Sie erzählten Leeteuk von ihrem Plan der Zimmer Germanizierung und er fand es genial. Zum Glück, ansonsten hätte sie sich einen anderen suchen müssen, der die eigentliche Arbeit macht (wobei Mia der Meinung war dass die wirkliche Arbeit darin gelegen hatte sechs Mal zwischen Laden und Auto hin und her zu laufen). Zur Not hätte sie die Bambis versklavt. Sie beschlossen die Sachen erst mal in Donghaes Auto zu lassen, da es schwer werden würde all das irgendwo zu verstecken.
Schließlich verabschiedete sich das Paar von Leeteuk und ging nach oben.
„Willst du noch mit zu mir?“, flirtete Donghae und brachte Mia zum Grinsen. Sie zog sich ihren Pyjama an, wobei das bei der Hitze eigentlich eine Zumutung war und sie durchaus einige Vorzüge darin fand, wenn sie beide nackt schlafen würden … nein, sie würden brav sein, sie würden eine koreanische Beziehung führen und selbst für diese waren sie schon ziemlich weit.
Als sie zu ihm rüber ging hing plötzlich ein weißer Ball vor ihrer Nase.
„Was?“
„Überraschung!“, rief Donghae und grinste. Der weiße Ball stellte sich als Lampe heraus, als Ballerina-Lampe. Der Rock war praktisch der Lampenschirm und oben in der Mitte war der Oberkörper der Ballerina.
„It’s beautiful!“
Mia saß auf seinem Bett und betrachtete die Lampe.
„Als wir in Paris waren, waren Lise und Lily mit ein paar von uns in die Oper gegangen. Warst du da schon? Sie ist so schön! Im Souvenirshop habe ich dann diese Lampe gesehen und dachte mir, dass sie gut in die neue Wohnung passen würde“, erzählte er und Mia fing an zu weinen. Erschrocken schaute er zu der Frau.
„Was habe ich getan? Was habe ich falsch gemacht?“
„Nothing! It’s just … when you were in Paris I was so mad at you and still you thought about me…“
An diesem Wochenende hatte sie ihm alles Mögliche an den Hals gewünscht.
„Because I always think about you, when we fight, wenn we apart, when you sleep not here. UND ich war mir ziemlich sicher dass wir uns wieder vertragen“, meinte er grinsend und zog Mia in seine Arme.
Ineinander verschlungen schliefen sie ein.
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Mia wachte als Erste auf, bewegte sich aber nicht, sondern genoss die Nähe zu Donghae. Sie dachte daran den Rest ihres Lebens so aufzuwachen, neben ihm und ein warmes Gefühl in ihrem Magen machte sich breit. Die Angst ihn zu verlieren war noch immer da, vielleicht würde sie sich mit der Zeit daran gewöhnen. Auch passte es der Deutschen nicht dass er im Stande war ihr weh zu tun. Normalerweise war sie emotional immer distanziert gewesen und ließ selten jemanden so nah an sich heran wie Donghae. Vielleicht war es aber auch an der Zeit das Kapitel ‚David‘ abzuschließen und nicht alle schlechten Erfahrungen von damals auf Donghae zu übertragen.
Die Assistentin schlich sich aus dem Bett um duschen zu gehen. Sie mochte es, dass ihre Haare wieder dunkler waren und sie mochte den Pony. Mia schminkte sich nicht und föhnte ihre Haare einfach nur, weil sie nicht wusste was die Stylisten beim Dreh mit ihr vor hatten.
Als sie runter ging fand sie Donghae, angezogen und ordentlich.
„When did you take a shower?“, fragte sie verwundert.
„Second bathroom“, antwortete er triumphierend.
Sie bereiteten das Frühstück vor und Siwon kam in Sportklamotten angejoggt.
„Come on Mia, jogging.“
„Babe, I just took a shower, no chance I’ll take the risk to sweat. Maybe we should rearrange our joggingtimes, what about tonight?“
Siwon sah etwas enttäuscht aus, schien das Nachtjoggen aber in Betracht zu ziehen.
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Kurze Zeit später fuhr sie in Se7ens Restaurant in Gangnam. Sie war vorher noch nie dort gewesen, wieso kann sie noch nicht mal sagen. Als sie dort ankam wollte sie aber auch gleich wieder weg. Vor dem Eingang stand Jihoon, zusammen mit Se7en … Dongwook. Mia schien wohl sämtliche Farbe aus dem Gesicht gefallen zu sein, denn Se7en schaute mit einem Blick zu ihr der sagte ‚Es tut mir so leid, aber es ging nicht anders‘.
„Jihoon.“
„Hi Mia.“
Der Sänger lächelte fröhlich, während Mia eher dachte sich zu übergeben.
„Hi Mia, ehm … yes … you will be filming with Jihoon today.“
„Super!“, sagte sie über-enthusiastisch, damit auch jeder den Wink mit dem Zaunpfahl mitbekam.
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Das Restaurant war ziemlich voll von Freunden und Bekannten die als Gäste in dem Werbespot mitspielen würden. Der Regisseur erklärte für alle das Script.
Jihoon und Mia würden ein Paar spielen (welch Ironie), sie würden in das Restaurant kommen, doch Mia würde nur Augen für das Hähnchen haben. Lustigerweise steckte Se7en im Hähnchenkostüm. Sie würden dann ‚am nächsten Tag‘ noch einmal kommen und wieder und wieder – um ihr Hühnchen zu sehen und am Ende würden sie beide Hand in Hand das Restaurant verlassen.
„Mia, es tut mir wirklich leid. Auf manche Dinge habe ich keinen Einfluss.“
„Es ist DEIN Restaurant“, erwiderte sie Dongwook.
„Ich kenne Jihoon schon ewig und er hat den ein oder anderen Gefallen bei mir gut. Abgesehen davon ist er ein toller Werbeträger.“
Gut, den letzten Grund konnte sie nachvollziehen, aber man hätte ihr – wie immer – mal vorher Bescheid sagen können.
Der Dreh begann. Jihoon und Mia betraten das Restaurant, er hielt ihr die Tür auf und eine Mitarbeiterin führte sie zu einem Tisch. Sie sollten plaudern und verliebt aussehen, später würde man nicht hören worüber sie sich unterhielten, also redeten sie über MBLAQs Comeback. Mona Lisa würde das Lied heißen und Mia war gespannt. Immer wieder schaute sie zu dem Hühnchen, so lange bis es Jihoon auf den Nerv ging und er wütend das Restaurant verließ.
„Na, noch nie von einem Hühnchen ausgestochen worden, hm?“, scherzte Dongwook in der Drehpause, in der Mia sich umzog und umgestylt wurde, um den nächsten ‚Tag‘ zu drehen. Jihoon schien das nicht lustig zu finden. Obwohl die Szene mit ihm eigentlich abgeschlossen war, blieb der Sänger, unterhielt sich mit Leuten und beobachtete den CF Dreh.
Gegen 14 Uhr war alles im Kasten. Die letzte Szene war total niedlich gewesen. Nachdem Mia unzählige Tage gekommen war um ihr Hühnchen zu sehen, saß sie eines ‚abends‘ totunglücklich auf der Treppe, im Regen – zufälligerweise regnete es heute sogar wirklich – und dann sah man nur wie neben ihr jemand eine warme Suppe reichte reichte. Es wäre lustiger gewesen wenn es Jihoon gewesen wäre, der das Hühnchen ermordet hätte aus Eifersucht seine Freundin zu verlieren, aber wahrscheinlich wäre das zu makaber. Deswegen reichte das Hühnchen ihr die Suppe und hob schützend seinen Flüge über Mia.
Mia und Dongwook fingen ständig an zu lachen und steckten den Rest der Crew mit an.
Völlig durchnässt wärmte Mia sich oben auf. Sie hatte sich in einen Bademantel eingewickelt und wartete darauf trocken genug zu sein um ihre eigenen Sachen anzuziehen. Se7en saß mit ihr an einem Tisch und hatte ihr etwas zu essen besorgt. Ihre nackten Beine schauten raus und ihre Haare waren auch komplett nass. Vorhin hatte noch die Sonne geschienen. Und Hunger hatte sie. Das Essen war lecker, sie würde auf jeden Fall wieder kommen. Wahrscheinlich wäre es eine bessere Werbung Mia beim Essen zu filmen, denn sie schlang die Sachen förmlich rein, aus Angst, dass ihr jemand etwas weg essen könnte. Dongwook amüsierte sich darüber.
„Mia, du erstickst noch!“
„Wohn du mal mit Super Junior zusammen! Sie essen immer das, was am besten schmeckt zuerst!“, beschwerte sie sich und der Sänger lachte noch mehr.
„Ess so viel du willst, hier isst dir keine etwas weg“, versicherte er ihr.
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Keine zehn Minuten später stolzierte Donghae in das Restaurant.
„Hey cupcake“, rief sie fröhlich. Donghae ging auf sie zu, schweigend, zog sie zu sich hoch und küsste sie. Er markierte. Jaejoong machte dafür Knutschflecke – die viel länger anhielten.
„Hi Schatz“, sagte er außer Atem, als er fertig war. Der Bademantel hatte sich bei der ganzen Aktion gelöst, da er sie aber so eng an sich presst, war noch nichts zu sehen, was nicht zu sehen sein sollte.
„Wieso bist du nackt?“, fragte er irritiert.
„Got wet in the rain.“
„Oh.“
Eilig schloss er ihren Bademantel und grinsend machte sie den Gürtel fest.
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Mia ging in Se7ens Büro um sich umzuziehen und als sie wieder raus kam, war Jihoon gegangen.
„Who told you that he’s here?“, fragte sie Hae, der sich über ihre Reste hermachte.
„I have flys … everywhere.“
„Spys cupcake, spys“, korrigierte sie ihn, doch Donghae war es herzlich egal. Er war bei Mia, er hatte sie nackt gegen sich gespürt, Jihoon vertrieben UND bekam noch etwas zu essen. Das war der beste Tag seit Langem.
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Gemeinsam mit Donghae fuhr Mia dann zu SM Town um die Bambis zu besuchen. Diese saßen beim Mittagessen als das Pärchen die Tür reinkam.
„Hallo!“, rief Shincho fröhlich.
„Komisch“, begann Jaesun.
„Nicht wahr? Irgendwie kommt sie mir bekannt vor, ich weiß nur nicht mehr woher“, sagte Jaeyoung weiter.
„Vielleicht kennen wir sie aus dem Fernsehen?“, spekulierte Jaesun.
„Wie aufregend, jemand berühmtes kommt uns kaum zu beachteten Trainees besuchen.“
„Ich glaube das ist der schönste Tage meine Lebens“, Jaesun tat so, als würde er sich eine Träne wegwischen. Mia nahm die beiden Köpfe und knallte sie mal gegeneinander.
„Kommen eure Erinnerungen jetzt wieder?“, fragte sie und stemmte die Fäuste in die Seite.
„Ja, langsam“, meinte Jaeyoung und rieb sich den Kopf.
„Eher schlagartig“, verbesserte Jaesun.
„Schlagartig!“, Jino schmiss sich über das Wortspiel weg.
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„Today was your shooting for Se7ens restaurant right?“, lenkte Tyler das Thema ab.
„Jup, with some unexpected surprises.“
„Like what?“
„Like Jihoon shooting with me.“
„No shit?!“, meinte Dongmin, doch Mia nickte nur.
„I saved her“, erklärte Donghae stolz und Tyler klopfte ihm auf die Schulter.
„Aber das kann Se7en doch nicht machen. Er hat doch sicher mitbekommen, dass ihr nicht mehr zusammen seid“, Jaesun war fassungslos.
„Na ja, Dongwook und Jihoon arbeiten seit einer Ewigkeit zusammen, du weißt nicht wer da bei wem wie in der Schuld steht. Natürlich ist es unfair, doch Mia ist der Neuling und kann sich nicht wehren. Was denkst du welchen Stress es gegeben hätte, wenn sie sich geweigert hätte zu drehen.“
Donghae spielte mit Mias Haar während er Sprach und schaute ab und zu zu ihr.
„It’s not even that. He wasn‘t mean or anything. I’m irritated having him around, yes, but the only thing I really want is that people tell me something BEFORE it happens, so I can … I don’t know … get my ‚chi‘ straight or whatever.“
Die Jungs lachten über Mias Chi-Probleme, doch sie ärgerte sich wirklich über solche Sachen. So oft bekam sie etwas auf die letzte Sekunde mit, aber Hauptsache sagte man ihr bei manchen Sachen MONATE im Voraus Bescheid – als würde sie sich merken wann wo welche Audition dieses Jahr stattfinden würde… Sie würde eine Woche vorher von ihrem Iphone daran erinnert werden.
„Mia, wie kommt man nach Tibet?“, fragte Shincho. Erst jetzt sah sie dass er eine Karte von Asien vor sich ausgebreitet hatte.
„Also, wir fliegen zuerst nach Shanghai und dann morgen früh nach Lhasa.“
Shinchos Finger fuhr von Punkt zu Punkt auf der Karte. Es war gar nicht so leicht auf’s Dach der Welt zu kommen.
Möglichkeit 1: Der Flug nach Shanghai dauerte nicht ganz 2 Stunden, dort hatten sie circa 2 Stunden Aufenthalt. Der Flug nach Xian würde ca. 3 Stunden dauern, dort hatten sie knapp 1,5 Stunden Aufenthalt und der Flug nach Lhasa war dann noch einmal ca. 2,5 Stunden. So war sie letztes Jahr nach Lhasa geflogen.
Möglichkeit 2: Sie flogen heute Abend schon nach Shanghai, dort würden sie auf Zhou-Mi und Henry stoßen. Sie würden sich ein Zimmer für eine Nacht nehmen und morgen früh um 07:50 Uhr weiter fliegen. 07:50 Uhr, das war der einzige Flieger, täglich, der von Shanghai nach Lhasa direkt flog. Mia empfand das als humaner, zumal nur 2 Stunden Aufenthalt in Shanghai reichen würden um NICHT auf Henry und Zhou-Mi zu stoßen und die Jungs hätten einen freien Abend. Mia hatte sich keine Gedanken über ihre Zeit in Shanghai gemacht, sie hatte Zimmer im Howard Johnson Hotel, direkt am Flughafen, gebucht.
Vielleicht würden sie an den Bund fahren, the Bund – die Innen-Innenstadt von Shanghai.
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Apropos fliegen, so langsam sollten sie nach Hause und packen. Sie verabschiedete sich von den Bambis und fuhren Heim. Nur die M-embers waren zu Hause, der Rest schwirrte irgendwo umher. Da es nachts und morgens schon kalt werden konnte, hielt sie die Welpen dazu an auch wärmere Sachen mitzunehmen, Tibet war nicht mit dem heißen Seoul zu vergleichen.
„Wie ist es in Tibet? Werden wir krank?“, fragte Ryeowook. Auf gepackten Koffern saßen sie in der Küche, warteten auf Big Mike mit dem Van und gönnten sich noch einen Tee.
„When we’ll land you will feel nothing, but after one hour or so you will feel lightheaded when you do something, like climbing up the stairs, walking around, stuff like that. You might get a headache, you will feel sick and might have sleeping problems and you’ll be outta breath very easily. I will go buy oxygen when we arrive, it’ll help and I have some medicine before you go to sleep. That’s why you don’t have any real schedule the first days, you need to rest and get use to the heights of Tibet.“
Je mehr sie erzählte umso mehr verzogen die anderen das Gesicht.
„Wer wollte eigentlich das wir da hoch gehen?“, fragte Kyuhyun genervt und alle deuteten schweigend auf Mia.
„What? I think it’ll be a great experience, you will do something good!“
Sie hatten unheimlich viel Spielzeug gekauft, Süßigkeiten, Lebensmittel und Sachen wie Stifte, Malblöcke, Bücher etc. Die tibetischen Kinder würden sich freuen. Es war als Spende angemeldet und wurde über eine Logistikfirma geregelt.
Big Mike klingelte und alle sprangen auf. Mia wollte ihren Koffer nehmen, wurde aber von Donghae ausgebremst.
„I carry it“, sagte er bestimmend und die Deutsche hob ergebend die Hände. Wehren würde sie sich nicht.
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Keine 3 Stunden später landeten sie in Shanghai. Zwei Securitys aus dem normalen Team begleiteten sie, in Tibet hatten sie zusätzlich sechs weitere, chinesische Securitys gebucht. Sie gingen ganz normal über den Transitbereich hinaus, der Flughafen wusste natürlich Bescheid und hatte entsprechende Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen, doch irgendwie schien niemand ihre Flugroute zu wissen, denn sie hörten niemanden schreien. Dafür fingen sie alle an zu lachen, als sie durch die Tür gingen. Henry und Zhou-Mi waren schon vor ein paar Stunden gelandet und hielten je ein Schild hoch. Auf dem einem stand ‚Crazy‘ auf dem anderen ‚Gang‘- hätten ja schlecht ‚Super Junior‘ darauf schreiben können
Henry nahm Mia in die Arme und drückte ihn an sich, während sie sich vor Zhou Mi verbeugte.
„I know the way tot he hotel – just follow me!“, meint Henry und hatte sich sogar einen kleinen, gelben Schirm geholt, damit die anderen ihn nicht verlieren würden.
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„So, I hread that you and Donghae finally gave in to your destiny“, erkundigte sich Henry.
„Ain’t no secrets in this company huh?“
„Nope.“
Mia sagte nichts, nicht das sie ein Problem damit hätte das Henry es wusste.
„So is it true?!“ Henry wollte es aus ihrem Mund hören.
„Yeah! Damn it! Don’t be so pushy!“
Er lachte fröhlich und legte einen Arm um ihre Schultern.
„Okay, this is what I’ve thought about: When you move into Donghaes room – or he moves in yours, I don’t care – THEN I can move either in your or Donghaes OLD room. What’cha thinking?“
„Another puppy, no way. We let Hangeng back in the dorm.“
„But you got your own apartment now. You and Donghae will move in there sooner or later and we’ll have two rooms in the dorm for free“, stellte Henry fest.
„Nein, die anderen haben darüber schon gesprochen. Leeteuk bekommt ein eigenes Zimmer und Siwon“, erklärte Ryeowook so dahin.
„Was?!“, sagten Donghae und Mia gleichzeitig, geschockt darüber das ihre Zimmer schon aufgeteilt wurden und das nachdem sie seit drei Tagen zusammen waren … also so richtig zusammen.
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Im Hotel angekommen checkte Mia für die anderen mit ein. Sie hatten acht Zimmer, denn zwei Kameramänner waren auch mit dabei.
„So guys, what’s up? Wanna go down town or do you wanna stay here?“, fragte sie in die Runde, bevor alle auf ihren Zimmer verschwanden. Alle redeten durcheinander und die Assistentin blickte gar nicht mehr durch. Sie machten aus sich in einer Stunde zu treffe, jeder der mitkommen wollte, sollte dann unten in der Lobby sein. Mia schnappte sich ihren Koffer und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer, dicht gefolgt von Donghae. Mit skeptischem Blick drehte sie sich ab und zu um und kam sich etwas verfolgt vor.
„Was?“
„Wie was?“
„Was tust du hier?“
„Ich geh in mein Zimmer.“
„Nein, das ist mein Zimmer.“
„Schatz … in einer Beziehung gibt es kein ‚mein‘ oder ‚dein‘, es gibt nur ein ‚unser‘“, belehrte Donghae Mia tadelnd.
„Oh, so I can use your bankaccount from now on? Oh that’s just great!“
„No problem, all mine is yours.“
Mia hatte gedacht schlau zu sein und war total gescheitert. Murrend öffnete sie die Tür und schaute sich in dem Zimmer um.
„Mal abgesehen davon, wenn ich in meinem-meinem Zimmer wäre, könnte ich das nicht machen …“
Fragend drehte sich die Assistentin um und wurde sofort geschnappt und geküsst. Lachend landeten sie auf dem Bett.
„You’re right. That’d be impossible if you’d be in your room“, gab sie zu und küsste ihn wieder. Es machte unheimlich Spaß ihn zu küssen. Sie rollten über das Bett, mal küsste er sie ganz zärtlich, dann wieder fordernd, manchmal biss sie ihm leicht in die Unterlippe.
Sie gaben sich dann aber doch noch 10 Minuten um sich wieder her zu richten und in die Lobby zu gehen, nicht das sie am Ende die anderen verpassten. Bis auf die zwei Kameramänner und Kyuhyun waren alle da, aber wartet mal, Kyuhyun? Mia zog die Augenbrauen zusammen und schaute sich um.
„Ich werde schnell Kyuhyun holen gehen“, meinte sie zu den anderen und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Mia kam gar nicht in den Sinn, dass er nicht mitkommen wollte. Sie klopfte zweimal bis er die Tür aufmachte.
„Hey Kyutie, coming?“
„Nein, ich bleibe hier.“
Wieder zog sie die Augenbrauen zusammen.
„Was? Wieso willst du nicht mit?“
„Ich hab keine Lust“, erwiderte er schon leicht genervt und seine Assistentin verschränkte die Arme.
„Ist es wegen mir und Donghae?“ Eigentlich konnte sie sich das gar nicht vorstellen. Sie und Kyuhyun waren … keine Ahnung, aber zumindest im Rosenkrieg befanden sie sich nicht und das Gespräch auf der Flugzeugtoilette war sehr aufschlussreich gewesen.
„Ich muss mich erst dran gewöhnen, OKAY?“
Pow – und er knallte ihr die Tür vor der Nase zu. Mia hatte sich keinen Millimeter bewegt und blinzelte ein paar Mal. Im Manga würde sie beim Blinzeln so lustige Geräusche machen, aber im wirklichen Leben funktionierte das nicht. Hatte sie also doch richtig vermutet.
„Alles klar, raste halt aus…“, murmelte sie, drehte sich um und ging runter in die Lobby.
„Und?“, fragte Donghae als sie ohne den Jüngsten zurückkam.
„Er will nicht“, war alles was sie dazu sagte.
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Sie fuhren zum Bund, auf die Rodeo Road und gingen etwas shoppen. Abends war es hier viel voller als tagsüber, selbst wenn man so spät her kam, denn die meisten Läden hatte ohnehin bis 22 Uhr oder später auf und so quetschten sich unzählige Menschen über die Straße. Die beiden Securitys hatten alle Hände voll zu tun um keinen zu verlieren, denn alle rannten in verschiedene Läden.
Am Ende kauften sie alle irgendwie Sachen ein und suchten sich dann ein Restaurant mit Blick auf den Fluss. Dieser riesige Fluss. Shanghai war anders aufgebaut als Seoul. Während man in Seoul nicht bis zum Flussufer gebaut hatte und die Zentren eher verteilt lagen, war das Zentrum in Shanghai rund um den Fluß entstanden. Deswegen gab es eine breite Promenade am Fluss entlang und direkt dahinter begannen die Gebäude. Der Hangang hatte an den meisten Stellen sein natürliches Ufer, mit Schilf und Parks, Spielplätzen und Wiesen. Beides war schön und beeindruckend. Shanghai leuchtete, mehr als Seoul – behauptete Mia. Der Blick auf den Fernsehturm und die Aurora liebte Mia, das Flussufer war bunt. Ja, sie mochte Shanghai. Eines Tages würde sie hier definitiv mehr Zeit verbringen als bisher.