Um 0 Uhr holte Mia und Donghae ein kleiner Wagen vom Hotel ab und brachte sie zurück. Die Jungs beschlossen noch mal einen trinken zu gehen und die Mädels blieben im Garten ihres Hauses.
„Tell us, what did he do? Share your romantic lovelife cuz we ain’t got it“, sagte Zoey als sie Mia einen Drink reichte.
„He ist amazing. We did the horse riding and then we had dinner at the beach, on a blanket with fires around.“
Die drei anderen Frauen ‚hach’ten.
„And did you…..?“
„Had dessert?“, Mia grinste.
„Yes … more then one.“
Wieder ‚hach’ten die Frauen.
„Actually he’s really good, I could lock him up in a bedroom all day long …“
„What a waste … just the bedroom – there are so many other places.“
Mia haute ihre Freundin grinsend auf den Arm.
„What? I’ve tried it myself … somehow Yesung is quiet talanted as well – even though he’s really clumsy in all those variety shows! I’ve started youtubing them … big mistake.“
Mia und Lily lachten fröhlich, Yesung war wirklich speziell und blamierte sich damit ziemlich oft.
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Zur gleichen Zeit bekam Donghae sowohl von Heechul, als auch von Leeteuk einen Klaps auf den Hinterkopf.
„Au! Was?!“
„Kannst du mal aufhören so zu sein?“, fragte Heechul.
„Wie ’so‘?“
„Romantisch“, antworteten Leeteuk und Heechul gleichzeitig.
„Du zerstörst unsere Beziehungen!“, meinte Heechul weiter.
„Was? Wieso?“
„Weil du die Erwartungen zu hoch setzt.“
„Wir verbieten dir romantisch zu Mia zu sein solange die anderen Mädels in der Nähe sein“, bestimmte Leeteuk.
„Und wir sprechen auch stellvertretend für Sungmin und Shindong.“
Leeteuk nickte zustimmend und Donghae wusste gar nicht mehr was er sagen sollte. Eunhyuk klopfte ihm nur aufmunternd auf die Schultern und ging dann weiter.
„Miaaaaaaa … was unternehmen wir alles noch?“
„Vergess es, ich sag es dir nicht.“
„Was? Wieso nicht?“
„Weil du alles immer durchplanen willst. Wenn ich deinen 36-seitigen Besichtigungsplan von Japan durchlese tun mir schon die Füße weh.“
„Er hatte keine 36 Seiten …“, sagte Lily schmollend.
„Ich habe alle grob geplant und so das wir alles gechillt machen. Ich muss die Jungs nicht durch die Welt jagen, sie sollen Urlaub machen und einigermaßen gut beschäftigt sein.“
Lily hatte immer Angst etwas zu verpassen und stopfte die Sightseeingtouren meistens ziemlich voll. Mia hatte Lise in Japan nicht beneidet. Mia war eher ‚Ach, mal gucken was kommt‘. Natürlich las sie sich auch Reiseführer durch und vermerkte sich irgendwo was sie sehen wollte. Doch man durfte das Wetter nicht unterschätzen, bei schlechtem Wetter ging man eher nicht zur Palastbesichtigung und wenn man erst mal an einem Ort war, ergab sich auch vieles von alleine. Letztes Jahr als Mia das erste mal in Seoul war war sie zum Gyongbokung gegangen, einer der Palastanlagen in der Innenstadt. Auf dem Weg zurück war sie an diesem koreanischen Kaiser vorbei, vor dem stand der koreanische Krieger der irgendwann mal die Japaner in die Flucht geschlagen hatte und wenn man weiter ging, kam man an ganz von alleine an einem historischen Gebäude vorbei und dann kam die Riesen-Muschel, die den Eingang zu dem kleinen Fluss, der quer durch die Innenstadt verlief, markierte. So hatte sie auf einen Schlag einen Haufen der Hauptsehenswürdigkeiten, an denen man nur kurz stehen blieb und ein Bild davon machte, abgedeckt ganz ohne es zu planen. Man konnte so viel Reiseführer lesen wie man wollte, erst wenn man dort war bekam man einen Überblick über den wirklichen Aufbau einer Stadt und über die Wichtigkeit von Sehenswürdigkeiten. Man konnte nicht immer alles durchplanen, manchmal musste man sich auch einfach treiben lassen.
„Sagst du mir trotzdem was wir noch alles machen. Ich weiß das wir nach …“
„Pssssssst! Ruhe jetzt.“
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Beim Frühstück am nächsten Morgen bekamen sie Besuch. Vier Kapuzineräffchen kamen in den Frühstückssaal und die Jungs waren natürlich Feuer und Flamme für die kleinen, süßen – aber schreckhaften – Äffchen. Sie lockten sie mit Früchten an, was mäßig funktionierte, denn eine hektische Bewegung reichte aus und sie verschwanden zurück in die Bäumen und beobachteten die Situation ganz genau, bevor sie sich wieder raus trauten.
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„Okay guys, at 1 PM we’re going to Salvador de Bahia for the rest of the day.“
Sie hatte einen Bus mit Guide bestellt, der sie durch Salvador führen würde, doch die Jungs hatten sich eingeredet trainieren zu müssen. Mia dachte sie hörte nicht richtig, as Eunhyuk anfing ihr zu erklären, wann sie Platzhalter für Ryeowook spielen sollte. Henry würde Sungmin ersetzen und Hangeng Shindong – was er zuerst falsch verstand.
Getanzt wurde im Garten zu ihren beiden Häusern, da dieser ziemlich geschützt lag und man wenig Angst haben musste, das jemand die Probe heimlich aufnahm und bei Youtube rein stellte.
„Ist dass das Maschinengewehr-Lied?“, fragte Lily.
„Jup.“
Mia ging auf ihre Position, auch wenn es sich schon komisch anfühlte. Teukie hatte kleine Boxen dabei, die aber ziemlich viel Lärm machen konnten und Lily war für den ‚Play‘-Knopf zuständig.
Eine Stunde probten sie und Lily kam nicht umhin Mia etwas zu beneiden. Sie arbeitete so eng mit den Jungs zusammen und erlebte so viel mit ihnen und konnte immer mit ihnen zusammen sein. Sie alberten beim Tanzen herum, schubsten sich gegenseitig von ihren Positionen und lachten viel.
„Ich liebe den Song!“, sagte Lily begeistert als die Probe zu Ende war.
„War so klar gewesen.“
„Das einzige was nicht passt ist Teukies ‚Hey I’m Mr Simple‘ … so simple ist er gar nicht.“
Donghae fing an zu lachen und Leeteuk riss die Augen auf.
„Was? Was hat sie gesagt?“
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Die Fahrt nach Salvador dauerte ungefähr eine Stunde und dann fuhren sie in die Innenstadt. Salvador de Bahia war für zwei Dinge bekannt. Erstens: Die Kolonialbauten. Die Innenstadt und der Hafen waren bezaubernd, mit bunten Häusern im Kolonialstil. Zweitens: Für die sehr dunklen Einwohner. In Rio waren die die Leute nicht so dunkel wie hier und doch waren sie alles Brasilianer, mit Brasilianischem Stolz und ihrer Lebensfreude.
Zuerst wurde klassisches Sightseeing gemacht mit Kathdralen, Kirchen, dem Rathaus, der größten Bank und anderen wichtigen Gebäuden, wie dem ältesten Theater der Stadt. Der Bus hielt an und sie konnten Bilder schießen.
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Danach fuhren sie zum Mittagessen in den Harfen. In einem kleinen Fischerrestaurant mit Blick auf den Hafen aßen sie Fisch und Meeresfrüchte und es war einfach superlecker.
„Übrigens Mia, wir hatten da so eine Idee“, begann Leeteuk und die Assistentin schaute auf.
„Also und deine Cheerleader hatten da so einen Einfall.“
Irgendwie hörte das für Mia jetzt schon verkehrt an.
„Ihr habt doch diesen einen Cheer ‚Ooops‘?“
Mia nickte, der war lustig.
„Wir würden das gerne als Track nehmen, für’s Album. Für die normale Edition ist es zu spät, aber für das Repackalbum würde es noch gehen und F(x) würden den Song gerne mit uns aufnehmen.“
„Okay …“, es hörte sich so an, als würde noch eine Frage kommen, sie wusste nur nicht auf was Leeteuk hinaus wollte.
„Wäre das denn okay für dich? Du hast den Cheer ja geschrieben.“
Ah, nun verstand sie.
„Kein Problem, sehr gerne.“
Wie cool! Einer ihrer Cheers würde auf dem Super Junior Album landen! Zumindest Teile, denn zweifellos mussten sie viel dazu texten um ein ganzes Lied daraus zu machen.
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Nach dem Essen ging es in die Stadt. Breite Straßen mit Cafés, Restaurants und Läden gab es in der Innenstadt, keine modernen großen Einkaufshäuser, eher viele kleine Läden, in denen man alles Möglich fand. Mitunter Mias Liebslingssüßigkeit aus Brasilien. Es waren Kekskugeln, gefüllt mit Nougat und umgeben von Schokolade und Mia liebte diese Teile. Sie holte in dem einen Laden gleich zehn Tüten davon, da sie sich hervorragend als Mitbringsel eigneten.
„Lieblings … du musst die in deinen Koffer tun, ja?“
Donghae schaute auf die große Einkaufstüte.
„Du hast noch Platz in deinem Koffer!“
„Ja, in MEINEM Koffer.“
„Aber ich fliege zuerst nach Miami und dann nach L.A. – nehm sie doch einfach bitte mit nach Hause.“
Murrend stimmte er zu, auch wenn er sich fragte wieso sie nicht einfach Havaianas als Souvenis mitnahm … ach Halt, hatte sie ja auch. Mia hatte extra einen kleinen Koffer leer mitgenommen und würde da alles reinstecken, was sie nicht mit nach Amerika nehmen musste, da sie darauf spekulierte dort auch einkaufen zu gehen und da brauchte sie allen Platz im Koffer.
Sie hatten 2 Stunden Zeit bevor weiter ging und die Ausbeute war groß. In Praia de Forte konnte man auch einkaufen, doch hier gab es richtige Boutiquen, was zumindest die Mädels extrem toll fanden und Zoey und Mia beschlossen einem brasilianischen Trend zu folgen: Stringbikinis.
Während es in Brasilien absolut tabu war oben ohne zu liegen, hatte die Brasilianer keine Scheu davor ihren Hintern zu entblößen. Die Jungs betrachteten das interessiert, Morgen würde es viel zum Gucken geben.
Lilys Drang zum Sightseeing war jedoch etwas gedrosselt und sie machte einen unausgeglichenen Eindruck.
„Du willst irgendwas altes, staubiges sehen?“, vermutete Mia.
„Irgendwo hier in der Nähe muss es eine ganz tolle Kathedrale geben…“
Mia seufzte. Lily hatte wahrscheinlich während ihres Koreaurlaubs mehr Palastanlagen gesehen als Mia bisher – nicht das sie plante gegen diese Tatsache irgendetwas zu tun.
„Siwonie… hey, Lily would like to search fort hat cathdrale, wanna join her?“
„Yeah, sure.“
„Kirchen-Kuppler“, flüsterte Lily wehrte sich aber nicht.
„Hey, was macht Siwon da mit Lily?“, fragte Leeteuk, der den beiden hinterher schaute.
„Sie suchen eine Kathedrale.“
„Was?!“
„Oh mein Gott!“, kam es von Donghae.
„Was?“, fragte Mia verwirrt.
„Das kann ich nicht zulassen! SIWON …. TU …. ES … NIIIIIIICHT!“
Und da eilte er davon, während Donghae und Eunhyuk anfingen zu lachen.
„What happened?“ Henry stellte sich neben Mia und schaute dem Bandleader nach.
„I think Leeteuk thinks Siwon and Lily wanna get married, just because they wanna check out some cathedral.“
„Huh … sometimes stupidity can be cute in an amazing way…“
Mia lachte und boxte ihm auf die Schulter.
„One day you and Donghae might be also looking for a cathedral“, sagte Henry.
„Ahhh … been there, done that“, erwiderte Mia locker und grinste.
„Yeah right.“
Henry nahm das natürlich so gar nicht ernst und auch die anderen waren am Lachen.
„Zumindest können sie jetzt nicht mehr sagen, wir hätten es ihnen nicht gesagt“, stellte Mia fest und Hae lachte einfach nur. Er sah es schon kommen:
Eines Tages würden sie auffliegen – das war zwangsläufig der Fall und nur eine Frage der Zeit. Welches SM Geheimnis war zumindest intern noch niemals aufgeflogen? Jedes Techtelmechtel war bekannt, jeder Zickenkrieg, wer wem die Freundin ausgespannt hatte oder wer komische Angewohnheiten hatte. So etwas wie eine Hochzeit würde nicht lange geheim bleiben. Donghae sah schon, wie alle komplett am Durchdrehen sein würden, wenn sie erfuhren dass er und Mia geheiratet hatten – zumal niemand eingeladen war und dann würde sich Mia hinstellen, mit den Schultern zucken und sagen ‚Tja, ich hab’s euch in Brasilien gesagt, wenn ihr nicht zuhört ist das nicht mein Problem‘.
Er sah schon förmlich die ungläubigen Gesichter von Leeteuk und den anderen, den jammernden Joon, weil sie ihm versprochen hatte Blumenjunge zu sein (oder war das nur auf die Heirat mit Jihoon beschränkt?) und die aufgebrachten Zwillinge, die schon ihre Gründe finden würden sauer auf Mia zu sein.
Donghae musste zugeben, dass das Gefühl des Erfolgs es schwierig machte es nicht anzugeben. Er hatte geheiratet. Mia. Die Frau die er sich seit 10 Monaten so was von in den Kopf gesetzt hatte. Er würde allen beweisen dass Mischehen funktionieren würden, dass er und Mia funktionieren würden. So gerne würde er es Jihoon auf die Nase binden, doch er musste warten, er würde warten, egal wie lange es dauern würde, aber Jihoon würde sein Fett noch ab kriegen.
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Pünktlich zum Abendessen waren sie wieder im Hotel. Heute Abend war ‚Brasilianischer Abend‘. Im Buffet-Restaurant gab es typisches brazilianisches Essen, was bedeutete: Viel Fleisch, viele Früchte und viele Gewürze.
Später würde in dem Zelt am Ende des Hotels ein Art Musical über Salbador de Bahia stattfinden und danach würde es brasilianische Disko geben – super.
Doch nach dem Essen hatten zumindest Eunhyuk und Mia noch zu tun. Kurz nach dem Urlaub fand die ‚Nike-Sportwoche‘ statt. Eunhyuk und Mia waren Tanzlehrer und würden täglich zwei Stunden den Kindern Tänze beibringen. Da sie schlecht Originalchoreos nehmen konnten, weil die für Kinder dann teilweise doch etwas zu schwer waren, hatten sie manche Tänze vereinfacht. ‚Sorry, Sorry‘, ‚Gee‘ und irgendein Lied von Tara. Dazu kam, dass sie zwei eigene, kleine Tänze zu englischen Liedern gemacht hatten – mitunter zu ‚I like big butts‘.
Es war ja nicht so, als würde man die beiden alleine tüfteln lassen, nein. Nach und nach tappelte einer nach dem anderen zu ihnen in den Garten und fing an zu beobachten oder zu helfen. Irgendwann standen Leeteuk, Henry, Donghae und Hangeng bei den beiden und lernten die Tänze mit.
„They are so cute“, meinte Lily die sich in den Kopf gesetzt hatte sich etwas mehr mit Zoey zu befassen.
„That’s pathetic – they’re on vacation. They are like chickens.“
„Like chicken?“
„Didn’t you know that when you cut of the head of a chicken, that it‘ll still be living like seven minutes? It just won’t die! They are just like that – they don’t have a schedule but still they practicing.“
Lily verzog das Gesicht bei dem Vergleich und in ihrem Kopf sah sie die Jungs geköpft immer noch zu ‚Sorry, Sorry‘ tanzen … hmm … vielleicht war der Vergleich doch gar nicht so weit her geholt.
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Der brasilianische Abend war super gewesen. Das Musical war toll und farbenfroh. Es waren nicht so viele Leute da, aber es waren allgemein im Moment nicht so viele Gäste im Hotel. Die SJ-Truppe reichte aber schon aus um für Stimmung zu sorgen, vor allem wenn Cocktails und eine Limbostange im Spiel waren. Ob Limbo nun wirklich brasilianisch war oder nicht, interessierte im Endeffekt auch niemanden.
Allerdings hatte Eunhyuk sich ja zur Lebensaufgabe gemacht keinen Alkohol zu trinken und bevor alle zur Bar stürmten, stellte sich Donghae auf einen Stuhl.
„Hört mal zu. Eunhyuk trinkt keinen Alkohol. Ich denke es ist nur fair, wenn sich einer von uns dazu bereit erklärt mit ihm gemeinsam keinen Alkohol zu trinken.“
Schweigen. Zwei Sekunden lang starrten alle nur Donghae an und gingen dann plaudern zur Bar. Donghae ließ die Schultern sinken und kletterte auf von dem Stuhl.
„Schon okay, ich hab mich an euch im betrunkenen Zustand gewöhnt … um ehrlich zu sein sind manche in diesem Zustand besser zu ertragen“, tröstete Eunhyuk seinen besten Freund und bestellte sich einen Orangensaft.
Mia trank in der Regel ja auch nicht viel Alkohol – sie mochte es nicht dass jemand ständig an ihrem Bett drehte, wenn sie etwas getrunken hatte – und war daher eine gute Gesellschaft für Eunhyuk.
„Weißt du Eunhyuk, ich möchte nur dass du weißt dass wir dich beide lieben“, sagte Mia zu ihm, leicht angeheitert.
„Egal was eines Tages mit uns geschieht, wir werden immer beide für dich da sein.“
„Sag so was nicht! Ich will kein Scheidungsfreund sein! Wo soll ich dann an Weihnachten hin? An meinen freien Tagen?“
„Falls es dazu kommt das Donghae und ich uns trennen, werden wir Besuchsrechte festlegen.“
„Das ist gut…“
Etwas weiter saßen Miyon und Heechul und beobachteten das Ganze.
„Und er trink keinen Alkohol?“, fragte Miyon.
„Nein.“
„Huh …“