BTS trainierten fast bis Mitternacht und bestellten sich dann etwas zu Essen. Skye sparte sich sie darauf hinzuweisen, dass das richtig ungesund war – wenn sie in den letzten Stunden so viel rumgesprungen wäre, wie die Jungs, hätte sie auch Hunger.
„Bleibst du nicht?“
Taehyun schaute verwundert, als Skye sich ihren Rucksack schnappte.
„Ich habe eine Session mit Teddy gebucht – sein Terminplan ist genauso kaputt wie deiner.“
Sie beuget sich zu ihm, um ihm einen Kuss zu geben, doch er hielt sie fest und küsste sie hungrig zurück. Es war so schwer sich von ihm zu lösen und so wie er grinste, wusste er es ganz genau. Skye hingegen wusste, dass es heute spät werden würde und auf gar keinen Fall könnte sie machen, worauf sie gerade Lust hätte.
Es war gegen 2 Uhr und sie kamen gut voran. Teddy war unfassbar kreativ und er schien ihr in den Kopf schauen zu können, denn er wusste, auf was sie hinauswollte. Plötzlich ging die Tür auf und Jiyong kam hinein. Bevor sie etwas sagen konnte, hob er beschwichtigend die Hände und setzte sich brav auf das Sofa. Dort blieb er fast eine Stunde sitzen, als Teddy beschloss eine Pause einzulegen.
„Das hört sich toll an“, meinte Jiyong und setzte sich zu ihr. Skye wartete nur auf einen spitzen Kommentar, auf irgendetwas Unqualifiziertes.
„Ich dachte, wir machen das hier zusammen.“
„Wir machen das zusammen. Ich habe nur keine Zeit mir den Bullshit den ganzen Tag anzuhören.“
Er lachte fröhlich auf.
„Weißt du, mir geht es nicht anders“, gab er zu. „Wie kamen wir beide auf die Idee ein Label zu gründen?“
Nun lachte Skye.
„Wirklich, keine Ahnung.“
Einen Moment saßen sie schweigend da.
„Wie lange weißt du das mit Seunghyun?“
„Seit Anfang an. Er hat es mir gesagt, ich weiß aber auch, dass ihr mehr Freunde, als Lover seid – du bist nicht sein Typ.“
„Ja, das habe ich ihm auch gesagt.“
„Und ja, du hast recht, es gibt Zeichen.“
„Bei dir übrigens auch.“ Wenn sie hier schon einen Waffenstillstand hatten, dann konnte sie auch aussprechen, was sie dachte. Er hob die Augenbrauen hoch und zuckte mit der Schulter.
„Ich schätze, da hast du auch recht.“
Die Amerikanerin griff nach seiner Hand.
„Ich passe auf euch auf. Auch wenn ich weiß, dass ich dich manchmal auf die Palme bringe.“
Da war diese kleine Person, die selbst schon so viel durchgemacht hatte und sagte ihm, dass sie auf sie aufpassen würde? Er wusste nicht, woher sie die Kraft nahm.
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Es war 5 Uhr, als sie Zuhause einfiel und die Katzen dachten, es wäre die perfekte Zeit für Frühstück. Da sie keine Ruhe finden würde, bis die drei versorgt waren, machte sie das Futter fertig und schaute, dass Pan Artemis nicht ihr Futter klaute. Sie waren ganz schön gewachsen, aber an den Pfoten konnte man sehen, dass die beiden Jungs noch einen ziemlichen Schuss machen würden.
Als Skye die Tür zu ihrem Schlafzimmer öffnete, fand sie Taehyung in ihrem Bett liegen und ihr wurde warm ums Herz. Jongin irritierte sie, aber wie konnte sie das, was sie hatte, in Frage stellen?
Auf ihrem Kopfkissen lag ein Zettel.
‚Weck mich, wenn du kommst – aber zieh dich vorher aus, damit ich keine Arbeit habe‘. Grinsend schaute sie auf das schlafende Monster und befolgte seine Anweisungen, bevor sie sich zu ihm beugte und küsste. Tae brauchte einen Moment zur Orientierung, dann lächelte er sie an und zog sie zu sich.
„Ich hätte nicht gedacht, dass das funktioniert.“
„Na ja ich bin wohl dein kleiner Sub.“
„Oh Lala“, raunte er und zog sie zu sich.
Tatsächlich ging an diesem Morgen nichts mehr, denn Skye war 5 Minuten später eingeschlafen.
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Bis sie aufwachte, war es fast 13 Uhr. Sie streckte sich erschöpft. Tae war schon wieder weg. Nach einer Dusche gönnte sie sich ein spätes Frühstück und schaute ihre Nachrichten durch. Sie hatte schon einige Rückmeldungen für Freitag. Die Kings wären am Start, da sie nur bis 19 Uhr Training hatten. Lisa, Jennie und Rosé würden kommen, ebenso Nalia, Tiffany, Amber, Luna, Sooyoung und Mia. Ihr fehlten aber noch ein paar Rückmeldungen und sie plante mal mit 18. Hey, das waren sehr viel mehr, als beim letzten Mal. Skye war stolz auf sich.
Heute Abend um 21 Uhr würde sie im Najima singen und die Playlist stand. Heute würden es Songs von Divas werden – Rihanna, Beyonce, Mariah, ein wenig Whitney, Lady Gaga und Diana Ross, Lisa Stansfiel und Christina Aguilera, Britney Spears und J.Lo. Sie hatte knapp 20 Titel und würde 3-mal eine halbe Stunde singen.
Bei G-Next angekommen, zog sie sich um und ging ins Studio, um an ihrer Performance zu arbeiten. Sie hatte im Najima keine wirkliche Bühne und die meisten Songs würde sie im Sitzen oder im Stehen singen, doch sie hatte auch ein paar schnellere Nummern und sie wollte sich angemessen bewegen und leichte Choreos machen. Sie hatte auch drei Outfits rausgesucht, denn die drei Teile hatten ihren eigenen Flow, so hatte sie die Songs sortiert.
BTS hatten heute wohl weniger zu tun und so gesellten sich Taehyung, Jungkook und Jimin in ihr Training. Skye wusste nicht, ob sie dankbar, genervt oder nervös dadurch war, wahrscheinlich ein Mix aus allen drei Emotionen, aber wahrscheinlich war es nur fair, denn normalerweise saß sie in ihrem Training rum. Doch sie kam nicht umhin sich etwas verurteilt vorzukommen. Jungkook und Taehyung gaben ihr Tipps, wie die diese oder jene Stelle singen sollte und Jimin gab ihr Tipps, welche Bewegung besser passen könnte.
„Willst du wirklich dieses Lied singen?“
Kookie kratzte sich am Kopf.
„Was ist mit dem Lied?!“
„Nichts, es ist nur … die anderen sind so ‚wow‘ und das ist eben sehr poppig.“
„Aber das Lied erinnert mich an Taehyung.“
Es ging um Britney Spears ‚Sometimes‘ und sie liebte den Song. Ja, es war kein Ariana Grande ‚Wir singen mal die kompletten Oktaven durch‘, aber es hatte einen sehr süßen Text und sie musste an sich und Tae denken. Taehyung streckte den Kopf wie ein Lemming.
„Ich will das noch mal hören!“, forderte er, denn er hatte nicht wirklich auf den Text geachtet. Als Skye wieder durch war, nickte er energisch.
„Ja, das Lied bleibt“, beschloss er – als hätte er oder Kookie hier auch nur irgendetwas zu melden.
‚Bedauerlicherweise‘ mussten sie irgendwann los, doch sie versprachen heute Abend zu kommen, sollte das Training nicht zu lange gehen. Sie ging hoch in ihr und Jiyongs Büro. Also jetzt wohl Seunghyuns und Jiyongs Büro, aber egal, sie brauchte die Couch. Ji saß am Schreibtisch und grinste, als sich auf die Couch fallen ließ.
„Dafür, dass es nur eine ‚kleine Sache‘ ist“, und er benutzte die Finger, um Gänsefüßchen in die Luft zu machen, „nimmst du das ganz schön ernst.“
„Ich weiß nicht, ob es dir bisher aufgefallen ist, aber ich neige dazu mich in Dinge reinzusteigern.“
„In was hast du dich reingesteigert, als du eine Insel gekauft hast?“, fragte er neugierig.
„In den Gedanken, dass ich ein richtig guter Diktator wäre – ich wollte klein anfangen, zum üben, you know? Wir haben auf Adavaci offiziell Gesetze und ich habe eine Flagge entworfen und man muss ein Visum ausfüllen – das Touristen-Visa beläuft sich auf maximal 14 Tage.“
Ji lachte fröhlich.
„Welche Gesetzte hast du?“ Dabei war er sich noch nicht einmal sicher, ob er das wissen wollte.
„Also freitags darf man nur kommunizieren, indem man singt, tanzt oder malt. Mittwochs ernenne ich einen Inselchef, der einen Tag lang bestimmen darf, was gemacht werden muss und Donnertags ist Hühner-Knuddeltag, deswegen dürfen sie keine Eier legen, aber die halten sich nie dran. Rebellisches Federvieh!“
Grübelnd schaute er zu ihr.
„Weißt du, es ist wirklich unfair, wenn du ohne mich Daydrinking machst.“
Skye wünschte sich, dass es da herkommen würde. Wenn man seine eigene Insel hatte, konnte man doch auch ein paar Quatschregeln aufstellen.
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Heute hatte sie sich keine Studiozeit gebucht. Sie war schon etwas aufgeregt wegen dem kleinen Auftritt heute Abend. Sie hatte gefühlt ewig nicht mehr vor anderen gesungen, also vor Fremden zumindest und sie war die letzten Tage ziemlich produktiv gewesen.
Skye fuhr etwas früher in die Lounge, weil sie noch eine Kleinigkeit essen wollte und sie musste sich noch fertig machen.
Sie saß an der Theke und wartete auf ihr Essen, als Noah ihr einen Salat vor die Nase stellte.
„Das ist ein komisches Steak“, stellte sie fest, denn sie hatte Steak bestellt.
„Das ist das, was du vor dem Auftritt bekommst. Hast du keinen Manager, der auf so etwas achtet?“
„Nope, ich habe ja dich.“
Als bräuchte sie jemand, der ihr sagte, was sie zu essen hatte. Enttäuscht begann sie in dem Salat zu stochern. Später würde sie sich noch etwas Richtiges holen. Das war das Schöne an Seoul: Es gab immer Essen.
Der Laden füllte sich. Sie konnte es hinten hören, als sie sich fertig machte. Skye hatte keine Ahnung, ob die Leute wegen ihr gekommen waren. Wer wusste schon, dass sie heute sang? Und der Laden war an sich ziemlich beliebt.
„Wieso siehst du so nervös aus?“
Sie konnte Finn im Spiegel sehen, wie er an der Tür lehnte.
„Ich bin nicht nervös“, stellte sie klar. Er hob zwei Shotgläser hoch, von denen sie vermutete, dass Noah es nicht gutheißen würde.
„Tequila?“
„Tequila.“
„Ja, meinetwegen ich bin nervös.“
Und so reichte er ihr den Shot.
„Dein Lover sitzt auch schon draußen.“
Verwundert schaute sie auf. Eigentlich hatte er heute Abend eine Studiosession, aber vielleicht waren sie früher fertig geworden. Moralische Unterstützung, yay.
Schließlich kam 21 Uhr und Skye ging auf die Bühne. Das Najima war voll-voll. Es gab keinen Platz mehr und auch an der Theke stand alles voll und alle fingen an zu klatschen. Wow. Ihre Augen suchten das Publikum nach Taehyung ab, doch anstatt ihm, fand sie Jongin, gemeinsam mit Sehun und Chanyeol in einer Nische sitzen. Jetzt verstand sie, wen Finn mit Lover gemeint hatte.
Sie stellte sich an das Mikrofon und Ruhe kehrte in die Lounge ein.
„Einen wunderschönen guten Abend, mein Name ist Fiji und ich werde den Abend musikalisch etwas begleiten – ich hoffe, ich störe Sie dabei nicht all zu sehr“, sie grinste und ein Lachen ging durch das Publikum.
„Falls doch – die Happy Hour hat gerade angefangen, vielleicht ist es damit besser zu ertragen.“ Wieder lachten die Leute fröhlich auf.
„Das Programm des Abends ist den großen Divas gewidmet. Frauen, zu denen ich immer aufgeschaut habe, die mich musikalisch beeinflusst haben. Die Songs heute Abend sind handverlesen und ich hoffe, Sie erfreuen sich daran genauso wie ich and I hope I can do right by them.“
Ein leises Klatschen ging durch den Raum. Skye atmete tief durch und gab ein Zeichen, dass die Musik beginnen konnte. Sie begann mit Whitney Houstons ‚Where do broken hearts go‘. Zwischen jedem Lied war eine kleine Pause, damit man brav applaudieren konnte. Der erste Song war der Schlimmste, danach groovte Skye sich ein. Es folgten ‚Real Thing‘ von Lisa Stansfield, ‚Pretty hurts‘ von Beyoncé. Nach ‚Pretty Hurts‘ standen alle auf und Skye bekam eine Gänsehaut.
„Okay Leute, setzt euch bitte wieder hin, ansonsten muss ich weinen und das ist schlecht für die Stimme“, bat sie grinsend und merkte, wie sie die verräterischen Tränen wegblinzelte. Als nächstes kam Aretha Franklins ‚You make me feel‘ und Skye ging von der Bühne, um zwischen den Tischen durchzugehen. Sie entdeckte Jiyong hinten an der Bar, aber auch Teddy und Bang – das irritierte sie, also Bang, nicht Teddy. Amber und Sooyoung waren da, dass überraschte sie auch. Mia war mit Wooyoung und Junho gekommen und sie hatte sich zu den EXO Jungs gesetzt.
Sie beendete das erste Drittel mit ‚Where have you been‘ von Rihanna. Hier hatte sie mitunter die meiste Choreo und sie tanzte und sang und als sie fertig war jubelten alle. Sie verbeugte sich dreimal und ging von der Bühne.
„Tequila!“, forderte sie, doch Noah stellte ihr eine Flasche Wasser hin.
„Sag mal! Seid wann bist du mein Gewissen geworden?!“
„Seit du in meinem Laden auftrittst“, erwiderte er ruhig und ließ sie stehen. Es war gemein!
Mia fiel ihr in die Arme.
„Oh mein Gott! Skye! Wir müssen das Olympia Stadion buchen!“
„Ja, okay, schön durchatmen!“
Sie machte sich hinten frisch. Niemand kam und sie war ganz froh darum. Sie schaute auf ihr Handy, doch sie hatte keine Nachricht von Taehyung. Vielleicht würde er noch kommen, vielleicht wollte er sie überraschen und schrieb deswegen nicht.
Ihr zweites Drittel begann mit ‚You and I‘ von Lady Gaga. Es war locker und machte Spaß und diesmal schnappte sie sich Mias Tequila, als sie durch die Menge lief. Mia hatte sich mit Absicht einen Tequila bestellt – das waren Freunde.
„Okay Leute, der nächste Song ist einer meiner Lieblingsongs und da ich keinen offiziellen Lightstick habe, würde ich euch bitten eure Handyflashlights anzumachen.“
Wenn sie einen Lightstick hätte, wäre der wahrscheinlich eine Palme – würde doch super zu Fiji passen, oder?
Sie kündigte Mariah Careys ‚Hero‘ an. Mit diesem Lied war sie praktisch aufgewachsen – oder besser mit dem ganzen Album, doch ‚Hero‘ war immer ihr Lieblingssong gewesen. Als nächstes sang sie ‚Baby I‘ von Ariana Grand, ‚I’m coming out‘ von Diana Ross, ‚Come on over‘ von Christina Aguilera und dann folgte ‚Sometimes‘ und von Taehyung war keine Spur. Sie konnte das Lied nicht nach hinten schieben, ihre Reihenfolge hatte einen Sinn und Skye ließ sich nicht beirren. Es ging nicht um Tae, heute ging es um sie. Der letzte Song in dem zweiten Teil war ‚I’m your Baby tonight‘ von Whitney Houston.
Kyuhyun und Ryeowook waren auch gekommen und saßen ebenfalls bei den EXO Jungs. Der Tisch war ziemlich überfüllt.
In dieser Pause plauderte sie etwas mit den Leuten. Viele beglückwünschten sie, wollten Fotos mit ihr machen und zwei Kerle steckten ihr sogar ihre Nummern zu.
Sie ging noch mal schnell hinter, um einen Spiegel-Check zu machen und um sich zum letzten Mal umzuziehen. Bang klopfte an, als sie sich die Haare hochsteckte.
Sie drehte sich zu ihm.
„Du könntest jede Halle dieser Welt füllen.“ Das war alles, was er sagte. Es hörte sich wie ein Kompliment an, doch sie hatte inzwischen herausbekommen, dass es bei ihm nicht so einfach war.
„Aber?“
„Dein Attitude ist scheiße.“
„Hat bei Amy Winehouse auch niemanden aufgehalten.“ Und sie hatte ein schlimmeres Attitude als Skye gehabt. Und dann noch dieses Problem mit Drogen. Sie wollte nicht die großen Bühnen, das hier reichte ihr. Ein Ort, an dem sie singen konnte. Das nächste Mal würde sie auch eigene Songs einbauen. Das hier war ihr Spielplatz.
Den letzten Teil eröffnete sie mit ‚Speachless‘ von Lady Gaga, gefolgt von ‚Always be my Baby‘ von Mariah und viele waren am Schunkeln, doch danach kam ‚Diva‘ von Beyoncé und hier konnte Skye mal Bang ihr Attitude zeigen. Sie hatte kurz überlegt ‚Pour it up‘ auch zu singen, hatte sich dann aber für ‚Diva‘ entschieden.
Danach wurde es ruhiger mit ‚Cold Case Love‘ von Rihanna. Sie liebte das ganze Album, ‚Rated R‘ war ein Masterpiece. Inzwischen waren so viele Leute in der Lounge, dass Skye behauptete, dass sie gegen irgendwelche Auflagen verstießen. Es war kaum noch ein Durchkommen. Hey, vielleicht könnte sie Stage-Diving machen! Nein, nein, sagte ihr Gewissen – das richtige Gewissen, nicht Noah. Immerhin entdeckte sie Jungkook in der Menge, der versuchte zu Mias Tisch durchzukommen. Sie hatte nicht lange Zeit nach Taehyung zu schauen, doch sie behauptete, dass sie ihn entdeckt hätte, wenn er da wäre.
Als nächstes kam ‚I’m real‘ von Jennifer Lopez und Skye lebte diesen Song! Es war schwer sich einen Weg durch die Menge zu bahnen und dann stand Jongin vor ihr. Der tat es wohl auch und so begann sie einen Teil mit ihm zu tanzen. Sie erinnerte sich daran, wie gut sie zusammen bei sowas waren. Er war locker und verspielt und führte Skye schließlich wieder auf die Bühne.
Nach dem Song nahm sie sich das Wasser, dass Noah ihr hingestellt hatte, und nahm einen kräftigen Schluck.
„Ihr seid wirklich ein wunderbares Publikum. Wir kommen zu den letzten drei Songs des Abends“, und ein enttäuschtes Raunen ging durch die Menge, „aber keine Sorge, Mia Martin wollte das Olympia Stadion für mich mietet – fragt sie einfach wegen den Terminen.“
Skye lachte fröhlich und alle Augen wanden sich zu Mia die resigniert nickte. Ja, das hatte sie sich wohl selbst zuzuschreiben.
„Ich würde euch alle bitten für den nächsten Song noch mal die Flashlights anzumachen.“
Eine alte Nummer musste sie noch auspacken und das war ‚It’s all coming back to me now‘ von Céline Dion. Es war eine ziemlich lange Nummer mit knapp 8 Minuten, aber jede Sekunde war wunderbar. Nun entdeckte Skye Jaejoong, der hinten in der Ecke an der Wand gelehnt stand.
Sie erwischte sich dabei, dass sie während des Songs öfters zu Jongin schaute und ihre Blicke trafen sich und die Gänsehaut, die sie erfasste, war eine stille Mahnung. Sie hatte nicht genug über diesen Song nachgedacht! Fuck. ‚And I banished every memory you and I have ever made … but when you touch me like this … and you hold me like that … I just have to admit that it’s all coming back to me‘ oder ‚There were nights of endless pleasure, it was more than any laws allow‘ – Shit – oder ‚And whenever you tried to hurt me I just hurt you even worse and so much deeper‘, dieses ganze Lied war ihre Geschichte. Sie musste sich konzentrieren, es war kein einfaches Lied und sie würde sich nicht durch diese Lippen ablenken lassen. Also konzentrierte sie sich auf Lisa, die hinter der Theke stand. Das war besser. And she nailed it. Skye klopfte sich mental auf die Schultern. Die 8 Minuten vergingen wie im Flug und der Raum explodierte mit Jubel und Klatschen und sie sah, wie einige sich Tränen wegwischten – auch Lisa. Vielleicht berührte dieses Lied nicht nur Skye, vielleicht hatten sie alle eine ähnliche Geschichte. Es ging nicht um sie und Jongin.
Es dauerte einen Moment, bis sich alle wieder beruhigt hatten. Viele Sänger heutzutage sangen nicht mehr, wie man damals gesungen hatte, aber vielleicht war es genau das, was sie brauchten, anstatt einen weiteren überladenen Popsong.
Als vorletzten Titel hatte sie Jennifer Lopez‘ ‚Apresúrate‘ gewählt und die Tatsache, dass sie spanisch sang, schien viele zu überraschen. Und als letztes Lied sang sie ‚God is a Woman‘ von Ariana Grande.
Das Najima bebte und Skye verbeugte sich und verbeugte sich und verbeugte sich. Und das Publikum forderte eine Zugabe. Skye verstand, was die anderen meinten, wenn sie von der Energie sprachen, wenn sie ein Konzert gaben.
Natürlich ließ sie sich zu einer Zugabe ‚überreden‘ – sie war darauf eingestellt gewesen, für den verrückten Fall, dass ihnen gefiel, was Skye hier ablieferte. Sie wählte ‚One Sweet Love‘ von Sara Bareilles. Sara hatte viele tolle Lieder wie ‚Gravity‘, ‚Island‘ oder ‚City‘ aber ‚One Sweet Love‘ hatte etwas Lockeres und war ein guter Abschluss.
Unzählige Leute umarmten sie, sie konnte später gar nicht mehr sagen, in wessen Armen sie alles gelegen hatte. Dabei wollte sie nur einen Tequila. Ganz dringen.
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