Keine Ahnung, ich habe sie vorhin kurz gesehen, aber sie hatte drei Freundinnen dabei und irgendwie habe ich mich nicht wohl gefühlt.“ Donghae verzog das Gesicht und Mia seufzte. Wieso ging er überhaupt mit ihr aus? Halt! Wieso interessierte sie das eigentlich?!
Mia setzte Bumpkin auf ihren Bauch und streichelte seinen Kopf.
„Hae, sind das Jungs oder Mädchen?“
Mit der Frage hatte er jetzt so gar nicht gerechnet und hob Pancakes hoch um nachzugucken – so einfach war das ja aber bei Kaninchen nicht.
„Wie sieht man das?“
Mia schaute hoch und fing an herzlich zu lachen, er konnte so süß sein, so trottelig verpeilt.
„Keine Ahnung, aber so nicht! Hast du nicht gefragt?“
„Nein, ich bin nach dem Aussehen gegangen“, gab er zu.
„Okay, if I get like twenty babybunnys in three weeks – you’ll take them!“
„Why me? Was ist mit geteiltem Sorgerecht?!“
„Vergess es, you’re in charge!“
Mia schnappte sich Bumpkin und Pancakes und setzte sie zurück in ihren Käfig.
„Ich werde mal zu Kyu gehen“, sagte sie, bevor er sie schon wieder mit Donghae fand und dann wahrscheinlich die Vollkrise kriegen würde.
„Viel Spaß!“, rief Donghae ihr hinterher.
Kyuhyun saß auf der Couch und hatte seinen Laptop vor sich stehen. Konzentriert starte er auf den Bildschirm und klickte irgendwie rum. Er sah Mia zwar aus seinem Augenwinkel, reagierte aber nicht großartig, er hatte Wichtiges zu tun. Mia kniete sich hinter ihn und lehnte sich vor um zu gucken was er da tat. Star Craft – was sonst? Da er als garstig galt, wenn er am spielen war, versuchte Mia mal was anderes. Sie begann zart in sein Ohrläppchen zu beißen, küsste langsam seinen Hals, aber keine Reaktion, wirklich keine.
„Hello? Earth to Kyuhyun….“
„Mia… this is important….“
Sie hörte sofort auf und überlegte ernsthaft den Laptop einfach zu zu klappen, da sie sich aber nicht sicher war, welchen Stress das zu Folge hatte, ließ sie es lieber bleiben. Trotzdem …. wegen einem Computerspiel abgeschoben zu werden war egomäßig schon ziemlich hart und ließ Mia nicht so einfach auf sich beruhen. Nur wie lenkte man einen Kerl von einem Spiel ab? Mia setzte sich vor ihn und setzte an ihr T-Shirt auszuziehen.
„Mia … hier wohnen noch andere … tu das nicht …“
Er schaute noch nicht mal hoch und niedergeschlagen gab Mia auf und ging zurück in ihr Zimmer. Donghae saß da immer noch und hatte Pancakes wieder raus genommen. Er schaute grinsend zu Mia.
„Not a word“, drohend hob sie den Zeigefinger und Hae grinste nur vor sich hin.
Sie lehnte sich mit ihren Rücken an seinen und seufzte.
„Jetzt ist mir auch langweilig.“
„Spielen wir Twister!“, schlug er vor und drehte sich so schnell um, dass Mia keine Chance hatte ihre Position zu stabilisieren und voll nach hinten umkippte.
„So…sorry“, dass hatte er nicht gewollt und vorsichtig half er ihr wieder auf. Mia schaute zwar finster, meckerte aber nicht.
„Naw… I think I’ll go to bed.“
Es war ungewöhnlich, dass sie so früh ins Bett kam und vielleicht sollte man das einfach ausnutzen.
„Okay, then I sleep too“, sagte Donghae und Mia lag ein frecher Spruch auf den Lippen, doch auch den ließ sie bleiben. Was war los? Wieso zog sie das Kuschelprogramm auf? Wegen Kangin? Ja, vielleicht. Jedenfalls machten sie sich bettfertig und kuschelten sich ein. Donghae zog sie in seine Arme und lehnte seine Wange an ihren Kopf.
„Ich bin froh, dass wir nun Freunde sind….“, sagte er schläfrig.
Nehm halt einfach ein japanisches Katana, stech es mir ins Herz und dreh es ein wenig hin und her, ich steh drauf, ehrlich! , dachte sich Mia und schlief langsam ein.