Die Party war noch voll am Laufen, als Jiyong und Skye ins Loft zurückkehrten. Um einiges entspannter als zuvor und sie gönnten sich einen Drink – heute würde keiner mehr fahren.
„Hey Jennie, komm mal her!“, rief Ji und nahm Skye bei der Hand.
Jennie und Lisa kamen zu dem Paar.
„Das Loft ist so cool! Wir wollen auch so was – hi, ich bin Lisa!“ Die Sängerin reichte Skye die Hand. Sie war beschwipst, aber lustig und Skye lachte, angesteckt von ihrem heiteren Gemüt.
„Du musst wohl Skye sein.“ Taeyangs Gewitterwolke war zu Jennie gewandert und sie betrachtete Skye von oben bis unten.
„Netter Knutschfleck.“
„Ist von Siwon.“
Damit hatte die junge Sängerin nicht gerechnet und die steinerne Fassade bröckelte kurz. Jiyong fing an zu lachen.
„Ist das ein Herz?“, fragte Lisa fasziniert und schaute sich Skyes Hals nun etwas genauer an.
„Ja, er ist sehr talentiert“, erwiderte Skye.
Später wartete Skye vor der Toilette und Jennie kam heraus.
„Ich hatte gedacht du bist hübscher“, sagte Jennie zu der Älteren.
„Du musst dich nicht so anstrengen“, erwiderte Skye.
„Bitte?“
„Ich verstehe schon, er ist dein Oppa, du hattest jetzt was? Acht Jahre Zeit? Und er hat immer nur das Kind in dir gesehen. Ich versteh schon, es ist hart. Aber lass deinen Frust nicht an mir aus.“
„Weißt du, das mit dir und ihm wird nicht lange halten.“
„Neid ist eine aufrichtige Form der Anerkennung.“
Jennie wurde rot vor Wut, doch sie sagte nichts mehr und stapfte davon.
„I’m sorry. She can be a little bit …“, Lisa schien nach einem passenden Wort zu suchen.
„Bitchy?“
„Yeah, that’s the word I guess“, erwiderte sie lachend.
Dafür dass Skye diese Beziehung gar nicht wollte, nahm sie das Ganze jetzt doch ziemlich ernst. Andererseits, wie würde es aussehen, wenn sie sich fertig machen ließ? So war sie nicht. Ja, sie hatte ein schlechtes Gewissen gehabt, als sie dachte, dass sie ihn von Kangins Geburtstag abhalten würde, aber das war eine Sachen zwischen ihr und ihm und nicht dem Rest der Welt.
Das Schlimme war, dass Skye, Mia und Siwon um 5 Uhr aufstehen musste. Siwon und Mia hatten ein Fotoshooting im Lotte Department Store und das fand statt, bevor der Laden offiziell aufmachte und das war um 10 Uhr.
Jiyong hatte bei Skye geschlafen und sie versuchte so leise wie möglich aufzustehen, was natürlich nicht funktionierte.
„Geh nicht“, murmelte er ins Kissen und hielt sie am Arm fest. Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn und dann war er auch schon wieder eingeschlafen.
Manche waren sogar immer noch wach und saßen an dem großen Esstisch. Überall schliefen Leute. Man könnte meinen es war eine Uni-Party. Da sah man solche Szenarien öfters. Skye schaute auf das Fenster. Das Eis war geschmolzen, wenigstens konnten sie fahren.
„Du siehst aus, wie ich mich fühle“, stellte Mia fest als sie Skye sah.
„Ich sehe aus wie ich mich fühle“, erwiderte sie grinsend. Siwon sah auch nicht viel besser aus, zumal er sich ein Zimmer mit Kyuhyun und Heechul geteilt hatte. Mia und Siwon betrachteten sich eine Weile.
„Das bekommen unsere Stylisten nicht hin oder?“, fragte Mia und Siwon schüttelte den Kopf.
„Solang sie nicht zaubern können…“
„Okay, wer ruft Kim an und stellt sich krank?“
„Du, bei dir stellt er weniger Fragen“, bemerkte Siwon.
Früher wäre es undenkbar gewesen, dass sie sich vor einem Termin drückten, doch heute dachten sie sich: Wir haben genug geschafft, quälen können sich die jungen Leute.
Skye beobachtete die beiden aus sicherer Entfernung. Es war wie damals, wenn man den Eltern weiß machen wollte, das man zu krank für Schule sei. Okay, Mia war etwas heißer – aber auch nur weil sie bis um 3 Uhr Karaoke gesungen haben. Während sie mit Kim telefonierte, hatte sich Siwon Pfeffer auf den Hand gestreut und unter Mias Nase gehalten, woraufhin sie einen Nießanfall bekam. Das reichte um Kim zu überzeugen den Termin zu verschieben.
Daraufhin schmiss sie Donghae aus dem Bett.
„Komm, wir müssen nach Hause bevor die Kids aufwachen.“ Donghae wirkte nicht überzeugt, beugte sich aber bei der Aussicht auf sein eigenes Bett.
„Wann soll ich später ins Büro kommen?“, fragte Skye.
„Büro? Ich bin krank, du bringst mir um 13 Uhr etwas zu essen“, erwiderte Mia grinsend und winkte ihr zum Abschied.
Zum Glück hatte Skye sich noch nicht fertig gemacht und kletterte wieder zu Jiyong ins Bett.
„Das war aber ein schnelles Fotoshooting“, nuschelte er und zog sie zu sich.
„Mia und Siwon drücken sich.“
„Kann ich verstehen.“
Nichts hätte ihn jetzt zu einem Shooting bewegen können.
„Es ist warm“, beschwerte sich die Amerikanerin. Die Heizung war an und dann auch noch diese ganze Körperwärme.
„Da hab ich eine Idee“, meinte er und begann sie auszuziehen.
Gegen 9 Uhr war Eunhyuk schon wieder wach genug um alle raus zu scheuchen. Ryeowook und Sungmin halfen mit dem Aufräumen und machten Frühstück.
„Skye, aufstehen, Frühstück!“, rief Eunhyuk und machte achtlos ihre Tür auf, weil er nicht an Jiyong gedacht hatte. Panisch blieb er stehen und sah die beiden Nackten im Bett liegen.
„Entschuldigung!“, rief er nur und schloss die Tür eilig.
„Was ist los?“, fragte Ryeowook von unten.
„Dieses Bild werde ich nie, nie, nie wieder aus dem Kopf bekommen. Niemals.“
Nun war das Paar auch wach und zog sich etwas an. Skye brauchte eine Dusche, doch Frühstück hörte sich super an.
„Kannst du auch klopfen?“, fragte sie Eunhyuk, als sie sich an den Tisch setzte.
„Ich konnte ja nicht wissen, dass ihr beiden Adam und Eva spielt während hier 30 Leute rumliegen. Sonst wer hätte rein kommen können“, verteidigte sich der Rapper, der den Schock noch nicht gänzlich verdaut hatte.
„Dann hätte sonst wer sich glücklich geschätzt“, erwiderte Jiyong grinsend.
„Okay, vielleicht sollten wir Regeln aufstellen“, forderte Eunhyuk und Ryeowook holte eine große Tafel, die an der Wand hing und bislang leer war. Eunhyuk nahm sich die Kreide und schrieb ‚Nicht nackt im Bett schlafen‘ auf die Tafel. Skye nahm ihm die Kreide ab, strich seinen Satz durch und schrieb ‚An geschlossenen Türen klopfen‘. Leeteuk beobachtete das Ganze und grinste.
„Also, wer ist für ihre und wer für meine Regel?“, fragte Hyukie in die Runde, sicher, dass seine Bandkollegen zu ihm halten würden.
„Also ich schlafe auch manchmal nackt, klopfen finde ich besser“, meinte Heechul und Eunhyuk verzog das Gesicht.
„Was?! Du hast gefragt.“
„Vielleicht sollten wir ein Zeichen ausmachen, wenn jemand von uns jemanden dabei hat, damit wir dann generell nicht stören“, schlug Leeteuk vor und die anderen nickten und einigten sich auf die gute alte Sockenmethode. Eunhyuk schieb ‚Socke an Tür wenn nicht alleine‘ auf die Tafel.
„Aber können wir uns darauf einigen, dass nicht nackt durch die öffentlichen Bereiche gegangen wird?“, fragte er.
„Sind wir ein Museum? Öffentliche Bereiche? Wirklich?“, kam es von Kyuhyun.
„Jeder weiß was ich meine.“
Und so kam ‚Außerhalb des Schlafzimmers nicht nackt bewegen‘ zu den Regel dazu. Es folgten ‚Wer das letzte Bier trinkt muss neues Kaufen‘, ‚Mit Tampons wird nicht gespielt‘, ‚Wer im Stehen pinkelt klappt die Klobrille hoch‘ und ‚Wenn ein Mitbewohner zum Vampir wird, darf man ihn nicht töten‘ – darauf bestand Leeteuk.
Jiyong saß ruhig dabei und grinste bei der ganzen Diskussion, hielt sich aber raus – nicht sein Dorm, nicht seine Regeln. Nachdem alle Regeln feststanden, beschrieb Ryeowook die Tafel noch mal ordentlich. Siwon und Kyuhyun standen vor den fertigen Regeln.
„Davon darf nie jemand erfahren“, meinte Siwon.
„Auf gar keinen Fall.“
„AHA!“
Alle schreckten zusammen, als Kim die Tür aufgezogen und in das Loft gesprungen war.
„Wa-was tust du?“, fragte Leeteuk und hielt sich das Herz.
„Euch dabei erwischen wie ihr blau macht!“
Alle schauten sich fragend an. Dem Loft sah man die Party nicht mehr an. Kanging, Shindong und Yesung waren auch schon weg. Der einzige, der nicht so ganz ins Bild passte, war Jiyong.
„Wo ist Mia?“
„In ihrem Bett Herr Kim. Ihr geht es nicht gut. Ich war um 5 Uhr bei ihr Zuhause, um sie abzuholen, aber sie hat kaum ein Wort rausbekommen. Sie sagte das Fotoshooting hätte sich verschoben und das Sie mir den neuen Termin geben würden, damit ich den Terminplan ändern kann. Ich habe gerade die Mails bearbeitet und fahre bald zu ihr, um ihr etwas zu essen zu bringen, da Donghae laut Plan bei einer Radiosendung ist. Soll ich ihr noch etwas ausrichten?“
Skye zuckte nicht einmal mit der Wimper und ließ ihren Charme spielen.
„Sie macht das wahnsinnig gut“, flüsterte Ryeowook zu Kyuhyun, der ihn unter dem Tisch trat.
Kim stutzte, irgendwie war das nicht die Szene, die er gedacht hatte zu finden. Jemand hatte ihm etwas von einer wilden Party gesagt.
„Wolltet ihr gestern nicht feiern?“, fragte er, noch nicht ganz überzeugt.
„Wir haben gefeiert, aber dann kam die Warnung von Eisregen und wir sind gegen 23 Uhr hier gewesen, gerade noch rechtzeitig. Eine halbe Stunde später war alles eine Eisbahn“, erklärte Leeteuk und schenkte seinem Manager eine Tasse Kaffee ein.
„Und was tust du hier?“, fragte Herr Kim Jiyong.
„Skye hat für uns ein paar Verträge geprüft. Da Mia krank war, habe ich gesagt, dass ich sie abhole und zum Anwalt bringe.“
Er klopfte ein einen Stapel Papiere, die eigentlich das Script für Siwons neues Drama waren, doch sie lagen verkehrt herum und man sah nur die weiße Rückseite.
Kim schaute sich immer noch skeptisch um und suchte nach Hinweisen um die Bande zu überführen.
„Na gut, dann scheint es wohl so zu sein. Skye das Shooting ist auf Dienstag verschoben.“
„Danke Herr Kim, ich trage es entsprechend ein.“
Der Manager leerte seine Tasse, schaute noch mal in die Runde und verabschiedete sich dann. Als das Tor hinter ihm zu fiel, hob Heechul den Arm um den anderen zu bedeuten kein Mucks von sich zu geben und er schlich zum Fenster, um zu sehen wann Kim in sein Auto einstieg. Nach ein paar Momenten gab er das Startzeichen und alle fingen an zu jubeln und klopften Skye auf die Schulter.
„Du bist total durchtrieben – I like it“, meinte Jiyong.
„Thank you Mr J“, erwiderte sie und gab ihm einen Kuss.
Pünktlich um 13 Uhr stand Skye mit Essen vor Mias Eingangstür. Die Haushälterin öffnete ihr. Mia lag auf der Couch und freute sich über die Pizza. Skye erzählte ihr von dem Trubel im Loft und ihre Chefin war sichtlich amüsiert.
„Dieser arme Kerl. Er denkt immer noch, dass er sie durchschaut hat und ihnen einen Schritt voraus ist, doch sie kriegen ihn immer wieder dran“, meinte Mia und dippte ihren Rand in die Knoblauchsoße.
Skye erzählte ihr auf von der Begegnung mit Jennie, doch sie winkte ab.
„Ignorier sie. Sie ist nur nett zu Leuten, von denen sie denkt, dass sie einen Vorteil bekommt. Mit mir hat sie auch versucht so Spielchen abzuziehen. Sie ist schon immer in Jiyong verknallt und ich glaube, der einzige, der es nicht sieht, ist er.“
Wenigstens war Skye jetzt beruhigter als vorher. Sie hatte Angst gehabt für ihre harschen Worte eins auf den Deckel zu bekommen, aber man musste wohl ab und an die Ellenbogen ausfahren.
„Was machen wir heute noch?“, fragte Skye.
„Wir? Wir gehen shoppen. Sonst mache ich heute gar nichts mehr, nach dieser Nacht.“
Gemeinsam fuhren sie zur Lotte World Mall.
„Dadurch dass es so viele sind, haben wir beschlossen zum Geburtstag nicht mehr eigene Geschenke zu holen. Wir legen alle zusammen und dann müssen wir uns nur eine Sache ausdenken“, erklärte Mia, die Kyuhyuns Geburtstagsgeschenk abholen wollte.
„Donghae und ich schenken uns trotzdem was, aber mit den anderen wurde es zu stressig und es geben viele lieber einen kleinen Betrag und man kann etwas Großes kaufen, als wenn jeder eine Kleinigkeit holt.“
„Und was holt ihr ihm?“, fragte Skye und Mia grinste.
„Okay, wir haben da ja dieses große Gelände und wir werden ihm einen Game Room einrichten. Ein Freund von Kyu ist Künstler, er macht so verrückte Sachen mit Blacklight Colors und er malt den Raum an, wie eine Szene aus Starcraft. Unten im Boden kommen die Blacklight Leisten hin. Und wir holen im eine VR Brille, die neuste von HTC.“
„Das ist aber cool!“
Kangin hatten sie ein Flugticket für zwei nach Paris geschenkt, da er wohl mal eine Europatour machen wollte. Skye fand es eine schöne Idee mit dem einen großen, anstatt viele kleine Wünsche zu erfüllen.
„Die anderen hoffen, dass Kyu den Raum brüderlich teilt – ich glaube das nicht“, erzählte Mia und lachte.
„Wahrscheinlich lässt er eine Tresortür anbringen, mit Augenscanner und so einen Quatsch.“
„Was habt ihr für Siwon geplant?“, fragte Skye, denn der hatte auch bald Geburtstag.
„He’s getting a bed“, antwortete Mia grinsend.
„A bed?“
„A bed. Siwon war mit mir mal in Deutschland und ein Freund von mir ist Schreiner, er hat praktisch jedes Möbelstück bei sich zuhause selbst gebaut. Er hat ein Bett, vier Baumstämme und die Liegefläche ist mit Seilen daran verbunden, so dass es pendeln kann. Siwon war völlig aus dem Häuschen. Letztes Jahr hat er ein Haus auf Jeju gekauft und das Bett wird dort aufgebaut.“
Skye schüttelte den Kopf, was für tolle Ideen. Andererseits, was schenkte man Leuten, die alles hatten? Sie selbst hatte keine Ahnung, was sie Jiyong schenken könnte, doch bis seinem Geburtstag war er auch noch etwas hin. Was die anderen wohl Mia holen würden? Sie würde Zuhause mal nachhaken.
Wenn man schon mal in der Lotte World Mall war, konnte man auch für sich selbst shoppen gehen. Das Schöne war, dass sie hier einen Shoppingservice hatten, wie in Disneyland, wenn alle Einkäufe ins Hotel geliefert wurden. Alles was Mia in einem Laden kaufte, wurde zu einer Sammelstation gebracht, wo sie es später abholen konnten. Auch Skye kaufte Klamotten ein, um wieder etwas mehr in den koreanischen Trend zu passen. Auf Fiji war man froh für alles, was man nicht an hatte, deswegen war ihr Kleiderschrank gerade ziemlich leer. Und sie musste jetzt mit so einem Fashion-Gott wie G-Dragon mithalten, wobei … wollte sie da mithalten? Durch ihren Kopf schwirrten so alle möglichen fragwürdigen Outfits. Nein, okay, sie wollte da nicht mithalten.
Nach der Mall ging es ins Loft. Die Jungs waren ausgeflogen und die beiden konnten die Sachen ausladen. Mia führte Skye zu dem geheimen Zimmer für Kyuhyun.
„Wollen wir uns über die Bar im Keller unterhalten?“, fragte Skye.
„Nein, wollen wir nicht“, erwiderte Mia. Skye war stehen geblieben und schaute sie vorwurfsvoll an. Sie würde jedes Geheimnis dieser Menschen behüten, ohne ‚wenn‘ und ‚aber‘, doch sie mochte es nicht, wenn solch offensichtlichen Dinge totgeschwiegen wurden.
Mia drehte sich um und seufzte.
„Okay, ein wenig kann ich erzählen. Also, diese Seite des Gebäudes soll Wohnungen bekommen, ähnlich wie das Loft. Für weitere Bands und Künstler. Und damit sie … Entertainment haben, wird es ein Schwimmbad geben, ein kleines Jimjilbang und eine Bar. Auf der Außenseite wird es Restaurants nebeneinander geben, die eine gemeinsame Verbindung zum Keller haben, so das man da unten in allen Lokalen bestellen kann.“
Skye stockte.
„Baut ihr hier …. Idol-City?“
Wow, dieses Idol-Ding wurde langsam auf die Spitze getrieben. Idol-Brother, Idol-Book und nun Idol-City. Mia grinste schelmisch.
„Sowas in der Art. Aber mehr verrate ich dir nicht! Hier muss erstmal alles halbwegs fertig werden, bis wir weiter planen können.“
Damit fand sich die Amerikanerin ab.
Sie hatten die Sachen in dem Gameroom abgestellt, die Installation würde Shindong und Heechul übernehmen. Im Dorm stand Mia vor der Tafel mit den Hausregeln und schmunzelte.
„Die Vampir-Regel ist von Teukie, oder?“
„Ja, woher weißt du das?“, fragte Skye fasziniert.
„Ach, wenn du lang genug mit ihnen zusammen lebst, bekommst du mit wer welchen Hau hat.“
„Ach Mia?“
„Hm?“
„Irgendwas geht hier vor. Ich weiß nicht was, aber sie sitzen ständig vor ihren Laptops oder schließen sich in ihre Zimmer ein.“
Sie wollte es nur erwähnt haben, nicht dass sie sich am Ende noch Sorgen machen musste.
„Irgendwas hacken sie immer aus, wenn es uns betrifft, werden wir das bald mitbekommen“, versicherte ihr Mia.
Bis die Kerle Zuhause waren, war Mia weg und Skye saß am Laptop und ging die Scripts der nächsten Sendungen durch. Kim hatte ihr die Vorlage von SM Künstler geschickt, über Dinge, die Moderatoren nicht fragen durften. In Amerika scherte sich wahrscheinlich niemand danach und die Moderatoren würden erst recht nach diesen Sachen fragen, aber hier in Korea hatte man noch Respekt voreinander. Abgesehen davon wollte es sich wahrscheinlich niemand mit den Entertainments verscherzen. Wenn ein Sender aus der Reihe tanzte, wurden die Künstler abgezogen und SME hatte ziemlich viele Künstler in den Sendern.
Alle waren ziemlich geschlaucht von der letzten Nacht.
„Ich fühle mich eher wie Super Senior heute“, sagte Eunhyuk, der mit seinem Gesicht auf dem Tisch lag.
„Wir werden wohl auch nicht jünger“, stellte Leeteuk fest und streckte sich, als es Schwarz wurde. Zum Glück lief Skyes Laptop auf Akku, sonst hätte sie jetzt geschrien.
„Was ist los?“, fragte Heechul aus seinem Zimmer.
Skye stand auf und ging zum Fenster.
„Sieht nach Stromausfall aus“, meinte sie, denn die umliegenden Häuser waren auch alle dunkel.
„Sollten wir nicht alles aus dem Kühlschrank essen, bevor es schlecht wird?“, fragte Eunhyuk hoffnungsvoll.
Alle schreckten zusammen, als es heftig an der Tür klopfte.
„Halloooooo, lasst mich rein.“ Es war Kyuhyun und durch den Stromausfall ging das Codepad für die Tür natürlich auch nicht. Es gab zwar auch ein Schlüsselloch, aber Skye war sicher, dass einige von ihnen nicht mehr wussten, für was dieses historische Relikt da war.
Eunhyuk schob die Tür auf.
„Der Strom ist ausgefallen“, erklärte er Kyuhyun. Skye musste Kyus Blick nicht sehen um sich ihn bildlich vorzustellen.
„Was du nicht sagst. Ich glaube es ist meine Schuld.“
„Was?!“, kam es von allen anderen. Kyuhyun erklärte, dass er sein Elektroauto laden wollte und er dachte es ginge schneller, wenn er das Auto anmachte. Das war wohl etwas zu viel des Guten gewesen. Zum Glück gab es ja Taschenlampen-Apps. Was haben die Leute nur früher gemacht?
Nach ungefähr zehn Minuten gingen die Lichter drum herum wieder an. Skye wartete, dass auch das Licht bei ihnen zurückkehrte, doch sie saßen weiterhin in Finsternis.
„Da ist wohl eine Sicherung rausgeflogen. Wo ist der Stromkasten?“, fragte sie und stand auf.
„Im Keller“, erwiderte Teukie.
„Weißt du wo?“
„Ja klar.“
„Stopp, ihr wollt jetzt allen Ernstes in den Keller? Es ist dunkel!“ Eunhyuk hörte sich etwas panisch an.
„Ja, deswegen müssen wir ja in den Keller.“
„Was, wenn dort Spinnen lauern, Schlangen oder Mörder?“ Skye konnte es nicht fassen, Eunhyuk hatte Angst im Dunkeln.
„Na dann sehen wir sie wenigstens nicht“, meinte Skye und zog den Hasenfuß mit.
„Kann nicht jemand anderes sein Leben riskieren? Die Polizei? Das Militär? Superman?“ Eunhyuk hielt sich an der Bank fest.
Am Ende gingen alle mit. Leeteuk und Skye vorneweg und die anderen irgendwo dahinter. Sie erschreckten sich gegenseitig, wobei Skye fast der Meinung war, dass keiner von ihnen sich wirklich wohl fühlte.
„Du bist ziemlich mutig“, sagte Teukie.
„Wenn du auf einer Fiji-Insel mit Stromgenerator lebst, gewöhnst du dich an die Dunkelheit.“
„Es kommt aber auch kein Serienkiller auf eine Fiji-Insel geschwommen“, stellte Eunhyuk fest.
Der Elektroraum war nicht weit von der Bar. Skye wusste nicht, ob die anderen von der Bar wussten oder den weiteren Plänen und erwähnte es auch nicht. Einige Sicherungen waren draußen.
„Oh nein, was tun wir jetzt?“, fragte Eunhyuk. Skye schaute zu ihm und schaltete die Sicherungen wieder ein und nach ein paar Sekunden war auch das Licht in dem Raum an.
„Ta-Da!“ Skye machte einen Knicks und lief zurück.
„Wahnsinn! Ich hätte auf ewig in der Dunkelheit gehockt“, gab er zu. „Hey, mein Sessel wackelt… vielleicht kannst du ja auch mal danach gucken …“