Donghae war gerade nach unten gegangen um Mia eine Suppe aufzuwärmen und als er wieder hoch kam schlief sie schon tief und fest. Natürlich ließ er sie schlafen, sie hatte heute ohnehin wieder viel zu viel gemacht und hatte sich den Schlaf verdient.
So saß er dann unten im Wohnzimmer und aß die Suppe selbst.
„Mia schläft?“, fragte Henry der mit seinem Laptop auf dem Schoß auf der anderen Ecke saß.
„Ja, sie ist noch ganz schön erkältet.“
„Na ja, sie ist immer Super Junior Ehrenmitglied – solche Opfer muss man bringen.“
In Rio hatten sie Mia ja zum Ehrenmitglied ernannt, nun musste sie damit leben.
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Und wieder wachte sie mitten in der Nacht auf. Ihr Rhythmus war völlig aus dem Ruder. Donghae lag neben Mia und schlief mit einer Seelenruhe, die Mia auch gerne hätte. Leise stand sie auf, nahm sich ihren Laptop und ging runter in das Wohnzimmer. Es war so ruhig im Haus, dass die Deutsche fast ein schlechtes Gewissen hatte in irgendeiner Weise Lärm zu machen.
„Buh.“
Mia fing an zu schreien als neben ihrem linken Ohr das ‚buh‘ auftauchte. Da relativ schnell Heechuls hysterische Lache folgte war der Geist schnell enttarnt.
„I. Hate. You. So. Much. Right. Now!“
Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen schlug sie im Takt mit einem Kissen auf ihn ein, was den Sänger wenig juckte.
„Komm schon, lass mir den Spaß. Bald ist vorbei mit lustig.“
Mia stellte sich vor wie er so etwas mit seinem Vorgesetzten machte und wegen Disziplinarvergehen vor dem Kriegsgericht landete – vorstellbar wäre es.
„Great, just pull out the ’soon I’ll be going to the army‘-card so I can’t be mad at you anymore.“
Schmollend ließ sie das Kissen sinken, dieses Aas.
„Du hast mich nur sechs Wochen lang los. Deswegen wollte ich mit dir reden.“
Heechul setzte sich ihr gegenüber und schaute ernst – ein Ausdruck den man meistens nur sah wenn man vor ihm Angst haben musste.
„Für die Zeit meiner Abwesenheit vererbe ich dir meine Katzen.“
„Was?!“
„Meiiineeeeee Kaaaaaaatzen“, wiederholte er langsam.
„Araso! Uae?“
„Weil sich jemand um sie kümmern muss. Du kommst mit Donghae klar, also musst du tierlieb sein. Ohnehin füttert sie das Hauskeeping und alle möglichen anderen Leute die an den Näpfen vorbei gehen, aber ich möchte jemanden offiziell die Verantwortung geben, jemand der mit ihnen zum Arzt fährt wenn sie krank sind und der sich um sie kümmert.“
Um sie kümmerte? In Mias Augen waren das die absoluten Ninja-Katzen, wenn man sie im Dschungel aussetzen würde, würden sie sich Speere bauen und Wildschweine erlegen! Aber gut, für Heechuls Verhältnisse war es schon süß dass er sich um seine Haustiere sorgte und wollte, dass er jemanden später zur Verantwortung ziehen konnte, wenn auch nur ein Haar an den Rassekatzen schief stand. Vielleicht war es doch nicht süß gemeint und nur Heechuls Art sie für die kommenden Wochen unter seine Fittiche zu stellen. Langsam aber sich kam Mia sich vor wie bei Akte-X und sie versuchte die negativen Gedanken zu verdrängen.
„Okay, ich pass auf die drei auf.“
„Das freut mich.“
Was aber bedeutete dieser Schritt? Heechul fing an sich damit zu beschäftigen, dass er bald eine Weile nicht da wäre, kein vollwertiges Mitglied der Band und von jemand anderen gesteuert als seinem eigenen Willen.
„Heechul, wie geht es dir mit der Armee und so?“
Bangsin sprang zu ihr auf die Couch und schmiegte sich an sie. Super, jetzt spürten sie schon dass sie abgegeben wurden.
„Na ja, ich denke ich werde es vermissen auf der Bühne zu stehen, mit den Jungs zusammen zu sein. Ich werde viel verpassen. Deswegen habe ich mir so sehr gewünscht noch einmal ein Spiel gegen die anderen zu gewinnen…“
„Vergesse es, ich gebe dir keine peinlichen Bilder von Donghae“, fiel Mia ihm ins Wort als sie seinen Plan durchschaute.
„Leeteuk?“
„Nein.“
„Verdammt!“
Es war wirklich das erste Spiel bei dem es ziemlich knapp war. Teukie hatte über die vergangenen Jahre hinweg ziemlich viele Bilder gesammelt und unfassbarer Weise waren ziemlich viele peinliche dabei. Er hatte da Bilder von den anderen raus gekramt, die Mias Weltbild komplett auf den Kopf stellten.
„Hast du über dein Good-Bye nachgedacht?“
Die Assistentin erinnerte sich noch wie sie alle mit Kangin zu der Kaserne gefahren waren und wie die ganzen Fans dort gewartet haben und wie sie alle geheult hatten.
„Mia, ich will nicht dass ihr mit mir kommt.“
„Aber…“
„Nein, kein aber. Ich werde euch hier verabschieden, meinen Koffer nehmen und alleine fahren. Und du musst die anderen davon abhalten mitzukommen. Das ist meine letzte Bitte an dich als Assistentin. Ich ertrage es nicht, vor allem kann ich Jungsu nicht weinen sehen.“
„Ich auch nicht! Ich fang immer gleich an zu weinen wenn er weint!“, stellte Mia fest.
„Was hat dieser Kerl nur an sich?“, wunderte sich Heechul und beide grinsten.
„Also, versprichst du es mir?“
„Ja. Ich verspreche es.“
Es war seine Entscheidung, nicht ihre, nicht Leeteuks, nicht Donghaes, nur seine. Mia war sich bewusst, dass sich Heechul bewusst war, dass es an diesem Tag ohnehin stressig werden würde. Die komplette Truppe würde zu SM Town Tokyo fliegen, nur Leeteuk und Eunhyuk würden am nächsten Morgen nachkommen, mit Yunho und Jaejoong, die auch noch am Abend einen Termin in Seoul hatten. Dennoch hielt sie Heechul auch für egoistisch genug den Terminplan zu ignorieren, wenn er wirklich wollen würde, dass die Jungs ihn begleiteten.
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Heechul verabschiedete sich wieder und ging zurück ins Bett. Mia lag auf der Couch und schaute Deutsches Fernsehen. In einer leichten Decke eingemurmelt blieb Bangsin bei ihr und dann schlummerte sie doch noch mal ein.
Ein paar Stunden später machte sich ein verschlafener Donghae auf die Suche nach ihr.
„Mia?“
Langsam schlug sie die Augen auf und sah ihren Mann, seine Haare standen wild vom Kopf ab, er hatte sein Hemd halb offen und er schaute ziemlich müde.
„What happened to you?“
„DEIN Wecker hat MICH geweckt!“, beschwerte er sich.
„Oh baby, I’m so sorry.“
Das war sie wirklich. Er ließ sich auf die Couch fallen und ließ sich zu einer Runde Entschädigungs-Kuscheln breit schlagen.
„Wieso musst du so früh aufstehen?“
„Weil Yoochuns Möbel kommen.“
Donghae stöhnte genervt.
„It’s my last day with them, then I’m all yours again.“
„And the rest of Super Junior“, irgendwie hörte er sich nicht motivierter an.
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Bald war es vorbei mit Kuscheln und Mia machte sich fertig. Es war immer noch ziemlich früh und so ganz verstand er nicht wieso sie jetzt schon los musste, doch was sollte man machen?
„Alles klar, ich bin weg. Hab einen schönen Tag.“
Sie beugte sich zu ihm runter und küsste seine Stirn. Donghae bekam das Gefühl plötzlich ein Hausmann zu sein und wusste nicht so ganz, ob ihm das passte.
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Bevor Mia zu Yoochuns Wohnung fuhr, ging sie runter zum E-Mart. Sie hatte am Ende einen ganzen Einkaufswagen voll mit allen möglichen Dingen, die sie später noch brauchen würde. Yoochun selbst lag wahrscheinlich noch in seiner aktuellen Wohnung, in seinem Bett und schlummerte. Es war 08:30 als es an der Tür klingelte und die Möbelleute ankamen. Noch war es ziemlich leer in dem großen Wohnzimmer, doch das sollte sich bald ändern. Von gestern standen zig Tüten in der Ecke, Deko-Sachen die Mia gestern mitgenommen hatte und zum Einsatz kommen würden, sobald die Möbel standen.
Mia war ein Fan davon Dinge selbst aufzubauen, doch wenn man sah, in welcher Geschwindigkeit das ging, wenn es Leute machten, die sich damit auskannten, dann war das schon faszinierend. Der orange Raumteiler sah recht kompliziert aus, aber keine halbe Stunde später stand er. Das Sideboard und die Regale waren noch weniger ein Problem für die Leute von dem Möbelhaus.
Es war ja aber nicht so, als hätte Mia nichts zu tun. Während im Wohnzimmer geschraubt und gebohrt wurde, wurde in der Küche gebacken. Alles was sie brauchte hatte sie im E-Mart geholt und mit einem seligen Grinsen auf den Lippen backte Mia zwei Kuchen. Gleich zwei Kuchen? Ja, in einem nahm sie Salz anstatt Zucker. Sie hatte die Mitglieder von Dong Bang Shin Ki um 14 Uhr zur Wohnzimmer-Einweihung eingeladen und zur Verabschiedung ihrer Zeit als Assistentin der Band. Um es ihnen ein wenig Heim zu zahlen was Mia in den vergangenen vier Wochen mitgemacht hatte. Da die es aber grausam fand nur einen schlechten Kuchen zu backen, machte sie noch einen, den sie erst mal verstecken würde. Jedenfalls war ihre Rache sicher.
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Die Möbel waren schnell aufgebaut, doch damit war die Arbeit noch nicht erledigt. Den ganzen Vormittag verbrachte die Deutsche damit das Geschirr einmal zu spülen und dann in die Vitrine und das Sideboard zu räumen. Die Fächer des Raumtrenners wurden mit verschiedenen Sachen gefüllt, Vasen, Kerzen und kleine Figuren. Mia fand keine Bücher die sie hätte rein stellen können, deswegen sah es noch etwas leer aus. Sie dekorierte den Tisch und hing Vorhänge auf, nahm den Kuchen raus aus dem Ofen und ließ ihn abkühlen und bezog Kissen mit Hüllen. Es waren viele Kleinigkeiten und doch war sie erst um 13:45 Uhr fertig. Mit den Fäusten in die Seite gestemmt schaute Mia sich um.
Zugegeben, die Jungs von Dong Bang Shin Ki hatten sich schon ein wenig über die Einladung gewundert. Mia wusste nun zwar dass sie sie nicht so aus wirklich freien Stücken mies behandelt hatten, aber keiner von ihnen, konnte sich vorstellen, dass sie ihnen so richtig vergeben hatte. Wie dem auch sei, es war eine nette Geste und wenn es schon Kuchen gab würden sie nicht ablehnen.
Zu fünft standen sie im Fahrstuhl und fuhren nach oben.
„Ich hätte nicht gedacht dass sie uns Kuchen backt“, gab Changmin zu und sprach damit so ziemlich das aus, was die anderen dachten.
„Na ja, es zeigt eine gewisse Reife. Sie hat erkannt, dass unsere Absichten nicht wirklich schlecht waren und will uns das zeigen.“
Yunho war mächtig stolz auf Mias Entwicklung. Von Super Junior kannte er ja so einige Geschichten von Mias Rachefeldzügen und sie so erwachsen zu sehen, zeigte ihm, dass sie ihre Aufgabe nicht ganz versaut hatten.
„Ich mache mir viel mehr Gedanken darüber wie meine Wohnung aussieht“, kam es von Yoochun, der sich das Endergebnisse des gestrigen Einkaufs noch nicht so wirklich visuell vorstellen konnte.
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Und sie staunten nicht schlecht! Yoochun stand in seinem Esszimmer und schaute sich fasziniert um. Gestern war hier noch alles leer und nun war es gefüllt und sah super aus. Sogar die Bilder, die Mia gestern geholt hatte, hingen schon und in einer Ecke hatte sie die Dong Bang Shin Ki Bilder aufgehängt, die er hier stehen hatte.
„Mia! Das ist der Wahnsinn!“
„Freut mich dass es dir gefällt.“
Nicht das sie irgendeinen Zweifel daran gehabt hatte. Sie hatte ein Händchen für so etwas – vor allem wenn sie mit dem Geld anderer, reicher Leute einkaufen ging und sich kreativ austoben konnte, ohne auf den Preis zu achten. Auch den anderen schien es zu gefallen was Mias aus dem großen Raum gemacht hatte.
„Okay Mia, wenn ich das nächste Mal umziehe…“, begann Jaejoong, wurde jedoch gleich von ihr unterbrochen.
„Ne-ver.“
Alle setzten sich an den gedeckten Tisch, nur Mia blieb stehen.
„Thank you all for coming over. It is my last day as your assistant. I must admit it didn’t turned out like I was expecting it, but well, let’s say we’ve made the best of it. I’ve got to known all of you a little better and with this meeting I want to show you what I thought about the months with you all.“
Gute Miene zum bösen Spiel, Mia grinste sich liebevoll einen ab und keiner bemerkte die List hinter der Ansprache. Im Gegenteil, die fünf jungen Männer klatschten fröhlich. Sie stürzten sich auf den Kuchen und Jaejoong wollte Mia ein Stück auf ihren Teller tun. Lächelnd lehnte sie ab.
„Wegen meinem Schwächeanfall hat der Arzt mir einen Diätplan gegeben, er sagt Milchprodukte sind nicht so gut für meinen Magen und ich wollte sie vermeiden“, erklärte sie ihm und dem Sänger fiel ein, dass sie ja erst vor zwei Wochen im Krankenhaus gewesen war. Sein Lächeln erstarb.
„Das tut mir leid, du machst dir so viel Mühe und hast noch nicht einmal selbst etwas davon.“
„Das ist nicht so schlimm, esst ihr ruhig.“
Jaejoong nahm ein Stück Kuchen auf die Gabel und hob sie feierlich.
„Auf Mia!“
„Auf Mia!“, stimmten die anderen mit ein und alle steckten gleichzeitig die Gabel in den Mund.
Eins … zwei … und dann spuckten alle gleichzeitig den gesalzenen Käsekuchen wieder aus und ein Jammer-Konzert begann.
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Zehn Minuten später hatten sich alle etwas beruhigt. Mia hatte den richtigen Kuchen geholt und sich ein fettes Stück davon abgeschnitten, welches sie mit einem fröhlichen Grinsen verputzte.
„Keine Milchprodukte huh?“, murmelte Jaejoong.
„Hiermit zeige ich euch was ich von der Zeit gehalten habe …. danke, echt …“, schmollte Changmin.
„Oh … Mia ist so reif geworden, so erwachsen“, äffte Junsu Yunho nach der eine Etage tiefer auf seinem Stuhl rutschte.
„Egal, ich liebe das Wohnzimmer!“
Yoochun war der einzige der ihr den Streich nicht wirklich übel nahm und strahlte seine Wohnung an, was dazu führte das er von seinen Bandkollegen böse angefunkelt wurde.
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Um 16 Uhr kam Mia dann im Dorm an. Sie hatte Donghae zwei Stücke von dem Kuchen mitgebracht – mehr hatte sie nicht retten können.
„Hello“, rief sie fröhlich in die Wohnung und fand Donghae mit Heechul und Ryeowook auf der Couch.
„Cupcake, I’ve got cake!“
Sie ging nur kurz am Wohnzimmer vorbei und dann in die Küche, um den Kuchen auf einen Teller zu stellen. Sofort kam Donghae angerannte und mit ihm Ryoewook.
„Du hast nur zwei Stücke?!“, fragte der Jüngere entsetzt.
„Ich habe IHM Kuchen mitgebracht, nicht EUCH.“
Diese Aussage wollte Ryoewook einfach nicht verstehen, welchen Grund sollte sie schon haben NUR Donghae ein Stück Kuchen mitzubringen. Zu Ryoewooks Glück stellte Donghae sich als teilungsbereit heraus und gab Wookie das zweite Stück Kuchen ab. Bei Mia hätte er da schlechte Chancen gehabt – bei Kuchen hörte einfach die Freundschaft auf.
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„Hyung, willst du vielleicht nicht das Stück Kuchen haben? Du hast es nötiger als ich“, bot Ryeowook Heechul an.
„Wieso? Was ist passiert?“ Mia schaute sich fragend um, kaum war sie einen halben Tag nicht da, schon hatte sie etwas verpasst.
„Er hat die Bilder-Challenge verloren – an Leeteuk“, flüsterte Donghae ihr zu. Richtig! Heute war der letzte Tag gewesen und auch wenn der offizielle Gewinner noch nicht ernannt wurde, so konnte doch jeder sich das Ergebnis ausrechnen, wenn er die vergangenen Tage mitgezählt hatte und so wie Mia Heechul kannte, hatte er ganz genau Statistik darüber geführt, allein schon um zu wissen wo er stand.
„Schon okay, ich will nicht beides sein – ein Verlierer UND fett“, erwiderte Heechul Ryeowook trocken und schaute weiter Fernsehen.
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Mia legte ihren Kopf in Donghaes Schoß. Sie fühlte sich total gerädert von diesem Tag – schon jetzt. Am liebsten würde sie sich hinlegen und etwas schlafen, sich auskurieren.
„Willst du wirklich auf Zoeys Party heute Abend?“, fragte Donghae und fing an mit ihren Haaren zu spielen.
„Ich will Yesung nicht alleine lassen.“
Yesung war offiziell Mias Begleitung, damit niemand Yesung in Verbindung mit Zoey brachte. Wenn sie nicht ging, dann konnte er auch nicht gehen, Zoey würde nur eine Szene machen.
In diesem Moment hörten sie wie die Tür sich öffnete und dann laut ins Schloss knallte. Verwundert zog Mia die Augenbrauen hoch und dann stapfte Yesung in das Wohnzimmer.
„Mia!“, fuhr er sie an und blieb vor der Couch stehen. Was hatte sie denn jetzt getan?
„Ich muss dir für heute Abend absagen!“
„Was? Wieso?!“
Jetzt setzte sie sich auf.
„Ich ertrage sie einfach nicht! Es ist vorbei! Diese ganze Heimlichtuerei. Wir waren eben einkaufen und sie hat sich versteckt als Freundinnen vorbei kamen! Sie steht nicht zu mir, ich bin ihr peinlich, ihr passt mein Klamottenstil nicht und meine Frisur!“
Und schon wurden ihre Kopfschmerzen schlimmer.
„I don’t wanna sound mean but … now you know exactly how your girlsfriends always feel.“
Yesung war der Star, das Kpop Idol, er durfte laut Fangemeinde keine Freundin haben. Sie alle trafen sich mit ihren Freundinnen heimlich, hatten Auto-Dates oder trafen sich in Parkhäusern. Donghae stand zu Mia auf Grund einer PR Aktion, damit man sich nicht noch mehr das Maul über sie zerriss, aber Donghaes und Mias Beziehung war eigentlich von Anfang an sehr eindeutig gewesen und hätte früher oder später ohnehin dazu geführt dass sie öffentlich wurde. Doch natürlich war das nicht immer so. Wie oft war man mit jemanden zusammen ohne das Bedürfnis zu haben zu heiraten? Einfach eine Beziehung haben und daran konnte man schlecht immer die Öffentlichkeit Teil haben. Sie standen in der Öffentlichkeit und musste darauf achten was sie tun. Wenn sie und Donghae eine normale Beziehung gehabt hätten, hätte diese auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden, dann hätten sie auch nicht zusammen essen gehen können oder in Freizeitparks. Mias Herz zog sich zusammen, ob sie im Stande gewesen wäre so eine Beziehung zu führen? Es ging ja nicht darum jedem auf’s Auge zu drücken, dass man zusammen war, aber man musste doch einfach mal zusammen weggehen dürfen, ohne sich Gedanken darüber zu machen dass man gesehen wurde. Yesung schmeckte nur mal seine eigene Medizin, auch wenn er sich selbst – genau so wenig wie die andere – das nicht ausgesucht hatte. Sicherlich würden sich alle Idols mal freuen mit ihren Freundinnen und Freunden Händchen halten zu können. Welche Konsequenzen das hatte, hatte man schon an unzähligen Beispielen gesehen und Kim würde nicht zulassen dass sich noch einer von Super Junior offiziell zu seiner Beziehung bekannte.
„Weißt du, ich mache das nicht mit Absicht! Ich muss das so machen! Aber ich hätte kein Problem damit zumindest vor unseren Freunden dazu zu stehen. Ich mache mich doch nicht zum Affen.“
Damit stampfte er weiter in sein Zimmer.
Die Deutsche überlegte Zoey anzurufen, doch der Streit war wahrscheinlich noch zu früh, als dass sie aus Zoey auch nur einen nicht-gehässigen Satz raus bekommen würde.
„Schatz, seh es positiv, jetzt musst du nicht auf die Party gehen“, wand Donghae ein.
„Falsch, gerade jetzt muss ich da hin und das wieder richtig rücken.“
Seufzend stand sie auf und machte sich für das Training fertig.
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Ihre Cheerleader fanden Mia schlafend gegen die Wand gelehnt.
„Vielleicht ist Training nicht so eine gute Idee“, flüsterte Tiffany die Mia besorgt anguckte.
„Denkst du wirklich sie würde sich von uns davon abhalten lassen?“, fragte Victoria und die anderen schüttelten nur den Kopf. Mia schreckte auf und sah die Mädels um sie herum.
„Ich hab nicht geschlafen!“, sagte sie eilig und rappelte sich auf.
„Mia, wollen wir wirklich trainieren? Wir können doch die Tänze und die Pyramiden bekommen wir auch hin, vielleicht solltest du nach Hause fahren und wir sehen uns Morgen.“
Luna versuchte es mit Logik.
„What? No! I’m fine, I could make …“
„Flicflacs“, antwortete die Gruppe, die die Geschichte schon alle von Leeteuk gehört hatten.
Irgendwie kam sich Mia ein wenig veräppelt vor, doch das änderte nichts daran, dass sie das Training durchzog. Ihr tat alles weh, die Erkältung saß in ihren Gliedern, selbst die Hände taten ihr weh und das Pyramidenbauen war elend anstrengend, doch so einfach würde sie sich nicht von einer Erkältung unter kriegen lassen. Sie wollte Morgen eh nicht zu hohe Pyramiden bauen und die, die sie eingeplant hatte, würden sie schon hinkriegen. Den Großteil der Zeit standen sie eh mit Pompoms in der Gegend und jubelten den Teams zu, sie hatten drei Tanzeinlagen und zwei Pausen für Pyramiden und Sidelinetänze und ansonsten würden sie das tun, was Cheerleader am besten können sollten: Anfeuern.
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Geschlaucht vom Training kam sie irgendwann wieder im Dorm an. Donghae sah die Augenränder und Mia sah auch ziemlich blass aus.
„Schatz, ich denke wirklich dass du dich ausruhen solltest.“
„Zoey ist meine Freundin, ich muss zumindest eine Weile dort hin. Ich lege mich nur eine halbe Stunde hin und dann mache ich mich fertig …“
Auf allen Vieren begann sie die Treppe hoch zu kriechen und Donghae stand da kopfschüttelnd. Wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte … Wie sollte er sie aufhalten? Ganz einfach! Etwa zehn Minuten später schlich sich Donghae in ihr Schlafzimmer. Mia hatte den Rollladen etwas runter gemacht und lag eingemurmelt im Bett. Alles was er tat war den Wecker aus zu schalten – sollte ihr Körper den Rest erledigen.