Um kurz nach 1 Uhr klingelte Mias Handy – eine SMS von Heechul.
‚Ich finde es toll, wenn du nicht da bist, weil ich dann euren großen Fernseher benutzen kann.‘
War das sein neues Kompliment?! Hallo?!
„Schatz, ich glaube wir müssen nach Hause …“ und so verließen sie ihr neues Haus um Heechul aus ihrer Wohnung raus zu werfen.
„And send me a real compliment!“, rief Mia ihm hinterher, bevor sie die Tür zu warf.
„I can’t believe it, now he’s breaking in our apartment!“
Zumindest verstand Mia jetzt die ganzen Sicherheitsmaßnahmen, die Donghae für das Haus getroffen hatte.
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Um 5 Uhr wachte Mia wieder auf und war wach. Nach einer halben Stunden gab sie den Kampf auf und schlich sich aus dem Schlafzimmer. Irgendwie war gerade alles ein wenig viel. Die Super Show, das Haus, der Weihnachtsmarkt, die Weihnachtsfeier und all die anderen Dinge, die noch anstanden. Ihr Kopf kam nicht zur Ruhe. Also begann sie zu packen.
In der Küche standen noch die Umzugskartons, die Donghae benutzt hatte und so begann sie schon mal das ganze Geschirr in Zeitungspapier einzupacken und in die Kartons zu räumen.
Gegen 8:30 Uhr wachte Donghae auf und fand seine Frau im Wohnzimmer, umgeben von 12 Umzugskartons.
„Liebes, wie lange bist du schon wach?“
Mia wollte natürlich nicht, dass Donghae sich Sorgen machte und dachte, dass es alles zu viel für sie war.
„Erst seid 20 Minuten“, sagte sie lächelnd, doch die vielen Umzugskartons verrieten ihre Lüge. Donghae wies sie zwar nicht darauf hin, machte sich aber eine gedankliche Notiz, dass er es schaffen musste seine Frau etwas runter zu bringen.
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Da Donghae nun wach war, schleppte er sie hoch ins Dorm zum Frühstück.
„Ich werde es vermissen euch beim Frühstück da zu haben“, jammerte Ryeowook und packte Mia gleich zwei Toasts mehr auf den Teller. Der Jüngere hatte sich daran gewöhnt, dass wenn er wollte, dass Mia was aß, er ihr etwas geben musste, was sie essen wollte.
„Vielleicht können wir eine Tradition erfinden wie ‚Montag Frühstück bei uns im Haus’“, schlug Mia vor.
„Das wäre cool!“, stimmt Sungmin gleich ein.
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Der Weihnachtsstress, der heute auf die Deutsche zukommen würde, war sogar recht angenehm, denn sie fuhr zu KBS um dort das Lager nach Weihnachstdeko zu durchstöbern.
Um 10 Uhr hatte sie dort den Termin und lernte den Weihnachtsbeauftragen von KBS persönlich kennen. Natürlich klärten sie noch einige Sachen, so von Angesicht zu Angesicht war das manchmal sogar einfacher. Sie gingen die Sachen, durch die noch nicht besprochen waren und berieten was zu tun war und welche Alternativen es gab wenn etwas nicht klappte. Immerhin kümmerte sich KBS um alles musikalische, die Weihnachtsauftritte der Idols und das Casting für die Weihnachtsmänner.
Als die Formalitäten dann geklärt waren, fing der Spaß erst an.
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„Also, wir brauchen das da und das und das dort drüben und oh, auf jeden Fall das hier!“
Mia kam sich vor wie in der Fabrik vom Weihnachtsmann höchst persönlich. Da standen Berghütten und Rutschen die aussahen wie Sprungschanzen, es gab Tannenbäume und Schneemänner. Die Sachen wurden teilweise zwar auch für die Sendungen gebraucht, doch könnte man das koordinieren, dass die die drei Tage für den Weihnachtsmarkt verfügbar waren. Es gab Sitzbänke, die aussahen wie aus Eis und Iglus. Die Berghütte könnte man gut für die Szenerie mit dem Weihnachtsmann nehmen, das würde sicher gut aussehen. Genug Kunst-Schneehügel gab es auch und Zäune, Eisbärbabys und andere Schneetiere. Vor Mias innerem Auge visualisierte sich das in diesem Moment total und sie freute sich richtig auf das Endergebnis. Soweit verlief die Planung ganz gut, aber es stand ja auch der Name KBS hinter diesem ganzen Kampagne und alleine schon das, öffnete in Korea unzählige Türen.
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Gegen 16 Uhr fuhr sie los. Der Plan war es kurz in der Firma vorbei zu schauen, Mails zu checken und dann weiter zur Trainingshalle zu fahren. Dann rief Kim an.
„Na, bist du schon fertig bei KBS?“
„Ja, ich bin gerade los gefahren und fahre jetzt zu SME.“
„Sehr gut.“
Irgendetwas lag da schon wieder in seiner Stimme und es beunruhigte sie ungemein.
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Vorsichtig schlich sie Mia in das Gebäude, in der Hoffnung Kim nicht über den Weg zu laufen und wieder weg zu sein, bevor der Manager sie erwischte. Der Plan ging nach hinten los, denn Kim war ihr ein Schritt voraus und wartete bereits bei der Eingangstür.
„Mia! Gut das du da bist!“
Er kam hinter der Ecke hervor und erschreckte Mia zu Tode.
„You’ve been waiting for me?! Okay, what happen, who’s in the hospital with a broken leg?“
Das brauchte sie ja jetzt noch! Wenn Leeteuk sich einen Arm gebrochen hat oder wahrscheinlich war es Yesung… bei seinem Glück war er von der Bühne gefallen oder über seine eigenen Beine.
„Nein, nein! Nichts in der Richtung! Alle Welpen sind wohl auf.“
Mia fand es recht amüsant, dass der Manager den Spitznamen übernommen hatte.
„Okay, was ist dann passiert?“
Etwas musste passiert sein, sonst würde Kim sie nicht so abfangen.
„Kennst du die Band Tokio Hotel?“
„Ja.“
„Die sind aus Deutschland.“
„Ich weiß.“ Hallo? Ja, sie war vielleicht schon ein wenig zu alt gewesen als diese Band ihr Debüt hatte, aber man bekam das ja schon irgendwie mit bei dem Hype.
„Also diese zwei Jungs … Bill und Tom Kau-irgendwas, die haben im Moment Kontakt zu unserem Partner in L.A. und sie suchen im Moment nach neuen Projekten und haben sich viel mit Kpop beschäftigt und vielleicht wird man in Zukunft zusammen arbeiten. Deswegen haben wir sie nach Seoul eingeladen um das Lable kennen zu lernen und die Bands und da du die einzige Deutsche bist, würde ich sie gerne in deine Obhut geben. Zeig ihnen die Trainingsgebäude, geh mit ihnen die offiziellen Shops besuchen – also kurz: Zeig ihnen wie toll wir sind und das wir das beste Lable sind, mit denen sie zusammenarbeiten sollten.“
Aha. Mia gab zu sich mit Tokio Hotel nicht wirklich auszukennen. ‚Durch den Monsun‘ – das kannte sie noch, doch dann hörte es eigentlich schon auf. Jedoch war zumindest Bill schon an die J-Pop Szene angelehnt, was seine Outfits betraf, wieso also nicht mit einem koreanischen Lable zusammen arbeiten, gerade jetzt, wo Kpop international so viel Aufmerksamkeit bekommt?
„Okay … kein Problem. Wann kommen sie?“
„Vor drei Stunden.“
„Huh?“ Mia dachte da etwas nicht verstanden zu haben.
„Sie sind vor drei Stunden gelandet.“
„Was?! Habe ich nicht gesagt ich möchte so Sachen VORHER wissen?!“
„Es hat sich … spontan ergeben … so sind sie zumindest bei der Super Show dabei.“
„Ja! Ich auch! Ich bin Assistentin, Managerin, Tänzerin, Weihnachtsfrau UND ganz nebenbei noch Ehefrau die nächste Woche in ein eigenes Haus zieht. Mich gibt es nur einmal! Ich kann mich nicht teilen.“
„Komm, jetzt übertreibe nicht. Die Tänze von der Super Show 4 kannst du in und auswendig – streite es nicht ab, ich hab dich im Training gesehen. Der Weihnachtsmarkt ist soweit doch ganz gut organisiert, die Emails kannst du auch von Zuhause aus bearbeiten. Das Debüt von M81 wird eh auf nächstes Frühjahr verschoben, da hast du also auch etwas Luft. Wegen dem Haus … ich sage unserer Spedition Bescheid, dass sie die Möbel aufstellen und ich verspreche dir: ab nächste Woche wird es ruhiger.“
Mia schaute den Mann an.
„Das Debüt wird was?! Wann hattet ihr vor mir das zu sagen?! Ich bin die Managerin! Wieso werde ich in solche Entscheidungen nicht mit einbezogen? UND das letzte war eine Lüge! Ich hab den Schedule gemacht, ich weiß das es so stressig bleibt!“
„Die Entscheidung wurde heute erst vom Chef getroffen, morgen wollte er sich mit dir und Haedong zusammen setzen. B.A.P. sind jetzt draußen und wir wollen nicht, dass es so aussieht, als wäre M81 die SM Antwort auf B.A.P.. Wir werden die Jungs dennoch in die Shows, in denen unsere Künstler auftreten eingebunden, um die Fans neugierig zu machen. So und jetzt sei Koreaner, hör auf zu meckern, draußen steht dein Fahrer und hier hast du eine Firmenkreditkarte!“
Kim drückte ihr die Karte in die Hand und schnaubte.
„Welches Hotel?“ Mia resignierte, hatte eh keinen Sinn.
„Im Shilla. Und im Wagen liegen zwei Handys, falls sie verloren gehen – ich hab deine Nummer auf der Kurzwahltaste 1 eingegeben.“
„Super.“ Begeisterung sprach aus ihrem Gesicht. Na dann mal los.
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Sie fuhr also ins Shilla. Mia blieb in der Lobby stehen und schaute sich um. Hier hatte sie ihre Hochzeitsnacht mit Donghae verbracht. Das war auch ein ziemlich verrückter Tag gewesen…
„Hallo, ich bin hier um Bill und Tom Kaulitz abzuholen. Sie müssten heute angekommen sein. Könnten Sie mir bitte die Zimmernummer sagen.“
„Guten Tag Frau Martin, natürlich.“
Verdutzt schaute sie den Mann an, weil er ihren Namen wusste, dann besann sie sich. Sie gehörte zu den bekanntesten Ausländern in Korea, es passierte, dass man sie kannte.
„Zimmer 826.“
„Danke.“
Sie verbeugte sich und ging zu den Fahrstühlen.
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Bill machte ihr die Tür auf, auch wenn Mia ihn ein paar Sekunden anstarrte. Das war Bill? Er sah so … erwachsener aus. Früher hatte er eine riesige Löwenmähne, nun hatte er die Haare kürzer, aber dennoch gestylt. Er hatte ein markantes Gesicht und trug einen Zwei-Tage Bart. Aus dem Jungen war ein Mann geworden.
„Hallo, ich bin Mia und komme von SM Entertainment. Herr Soo-Man hat mich beauftragt euch in den kommenden Tagen zu betreuen. Ich hoffe ihr hattet einen guten Flug.“
„Hi Mia, ich bin Bill, komm doch rein.“
Er lächelte sie an, mit so einem richtig herzlichen Lächeln, dass sie in der Sekunde alle Vorurteile vergaß, zurück lächelte und dann in das Zimmer ging.
„Tom ist gerade noch im Bad. Wir wussten nicht genau wann du kommst. Möchtest du etwas trinken?“
„Nein danke.“
Sie setzte sich auf den einen Stuhl und wartete geduldig. Es dauerte nicht lange und dann ließ sich der zweite Zwilling blicken. Er sah irgendwie noch viel eher wie sein jugendliches Ich aus. Noch immer hatte er die Rastas. Ihn hätte Mia sofort erkannt.
„Hi, ich bin Tom und du bist Mia die … berühmteste Deutsche in Korea? Freut mich!“
Er schüttelte eifrig ihre Hand.
„Wenn man das sagt…“ Irgendwie war es ihr unangenehm so angesprochen zu werden.
„Also, wollen wir? Habt ihr Hunger?“
„Klar“, sagten sie gleichzeitig. Kerle … waren doch alle gleich, immer Hunger …
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Mia sagte dem Fahrer er solle auf die Karosugil fahren. Zum einen lag es auf halbem Weg zur Halle, zum anderen gab es hier tolle Restaurants. Sie entschied sich für ein Restaurant, in das überwiegend nur junge Leute gingen. Es gab frittierte Sachen, Topoki, Suppen und andere Leckereien. Sie bestellte einfach mal so querbeet.
„Wie lange bist du schon in Korea?“
„Konntest du vorher auch so gut Koreanisch?“
„Was hast du zu essen bestellt?“
„Was machst du bei SM Entertainment?“
Overload.
„Ehm … seit Anfang des Jahres, nein, alles Mögliche“, beantwortete sie die ersten drei Fragend grinsend.
„Ich bin zum einen Assistentin von Super Junior. Des Weiteren habe ich aber auch einen Künstlervertrag und arbeite als Tänzerin, Model und Werbeträger. Darüber hinaus betreue ich eine Traineegruppe, die nächstes Jahr ihr Debüt haben werden UND im Moment bin ich Weihnachtsabgeordnete von Seoul.“
„Wow“, sagten sie wieder gleichzeitig.
„Das sind ganz schön viele Aufgaben“, bemerkte Bill und sie nickte.
„Ja … hat sich irgendwie so ergeben.“
„Und wie lange ist diese Gruppe schon Trainee?“
„Ganz unterschiedlich. Viele Idols sind 5 Jahre oder länger Trainee und haben neben der Schule fast täglich Training. Wenn die Ausbilder denken, das ein Trainee gut genug ist, dann wird geschaut mit welchen anderen er vielleicht gut zusammen passt und dann wird eine vorläufige Band gebildet, die gemeinsam trainiert um festzustellen, ob sie tatsächlich harmonieren. In diesem Stadium kann sich noch vieles ändern. Wenn dann die Mitglieder fest stehen, wird ein Marketing Konzept entworfen und das Debüt wird vorbereitet. Wenn das Debüt nicht den Erfolg erzielt, dass ein Entertainment sich vorgestellt hat, wird die Gruppe wieder aufgelöst, die Mitglieder werden wieder Trainees und eventuell in anderen Gruppen unter gebracht. Bei SM Entertainment kommt das selten vor, eigentlich sind alle Bands der letzten Jahre eingeschlagen wie eine Bombe. Es ist aber halt auch eins der größten Entertainments in Korea, viele Fans der anderen Gruppen unterstützen die Neulinge – oder hassen sie aus tiefsten Herzen – aber man ist immer sehr gespannt, wenn ein großes Lable eine neue Band vorstellt.“
Sie Zwillinge starrten sie an.
„Krass. Haben denn die Sänger mit zu bestimmen, mit wem sie in eine Band kommen?“, fragte Bill weiter.
„Nicht wirklich …“
Sie wurden je unterbrochen, als das Essen kam. Mia erklärte was was war und was wie scharf war und bestellt gleich Ananassaft dazu – den sie auch brauchten.
„Und ihr? Tokio Hotel … arbeitet ihr gerade an einem neuen Album?“
Erstaunt schauten sie auf.
„Wir haben uns vor fast zwei Jahren aus der Öffentlichkeit zurück gezogen“, erklärte Tom.
„Es war teilweise ziemlich heftig mit den Stalkern und Anti-Fans. Der Druck auf die Band und auf unsere Familie war ziemlich groß. Selbst unsere Eltern wurden verfolgt. Wir haben uns dann dazu entschlossen erst mal uns zurück zu ziehen, seitdem leben wir in L.A.“, erzählte Bill weiter.
Nun schaute Mia aber ganz schön doof aus der Röhre, das hatte sie nicht gewusste.
„Oh… das tut mir leid. Hier ist es teilweise auch so extrem. Wir nennen diese extremen Fans Saesangs. Sie lauern den Idols auf, finden irgendwie ihre Handynummern heraus, belagern die Dorms und Entertainments und es gab auch schon Saesangs Zweitschlüssel zu den Wohnung bekommen haben und zum Beispiel nachts eingebrochen sind um das Idol im Schlaf zu fotografieren.“
Das war eine ziemlich gruselige Sache, wenn man darüber nachdachte.
„Das ist ja heftig!“
„Ja. Irgendwie ist es in Korea fast normal geworden, doch ich kann mich daran nicht gewöhnen. Ich bin offiziell mit einem Idol zusammen, seitdem bin ich eigentlich gar nicht mehr im Internet, wegen den ganzen Hass-Nachrichten und Kommentaren. Bei den internationalen Fans geht es, viele verstehen, dass Idols auch nur Menschen sind, die sich verlieben und geliebt werden möchten, doch wenn du Koreanerin bist und du bist Fans eines Idols, dann gehst du davon aus, dass dieses Idol dein Freund ist und wenn der plötzlich so ne richtige Freundin hat, dann kommt sich der Fans betrogen vor und ist sauer. Immer mehr Idols stehen zu ihren Beziehungen und jeder, der diesen Schritt macht, sorgt dafür dass die Reaktionen besser werden, weil die Fans sich daran gewöhnen, doch vor ein paar Jahren, wäre das nicht möglich gewesen.“
„Mit wem bist du zusammen?“
Bill war jedenfalls der Quirligere von beiden.
„Mit Donghae von Super Junior, ihr werdet ihn später kennen lernen.“
Mias Handy klingelte und sie drehte sich weg.
„Zoey! Thank god you called back! Listen, I gotta take care of two business partners and it’ll keep me busy the next days. Kim said he’s calling somebody for the furniture in the house but I need somebody there on friday who actually knows how I want it. Please tell you’ve got time on friday, please, please, please.“
„Yeah sure.“
„Just like that?“
„What do you mean?“
„No drama? No playing hard to get? Just ‚Yeah sure‘?“
„Mia, don’t underestimate my friendship to you. I don’t want to be responsible for your house to look miserble.“
„Thanks! You know I love you!“
„Yeah, yeah I love you too.“
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„Bringen wir irgendwie deine Termine durcheinander?“, fragte Bill als sie aufgelegt hat.
„Nicht durcheinanderer als sie ohnehin sind“, erwiderte sie grinsend. Zumal die beiden wirklich sehr nett schienen.
Nachdem sie nun also ihre erste Erfahrung mit dem Koreanischen Essen gemacht hatten, fuhren sie zur Halle.
„Wir haben die Bühne heute noch hier aufgebaut für die Proben, ab Morgen wird sie in die richtige Halle verlegt. Sie sind gerade mitten bei den Proben, setzt euch einfach dazu, später lernt ihr sie dann kennen“, erklärte sie kurz auf dem Weg zur Halle. Die Musik war schon zu hören, es war Sungmins Solo.
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„Mia!“, rief der Sänger als das Lied zu Ende war und sie winkte.
„Kannst du bitte mittanzen?“, bat er sie. Mia nickte und kletterte auf die Bühne. Von wegen sie bräuchte nicht mittrainieren…
Auch Super Junior konnte aufgeregt sein. Die Tänze saßen perfekt, doch sie machten einen unruhigen Eindruck. Bill und Tom würde das wohl nicht auffallen, aber alle, die die Welpen kannten, sahen den angespannten Blick, das nervöse spielen mit den Fingern und die auffällige Körperspannung. Mia tat was sie tun konnte, sie lobte die Jungs korrigierte sie, wenn sie nicht richtig standen und lächelte sie viel an.
„Das war gut! Noch einmal, dann machen wir Schluss für heute!“, rief sie der Truppe zu und die Gesichter erhellten sich – nur nicht das vom Choreografen.
„Was tust du?“, fragte er die Assistentin.
„Feierabend. Sie sind gut und nervös. Ich will nicht dass mehr kaputt geht, als uns lieb ist.“
Der Choreograf sagte nichts mehr, sah aber auch nicht glücklich aus. Nach dem letzten Durchgang von ‚Superman‘ klatschten alle und atmeten erst mal durch.
„So, ab in die Dusche, wir gehen noch weg. Zack zack!“ Das hatte sie neu auf Koreanisch gelernt und benutzte es recht gerne. Donghae schaute sie an.
„Zack zack, ja?“
Er macht Anstalt auf sie los zu gehen.
„Hör auf! Du bist verschwitzt und ich nicht! Donghae….!“
Mia rannte vor ihm davon, als er auf sie los ging und quietschte, als er sie eingeholt hatte, denn Mia trug hohe Absätze, die eindeutig zur Flucht nicht geeignet waren. Er hob sie hoch und drehte sich fröhlich.
„Jetzt können wir zusammen duschen gehen“, schlussfolgerte er grinsend.
„Später…“
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Die Truppe verteilte sich in die Vans und fuhren zum Thai. Mia stellte Bill und Tom vor und spielte Dolmetscher, wenn die Jungs am Englisch scheiterten. Und wenn sie ‚Jungs‘ sagte, meinte sie diesmal die Welpen, denn das Englisch der Zwillinge war gut.
„Will you come to Europe too?“, fragte Bill.
„We will have a concert in Paris. We are very excited“, entgegnete Donghae.
„Ich glaube Mia hat eine gute Auswirkung auf Donghaes Englisch“, meinte Sungmin.
„Ich dachte sie würde eher sein Französisch verbessern“, kam es von Shindong und Mia hob drohend ein Stäbchen.
„Willst du das erste blinde Idol werden?“, fragte sie ihn.
„Ich wäre der Ray Charles des Kpops!“, freute sich Shindong.
„You wish!“
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Es war ein sehr angenehmer Abend. Bill unterhielt sich viel mit Donghae, Leeteuk und Siwon, Tom baute eher einen Draht zu Eunhyuk, Shindong und Kyuhyun auf und alle plauderten fröhlich. Dann verabschiedeten sich Leeteuk und Eunhyuk zu SuKiRa.
„Sie haben eine Radiosendung?“, fragte Bill.
„Ja, seit vielen Jahren. Sie übergeben sie jedoch bald an Ryeowook und Sungmin, weil Leeteuk nächstes Jahr in die Armee muss. Ich kann euch gerne Morgen mal mitnehmen.“
„Cool“, sagten sie wieder im Einklang.
Mia musste sie unbedingt mal zu Jaesun und Jaeyoung mitnehmen. Bill und Tom wirkten recht unterschiedlich, hatten aber auch so einen stillschweigenden Einklang. Bei ihren Zwillingen war das anders, sie wirkten manchmal wie ein Mensch, nur eben auf zwei Menschen aufgeteilt.