Zuhause feierten Mia und Donghae ihre private Siegesfeier, ohne die anderen und mit wesentlich mehr Energie als am Mittag.
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Doch noch bevor die Sonne aufging, war Mia wach. Es war Samhain, der Tag der Toten. Eigentlich hatte sie geplant runter an den Hangang zu gehen, etwas zu meditieren, ihren Geist gehen zu lassen. Als sie nach draußen guckte, schüttete es allerdings. Na super. Mia war zwar spirituell, doch SO spirituell auch nicht. Sicherlich würde sie sich nicht da raus in den Monsun hocken und selbst dabei zu Tode kommen.
Gefrustet setzte sie sich auf das Fensterbrett in der Küche, eingewickelt in eine Decke, bewaffnet mit Zigaretten. Irgendwie hatte sie die Küche zur Raucherzone gemacht. Der Regen prasselte am das Fenster und de Deutsche dachte an alle, die sie verloren hatte. Max. Ihr Hund. Ihr Baby. Sie erinnerte sich noch daran, als sie damals ihre Tante auf Korsika besuchte, wie der kleine Dackelwelpe ihr entgegen gerannt kam. Morgens hatte er immer an ihrem Zelt gekratzt, solange bis sie wach war. Dann hatte sie die Tür geöffnet und er hatte sich noch einmal zu ihr in den Schlafsack gekuschelt. Er war ihr sogar bis ins Meer gefolgt! Was ziemlich lustig war, weil zu der Zeit, früh am Morgen, auch die Kühe des Nachbarn im Meer immer schwimmen gingen. Also war es eine große Bucht, mit einem Mädchen, einem Welpen und zwei Dutzend Kühen im Wasser.
Ein Tier zu verlieren war immer schrecklich. Ein Tier liebte bedingungslos, wenn man krank war legte es sich zu einen und egal wie schlimm der Tag war, man konnte nie das Tier dafür verantwortlich machen. Sie vermisste ihren Hund. Er hatte so einen tollen Charakter gehabt, so viele schöne Erinnerungen verband sie mit ihm und nun war er einfach nicht mehr da. Nie wieder würde sie ihn knuffen können, nie wieder würde er ihr quer über‘s Gesicht schlecken, nie wieder würde er zurückkommen.
Dann war da natürlich noch Jonghyun. Ein junger Mann, der zu früh von dieser Welt gegangen war. Das hatte er nicht verdient gehabt. Mia vermisste den Klang seiner Stimme, sein fröhliches Lachen.
Natürlich heulte sie Rotz und Wasser während sie da saß und dem Regen zuschaute.
„Du bist ja schon wach“, hörte sie Donghae und wischte eilig die Tränen weg.
„Habe… habe ich dich geweckt?“
„Nein, hast du nicht.“
Er umarmte sie von hinten und küsste ihre Haare.
„Heute ist Feiertag oder? Halloween? Es ist auch keltisch.“ Immer für eine Überraschung gut der Herr.
„Ja, Samhain. Woher weißt du das?“
„Na ja, wenn man eine Hexe heiratet sind das Dinge mit denen man sich beschäftigt. Besen, Zaubertränke und man hat mehr Feiertag…“
Mia biss ihm leicht ins Ohr.
„Ich bin keine Hexe.“
„Nicht? Das würde zumindest die Hogwarts-Zeugnisse in seinen Unterlagen erklären.“
„Die Noten sind einfach nur besser, als die von der normalen Schule“, verteidigte sie sich. Es war ein Versehen gewesen, das die Hogwarts-Zeugnisse ihren Weg in ihre Bewerbung gefunden hatten, vor lauter Anhängen hatte Mia da nicht mehr durchgeblickt.
„Isst du heute?“
Es war bemerkenswert wie sehr er sich auf ihre Gewohnheiten eingeschossen hatte.
„Doch, ich esse heute.“
„Super, dann mache ich diese komischen teile aus dem Gefrierschrank.“
„Brööööötchen.“
„Broedschn.“
„Ja, so ähnlich.“
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So traurig es war Geliebte zu verlieren, so war Samhain auch dazu da sich den Lebenden zu bedenken, diejenigen, die einem beistanden und das tat Donghae gerade super.
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Nach dem Frühstück fuhr Mia ins Büro um dort ein paar Sachen zu erledigen. Die neuen Terminpläne waren da und auch die Outfits für die Super Show 4 waren gekommen. Mia hockte also den Vormittag unten im Keller und schaute alle Nähte und Knöpfe nach, nahm Maße um zu gucken ob diese stimmten und verglich die Farben mit den Mustern.
„Ah, here you are!“
Kaylee kam in den Raum gestürmt und stolperte fast über einen Karton, dass sie nicht stürzte und dabei zwei Getränkebecher so jonglierte, dass sie nichts verschüttete war Super-Talent reif.
„What’s with this chaos?“
„This chaos are the costumes for the Super Show 4“, klärte Mia ihre Assistentin auf.
„Now I’m not sure if I’m excited or scared … I mean today is Halloween … half of that stuff would also fit for a Halloween party.“
„This is Korea, no Halloween party here. I know that there was a party at ‚The Mansion‘, it’s a club in Hongdae, but I didn’t go.“
„Okay, this is the moment when I want to go back home.“
„Hey, we don’t have Halloween but we have …Chuseok and … plenty of lantern festivals and stuff like that.“
Kaylee Blick glich der von Pascal aus ‚Rapunzel‘ und brachte Mia zum Lachen.
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Mittags ging es dann rüber ins Trainingscenter zu den Bambis.
„You’re sure you wanna dance today? I mean you’re still not …“
„If you’re about to say that I’m not healthy enough yet I’ll bite you.“
Und schon war Kaylee ruhig.
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Training. Jetzt wusste sie, das alles wieder gut werden würde. Sie durfte trainieren. Aber jetzt so mal unter uns … Mia fiel schon auf, dass sie lange nichts mehr richtig gemacht hatte. Die Muskeln rächten sich für die lange Krankheit und die Deutsche kam ganz schön außer Puste.
„Na Noona, wirst du alt?“, neckte sie Jaesun. Keine gute Idee. Mia hetzte ihn so lange durch die Halle, bis ER außer Puste war.
„Na Jaesun, wirst du alt?“, äffte sie ihn nach, schaute böse und ging dann zurück zu den anderen.
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„Okay, half day done – you need to eat something.“
Irgendwie wusste Mia nun, wie sich die Jungs manchmal mit ihr fühlten. Sie schaute zu Kaylee und gab den Kampf auf.
„I know where we’ll go. There’s this restaurant Jiyoung showed me …“
„Jiyoung?“ Mia hob amüsiert die Augenbrauen.
„Don’t … look like that! We were just … hanging out.“
„Uhmhm.“
„No, no way!“
„I didn’t say a word…“
„You don’t have to! Your look is enough.“
„I’m just saying … he’s a nice guy. Wealthy… smart …“
„He’s short!“
„Nicole Kidman and Tom Cruise…“
„He’s in Scientology.“
„Besides that they were a great couple“, verteidigte Mia die beiden.
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Das Restaurant war im Übrigen ausgesprochen gut und Mia schlug sich mal richtig den Bauch voll.
Danach ging es zurück an die Arbeit. Nur weil die Jungs noch im Urlaub waren, hieß das noch lange nicht, dass es nichts zu tun gab. Und irgendwie waren alle anderen wohl zu faul geworden englische Anfragen zu beantworten, denn Mia hatte nicht nur Anfragen rund um Super Junior im Postfach, nein, da waren noch DBSK, SNSD und BoA Anfragen. Kim sagte ‚Du kennst doch die Standardschreiben … passe die einfach ein wenig an‘. Alles klar…
Um 20 Uhr war sie immer noch nicht mit allem fertig. Die anderen waren inzwischen gegangen, draußen war es stockfinster. Mia hatte versucht Donghae anzurufen, doch der hatte sein Handy aus. Kyuhyun würde jetzt schon gelandet sein, wahrscheinlich saßen sie zusammen und Kyu erzählte, wie er fast Opfer eines Überfalls geworden war und zeigte Bilder aus Spanien. Ehrlich, den Kerl konnte man eigentlich auch nicht alleine lassen.
Verwundert schaute sie auf, als es an der Tür klopfte.
„Herein!“, das sollte sie noch bereuen.
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Vor ihr standen Frankenstein und ein Zombie.
„Mylady, eure Kutsche ist angekommen. Der Herr bittet euch dies anzuziehen“, damit reichte Frankenstein ihr einen Kleidersack. Mia grinste schon jetzt wie ein kleines Kind und tappelte eilig zu den beiden. An dem Kleidersack hing ein Couvert und sie zog die Karte heraus.
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‚Dear Mia,
I gladly invite you to I-Tasia this evening. Please dress up in the delivered costume for the party, your companion will be awaitingt you. Don’t be mad, it is a suprise-party for you.
Jiyong‘
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Dieser Schlawiner! Plant der einfach so eine Party ohne sie!
Das Kleid war wunderschön. Es sah total historisch aus, sie hatte sogar so einen Reifenrock unten drunter, damit es schön plusterig aussah. Es war rot und hatte einen tollen Stoff und sogar eine Korsage! Korsage? Wie sollte sie die denn zu bekommen.
„May I help you?“, fragte der Zombie und die Deutsche kniff die Augen zusammen.
„Cinna?“ Und da grinste er. Super, ein Zombie-Stylist. Zumindest war er hilfreich, auch wenn er das Ding gnadenlos fest schnürte, bis ihr die Luft wegblieb. Und dann kam der Hammer: Er hatte eine Perücke. Lange, mittelbraune Haare, mit süßen Locken. Mia bekam für eine Nacht ihre Haare zurück! Dann wurde natürlich auch geschminkt und das war das komplizierteste von allem, denn Mia musste ständig kichern, wenn sie den Cinna-Zombie anschaute.
„Could you not laugh?“
„Have you met you?“
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Eine halbe Stunde später und 500 Jahre zurückversetzt, fuhren sie mit einer Limousine des 21. Jahrhunderts zu ihrem persönlichen Horror-Fest.
GD hatte sich selbst übertroffen, auch wenn Mia meinte in der Dekoration Kaylees Handschrift zu erkennen. Zumindest würde das erklären, wieso sie so oft nicht auffindbar war … das faule Stück. Es war wohl ein altes Hotel, das Gute daran war, dass der gruselige Look schon vorher vorhanden gewesen ist, denn die Spinnweben in den Ecken sahen nicht so aus, als wären sie erst kürzlich hinzu gekommen. Der Kronleuchter in der Eingangshalle flackerte leicht und surrte, wer konnte schon wissen, wie alt die Glühbirnen waren? Ein Page mit verzogener Fratze hatte ihnen die Tür geöffnet, Mia musste an den Tower of Terror denken – der Freefalltower von Disneyland, welcher im Fahrstuhl des ‚Hollywood Hotels‘ untergebracht war. Mia war damals mit ihrer Freundin Sandra in Disney Land Paris gewesen. Sandra liebte Achterbahnen, Loopings und sonstige tot-bringenden Dinge. Mia hatte allerdings zur Bedingung gemacht, dass sie nichts fährt, bei dem ein Looping oder eine Schraube integriert war und dann standen sie da, vor diesem riesighohem, alten, moderigen Hotel und blickten fragend nach oben. Irgendwo dort oben, im 13. Stock um genau zu sein (die Zahl war kein Zufall), machte es *Ping*, die Fahrstuhltür ging auf, man sah die Leute und dann fiel der Fahrstuhl und die Schreie der Insassen wurde von den Tiefen des Fahrstuhlschachts verschlungen. Sandra stand da, grinsend und hibbelig und Mia sagte nur ‚Keine Chance‘ und Sandra sagte ‚Kein Looping, keine Schraube‘. Da sah Mia ein, dass sie ihre selbst aufgestellten Regeln einfach nicht ändern konnte und ergab sich ihrem Schicksal.
Während man für den Fahrstuhl des Todes anstand, ging man durch das Hotel, von der Lobby in die Bibliothek, wo ein Film gezeigt wurde über das Hollywood Hotel. So sagte die Legende, dass im Jahre .. 1920? Mia wusste es nicht mehr genau… ein Blitz in das Hotel während eines fürchterlichen Sturms einschlug und alle, die zu diesem Zeitpunkt Gast in dem Hotel waren, gestorben sind und seither dort ihr Unwesen trieben.
So wurde der Fahrstuhl, in dem man nur mit einem einfachen Gurt fest gemacht war, nur einfach nur einmal nach oben geschossen, nein, man landete in verschiedenen Stockwerken, wo mit Hilfe von 3D Technik Szenen nachgestellt waren. Die letzte Etappe war der 13. Stock. Eines musste sich Mia aber eingestehen: Die Aussicht war eine Wucht gewesen. Nur hätte sie gerne einen anderen Weg nach unten gehabt. Wieder unten waren ihre Beine ganz schöner Pudding gewesen. Das Beste jedoch, war das Foto gewesen. Alle, wirklich alle waren am Lachen – nur Mia sah aus, als hätte sie gerade Freddy Krüger gesehen. Als Beweis dafür, dass sie das Ding überlebt hatte, holte sie sich im Fanshop einen Schlüsselanhänger, der aussah wie ein alter Zimmerschlüssel und dieser hing heute noch immer an ihrem Schlüsselbund. Wahre Geschichte.
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Jedenfalls erinnerte all das hier, in der Gegenwart, sie sehr an das Hollywood Hotel.
„Mia, willkommen!“
Jiyong trat ihr entgegen, mit Frag, Zylinder, Gehstock und einer Maske über das halbe Gesicht.
„You are crazy!“
„I really hope you like it. We will have a amazing show tonight“, grinste er.
„I think so…“
Bewundernd schaute sie sich um. Alle hatten sich stilvoll gekleidet, die Frauen sahen toll aus, aber die Herren auch und apropos Herren, da kam schon ihr Mann des Abends. Lächelnd schlenderte Donghae auf Mia zu.
„Du siehst … wow…“ Ja, genau so würde sich ein Mann aus den 20ern … nicht ausdrücken, doch Mia kicherte und schüttelte ihre Locken.
„Ich mag die kurzen Haare, aber das ist … wow.“
„Das sagtest du schon.“
„Wow.“
„Du sagst es schon wieder …“
„Sorry, ich bin gerade nur so … wow.“
Grinsend zog er sie zu sich und küsste sie.
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Die Hauptparty fand im ehemaligen Ballsaal statt, auch wenn Mia nicht wissen wollte, was oben in den Gästezimmern alles vor sich ging. Kellner rannten umher mit Bisswunden am Hals, von denen das Blut lief. Akrobaten als Vampire flogen an Seilen von einer Seite zur anderen und im Punsch schwammen Augen. Alles in allem eine gelungene Halloween-Party, wenn man das mal so eingestehen durfte.
Der DJ sah aus wie Freddy Krüger – da wären wir wieder bei Freddy und man konnte sogar ganze Clans von Vampiren aus Twilight erkennen. Da waren die Volturi und die Nomaden gab es auch, wer versuchte sie zu sein?
„Jiyong, wer bin ich?“
„Du bist die schöne Elena Gilbert – das Menschenkind das irgendwie jeder gerne umbringen würden. Ich fand das passend, nach allem was passiert war“, sagte er so daher und tippte auf sein Handy ein.
„Beruhigend …“ Immerhin wusste sie nun an welchem Ende der Nahrungskette sie stand.
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Als so ziemlich alle da waren, klopfte Jiyong mit einem Messer gegen sein Champagnerglas.
„Ich möchte euch nicht lange aufhalten, nur ein paar Worte. Heute ist der 31. Oktober. Für viele bedeutet er nichts Wichtiges, kennen tun wir Halloween meistens nur aus Amerika, wo man sich gruselig verkleidet und von Haustür zu Haustür ziehen um Süßigkeiten zu sammeln oder Streiche zu spielen. Halloween ist jedoch viel mehr. Es ist ein Feiertag, viel älter als das Christentum. Es heißt Samhain und wurde von den Kelten gefeiert. Es heißt, dass heute die Grenze zwischen unserer und der anderen Welt leichter zu überwinden ist, dass man vielleicht sogar mit Verstorbenen in Kontakt treten kann. Wir haben einen guten Freund verloren, Jonghyun. Ich hoffe, dass die Legende stimmt und Jonghyun heute vielleicht sogar mit uns hier feiert. Halloween ist ein Tag um den Toten zu gedenken, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Es ist aber auch ein Tag um das Leben zu feiern, dankbar dafür zu sein hier zu weilen. Ich möchte Mia danken, dafür … das sie noch bei uns ist. Seht doch wie bezaubernd sie aussieht… danke dass du den Kampf gewonnen hast und für deine Freunde und Familie da sein kannst. Doch nun genug der großen Wort … let’s rock this motherfucker!“
Noch vor Kurzem hätte Mia geweint, doch hier stand sie, lächelnd und klatschte.
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Anstatt flippiger Musik kam zuerst ein Orchester und man konnte mal ganz traditionell tanzen. Es war wie bei diesem Ball aus Van Helsing. Donghae reichte ihr die Hand und zusammen drehten sie über die Tanzfläche. Leeteuk, Henry, Kyuhyun und Siwon lösten Donghae aber schnell ab und irgendwann landete sie bei Heechul. Irgendwie sah er aus wie dieses gruselige Mädchen aus ‚The Ring‘, doch Mia versuchte sich einzureden, dass er versuchte Tom Cruise aus ‚Interview mit einem Vampire‘ zu sein.
„Danke das du nicht gestorben bist.“
„Ist das dein Kompliment für heute?“, fragte sie neckend.
„Nein, mein Kompliment für heute ist, dass deine Haare ganz toll aussehen … auch wenn ich weiß, dass sie nicht echt sind.“
Die Deutsche schüttelte den Kopf.
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Das Hauptprogramm des Abends bestand praktisch aus einem Krimi-Dinner. Da Jiyong es aber als zu makaber betrachtete jemanden sterben zu lassen, galt es heraus zu finden ‚Wer hat Shindong in Rotkäppchen verwandelt?‘ – das war die lustige Variante eines Mordfalls. Die Spieler wurden kreuz und quer durch das Hotel geschickt um Hinweise zu sammeln und wer hatte es anders erwartet? Das Licht war ausgefallen.
Mit Big Bang Lightsticks bewaffnet (weil offenes Feuer zu geschäftlich gewesen wäre und der Lightstick ja sehr einer Fackel ähnlich sah), zogen die Teilnehmer durch das Haus, auf der Suche nach Hinweisen. Hinter jeder Ecke konnte ein Monster lauern, in irgendeiner Panikattacke, hatte Mia dann auch noch ihre Gruppe verloren und nun spazierte sie ganz alleine durch die Flure und fühlte sich eher wie Buffy, als wie Elena. Sie musste endlich diese Ängste ablegen, sie konnte nicht ewig das Opfer bleiben, die Gejagte. Sie versuchte den Spieß umzudrehen.
Als sie Schritte hörte, schlich sie langsam weiter, bis sie die Ecke erreicht hatte. Dort wartete sie auf ihr eigenes Opfer. Als die Schritte nah genug waren, sprang sie mit einem Kampfschrei um die Ecke. Ihr Opfer war Donghae und erschrecke sich selbst dermaßen, dass er ebenfalls anfing zu schreien. So standen sie da, brüllen und gleichzeitig hörten sie auf, schauten sich fragend an und fingen dann an zu lachen.
„Lust auf eine Auszeit?“, fragte ihr Mann und nahm sie an der Hand.
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Es war klar gewesen, dass er eine Besenkammer gefunden hatte. Mia, mit ihrem riesigen Kleid, passte gerade so hinein, doch als Donghae ihr dann auch noch näher kommen wollte, stellte sich das als wirkliches Problem heraus.
„Sag mal, was hast du alles unter dem Rock?!“
„Loops. That’s how things were … back then.“
„Ich frage mich wie die menschliche Bevölkerung diesen Modetrend überlebt hat ohne auszusterben.“
Ein heftiges Klopfen an der Tür ließ beiden aufschrecken.
„An Halloween macht man keine Kinder! Raus da oder wollt ihr die Königin der Verdammten zur Welt bringen?!“
Heechul. Das Paar quetschte sich also wieder aus dem kleinen Kämmerchen und stolperte in den Flur. Ja, es war schön Heechul wieder da zu haben.