Natürlich blieb es nicht unbemerkt, dass sich Super Junior als Weihnachtsmänner auf den Markt geschlichen hatten. Schnell scharten sich die Fans um sie herum und die Welpen schossen bereitwillig mit ihnen Fotos.
„Seht ihr das? Die klauen uns die Fans!“, bemerkte Sooyoung und die anderen nickten.
Das ließen sich die Mädels von SNSD nicht gefallen und starteten zum Gegenangriff, was die Fotos betraf. Immerhin hatten sie sexy Weihnachtsoutfits an, es dürfte ja wohl möglich sein, Super Junior, mit ihren dreckigen Bärten, zu besiegen!
Keiner sprach darüber, es war ein stillschweigendes Battle und Mia zog sich aus der Schusslinie.
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Die Deutsche nutzte noch einmal die Chance über den Markt zu schlendern und Sachen zu kaufen. Lebkuchen, Kekse, Köhlerküsse, Schokolade und zu guter Letzt bekam sie knapp 80 Würstchen von der Grillbude.
„Oh-kay…“, leicht überfordert stand sie da, mit zwei riesigen Tüten Würstchen und den ganzen anderen Sachen, die sie gekauft hatte.
„Schatz, wir müssen gehen!“, rief sie Donghae auf Deutsch zu.
„Was hast du denn da alles?“, fragte er irritiert und nahm ihr erst mal die Sachen ab.
„Essen.“
„Ach so, na dann.“ Auch hier sah man schnell, wo die Prioritäten lagen.
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Den ganzen Abend hatte es geschneit und eine dicke Schneedecke lag auf den Straßen, da die Räumungsfahrzeuge noch nicht durch gekommen waren. Mia liebte den Anblick von Schnee, er lag wie Zuckerguss über dieser hektischen Stadt und brachte alle dazu langsam zu machen. Auch für das Paar hieß es nur Schrittgeschwindigkeit.
Sie waren schon gut 50 Minuten unterwegs und hatten es gerade erst bis über die Hangang-Brücke geschafft, da bog Donghae ab und parkte hinter einem LKW. Mia schaute fragend zu ihm rüber.
„Komm, wir gehen spazieren.“
„In dem Aufzug?!“, fragte sie lachend, denn Donghae war ja noch immer als Weihnachtsmann verkleidet.
„Wieso? Passt doch zur Jahreszeit.“
Und so spazierten sie am Hangang entlang. Nur ein weiteres Paar kam ihnen entgegen und die schauten ziemlich verblüfft, als sie Mia sahen, die da mit dem Nikolaus Händchen hielt.
„Die fragen sich bestimmt nur, wo ich meinen Schlitten gelassen habe“, scherzte Donghae.
Alles lag ganz still, das einzige Geräusch war das Knarren des Schnees unter ihren Schuhen. Dennoch versuchten sie nicht zu nah an das Ufer zu gehen, denn bei ihrem Glück übersahen sie wegen dem ganzen Schnee einen Abhang und rutschten geradewegs in den Hangang. Hand in Hand gingen sie, bis Mia stehen blieb, sich zu Donghae drehte, ihm den Bart runter zog und küsste. Automatisch zog er sie an sich, als er etwas Salziges schmeckte.
„Sollte ich mir Sorgen machen, wenn du mich küsst und weinst?“ Er löste sich nicht wirklich von ihr und seine Lippen streiften ihre, als er sprach.
„Wenn ich daran denke, dass ich dieses Jahr fast verloren hätte …“ Und das nicht nur einmal.
„Aber du bist zurück gekommen.“
„Weil ich wusste, dass ich ohne dich nicht leben kann.“
Er küsste sie wieder und hielt sie fest, als wäre er am Ertrinken und sie wäre das einzige, was ihm am Leben hielt.
Auch in dieser Nacht schlief Mia nicht viel, mit der Ausnahme, dass sie Donghae ebenso wach hielt.
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Am nächsten Morgen wurden sie um kurz nach 8 Uhr unverhofft von Ryeowook aus dem Bett geworfen.
„What’s poppin?“, fragte Mia verschlafen, als sie die Tür aufmachte.
„Noona, ich brauche deine Hilfe!“ Wenn er schon mit ‚Noona‘ anfing war Hopfen und Malz verloren. Sie machte eine einladende Geste und stellte erst Mal Kaffee auf – und für sich eine heiße Schokolade mit Marshmallows.
„What can I help you with?“
„Du weißt ja, dass ich bei der Super Show 4 ‚Move like Jagger‘ singe.“ Die Assistentin nickte.
„Ich will, dass mein Englisch besser ist als Siwons!“
Siwons Englisch war gar nicht so gut. Er verstand viel und konnte auch ganz gut sprechen, aber seine Aussprache war teilweise ganz schön schluderig.
„Just that? No problem, but be prepared to talk a whole lot of english. It’s not about understanding, it’s about pronouncing and I’ll give you a good damn Jersey accent when I’m finished with you!“
Ryeowook wusste zwar nicht, was das bedeutete, freute sich jedoch, dass sie ihm half. Mia hingegen wusste, dass sie in seiner Schuld stand, da er ihr beim Gesangstraining geholfen hatte und mal abgesehen davon war es mal wieder ein kleines Battle zwischen den Mitgliedern.
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Die Deutsche hatte heute frei, doch eigentlich war es eher Tarnung, als Wirklichkeit, weil sie sich ja um die Weihnachtsfeier kümmern musste/sollte/wollte. Von daher hatte sie Zeit Englischlehrer zu spielen. Während sie Frühstück vorbereitete ließ sie Ryeowook ‚Move like Jagger‘ zu Tode singen und korrigierte seine Aussprache und ließ es ihn wieder und wieder singen, bis er es drin hatte. Donghae war irgendwann leicht genervt und setzte sich die Kopfhörer auf. Ryeowooks Englisch war gar nicht so schlecht, seine Aussprache musste nur hier und da etwas ausgebessert werden. Es dauerte nicht lange, da tanzten sie beide durch das Erdgeschoss, während Donghae versuchte sich auf seinen Laptop zu konzentrieren. Gegen 11 Uhr wurden sie abgeholt. Ryeowook fuhr in Studio, Donghae zum Fitness und Mia ins Büro, um ein paar Sachen zu erledigen.
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„Oh Mia, gut das du da…“
„Vergesse es, ich kümmere mich heute um die Feier“, unterbrach sie Kim, der sie schmollig anguckte.
„Aber… aber ich wollte nur dass du über den Schedule drüber schaust ob das passt.“
„Für wann?“
„Januar.“
„Das kann bis Morgen warten.“
Zum ersten Mal ließ sie ihn stehen und versuche nicht sich in drei zu teilen. Im Keller hatte sie einige Sachen gebunkert für die Weihnachtsfeier und die mussten jetzt alle zu dem Schiff. Sie holte sich also einen Security dazu und nahm sich einen Van.
„Für was sind die Kaffeemaschinen?“, fragte der Mann irritiert.
„Nicht fragen – machen, los, los“, scheuchte sie ihn rum.
Am Ende war so ziemlich der ganze Van voll. Sie hatte alle möglichen Sachen für die Spiele, aber auch Deko Sachen nahm sie mit, denn sie vertraute den Koreanern nicht, wenn sie sagten, sie schmückten weihnachtlich. Sie stieg in den Van und wollte die Tür schließen, als etwas sie wieder aufzog. Dieses etwas stellte sich als Jaejoong heraus.
„Do you mind?“, fragte er, nur aus Höflichkeit, und setzte sich neben sie.
„Yes I do! Get out!“
„Was ist mit deinem weihnachtlichen Gedanken geworden?“
„Die sind weihnachtlich, doch du und ich alleine gefällt Donghae sicherlich nicht.“
„Kein Grund zur Sorge, ich steh ja nicht mit einem Mistelzweig neben dir. Du willst das Schiff schmücken, ich hab frei, sag du mir wie sich das kombinieren lässt.“
JJ machte nicht den Eindruck, als würde er sich abschütteln lassen. Schmollig verschränkte sie die Arme und sagte dem Fahrer, dass sie los konnten.
„Ich will wirklich nur helfen, du musst dir keine Gedanken machen. Um ehrlich zu sein treffe ich mich im Moment mit jemanden, du wirst sie heute Abend kennen lernen“, beteuerte Jaejoong und spielte Mia zugleich eine Information zu, um zu prüfen, ob es sie störte. Eigentlich waren Mias Gefühle dahingehend ungewisse. Kennt ihr das, wenn ein Ex eine Neue hat und eigentlich seid ihr über ihn hinweg, doch irgendwie gönnt ihr ihm nicht das neue Glück? So ähnlich ging es Mia. Jaejoong und sie waren nie ein wirkliches Paar gewesen und doch hatten sie einiges zusammen durch gemacht. Wie sie tatsächlich dazu stand, würde sie wahrscheinlich erst heute Abend herausfinden.
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Auf dem Schiff waren die Vorbereitungen für die große Feier schon im Laufen. Alle waren ziemlich aufgeregt, dass ein Entertainment wie SM hier feiern würde. Mia hatte einen groben Sitzplan erstellt, zumindest gab sie vor, wie sie die Tische gerne gestellt hätte. Die Manager und engen Geschäftspartner hatten einen Tisch ziemlich mittig, am Fenster, die Sitzordnung für die anderen war offen.
Die Fenster des Schiffes waren weihnachtlich dekoriert, die Tische noch nicht, doch deswegen war Mia ja früh genug hier um Servierten und Kerzen auszusuchen.
„Helf mir mal mit den Girlanden“, rief sie zu Jaejoong.
„Also bist du doch froh, dass jemand hier ist, um dir zu helfen?“
„Halt die Kappe und mach einfach!“
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Zur gleichen Zeit klingelte es im SHINee Dorm an der Tür.
„Ich geh schon!“, rief Taemin, der gerade in der Küche am Kochen war.
„Kibum! Ist für dich!“, hörte man ihn ein paar Momente später rufen. Key klappte seinen Laptop zu und ging aus seinem Zimmer, als er Lee Soo-man im Wohnzimmer fand und verbeugte sich eilig.
„Direktor, Sie wollten zu mir?“
„Ja, ich brauche deine Hilfe.“
„M-meine Hilfe?“ Wie könnte Key schon dem Don von SM Entertainment helfen? Da sollte sich schnell heraus stellen. Basis des kommenden Gesprächs war, das er Mia gewichtelt hatte und keinen Plan hatte, was man für 30.000 Won (ca. 20 Euro) kaufen sollte.
„…. ich dachte mir, sie ist ja eine Frau, also wird sie Schmuck mögen. Also bin ich zu Tiffanys, aber denkst du, die haben etwas für 30.000? Nein, mit 300.000 kommt man da ja kaum hin, aber so viel darf ich ja nicht ausgeben. Ich mein ich würde, aber ich habe das Gefühl, das Mia böse wird, wenn sich jemand nicht an ihre Wichtelregeln hält. Also bin ich zu Gucci, weil Frauen ja auch Handtaschen mögen. Ich habe den Verkäuferinnen dort mein Problem erklärt, aber denkst du, die hatte etwas für 30.000 gehabt? Ich hab e überlegt ihr eine Handtasche zu kaufen und das Preisschild zu ändern, doch das wäre irgendwie Betrug und ich denke, sie würde mir auf die Schliche kommen…“, erzählte der Geschäftsführer und Key bekam ein Zucken im linken Auge. Lief der bei Tiffanys und Gucci ein, in der Hoffnung etwas für 30.000 Won zu bekommen! Das geschah also mit Menschen, wenn sie jeglichen Bezug zum Geld verloren hatten.
„Und wie kann ich Ihnen jetzt helfen?“
„Die Weihnachtsfeier ist heute, ich brauche ein Geschenk. Du kennst Mia doch gut, ich dachte mir, wir könnten vielleicht in so ein …Viertel fahren – da wo junge Leute einkaufen, die kein Geld haben – und gucken, ob wir da irgendetwas für sie finden.“ Key überlegte ihm zu erwidern, dass wenn er jetzt schon gegen das Wichtel-Gesetz verstoßen hatte, indem er ihm überhaupt erzählte, wen er gewichtelt hatte, dass er auch ruhig losziehen konnte um Mia eine Gucci Handtasche zu kaufen – würde den Bock auch nicht mehr fett machen.
„Sie meinen so was wie Myeongdong?“
„Genau!“
Na klar, war auch nichts einfacherer als Idol mit dem Oberboss des Entertainments durch eines der belebtesten Viertel Seouls zu laufen.
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Gegen 16 Uhr kam Cinna. Mia faltete noch Servierten zu Sternen und streute Glitzer über die Tische, als der Stylist sie zu sich rief.
„Good girl, come here kitty, kitty, kitty.“
Mia schaute finster zu ihm und Jaejoong fing an zu lachen.
„Come on, we gotta get you dressed up – I’m just here for you.“
Sie hatte vor gehabt sich selbst fertig zu machen, aber mit Cinna war das viel einfacherer und es machte auch mehr Spaß. Mias Umziehprozedur würde sie ganz schön auf Trab halten und sie war froh um Cinnas Hilfe. Bis Mia fertig war, war auch Jaejoong umgezogen und stand draußen um eine zu rauchen. Mia hatte ein langes, rotes Seidenkleid an – die Kälte war nebensächlich, sie wollte gut aussehen – und hatte eine Nikolausmütze auf dem Kopf.
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Zur gleichen Zeit gerieten Lee Soo-man und Key langsam, aber sicher, in Zeitstress. Sie hatten sich beide gut vermummt, in der Hoffnung nicht erkannt zu werden und hatten dafür die Securitys weg gelassen, weil die noch auffälliger gewesen wären. Key hatte ihm einige Szeneläden gezeigt, doch der Geschäftsführer war einfach nicht zufrieden.
„Mehr bekommt man nicht für 30.000 Won?! Ist Geld heut zu Tage gar nichts mehr wert?!“
Key wusste nicht recht, was er dazu sagen sollte, denn er fand auch für 30.000 Won etwas zum Verschenken.
„Na ja, es gibt ja schon Ohrringe oder Geldbörsen, Kofferanhänger, Kettchen …“
„Ich möchte ein Geschenk, das sagt ‚Mia Martin, ich bin sehr zufrieden mit deiner Arbeit und möchte mich für das vergangene Jahr bei dir bedanken. Du hast viel Gutes in unsere Firma gebracht und ich freue mich, dich als Teil dieser Familie zu begrüßen‘.“
Key schaute seinen Chef ziemlich ausdruckslos an. Wie sollte man all das in 20 Euro packen?!
„Ich erkläre Ihnen jetzt was wir machen, wir gehen jetzt da rüber, zum Lotte Department Store und Sie holen eine Gucci Tasche!“
„Aber was ist mit den Wichtel-Regeln?“
„Zur Hölle mit den Wichtel-Regeln! Wir haben -15°C und wir sind jetzt zwei Stunden lang in jeden Laden hier rein gegangen! Wenn Sie all das, was sie eben gesagt haben, in einem Geschenk zum Ausdruck bringen möchten, dann brauchen wir mehr als 30.000 Won und ich denke dass in Mias Priorität eine Gucci Tasche höher stehen wird, als ihre Wichtel-Regeln, also machen Sie sich mal keine Sorgen um das Wichtel-Gericht.“ Man merkte schon, dass der junge Sänger leicht genervt war, was Großteiles der Kälte zuzuschieben war.
„Ein Wichtel-Gericht?! Gibt es so etwas?“
„Kommen Sie einfach mit…“
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Gucci schön und gut, doch die Frage war ‚Welche?‘. Key suchte eine von diesen Bamboo Sondereditionen Totes aus, die ziemlich flippig aussah und damit sicher Mias Geschmack treffen würde. Die Verkäuferin schaute aber nicht schlecht, als die beiden Männer ihr dann erklärten, dass die Rechnung der gut 3.000.000 teuren Tasche nicht höher als 30.000 Won ausgestellt durfte – falls Mia den Beleg sehen wollte.
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Die Weihnachtsfeier begann. Mia übernahm den Eingang, denn sie hatte verschiedene Geschenketaschen fertig gemacht, je nachdem ob Mitarbeiter, Idol, Geschäftspartner, männlich oder weiblich und ja, Mia hatte sich einen Haufen Gedanken darum gemacht. Sie hatte ein vorgegebenes Budget, die SM Belegschaft erhielten einen Gutschein im Wert von ca. 100 Euro für den Lotte Department Store, mit dem SM eng zusammenarbeitete und Mia hatte noch kleine Leckereien, wie Kekse oder Weihnachtsschokolade in die Tütchen und die Geschäftspartner hatten personalisierte Apple-Kleingeräte erhalten. Zugleich schaute Mia dann, das alle sich gut verteilten, selbst Donghae sprach sie nicht großartig an und ließ sie erst einmal machen.
Als alle da waren und die erste Runde Getränke ausgegeben war, erhob sich Lee Soo-man zur Ansprache, bevor das Buffet eröffnet wurde.
„Liebe Kollegen, Künstler und Geschäftspartner, ich heiße euch alle herzlich willkommen zur ersten SM Entertainment Weihnachtsfeier. 2011 war ein vielseitiges Jahr gewesen, wir haben viele neue Kollegen dazu gewonnen. Noch immer sind wir alle betroffen, dass Jonghyun heute nicht mehr bei uns sein kann und wir vermissen ihn. Dennoch bin ich sehr stolz auf euch, dass die SM Familie in diesen schweren Zeiten zusammen gehalten hat, das wir uns gegenseitig gestützt haben und das wir es geschafft haben, nach vorne zu blicken um weiter zu machen.“
Er machte eine kurze Pause.
„2012 wird neue Herausforderungen für uns alle bergen. Wie ihr wisst sind viele Projekte geplant und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir es schaffen über uns hinaus zu wachsen. Ich möchte mich bei Mia bedanken, die uns heute hier alle zusammen gebracht hat. Genießt den Abend und lasst es euch schmecken!“
Alle klatschten und Lee Soo-man überreichte Mia einen riesigen Blumenstrauß, den sie sehr verlegen entgegen nahm.
„Na wenn sie jetzt schon verlegen ist, soll sie mal auf ihr Wichtelgeschenk warten“, flüsterte Key Donghae neben sich zu.
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Das Buffet war sehr vielseitig, eigentlich fand hier jeder etwas, was ihm schmeckte, zum Überfluss. Während Mia am essen war, überlegte sie, dass sie auch gut nach dem Essen einen Roll-Wettbewerb hätte veranstalten können.
Doch als alle gegessen hatten und das Essen etwas hat sacken können, übernahm Mia die Moderation.
„Liebe Kollegen, wir haben noch etwas Abendprogramm für euch, damit sich niemand langweilt. Ich bitte zu mir vor Changmin, Seohyun, Onew, Yesung, Luna, Kangta und Leeteuk.“
Die Idols erhoben sich zögerlich, da ja keiner wusste, was Mia geplant hatte. Danach rief sie 7 Mitarbeiter von SM Entertainment, die jeden Tag die Anfragen und Wünsche von Managern und Idols erfüllten, zu sich.
„Heute tauschen wir die Rollen, die Idols sind Sekretäre und die Sekretäre sind Idols, die ihren Sekretären einen Brief diktieren sollen. Der, der am schnellsten den Brief tippt, gewinnt eine Flasche Sekt für seinen Tisch hier bei der Feier und der, der am langsamsten ist, muss diese servieren!“
Schon jetzt lachten alle, dass konnte ja was werden und als Mia zur Seite schaute, sah sie viel Unsicherheit bei ihren Idol-Kollegen. Die Mitarbeiter von SME arbeiteten hart und machten oft viel mit, mit den Idols und all das ließ sie jetzt raus und ratterten ihre Texte hinunter. Am Ende würde zählen, wer zuerst fertig war und die wenigsten Fehler hatte. Für jeden Fehler bekam man eine Strafsekunde. Insgeheim hatte die Deutsche gehofft, dass Changmin verlieren würde, doch wenn man es realistisch betrachtete, wusste man, dass es ein Rennen zwischen Yesung und Onew war. Letztendlich war Luna die schnellste und Onew verlor das Ding, da er irgendwann völlig gestresst die Hände über die Ohren gelegt hatte und sich weigerte weiter zu schreiben.
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Nach diesem kleinen Spiel traten SNSD mit ‚Santa Baby‘ auf – sollte ja abwechslungsreich sein. Auch Super Junior traten auf, sie hatten einen ‚Santa Dance‘ gemacht, im Tanzen waren sie ja super und amüsierten damit die Leute. Es folgte ein Schnell-Kaffee-Wettbewerb.
Mia hatte 6 Kaffeemaschinen, sie suchte sich unter den Idols Jaejoong, Taeyeon, BoA, Taemin, Sungmin und Krystal aus und die jeweiligen Band-Manager. Diese schrieben zuerst ihren Kaffeewunsch verdeckt auf eine Tafel, die Idols mussten also zuerst heraus bekommen, welcher Kaffeewunsch ihrem Manager gehört. Danach mussten sie dann den Kaffee richtig und vor allem schnell zubereiten. Nun würde sich zeigen, wer seinen Manager beobachtete. BoA war die erste, die den richtigen Kaffee ermittelte und eilte an die Kaffeemaschine, dicht gefolgt von Krystal. Die beiden starrten sich eine Sekunde verbissen an und stürzten sich zurück in die Aufgabe. BoA gewann, mit nur ein paar Sekunden Vorsprung.
Mia gönnte der Truppe eine kleine Pause und stellte sich vor an die Bar.
„Du hast das wirklich toll vorbereitet.“
Die Deutsche drehte sich zu Herrn Lee Soo-man um und verbeugte sich.
„Danke.“ Sie freute sich über das Lob, immerhin war es ihre Idee gewesen und hatte die Firma Geld gekostet, es wäre eine unglückliche Konstellation, wenn es dem Chef nicht gefallen würde.
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Kurz darauf präsentierten f(x) ihr Remake von ‚I saw Mommy kissing Santa Claus‘ in einer Hip Hop Version und danach folgte Mias Auftritt. Hibbelig stand sie hinten mit ihren Bambis, die mittanzten und den Mädels von SNSD. Vielleicht hätte sie auch lieber ein Weihnachtslied vorbereiten sollen.
„You’ll be good“, sagte ihr Tiffany, als hätte sie Mias Gedanken gelesen.
Donghae war der erste, der jubelnd aufstand und der Rest der Welpen folgte schnell. Am Ende klatschten alle und Mia war froh es hinter sich zu haben.
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Dann kam das Wichteln und es schien ewig zu dauern, bis sich alle irgendwie zusammen gefunden hatten. Mia hatte ja den Abteilungsleiter der Buchhaltung gezogen und hatte in Deutschland lauter Kleinigkeiten gekauft, die sie zu einem Körbchen zurecht gemacht hatte. Der Mann freute sich über sein Geschenk und erkundete die deutschen Leckereien.
„Mia?“
„Hm?“
Sie drehte sich um und fand Soo-man vor sich.
„Das ist für dich.“
Er reichte ihr eine recht große Box, was sie skeptisch machte, weil die Box auch noch recht schwer war. Vorsichtig packte sie das Geschenk aus und bekam einen quietschhysterischen Anfall, als sie die wunderschöne Handtasche auspackte. Bis zur Realisierung dauerte es ein paar Sekunden.
„Herr Lee, haben Sie sich die Wichtelregeln durchgelesen?“
Sie wusste was so eine Tasche kostete, noch nicht mal eine Gefälschte würde man für 20 Euro bekommen!
„Aber natürlich Frau Martin. Ich habe extra den Kassenbeleg dazu gelegt“, erwiderte er triumphierend. Mia suchte nach dem Beleg und auf diesem Stand tatsächlich ‚29.690 Won‘.
„Sie sind ganz schön gerissen.“
„Woher kennst du solche Wörter?“
„Von Heechul.“
Da lachte der Mann fröhlich.
„Mia, ich wollte dir danken, für all das was du dieses Jahr getan hast. Du tust Super Junior sehr gut, vor allem Donghae. Seit ihr zusammen seid, scheint er zu strahlen. Du hast viel für die Band getan, hast dich aber auch um alle anderen gekümmert und dafür wollte ich dir danken.“
„Darf ich Sie drücken?“
„Ausnahmsweise …“ Nähe und Koreaner war eigentlich ein Tabuthema, doch wenn sie heute schon so viele Regeln gebrochen hatten, würde diese eine auch nicht mehr schaden.