„Uhrenvergleich!“
„Also bei mir ist es 02:32 Uhr“, antwortete Donghae Leeteuk.
„Bei mir ist schon 02:36 Uhr!“, fiel Eunhyuk auf.
„An welche Uhr halten wir uns denn jetzt?“
„Also auf meiner Uhr ist es 02:34 Uhr … warte, ich ruf die Zeitansage an“, meinte der Bandleader.
„Beim nächsten Ton ist es …. 02:35 Uhr …. Piep….“
„Meine Uhr stimmt!“, rief Leeteuk triumphierend und die anderen beiden stellten ihre Uhren richtig.
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Wo steckten sie eigentlich? Unten, im Park vor Mias Wohnung. Sie trugen Schwarz, hatten Mundschutze an und schwarze Kappen auf.
Was sie vor hatten? In Mias Wohnung einbrechen.
Wieso sie das vor hatten? Um dem deutschen Kamerateam auszuweichen.
„Also los“, gab der Älteste den Befehl und sie schwärmten aus.
Das Haus in dem Mias Wohnung lag hatte einen Empfang und um diese Uhrzeit würde man sie nicht mehr hoch lassen ohne Mia vorher anzurufen. Aber was, wenn das Deutsche Kamerateam die Telefonleitung überwachte? Nein, dieses Risiko konnten sie nicht eingehen. Sie brauchten einen Plan. Leeteuk hatte zuvor eine Pizza bestellt für jemandem im Haus, er hatte dem Pizzafahrer gesagt dass er sich genau vor den Eingang stellen sollte um zu hupen. Natürlich würde der Mann am Empfang raus gehen um zu gucken was das der Rollfahrer da vor der Tür machte. Das wäre der Moment, in dem sie in das Haus eindringen würden. Da es zu lange dauern würde auf den Fahrstuhl zu warten, würden sie zuerst ins Treppenhaus verschwinden und sich im 1. Stock den Fahrstuhl nehmen. Ziemlich raffiniert.
„Wenn es so einfach wäre, würden dann nicht viel mehr Fans bei uns einbrechen?“, stellte Sungmin die Theorie in Frage, was dazu führte, dass er aus der Mission ausgeschlossen worden war.
Da saßen sie nun, im Gebüsch und warteten ab.
„Wann kommt er denn endlich?“, fragte Eunhyuk der eigentlich mal auf die Toilette musste.
„Ich habe vor einer halben Stunde angerufen, er müsste bald da sein.“
Es dauerte wirklich nicht mehr lange bis der Roller von der Pizzaauslieferung angefahren war. Wie besprochen hupte er dreimal und der Nachtwächter kam raus.
„Jetzt!“, flüsterte Leeteuk den andren zu.
Der Nachtwächter motzte natürlich den Pizzalieferanten an was das denn soll um diese Uhrzeit hier so zu hupen und eine Diskussion entstand. Die drei Super Junior Mitglieder nutzten die Gelegenheit aus und schlüpften durch die Tür, hielten die Köpfe unten und brachten das Foyer hinter sich. Überglücklich dass es tatsächlich geklappt hatte standen sie im Treppenhaus und bejubelten leise ihren Erfolg.
„Zugriff verweigert“, sagte die freundliche Stimme an Mias Tür, als Eunhyuk den Wohnungscode eingegeben hatte.
„Zugriff verweigert, was soll das denn?“
„Oh warte … Mia hat den Code geändert“, fiel es Donghae ein.
„Was? Wieso?“, fragte Leeteuk.
„Ich glaube sie war mit ihrem Badezimmer nicht ganz glücklich.“
„Wir haben uns damit echt Mühe gegeben!“
„Ja, ich glaube das ist ihr Problem.“
Einen Moment sagte niemand etwas.
„Hast du den neuen Code?“, wollte Eunhyuk wissen.
„Ich bin mir nicht sicher …“
Donghae verzog das Gesicht, wieso passte er bei so etwas nie richtig auf?
„Du solltest dir besser sicher sein, wenn wir dreimal den Code falsch eingeben, wir der Empfang benachrichtigt und einmal haben wir ihn jetzt schon falsch eingegeben.“
Zumindest Leeteuk hatte die Problematik erkannt. Hae überlegte wirklich angestrengt und tippte dann vier Zahlen auf das Feld ein.
„Zugriff verweigert“, sagte die weibliche Stimme wieder und alle seufzten.
„Vielleicht sollten wir klingeln?“, schlug Donghae vor.
„Und was denn das Kamerateam doch bei ihr schläft? Nein, wir können das nicht riskieren. Zumal sie sich zu Tode erschreckt, wenn wir sie jetzt einfach raus klingeln“, warf Eunhyuk ein. Natürlich, weil Mia sich nicht zu Tode erschrecken würde, wenn drei maskierte Typen plötzlich in ihrem Schlafzimmer standen…
„Okay, ich glaube jetzt weiß ich es!“
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Zehn Minuten später …
„Ja, ich habe verstanden. Ich komme runter.“
Mia legte den Hörer auf und streckte sich. Trottel. Solche Trottel. Sie zog sich einen Jogginganzug an und fuhr mit dem Fahrstuhl runter. In einem Raum hinter der Anmeldung fand sie Leeteuk, Donghae und Eunhyuk.
„Bitte entschuldigen Sie die Störung. Diese Männer haben versucht in ihre Wohnung einzudringen und behaupten sie würden Sie kennen“, erklärte der Wachmann, dem es wirklich unangenehm schien Mia mitten in der Nacht auf zu wecken.
„Kennen Sie diese Männer?“
Mia schaute von Donghae zu Eunhyuk zu Leeteuk.
„Diese Männer? Noch nie gesehen“, sagte sie ruhig, ohne die Miene zu verziehen.
„Mia!“, Leeteuk versteckte einen leicht vorwurfsvollen Ton nicht.
„Sie werden wohl Fans sein. Hi … ich gebe euch ein Autogramm, doch dann würde ich gerne schlafen gehen, ist das okay?“
Mia lächelte ganz herzlich, wie sie es bei Fans tun würde.
„Ich denke ich komme …“, ihr fielen die koreanischen Wörter nicht ein.
„I think I can handle them alone, don’t worry. Vielen Dank für Ihre Hilfe.“
Der Wachmann schaute skeptisch, verbeugte sich dann aber und verließ das Zimmer.
„Okay, what are you doing here? Five words or less.“
Sie verschränkte die Arme und lehnte sich an die Wand.
„Hier – um – dich – zu – besuchen.“
Leeteuk zählte an den Fingern die Wörter ab und freute sich, als es tatsächlich mit fünf Wörtern hin haute.
„Mitten in der Nacht?“
„Na ja, das Kamerateam hängt doch ständig bei dir rum und am Donnerstag fliegen wir nach Paris und wir wollten dich etwas … für uns alleine haben“, erklärte Eunhyuk. Bei jedem anderen hätte Mia irgendwelche perversen Hintergedanken vermutet – bei diesem Gespann allerdings so gar nicht.
„Okay, kommt hoch.“
Der Wachmann schaute nicht schlecht als Mia mit den drei nach oben ging.
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Eigentlich legten sie sich sofort wieder schlafen. Mia hatte am Morgen das Fotoshooting für das ‚W Magazine‘ und das war eine ziemlich große Sache. Zwölf Seiten die ihr gehören würden, zwölf Seiten auf denen man sie in die teuersten Designersachen stecken würden, zwölf Seiten Mia. Und das im W. Das war besser als Weihnachten, besser als ihr Geburtstag, besser als der Tag an dem Sauron besiegt wurde.
Mia lag zwischen Leeteuk und Donghae und zu dessen Seite lag Eunhyuk.
„Das ist ein ganz schön großes Bett für eine Person“, sagte er neidisch, denn sie hatten schlicht nicht genug Platz in ihren Zimmern um sich auch große Betten hinzustellen.
„Eines Tages haben wir auch so viel Platz, wir kaufen irgendein großes Haus und da hat dann jeder von uns sein eigenes Zimmer“, träumte Leeteuk.
„Und einen Garten“, fügte Donghae dazu.
„Und aus dem dritten Stock machen wir eine Rutsche in den Garten – als Fluchtweg und zur Belustigung“, dachte Eunhyuk das Ganze weiter.
„Ruhe jetzt, ich muss später zu W“, brummte Mia. Die Stimmen versagten, doch nicht das Lächeln auf den Lippen ihrer Welpen.
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Mia stand um 8 Uhr auf. Heute würde Cinna nicht kommen, denn sie sollte ’nackt‘ zum W. Sie cremte sich nur das Gesicht ein und steckte sich die Haare hoch, alles andere würden die Stylisten machen. Um 9 Uhr war sie mit Sandra und dem Rest des Teams verabredet und jemand von SM würde sie zu W begleiten. Allerdings klingelte es schon um 08:30 Uhr.
„Hallo?“, fragte Mia in die Sprechanlage.
„Hallo guten Morgen, wir sind’s schon.“
Das war Thomas. Oh nein! Mia schaute in ihr Schlafzimmer, Leeteuks Fuß hing über den Bettrand.
„Ehm … kommt hoch“, sagte sie und drückte unten die Tür auf.
„Los! Los! Los! Aufstehen! Da rein!“
Mia schleifte Donghae praktisch auf dem Boden hinter sich her bis ins Gästezimmer.
„You stay in here until we’re gone, it only takes a half hour and don’t make a sound!“
Leeteuk war der Letzte der müde hinter den anderen beiden im Gästezimmer verschwand und Mia schloss die Tür.
„Hallo!“, sagte sie fröhlich als sie lächelnd die Tür auf machte.
„Habt ihr gut geschlafen?“
„Ja, aber der Verkehr ist laut und fängt früh an“, bemerkte Sandra und wirkte noch etwas müde.
„Ja, deswegen suchen wir uns gerne Wohnungen so hoch wie möglich – man bekommt den Straßenlärm nicht mit.“
Da sie noch etwas Zeit hatten machte Mia die Kaffeemaschine an, da klingelte es schon wieder. Was war denn heute hier los? Als sie die Tür öffnete stand ein griesgrämiger Jaejoong davor.
„Du hast den Code geändert.“
„Ja, nicht deine Schuld. Der neue Code ist 9923.“
„Ah okay, ich muss nur kurz etwas holen.“
Jaejoong betrat die Wohnung und sah das Kamerateam.
„Wer ist das?“
„Team aus Deutschland.“
„Ach stimmt ja!“
Seine Miene änderte sich von ein auf die andere Sekunde. Lächelnd ging er auf die Fremden zu und stellte sich vor.
„Das ist Jaejoong, Sänger der Band Dong Bang Shin Ki und mein Vermieter.“
Natürlich hatte Arne schon die Kamera angeschmissen.
„It’s nice to meet you. I am moving in my new house and some of my things are still here.“
Während Jaejoong sprach ging er Richtung Gästezimmer, wo seine Sachen untergebracht waren und das Kamerateam folgte ihm.
Oh nein, nein, nein!
Mia stürmte an Jaejoong vorbei und hielt ihn auf.
„Du bist Gast, komm setz dich in die Küche mit den anderen und trink einen Kaffee. Ich suche dir was du brauchst.“
Jaejoong studierte ihr Gesicht.
„Was versteckst du im Gästezimmer?“
Zum Glück sprachen die Deutschen kein Koreanisch, was nicht bedeuten würde, dass sie es in Deutschland nicht übersetzen lassen würden.
„Gar nichts.“
Mia schob Jaejoong in Richtung Küche.
„Also, was brauchst du?“
„Ehm … da ist so eine Sporttasche von MCM, die brauche ich.“
„Kein Problem, hole ich!“
Die Deutsche drehte sich um und ging in das Gästezimmer.
„Ist Jaejoong da?“, fragte Eunhyuk – empört darüber dass der nicht weggesperrt wurde.
„Ja, er holt eine Tasche.“
Wo war diese Tasche eigentlich? Sie suchte zuerst den Boden ab und fand sie dann auf dem Kleiderschrank.
„Aha!“
Jaejoong stürmte das Gästezimmer rein, quetschte Mia zwischen Tür und Schrank zusammen und fand ihr Geheimnis. Eilig schloss er die Tür und Mia rieb sich mit verzogenem Gesicht den Rücken. So viel zum Thema: Wenn ich eine eigene Wohnung habe, habe ich Ruhe.
„Was tut ihr hier?“
„Sleep over“, antwortete Donghae.
„Da ist ein Kamerateam draußen!“
„Unvorhersehbare Komplikationen“, erwiderte Leeteuk.
„Ich muss maaaaaaaaaal“, jammerte hingegen Eunhyuk und Mias Kopf knallte gegen den Schrank.
„You go with him“, Mia Kopf lehnte noch am Schrank, aber ihr Finger deutete auf Jaejoong.
„What?“
„I will definitely not go with him. I go get your back, you go in the bathroom, nobody will be suspicious and everything will be fine.“
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Es schien sogar zu funktionieren, niemand sagte etwas und dann kam Jaejoong wieder vor. Mia hatte einen stechenden Kopfschmerz bekommen den sie mit zwei Tabletten versuchte zu töten. Es war W-Day, sie konnte jetzt einfach keine Kopfschmerzen haben.
Wieder klingelte es an der Tür, doch diesmal war es zum Glück der Wagen. Fast schon hatte sie gedacht nun würde alles gut werden, da findet sie Dongmin vor dem Wagen stehen. Mia fiel einfach mal alles aus dem Gesicht heraus.
„Good morning Mia, remember me? I’m Taekyung, assistant trainee“, stellte sich ihr Bambis lächelnd vor.
„Yeah right, I remember you.“
„I will assist you today.“
Wenigstens einer der sich über seine Tarnung Gedanken gemacht hatte. Mit seiner Anwesenheit konnte sie leben.
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Bei W war alles sehr chaotisch, es gab so viele Klamotten, Kisten mit Schmuck und unzählige Schuhe. Die Deutsche war froh dass sie nicht selbst aussuchen musste, was sie anziehen wollte, denn sie wäre hoffnungslos verloren gewesen. Man hatte sich darauf eingestellt, dass Mia eine Wunde am Rücken hatte und der Fotograf war klasse. Er forderte Mia, versuchte aber sie nicht allzu sehr zu verbiegen.
Dongmin holte Mia etwas zu trinken zwischen den Shootings und fütterte sie mit Ricecake. Irgendwann waren sie mal tatsächlich alleine. Das Kamerateam war etwas essen gegangen und alle anderen schwärmten aus.
„Thanks for beeing here.“
„It’s my plessure. It’s really cool beeing on a set like that.“
„Don’t you got school today?“
„Well, I had something more important to do. We really miss you.“
„I miss you too.“
„Und wir haben uns Sorgen gemacht als du in Japan warst. Ich habe deine Wunde gesehen, ist es in Ordnung?“
„One day I will tattoo the location next to the scars, so I don’t forget wher I got them“, lachte Mia.
Dann ging es weiter. Es war das längste Shooting was Mia sich vorstellen konnte. Selbst die SPAO Shootings kamen ihr nicht so lange vor und da fotografierten sie zig Leute. Sie wurde ein dutzend Mal abgeschminkt und neu geschminkt und das Make Up war aufwendig. Ebenso frisierte man ihre Haare und passte sie dem Rest an. Die Deutsche versuchte sich nicht zu beschweren, wenn man an ihren Haaren zog und auch wenn sie eigentlich nicht viel machte, schlief sie sogar schon im Auto auf dem Weg zu SM Town ein. Es war nach 18 Uhr als sie bei SM rein schneite und Kim direkt in die Arme lief.
„Oh hallo Mia. Wie war es bei W?“
„Sehr gut“, antwortete sie ihm und gähnte wieder.
„Langen Tag gehabt?“
Mia nickte nur auf die Frage.
„But I think the pictures will be good. Kim, when will you tell the boys that I’ll be assisting Dong Bang Shin Ki?“
„Oh das ist schwierig. Ich habe überlegt es im Flugzeug zu machen, da können sie sich nicht wehren.“
Mia sah schon die Schlagzeile: Super Junior tötet Dong Bang Shin Ki in Paris.
‚Es war das erste SM Town Konzert was in Europa stattfand. Beide Konzerte waren innerhalb weniger Minuten ausverkauft gewesen, was dafür sprach dass es durchaus einen Absatzmarkt für K Pop in Europa gab. Die Fans waren ausgestattet mit Schildern und Bannern ihrer Lieblingsband, manche übernachteten sogar vor der Halle. Das Konzert verlief gut, die Künstler waren angespornt von der Unterstützung der europäischen Fans und feierten gemeinsam ihr erstes Europakonzert.
Am Ende des Konzerts kamen alle Künstler gemeinsam auf die Bühne um Super Juniors ‚Sorry Sorry‘ zu singen. Da ereignete sich der tragische Unfall. Gleichzeitig schlichen sich die Mitglieder der 13-köpfigen Boyband an die Mitglieder von Dong Bang Shin Ki heran und schupsten sie in die kreischende Fanmenge, wo sie weggetragen und in Stücke zerrissen wurden. Die Pariser Polizei ermittelt noch immer. Bisher wurden nur wenige Leichenteile gefunden. Jaejoongs Hand fand man, jedoch fehlte der Ringfinger. Auf dem ganzen Gelände rund um den Zenith fand man Teile der ehemaligen Bandmitglieder. Die japanischen und koreanischen Cassiopeia fordern Vergeltung und wollen in den heiligen Krieg gegen Europa ziehen. Das Motiv der Super Junior Mitglieder ist bisher noch unklar, es wird behauptet dass sie in den Jahren, in denen sie im Schatten der erfolgreichen Band standen, immer mehr Hass gegen die Mitglieder aufgebaut haben und diese nun entladen wurden. Andere Quellen denken, dass Hangeng nun zu einem Agenten des chinesischen Regimes geworden war und einen Vergeltungsschlag im Namen der chinesischen Regierung angestiftet hatte, da Dong Bang Shin Ki sich damals für ihre Karriere in Japan entschieden haben und nicht in China.
Zurzeit befinden sich die Mitglieder in polizeilichem Gewahrsam. Fans der verstorbenen Musiker fordern eine lebenslange Haftstrafe als Zwangsarbeiter im AKW Fukushima.‘
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Ja, so könnte es enden. Der Blick des Mannes klärte sich auf.
„Ich hab noch eine andere Idee. DU könntest es ihnen sagen!“
„Yeah right, they’ll kidnap me, lock me in a cellar, for the rest of my life I will never see the sunlight again and the only thing I’ll hear is Kyuhyun telling me: You’re mine, don’t give your heart to anyone else … with this creepy Gollum-voice.“
„Denkst du nicht du dramatisierst das ein wenig? … Hast du jemals darüber nachgedacht mal ein Roman zu schreiben?“
„Yes I did, but that’s not the point. There is no way I’m gonna tell them.“
Der Manager seufzte genervt.
„Ist ja gut, ich sag es ihnen … was tust du eigentlich hier?“
„Weiß nicht, war fertig und dachte ich komme hier her …“
„Also ich lasse dich heute nichts mehr machen. Los geht etwas essen, genieß den Abend und geh früh ins Bett, Morgen ist Big Bang dran.“
Einen Moment lang überlegte Mia ob er wegen den Kameras so nett war, oder ob er es wirklich so meinte. Egal, Hauptsache Feierabend. Das ließ sich Mia nicht zweimal sagen und verabschiedete sich von Kim. Auf dem Weg nach draußen ließ sie Key über den Weg.
„Hey sweetheart, how are you?“
„Fine … hello Germany. My name is Key from the band Shinee“, stellte er sich auch gleich der Kamera vor.
„Wohin gehst du?“
„Ich habe frei. Ich wollte ins COEX.“
„Oh, kann ich mit?“
„Wo sind die anderen?“
„Onew ist noch bei den Proben für Paris, Jonghyun und Taemin sind heute bei Sukira und sind jetzt etwas mit Teukie und Eunhyuk essen und Minho … keine Ahnung … wo ist eigentlich Minho?“
Fragend schaute er sich um, doch es schien ihm einfach nicht einzufallen.
„Klar, komm mit.“
Sie fuhren wieder mit zwei Autos.
„Key gehört zu der Gruppe SHINee, sie sind in Korea sehr beliebt und werden jetzt auch bald in Japan promoten. Ich gehöre zu ihren Tänzern und begleite sie auf ihre Konzerte.“
„Ist es nicht manchmal schwer von so vielen bekannten und gutaussehenden jungen Männern umgeben zu sein? Wir wissen das du mit Donghae zusammen bist, aber hattest du vorher mal einen schwachen Moment?“, fragte Sandra und brachte Mia zum Grinsen.
„Die meisten von ihnen sind noch sehr jung, ich sehe sie wie meine kleinen Brüder. Musiker in Korea beginnen sehr früh ihre Trainee-Tag, sie kommen in die Akademie und gehen morgens in die Schule, abends haben sie bis spät Training. Ich behaupte dass viele von ihnen gar nicht wissen, wie ein normales Leben aussieht. Sie suchen deshalb oft den Kontakt zu Leuten in der gleichen Situation. Der Konkurrenzkampf in Korea ist gering, oft sind Künstler befreundet obwohl sie nicht aus der gleichen Band oder dem gleichen Label sind. Sie können nicht normal ausgehen und Leute kennen lernen. Ich versuche das manchmal auszugleichen, doch es ist nicht einfach, weil jeder Mensch in Korea sie zu kennen scheint. Es kommen also wenig romantische Gefühle auf, ich fühle mich eher wie Wendy und sie sind die verlorenen Jungs.“
„Und ihr lebt alle im Nimmerland … wer sind die Piraten?“
Mia lachte als dieser Vergleich weiter gesponnen wurde.
„Wenn ich gemein wäre, würde ich sagen die Manager, doch auch sie arbeiten sehr hart. Oft bekomme ich mitten in der Nacht Emails von Kim und wundere mich, er wundert sich dann wenn ich ihm mitten in der Nacht antworte.“
„Ist es manchmal nicht etwas viel Arbeit?“
„Meistens kommt es mir nicht wie Arbeit vor. Super Junior, aber auch SHINee, SNSD … sie sind alle sehr chaotisch und lustig. Wir haben Spaß zusammen und deswegen ist es kaum als Arbeit zu bezeichnen. Manchmal schlafen wir wenig oder essen wenig, manchmal verletzten wir uns und machen trotzdem weiter. Wir wollen niemanden enttäuschen und anderen Freude bringen.“
„War das in Deutschland auch so?“
„Ich habe in Deutschland weniger gearbeitet, doch habe mich nicht so frei dabei gefühlt. Ich habe das Gefühl hier in Korea tiefer einatmen zu können, das Leben mehr zu genießen, auch wenn ich weniger Freizeit habe. Ich sammle Erfahrungen, die nur wenige Menschen sammeln können.“
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Key bog in das Parkhaus des COEX ein und sie stiegen aus.
Die Läden hatten länger auf als in Deutschland und gemeinsam schwärmten sie aus um die Läden zu erkunden. Mia liebte das COEX, es war groß, verwirrend und man entdeckte jedes Mal etwas Neues. Sie gingen in einen Klamottenladen der sehr dunkel gehalten war, was gut war, wenn man mit einem Idol durch die Gegend lief. Gegenseitig suchten sie sich Klamotten aus und shoppten etwas. Ihr Aufenthalt blieb nicht unbemerkt und dutzende Fans folgten ihnen von Laden zu Laden. Man sprach sie nicht an, fragte nicht nach Autogrammen, nein, sie folgten still und flüsternd. Für das deutsche Kamerateam war dieses Verhalten sehr ungewöhnlich und fast schon ein wenig gruselig – verständlicherweise. Key und Mia hielt das aber nicht auf.
Zwei Stunden lang nutzten sie es aus einfach mal einkaufen gehen zu können und beide waren tolle Power-Shopper.
„Ach macht das Spaß“, sagte Key als sie wieder in Richtung Parkhaus gingen.
„Ja, tut gut.“
Es änderte nichts daran dass Mia müde war und so verabschiedete sie sich von dem Kamerateam und sie machten aus, wann sie sich Morgen treffen würden.
„Ich kann auch ein Taxi nach Hause nehmen“, bot sie Key an, für den es ein wirklicher Umweg war sie auf die andere Flussseite zu bringen.
„Quatsch, ich fahr dich.“
Im Auto hörten sie Musik und sangen laut und schräg dazu, sie amüsierten sich, waren albern und bauten dabei fast zwei Unfälle.
Sie verabschiedete sich von Key und ging hoch in ihre Wohnung.
„Home sweet home.“
Sie vermisste die Welpen schon, doch freute sich Mia darauf sich einfach mal in die Wanne zu legen, ich etwas zu essen zu bestellen und bei einem Film einzuschlafen.
Während sie in der Badewanne lag betrachtete sie den ,SM Town Vorhang und schüttelte den Kopf. Wie kamen sie immer auf so etwas? Mia machte sich Musik an und schloss die Augen. Was für ein Tag. Und Morgen würde es nicht besser werden, auch wenn sie sich auf den Big Bang Dreh freute. Allerdings hoffte sie dass die Go Go-Stange nur ein Scherz war und dass es Daesung etwas besser ging. Dem deutschen Kamerateam hatte sie nichts von der Party danach bei Jiyong gesagt, denn sie wollte einfach mit ihren Freunden feiern, ohne von zwei Kameras verfolgt zu werden.
Schließlich stieg sie aus der Wanne und rubbelte sich mit einem der SM Town Handtücher trocken. Jedenfalls waren sie weich und kuschelig, wofür sie Pluspunkte bekamen. Sie föhnte sich die Haare einigermaßen trocken, bei der Haarlänge dauerte es ewig und meistens hatte Mia dafür keine Nerven.
Dann tat sie etwas, was sie ewig nicht mehr machen konnte: So lief nackt aus dem Schlafzimmer. Es war ihre Wohnung, niemand war hier, so konnte nackt sein!
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„Hallo Liebling!“
Mia erschreckte sich zu Tode als sie Jaejoong auf der Couch fand mit einer riesigen Pizzaschachtel vor sich und der Fernbedienung in der Hand. Sie war zu geschockt um sich irgendwie zu bedecken, zu geschockt um etwas zu sagen.
„Bitte, es ist ja nicht so, als hätte ich dich nicht schon nackt gesehen … mehrfach…“
„What the hell are you doing here?!“
„Ich dreh durch mit Yunho. Ehrlich. Er schaut sich diese alten schwarz-weiß Filme an, ich hasse schwarz-weiß Filme … also dachte ich mir ich komme dich besuchen und damit du nicht sauer bist habe ich etwas zu essen mitgebracht.“
Mia traute ihren Ohren nicht, JJ war der einzige der den Code zu ihrer Wohnung hatte und gerade der dachte hier aufschlagen zu müssen. Super.
Kopfschüttelnd ging sie ins Bad und zog sich ihren SM-Bademantel über. Sie setzte sich zu ihm und nahm sich ein Stück Pizza.
„Wie war es bei W?“
„Anstrengend aber cool, wirklich cool.“
Ihr Handy klingelte es war Donghae.
„Hey Sweetheart.“
„How is my W-girl?“
„Fine and you?“
„We miss you but I miss you more.“
Er konnte wirklich zu süß sein.
„Übrigens, Heechul, Euyhuk, Sungmin und ich kommen morgen Abend zur Party.“
„That‘s cool.“
„Hey, willst du auch etwas trinken?“, fragte Jaejoong und stand auf.
„Ist das Jaejoong?!“
„Ja, er versteckt sich vor Yunho.“
„Aha…“
„Long story, I see you tomorrow then?“
„Jup, sleep well and dream of me.“
„I will…“
Grinsend legte sie auf und sah wie JJ die Augen rollte.
„Was?!“
„Ihr seid so süß … wenn man euch an eine Wand wirft, bleibt ihr dann kleben?“
„I can try what happens if I through you at a wall …“