Mit Nachtruhe war ja dann nicht mehr viel gewesen. Jihoon hatte Mia hoch getragen, auch wenn sie da schon wieder halb wach war, war sie zu faul sich zu wehren. Er blieb bei ihr, auch wenn sie nur noch 3 Stunden schlafen konnte, bevor sie wieder aufstand.
Sie sprang eilig unter die Dusche, aber dieses Gefühl der Müdigkeit ließ sie nicht los. Sie hatte zwei Nächte praktisch nicht geschlafen und war nur unterwegs gewesen. Irgendwie sollte sie den Begriff „freier Tag“ neu definieren.
Jihoon versprach Mia sie bei der Musicalpremiere zu sehen und Eunhyuk war noch am Schlafen. Natürlich musste sie Kim berichten was geschehen war und er war gar nicht begeistert.
„Diese Frau … es tut mir leid dass deine freien Tage so gelaufen sind, aber hab vielen Dank, dass du dich um sie gekümmert hast. Ich werde bei dem Sender anrufen und nachfragen ob alles in Ordnung ist, ich sehe dich später bei den Stylisten.“
Mia hatte so was von keine Lust auf irgendwas. Sie würde sich nur einen Teil des Musicals angucken können, weil sie dann zu Sukira musste und sie wusste gar nicht, wie sie das Training überleben sollte.
Bumpkin und Pancakes waren versorgt, Choco würde heute den ganzen Tag bei Eunhyuk sein und Mia hatte keine Ausrede mehr zu Hause rum zu lungern. Der Himmel war strahlend blau und nur ein paar Schäfchenwolken krochen über den endlos blauen Himmel über ihren Kopf, dabei fühlte sie sich eher nach Regen – oder nach Rain.
Sie musste nur einmal umsteigen und stand schließlich vor dem Tanzstudio. Ein Gefühl in Mia sagte sie solle wieder nach Hause gehen und sich im Schrank verstecken, aber sie konnte nicht, schmerzte ihr Kopf auch noch so.
Drinnen angekommen fiel sie genauso auf wie bei dem Vortanzen. Allein durch ihr Outfit und durch die Tatsache die einzige Ausländerin zu sein. Sie waren ungefähr ein Dutzend Tänzer, Männer und Frauen gemischt. Niemand beachtete Mia großartig und so blieb sie in der Ecke stehen, beobachtete und lauschte.
Die Tür öffnete sich und Se7en kam mit den beiden Tanzlehrern rein. Se7en, sie musste sich auf ihn konzentrieren. Er war ein so großartiger Künstler und es war ihr eine Ehre mit ihm arbeiten zu dürfen. Alle kamen zusammen und die drei Männer ließen das Lied spielen und zeigten die Choreo. Au weia. Das sah kompliziert aus, nicht unmöglich, doch im Moment überforderten sie Mias Aufnahmevermögen total.
Und das zog sich durch das komplette Training. Das Lied war toll, der Tanz war toll, Mia war doof. Sie ärgerte sich vor allem über sich selbst und erntete einige genervte Blicke, wenn sie an einer Stelle wieder mal patzte. Sie konnte die anderen verstehen, wirklich, wenn sie sich selbst hätte angucken können, hätte sie sich genauso angeguckt wie die anderen. Irgendwann fiel es natürlich auch Se7en auf und er rollte mit den Augen. Der kleine Heechul auf ihrer Schulter sagte ihr, dass jemand der Dong Wook hieß überhaupt nicht in der Position war sie so anzugucken, doch Mia wusste das er Recht hatte. Sie nahm die Schritte ja auf, nur war ihre Beine-Arme-Koordination im Moment für den Arsch und der pochende Kopfschmerz machte es nicht wirklich besser.
In ihrem Kopf gab sie sich Kommandos: Dip, dip, drehen, runter, links, recht, dip, Kopf hoch…doch es half alles nichts.
2,5 Stunden später wünschte sich Mia den Höllenschlund herbei der sie verschlingen sollte, aber wie immer war auch darauf kein Verlass.
Se7en bedankte sich bei allen für das gute Training – ha, ha, dachte sich Mia – und alle verließen das Tanzstudio. Genervt setzte sich Mia hin und vergrub das Gesicht in den Händen. Vielleicht lag es gar nicht am Stress, am Kopfschmerz und den praktisch zwei schlaflosen Nächten, vielleicht lag es an ihr, vielleicht war sie einfach zu doof. Mia wollte nicht zu doof sein. Sie rappelte sich auf und ging den Tanz Step by Step noch mal langsam durch. Dann ging sie an ihre Tasche, setzte sich die Kopfhörer auf und suchte ein Lied das vom Beat her ähnlich war und tanzte. Und es klappte, so ziemlich zumindest.
Ungefähr eine Stunde später kam Se7en zurück in das Tanzstudio, weil er etwas vergessen hatte. Auf dem Weg zu den Umkleideräumen, kam er an dem Tanzstudio vorbei. Verwundert blieb er stehen, als er Mia sah, die noch trainierte. Jihoon hatte ihn angerufen und von den letzten zwei Tagen erzählt. Se7en hatte ihm gesagt dass Mia ruhig zu Hause bleiben könnte, dass sie den Teil nachholen könnte. Allein nur vom Zuhören war er selbst müde geworden und er hatte gewusst, dass heute nicht viel mit ihr zu machen war. Jihoon hatte ihm aber erklärt dass sie eine recht stolze Person war und dass sie niemals auf das Mitleid anderer plädieren würde, er hatte nur gewollte, dass Se7en wusste dass sie heute in einer schlechten Kondition war. Eine Weile stand er da, dass sah doch schon ganz gut aus. Ihr Kampfgeist faszinierte ihn, jeder andere wäre nach Hause gefahren und hätte sich hingelegt, zumal sie heute noch auf eine Premiere musste und dann eine Radiosendung hatte.
Mia hatte nicht großartig auf den Spiegel geachtet, doch als sie Se7ens Spiegelbild darin sah erschreckte sie sich so, dass sie nach der Drehung einen Fehlschritt machte und sich auf die Nase legte. Lachend kam Se7en rein und half ihr hoch.
„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.“
„It’s okay, I was just clumsy…“
“I think you’ve done enough for today, wanna grab a shake?”, schlug er vor und Mia wunderte sich über seine Stimmungsschwankung.
„Sure“, sagte sie dann aber doch.
Die beiden fuhren etwas weiter in einen Saft-Laden und Mia war froh endlich zu sitzen.
„Setz dich nicht zu sehr unter Druck, es war das erste Training.“ Er schien so Gandalfmäßig weise.
„Ich weiß, aber ich hasse es nicht zu funktionieren“, erwiderte sie genervt über sich selbst.
„Du hast nicht versagt, was ich eben gesehen habe war wirklich gut, don’t worry so much.“
„Thank you for giving me this chance, I know it’s not common, so thank you.“
“I have seen you dancing and I liked it. I think you fit very well in the concept of the song.”
Nun machte er sie verlegen und sie senkte den Kopf.
Schließlich verabschiedeten sich die beiden voneinander und Mia machte sich auf zu SM Town, denn mittlerweile war es an der Zeit um sich fertig zu machen und sie musste noch duschen. Yun fragte wie das Training gelaufen war und Mia sagte dass es okay war und sie sich auf das nächste freute. Das war nicht gelogen.
Die Stylistin war gerade dabei Mia die Haare zu machen und sie las sich das Programm von heute Abend durch. CN Blue würden heute kommen, Mia wusste nicht viel von ihnen außer dass sie coole Musik machten und sie begann die Band zu googeln. Die Tür ging auf und BoA kam rein. Mia lächelte sie durch den Spiegel an, schenkte ihr aber nicht viel Aufmerksamkeit. Erst als sie sich neben Mia auf einen Stuhl setzte und ihre Stylistin kurz raus schickte, schaute sie doch mal fragend rüber. Wie hieß sie eigentlich wirklich? Mia hatte keine Ahnung, wenn das auch so ein Fehlgriff wie bei Se7en war, würde da sicher ’Dong Wookina‘ raus kommen.
„Hi Mia I’ve wanted to talk to you.“ Eigentlich mochte sie BoA, sie war witzig und hübsch und nicht so quietschig wie viele der anderen Sängerinnen, sie war professionell und machte wirklich gute Musik.
„About what?“ Sie konnte sich nicht vorstellen, was BoA von ihr wollte.
„About Jaejoong.“
Oh nein, nicht der schon wieder. Mia rollte die Augen, würde das jetzt ein Gespräch zwischen Freundin und ehemalige Affäre werden.
„You don’t need to worry, he is all yours.“ Nun war es an BoA verwirrt zu gucken.
„How do you mean that?“
“I mean that you two are dating and he probably let something slip, what happened between me and him …”
BoA schaute weiterhin verwirrt und fing dann fröhlich an zu lachen.
„You think we’re dating?“
Mia kam sich irgendwie verarscht vor.
„Jae und ich sind seit einer Ewigkeit Freunde, da wird nie mehr als Freundschaft sein“, erklärte BoA und Mia setzte gedanklich auf ihre Liste, von Dingen die sie zu tun hatte: ‚Kill Leeteuk‘. Das würde Spaß machen.
„Er vermisst dich.“
Die Assistentin wusste nicht was sie darauf erwidern sollte und drehte ihr Handy in der Hand.
„I know what happened and I think he is just totally confused. He likes you and he figured that you two will not be together, but don’t doom him as a friend, because he is a really good friend”, sprach Boa weiter und ein Stechen in Mias Herz setzte ein.
“It’s just that things got so complicated between us…”
“Ja, das kann bei ihm passieren”, gab Boa lachend zu.
„Es wird besser, wenn du ihn besser kennst, wenn du verstehst wie er tickt, er mag dich, auch wenn er Jihoon nicht mag.“
Sag mal, war das eigentlich schon abgedruckt und an die Presse gegangen?
„So Sachen bleiben nicht geheim, doch wir halten zusammen, wir sitzen alle im gleichen Boot, du musst dir keine Sorgen machen, dass es an die Presse kommt.“ Boa hatte Mias genervten Gesichtsausdruck gesehen. Sie musste noch viel über die Branche lernen, in der sie sich bewegte.
„But promise me to see Jaejoong before he leaves to Japan again, okay?“
Wieder seufzte Mia.
“Alright, I promise.”
Vielleicht war es gar nicht so das Verkehrteste. Seid dieser Nacht war Zeit vergangen, Mia wusste zwar immer noch nicht was sie darüber denken sollte, aber sie ging den Gedanken nicht mehr ganz so aus dem Weg. Er hatte sie nicht gezwungen. Ihr Körper hatte ganz alleine auf ihn reagiert, es war ihr Kopf der nicht wollte, der ihr gesagt hatte dass es alle nur noch komplizierter machen würde.
„Great, tomorrow night, my house, 8 PM, Heechul can take you with him.”
Damit stand Boa fröhlich grinsend auf und verließ den Raum. In diesem Moment hatte sie etwas von Alice Cullen. Mia starrte ihr hinterher, na riesig. Sie wollte gerne mit den Händen über das Gesicht fahren, aber sie war schon geschminkt und ihre Stylistin würde sie umbringen, wenn sie das wieder versauen würde.
Schließlich wurde sie doch noch fertig und stand mit fasziniertem Blick vor dem Spiegel. Dass man diese Augenringe heute noch mal weg bekommen hat – Mia hatte nicht daran geglaubt. Sie hatte das royalblaue Kleid an, das eine ziemlich lange Schleppe hatte und sich vorne ziemlich hoch teilte, jedoch nicht zu hoch. In ihrem Kopf hörte sie Lilys Stimme, die ihr sagte, dass sie ein ‚Hae-Kleid‘ an hatte.
„Wow.“
Verwunderte schaute sie sich um und fand dann Onew in der Tür stehen. Lächelnd ging sie auf ihn zu.
„Hey, wieso siehst du so gut aus?“
Er hatte einen Anzug an und seine Mähne war einigermaßen unter Kontrolle.
„Wir gehen zusammen zu der Premiere“, meinte er und betrachtete Mia noch immer.
„Oh.“ Das hatte sie nicht gewusst.
„Wie würde das denn aussehen, wenn du keinen Begleiter hättest?“
Darüber hatte sie sich keine Gedanken gemacht, aber sie war froh jemanden zu haben, mit dem sie reden konnte. Onew war wirklich ein Frettchen. Gemeinsam gingen sie zum Wagen und ganz gentlemanlike hielt er ihr die Tür auf.
Sie war eine Frau. Das war das erste Mal, dass Onew das wirklich feststellte. Nicht dass Mia nicht sonst auch gut aussah oder das er nicht begriffen hatte, dass sie älter war. Er mochte Mia, als Freundin, als Noona, aber sie heute so zu sehen raubte ihm den Atem. Sie war eine richtige Frau, erwachsen, hübsch, begehrenswert und er verstand wieso die Männer so verrückt nach ihr waren. Jihoon. Er war dabei diese Frau zu erobern und Onew fand dass sie ein wirklich tolles Paar abgaben. So wie Brad und Angelina, ein Paar das ebenwürdig war. Sie könnten die Welt versklaven und man würde sie immer noch lieben. Just wurde er aus der Schwärmerei gerissen, als eine SMS seiner Freundin eintrudelte. Lächelnd schaute er auf das Handy, doch, mit ihr war er auch zufrieden.
Die Limousine hielt am roten Teppich an. Mia erinnerte sich daran wie es war mit Jihoon und Joon über einen roten Teppich zu spazieren und gestand sich ein, dass sie sich heute viel selbstbewusster fühlte, als Onew ihr die Hand reichte und sie diese lächelnd entgegen nahm. Sie hakte sich in Onews Arm ein und hatte das Gefühl, dass er stolz die Brust rausstreckte. Mia sah die Blitze der Fotografen, doch es machte ihr nichts aus, man sah die Augenringe nicht. In aller Ruhe schlenderten sie über den roten Teppich. In der großen Halle vor dem Theater angekommen gaben sie ein paar Reportern Interviews über ihre Zuversicht bezüglich des Musicals und wünschten den Schauspielern viel Erfolg. Glücklicherweise gab es auch etwas zu essen, denn Mia hatte das Gefühl dass der Hungertod nicht mehr weit weg war und unauffällig schnappte sie sich ein paar Häppchen.
„Du musst dich mehr ausruhen“, meinte Onew und stellte sich mit Nachschlag neben sie. Er hatte gehört was vergangene Nacht passiert war.
„And you Mister ‚I’m working like an animal‘ think you’re in the position to tell me that?“
„Ich kenne es nicht anders, seit Jahren, aber du fängst gerade erst an.“
Gut, er hatte Recht, doch was sollte sie tun? Sie war nun mal die Assistentin von Super Junior, dass ließ sich nicht ändern und das wollte sie nicht ändern. Zu Hause in Deutschland hatte sie nicht viel weniger Stress gehabt. Sie hatte zwei Jobs gehabt, oder mehr, hatte Homepages und Projekte gehabt und irgendwie kam immer jemand zu ihr um sie zu fragen, ob sie dieses oder jenes machen könnte. Es war anders gewesen, sie hatte den PC ausschalten können, wenn sie keine Lust mehr hatte, dass ging hier nicht, doch es war noch nicht so weit das Mia genervt war.
Jihoon rief sie kurz an und fragte wie ihr Tag war.
„Well training sucked, but I think I can do it.“
“Told you so.”
“Hey I was thinking … since you didn’t really spend the night over my house … what about tonight? I’d like to have some private time with you.”
Sie hörte ihn lachen und grinste selbst.
“I’d like that too.”
“Alright, same time, same space?”
“Can’t wait.”
Mia lächelte als sie auflegte. Sie hatte ihn wirklich gerne um sich herum. Vorgestern Nacht im Jimjilbang … dieser Körper und er war so warm und verschmust und er machte so viel für sie. Er verwöhnte Mia total und sie wollte auch mal etwas für ihn tun. Sie hatte eine Kunstgalerie entdeckt mit sehr tollen Fotografien, vielleicht würde sie da ein schönes Bild finden, was sie ihm holen könnte.
Das Musical fing an, Mia hatte nur noch eine halbe Stunde, dann müsste sie los zu KBS, aber diese halbe Stunde versuchte sie auszukosten. Ihre Plätze waren ziemlich weit vorne, jeder würde mitbekommen, wenn Mia weg musste, aber gut, was sollte sie tun?
„Na komm, geh schon“, flüsterte ihr Onew ins Ohr, der sah dass sie ständig auf die Uhr guckte. Mia lehnte sich rüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Alright, have fun.“
Mia versuchte so unauffällig wie möglich das Theater zu verlassen, was nicht sehr einfach war, weil sie schon ganz schön aufgebrezelt war. Es blieb ihr keine Zeit zum Umziehen und ihr war klar, dass ihr Aufzug heute Hauptthema bei Sukira sein würde.
Sie kam fast gleichzeitig mit Eunhyuk an und als er in der Tiefgarage aus seinem Auto stieg, starrte er Mia verblüfft an und lachte da.
„Ehrlich, wenn du immer so aussiehst spreche ich mit dem Sender dass sie Leeteuk kündigen!“
Mia lachte fröhlich mit, armer Teukie, was hier für eine Meuterei hinten rum geplant wurde. Doch ihr Aufzug sorgte für einige Aufmerksamkeit.
CN Blue fiel Mias Outfit natürlich auch auf und überhäuften sie mit Komplimenten.
„Also zu mir ist nie jemand so nett“, stellte Eunhyuk schmollend fest.
„Wenn du auch mal so gut aussiehst, dann machen wir dir auch Komplimente, einverstanden?“, gab Bandleader Yonghwa grinsend zurück.
„Ich glaube ich würde sogar in das Kleid reinpassen“, schmunzelte Eunhyuk und betrachtete Mia.
„Sorry, du hast zu wenig Brust.“
„Meine Brust ist toll! Ich bin wieder am Trainieren!“, verteidigte er sich, doch alle anderen waren nach dem ersten Satz lachend zusammen gebrochen.
„So hab ich das nicht gemeint!“ Zu spät, aus der Kiste kam Eunhyuk jetzt nicht mehr raus.
Immerhin schafften sie es dann aber doch noch vernünftige Gesprächsthemen aufkommen zu lassen und sie hatten viel Spaß. Als es dann so weit war um die Bilder zu schießen, hatten sie viele witzige Ideen. Jemand hatte es geschafft von irgendwo her Blumen zu beschaffen und Mia hatte dann 5 Kerle vor sich knien, die ihr alle eine Blume reichten, während sie so tat als wäre total geschmeichelt. Sie stellten aber auch Tanzszenen nach und bei einem Bild kniete Eunhyuk vor ihr und Mia hatte einen Fuß auf seinem Rücken.
„Pass mit dem Absatz auf“, warnte er sie lachend.
Und dann waren sie wieder eine Stunde alleine.
„Mia ehrlich, so wie du heute aussiehst … du hast bei dem Musical bestimmt alle verrückt gemacht…“
„Ich glaube die Kombination von Onew und mir hat die Leute verrückt gemacht.“
„Wieso habe ich dich eigentlich nicht begleitet? Du bist unsere Assistentin.“
„Ich war heute nicht eure Assistentin, sondern einfach Mia.“
„Hmmmmm…. Aber ohne uns bist du doch nur ein halber Mensch.“
Nun schaute ihn Mia verwirrt an, hä? Eunhyuk stockte kurz und grinste dann.
„Okay, das hat jetzt wenig Sinn gemacht … als ich es gedacht habe, hat es sich intelligenter angehört …“
Mia tätschelte ihm auf den Arm.
„Irritiert dich meine Anwesenheit?“
Finster schielte Eunhyuk zu ihr rüber.
Doch auch die Stunde ging schnell vorbei uns Hyukie half Mia beim Einsteigen ins Auto.
„I am just SO happy to get rid of this!“
Es war zwar schön sich mal zu stylen, aber wirklich alltagstauglich waren solche Kleider nun wirklich nicht. Mia fragte sich wie die Leute im 17. Jahrhundert damit überlebt hatten.
„Übrigens, Jihoon kommt heute.“
„Hab ich mir gedacht, gestern Nacht war ja … etwas anders.“
Mia nickte, ja in der Tat, so eine Nacht wollte sie so schnell nicht noch mal erleben. Sie schlug vor noch etwas zu Essen zu holen, sie selbst hatte heute sehr wenig gegessen und zumindest Eunhyuk ging es auch nicht viel besser. Jihoon fütterte sie sehr oft mit westlichem Essen und sie hatte das Bedürfnis mal etwas Koreanisches zu essen zu holen. Sie fuhren nach Namdaemun, einer der wenigen Orte, bei dem man sich sicher sein konnte noch etwas zu essen zu finden. Dabei hatten sie kein einfaches Los, Eunhyuk war berühmt und Mia sah aus als hätte sie einen Prinzessinnen-Komplex.
Sie fanden einen Stand mit Mandu. Teigbällchen gefüllt mit Hackfleisch und Gemüse. Sie holten noch Nudelsuppe und Hähnchenteile.
Eigentlich wollte Jihoon erst um 1 Uhr kommen, doch als Eunhyuk zu Hause ankam, stand er bereits vor der Tür.
„Du bist zu früh“, sagte Mia leicht tadelnd, lächelte dabei aber.
„Ich hatte Angst du würdest dich umziehen wenn ich zu spät komme, dabei wollte ich dich gerne so sehen.“
Jihoon zog sie in seine Arme und drückte Mia an sich, die total verlegen war. Sie musste ihm versprechen, dass bevor sie etwas essen würden, sie einmal mit ihm tanzen musste und wie sollte sie es ihm auch schon abschlagen. Oben in der Wohnung angekommen machte er ruhige Musik an. Eunhyuk blieb in der Küche und bereitete den Tisch vor, lunzte ab und zu ins Wohnzimmer. Mia und Jihoon war ein ganz anderes Paar als Mia und Kyuhyun. Jihoon behandelte sie mit viel Respekt und war total romantisch, zwei Dinge die Kyuhyun noch nicht so gut verstand. Im Gegenzug schien sie ihm vollkommen aus der Hand zu fressen. Sie war ruhiger in seiner Gegenwart, wurde oft rot, sie schien ihm zu vertrauen und suchte seine Nähe. Wenn Jihoon da war, lernte Eunhyuk eine völlig andere Mia kennen. Es war ungewohnt sie so zu sehen, normalerweise war sie frech und ließ sich nichts gefallen. Was die beiden hatten war in keiner Weise mit dem zu vergleichen, was sie mit Kyuhyun gehabt hatte.
Hyukie konnte nicht anders als zuzugeben, dass die beiden ein schönes Paar waren und auch wenn Donghae sein bester Freund war und er gerne gesehen hätte, dass die beiden sich eine Chance gaben, so konnte er nichts gegen diese neue Verbindung sagen. Wenn es Mia gut tat, dann gönnte er es ihr.
Mia legte ihre Arme in seinen Nacken und lächelte ihn an, er war einfach zu süß gewesen. Jihoon zog sie nah an sich heran und hielt ihren Blick fest. Er mochte es wenn sie verlegen die Augen nieder schlug und ihre Wangen rot wurden. Das Lied war viel zu schnell vorbei.
„Darf ich mich jetzt umziehen?“, fragte sie mit gequältem Gesichtsausdruck.
„Sicher“, gab er lachend zurück und sie rannte nach oben um sich einen bequemen Jogginganzug anzuziehen. Jihoon hatte sie schon in Jimjilbangklamotten gesehen, schlimmer konnte es nicht werden.
Als Mia unten ankam hatten die beiden Männer das Essen schon ausgepackt. Es roch extrem lecker und Mia freute sich auf das recht späte Abendessen.
„Wollen wir einen Film gucken?“, fragte sie die beiden. Sie tauschten einen Blick aus und nickten dann.
„Can I decide which movie?“, fragte Mia. Wieder tauschten die Sänger einen Blick aus und nickten dann. Eunhyuks Englisch war okay, Jihoons ziemlich gut, es sollte ihnen also nichts ausmachen einen Film auf Englisch zu gucken. Aber erst mal etwas essen. Mia hatte Hunger wie ein Bär und erntete fragende Blicke von Eunhyuk.
„Soll ich ein Bild von dir machen und Ryeowook schreiben dass du richtig Hunger hast?“
Jihoon verstand die ganze Sache nicht und Hyukie erklärte ihm, dass Wookie Mia aufzog, weil sie so abgenommen hatte.
„Ich hab gar nicht so viel abgenommen“, verteidigte sie sich.
„Na ja du bist schon ziemlich dünn“, stellte Jihoon fest. Das war auch einer der Gründe wieso er Mia mit allen möglichen Sachen fütterte.
„My bones are light!“
Die beiden Männer lachten fröhlich über diese Aussage und fütterten Mia brav mit Mandus.
Völlig übersättigt schleppten sie sich auf die Couch und Mia holte ihr CD Buch mit den DVDs.
„Which movie do you want to watch?“, fragte Eunhyuk neugierig.
„The Blues Brothers!“
Der erste Teil wohl gemerkt, den zweiten fand sie doof. Die Blues Brothers war einer ihrer absoluten Lieblingsfilme, wenn sie nicht Disney guckte, schaute sie in der Regel die Blues Brothers.
Beide hatten den Film noch nicht gesehen und auf Eunhyuks Bitte hin stellte sie die Subtitles ein, weil es ihm leichter fiel es zu lesen als dem Bubblegum-Englisch zuzuhören.
Mia kuschelte sich zu Jihoon der auch schon eine Decke parat hatte und sie guckten den Film, lachten viel und sangen mit, wenn sie mitsingen konnten. Wie gesagt, Mia liebte den Film und konnte ihn schon in- und auswendig, sie mochte den Humor und das Ray Charles mitspielte. Wenn sie nun darüber nachdachte hatten Super Junior und die Blues Brothers eine gewisse Ähnlichkeit, nicht das Leeteuk schon mal im Gefängnis gesessen hätte, aber vom Chaotenpegel her, konnten sie durchaus bei den BB mithalten.
Irgendwann war der Film zu Ende und sie beschlossen ins Bett zu gehen. Eunhyuk überlegte, ob er nicht unten irgendwo schlafen sollte, wer wusste schon was die beiden trieben und tatsächlich, letztendlich schlief er bei Siwon im Bett.
Mia und Jihoon gingen gleichzeitig ins Bad um sich bettfertig zu machen, nur dass sie unten ins Bad ging. Ihr war klar dass heute nicht viel passieren würde, es war spät und sie waren nicht alleine, dennoch war es anders als zuvor. Sie putzte sich die Zähne und kämmte sich die Haare. Als die junge Frau zurück in ihr Zimmer kam stand Jihoon vor dem Fenster. Oben ohne. Mia wischte sich mit dem Handrücken kurz über die Nase um zu gucken ob sie plötzliches Nasenbluten bekommen hatte.
Den Körper zu spüren und zu sehen waren zwei unterschiedliche Sachen. Lächelnd drehte er sich zu ihr um.
„Ihr habt hier einen schönen Ausblick.“
Der weiß gar nicht wie schön der Ausblick in diesem Moment ist, grübelte sie und grinste.
Zumindest wusste Mia nun wieso sie ein großes Bett hatte, nicht nur damit sich ständig irgendwelche SuJu Mitglieder zu ihr ins Bett schleichen konnten, nein, auch damit Platz für jemand besonderes war. Als sie ins Bett krochen drehte Mia Jihoon den Rücken zu.
„Don’t worry, I’ll turn around in about 4 minutes…“
Amüsiert zog er die Augenbrauen hoch.
„Why?“
„Because I am a 4-Minute-Switch-Side-Sleeper“, erklärte sie ihm vollkommen ernst, doch er fing fröhlich an zu lachen, bevor er näher an sie heran rückte und begann ihren Nacken zu küssen. Sofort bekam sie eine Gänsehaut und es dauerte keine vier Minuten, bis sie sich zu ihm gedreht hatte um seine Lippen für sich zu beanspruchen. Sie waren zwar nicht alleine im Haus, sie waren aber auch nicht im Jimjilbang. Seine Hände wanderten unter ihr T-Shirt. Mia konnte später gar nicht mehr sagen wann und wie er es ihr ausgezogen hat, nur dass sich ihre halbnackten Körper unheimlich gut aufeinander anfühlten.