Als Mia am nächsten Morgen aufwachte war die DVD schon lange zu Ende und der Laptop hatte sich ausgeschaltet. Es war noch recht früh, es waren noch ein paar Stunden hin bis Super Junior aus Paris zurückkommen würden. Die Deutsche ging duschen und machte sich dann auf zum Trainee Center um sich ein Tanzstudio zu sichern, in der Regel war so früh am Morgen eh noch niemand hier. Die Bambis waren in der Schule und die meisten anderen Trainees auch. Mia bewunderte es wie sie das alles unter einem Hut bekamen, Schule, Training – sie hätte darauf keine Lust.
„So Betty, bald ist die Ruhe vorbei“, murmelte sie als sie im Bad stand und die Haare kämmte, als sie etwas im Spiegel sah. Mia hatte nicht richtig hingeschaut aber irgendetwas hatte sich definitiv bewegt. Erschrocken drehte Mia sich um, doch niemand war im Bad und nichts bewegte sich.
„Betty …. Hör auf mich dem Mist.“
Sie hatte sich ja schon daran gewöhnt von dem Ring-Mädchen verfolgt zu werden, aber musste das schon so früh am Morgen sein?
Kurz blieb sie in der Küche stehen, doch für Essen war sie noch nicht wach genug.
Es war 10 Uhr, Montagmorgen und der Verkehr war wie erwartet chaotisch. Zum Glück hatte sie es nicht allzu weit – in der Dimension von Seoul bedacht. SM lag auf der anderen Flussseite, sie musste nur am Jamsil Stadium vorbei und dann hoch nach Gangnam. Das Trainee-Center lag nur zwei Straßen von SM Town entfernt. Mia parkte ihr Auto und ging durch den Haupteingang. Irgendwie war alles dunkel. Normalerweise arbeiteten hier tagsüber die Tänzer und Choreografen, die Tür war nicht abgeschlossen gewesen, doch es war niemand am Empfang und alle Lichter waren aus.
Mia stutzte und ging zum Lichtschalter.
„Hallo?“, rief sie doch das Trainee-Center wirkte verlassen.
Was war denn hier los? Wieso sollten alle weg sein und keiner schloss die Tür ab? Am Ende würden noch die ELF das Gebäude besetzen und es gegen Super Junior eintauschen – auch SM musste Prioritäten setzen. Es sah aber auch nicht so aus als hätten die Leute übereilt das Gebäude verlassen, zum Beispiel bei einem Feueralarm. Mia lauschte in die Stille, doch hörte nichts. Eigentlich war es ihr egal wo die anderen waren, sie musste trainieren und anscheinend hatte sie heute freie Auswahl an Studios.
Die Assistentin ging hoch in den zweiten Stock, auf dem Weg zu den Damenumkleiden kam sie an einer offenen Tür vorbei. Mia schaute in den Raum, doch sah nichts außer ein Kriselbilld im Fernseher. Wartet, Kriselbild? Sie stutzte, blieb stehen und ging zurück zu der Tür, doch nun war der Fernseher aus. Komisch, wahrscheinlich hatte sie nur falsch geguckt.
Letztendlich landete sie in einem der Tanzräume und fing an sich zu dehnen. Sie verfluchte Maryss und Rino immer noch für diesen Tanz, denn Mia hatte an hatte an ganz merkwürdigen Stellen Muskelkater, aber was muss das muss, richtig?
Die Deutsche bekam schon eine gewisse Routine, doch war es natürlich etwas anderes einen Tanz via Fernsehen zu lernen, als wenn man den Tanzlehrer wirklich bei sich hatte um einen zu korrigieren, wenn man etwas falsch machte. Mia gewöhnte sich daran, doch eigentlich war es nicht die Ideallösung und so versuchte sie den Tanz gut zu lernen um ihn dann den Jungs persönlich beizubringen.
Sie trainierte ungefähr 20 Minuten, als sie dachte etwas gehört zu haben. Die Musik war ziemlich laut und sie schaltete auf Pause. Mia ging zu der Tür.
„Hello?“, rief sie wieder doch die Stille war zurückgekehrt.
Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man denkt etwas stimmt nicht, aber man kann es nicht greifen? Dieses Gefühl saß Mia im Nacken, auch wenn sie nicht definieren konnte was los war.
Sie ging zurück und tanzte weiter. Es gab eine große Spiegelscheibe zum Flur. Abends, wenn man Licht im Studio an hatte, war es unmöglich zu erkennen ob jemand im Flur war, aber tagsüber, wenn in beiden Räumen ein ähnliches Licht war, konnte man halbwegs erkennen, wenn im Flur jemand lief. Die Deutsche machte eine Drehung, schaute wieder zum Spiegel und erkannte zwei Gestalten im Flur stehen.
Leicht genervt machte sie wieder die Musik aus und ging zur Tür, doch als sie in den Flur schaute war niemand zu sehen.
„Hello?“
Irgendwie sah sie wohl mal wieder Gespenster oder Betty hatte sich dazu entschlossen Mia zu folgen. Die Deutsche drehte sich um und plötzlich fand sie sich vor Dongmin und Tyler, die in dem Tanzstudio standen.
„What the ….?“
Etwas stimmte mit den Bambis nicht. Ihre Haut war so fahl, ihre Augen blutunterlaufen und die Farbe ihrer Augen so … stumpf.
„What’s wrong with you?“
„You shouldn’t be here“, sagte Tyler langsam und fixierte seinen Blick auf Mia.
„Tell me about it, what’s wrong with you?“
Sie sahen krank aus, so richtig krank.
„Wir haben Hunger ….“
Eine Stimme war hinter ihr aufgetaucht und erschrocken fuhr Mia herum um Shincho direkt hinter sich zu finden. Auch er sah aus wie die anderen, ungesund gruselig.
„Shin … auuuuuu!“
Dongmin hatte Mia in seine Arme gezogen und biss ihr in die Schulter. Mia spürte wie seine Zähne das Fleisch zerteilten und ihr letztendlich ein ganzes Stück Fleisch heraus biss. Sie schrie vor Schmerzen, Mia konnte sich nicht daran erinnern schon einmal solche Schmerzen gehabt zu haben. Die Deutsche konnte spüren wie ihr Blut aus der Wunde strömte und über ihren Rücken lief. Benommen drehte sie sich um, Dongmin war voll und voll mit Blut beschmiert, ihrem Blut und er hatte ihr Fleisch gegessen. Der junge Sänger fing an zu grinsen und sein blutiger Mund zeigte spitze Zähne.
Jemand zog sie weg, diesmal war es Shincho. Obwohl Mia am liebsten in Ohnmacht fallen würde, wehrte sie sich. Sie schlug dem Schützling heftig gegen den Kopf und brachte ihn zum Taumeln. Die Zeit reichte um sich loszureißen und weg zu rennen. Aber wohin? Ihre Autoschlüssel waren in ihrer Tasche in der Damenumkleide, doch es gab dort nur einen Weg hinein und einen hinaus. Dort wäre sie gefangen. Dort wäre aber auch ihre Handy mit dem sie Hilfe rufen könnte. Egal. Sie hatte zu viele Horrorfilme gesehen um zu wissen was ‚dummes Verhalten‘ war. Also rannte sie den Flur entlang bis zur Treppe, die drei Trainees ihr auf den Fersen.
„Miaaaaaa…..“, riefen sie in einem gruseligen Ton der ihr eine Gänsehaut verpasst.
Sie war fast im Erdgeschoss als sie zu viele Stufen auf einmal nahm und stürzte. So konnte man auch die letzten Meter zum Erdgeschoss überbrücken, doch sie fiel schmerzhaft und blieb ein paar Sekunden bewegungslos liegen. Das reichte den drei Trainees um aufzuholen.
Tyler erreichte sie zuerst und zog sie mit den Beinen zu sich. Mia versuchte sich aufzurappelt und trat ihm in sein Gesicht, dass sein Nacken knackste.
„I tell you when this is over I’m gonna train you to death!“, fluchte sie und versuchte Dongmin und Shincho abzuwehren.
„No need to, we are already dead“, sagte der Bandleader und drehte seinen Kopf wieder in die richtige Position. Erschrocken schaute sie auf, dass durfte doch alles nicht wahr sein.
Mia schaffte es einen der Mülleimer zu greifen und schleuderte ihn Dongmin entgegen. Dann nutzte sie den Moment um aufzustehen und zu rennen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, doch sie erreichte die Tür des Gebäudes und rannte auf die Straße. Dabei wurde sie fast von einem Auto angefahren.
Verwirrt und duselig durch den Blutverlust hielt sie ein Taxi an.
Der Fahrer schaute sie entsetzt an.
„Fahren Sie! Fahren Sie!“, schrie sie den Taxifahrer an und als sie sich umdrehte sah sie nur die drei gestalten die einmal ihre Trainees waren in der Tür stehen.
Na super, jetzt hatte Zidols. Zombie Idols.
Der Fahrer redete schnell, er wollte sie in ein Krankenhaus bringen. Was sollte sie denn da? Nein, sie musste eine Lösung finden, sie musste jemanden Bescheid sagen. Die Jungs müssten mittlerweile auch gelandet sein und Mia gab dem Taxifahrer die Adresse von Zuhause.
Am Tor von Starcity angekommen fiel sie praktisch aus dem Taxi. Es war ihr egal ob sie kein Geld hatte um ihn zu bezahlen, sie musste die anderen warnen. Der Security schaute sie ebenfalls erschrocken an, wurde dann aber von dem Fahrer angebrüllt und Mia ging einfach in das Haus und drückte auf den Fahrstuhlknopf. Ehe sie jemand erreichen konnte schloss sich die Fahrstuhltür und Mia fuhr hinauf. Sie hatte ja keinen Schlüssel und hoffte darauf das die Jungs direkt nach Hause gefahren waren. Wie wild klopfte sie an die Tür und Siwon öffnete sie.
Seine Augen wurden groß.
„Mia!“
In dem Moment fiel die Assistentin in seinen Arm.
„Hilfe! Ich brauche Hilfe!“
Es waren nicht alle da. Leeteuk, Heechul und Donghae kamen angerannt.
„Mia … Mia, was ist passiert?“, fragte Leeteuk.
„Zombies … Tyler and Dongmin are Zombies.“
Die vier Super Junior Mitglieder tauschten einen fragend Blick aus, sagten aber nichts dazu.
Als Mia aufwachte lag sie in ihrem Zimmer. Die Schulter schmerzte noch immer. Sie brauchte ein paar Sekunden um zu begreifen dass Leeteuk neben ihr saß.
„Da bist du ja wieder.“
Er lächelte sie an und seine Hände fuhren über ihren Kopf.
„Ich denke ich muss zu einem Arzt …“, sagte sie benommen.
„Aber ihr müsst die anderen warnen … ruft die Polizei an. Sie sind Zombies Leeteuk, Zombies.“
Der Mann beugte sich zu ihr runter.
„Du reichst so gut …“, flüsterte er und Mia rückte ein Stück weg.
„Teukie! Zombies! Arzt!“
„Du brauchst keinen Arzt, ich kann dir helfen.“
„Was meinst du? Leeteuk das ist ernst!“
„Sie sind keine Zombies Mia.“
„Ich habe sie gesehen!“
Sie schrie ihn schon fast an. Als würde sie sich das ausdenken! Mia versuchte sich aufzusetzen, doch Leeteuk drückte sie zurück ins Bett.
„Sie sind keine Zombies“, wiederholte er und griff nach ihrer Hand. Er drehte ihre Hand so dass ihre Innenfläche nach oben schaute und zog ihren Arm zu sich bis seine Lippen an ihrem Handgelenk waren. Verwundert schaute sie zu ihm, was tat er da? Dann wieder ein Schmerz. Zähne durchbohrten ihr Fleisch und Blut trat aus. Leeteuk trank es, sie konnte spüren wie er ihr Blut aussaugte.
„Teukie…“
„Wir sind Vampire Mia, doch das solltest du bereits wissen, ich habe dich schon einmal probiert…“
Mia starrte ihn an.
„Aber das war ein Traum …“
Sie erinnerte sich an den Traum, kurz darauf war sie aufgewacht weil Yesung an ihrem Bett gesessen hatte.
„Nein Mia, es war kein Traum. M81 sind in der Verwandlung, es tut mir leid wenn sie so brutal waren, aber vielleicht ist es an der Zeit dass du auch zu dem wirst was wir sind.“
Sie rückte ein Stück weg von ihm.
„Nein, Leeteuk, das ergibt keinen Sinn!“
Sie stolperte aus dem Bett und rannte aus dem Zimmer, doch wohin? Sie brauchte Hilfe. Auf Donghae war sie sauer, also rannte sie die Treppe runter und in Siwons Zimmer. Das Zimmer war leer und ihr Herz pochte wie verrückt.
„Ich habe bereits auf dich gewartet.“
Erschrocken fuhr sie herum und Siwon stand direkt hinter ihr. Das Zimmer war doch eben leer gewesen. Sie wollte weg, doch er hatte sie bereits gepackt.
„Keine Sorge, ich werde ganz sanft sein … Gott ist mein Zeuge“, und dann begann er Mia zu verwandeln.
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Also Leute, noch 5 Tage bis HALLOWEEN!! 😀