Als Mia an diesem Morgen aufwachte, war sie alleine. Neben sich im Bett fand sie einen Zettel, auf dem stand ,Ich wollte dich nicht wecken, ruf an wenn du wach bist und bitte werde gesund. Ich liebe dich, Donghae‘.
Verwirrt schaute Mia auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits fast 12 Uhr war. Wow. Dornröschenschlaf? Allerdings fühlte sie sich noch nicht viel besser und das mit dem gesund werden, war wohl leichter geschrieben, als getan.
Zuerst ging sie duschen, denn sie fühlte sich danach. Dieses ganze Schlafen und krank sein hinterließ wie einen Film auf ihrer Haut und den wollte sie unbedingt los werden.
In Gedanken war sie bei Donghae, in Osaka.
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Grade, als sie aus der Dusche raus kam, klingelte unten die Tür. Eilig wickelte sie sich in den Bademantel und rutschte tatsächlich runter ins Erdgeschoss – das ging einfach schneller!
Vor der Tür fand sie dann Jiyong.
„Ich hab gehört du bist krank und wollte dir etwas zu Essen bringen.“
Das Zauberwort!
„Was hast du dabei?“, fragte die Deutsche neugierig, als Jiyong die Tüten abgestellt hatte.
„Ich weiß nicht wie man deutsches Mittagessen macht, deswegen habe ich deutsches Frühstück geholt.“
Aha, das war ja auch mal eine Aussage.
„Ich habe so einen Käse wie du magst und Marmelade und ein Walnussbrot, Haferflocken und Erdbeerjoghurt.“
„That‘s really sweet.“
„Well, since your husband is not in town you need somebody to take care of you.“
Wenn Jiyong gedacht hatte, dass er mit dieser Meinung alleine da steht, hatte er sich aber geschnitten. Eine halbe Stunde später klingelte es wieder an der Tür und diesmal war es Wooyoung, der Pizza dabei hatte.
„Ich war zuerst da!“, tönte Jiyong und Wooyoung zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.
„Wenn ich gewusst hätte, dass das ein Wettbewerb ist, dann hätte ich mich anders vorbereitet.“
Eigentlich war Mia viel zu satt um groß noch was zu essen. Sie nahm sich zwei Stücke und den Rest verdrückten die beiden Kerle.
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Als es eine gute halbe Stunde später wieder klingelte, dachte Mia langsam mal wollte sie veräppeln.
„Sagt mal, habt ihr irgendwie einen Aufruf gestartet mir Essen zu bringen?“
Wooyoung und Jiyong fühlten sich völlig zu Unrecht beschuldigt und beteuerten, dass es wirklich nur Zufall gewesen war und es vielleicht auch nur der Postbote war.
Wenn der Postbote aussah, wie Jaejoong, dann hatten die beiden Recht.
„Lass mich raten, du hast mitbekommen, dass ich krank bin und wolltest mir was zu essen vorbei bringen?“
„Ehm … so ungefähr …“
„Stell dich hinten an.“
JJ staunte nicht schlecht, als er die anderem beiden Kerle im Wohnzimmer fand.
„Was hast du dabei?“
„Eine Eistorte von Baskin & Robin‘s.“
Mia wurde das alles viel zu suspekt.
„You‘ve gotta be kidding me! The first one brings breakfast, the other a pizza and now you show up with the dessert. Admit it! You three has been talking!“
Für einen Zufall war das doch recht unwahrscheinlich.
„Nein … was haben wir drei schon miteinander zu tun“, wand Jaejoong ein.
„Es scheint, dass unser einziger gemeinsamer Nenner du bist“, fügte Jiyong hinzu, doch so ganz glaubte die Deutsche das noch nicht.
„Stell sie in den Kühlschrank, wir essen sie später“, meinte sie zu JJ. Wie war das mit ausruhen und gesund werden?
Eine viertel Stunde klingelte es schon wieder. Jiyong sah Mias Blick und sprang schon auf.
„Ich geh schon! Bleib sitzen.“
Das durfte doch alles nicht wahr sein. Am Ende hatte Donghae sie alle auf Mia angesetzt, wäre ja nicht das erste Mal, dass er etwas hinter ihren Rücken machte und nein, das war natürlich keine Anspielung auf 2PM in Osaka sein sollte …
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„Was meinst du, was hab ich mitgebracht?‘“, pflaumte Heechul Jiyong an und ging ins Wohnzimmer hoch. Stockend blieb er stehen und schaute zu den anderen beiden Sängern auf der Couch.
„Was tut ihr hier?“
„Mittagessen und Dessert“, erwiderte Mia, was Heechul nicht wirklich schlauer machte.
„Und ich bin Frühstück“, kam es von Jiyong.
Nachdem Heechul dann im Bilde war, was hier vor ging, regte er sich nur noch mehr auf.
„Sie ist meine Freundin! Ich komme hier her, weil ich mich sorge und nicht weil ich was mitbringen muss!“
„Du bist hier genauso willkommen, wie alle anderen“, stellte die Deutsche klar.
„Seht ihr!“, waren Heechuls Abschlussworte und ließ sich auf die Couch fallen.
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Um ehrlich zu sein war Mia das eigentlich alles etwas zu viel. Die Jungs spielten Playstation und sie schlief irgendwann erschöpft ein.
Als sie aufwachte, war nur noch Wooyoung da, auf dem sie halb lag. Zuerst hatten sich die anderen drei darüber lustig gemacht, weil Mia ja auf Wooyoung lag und er deswegen nicht mitspielen konnte, doch nach und nach mussten alle wieder gehen und am Ende waren es nur noch Jaejoong und Wooyoung gewesen.
„Ich denke du solltest gehen“, hatte Wooyoung zu JJ gesagt.
„Ach, ist das so? Und wieso?“
„Weil ich denke, dass Donghae es nicht mag, wenn du hier alleine mit ihr bist.“
„Und du bist die bessere Alternative?“
„Ich habe nie versucht Donghae Mia auszuspannen.“
Jaejoong hätte gemein werden können, doch wie man sich bettet so liegt man und ganz unschuldig war er ja nicht. Und so schaffte es Wooyoug Jaejoong in die Flucht zu schlagen. Er kam gerade noch an die Decke ran und breitete sie über sich und Mia aus und schlief dann selbst noch mal ein.
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„Wo sind denn alle hin?“, fragte die Frau, bewegte sich aber nicht wirklich, denn Wooyoung war bequem.
„Du weißt doch wie das ist, alle haben Termine…“
Mia brummte zustimmend.
„Und du nicht?“
„Heute nicht, heute gehöre ich ganz dir. Willst du Eiscreme?“
„Ja!“
Wooyoung holte die Eistorte aus dem Kühlschrank und gemeinsam stürzten sie sich auf das Ding.
„Irgendwie kann ich mir dich nicht mit Zoey vorstellen …“
Wooyoung war eigentlich ziemlich entspannt, er ließ sich aber auch nicht auf der Nase rum tanzen und das tat Zoey ja sehr gerne. Yesung tat zwar auch immer so, als würde ihm das nicht passen, aber bei einem Kampf Yesung vs Zoey, war Zoey ganz klar die Gewinnerin. Mia war der Meinung das Yesung das brauchte und es gut fand, wenn eine Frau ihren eigenen Kopf hatte – beziehungsweise für ihn mitdachte. Natürlich gingen manche Dinge in die Hose, wie zum Beispiel das Stripper-Training, aber na ja.
„Ach na ja, wir hatten gute und schlechte Momente. Wir haben viel gestritten, hatten aber auch viel Spaß zusammen. Bist du aufgeregt wegen Strong Heart?“
„Ich würde es nicht aufgeregt nennen… es ist eher ein Aufgeben in Anbetracht der bevorstehenden Katastrophe…“
Sie sagte das so trocken und Wooyoung verschluckte sich am Eis, weil er anfangen musste zu lachen.
„Wieso Katastrophe?“, fragte er, nachdem er sich wieder eingekriegt hatte.
„Wenn ich Assistentin bin, dann weiß ich was passiert, weil man mit mir das sagen muss. Wenn ich Gast in einer Sendung bin, dann weiß ich nie was vielleicht passiert.“
„Na ja, aber Leeteuk, Eunhyuk und Shindong moderieren es ja, was soll da schon zur Sprache kommen?“
Er schaute auf und sah Mias finsteren Blick, dachte noch mal darüber nach und hob die Hände.
„Schon okay, ich zieh die Frage zurück.“
„Danke.“
Vor allem Leeteuk … der beabsichtigte zwar nie irgendetwas auszuplaudern, schaffte es dann aus Versehen aber doch, denn wenn sein Mund einmal angefangen hat zu rattern, gab es kein Zurück mehr und sein Kopf kam mit dem Denken gar nicht nach.
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„Hast du Wooyoung auf mich angesetzt?“
Donghae schaute verdutzt sein Telefon an. Er hatte erwartet, das seine Frau ihn anrief, um ihm zu sagen, wie sehr sie ihn vermisste, doch nichts dergleichen.
„Ehm … hä?“
„Wooyoung, Jiyong, Jaejoong und Heechul standen heute alle vor meiner Tür und dachten mir Essen bringen zu müssen.“
„Wieso macht das niemand bei mir?“, wunderte sich der Sänger.
„Hallo…?“
„Ja, ja, ich weiß, weil du eine Frau bist und bla bla … eigentlich ist die Auflistung verwunderlich, wenn man bedenkt dass du nur mit einem von ihnen geschlafen hast … oder willst du mir noch was erzählen?“
„Ich glaub du bist der, der Fieber hat! Ich frag dich was und du stellst selbst eine Frage!“
„Eine berechtigte Frage.“
„Ich lege jetzt auf“, schmollte Mia.
„Nein, nein, nein Schatz, es tut mir leid! Und nein, ich habe niemanden gesagt, dass man dich durchfüttern soll.“
„Ich vermiss dich“, jammerte sie. Na also, das wollte er doch hören.
„Morgen Abend bin ich wieder da und ich bring dir was mit.“
„Das ist super.“
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Kurz darauf zwang sie Wooyoung The Vampire Diaries zu gucken – hey, er hatte gesagt er kümmere sich um sie und dazu gehörte ja wohl auch, dass sie das Fernsehprogramm aussuchte.
„Ich versteh das nicht, wieso stehen Frauen auf die Bad Boys?“
„Damon is not a bad boy … he’s … good in his heart, okay, maybe he’s a bit selfish. Er denkt oft an andere, he just don’t want them to find out about it. Und nicht jedes Mädchen steht auf Bad Boys.“
„Wen würdest du nehmen? Stefan oder Damon?“
„Damon“, sagte sie zögerlich.
„Siehst du! Ich frag mich wie du dich in Donghae verliebt hast!“
„Because he’s caring AND hot. He has proofed that he would love me no matter what.“
Wie war das damals? Donghae – good shoulders to cry on. Jihoon – good shoulders. Donghae war der perfekte Cocktail für Mia. Er sah gut aus, aber nicht so, dass sie ihn für sein gutes Aussehen hasste – wie Siwon. Er brachte sie zum Lachen, sie waren albern zusammen, konnten sich aber auch ernst unterhalten und er hatte so eine Art sie anzuschauen. Als würde sie ihm gehören und sie stand total darauf. Ja, manchmal zoften sie sich wegen Schwachsinn, aber sie ließen sich auch immer etwas total Süßes für die Versöhnung einfallen.
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Es war 19:34 Uhr, als der 3. Weltkrieg begann. Wieso? Ich erzähle es euch. Zu diesem Zeitpunkt klingelte es an der der Tür, Wooyoung stand auf, damit Mia liegen bleiben könnte.
„Was tust DU denn hier?“
Ja, es war Zoey.
„Ehm … ich kümmere mich um meine Freundin.“
„Um DEINE Freundin, ernsthaft? Ich denke sie war meine Freundin lange bevor sie deine Freundin war, jetzt geh mir aus dem Weg.“
Als nächstes sah Mia Zoey ins Wohnzimmer stampfen – von der Couch aus war ihr Blickwinkel ja etwas eingeschränkt.
„Sweetheart, how are you doing?“ Mit einem Lächeln setzte sich Zoey auf die Couch.
„You can’t do that.“
„Do what?“
„Come into my home and act like that.“
Wooyoung lehnt gegen die Wand und wirkte leicht genervt.
„Was? Wieso nimmst du ihn in Schutz? Er hat mir das Herz gebrochen und seine Karriere über mich gestellt, während ich das Theater jahrelang mit gemacht habe. Was erwartest du von mir?“
„Wirklich?! Weißt du wie oft ich mich noch nach dem Training mit dir getroffen habe, obwohl ich todmüde war? Wie oft ich wegen dir zu spät im Training war. Doch das siehst du ja alles nicht du kaltes, selbstgefälliges Miststück! Auch wenn ich kein Sänger geworden wäre, hätte das mit uns nicht für die Ewigkeit gehalten, weil man erfriert, wenn man mit dir zusammen ist.“
Zoey stand auf und wollte gerade Anfangen Wooyoung die Retourkutsche zu geben, als Mia die Hand hob. Ihre Kopfschmerzen waren auf einmal schlimmer geworden – wieso nur? Sie hatte Wooyoung selten so wütend gesehen. Sie war damals nicht dabei, sie konnte nicht sagen wer im Recht oder Unrecht war, doch so wie es aussah, haben beide sowohl versucht die Beziehung zu retten und haben beide darunter gelitten.
„Okay, was ich von euch beiden, jetzt, auf der Stelle, verlange ist Vergebung! All das liegt Jahre zurück, but you’re concentrating so much on your hate that you can’t move on. Zoey, du bist nicht einfach. You always want everything to goes the way you want und Wooyoung, du weißt nicht wie es ist der Partner zu sein, der kein Idol ist. Ich weiß, dass ihr Idols immer euer Bestes versucht eine Beziehung zu erhalten, aber es ist nicht einfach mit einem Idol. Ihr beide habt euch bemüht und ihr beide seid verletzt worden. You two need to realize that both of you have always tried to do what you’ve thought was best for the other, just that you might have not seen it. None of you have really hurt the other, ihr habt euch nicht betrogen, ihr ward nicht gemein zueinander, es hat einfach nicht funktioniert! Now get the fuck over yourselfs, I’m getting sick of it.“
Die Deutsche hatte all ihre Kräfte gesammelt, um das los zu werden. Die beiden anderen starrten sie an und wenn sie in einem Manga wären, hätten ihre Augen diese ‚Klack-Klack‘-Geräusche gemacht.
Nach dem Prinzip ‚Der Klügere gibt nach‘, was denkt ihr wer zuerst nachgegeben hat? Muss ich dazu noch groß etwas sagen?
„Weißt du, sie hat Recht“, war es Wooyoung, der sich nun an Zoey wand.
„Ich habe dich nie verletzen wollen und es tut mir leid, dass du das Gefühl hattest, ich hätte die Karriere unserer Beziehung vorgezogen. Es hat einfach nicht geklappt, aber das muss doch nicht heißen, dass wir uns bekriegen müssen.“
Nun war es an Zoey und wenn man sie beobachtete, bekam man das Gefühl, als würde sie tatsächlichen Schmerz empfinden, als sie sagte: „Fine, I forgive you.“ In Gedanken endete der Satz mit ‚for being a dick‘, doch das schluckte sie runter.
„Es gab eine Zeit, in der haben wir uns gut verstanden. Vielleicht bekommen wir das wieder hin … als Freunde“, fügte die Kanadierin hinzu und wenn Mia nicht so maßlos genervt von den beiden wäre – was zwangsläufig mit ihrem kränklichen Zustand zu tun hatte – wäre sie sehr stolz auf sie gewesen.
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Der Tag ging in die Geschichte ein, als ‚Der Tag an dem Mia Batman und den Joker versöhnte‘. Donghae hatte sie später ziemlich verblüfft gefragt, wie sie das hinbekommen hatte und ihre Antwort war gewesen ‚Ich habe sie angeschrien“.