Es war 5 Uhr, als Laila die Augen aufschlug. Sie brauchte keinen Wecker, es war ihre gewohnte Uhrzeit. Sie zog sich Sportsachen an, kämmte sich die Haare und verließ ihr Zimmer. Das Wohnzimmer war ein komplettes Chaos. Der Aschenbecher quoll über, leere Bierdosen lagen überall, Teller mit mittlerweile angetrocknetem Essen standen auf dem Tisch. Laila war noch nicht wach genug um aufzuräumen. Es war jeden Morgen das Gleiche und ihr Vater stand meistens nicht vor dem späten Mittag auf. Bis dahin hatte Laila schon die Werkstatt aufgeschlossen.
Ihre Freunde fragten sie oft, wieso sie das machte und es war schwer zu erklären, da sie im Herzen koreanisch erzogen war und das eine Denkweise war, die man schwer jemanden vermitteln konnte. Ihr Vater hatte sie aufgenommen. Sie hätten Laila einfach liegen lassen können oder sie in ein Waisenheim geben können. Ihre Eltern hatten ihr das Leben gerettet und es war ihre Pflicht nun ihren Vater zu retten, seine Ehe und sein Ansehen. Also versuchte sie die heile Welt nach Außen zu präsentieren. Ihr war bewusst, dass dies nur bedingt funktionierte. Die Leute sprachen, wenn auch sie meistens nicht auf Laila direkt zugingen. Auch wusste sie, dass viele Mitleid mit ihr hatten, weil sie ihr Studium abgebrochen hatte, um das zu retten was noch zu retten war und sich dabei zu Tode arbeitete.
Laila war noch immer davon überzeugt das College zu beenden. Irgendwann.
Sie ließ das Chaos zu Hause hinter sich, zog sich ihre Kopfhörer auf und ging Joggen. Sie mochte diese Ruhe am frühen Morgen, wenn alles noch ruhig lag, kaum ein Auto unterwegs und alle noch mit Tau benetzt war. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, doch sie kannte die Wege im Schlaf und joggte ihre übliche Runde, bis sie zu dem kleinen See hinter dem Wald kam. Es war ein beliebter Ort für die jungen Leute um sich zu treffen und zu feiern. Laila feierte so gut wie gar nicht mehr, sie hatte schlicht keine Zeit dafür. Auch vergangene Nacht haben hier die Feuer gebrannt, die Brandstellen waren frisch und Müll lag noch herum. Sie joggte auf die andere Seite des Sees und machte Yoga. Yoga war etwas, was sie vor einigen Jahren für sich entdeckt hatte, was sie beruhigte. Als Turnerin hatte sie mit den Übungen wenig Probleme, doch es war ruhiger als Turnen, es ging tiefer in die Seele.
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Als sie zurück nach Hause kam, war es fast 7 Uhr. Jeden Morgen vollzog sie dieses Ritual, das war die Zeit, die sie für sich beanspruchte. Nachdem Laila geduscht hatte und zurück in ihr Zimmer ging, sah sie schon drei verpasste Anrufe auf Skype von ihrem Cousin Minsoo. Er war nur ein Jahr älter als sie und sie waren in den gleichen Kindergarten und zur gleichen Schule gegangen. Sie rief ihn zurück, setzte sich jedoch vor dem Spiegel um sich die Haare zu machen. Der Anruf wurde abgenommen.
„ Mini, weißt du eigentlich wie früh es ist? Okay, ich weiß, dass du weißt, dass ich wach bin. Nichts desto trotz wäre es wohl passender etwas später anzurufen – du weißt wie viel Frauen morgens zu tun hatten.“
Minsoo und sie hatten viel Kontakt. Er war gerade in dieser Alpha-Männchen Phase, feierte viel, gelte sich die Haare und zog sich an wie ein Idol. Dennoch war er ihre Verbindung zu Korea und ihrer Familie, die sie im Moment mehr denn je vermisste.
„ Happy Birthday Lala.“
Vor Schreck fiel ihr die Haarnadel aus der Hand. Es gab nur einen Menschen, der sie so nannte.
„ Jiyong?“
Ungläubig drehte sie sich um und ein grinsendes Gesicht strahlte ihr von dem Bildschirm entgegen.
„ Ich habe das Handy deines Cousins gestohlen, ich hoffe es stört dich nicht?“
Jiyong alias G-Dragon. Bandleader von Big Bang, Designern, Produzent, Hotelbesitzer. Er war früher in der gleichen Klasse gewesen, wie ihr älterer Cousin Joonho und war oft bei ihnen zu Hause gewesen. Laila hatte mit bekommen, wie er Trainee wurde. Er war besessen von Musik gewesen und letztendlich hatte es sich ausgezahlt.
Sie starrte ihren Computer an, völlig unfähig etwas zu sagen.
„ Es ist eine Weile her, nicht wahr?“
„ Wieso rufst du an?“
Sie hatte seit Jahren nicht mehr von ihm gehört – abgesehen von den Presseberichten.
„ Zum einen wollte ich dir zum Geburtstag gratulieren, zum anderen hat Minsoo mir von deiner Lage erzählt …“
Was interessierte es ihn, in welcher Lage sie sich befand? Sie sprach es nicht aus, doch hatte sie auch wenig Lust auf einen Mitleidsanruf.
„ Und? Möchtest du dich über mich lustig machen oder willst du mich bemitleiden?“
„ Weder noch, ich möchte dir einen Job anbieten.“
Laila mochte es nicht so überrumpelt zu werden. Einen Job? Was sollte das für ein Job sein, dass er dafür extra ein armes Mädchen in Amerika anrief? Doch sein Gesicht war ernst, so ernst man jemanden nehmen konnte, der blond gebleichte Haare mit pinken Spitzen hatte.
„ Was für einen Job?“
„ Tust du mir einen Gefallen und setzt ein Headset auf?“
Laila stutzte, war das tatsächlich ein ernstes Gespräch? Sie nickte und schaute sich nach ihrem Headset um
„ Ich hoffe du verstehst, dass es sich hier um ein sehr vertrauliches Gespräch handelt“, sagte er, nachdem sie ihr Headset gefunden hatte.
„ Ein vertrauliches Gespräch von einem gestohlenen Telefon. Du willst nicht, dass ich jemanden für dich umbringe, oder?“
Jiyong lachte und schüttelte den Kopf.
„ Nein, nichts dergleichen, wenn auch sehr privat. Nun, du weißt, dass ich ziemlich bekannt bin…“
„ Ja, du gehörst zu Super Junior.“
Wieder lachte er. Er hatte so ein fröhliches, ehrliches Lachen. So war er schon als Kind gewesen. Wenn Jiyong lachte, lachten alle. Er hatte diese ansteckende Art.
„ Jedenfalls beschränkt es mich in meinen privaten Aktivitäten. Überall sind Augen und Ohren. Ich gebe zu etwas unentschlossen zu sein in meinen … nennen wir es sexuelle Auslebungen. Du weißt wie verurteilend unsere Gesellschaft gegenüber Homosexuellen ist und es ist nicht das, was auf mich zutrifft. Ich liebe Menschen, Männer und Frauen und wenn ich einen guten Abend habe, dann möchte ich jemanden mit nach Hause nehmen, egal welchem Geschlecht er angehört. Es gab zu oft Situationen, in denen es fast aufgeflogen wäre. Ich möchte daher eine offizielle Beziehung haben, jemand der mich begleitet, mir Essen bringt, an meiner Seite ist. Die heutige Gesellschaft hat gelernt mit Idols in Beziehungen umzugehen, sie gar zu unterstützen. Natürlich muss ich mit einem finanziellen Einbruch rechnen, wobei das wohl kaum der Rede wert ist, das die Aktivitäten mit Big Bang nur ein Teil meines Vermögens ausmacht. Dafür gewinne ich eine private Freiheit, die ich wahrscheinlich noch nie so hatte.“
Laila schaute ihn schweigend an und fühlte sich wie in ‚The fifty shades of grey‘ versetzt.
„ Du inszenierst einen Skandal, um einen größeren zu verbergen“, bemerkte sie und er nickte.
„ Und du sollst dieser Skandal sein.“
Ihre Gedanken ratterten, wie ein gut laufendes Uhrwerk und dennoch schienen die Zeiger nicht richtig zu stehen.
„ Aber … ich bin keine Koreanerin. Die Gesellschaft ist Ausländern gegenüber abgeneigt …“ Und das war nur eine der vielen Befürchtungen, die sich gerade in ihrem Kopf chronologisch sortierten.
„ Doch sprichst du in einem perfekten Koreanisch gerade zu mir. Ich bin außergewöhnlich und genau das erwartet man in meiner Beziehung. Meinst du es wäre glaubwürdig, wenn ich eines dieser süßen, kleinen, koreanischen Mädchen als Freundin hätte? Wohl eher kaum. Laila … du bist wunderschön. Du hast dieses perfekte, kleine Gesicht, diese großen Augen und du bist Koreanerin.“
„ Wieso ich – abgesehen von dem kleinen Gesicht?“
Laila war klein, sie war 1,63cm und sie war dünn, aber sie war auch Turnerin. Sie war in Korea aufgewachsen, mit dem amerikanischen Fastfood konnte sie nie viel anfangen und noch immer kochte sie Zuhause koreanisch, auch wenn das Arlene, der Freundin ihres Vaters, wenig passte. Die Leute bezeichneten sie oft als ‚Puppe‘, kleines Gesicht, dürr, große Augen, langes braunes Haare. Doch die Vorstellung, dass man sie auf einen Kaminsims stellte und ab und an die Haare bürstete, machte Laila Angst.
„ Du bist ein ungeschriebenes Blatt. Wenn die Leute nach dir forschen – und das werden sie – werden sie nur wissen, dass du ein Findelkind bist, dass in Seoul aufwuchs, mit mir zu Schule ging und dann nach Amerika umzog. Dort warst du eine hervorragend Turnerin, hast ein Stipendium bekommen, hast das College abgebrochen um deinem kranken Vater dabei zu helfen den Laden zu leiten. Du hast keine Verbindung zu Kpop, keine peinlichen Bilder im Internet, keine Skandale außer das du Vegetarier warst. Ich kenne dich dein ganzes Leben lang, ich kenne deine Familie und ich weiß, dass ich dir vertrauen kann.“
Sie wusste nur nicht womit sie dieses Vertrauen verdient hatte.
„ Was ist mit meinem Vater?“
„ Lala, du hast das College für ihn abgebrochen. Du kamst nach Hause und es hat sich nichts geändert. Vielleicht ist es das, was er braucht, um wieder auf die Beine zu kommen und es ist an der Zeit, dass du anfängst wieder dein eigenes Leben zu leben.“
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Eine halbe Stunde später stand sie vor dem Haus ihres besten Freundes Eric. Die Montgomerys waren wie eine zweite Familie zu Laila. All die Jahre hatten sie sich um sie gekümmert, wenn Zuhause alles chaotisch war. Mit Eric war sie in eine Klasse gegangen. Er hatte an er U-Pen in Philadelphia Betriebswirtschaft studiert. Sein Vater Sam hatte einen der größten Handwerksbetriebe der Gegend und Eric sollte ihn eines Tages übernehmen.
„ Why are you standing outside?“, rief Eric ihr zu. Er war groß, fast 1,90 cm und somit überragte er Laila um Köpfe. Er war hübsch, hatte Strohblonde Haare und dieses breite Grinsen. Früher hatte man sie oft für ein Paar gehalten, doch sie waren nie eins gewesen. Manchmal fragte sie sich wieso.
„ I guess I forgot to ring the bell…“
Morgens trafen sie sich immer um in Nudy’s Café zu frühstücken. Es war Sonntag, heute blieb die Werkstatt zu, doch Frühstück stand dennoch auf der Tagesordnung.
„ Hey my birthday-girl!“ Eric kam zu ihr und drückte sie. Noch immer total irritiert von dem Gespräch mit Jiyong fühlte sie sich wie in einem Paralleluniversum.
„ Thanks.“
„ So, ready for some cake? Today everything’s on me!“
„ Eric … you don’t have to.“
„ I know, but I want to.“
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Sie saßen an ihrem gewohnten Tisch. Das Wetter war schön, man konnte endlich wieder draußen sitzen und sie genossen die Sonne. Laila erzählte Eric von dem Gespräch mit Jiyong. Eric wusste alles über sie und sie hatte das ungute Gefühl, dass sie explodieren würde, wenn sie mit niemanden darüber sprach.
„ Are you kidding me?! Tomorrow?! Laila, you can not really consider this!“
Jiyong hatte ihr für Morgen Mittag ein Flugticket nach Seoul bei der Delta hinterlegt. Sie musste sich schnell entscheiden.
„ Why not? I could start a new life, maybe even go back to University. This is an opportunity Eric … to leave all this mess behind.“
„ Leaving your Dad behind?“
„ Was it any good that I came back? Have I lead him to the right path again? Maybe it’s time for a change, for me and for him.“
„ And what about me?“
Eric schaute sie an mit diesen großen Augen, in ihnen lagen Vorwurf und Verrat.
„ You were just fine, when you’ve been in Philly. We can chat and talk.“
„ But it will not be the same…“
„ I know.“
Gut, der einzige Menschen, mit dem sie darüber sprechen wollte, hasste die Idee. Sie selbst hingegen fand es einfach nur verrückt. Diese ganze Idee hatte Argo-Charakter.
„ Do you have to do … something with him?“
„ No!“ Laila lachte. Natürlich, Händchen halten, mal ein Bussi. Beziehungen in der Öffentlichkeit in Korea waren bei weitem nicht so öffentlich wie in Amerika.
„ How much will you get paid?“
„ I don’t know.“
„ Where will you live?“
„ I don’t know.“
„ Don’t you think it’s quiet a lot of questions you can’t answer to decide something like that?“
„ I haven’t decided anything yet.“
Laila fühlte sich wie in einem Kreuzverhör. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde, dafür wusste sie zu genau, was sie hier erwartete und die Chancen, dass Jiyongs Plan schlimmer war, waren verschwindend gering.
„ So if this might be your last day here we should go to the lakehouse.“ Erics Eltern hatten knapp eine Stunde von West Chester ein Haus am See. Inzwischen vertrauten sie ihnen, dass sie alleine dort hin durften.
„ I can’t. There is this truck I gotta fix…“
„ No working on sundays – praise the Lord! And it’s your birthday! And maybe your last day here. There’s no way of talking you out of that.“
Mit einem Seufzer gab sie nach.
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Nach dem Frühstück fuhren sie bei Laila vorbei, damit sie ein paar Sachen zusammen packen konnte.
„ Wo bist du gewesen?“
Ihr Vater saß auf der Couch und schaute ein Drama auf KBS. Arlene war wohl nicht da.
„ Frühstücken mit Eric – so wie jeden Morgen.“
Sie hatte nun wirklich keine Torte und einen Clown erwartet, aber zumindest eine etwas freundlichere Begrüßung wäre ihr lieb gewesen.
„ Was hast du vor?“
„ Wir fahren an den See.“
„ Das kommt nicht in Frage! Heute ist dein Geburtstag, du hast gefälligst bei deiner Familie zu sein!“
Laila stoppte in ihrer Bewegung und drehte sich zu ihrem Vater, unfähig in Worte zu fassen, was ihr Herz gerne sagen würde.
„ Es ist ein Tag wie jeder andere. Ich würde gerne zum See.“
Ihr Vater murmelte etwas vor sich hin.
„ Aber wehe du kommst zu spät nach Hause!“ Da kam der Koreaner in ihm zum Vorschein: unverheiratete Töchter hatten nicht draußen rumzulungern.
„ Nein, Vater.“
Kein Geburtstagsgruß, kein Geschenk. Sie ging zu ihrem Zimmer und schloss es auf. Sie hatte Arlene mehrere Male dabei erwischt, wie sie Lailas Zimmer auf den Kopf gestellt hatte, auf der Suche nach Geld. Seither schloss sie ihr Zimmer ab, auch wenn sie das Geld ohnehin woanders versteckte. In den letzten Jahren hatte sie ein ziemlich gutes Prinzip entwickelt. Sie überwies das Geld für die Hypothek, das Telefon, Strom und die Miete für die Werkstatt. Dann zahlte sie jeden Monat 300 Dollar dem Supermarkt, wo ihr Dad und Arlene für einkaufen gehen konnten, doch Alkohol mussten sie extra zahlen. Laila wollte sicher sein, dass ihr Dad zu essen hatte, nicht dass er noch mehr Geld hatte um sich die Lichter auszuschalten. Der arme Besitzer von dem Supermarkt hatte sich einiges anhören dürfen, doch hatte er Lailas Bitte immer respektiert.
Der Rest aus der Werkstatt, der übrig blieb, wurde gespart. Das Geld was sie vom Kellnern bekam behielt Laila, sie musste ja auch etwas Geld haben und sie legte es teilweise zurück, falls etwas kaputt gehen sollte. In ihren Augen ging sie sehr verantwortungsbewusst mit der Situation um.
Laila packte eine kleine Tasche zusammen, mit Badesachen und Wechselklamotten. Der See war zwar noch kalt, doch die Sonne schien.
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Es war ein entspannter Tag. Eric und Laila lagen auf dem Steg und genossen die warmen Sonnenstrahlen.
„ Remember the first time we came here without my parents and we were so freaked out that we left all lights on the whole night?“, erinnerte sich Eric.
„ It was just because you wanted to watch ‚I know what you did last summer‘.“ Sie waren 15 gewesen und hätten sich fast in die Hosen gemacht.
„ Yeah, we were so afraid that the killer would come for us…“
Sie hörte wie er aufstand und öffnete ein Auge. Humpelnd kam er auf sie zu.
„ Don’t you dare …“
Zu spät! Eric hatte sie schon hoch gezerrt, über die Schulter geworfen und sprang mit ihr ins Wasser – verfolgt von einem hohen Quietschton, der hundpfeifentauglich wäre. Das Wasser war noch bitterkalt, auch wenn man sich daran gewöhnte, war man erst einmal drin.
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Am Abend bestellten sie zu Essen, oder versuchten es viel eher.
„ Damn“, sagte Eric und hielt den Hörer weg.
„ She said their driver’s got sick, they can’t deliver. We would have to pick it up.“
„ No deal, I’m dying for their pizza.“
Also setzten sie sich ins Auto und fuhren los. Knapp eine dreiviertel Stunde später kamen sie wieder am Haus an.
„ Didn’t we leave some lights on?“ Laila schaute zu dem Haus, das völlig im Dunkeln lag. Eric zuckte nur mit den Schultern.
„ Don’t tell me you’re still afraid the killer will get us?“
„ Very funny…“
Sie gingen die Treppe hoch und schlossen die Tür auf. Als Laila den Lichtschalter betätigte sprang eine Meute auf und erschreckte sie damit zu Tode.
„ Surprise!“
Die Anlage wurde voll aufgedreht und unzählige Freunde kamen, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren.
„ I feel betrayed by Mrs Ippolito“, gab Laila zu und schaute argwöhnisch zu der Pizza.
„ You wouldn’t think we’ve forgot your birthday!“ Hanna nahm Laila in den Arm. Ihr folgten Blair und Sophie. Seit der High School waren sie ein Vierergespann gewesen, auch wenn nun alle ihren eigenen Wege gingen.
„ Somehow I’m getting the feeling I’ll be late tonight…“
Nicht das sie davon ausging, dass ihr Vater das groß mitbekommen würde. Es gab Torte und die Jungs hatten den Grill angeworfen. Die ersten Burger waren schon fast fertig, was für die kurze Zeitspanne ziemlich beeindruckend war. Es war eine Feier wie immer. Alle waren ausgelassen, plauderten und tranken vielleicht einen zu viel. Laila war bewusst, dass sie hier ein Leben zurück lassen würde, doch während alle anderen danach schauten auf ihren eigenen Beinen zu stehen, lief sie noch immer auf den Stelzen ihres Vaters. Sophie war gerade nach New York gezogen und arbeitete in einer Anwaltskanzlei. Hanna hatte sich nach dem College ein Jahr Auszeit genommen und war durch Europa gereist und Blair hatte Lehramt studiert und würde bald nach Seattle ziehen, um dort eine Stelle anzunehmen. Laila war die einzige, die keinen fertigen Abschluss hatte und noch immer in West Chester hockte. Sie hatte hervorragende Noten gehabt, jedes Krankenhaus in Amerika hätte sich nach ihr die Finger geleckt, um sie als Assistentsärztin zu bekommen. Nun hatte sie eine neue Gelegenheit etwas aus sich zu machen, neue Möglichkeiten auszuschöpfen.
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Später am Abend saß Laila mit ihren drei Freundinnen am Steg.
„ Hey guy, I’ve gotta tell you something…“
„ Your pregnant.“
„ From Eric?“
„ And the baby’s got three eyes?“
Die Freundinnen giggelten fröhlich. Laila hätte wissen müssen, dass je später der Abend wurde und der Alkoholspiegel dazu proportional anstieg, dass eine ernsthafte Unterhaltung ein reines Wunschdenken war.
„ Not quiet … I’ll be going back to Korea tomorrow.“
„ What?!“, kam es aus den Mündern der dreien, gefolgt von einem, „Why?“
„ I can not say anything right now, because I don’t know how he will handle it …“ Wenn sie wirklich eine Prestige-Beziehung mit Jiyong einging, musste sie schon jetzt anfangen das Netz zu spinnen. Der einzige, der die Wahrheit kannte, war Eric.
„ He? So it’s about a boy?“, fragte Blair.
„ How long is this going on now?“
„ Quiet a while. We were seeing each other, when he was in the States, but we think it’s time to go to the next level.“
„ How is he? Is he short?“, wollte Hanna wissen, ganz im Klischee, dass Koreaner klein waren.
„ Well, you know not all koreans are short, in this case he is …. kinda, but he’s taller than me, so I guess it’s okay.“
„ You’re so korean!“, sagte Hanna und die Mädels giggelten.