Gegen 1 Uhr klingelte Mias Handy. Sie lag auf der Couch und schaute halbherzig Fernsehen. Kaylee und Jiyong waren ungefähr vor zwei Stunden gegangen und aus irgendeinem Grund, fragte sich die Deutsche, ob sie jetzt zusammen waren oder nicht.
„Hi Schatz“, ging sie ran, wahrscheinlich wollte Donghae ihr sagen, dass er gelandet war und jetzt nach Hause kommen würde. Sie hatte es nicht von ihm erwartet, die anderen würden morgen früh kommen, was jetzt auch kein Drama gewesen wäre, aber sie fand es süß.
„Die Treppe ist voll toll!“
Der stand doch nicht tatsächlich VOR dem Haus und rief sie, die IM Haus war, an? Doch.
Mia schaute das Handy an, sie mochte keine sinnlosen Gespräche, also legte sie auf und ging vor zur Haustür. Unten stand ihr Mann, mit zwei Koffern und starrte die Treppe an. Ja, ihr war bewusst, dass sie vorhin genau so dämlich dagestanden hatte, aber wenn man das so als Außenstehender betrachtete, sah es irgendwie noch dämlicher aus.
„Hi cupcake!“
„Hast du unsere Treppe gesehen?!“
„Es kaum zu übersehen“, rief sie ihm lachend zu und ging dann zu ihm.
„Nein, nein, du musst wieder rein, du bist krank!“
Kaum hatte Mia ihn erreicht, schob er sie auch schon wieder rein – doch drinnen ging es dann weiter. Völlig fasziniert stand er vor der magischen Dusche und hatte einen Spaß daran alle Kacheln nass zu machen und dann abzuwarten, bis sie sich wieder abgekühlt hatten.
„Ich glaube wir sollten hier mal eine Nacht schlafen“, grübelte er und schaute sich in dem G-Dragon Gästezimmer um.
„Ich habe darüber nachgedacht, aber ich glaube wir bekommen Albträume.“ Wäre möglich. Vielleicht würde sie träumen, dass der Strudel auf dem Boden lebendig wurden und sie verschlucken würde und wer konnte schon wissen, wo sie dann landeten? Mia wurde von Donghaes Magenknurren aus den Gedanken gerissen.
„What have you done to make him angry?“, fragte sie und völlig hilflos schaute Donghae auf seinen Bauch.
„Ich weiß nicht …“
Also bestellten sie zu essen. Da Mias letzte Mahlzeit jetzt auch schon 8 Stunden zurück lag, bestellte sie gleich auch was – ja, ihr war bewusst, dass ihr Biorhythmus etwas durcheinander war.
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„Oh, ich habe was für dich!“, und schon sprang Donghae auf. Er hatte sich den Trick mit dem leeren Koffer abgeschaut und war in Japan shoppen gewesen – nicht das Mia sich erklären könnte, wann genau er dafür die Zeit gefunden hatte. Jedenfalls war er in einem Supermarkt gewesen, in einem Plüsch-Supermarkt. Er hatte Plüscherbeeren, die wohl genmanipuliert waren, denn sie waren riesig, er hatte zwei große Plüsch-Donuts, noch Plüsch-Toastbrot, Plüsch-Toastscheiben, die man als Sitzkissen an einen Stuhl binden konnte. Donghae hatte Plüsch-Wassermelone und Plüsch-Eiscreme geholt, vier Stück um genau zu sein und Plüsch-Sushi. Einfach ausgedrückt: Er hat Cotton Food leer gekauft.
Man konnte diese Sachen auch in Korea kaufen, zum Beispiel an der Sindorim Station gab es ein Kaufhaus und im Kellergeschoss war ein Kosney, der auch Cotton Food hatte und wie oft hatte Mia vor diesen Dingern gestanden und hatte sich zum einen nie entscheiden können, welches sie wollte und zum anderen hatte sie einfach nicht gewusst wohin damit. Das Problem hatte sich jetzt erledigt, sie hatten ein Haus und Donghae hat einfach alles gekauft, was er gut fand.
So toll Mia diese Sachen fand, doch sie hatte hier ein Haus eingerichtet, das es wert war in einer Architekten-Zeitschrift zu landen, also wurden die ganzen Sachen in das Super Junior Chill-Zimmer gebracht.
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Wie hatte es geendet? Eigentlich konnte man sich vorstellen, wie das geendet hat … mit einer Kissenschlacht mit Riesen-Plüsch-Eiscreme, mit der sie sich durch das Zimmer jagten, bis beide außer Puste waren … okay, ja, Mia war zuerst außer Puste, aber bitte, sie war ja auch krank.
„Oh nein! War das zu viel? Es tut mir leid, willst du was trinken?“, fragte Donghae besorgt, doch es war nur ein Trick von ihr gewesen und Donghae bekam voll eins übergezogen.
Der dachte sich in diesem Moment auch nur: Wart ab, irgendwann hast du wirklich einen Herzinfarkt und dann trau ich dir nicht mehr.
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Am nächsten Morgen standen sie gegen 9 Uhr auf. Die anderen würden erst in einer Stunde landen, Leeteuk, Shindong und Eunhyuk würden direkt ins Studio fahren. So ganz fit fühlte sich Mia zwar noch nicht, aber im Gegensatz zu den letzten Tagen viel besser. Die letzten Tage war sie sich vorgekommen, als würde sie in einer Schneekugel sitzen und ständig würde sie jemand durchschütteln. Kein nettes Gefühl.
„Bist du denn bereit für heute?“, fragte sie Donghae, als sie halbherzig Frühstück zu sich nahmen.
„Nein, aber das hat nichts mit der Grippe zu tun.“
„So schlimm wird es nicht“, meinte er dann und er hatte so ein Grinsen auf den Lippen, das Mia misstrauisch werden ließ.
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Mia hatte gerade die Maske hinter sich gebracht und saß recht untätig in einem der Aufenthaltsräume rum. Teukie, Eunhyuk und Shindong waren mit Lee Seung-gi bei einer Besprechung, Donghae schwirrte irgendwo herum und sie saß hier und dachte nach und nach und plötzlich, war der Heechul in ihr erweckt. Abrupt stand sie auf und schaute sich um, niemand zu sehen. Lautlos schlich sie in ihren Highheels – ja das konnte sie – die Flure entlang, zu der Garderobe von ihren Moderations-Welpen und verschwand darin.
Die Deutsche begann sich umzuschauen, irgendwo musste es doch sein … Was sie suchte? Das Script! Das gemeine Blatt, wo die Fragen an die Gäste drauf standen und sie war Gast, also würden da auch ihre Fragen drauf stehen. Sie wäre ihren Welpen einen Schritt voraus!
„Toll, ich hab die Wette verloren!“
Mia erschreckte sich zu Tode, als sie Donghae hinter der Tür fand, mit verschränkten Armen und einem ziemlich vorwurfsvollem Kopfschütteln.
„Was meinst du?“
„Du suchst die Fragen?“
„Zu welcher Antwort?“
„Mia! Keine Verwirrungsspiele mit mir! Das zieht nicht!“
Das war gelogen, das zog sehr wohl und Donghae wollte sich nur aus der Affäre ziehen, bevor sie ihn soweit eingelullt hatte, dass er noch nicht mal mehr wusste, für was er hier Wache stand. Leeteuk hatte nämlich vermutet, dass Mia es nicht leiden konnte mal nicht über alles Bescheid zu wissen. Donghae hatte die Meinung vertreten, dass Mia das sehr wohl konnte und nicht nach den Fragen suchen würde. Deswegen stand er hier und egal was sie versuchte ihm unter zu jubeln, das durfte er nicht vergessen.
„Liebling, ich weiß nicht was du meinst. Ich wollte schauen ob Leeteuk Oppa sein Ladekabel dabei hat, weil mein Akku fast leer ist und ich weiß, dass du mit Sicherheit kein Ladekabel dabei hast und schau … hier ist es.“
Mia zog das Ladekabel aus Leeteuks Umhängetasche und zeigte es Donghae, als wäre es nur eine Plastik-Boa, vor der man sich nicht fürchten musste.
„Mehr wollte ich nicht“, fügte sie hinzu und ging langsam aus der Garderobe.
Donghae, der tatsächlich einen Moment überlegte, ob er seiner geliebten Frau da Unrecht getan hatte, stand völlig bedeppert da und schaute ihr nach.
„Die Fragen sind hier nicht!“, rief er ihr dann doch nach.
„Ich weiß nicht was du meinst“, rief sie zurück und verschwand in ihrem Aufenthaltsraum. Dort ließ sie sich schmollig auf die Couch fallen. Da trauten die Kerle ihr nicht weiter als Donghae schauen konnte! Unfassbar – und absolut berechtigt, aber das hätte Mia in diesem Moment nicht zugegeben. Jedoch hatte es drei gute Sachen gehabt:
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Hatte sie Donghae gefunden
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Konnte sie jetzt ihr Handy aufladen
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Durfte sie die Jungs in Zukunft nicht mehr so unterschätzen.
Die Show begann und Mia kam mit den anderen Gästen in das Studio. Mitunter war Taecyeon heute auch zu Gast und Trax … und einen Haufen Menschen, die Mia nicht kannte. Manche Gesichter hatte sie schon mal gesehen, aber hey, wie viele Namen sollte sie sich eigentlich noch merken?
Seung-gi moderierte den Großteil der Sendung alleine und ließ das Mihae-Paar recht lange in Ruhe. Und dann kamen die drei Welpen und das Chaos begann.
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„Ihr zwei wohnt ja zusammen“, begann Seung-gi und schaute zu Mia und Donghae. Es war ein heikles Thema, doch eigentlich auch kein Geheimnis mehr.
„Was ist einfacherer, mit 12 Männern zusammen zu wohnen oder mit einer Frau?“
„Sei vorsichtig was du sagst!“, sagten Mia und Leeteuk gleichzeitig und lachten dann. Donghae schaute hilflos zwischen den beiden Parteien hin und her.
„Mit einer Frau.“ Das war die richtige Antwort!
„Wobei vieles gleich ist.“
„Wie zum Beispiel?“, wollte Seung-gi wissen.
„Mia klaut zum Beispiel meine SPAO Klamotten!“ Alle fingen an zu lachen und Mia boxte ihn auf den Arm.
„Au! Stimmt doch! Wir machen ja Werbung für SPAO und nach einem Fotoshooting schenkt man uns oft Klamotten. Wenn ich davon dann etwas suche, ist es immer in ihrem Kleiderschrank!“, erklärte er.
„Weil die Klamotten für Frauen viel bequemer sind!“, jammerte Mia.
„Ich mag es, wenn Klamotten etwas lockerer sitzen. Die Klamotten von SPAO für Frauen sind mir meistens zu kurz und wenn ich eine Nummer größer nehme sitzen sie nicht richtig, aber Donghaes Klamotten passen mir gut.“
„Ich bin nur froh, dass es nicht anders herum ist“, scherzte Shindong und wieder lachten alle.
Dann war Mia an der Reihe ihre ‚Strong Heart‘-Geschichte zu erzählen und sie erzählte von dem Tag von Jonghyuns Beerdigung, als sie abends das Wake organisiert hatte, damit sich jeder von Jonghyun verabschieden konnte. Sie wusste, dass niemand eine Geschichte um die Trauer über einen verstorbenen Freund, den sie selbst alle gekannt und geliebt hatten, schlagen könnte. Doch sie tat es nicht nur aus egoistischen Gründen, sondern weil sie dachte, dass die Fans es verdient hatten an so was Teil zu nehmen.
Leeteuk blinzelte schon.
„Gleich werden die Stylisten sauer, weil alle am weinen sind … danke Mia.“
Mia war selbst am kämpfen und atmete tief durch, während Donghae ihre Hand drückte. Ein Schauspieler war Mias Gegner in dieser Runde und beschwerte sich, dass er seit seiner Woche eine Geschichte gesucht hat und jetzt kampflos aufgeben musste, weil nichts so herzzerreißend war, wie diese Geschichte.
„Wie habt ihr euch nach dem Unfall abgelenkt? Wann fing der Alltag wieder an?“, fragte Seung-gi, vor allem um die Stimmung nicht ganz abstürzen zu lassen.
„Der Alltag fing recht bald wieder an und das lenkte uns auch ab. Wir waren es den Fans schuldig, die genau so in Trauer waren. Deswegen haben wir auch SM Town New York nicht abgesagt, obwohl es uns schwer auf dem Herzen lag. Dann hatten wir den Hausbau, der uns gut ablenkte und dann hat mich Mia zum Weihnachtsshopping nach Deutschland entführt.“
„Das ist aber cool, was habt ihr alles gemacht?“
„Also manche wissen vielleicht, dass ich Weihnachten sehr mag …“
„Ehrlich?“, blödelte Eunhyuk rum und die anderen SuJu Member lachten fröhlich. Donghae machte ja nun wirklich kein Geheimnis daraus, das er leicht weihnachtsvernarrt war. Selbst Donghae lachte mit und erzählte dann weiter.
„Wir waren in Frankfurt auf dem Weihnachtsmarkt und dann sind wir nach Rothenburg gefahren, was als deutsches Weihnachtsdorf bekannt ist und dann waren wir in München. Deutschland ist zur Weihnachtszeit wirklich sehr schön.“
„Für ihn ist jedes Land zur Weihnachtszeit das Schönste“, murmelte Eunhyuk und Leeteuk musste sich wegschmeißen.
„Auf jeden Fall habe ich auf den Stunden auf der Autobahn eine faszinierende Beobachtung bei Mia gemacht …“
Wie bei einem Cyborg schoss Mias Kopf in einer Millisekunde zu Donghae. Oh-oh. Aber was verdammt hatte sie auf der Autobahn gemacht? Ah, sie hatten Liederraten gespielt und Mia hatte ihn aber so was von Haushoch besiegt, sicher würde er das erzählen.
Natürlich wollte jeder wissen, welche Beobachtung das war.
„Wir haben Liederraten gespielt und Mia hat unendlich viele Lieder auf ihrem Iphone … wie viel Lieder hast du auf deinem Iphone?“
„Im Moment … so 1.500…“, und das war ja nur ein kleiner Teil ihrer Musiksammlung, trotzdem ging durch die Menge ein ‚ooooh‘.
„Sie liebt Musik, aber was faszinierend ist, sie kann schon beim ersten Ton sagen, welches Lied es ist – ich hatte keine Chance gehabt – aber sie kennt nicht nur die Lieder, sondern auch die ganzen Texte!“
Ziemlich stolz setzte sich Mia etwas gerader hin.
„Und da ist mir was aufgefallen.“
Was? Der Geschichte sollte da zu Ende sein! Was erzählte er denn da?!
„Mia spricht kein Wort Japanisch, wirklich, wenn wir in Japan sind lässt sie ein App für sie sprechen, ABER das Lied von M-flo loves Yoshika ‚Let go‘ kann sie in- und auswendig und singt es fehlerfrei!“
Wieder ging ein Raunen durch die Menge.
„Wie kommt es, dass du dieses Lied auswendig kannst?“, fragte sie Shindong.
„Es ist eines meiner Lieblingslieder, es ist sehr traurig, aber einfach wundervoll“, erklärte die Deutsche.
„Eigentlich würde ich ja sagen, dass wir Beweise brauchen, aber für das Lied braucht man ja jemanden, der auf Japanisch rappen kann und das Lied kennt“, meinte Teukie enttäuscht.
Tja, da konnte man nichts machen.
„Ehm … ich kenne das Lied und ich kann auch auf Japanisch rappen.“
Diagnose: Erstochen; Position: Von hinten; Täter: Taecyeon.
Es war wie Treibsand, man bemerkte erst viel zu spät, dass man viel zu tief feststeckte. Es kam ihr mit einem Schlag, dass das alles geplant war, jedes kleinste Detail. Zuerst schaute sie mit offenem Mund zu Taecyeon, dann wand sie sich zu Donghae, der dieses dämliche Grinsen aufgesetzt hatte.
Wie konnte es so weit kommen, dass sie sich von den Welpen hat linken lassen?
„Das ist ja großartig! Ich würde wirklich gerne Mia singen hören!“, sagte Leeteuk enthusiastisch und steckte damit jeden an. Es war wie als wenn man öffentlich hingerichtet werden sollte und auch noch so tun musste, als wäre das eine ganz tolle Idee.
„Seht ihr diesen Blick? Sie überlegt sich jetzt einen Plan, wie sie sich drücken kann, aber Schatz, unter Druck arbeitest du hervorragend.“
Als nach dem Spruch Mias Blick Donghae traf, schien die Temperatur im Studio um einige Grad zu fallen.
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Sie wollte nicht, sie wollte einfach nicht, doch was konnte sie schon tun? Es war keine Liveshow und dennoch wollte sie keine Szene machen. Das hatte man davon, wenn man zu Gast bei koreanischen Belustigungsshows war.
Sie machten eine kurze Pause, damit die Bühne vorbereitet werden konnte. Leeteuk, Eunhyuk und Taecyeon stürmten auf Mia zu und die einzige Frage, die sie sich stellte, war: Wenn töte ich als erstes?
„I’ll not talk to you about that, let’s get it over with“, sagte sie nur, stand auf und ließ die anderen zurück. Donghae ging zu ihr.
„Schatz, ich mache das nicht um dich zu blamieren, sondern weil ich dich gerne singen höre. Ich weiß du bist aufgeregt und du magst es nicht vor anderen zu singen, aber ich bin da und ich glaube an dich und jetzt hau sie vom Hocker“, flüsterte er ihr ins Ohr und drückte ihre Hand. Das war schon wieder so süß, das sie fast nicht mehr sauer war. Fast.
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Mias Herz schlug so laut, dass sie Angst hatte sich eine Rippe zu brechen, was nicht so toll wäre. Taecyeon stand neben ihr und grinste. Was grinste der eigentlich so? Aus der Nummer kam sie jetzt nicht mehr raus, das war wie, wenn man im Flugzeug saß und die Türen waren geschlossen, nur das man im Flugzeug eine Kotztüte hatte, falls einem schlecht wurde und Mia war gerade ziemlich schlecht. Sie dachte an Ryeowook und an alles, was er ihr im Gesangstraining beigebracht hatte und in ihrem gerade hasserfülltem Herzen war ein kleiner Flecken und der wollte Wookie nicht enttäuschen.
Die Musik begann. Mia hatte dieses Lied mindestens 100.000 Mal gehört und 100.000 Mal war ihr Herz zersprungen, weil es so wunderbar traurig war.
Der Anfang war schwer, weil sie allein war. Taecyeons Einsatz war erst viel später. Sie begann zu singen und schloss die Augen. Auf halbem Weg durch die erste Strophe öffnete sie die Augen und schaute zu Taecyeon, der am Lächeln war, wie ein Weltmeister. Dann kam sein Einsatz und Mia füllte Lücken. Um ehrlich zu sein machten sie das ziemlich gut, für das, dass sie es nie geprobt hatten.
Am Ende vom Lied waren alle am Jubeln und Rufen und Donghae drückte seine Frau an sich. Später müsste sie es sich noch mal anschauen. Manche hatten sogar Taschentücher in der Hand und auch Donghae hatte Tränen in den Augen.
„Mia wird die erste japanische Sängerin, die sonst kein Wort Japanisch spricht!“, rief Leeteuk und alle klatschten noch mehr.
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Die Aufzeichnung ging bis zum Nachmittag, danach ging Mia mit den Welpen zu ‚Mittag‘ essen und fuhr dann ins Tanzstudio mit ihnen. Sie hatte nicht vergessen, dass sie Mia heute fast einen Herzinfarkt beschert hatten, auch wenn das Ganze wohl noch mal gut ausgegangen war.
Den anderen im Training erzählten sie stolz, wie gut sich Mia heute geschlagen hatte und dass sie die Zuschauer zu Tränen singen wird und sie spekulierten, ob sie Mia nicht für Immortal Song anmelden sollten. Na klar.
Während des Trainings hatte sie immerhin Zeit die Emails zu bearbeiten.
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„Schatz?“ Donghae setzte sich in der Pause zu ihr.
„Ich weiß, dass du total sauer bist und so tust als wärst du es nicht, um dann irgendwann zuzuschlagen und uns… in den Hanggang zu stürzen oder den Kaffee zu versalzen, aber ich möchte das du weißt, dass wir das nicht getan haben, um dich zu blamieren, sondern um dir zu zeigen, was du alles kannst und das du gut singen kannst und das wir stolz auf dich sind.“
Die Deutsche seufzte und klappte ihren Laptop zu.
„Du kennst mich schon ziemlich gut“, stellte sie, mit Erschrecken, fest.
„Dafür sind Ehemänner da“, erwiderte er grinsend und gab ihr einen Kuss.
Mia wusste, dass wenn man ihr verraten hätte, was sie vor gehabt haben, sie sich wahrscheinlich mit Absicht die Treppe runter gestürzt hätte, um sich ein Bein zu brechen, denn nie im Leben hätte sie zugestimmt, doch es hatte einen bitteren Nachgeschmack, der Nachgeschmack von Heechul. Sie wusste nicht genau wie sie darauf kam oder ob es nur daran lag, dass sie ihre Welpen nicht für clever genug hielt, doch ihre weibliche Intuition sagte ihr, dass er seine Finger im Spiel hatte.
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Aus diesem Grund schlug sie nach dem Training, das gegen 22 Uhr zu Ende war, noch mit hoch ins Dorm zu gehen. Zuerst begrüßte Mia Henry, der heute Mittag wieder angekommen war, doch sie suchte nach jemand anderen. Heechul saß in seinem Zimmer am Laptop und Mia lehnte sich gegen den Türrahmen.
„Hi.“
„Hi.“
Heechul drehte sich zu ihr um.
„Ich habe heute bei Strong Heart gesungen.“
„Ach wirklich? Und wie ist es gelaufen?“
„Erstaunlicherweise gut.“
„Na dann bist du ja wohl mit einem blauen Auge davon gekommen“, sagte er so dahin.
„Du hast ihnen das ins Ohr gesetzt.“
„Ja.“ Er versuchte noch nicht mal es zu leugnen.
„Wieso?!“
„Das war Rache.“
„Für was?!“
„Ich weiß nicht mehr, aber du wirst es schon verdient haben.“
„Du rächst dich für etwas, an das du dich nicht mehr erinnern kannst?“, fragte Mia verdattert.
„Wie sagen die Klingonen? Rache ist ein Gericht, dass am besten kalt serviert wird.“
„Das hast du aus Kill Bill.“
„Das ist doch egal, es ist wahr.“
Ja, Mia war sprachlos. Also drehte sie sich um und ging ins Wohnzimmer.
„Donghae, wir gehen“, sagte sie nur im Vorbei gehen. Donghae, der gerade angefangen hatte mit Henry Playstation zu spielen, fiel der Kiefer runter.
„Wa… was? Aber wieso?“