Nach der Messe standen alle noch eine Weile zusammen, plauderten, zündeten Kerzen an – was Christen so taten. Der Gottesdienst war auf Koreanisch gewesen, Mia hatte ihr Sprachprogramm auf offline gestellt und sich von dem koreanischen Kauderwelsch berieseln lassen, während sie überlegte, wie sie Morgen die ganzen Geschenke anordnete. Wie gesagt, offiziell schenkten sie sich nichts, weil wenn jeder jedem etwas schenken müsste, wären sie alle pleite. Doch in Deutschland hatten sie viele Kleinigkeiten geholt, wie die Ohrringe für SNSD, Weihnachtskugeln mit den Namen der Super Junior Mitglieder, Schmuck, Handschuhe, kuschelige Pantoffeln, die Lampensterne und Wohlfühlsocken. Mia hatte in dem Sinne schon vorgearbeitet, indem sie alle Geschenke in den Farben der jeweiligen Bands eingepackt hatte und außen die Initialen der Mitglieder angebracht hatte – sonst würde ja niemand mehr durchsteigen.
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Zuhause angekommen, gönnten sie sich noch einen Absacker und gingen dann schlafen.
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Der erste Weihnachtsfeiertag – Zeit zum Ausruhen? Keinesfalls. Heute stand Inkigayo an. Sie wachten früh am Morgen auf und wurden dann auch schon abgeholt und fuhren ins Studio. Heute würde Amber bei ‚Oppa, Oppa‘ mit auftreten und gesellte sich schnell zu den Jungs. Mia hingegen arbeitete die Mails an, was mit all dem Lärm um sie herum gar nicht so einfach war. Um ehrlich zu sein, war sie recht schnell genervt und massierte sich die Schläfen.
„Mia, entspann dich mal, es ist Weihnachten“, sagte Leeteuk – das sagte gerade der Richtig!
„Siwon, dein Schnürsenkel ist auf“, bemerkte die Assistentin resigniert und klappte den Laptop zu.
„Oh“, machte Siwon und beugte sich runter um den Schnürsenkel wieder zu richten, als ein reißendes Geräusche durch die Garderobe ging. Mit einem Mal waren alle still und versuchten zu erörtern woher das Geräusch kam. Wenn man sich Siwons Gesichtsausdruck anschaute, wusste man jedoch recht schnell woher es kam, denn beim runter knien war dem Sänger die Hose gerissen!
Alle brachen in lautes Gelächter aus, dass selbst Siwon mitlachte. Hauptproblem war, dass sie ausnahmsweise keine Zweitkostüme dabei hatten.
„Mia, fährst du mit mir eine Hose holen?“
„Wieso? Wir werden sicherlich ein Weihnachtsmannkostüm finden, alternative kannst du auch in Shorts gehen – die Fans wird’s freuen“, kicherte sie.
„Nicht lustig“, erwiderte Siwon.
„Doch“, kam es von allen anderen. Siwon war ja eigentlich die Ruhe in Person, doch wenn ihn etwas fuchste, merkte man das, was letztendlich dazu führte, dass sich Mia mit ihm ins Auto setzte und zu einem Einkaufscenter fuhr. Das Gute an den Musiksendungen war, dass alles ewig zu dauern schien und das Gute an Weihnachten in Korea war, dass eigentlich alle Geschäfte offen hatten. Sie fuhren in ein Parkhaus und Mia wartete, dass Siwon ausstieg.
„Auf was wartest du?“, fragte er aus dem Fenster.
„Na auf dich.“
„Ich kann doch so nicht das Auto verlassen!“
Die Assistentin seufzte. Sie kannte zwar ihre Größen, doch Anprobieren war immer besser, um sicher zu gehen, aber gut, wenn der Herr nicht wollte, musste sie alleine los ziehen. Inzwischen kannte Mia sich ja mit den ganzen Marken aus, sie wusste, nach was sie suchte und ging zielsicher in einen Laden. Weiße Anzughose, nicht sehr schwer, noch die richtige Größe, bezahlen und zurück zum Auto. Mia reichte ihm die Einkaufstüte ins Auto.
„Danke“, sagte er und stellte die Tüte vor sich.
„Nichts da, anprobieren! Denkst du ich gehe ein Risiko ein? Am Ende passt sie nicht und dann musst du doch nackt auftreten.“
„Aber Noona…“
Sie wusste ganz genau, was ihm gegen den Strich ging: die Tatsache, dass ein Auto keine Umkleidekabine war.
„I will turn around.“
Unsicher schaute Siwon zu allen Seiten, da musste nur jemand an ihnen vorbei fahren und schon würden Bilder von seinem blanken Hintern durch’s Internet gehen, doch Mia würde natürlich warnen, wenn jemand kam.
„I told you to come with me, you didn’t want to, now don’t be a baby.“
Widerwillig zog er sich im Auto um und stieg dann aus, um zu prüfen, dass sie wirklich richtig saß.
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Sie kamen gerade noch rechtzeitig an. ‚Oppa. Oppa‘ war schon durch und SNSD standen gerade auf der Bühne, was bedeutete, dass ‚Mr Simple‘ als nächstes kam. Als die anderen Siwon sahen atmeten sie erleichtert durch und auch Mia setzte sich erst Mal hin. Was ein Stress und das an Weihnachten!
Da sie noch für die Aufnahme des Abschluss-Weihnachtssongs warten mussten, hatten sie Unmengen an Zeit. Mia setzte sich hin und checkte die Hotels in Busan und machte ein paar Anrufe. Der Name ‚Super Junior‘ oder auch ‚SM Entertainment‘ öffnete einige Türen und so buchte sie am Ende die Suiten im Park Hyatt. Es war ziemlich neu und war Teil eines Gebäudekomplexes auf einer Landzunge – man hatte also eine tolle Aussicht. Heechul und Miyon würden nicht mitkommen, dass wusste Mia schon.
„Ihr müsst mir sagen, wenn ihr nicht mit nach Busan kommt, damit ich die Flüge buchen kann“, sagte sie in die Gruppe hinein.
„Welches Hotel?“, fragte Donghae. Mia legte den Kopf zur Seite, wollte er ihr vermitteln, dass ER nicht mitkommen würde, wenn ihm das Hotel nicht gefiel? Donghae las in ihrem Blick.
„Nein, nein, so meine ich das nicht!“, verteidigte er sich. „Ich frage nur aus Interesse.“
„Ach so… Park Hyatt.“
„Haben die noch was frei?“, fragte Sungmin überrascht.
„Für uns schon. Um 20 Uhr ist das Gala Dinner, es geht bis ca. 23 Uhr. Ich dachte wir gehen dann ans Ufer, schauen uns das Feuerwerk an und schauen dann, wohin der Abend uns bringt. Ich habe mit Kim gesprochen, er ist einverstanden und vier Securities werden uns begleiten.“
„Kim ist einverstanden?“ Die Gruppe wirkte verblüfft.
„Ich weiß nicht mit was du ihm gedroht hast, aber danke“, kam es von Leeteuk.
„Ich habe ihm nicht gedroht!“
„Ja, ja“, sagte der Chor und Mia winkte nur ab. Sollten sie glauben was sie wollten.
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Die Weihnachtsdekoration bei Inkigayo war bisher die schönst, man kam hier richtig in Stimmung! Super Junior tauchten anfangs jedoch in der Menge auf und das waren immer die Moment, in denen Mia schon kampfbereit nur ein paar Meter von ihnen weg stand – bereit alles zu töten, was ihren Welpen auch nur ein Haar krümmte.
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Es war knapp 17 Uhr, als sie nach Hause kamen. Das Catering kam kurz nach ihnen und baute schon auf. Drei Bars würde es im Untergeschoss geben, wo sich die Gäste versorgen konnten. Dann gab es ein Buffet, jetzt auch mit Bratwürstchen. Etwas verloren stand Mia im Wintergarten, von wo aus sie einen guten Überblick hatte.
„Weißt du, ob ich was vergessen habe?“ Das leuchtende Rentier war keine große Hilfe.
„Du kannst jetzt auch mit Tieren sprechen?“ Jiyong kam grinsend auf die zu.
„Anscheinend nicht“, erwiderte Mia gefrustet und hockte sich zu dem nichtsprechenden Rentier.
„Ich war so frei dir etwas unter die Arme zu greifen. Ich habe einen DJ besorgt und eine Hexe, eine hübsche, freundliche Hexe, die Sterne verschwinden lässt und so ein Hokuspokus.“
„Danke … glaube ich…“ Das mit der Hexe hörte sich zwar komisch an, aber sie vertraute Jiyong da.
„Kann ich dir sonst noch helfen?“
„Die Weihnachtsgeschenke müssen aus dem Keller.“
„Okay.“
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„Willst du mich verarschen?!“ Jiyong stand fassungslos vor den knapp 100 Geschenken.
„Bist du motivierter, wenn ich dir sagen, deins ist hier auch drin?“
„Ein wenig“, gab er zu und sie begann die Sachen nach oben zu bringen.
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„Cinna?“ Cinna war zwar eingeladen, doch es war für die Gäste noch viel zu früh.
„Oh und ich habe deinen Stylisten angerufen“, kam es von Jiyong. „Also husch, husch, lass dich hübsch machen.“
„Jiyong, eines musst du über Frauen lernen: Artikulation ist alles. Du musst sagen ‚Lass dich hübscher‘ machen, denn hübsch ist sie ja schon“, wand Donghae ein.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich von dir mal Frauentipps bekomme“, wunderte sich der Rapper.
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Während Mia die Haare frisiert bekam, bekam Donghae seine erste Stunde in Segway-fahren, denn Jiyong hatte darin schon diverse Erfahrungen gesammelt.
„When Kaylee is back we have to talk about your wedding. You know, it’s not that easy to plan anything when you don’t get any into from the person you’re plan something for…“ Wink mit dem Zaunpfahl nannte man das.
„Kuala Lumpur“, murmelte sie.
„Pardon?“
„We can do the wedding in Kuala Lumpur. First of all it warm, so maybe we can organize it between 5th and 18th of febuary – between the Taipei and Singapore Super Show. Donghae and me, we’ve got lost somewhere with the bus and we’ve landed at this desert beach, with just some houses around. It was the first time he actually told me that he loves me… I think it would be nice to get offically married there.“
Cinna legte die Bürste weg und setzte sich auf den Hocker neben Mia.
„That’s perfect! So romantic!“
Mia hatte sogar noch das Busticket, den Strand würden sie wieder finden. Warm war schöner als kalt und sie könnten alles so … lebendig schmücken, mit Blumen und anderen Gewächsen und sie müsste keine Schuhe anziehen, weil ja Sand, was bedeutete, dass sie sich keine Sorgen machen müsste, dass ihr irgendwann die Füße wehtaten. Sie war so gut! Vor ihrem inneren Auge sah sie eine lange gedeckte Tafel am Strand, mit Fackeln und Orchideen.
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„Schatz! Wir heiraten in Kuala Lumpur!“
Diese Aussage führte dazu, dass er fast gegen die Wand gefahren wäre. Mia schaute ihn kritisch an.
„Wir sind schon verheiratet, so eine Aussage sollte dich nicht schocken!“
Hilfesuchend schaute Donghae zu Jiyong, doch der zuckte nur mit den Achseln.
„Ehm … Kuala Lumpur?“ Donghae versuchte es mit der Taktik ‚Zurück zum Wesentlichen‘.
„An dem Strand, an dem du mir das erste Mal gesagt hast, dass du mich liebst.“
„Ooooooh, ist das süß!“, kam es von Jiyong und auch Donghaes Gesicht hellte sich auf.
„Das ist eine hervorragende Idee!“, stimmte Donghae mit ein.
„Ich weiß.“
„Aber du hast mich an diesem Abend gehasst, weil wir uns verfahren hatten.“
„Don’t even go there. YOU wanted to take the bus, YOU told me to sleep because you’d stay up and YOU actually fell asleep too, that’s why we didn’t figured that we’ve left town.“
„Das kannst du vergessen, ICH wollte im Hotel bleiben. Wenn du einfach das getan hättest, was ich wollte, wäre gar nichts passiert!“, verteidigte sich Donghae. Mia wollte gerade zum Gegenschlag ausholen, als Jiyong sich zwischen die beiden drängte und die Arme um ihre Schultern legte.
„Ja, ja und wenn das alles nicht passiert wäre, hättet ihr jetzt keine Location zum Heiraten. Also alles gut, kommt, die Gäste sind bald da.“ Und damit führte er die beiden noch oben.
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Leeteuk, Eunhyuk, Sungmin und Ryeowook waren die ersten die da waren. Die Leute vom Catering standen mit einem Glas Sekt bereit, um die Gäste zu begrüßen.
„Mia, du siehst bezaubernd aus“, strahlte Leeteuk.
„Es ist unfassbar, dass sie nach diesem Tag überhaupt so aussehen kann! Wieso habe ich Augenringe und du nicht?“, fragte Ryeowook und zog an seinem Gesicht.
„Weil ich vom Herzen aus glücklich bin“, schleimte die Frau und küsste Donghae.
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Während sich Eunhyuk und Donghae in den Keller schlichen um das neue Gerät noch mal zu testen, setzten sich Leeteuk und Mia an das Klavier und spielten Weihnachtslieder.
„Kommt Jaejoong heute Abend?“ Mia schüttelte auf die Frage hin den Kopf.
„Irgendwie …“
„Ist es kompliziert zwischen euch“, beendete Leeteuk den Satz und sie nickte. Sie verbrachte gern Zeit mit Jaejoong, wenn sie alleine waren. Sie waren anders zueinander, wenn sie alleine waren und wenn sie mit anderen zusammen waren. Mal abgesehen davon mochte Donghae es nicht sonderlich, wenn Jaejoong in der Nähe war und sie konnte es sogar verstehen.
Nach und nach trudelten alle möglichen Leute ein. Die Mädels von SNSD und f(x) waren da, SHINee und 2PM folgten kurz darauf. Dann kam BoA und der Rest von Big Bang trudelte ein. Sie hatte auch einige der SM Choreografen und Tänzer eingeladen und bald war es ziemlich gefüllt in dem Haus.
Leeteuk klingelte mit einem Löffel gegen ein Glas, um die Aufmerksamkeit der anderen zu bekommen.
„Liebes Mihae, im Namen von allen bedanken wir uns ganz herzlich für die Einladung heute Abend! Da es an Weihnachten auch um Geschenke geht, haben wir alle uns zum Dank etwas überlegt. Mias Familie kommt ja nächste Woche und dann geht es in den Skiurlaub. Doch was braucht man in einem Skiurlaub? Na klar, Ausrüstung! Deswegen haben wir für euch Hosen, Snowboardhosen, Snowboard Schuhe und natürlich auch Snowboards anfertigen lassen, denn ja Mia, du wirst Snowboarden lernen. All das im SM-Couple-Design, damit die Paparazzi euch gut finden! Frohe Weihnachten!“
Tiffany, Amber und Victoria kamen mit den Sachen zu den beiden Gastgebern, die herzlich am Lachen waren. Donghaes Hose war Rosa, seine Jacke Blau, bei Mias Sachen war es umgekehrt. Hinten auf dem Rücken war das große SM Logo, was auch auf den Snowboards wieder zu finden war – Mias war wieder Rosa und Donghaes Blau. Darüber hinaus stand auf Mias Jacke ‚Mine‘ und auf Donghaes ‚Hers‘, was das Paar gut amüsierte.
„Wieso heißt es eigentlich Mihae?“, flüsterte ihr Donghae etwas schmollig zu.
„Wie sieht denn die Alternative aus? Dongia? Also bitte…“, sie rollte mit den Augen – darüber musste Donghae jetzt er mal nachdenken.
Da die anderen jetzt schon mit Geschenken angefangen hatten, konnten Mia und Donghae gleich weiter machen.
„Thank you guys so much. I could not think about something better than to spend Christmas with my family!“, begann Mia und ein ‚oooooh‘ ging durch die Menge.
„Donghae und ich haben für euch auch Kleinigkeiten geholt. Ihr findet sie unter den beiden Weihnachtsbäumen verteilt. Die Geschenke sind in euren Bandfarben eingepackt und mit euren Namen versehen. Alle die nicht zu einer Band gehören, schauen nach den weißen Geschenken.“
Was danach geschah ähnelte einer panischen Oster-Eier-Suche. Für Jiyong hatte Mia eine dicke Fellmütze geholt, die er anfangs gar nicht mehr abnehmen wollte, bis ihm so heiß unter dem Schädel war, dass er die Mütze zwangsabnahm. Die SNSD Mädels knuddelten Mia und zogen dann alle ihre Ohrringe an.
„Ich habe für jede von euch die Farbe persönlich ausgesucht. Ich hoffe ich habe sie gut getroffen“, erklärte die Deutsche.
„Total!“, kam es im Chor zurück.
In einer anderen Ecke hingegen fing wildes Gelächter und Mia hatte eine Vermutung wer da gerade sein Geschenk ausgepackt hatte.
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„Ernsthaft?!“
Wooyoung stand vor ihr mit einer Taschen— sagen wir einem kleinen, handlichen Sexspielzeug für Männer … für die Alleinnutzung. Man füllte es mit lauwarmem Wasser, was Mia natürlich vor ca. einer Stunde getan hatte, denn es war das letzte Geschenk, welches sie eingepackt hatte und dann konnte die Freude alleine schon losgehen.
„Ich dachte mir du hattest so lange keine Freundin mehr, dass es dir vielleicht … gut tut…“, grinste Mia und wurde sogleich über die Schulter geworfen.
„Donghaeeeeeee“, quietschte Mia.
„Sorry Schatz, ich misch mich da nicht ein“, lachte der Ehemann.
„Wooyoungshi, ich hab ein richtiges Geschenk für dich!“
Der Sänger hielt an.
„Ehrlich?“
„Ehrlich.“
Skeptisch ließ er sie runter. Mia eilte zum Baum und holte noch ein Geschenk.
„But it’s something funny too“, warnte sie ihn vor. Wooyoung nahm das Päckchen entgegen und schaute es an, als würde es beißen können.
„Open it.“
Es war eine Wollmütze mit einem Gesichtsschutz, der aussah wie ein Bart.
„Du hast es heute wirklich mit mir, huh?“, lachte Wooyoung, als er die Mütze aufsetzte und mit Vollbart vor ihr stand. Alle drum herum lachten fröhlich und Mia drückte ihn.
„Okay, irgendwie ist es cool“, gab er zu.
„Und so einen Bart wirst du niemals selbst züchten können – alle Koreaner werden dich neidisch angucken“, erwiderte Mia lachend.
„Are we too late?“
Die Deutsche drehte sich um und fand Bill und Tom vor sich. Ihr Hirn brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass sie tatsächlich gekommen waren und sie drückte beide an sich.
„Nein, ihr seid nicht zu spät. Frohe Weihnachten.“
„Frohe Weihnachten“, gaben die Zwillinge gleichzeitig zurück und legten ihre Mäntel ab.
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Es war einer dieser gelungenen Abende. Alle verstanden sich, es wurde getanzt und geplaudert, gegessen und getrunken und von allen Leuten, die sie in Korea kannte, gab es niemanden, den sie vermisste. Außer Jaejoong vielleicht ein wenig, aber das konnte sie ignorieren. Abende wie diese könnten einfach in der Zeit festfrieren, so dass sich niemals etwas ändern würde – außer vielleicht das Essen, nach 30 Jahren Bratwürstchen und Kartoffelsalat hatte sie vielleicht auch mal Hunger auf etwas anderes, aber nur vielleicht.
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Leeteuk wurde so ziemlich den ganzen Abend dazu geknechtet am Klavier zu sitzen und Weihnachtslieder zu spielen. Mia mochte den Klang von Klavier im Haus – ob sie es nun spielte oder jemand anderes war erst einmal sekundär.
„Das hast du wirklich super gemacht“, meinte Donghae und legte den Arm um sie.
„In Deutschland sagt man, man solle nicht den Tag vor den Abend loben. Noch besteht die Möglichkeit, dass das Haus abbrennt, ein Erdbeben kommt oder uns das Sondereinsatzkommando verhaftet.“
„Aber es ist doch schon Abend.“
„Bitte?“
„Du hast gesagt, man soll den Tag nicht vor den Abend loben. Es ist Abend, ich darf loben.“
„Get lost“ und damit beendete Mia die Diskussion lachend.