Irgendwann waren Jihoon und Mia doch eingeschlafen. Aneinander gekuschelt hatten sie eine Decke über ihre Köpfe gezogen und geschlafen. Mia war als erstes wach. Sie öffnete die Augen und konnte natürlich nichts sehen, zumindest wusste sie aber mal wo sie war. Ihre Hand lag auf seiner Brust die sich ruhig hob und senkte. Mia lehnte den Kopf wieder an, sie wusste nicht wie spät es war, aber es war ihr auch egal, sie genoss es viel zu sehr. Allerdings hatten ihre kleinen Bewegungen schon gereicht um ihn zu wecken und er drehte sich zur Seite um sie an sich zu ziehen und seine Wange an ihre zu schmiegen.
„Good morning beautiful …“, murmelte er verschlafen.
Tatsächlich war es noch nicht mal 8 Uhr. Das letzte Mal hatte Mia irgendwann um 04:30 Uhr auf die Uhr geschaut, viel geschlafen hatten sie also nicht. Sie gingen wieder in die getrennten Bereiche. Jihoon hatte Wechselklamotten dabei und sie fuhren dann zu Mia nach Hause. Wegen der Quest waren alle schon wach und schauten neugierig, als sich am frühen Morgen die Tür öffnete.
„Morgen Jungs!“, rief sie fröhlich. Köpfe streckten sich nach ihnen und schauten ungläubig als sie Jihoon im Schlepptau hatte. Dennoch dachte Mia dass es sicher genug wäre ihn bei den anderen zu parken und ging hoch um sich umzuziehen. Leeteuk saß in seinem Zimmer und gähnte.
„Morgen Teukie!“, rief sie in das Zimmer. Dieser schaute verwundert.
„Lange Nacht gehabt?“, fragte er grinsend.
„Schöne Nacht gehabt“, entgegnete sie, was Teukie natürlich an ‚das Schlimmste‘ denken ließ. Entsetzt zog er die Augenbrauen hoch, doch sie seufzte nur.
„Wir waren nur im Jimjilbang, no panic, alright? And no talking about birth control!“
Das Gespräch war bei Kyuhyun ja schon peinlich genug gewesen, nur auszudenken wie es wäre, wenn sie dachten so ein Gespräch mit Jihoon zu führen.
Wenig später hatte sie sich umgezogen und geschminkt, ihre Haare hatte sie hochgesteckt und ihre Boots standen unten. Was etwas unglücklich war, war das Kim und Yun hoch gekommen waren und als Mia runter in die Küche kam, sah sie die beiden im Gespräch mit Jihoon. Mist! Sie war wirklich schlecht darin Geheimnisse zu haben.
„Oh Mia, guten Morgen, ich muss kurz mit dir sprechen, bevor wir los fahren“, sagte Kim und winkte sie zu sich. Oh-oh. Sie hasste es, wenn jemand direkt etwas von ihr wollte.
Mia ging mit Kim in Siwons und Kyuhyuns Schlafzimmer, war ja keiner da.
„Ich habe mich lange mit Yun über die Urlaubsgeschichte unterhalten. In den kommenden Wochen ist noch viel zu tun, Dienstag kommt das Best of Album, darauf die Woche ist der Videodreh und dann stehen noch ein paar Konzerte aus, die Promotion für die neue Single, Siwon, Donghae und Sungmin haben Dramadrehs und danach fangen die ganzen Sommersendungen an, doch Anfang Juni kannst du sie haben … für Urlaub.“
„Wie lange?“, war alles was Mia einfiel.
„Sieben Tage.“
„Vierzehn…“ Sieben Tage, was sollten sie denn in sieben Tagen machen? Kim zog die Augenbrauen zusammen.
„Zehn.“
„Elf und keinen Tag weniger!“
„Verdammt … du bist hartneckig, gut, elf Tage … aber es liegt alles in deiner Hand. Du hast die Verantwortung, dafür dass es geheim bleibt und du musst dich mit den Jungs hinsetzen und besprechen wohin es gehen soll.“
Gut, dass sollte sie hin bekommen. Sie war Reiseverkehrskauffrau, sie wusste was sie tat. Das einzige, was schwierig werden würde, war die zehn Kindsköpfe alle unter einen Hut zu bekommen, aber auch dafür hatte Mia eine Idee. Vorrest würde sie ihnen nichts sagen, es war noch ziemlich lange hin, doch sie verstand, dass diese Sachen jetzt schon besprochen werden mussten, damit es nicht mit den Terminen kollidierte. Im Endeffekt hatte sie aber noch Zeit vom Buchen her und sie würde versuchen ihnen einen schönen Urlaub zu gestalten.
Dann kam die Zeit des Abschieds. Leeteuk drückte Mia fest an sich und gab ihr einen Schmatzer.
„Verrätst du mir jetzt was uns erwartet?“, flüsterte er.
„No way“, flüsterte sie zurück und er ließ sie sofort eingeschnappt los. Alle wuselten umher. Jihoon stand ruhig in der Ecke und wartete bis sich die Wohnung geleert hatte. Eunhyuk verabschiedete sich auch.
„Ich schicke dir später den Plan für heute Abend, ansonsten treffen wir uns hier um 9 Uhr und fahren dann gemeinsam zu KBS“, erklärte Hyukie.
„Ehm … one thing … could Jihoon spend the night over here?“
Eunhyuk schaute zu Mia, dann zu Jihoon und zurück zu Mia.
„Yeah sure, no problem.“ Man sah ihm an, dass er sich nicht wirklich wohl mit dem Gedanken fühlte, doch es reichte Mia dass er keinen Aufstand machte und sich nicht dagegen stellte.
Es war ungefähr 9 Uhr als sie weiter fuhren um sich mit MBLAQ zu treffen. Jihoon hatte in einer Bäckerei ein Séparée reserviert, damit sie ihre Ruhe hatten. Als die beiden den Raum betraten, saßen die anderen schon da.
„Guten Morgen Jihoon-Hyung, guten Morgen Mia-Noona!“, sagte die Truppe im Chor und brachten Mia damit zum Grinsen.
„Hast du ihnen das beigebracht? Die sind ja süß.“ Mia hatte sich zu ihm gelehnt und leise gesprochen.
„Willst du einen haben, such dir einen aus, Cheondung ist ganz gut im Kochen …“
Mia lachte leise und wurde dann von Joon durchgeknuddelt.
„Nehm mich! Nehm mich! Ich kann auch kochen!“, warb er um ihre Gunst.
„Leeteuk sagt du bist zu jung für mich!“, gab sie lachend zurück und setzten sich hin. Mia saß neben Jihoon und Mir. Der Jüngste der Truppe plauderte fröhlich mit Mia, als Jihoon sie unterbrach und die Tagespunkte durchsprach. Es ging um die neue Single, die Termine für die Aufnahme und den Videodreh. Mia holte ihr Netbook raus und ging kurz die Emails durch. Freier Tag oder nicht, sie wusste dass niemand sich an die englischen Emails trauen würde und ob sie diese jetzt in zwei Tagen machen würde oder jetzt, machte auch keinen großen Unterschied.
Zumindest gab es ein wirklich leckeres, westliches Frühstück.
Ihre Gedanken schweiften zu ihren Welpen, die gerade irgendwo im Wald ausgesetzt worden sein müssten. Hoffentlich ging alles gut.
Nach der Besprechung fuhren sie weiter. Jihoon wollte dass Mia das Haus erst sah, damit sie besser entscheiden konnte was dort rein passen würde. Es lag etwas außerhalb der Stadt, im Norden in den Hügeln, umgeben von Wald und Grün. Es war ein Traum. Mia musste sich ermahnen den Mund zu zu lassen, als sie durch das Haus ging. Es war eigentlich schon alles fertig, die Wände, der Boden, auch die versetzte Wand im Obergeschoss, es fehlten nur noch die Möbel und der Mann, der hier wohnen sollte.
„Wann denkst du dass du einziehen kannst?“, fragte sie ihn, nachdem Jihoon mit dem Rundgang fertig war. Nur das Büro war schon halbwegs eingerichtet und das kleine Tonstudio.
„Nächste Woche. Das Bett kommt in den nächsten zwei Tagen, ebenso die Couch und den Rest … den holen wir heute.“
„Was?!“
Er lächelte sie an und nahm sie in den Arm.
„Ich hab doch gesagt wir holen ein paar Sachen.“
Ein paar Sachen – das war eine gute Umschreibung. Gut, was fehlte denn? Die Küche war drin, es fehlten ein Esstisch und Stühle, ein paar Beistelltischen, vielleicht ein paar Sideboards, Vorhänge, Teppiche, das Gästezimmer und Bilder mussten an die Wand. Er hatte ja auch noch bei J Tunes unheimlich viel rumstehen, er hatte ein Ankleidezimmer, also war der Kleiderschrank kein Problem. Es war machbar.
Sie trafen sich zuerst mit der Innenarchitektin in einem Möbelhaus und sie besprach mit ihnen mehrere Ideen. Mia wollte sich nicht zu sehr einmischen, doch sie mochte es Wohnungen einzurichten. Irgendwann blieb sie vor einem langen Holztisch stehen, es gab nur zwei Stühle an den Enden, auf der langen Seite war jeweils eine Holzbank. Es war geradlinig, stilvoll und durch das dunkle Holz ein wirkliches Schmuckstück.
„You like it?“ Jihoon trat neben sie und setzte sich dann hin.
„I do. I have seen this lamp, that looks like candles? I think it would look really good together…“
Es war ein Brett aus Metall, was oben an der Decke befestigt wurde und auf diesem standen Kerzen, nur dass es Lampen waren, die wie Kerzen aussahen. Es wirkte sehr romantisch und mit dem Holz zusammen war es eine tolle Kombination. Jihoon holte die Innenarchitektin und erklärte ihr, dass er die Möbelstücke haben wollte. Sie gingen weiter und Mia fand einen großen, flauschigen Teppich. In dem Bereich, in dem die Couch stehen würde, war sogar ein Kamin. Es war zwar nur ein elektronischer Kamin, aber dennoch war es eine gemütliche Ecke und beide waren sich einige, dass dort ein richtig kuschliger Teppich hin musste.
Und so ging es weiter, Jihoon betrachtete die junge Frau die völlig in der Aufgabe auf ging und einen guten, stilvollen Geschmack bewies. Mia fand ein quietschgrünes Sideboard aus Lack und blieb davor stehen.
„The color …“, sagte Jihoon und verzog das Gesicht.
„Yeah but you know everything is so in line, you have the wooden floor and the bright grey and white walls, I think some color would be a good contrast …”
“But green?” Wieder verzog er das Gesicht, ihren Gedankengang konnte er ja nachvollziehen, nur nicht die Farbe.
„They have it also in red.“ So einigten sie sich auf Rot. Was Mia an dem Haus faszinierte war, dass es so viele eingebaute Regale gab. Das gab es sehr oft, bei ihnen zu Hause war es auch so gewesen. Einerseits schränkte es die Stellmöglichkeit ein, denn wenn an einer Wand ein Regal war, war es eben da, andererseits passte es immer zum Design des Hauses. Sie suchten noch das Bett für das Gästezimmer aus und ein paar Teppiche und gingen dann zu den Vorhängen über. Mia erzählte, dass sie zu Hause in Deutschland Schienen an der Decke hatten, an denen lange Stoffreihen hingen und das sie das toll fand, weil es zum einen modern war, man andererseits auch viel Spielraum hatte in der Gestaltung, weil sie leicht zu wechseln waren und man konnte zum Beispiel weiße Reihen mit farbigen kombinieren. Jihoon war begeistert und gemeinsam mit der Innenarchitektin fuhren sie in ein Geschäft, von dem sie wusste, dass sie dort so etwas finden würden. Sie überlegten sich verschiedene Konzepte für jeden Zimmer, im Schlafzimmer kombinierten sie weiß mit dunkelblau, während sie im Wohn- und Essbereich das rot von dem Sideboard aufgriffen.
Es war einfach mal ein völlig anderer Tag in Mias Leben in Seoul. Sie bekam keine Anrufe, sie rannte nicht von Fernsehsendung zu Radiosendung, nein, sie richtete das Haus ihres Freundes ein. Solche Sachen hatten immer einen bitteren Beigeschmack. Zwei Jahre vorher hatte sie die Wohnung ihres Exfreundes praktisch eingerichtet und sie waren damals nicht sehr schön auseinander gegangen. Als sie ihn ein paar Monate später wieder gesehen hatte, mit seiner neuen Freundin die an ihm hing wie eine Klette, sagte ein Kumpel zu ihr ‚Ich habe dir doch gesagt, dass er sich nicht verbessert hat‘ und Mia entgegnete ‚Ich hoffe das er mich ärgert‘. Ihr Kumpel hatte sie gefragt wieso und ihre Antwort war ‚Damit ich der Neuen an den Kopf werfen darf, dass er und ich es schon auf jedem seiner Möbelstück getrieben hatten, nachdem ich sie ausgesucht hatte‘ – leider hatte er sie nicht geärgert, aber die Aussage hatte dafür gesorgt, dass alle anderen recht amüsiert waren.
Nach so einer langen Tour gingen sie erst einmal etwas Essen. Die Innenarchitektin und Mia verstanden sich prächtig und Jihoon dachte sich nur ‚Lass die Frauen mal machen‘. Um ehrlich zu sein war Mia ziemlich hungrig und war froh um die Pause. Eunhyuk hatte ihr das Programm für heute Abend geschickt und sie flog drüber. Sie hatte wirklich, wirklich keine Lust auf Jaejoong zu treffen, doch was sollte sie tun? Das nächste Mal wenn Eunhyuk sie fragte, ob sie Sukira mit ihm machen würde, würde sie VORHER fragen, wer die Gäste waren.
„Sie müssen ziemlich aufgeregt sein“, meinte die Innenarchitektin.
„Huh?“ Mia schaute von ihrem I Phone hoch, sie hatte wohl den Anschluss verpasst.
„Wegen dem Haus, langsam geht es ins Endstadium.“
He? Was? Dachte sie dass Mia miteinzog? Hilfesuchend schaute sie zu Jihoon der verlegen lächelte.
„Nein, Mia wird offiziell nicht einziehen, auch wenn ich hoffe dass sie dort einige Zeit mit mir verbringen wird“, klärte er die Frau auf. Das Missverständnis war ihr sehr unangenehm und schnell lenkte sie das Thema auf die Bilder.
„Sag mal Mia, bei euch zu Hause, sind das Fotografien von dir?“, erkundigte er sich und Mia nickte.
„Hast du Lust mir ein paar deiner Fotografien zu zeigen? Ich finde die Idee sehr schön und wenn es dir nichts ausmacht, würde ich vielleicht die Idee klauen.“
Vielleicht hätte sie doch eine Kunstgalerie aufmachen sollen. Natürlich machte es ihr nichts aus und sie fuhren zurück zu ihr nach Hause. Es war so ungewohnt nach Hause zu kommen und niemanden dort zu finden. Eunhyuk schwirrte wohl irgendwo umher und sie holte ihren Laptop runter um Jihoon einige ihre Bilder zu zeigen. Sie lagen auf der Couch und waren eigentlich mehr am Schmusen, als am Bilder-gucken.
Mias Hände wanderten unter seinen Pullover und zog ihm ihn aus. Dieser Körper. Jihoon tat es ihr gleich und rollte sich auf sie. Beide waren schon schwer am Atmen, als die Tür aufgeschlossen wurde und Eunhyuk mit Minho und Jonghyun reinkam.
„Oh!“, sagten sie im Chor und Hyukie und Minho drehten sich verlegen weg, nur Jonghyun starrte ungläubig.
„Er?! Du hast ihn geknackt?! Wahnsinn!“
Mia schnappte sich ihren Pulli und hielt ihn sich vor die Brust.
„Hey! Turn around!“
„Oh!“ und tatsächlich, diesmal drehte er sich auch weg, damit Mia sich wieder anziehen konnte. Als sie in die Küche zu den anderen kamen, fühlten sie sich wie zwei Teenies die beim Rummachen von ihren Eltern erwischt worden sind, zum Glück genoss Jihoon zumindest den Respekt von den Küken, was den Umgang einfacher machte. Sie bestellten sich etwas zu esse und plauderten.
„Haben du und Jaejoong immer noch Streit? Ich bin gespannt auf eure Sendung heute Abend“, meinte Jonghyun und Mia verspürte das leichte Bedürfnis ihn zu würgen.
„Ja, wir haben noch Streit, aber ich werde versuchen so professionell wie möglich zu sein – without hurting him.“
Jihonns Augenbrauen zogen sich hoch. Sie wusste nicht wie viel er wusste, aber das Thema passte ihr nicht.
„Wieso habt ihr Streit?“ Es war ja so klar, dass diese Frage kommen musste. Nun schauten alle zu Mia, eigentlich wusste ja niemand was passiert war. Die Küken wussten wahrscheinlich mittlerweile, dass diese Nacht, die sie bei ihnen geschlafen hatte, nach dem Treffen mit Jaejoong war, aber sie hatte mit niemanden darüber gesprochen. Mia suchte nach den richtigen Worten ohne JJ dabei zu beleidigen, wurde aber zum Glück unterbrochen als der Lieferbote mit dem Essen kam.
„Ich mach auf!“, sagte sie sofort und sprang auf.
Essen war erst einmal wichtiger und das Thema wurde fallen gelassen, dafür kam ein anderes auf.
„Und du hast ihr die ganze Zeit Blumen geschickt? Das ist so romantisch!“ Minho schaute total fasziniert zu Jihoon und vermerkte in seinem Kopf, dass wenn er mal Fragen zum Thema Romantik hatte, er ihn unbedingt fragen musste. Mia grinste und lehnte sich an ihn.
„He‘s still sending me flowers …“
Jihoon lehnte sich rüber und küsste ihre Schläfe.
Und dann war es auch schon Zeit für Sukira. Mia wurde irgendwie immer nervöser. Klar hatte sie schon mit im Studio gesessen und ein paar Kommentare abgegeben, aber das heute würde etwas komplett anderes werden.
„Treffen wir uns hier um 1 Uhr?“, fragte ihr Freund und zog sie in die Arme.
„Jup.“
„Don’t worry, it will be alright.“
“You sound like you really believe it”, stellte sie fest und hatte gerade wenig Lust ihn gehen zu lassen.
„I do.“
Eunhyuk stand nicht weit weg und beobachtete die beiden. Es war merkwürdig sie zusammen zu sehen und es schien fast so, als würden sie sich wirklich mögen. Vielleicht war das wirklich das Ende von Mihae, vielleicht würden sie ab jetzt nur Freunde sein. Eunhyuk hätte es ihm gegönnt, ihnen beiden, doch er kannte Donghae lang genug, er würde sich nicht zwischen die beiden stellen, genauso wie er sich nie zwischen Kyuhyun und sie gestellt hätte, so war seine Natur nicht, er war ein guter Kerl, der anderen Glück wünschte, auch wenn das bedeutete, dass er selbst seines dabei verlor. Irgendwie war er froh dass Hae in China war und das nicht sehen konnte. Natürlich gönnte er es Mia glücklich zu sein und sie sah glücklich aus, er hätte es ihr nur mit Donghae mehr gegönnt.
Bei KBS angekommen waren wieder einige Leute da. Gut, Tausende hörten am Radio zu, doch die sah Mia nicht, die Mädels vor dem Fenster schon. Irgendwie wurde ihr schlecht. Sie setzte sich auf Leeteuks Platz und atmete tief durch.
„Übrigens Mia, noch eine Sache…“ Fragend schaute sie zu Eunhyuk der sich zu ihr rüber lehnte und was tat? Sie mit Handschellen am Stuhl festkettete!
„What?!“
Sie stand entsetzt auf, doch in der Tat, sie war fest am Stuhl und das waren nicht so kleine Lustspielzeuge, die man selbst wieder aufmachen konnte, nein, das waren richtige Handschellen.
„Nur falls du Panik bekommen solltest“, Hyukie grinste sie an und Mia jagte ihn fluchend durch das Studio – mit dem Stuhl im Schlepptau. Die Studioleiterin tauschte einen fragenden Blick mit dem Tontechniker aus, ob das wirklich eine so gute Idee gewesen war? Sie bedeutete den beiden sich hinzusetzen, es waren nur noch wenige Sekunden bis zum Sendebeginn und Mia funkelte Eunhyuk finster an. Die Sukira-Musik wurde eingespielt und dann ging es los.
„Willkommen bei Super Junior kiss the radio mit Eunhyuk und meiner neuen Mitmoderatorin…“
„Mia.“
„Da Leeteuk heute fehlt, hilft mir Mia durch das Programm, sie ist etwas aufgeregt, ich hoffe aber dass ihr sie unterstützt.“
„Ach, im Moment bin ich nicht mehr so aufgeregt“, sie schaute auf die Handschellen und dann zu ihm. Kurz stockte er.
„Heute haben wir zwei ganz besondere Gäste hier bei uns. Sie sind gerade auf ihrer Japantour, doch haben sie Zeit gefunden uns heute Abend zu besuchen…“
„Begrüßen wir Dong Bang Shin Ki’s Changmin und Jaejoong!“
Eunhyuk und Mia klatschten … also Mia versuchte es und dann ging die Tür auf und die beiden kamen lächelnd hinein. Die Moderatoren standen auf, verbeugten sich und begrüßen die beiden. JJs Blick fiel auf die Handschellen und er fing fröhlich an zu lachen. Ein Glück wurde gerade ihre aktuelle Single gespielt und sie waren nicht auf Sendung. Beide Sänger ließen es sich nicht nehmen Mia zu drücken, auch wenn sie immer noch schmollig auf Eunhyuk war. Jaejoong setzte sich links von Mia hin, während Changmin auf Eunhyuks rechte Seite ging.
„Ihr seid heute erst aus Japan gelandet und bleibt nur ein paar Tage in Korea, richtig?“, fragte Hyukie als das Lied zu Ende war und sie wieder auf Sendung gingen.
„Richtig, wir machen gerade Promotion für unsere neue Single und in ein paar Tagen beginnt der Dreh für Cinderella, einem Drama in dem ich mitspiele“, sagte Jaejoong. Es war Mia die danach fragen sollte um was es in dem Drama ging und JJ erklärte es für die Zuhörer.
„Changmin, im Gegensatz zu früher bist du sehr selbstbewusst geworden, du bist nicht mehr einfach nur der Jüngste der Band, sondern hast Erfolg als Models, hast du auch vor dich in Zukunft als Schauspieler zu engagieren?“
„Ich beneide meine Kollegen die sich mit solcher Leichtigkeit in der Öffentlichkeit präsentieren können, sie machen Musicals und spielen in Filmen mit. Ich bin dabei etwas aufzuholen, aber ich glaube ich werde nie so beliebt sein wie Jaejoong oder Yunho.“
„Ach, mach dir da mal keine Sorgen“, sagte Mia so daher und Eunhyuk schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Was!? Er sieht gut aus, ist groß und charmant, ich find ihn gut!“, verteidigte sich Mia und alle lachten, plus: Changmin lief rot an.
„Ihr solltet mal Changmins Gesichtsfarbe sehen!“, erzählte Eunhyuk und machte es nur noch schlimmer.
Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten spielten sie zwei Lieder. Mia lehnte sich zurück und nahm einen Schluck Wasser. Eunhyuk hatte einen Smoothie und hielt ihr den Strohhalm hin, sie nahm einen Schluck.
„I would like to smoke one ..“
“Du machst das gut”, versicherte ihr Eunhyuk. Sie checkten die Nachrichten aus dem Tonstudio auf ihrem Bildschirm und Eunhyuk las ein paar Kommentare auf der Seite.
„Mia, ich wollte nur sagen dass es mir leid tut …“, begann JJ, doch Mia schnitt ihm das Wort ab.
„This is not the right time nore place.” Er schaute sie mit offenem Mund an, ließ es dann aber bleiben und lehnte sich seufzend zurück.
Sie plauderten noch eine Weile, zwangen die beiden ihre neue Single live zu singen und stellten einige Anrufer durch. In Wirklichkeit ging die Stunde schnell vorbei und als wieder Lieder gespielt wurden, wurden Bilder geschossen. Da Mia ja an ihrem Stuhl festgekettet war, rollte Eunhyuk sie auf den freien Platz und die drei Männer positionierten sie neben sie, beziehungsweise auf einem Bild hoben Changmin und Eunhyuk ihren Stuhl hoch während Jaejoong davor kniete und so tat als würde er sie anbeten. Gut, bei Sukira wurden halt immer witzige Bilder geschossen.
Sie setzten sich noch einmal kurz hin und redeten ein paar Minuten und dann hatte Mia die Stunde auch schon hinter sich gebracht.
„Sag mal Eunhyuk, Super Junior und Dong Bang Shin Ki waren doch zur gleichen Zeit Trainees, oder?“, fragte Mia, als sie wieder auf Sendung waren.
„So ziemlich, aber wir waren damals noch nicht vollzählig und sie kamen früher raus als wir“, bestätigte er Mia und hatte das Gefühl, dass er die eigentliche Pointe noch nicht kommen sah.
„Gab es da ein Konzept?“
„Wie ein Konzept?“
„Na ja, alle Sänger von Dong Bang Shin Ki sind so groß und alle Sänger von Super Junior so klein. Ist das Absicht? Vielleicht dachte man sich man macht eine Band mit 5 Mitgliedern, die alle groß sind und eine Band mit kleinen Sängern und dafür dann 13!“
Eunhyuks entsetzter Gesichtsausdruck reichte dass Mia herzlich anfing zu lachen. Sie sah dass die Aufnahmeleiterin auch lachte und wusste, dass das ein gutes Zeichen war.
Die beiden redeten ziemlich viel Blödsinn und Zoey rief sogar an und wurde ins Studio gestellt.
„Hallo Mia, du machst das toll!“
„Leute, das ist meine Freundin Zoey am Telefon!“, klärte Mia die Menschheit auf.
„Ich finde du solltest eine eigene Sendung bekommen, du bist viel witziger als die anderen beiden!“
„Thanks sweety, I call you later.“
Mia hatte Eunhyuks Blick gesehen und tätschelte ihn am Arm.
Bald endeten sie wieder in einer sinnlosen Diskussion.
„Eunyhukshi, wenn du Luffy bist, wer sind dann die anderen?“, begann Mia und brachte den jungen Mann wirklich zum Grübeln.
„Also Sungmin wäre Chopper!“ Allein schon bei der Aussage brachen beide lachend zusammen.
„Doch, er kann so niedlich tun, aber wehe man reizt ihn“, erklärte er weiter.
„Usopp wäre Yesung, weil der auch immer so viel Mist erzählt, aber sehr mutig ist, wenn es um seine Freunde geht. Leeteuk wäre ein guter Sanji“, schmunzelte er.
„Weil er immer so nett zu Frauen ist?“, vermutete die Assistentin.
„Genau!“, gab er lachend zurück.
„Zoro … Zoro …. Ich denke Kyuhyun wäre ein guter Zoro, er ist auch immer so motzig und sagt nur etwas, wenn es wichtig ist … oder er motzen kann. Heechul wäre Franky. Total jähzornig, aber auch witzig und bekloppt und Brook … ja Brook…“
„Shindongshi!“, sagte Mia und wischte sich die Lachtränen weg.
„Shindongshi!“, stimmte Eunhyuk mit ein.
„Gut und wer bin ich?“
„Du bist total Nico Robin. Du bist groß, hasst dunkle Haare und total schlau. Nari ist Nami, weil sie auch immer so viel am Meckern ist!“
Sie hätten auch noch die anderen verteilen können, doch das reichte erst mal und Mia tat so wie so schon der Bauch vom Lachen weh.
Auch die zweite Stunde ging schnell rum und plötzlich wurde das letzte Lied gespielt.
„Let’s go home“, sagte Eunhyuk und befreite Mia endlich von den Handschellen. Sie sprachen noch kurz mit der Aufnahmeleiterin, sie war sehr zufrieden mit Mia, was die Europäerin unheimlich beruhigte.
Eunhyuk machte wieder einen Abstecher in die große Halle und nahm Geschenke entgegen und wechselte ein paar Worte mit den Fans. Mia war sehr zufrieden mit ihm, anscheinend hörte er auf das, um was Mia ihn und Leeteuk gebeten hatte.
Zuhause räumte sie erst mal ihr Zimmer auf. Diesmal missbrauchte sie Donghaes Zimmer zum Unterstellen alle kindischen Sachen. Sie setzte ihren Riesen-Chopper auf Donghaes Bett.
„Tut mir wirklich leid, aber es ist noch nicht an der Zeit, dass er dich kennen lernt“, erklärte sie ihm.
Wenig später klingelte es auch schon an der Tür und Jihoon kam hoch.
„Tolle Show, ich habe komplett zugehört“, sagte er und nahm Mia in den Arm. Eunhyuk schaute skeptisch und wusste nicht so recht wohin mit sich, umso mehr überraschte Jihoon die beiden, als er vorschlug gemeinsam einen Film zu gucken. Die beiden Männer berieten sich darüber, als Mias Telefon klingelte. Verwundert schaute sie auf das Display, es war Leeteuk.
„Wieso hast du ein Telefon?“, fragte sie ihn als Erstes.
„Ich bin … gut … vorbereitet.“ Mit der Fragte hatte er jetzt so auch nicht gerechnet.
„Egal, Mia du musst her kommen!“
„Wieso? Was ist passiert?“
„Yesung ist weg.“
„Wo ist er?“
„Keine Ahnung, so vor drei Stunden ist er los gezogen um Holz zu suchen und kam nicht zurück und wir machen uns Sorgen und keiner hört auf uns, jeder sagt er kommt schon wieder, aber es ist dunkel und Nacht und er hat keine Taschenlampe.“
Mia dachte plötzlich an Werwölfe und Vampire. Eunhyuk und Jihoon schauten fragend zu ihr, ihre besorgte Miene reichte schon aus um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
„Mia kommst du bitte, die Aufnahmeleiterin ist eine blöde Kuh, sie will nichts machen, was ist, wenn ihm etwas passiert ist?“
„Okay, ich komme.“ Welche Wahl hatte sie? Einer ihrer Welpen war weg. Mia erklärte Eunhyuk und Jihoon was passiert war und natürlich war klar das Eunhyuk mitfahren würde.
An dieser Stelle begriff Jihoon eine Sache: Um Mia für sich zu gewinnen, musste er an Super Junior vorbei.
„Ich komme auch mit“, meinte er.
„Das musst du nicht“, erwiderte Mia, die die gute Geste wirklich zu schätzen musste, aber es war nicht seine Sache und sie erwartete es nicht von ihm.
„Ich möchte es und jede Person die mehr dabei ist, kann auch mehr sehen.“
Da hatte er Recht und Mia war froh ihn dabei zu haben. Sie suchten Taschenlampen zusammen und Eunhyuk kam mit Walky Talkys an. Mia hob die Augenbrauen, wieso hatten sie so was? Eunhyuk sah ihren skeptischen Blick.
„Hey das kann sehr nützlich sein!“
Okay, wurden die halt auch eingepackt. Da Kim Mia den kompletten Ablaufplan geschickt hatte, wusste sie wo die Jungs sein müssten. Rund um das Camp waren Kameras angebracht, das heißt die Organisatoren waren nicht vor Ort und es funktionierte eher Big Brother ähnlich. Sie brauchten gut 1,5 Stunden bis sie den Platz erreichten, es war schon fast drei Uhr, aber alle waren noch wach.
Sungmin kam sofort auf Mia zugestürmt und sie nahm ihn in den Arm.
„Alles okay, wir finden ihn…“, versicherte sie ihn und hoffte damit Recht zu haben. Sie verteilten die Funkgeräte und die Taschenlampen und trennten sich in drei Gruppen. Jihoon würde mit Kibum und Sungmin los ziehen, Eunhyuk und Shindong waren das zweite Team und Mia würde mit Leeteuk zusammen suchen. Die Walky Talkys funktionierten über 10 Kilometer, Mia fragte sich welchem Soldat sie die Dinger geklaut hatten.
Und so zogen sie los.
Mia mochte keine Wälder in der Nacht, sie liebte die Vampire Diaries und Buffy, aber trotzdem fand sie es nicht toll nachts alleine im Wald umher zu irren, zumal sie wieder an die Badewanne und den Fernseher denken wollte und daran, dass dieses komische, hässliche Kind sie ja töten wollte. Um sich von diesen Gedanken abzulenken erzählte sie Leeteuk von Sukira, dass Eunhyuk sie festgekettet hatte und daSs aber alles gut gelaufen war.
„Es ist wirklich nett von Jihoon dass er mitgekommen ist“, stellte Teukie fest, auch wenn er es nicht toll fand das zuzugeben.
„I think he wants to show me that he wants to be a part of my life and you are a part of my life.”
Stunden vergingen, sie riefen nach Yesung und ab und zu redeten sie mit den anderen über die Funkgeräte, doch bisher hatte noch niemand eine Spur gefunden. Mia spielte mit dem Gedanken ihnen einen Chip einsetzen zu lassen, wie James Bond bei Casino Royale, so würde man sie zumindest immer leicht finden können.
„Was, wenn ihm etwas passiert ist?“, fragte Mia nach einer Weile. Leeteuk blieb stehen und drehte sich zu ihr.
„Sag das nicht, es wird schon alles in Ordnung sein.“ Und wenn nicht? Wenn es dunkel geworden war und er einen Abhang runter gestürzt war? Mia sollte wirklich nicht darüber nachdenken. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es fast 7 Uhr morgens war. Sie war müde und kaputt und um 13 Uhr hätte sie Tanztraining mit Se7en. Tolle freie Tage.
Ungefähr eine Stunde später kam der Funkruf von Eunhyuk dass sie Yesung gefunden hatte, unverletzt, wohl auf und unheimlich hungrig. Allen fiel ein Stein vom Herzen.
Als Leeteuk und Mia das Camp wieder erreichten, war das Kamerateam da und die Aufnahmeleitung. Es wurde über etwas diskutiert, sie verstanden anfangs nur nicht über was. Es ging darum dass die Aktion total sinnlos gewesen ist, dass man ihnen gesagt hatte, dass Yesung schon nichts passiert sein würde und dass von nun an alle Handys eingesackt wurden. Mia war zwar ziemlich müde, doch dafür reichte ihre Kraft noch. Sie marschierte auf die Frau zu und platzierte ihr Gesicht ungefähr 4 Zentimeter von dem Gesicht der anderen Frau.
„Mein Name ist Mia Martin, ich bin Assistentin von Super Junior und Vertreter von SM Entertainment and I tell you if something had happened to one of them I’d made Bulgogi out of you, do you understand me? So they get their cellphones back AND they get something to eat and the next time they need to call me make sure you get your fucking ass as far away from me as possible, cuz I don’t start shit but I quit the finish, savey?”
Die Frau schaute Mia erschrocken an und ging einen Schritt zurück.
„Wow und ich dachte sie wäre schon auf UNS sauer gewesen“, sagte Eunhyuk zu Leeteuk.
„Ich habe gefragt ob Sie mich verstanden haben?“, wiederholte Mia in einem ziemlich ruhigen Ton, was bei ihr kein gutes Zeichen war. Total eingeschüchtert nickte die Frau und bedeutete einem Mann den Jungs ihre Telefone zurück zu geben. Jihoon ging zu Mia und zog sie zu sich.
„Alles in Ordnung, es geht ihm gut …“, sprach er ihr gut zu. Mia ließ sich zwar wegziehen, starrte die Frau aber weiterhin an.
„Bulgogi“, wiederholte Mia drohend und wand sich dann ab.
Yesung war das Ganze sehr unangenehm und entschuldigte sich bei Mia und den anderen, dass sie sich solche Sorgen gemacht hatten.
Etwas später saßen Eunhyuk, Mia und Jihoon wieder im Auto Richtung Seoul. Jihoon saß hinten bei Mia, die ihren Kopf in seinen Schoss gelegt hatte und schon eingeschlafen war.
„Jihoon, ich weiß sehr zu schätzen was du heute gemacht hast, aber ich will dass du weißt dass wir Mia sehr gern haben, sie liegt uns am Herzen, also bau bitte keinen Mist.“ Eunhyuk hatte den Blick durch den Rückspiegel gesucht.
„Ich bin froh dass sie euch hat und ich werde mein Bestes versuchen…“, erwiderte der Ältere und streifte Mia vorsichtig durch die Haare.