Am nächsten Morgen hatte Skye ihr Lager auf der Terrasse eingerichtet. Frau Park hatte den Frühstückstisch gedeckt, wusste sie doch nicht, wie viele tatsächlich kommen würden und vor allem wann. Die Haushälterin war froh, wenn hier wieder etwas Ordnung reinkäme. All diese Sänger, die kamen und gingen – sie hatte völlig den Überblick verloren.
Der einzige beständige Begleiter an diesem Morgen war Snickers in seinem Außengehege, in dem er hoch und runter flitzte. Pan stand an der Tür und maunzte, doch Skye wollte noch warten, bis sie die Katzen rausließ und im Winter schon mal gar nicht. Heute war es freundlich und sonnig, doch wenn Katzen einmal draußen waren, konnte man ihnen nicht erklären, dass das für einen gewissen Zeitraum nicht mehr ging und sie waren doch noch so klein! Artemis lag auf der Fensterbank und genoss die Sonne und Apollon lag wohl immer noch bei ihr im Bett. Der Einzige, der Probleme mit seinem Schicksal hatte, war Pan.
Jungkook und Taehyung schlichen sich gegen 8 Uhr über die andere Tür auf die Terrasse, was der Kater zu spät bemerkte.
„Oh, sie sieht aber konzentriert aus“, bemerkte Jungkook, offensichtlich zu laut, um Skyes Aufmerksamkeit zu erhalten. Doch Skye brummte nur, versteckt hinter ihrem Laptop und wild am Schreiben. Etwas später kamen die Kings dazu und sahen, wie die beiden Sänger am anderen Ende vom Tisch saßen.
„Alles okay?“, fragte London überrascht.
„Sie denkt“, erwiderten die beiden Sänger gleichzeitig und alle Blicke richteten sich auf Skye, die die beiden bisher geschickt ignoriert hatte.
„Was denkst du?“, sprach Blake ihre Bandleaderin an. Sie war niedlich und wirkte etwas schüchtern, aber manchmal war sie unheimlich mutig. In diesem Moment stieß Namjoon auf die Gruppe.
„Light Stick.“ Zwei Worte, die alle zum Lachen brachte. Die Amerikanerin schaute genervt auf. Das war ein ernstes Thema! Kendra und London setzten sich links und rechts neben Skye.
„Okay, was ist deine Idee?“
London sah an Skyes Gesichtsausdruck, dass sie sich das Gehirn darüber zermarterte und lieber machten sie sich selbst Gedanken darum, als irgendetwas vom Marketing aufgedrückt zu bekommen. Viele Bands hatten am Anfang noch kein offizielles Zeichen oder eine Fanfarbe, doch Skye hatte Liebe zum Detail. Sie wollte sich nicht erst in einem Jahr darüber Gedanken machen. Skye seufzte und zündete sich eine Zigarette an. Auch Jungkook, Namjoon und Taehyung rückten näher ran.
„Also. Wir sind 7Kings. Das Hauptsymbol für Könige ist die Krone. Das ist aber schon Big Bangs Lightstick. Unabhängig davon, ob und wie Big Bang weitergeführt wird, wir arbeite schon mit G-Dragon zusammen, die Krone zu übernehmen wäre irgendwie zu offensichtlich.“
Die Gruppe nickte bedacht.
„Ich bin jetzt auf zwei Konzepte. Das eine ist ein Zepter. Könige haben ein Zepter und als Light Stick würde es sich toll eignen. Die zweite Idee ist ein Schach-König. Die Schachfigur eignet sich nicht wirklich als Lightstick, doch ich dachte mir, dass man einen Griff dran machen könnte und wenn man ihn abmacht, könnte man die Figur als Lampe oder Nachtlicht benutzen. Ernsthaft, keiner weiß, was man sonst mit diesen Lightsticks anstellen soll. Sie liegen rum bis zum nächsten Konzert. So hätte der Stick eine Funktion darüber hinaus und Fans könnten ihn Zuhause hinstellen. Jedenfalls soll er eine USB Schnittstelle bekommen, damit er Zuhause mit Strom betrieben werden kann. Auch vom Marketingkonzept finde ich die Schachfigur gut. Anstatt Sammelkarten könnten wir Schachfiguren zum Album machen, damit irgendwann jeder sein eigenes ‚7Kings Schachspiel‘ hat. Das Album könnte als Schachbrett fungieren.“
Alle hingen an ihren Lippen während sie sprach. Erwartungsvoll schaute sie in die Runde.
„Ich liebe deinen Ideenreichtum“, kam es von Taehyung als erstes und zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen.
„Wow, ich bin so froh, dass wir dich als Bandleader haben“, kam es von Ara und alle fingen an zu lachen. Das Schach-Konzept fanden alle mega gut, zumal der Lightstick noch eine völlig neue Bedeutung bekam und bisher gab es zwar wirklich coole Lightsticks, doch Skye hatte recht – was machte man sonst mit ihnen? Auch das Konzept der Schachfiguren, anstatt Sammelkarten, fanden sie toll, wobei sie Fans die Möglichkeit geben wollten, das Set zu ergänzen, ohne dass bei Ebay die Figuren zu hoch gehandelt wurden. Fröhlich sprachen alle auf einmal und tauschten ihre Ideen aus. Skye hingegen fiel ein Stein vom Herzen, manchmal schoss sie etwas über’s Ziel hinaus. Die Idee hätte auch nach hinten losgehen können.
„Was ist mit Farben?“, wollte nun Mi Cha wissen. Wenn Skye sich so intensiv Gedanken über den Lightstick gemacht hatte, hatte sie sich mit Sicherheit auch Gedanken über das Farbkonzept gemacht. Was inzwischen gar nicht mehr so einfach war. Während früher Bands eine Farbe hatten, hatten neuere Bands schon zwei, weil es einfach zu viele Bands und Fandoms gab. Und natürlich hatte sich sie darüber Gedanken gemacht.
„Ja, also ich bin die königlichen Farben durch und favorisiere entweder Violet und Rosé Gold oder Violet und Emerald Grün. Die Farbkombintion Lila-Grün ist eigentlich ganz hübsch, aber ich denke, dass Rosé Gold irgendwie eleganter ist.“
Und dann brach eine riesige Diskussion aus. Violet-Grün war aggressiver, poppiger und Violet-Rosé Gold war weiblicher, eleganter. Nach 10 Minuten gab sie es auf, heute eine Einigung zu finden. Erschöpft lehnten sich alle zurück und seufzten, als hätten sie einen tatsächlichen Kampf ausgefochten. In der Zukunft würden sie oft in solche Situationen geben, wenn sie sich nicht einig wurden, doch es war wichtig, dass jeder wusste, dass er immer seine Meinung sagen konnte. Skye wollte keine Angst innerhalb ihrer Band hervorrufen, sie waren eine Einheit.
Und dann stellte Namjoon eine Frage, die der Bandleaderin wirklich Kopfschmerzen bereitete.
„Hast du schon über Stage-Namen nachgedacht?“
Skye seufzte und legte den Kopf in den Nacken.
„Ich würde sagen ‚Ja‘“, bemerkte Honey grinsen.
Skye nutzte den Moment, um in den Himmel zu schauen und schaute dann zu den anderen.
„Okay, ich hatte überlegt und Stage-Namen nach Königen zu geben. Zum Beispiel ‚Alex‘ für Alexander, ‚Dschini‘ für Dschingis Kahn und so weiter, aber das Problem bei Königen ist, dass alles eine Kehrseite hat. Henry VIII war ein großer Feldherr … und er hat seine Frauen gerne getötet. Und ihr wisst wie Netizen sind – die suchen dann nach den Schandtaten der Könige und werfen sie uns vor. Da kommen dann so Sachen wie ‚Der hat Tausende in seinen Schlachten getötet, wie kannst du dich nach dem oder dem benennen …‘ und darauf habe ich gar keine Lust.“
Alle nickten bedächtig. Netizen drehten einem gerne die Worte im Mund um und ließen gerne alles in einem negativen Licht stehen. Alle fielen ins Grübeln. Skye hatte zwischen drin überlegt einfach sieben Farben als Fanfarben und als Stage-Namen zu nehmen. Violet, Purpur, Royal Blau, Emerald Grün, Gold … aber sie empfand es als zu viel.
Minuten vergingen, in denen alle in Gedanken verloren waren und niemand sprach. Schließlich war es Namjoon, der eine weitere Idee in den Raum warf.
„Was ist denn“, begann er, „wenn ihr euch nach königlichen Symbolen benennt? Wie Crown, Scepter, Shield, Throne, Sword, Seal und … Cloak?“ Namjoon zählte mit den Fingern mit, um auch keine zu vergessen. Schweigend schauten die Girls zu ihm – Begeisterungsströme sahen wohl anders aus.
„Also ich will nicht Shield heißen!“, kam es sogleich von Ara, was die Runde wieder zum Giggeln brachte. Nein, dieses Thema war noch nicht ausdiskutiert.
„Was ist denn…“, begann Taehyung fast kleinlaut, „wenn ihr königliche Juwelen nehmt? Diamond, Ruby, Saphire …“, man merkte wie er über seine englische Aussprache stolperte, doch die Idee war durchaus interessant. Und sofort ging die Diskussion weiter. Alle sprachen durcheinander und sammelte Ideen, denn niemand würde als Stage-Namen Amethyst bekommen. Sie holten sich Rat bei Google und schauten sich an, mit welchen Steinen Kronen und königlicher Schmuck besetzt waren. Es dauerte eine Weile, doch irgendwann hatten sie sich geeinigt. Diamond – offensichtlich. Sapphire, Ruby, Emerald, Opal, Pearl und Jade. Perlen waren zwar keine Steine, zierten aber oft königlichen Schmuck und Jade war vor allem in China und im asiatischen Raum ein besonderer Stein, manchmal sogar teurer als Diamanten.
„Ooooohkay … wir haben einen Bandnamen, einen Lightstick, wahrscheinlich Bandfarben und Stripper-Stage-Namen. Wir können nächste Woche debütieren“, beschloss Syke und brachte die Truppe zum Lachen.
Nachdem die wirklich wichtigen Dinge geklärt waren, konnten sie sich auf das Frühstück konzentrieren.
„Wow, es soll heute über 30°C Grad werden“, kam es überrascht von Jungkook, der schon jetzt seinen Miniventilator ausgepackt hatte. Skye liebte den September eben wegen dem schönen Wetter und weil es abends auch noch angenehm warm war.
„Wir sollten die freien Tage nutzen, um vielleicht ans Meer zu fahren“, schlug Namjoon vor. „Euch würde es auch guttun“, sagte er weiter zu den Sängerinnen gewandt.
„Ja, schöne Idee, aber am Montag fängt unser Training an“, zerstörte Skye sogleich seine Träume. So gerne sie faulenzte und Zeit mit allen verbrachte, aber jetzt war es an der Zeit wieder etwas produktiver zu sein.
„Wir könnten doch heute fahren“, warf Tae in die Runde. „Jeongdongjin ist was? 3 Stunden entfernt. Wir könnten dort schlafen und morgen wieder zurückfahren.“
Unsicher schauten sich alle an. Es hörte sich fast an wie ein Plan.
„Bang rastet aus“, flüsterte Skye. Sie müssten es ihm sagen. Er würde sie nicht ohne Bodyguards gehen lassen.
„Lass das mal meine Sorge sein. Ich rufe ihn an und frage die anderen, ob sie mitkommen. Wir treffen uns hier in einer Stunde“, orderte Namjoon und alle sprangen auf.
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Eine Stunde war nicht lang und doch konnte in einer Stunde sau viel passieren. London, Kendra und Ara hatten auf jeden Fall schon Restaurantempfehlungen rausgesucht. Die Armen, sie wussten noch nicht, wie es war, mit jemand wie BTS unterwegs zu sein. Sie konnten nicht einfach in ein Restaurant gehen. Dafür hatten sie schon genaue Vorstellungen, wo sie schlafen wollten. Bang Shi-hyuk auch und es überraschte Skye nicht, dass sich die Meinungen da überlappten.
„Also, wir schlafen im Sun Cruise Resort“, verkündete Namjoon und die meisten fingen an zu jubeln. Die anderen, die nicht jubelten, kannten nur das Hotel nicht, doch die anderen waren schnell darin das zu ändern. Das Hotel sah aus wie ein Schiff – eigentlich wie zwei Schiffe – und ES lag auf einem Berg.
„Bang Shi-Hyuk checkt uns Zimmer ab. Jin und Hoseok kommen mit, sie sind gerade auf dem Weg mit drei Sicherheitsleuten und müssten“, er schaute auf die Uhr, „in 8 Minuten hier sein. Dann können wir losfahren.“
„Ja … nein. In 15 Minuten kommt ein Helikopter“, sagte Skye, als wäre es völlig normal.
„Was?!“, kam es so ziemlich aus jedem Mund.
„Hey, ich habe die aktuelle Verkehrslage gecheckt, irgendwo ist eine Baustelle. Wir bräuchten über 3 Stunden. Mit dem Heli sind wir in nicht mal einer Stunde da“, erklärte sie schulterzuckend.
„Wie viele Leute passen da rein?“, erkundigte sich Ara vorsichtig.
„18. Wir sind 15, alles gut.“
Zumal das Sun Cruise Resort einen Helikopter-Landeplatz genau am Privatstrand hatte – fügte sich das nicht alles wunderbar zusammen?
„Was?! Helikopter?! Auf gar keinen Fall!“ Jin war völlig außer Rand und Band, seit er von den eigentlich guten Nachrichten erfahren hatte.
„Hyung, was genau ist denn das Problem?“ Jungkook versuchte ruhig zu wirken, man hörte es aber am ‚Hyung‘, dass Jin kurz vorm Ableben stand.
„Wenn der abstürzt, war’s das mit BTS!“
„Danke …“, kam es im gleich sarkastischen Ton von London und Kendra. Als würden die 7Kings gar nichts zählen!
„Hyung, aber Autos können auch Unfälle haben. Helikopter sind ziemlich sicher. Es sterben viel weniger Menschen im Helikopter, als im Auto.“ Kookie versuchte es noch immer mit reiner Logik.
„Ja, weil auch viel weniger Leute mit dem Helikopter unterwegs sind, als mit dem Auto!“
Okay, da hatte er vielleicht nicht Unrecht. Skye ging auf ihn zu, sie konnte den Helikopter in der Ferne schon hören, sie hatten keine Zeit für gespielte Panikattacken.
„Oppa“, und sie sagte das mit ihrer süßesten Stimme, „wenn du Angst hast, dann ist das kein Problem. Fahr mit dem Auto, wir sehen dich dann in 4 Stunden.“
Nun konnte man den inneren Kampf bei Jin sehen. Leben riskieren und dafür früher an den Strand oder stundenlang im Stau stehen? Der Helikopter gewann, auch wenn Skye und Namjoon Jin in ihre Mitte nahmen, um ihn zu beruhigen.
Ohne Unfälle oder Tote kamen sie auf dem Landeplatz des Sun Cruise Resorts an, auch wenn Jin die ganze Fahrt über Skyes Hand fast gebrochen hatte … bei jeder Bewegung des Helikopters. Als sie Ausstiegen, massierte die Amerikanerin ihre Hand und hoffte irgendwann in den nächsten Stunden wieder Gefühl darin zu bekommen. Auch an der Küste war es schön warm, der Himmel war durchzogen von Schäfchenwolken und doch war der Strand leer. Keiner wunderte sich. Offiziell begann die ‚Schwimmsaison‘ am 1. Juni und endete Mitte August. Was auch immer das bedeutete. An vielen öffentlichen Stränden gab es außerhalb dieser Zeiten keine Rettungsschwimmer, aber wenn man ehrlich war, gingen nur die wenigsten Koreaner wirklich schwimmen. Die meisten plantschten etwas mit Luftmatratzen oder anderen Tierchen im Hüfttiefen Wasser. Und die mochten warmes Wasser. Das Wasser war in den meisten Augen der Idols noch vollkommen okay, aber nein, Ende September ins Wasser? Das machten nur Hardcoreleute, Rebellen und Ausländer.
An dem Landeplatz, direkt am Strand, standen knapp 10 Personen vom Hotel. Zuerst wussten sie nicht so genau für was, bis man ihnen ihr Gepäck abnahm. Alle schauten etwas verdattert. Sie waren eine Nacht da, was sollten sie schon groß an Gepäck haben? Nun gut, dann surften sie eben auf der VIP-Welle.
Und so begann ihr Tag an der Ostküste Koreas. Man brachte die Truppe hoch ins Hotel, obwohl sie lieber am Strand geblieben wären. Allerdings hatten sie ja auch Sicherheitsleute und das Hotel war sicher nicht auf den spontanen Besuch von BTS vorbereitet gewesen. Wahrscheinlich hatten sie schon jetzt für vollkommenen Stress gesorgt und wollten die Angestellten nun nicht auch noch aus dem Konzept werfen, indem sie am Strand blieben.
Man führte sie zu einem Personaleingang, wo ein Personalfahrtsuhl sie nach oben brachte – VIP musste nicht immer hübsch sein, aber allein schon, weil so viele Frauen mit BTS unterwegs waren, war es ihnen lieb, dass sie unter den Radar flogen. Am Ende würden 7Kings schon vor ihrem Debüt sich einen Ruf als Edelhuren oder so etwas machen.
Das ganze Hotel war pompös, mit viel Wasser und Glas. Skye war kein Fan von zu viel Kitsch, doch das Sun Cruise war modern und hell, auch wenn sie auf ihrer aktuellen Route nicht viel davon mitbekamen.
„Herr Bang sagte, dass es äußerst wichtig ist Ihre Privatsphäre zu wahren“, sagte der eine Concierge, der sie durch das Hotel führte. „Bitte entschuldigen Sie die umständlichen Wege.“
„Wir verstehen das. Vielen Dank für Ihre Mühe“, erwiderte Namjoon und wieder konnte Skye nur seine Diplomatie bewundern. Er hatte diese ruhige Art und anscheinend Verständnis für alles. Nicht, dass es ein Problem wäre Umwege zu gehen, um möglichst vielen Augen zu entgehen. Keiner von ihnen wollte in den Medien landen. Der Concierge tat ihnen also einen Gefallen und doch entschuldige er sich und Namjoon tröstete ihn. Es war faszinierend.
Ihre Zimmer lagen in dem ‚quer‘ liegenden Schiff, welches einen Fahrstuhl direkt zum Strand hatte. Dort fuhr man mit ihnen bis zur obersten Etage. BTS bekamen die ‚Superior Pool Villa‘. Wenn das Schiff ein echtes Schiff wäre, dann wären diese Poolvillen am Bug. Es gab keine Nachbarn, die dazugehörige Terrasse mit Pool war genauso breit, wie das Schiff und da sie die oberste Villa hatten, konnte auch keiner von oben auf sie gucken – außer vom ‚Krähennest‘, welches ein großes Lokal war, doch keiner glaube wirklich daran, dass man von dort etwas erkennen könnte, war es doch ein gutes Stück entfernt. Die Villa hatte zwei Schlafzimmer und da Tae und Skye ihre eigene Suite bekamen und Jimin und Yoongi nicht dabei waren, passte das. Dann gab es noch zwei Suiten mit jeweils zwei Doppelbetten für die sechs Girls. Alle Suiten lagen direkt vor der Villa, damit den Securitys das Leben nicht allzu schwer gemacht wurde, doch zuerst wurde sowieso die Villa belagert. Alle schwärmten aus, um sich Badeklamotten anzuziehen und keine zehn Minuten später, rannten alle in den Pool.
„Beste Idee aller Zeiten“, murmelte Jungkook, der sich mit geschlossenen Augen treiben ließ. Der Pool war kein Olympiabecken, doch im Moment schien er alles zu sein, was sie brauchten. Sonne, Wasser – Essen wäre gut! Doch zuerst kam eine Runde Getränke. Skye machte es sich auf einer Liege bequem, als Taehyung nass zu ihr kam und sie umarmte, um dann auch noch Selfies zu schießen. Skye quietschte und versuchte sich von ihm zu befreien.
„Dafür, dass du so eine Wasserratte bist, stellst du dich ganz schön an!“, beschwerte sich Tae.
„Aber du bist kalt!“, motzte sie zurück, doch Taehyung störte es nicht. Er griff nach einem Handtuch und begrub die beiden darunter. Noch immer wehrte sich Skye, doch es war nur gespielt und fröhlich giggelten sie unter dem Tuch, als Tae versuchte sie zu küssen und dabei ihr Kinn erwischte.
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Es war ein ausgelassener Tag. Irgendwann brachte man ihnen Mittagessen. Frisch gegrillte Garnelen, Salat und Pasta und danach fielen alle in einen komatösen Schlaf. Es erinnerte Skye an den Tag auf dem Schiff auf Korsika, als es Mittagessen gab und danach alle eingeschlafen waren. Bis heute behauptete sie, dass im Essen Beruhigungsmittel war, damit die Crew auch mal ihre Ruhe hatte. Ähnlich wie auf dem Schiff, war jeder dort eingeschlafen, wo er sich als letztes abgelegt hatte. Skye und Taehyung lagen auf einer Liege, ein Strandtuch über sie, weil Skye immer etwas über sich brauchte, um zu schlafen. Die anderen lagen auf Handtüchern oder den Liegen. Nur Jungkook, der lag auf dem Rand vom Pool, lasziv ein Bein im Wasser und schlummerte in aller Ruhe. Bis sein Körper zu vergessen schien, wo er sich befand. Wahrscheinlich hatte er sich umdrehen wollen und hatte sich für die poolzugewandte Seite entschieden, was dazu führte, dass er mit einem lauten Platscher im Wasser landete, der alle anderen hochschrecken ließ – gefolgt von fröhlichem Gelächter.
Es tat ihnen gut, ihnen allen. BTS waren so fleißig und ständig unterwegs und auch wenn die 7Kings bisher noch nicht viel geleistet hatten, so war das ganze Theater der letzten Wochen bei SME auch nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen. Die meisten ließen es sich nicht anmerken, doch selbst Skye hatte irgendwie Angst. Angst davor, dass nicht nur die 7Kings scheitern könnten, sondern G-Next als Ganzes. Ein neues Entertainment hochzuziehen war nicht einfach, auch wenn sie viel Unterstützung hatte. Apropos … Skyes Handy klingelte.
„Hallo?“ Noch immer war sie am Giggeln wegen Jungkook.
„Hi, ich bin’s.“ ‚Ich‘ war Jiyong.
„Hi Oppa!“
„Du, ich wollte fragen, ob du grad für ein Meeting ins HQ kommen könntest.“
„Oh … schlecht. Wir sind bei Donghae.“ Taktisch war das wohl schlecht ausgedrückt.
„Aber Donghae wohnt doch nicht weit weg“, erwiderte der Musiker irritiert.
„Nein, nicht bei Donghae Person, sondern Donghae Stadt.“
Hupsi, da hatte sie wohl vergessen Bescheid zu sagen.
Zur gleichen Zeit saß Frau Park mit einem der Gärtner im Kaminzimmer. Sie hatten die Beine hochgelegt, lehnten einander und schliefen, während die Katzen auf ihnen ebenfalls eingeschlafen waren. War schon ein harter Tag gewesen.