Um 8 klingelte der Wecker, kaum war sie in Korea wollte sie nicht aufstehen, doch sie musste zur Arbeit. Einen Moment blieb sie noch im Bett liegen, was hatte Leeteuk in Tokyo zu ihr gesagt?
„Keine Sorge, du bist in Tokyo, dein Freund heißt Donghae und deine Lieblingsband Super Junior.“
Wenn man sich in dem Zimmer umschaute und an das Meeting gestern dachte, war diese Aussage irgendwie wahr geworden. Während sie da lag und darüber grübelte ob Leeteuk ein Prophet war, klingelte ihr Telefon. Sie lehnte sich über die Bettkante, es war Donghae.
„Hey sweetheart.“
„Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“
„So lá lá.“
„Ich wollte kurz mit dir reden, privat, ohne die anderen … geht es dir gut? Ich meine mit dir und mir?“
„Ich denke es ist sinnvoll, but you getting me in a hard position and yourself too, you know we could still cancel this …“
“Nein”, sagte er sanft, “wir machen das jetzt. Wenn ich dich damit beschützen kann …“
„Donghae …“
„Nein Mia, wir lieben unsere Fans, aber wenn es wirklich unsere Fans sind, dann akzeptieren sie uns wie wir sind und freuen sich mit uns, wenn wir Liebe gefunden haben.“
Eigentlich hatte er nicht Unrecht, er vergaß nur dass er sich hier koreanischen Fans stellte, die ja dafür bekannt waren einen leichten Schatten zu haben, weil sie sich einredeten, dass das Idol, welches sie toll fanden, tatsächlich ihr Freund war. Wie viele Mädchen würden nun denken das Donghae sie tatsächlich betrogen hat? Sie wollte nicht darüber nachdenken.
„Alright, we will see how this will work out, but I gotta get up now and you should grab some sleep.“
Bei ihm war es ja früher als bei ihr, er musste also bewusst aufgestanden sein.
„Okay, mach ich, übrigens, ich mag die Haare …“
„Danke“, sagte sie lachend und legte auf.
Die meisten waren noch da, weil ihre Vorlesungen später anfingen und rund um dich Tisch saßen schon einige.
„Guten Morgen“, grüßte Mia in die Rund.
„Good morning“, kam es im Chor zurück. Sie platzierte sich zwischen Mama und Papa und schnappte sich einen Toast.
„Do you want to have butter?“, fragte Ryeowook.
“Ja, danke”, entgegnete Mia und nahm die Butter entgegen.
„Are you nervous because cooking show?“, wollte Leeteuk wissen. Heute war die erste Kochsendung und nein, eigentlich war sie nicht nervös. Sie war sich bewusst dass sie keine gute Köchin war und legte die Messlatte nicht sehr hoch.
„Naw, not really, it’s just a show, right?”
“Right”, sagte der Chor und irgendwas stimmte nicht.
„Okay guys, what is this?“, fragend schaute sie in die Runde.
„Oh we have english week this week“, erzählte Eunhyuk. Mias linke Augenbraue zog sich hoch.
„Why’s that?“
„Because we think difficumt for you come to Korea and speak always in language, so we try too.“
Mia starrte Eunhyuk ein paar Sekunden an.
„Okaaaaaay, may I get a English to English translation on this one?“
Kibum schaltete sich ein.
“What Eunhyukshi wanted to say is that you came to Korea and needed to talk Korean all the time, since it is not your mother tongue is must be very difficult, so we thought we could try it out, involve you a little more and only talk English for the whole week.”
“Thank you!” mal abgesehen davon war Englisch zwar auch nicht ihre Muttersprache, aber sie konnte damit leben, doch wenn alle solche verquirlten Sätze wie Eunhyuk aufstellten, würde es diese Woche sehr viele Missverständnisse geben.
„Will you come to my radio show today, guuuuuurl? After that I meet up with Doojoon.” Heechuls Englisch war gar nicht so schlecht, wenn er nicht ständig alles verghettorisieren würde. Grinsend nickte sie.
Cinna hatte gesagt er würde sie bei SM treffen um sie für die Kochsendung fertig zu machen, also machte sie sich auf den Weg. Sie wollte ein paar Emails weg arbeiten und die Homepage updaten, dazu kam das sie sich ewig den Schedule nicht mehr angeschaut hatte. Als Mia auf den Plan guckte fing sie an zu quietschen. Am Donnerstag würde die Kleingartenchallenge beginnen. Total lustig. Super Junior, Beast, T-ara, CN Blue und Teen Top würden alle einen leeren Strebergarten bekommen, den sie in vier Wochen aufpeppeln sollten. Je nachdem was sie bauten und bepflanzten gab es Punkte, verschiedene Samen hatten verschiedene Schwierigkeitsstufen und je höher der war, desto mehr Punkte bekamen sie – wenn das Zeug wirklich gedeihen würde und nicht vorher kaputt ging. Wer am Ende die meisten Punkte hatte gewann die Challenge. Die Gärten waren in einer Middleschool angesiedelt und nach der Challenge durften die Schüler das Erbe der Idols weiter führen. Die Idee war wirklich niedlich und Mia freute sich unheimlich Heechul zwischen Dreck und Erde zu sehen.
Cinna klopfte an der Tür.
„Good morning, ready to get ready?“
“Jup.”
Sie schaltete ihren Computer aus und sie gingen in eine der Umkleideräume. Cinna hatte ihr schon Klamotten zu Recht gelegt, eine beige Stoffhose, eine schwarze Bluse und schwarze Peeptoe-Ankle-Boos, Mia konnte sie nicht anders umschreiben. Cinna legte ihr ein leichtes, natürliches Make Up auf und richtete ihre Haare zu einem verwirrten Dut, doch irgendwie sah es cool aus, fand Mia zumindest.
Bei SBS angekommen kam ein Aufnahmeleiter auf sie zu und erklärte ein paar Sachen, wo der Aufenthaltsraum war, wann es losgehen würde, was es zu beachten gab. Danach kam ein Stylist auf Mia zu, der wurde aber von Cinna angeknurrt, wenn er sich wagte Mia auf 3 Meter zu nähern. Lachend schubste sie ihren Stylisten leicht.
„Behave!“
„They just gonna mess up your hair, but it’s perfect.“
„I know.“
Als Stylisten vertraute sie ihm, als Menschen musste sie ihn erst kennen lernen, doch bisher machte er einen netten Eindruck, zweifellos schwul, aber sehr nett.
„You don’t seem really happy about this show.“
„Naw, I’m not into cooking, I dance, I talk about stupid stuff, but cooking?“, sie schüttelte den Kopf. Auch wenn sie Kochen nicht mochte, hieß das noch lange nicht dass ihr Sportsgeist schwächeln würde, gut schlagen wollte sie sich dennoch.
Die Show fing an, insgesamt waren sie sechs Kandidatinnen, alle Ausländer, eine Frau kam aus Japan, eine aus Vietnam, zwei aus China und eine aus Singapur und Mia war die einzige Europäerin – welch Wunder. Die Japanerin arbeitete die nächsten zwei Jahre hier bei der koreanischen Niederlassung ihres Unternehmens, die anderen waren Studentinnen.
Die heutige Aufgabe war es Kimchisuppe zu kochen und Mandus zu machen. Mia konnte damit leben. Generell mochte sie nichts schwabbeliges was kalt und nass war, doch sie verzog nicht einmal die Miene und versuchte den englischen Instruktionen zu folgen. Was konnte man eigentlich gewinnen? Jede Woche flog ja jemand raus, am Ende blieb dann ein Gewinner übrig und was gab es zu gewinnen? Bei Mias Glück irgendwie ein Jahr kostenlose, wöchentlichen Kimchi-Lieferungen. Immer wieder sagte sie sich dass es Werbung war, dass es normal in Korea war ständig und überall präsent zu sein – und sei es dass man koreanische Frühlingsrollen mit Tofu machte.
Doch das Schlimmste kam erst noch. SHINee waren Testesser. Wieso hatte ihr das keiner gesagt?! Wieso hatte sie sich nicht einfach den Schedule angeschaut? Sie wusste nicht auf wen sie sauer sein sollte, sich selbst oder auf die Küken.
Abschließend mussten sie das Essen präsentieren und wurden dann von den Küken bewertet. Gerne hätte Mia ihnen gesagt dass sie sie bis ans Ende ihres Lebens quälen würde, wenn sie Mia durchfallen ließen, doch sie vertraute darauf dass sie schlau genug waren. Die Frau aus Singapur schien etwas Grundlegendes falsch gemacht zu haben und die Gesichter verzogen sich, einerseits hätte Mia es hinter sich gehabt, wenn sie heute raus geflogen wäre, andererseits wollte sie sich auch ein wenig beweisen.
Hinter der Bühne, nach der Show, löffelte Taemin noch immer Mias Suppe.
„Noona, das ist wirklich lecker!“, sagte er begeistert. Onew stand neben ihr und spielte mit einer Haarsträhne.
„Du bist blond!“
Mia reagierte nicht darauf.
„Du bist blond!“, wiederholte er, weil sei nicht reagiert hatte.
„Ja und du gleich tot“ , entgegnete sie genervt und zog die Haarsträhne aus seinen Händen.
„Ich find dass toll, bei ihr weiß man immer woran man ist“, stellte Minho fest und Onew versteckte sich hinter ihm.
„Mir gefällt’s“, sagte Key grinsend und Mia erwiderte das Grinsen sogar.
Zurück bei SM Town hatte Mia mit Cho Haedong, dem Hauptmanager von M81, ein Meeting mit der Zeichnerin der Mangas. Ende April sollte das erste Kapitel in einem gemischten Mangamagazin, ähnlich wie Daisuki, erscheinen. Da der Name der Band nun feststand, ging es in die abschließende Phase des Ganzen. Mia schaute sich die bisherigen Seiten an und war begeistert, die Geschichte war niedlich, sie erzählte wie die Jungs als Trainees bei SM anfingen und sich nach und nach alle kennen lernten, wie man beschlossen hatte sie eine Band werden zu lassen, welche Schwierigkeiten es gab und wie sie letztendlich zusammen zogen und sich auf ihr Debüt vorbereiteten. Es war die wirkliche Geschichte der Band.
Sie besprachen verschiedene Sachen, zum Beispiel das es eine Aktion geben sollte, in der die Leser den Charakteren Briefe schreiben konnten und die dann tatsächlich von den echten Bandmitgliedern beantwortet werden sollten. Mia stellte sich vor dass eine ganz schöne Hysterie ausbrechen würde, wenn die Leser feststellten, dass nicht der Mangaka sich irgendwelche Antworten ausgedacht hatte, sondern dass ihre Briefe tatsächlich von den Jung-Idols beantwortet worden waren. An für sich fand Mia das Marketingkonzept klasse. Beim 3. Kapitel sollte es ein Poster mit dazu geben, das bedeutete das die Mädchen schon M81 Poster in ihren Zimmern hängen haben würden, bevor sie überhaupt wussten, dass es sich tatsächlich um reale Menschen handelte.
Nach der Besprechung ging es gleich zum Pyramidentraining. Mias Finger war einigermaßen okay, sie sollten vielleicht noch keinen Basket Toss machen, aber ansonsten war es okay.
Boa kam ihr in der Umkleide entgegen.
„Na, wie war deine Kochsendung.“
„Ich bin weiter – YAY!“ , Mia versuchte so zu tun als würde sie sich freuen, doch Boa schaute nur mahnend.
„Denk daran, wir haben alle schon Sachen gemacht die wir nicht toll fanden, kochen ist doch gar nicht so schlecht.“
„Whatever … electric shocks aren’t that bad either … come on, let’s get to practice!“ Da war ihre Freude nicht gestellt. Der Elevator an sich klappte bei den Stunt Groups schon ganz gut, sie machten verschiedene Aufgänge, vom Boden, normal und den Twist. Bei dem scheiterten noch die meisten, aber Mia versicherte ihnen das es normal war. Sulli stellte sich im Twist gar nicht so doof an, zugegeben, die Chemie zwischen Mia und Boa als Bases war aber auch wirklich gut. Wenn die Bases nicht funktionierten, konnte der Flyer noch so gut sein, die Basis musste stimmen, das Fundament und bei Mia und Boa war das der Fall.
Ebenfalls gingen sie noch einmal Shoulder Sits und Stands durch und kombinierten schon die ersten Sachen, noch nichts ultra-gefährliches, aber genug um den Mädels Adrenalin durch den Körper zu schießen. Mia machte es Spaß zu sehen wie sie besser wurden, die Cheerleaderschuhe waren ein Teil davon, denn sie standen nun viel sicherer.
Gegen Ende des Trainings machten sie noch ein paar Turnübungen und gingen den Cheer durch, den Mia ihnen im ersten Training beigebracht hatte. Die Texte der anderen Cheers und Chants hatten sie sich schon eingeprägt – und das ohne es als Hausaufgabe bekommen zu haben.
„Hey girls, what do you think? Wanna visit the boys at their football training?”, fragte Mia in die Runde.
Alle jubelten und sie rannten zu ihren Autos.
Die ‚Storms‘ trainierten auf dem Fußballplatz hinter dem Nationalmuseum. Die Mädels hatten ihre Poms dabei und noch die Trainingsanzüge an und rannten jubelnd an den Rand des Spielfelds. So langsam kam wirklich Spirit auf. Sie cheerten und chanteten am Rand, Amber hatte ihren tragbaren CD Player aus dem Auto geholt und machte Musik an, auf die sie ihre Choreos tanzten. Es war praktisch ein zusätzliches Training, Mia ging mit ihnen die Tänze durch, korrigierte hier und da und brachte ihnen auf die Schnelle noch zwei Sidelinetänze bei – so war Cheerleading: Ansteckend.
Als Mia vorschlug noch etwas die Pyramiden zu üben, weil der Rasen sich gut dazu eignete, waren manche nicht so begeistert, weil sie sich vor den Jungs nicht blamieren wollten.
„Come oooooooooooooooooooooon! Look at them in their football gadets – they can not even walk straight!“
Über die andere Partei lästern um die eigene zu stärken half immer und am Ende hieß es nur ‘Ready, one two, down up, down, up’ und fünf Stunt Groups bauten einigermaßen gleichmäßig einen Elevator. Da sie 24 Mädels waren hatten sie 6 Stuntgroups á 4 Mädels, aber Mia ließ immer nur maximal 5 Stuntgroups bauen und die anderen machte sie zu Spottern. Natürlich stürzte auch mal das ein oder andere Ding zusammen, jedes Mal blieben die Jungs entsetzt stehen um zu gucken ob jemanden etwas passiert war, nur um sich dann von Big Mike weiter scheuchen zu lassen. Morgen würden sie alle blaue Flecken haben, aber das gehörte dazu und hörte niemals auf. Je erfahrener man als Cheerleader war, umso mehr probierte man aus, um so mehr passierte mal etwas, weil man höhere und gefährlichere Stunts machte. Es war wie beim Schlittschuhlaufen, am Anfang lief man wie auf rohen Eiern, so vorsichtig, das eigentlich gar nichts passieren konnte, die Stürze kamen erst, wenn man etwas Erfahrung hatte und sich mehr traute.
Tief in ihrem Inneren wusste Mia dass die Blizzards nicht lange halten würden, denn die Idol Football League zu Ende war, war es auch mit den Blizzards aus und vorbei, zumal die Mädels alle unterschiedliche Schedules hatten und teilweise wochenlang nicht da waren. Sie würden nie so weit kommen um eine High Split zu bauen, eine 2-2-1 oder gar eine Wolfsmauer. Cheerleading in Korea nahm zu, es gab noch nicht viele Teams und bei der Weltmeisterschaft hatte Mia bisher auch noch kein Koreanisches Team gesehen, doch es war ein junger Sport, der immer mehr Zuwachs bekam. Es gab viele asiatische Teams die auch auf der Weltmeisterschaft vertreten waren, die Japaner waren die absoluten Cheer-Roboter, Mia hatte das live bei der Cheerleader Weltmeisterschaft in Bremen 2009 gesehen. Japan gewann in der Regel alle Kategorien in denen sie antraten.
Meisterschaften waren eine spannende Sache. Es gab ‚Cheer dance‘, da wurden keine Pyramiden gebaut, dafür waren viele Pflichtelemente aus dem Ballet. Man musste keine klassische Uniform anziehen, sondern konnte auch Showkostüme anziehen. Mia hasste ‚Cheer dance‘, in ihren Augen war es nichts Halbes und nichts Ganzes. Dann gab es ‚Cheer all girls‘ und ‚Cheer co-ed‘. Bei Co-ed Teams durften Männer mitmachen, man missbrauchte sie nicht oft zum Tanzen, hatte meistens ein paar Tanzelemente drin, die als Partnertanz zurecht gelegt waren oder in denen nur die Männer tanzten. Ihre Aufgabe war das Pyramidenbauen. Wenn man ein Co-ed Team war durfte man gefährlichere Sachen machen als die ‚All girl‘ Teams, man durfte ein Level höher bauen und andere Abgänge benutzen. Dann gab es noch die Kategorien ‚Group Stunt‘ wo eine Stuntgroup 1,5 Minuten Zeit hatte Pyramiden zu bauen. Es war vorgeschrieben wie oft der Flyer den Boden berühren durfte, soweit Mia sich erinnerte waren es nur 5 Mal, also durfte man den Stunt nie ganz abbauen. Dann gab es noch ‚Partnerstunt‘, ein Mann und eine Frau. Das Prinzip war das Gleiche wie beim Groupstunt, der Mann dippte und wirbelte den Flyer umher und durfte den Flyer so gut wie nie absetzen. Die Stunt-Kategorien waren wirklich anstrengend, so schnell konnte etwas passieren.
Als das Training der Storms zu Ende war scheuchte Mia ihre Mädels noch zum Joggen um den Platz.
„What’cha looking at?! If the girls can run you can run too!“, rief Mike seinem Team zu und die Jungs gesellten sich zu ihren Cheerleadern. Mia lief vorne weg und machte verschiedene Übungen vor, seitwärts laufen, rückwärtslaufen, springen – und fast 50 Leute machten es ihr nach.
Völlig erschöpft schmissen sich alle ins Gras als das Training endgültig vorbei war, Blizzards wie auch Storms. Big Mike stand neben Mia und grinste.
„You think they gonna survive the summer?“
„Naw“, antwortete Mia lachend.
„But it feels kinda good, pushing them, getting the spirit, always fells like in the good ol‘ days.“
“Well, this gonna be the good new days – COME ON GUYS! DINNER!”
Das magische Wort.
Heechul hatte sich gerade aufgerappelt und schaute in Jonghyuns Gesicht.
„Was ist mit dir?“
„Sie hat ‚Abendessen‘ gesagt“ , verteidigte sich der Jüngere.
„Ja, aber sie meinte UNS, nicht EUCH.“
„Sagt wer?“
„Mia“, antwortete Heechul knapp.
„MIAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!“
Verwundert drehte sie sich um.
„Was?“
„Wen hast du gemeint?“
Sie wusste nicht was sie sagen sollte.
„Well you all gotta eat, so let’s go.“
“Okay, hold up, hold up!” Heechul hob die Arme um die Aufmerksamkeit auf sich zu richten.
„We have english week, so all y’all who follow us gotta talk THAT English!” Er machte dazu irgendwelche Gangsterbewegungen.
“Whatever man”, sagte Boa und alle fingen an zu lachen.
„Hey!“, beschwerte sich Heechul, aber zu spät, die Truppe bewegte sich schon.
Typisch im Stil gingen sie Burger essen, die Kellner schauten nicht schlecht als die halbe SM Firma in den eben noch leeren Laden einlief und sofort verschloss man die Tür. Big Mike hatte vorgesorgt und einige Securitys angerufen um das Gelände zu sichern, es war ja nun wirklich nicht normal dass alle auf einem Fleck waren.
„I don’t get it“, begann Key. “Why are M81 not in the team? This is just not fair, we’re killing ourselves and they do dancepractice.”
“Because all big secret”, meinte Leeteuk. Mia amüsierte sich wirklich sehr über die Englisch-Woche.
„What? What? M81 cool!“, steuerte Onew bei, der nicht wirklich verstand um was es ging. Mia wuschelte im lachend durch die Haare. Könnten die Tage nicht immer so sein? Sie war gut darin den Streit mit Jihoon zu verdrängen, im Moment wollte sie es genießen mit ihren Freunden zusammen zu sitzen.
Einige Reporter und Fans hatten sich vor dem Restaurant angesammelt und irgendwann schlug Big Mike vor zu verschwinden, bevor die Situation außer Kontrolle geraten würde.
Die Gruppen teilten sich auf und gingen ihrem Schedule nach. Mia fuhr mit SHINee zurück zu SME so drei Stunden Tanztraining für die nächste Show auf sie warteten – sie sollten ja nicht aus der Übung kommen.
Es war toll die anderen Tänzer wieder zu treffen, sie freuten sich alle auf das Wiedersehen und gingen motiviert an die Sache. Nachdem die erste Show jetzt schon gelaufen war, konnte ja gar nicht mehr so viel schief gehen.
Um 22:30 stieg Mia aus der Dusche und gönnte es sich, sich einfach mal ein paar Minuten hin zu setzen. Ihr Kreislauf war ziemlich stabil, sie wollte einfach nur mal durchatmen. Leeteuk und Eunhyuk durften heute wieder zu Sukira, der Rest der keinen Schedule hatte, schaffte sich gerade im Fitnessstudio ab. Nein, Mia würde da sicher nicht hingehen. Wenn sie ins Gym gehen würde, würde sie trainieren und in ihren Augen hatte sie heute genug trainiert.
Mia stieg in ihren Beetle und fuhr nach Hause. Die Wohnung leer vorzufinden war so ungewohnt, so ein Ausnahmezustand. Und nun musste sie sich ihren Problemen stellen. Keine Blumen. Jihoon hatte ihr keine Blumen geschickt. Gut, er schickte seit über 2 Monaten Blumen, vielleicht hatte es ja nichts mit dem Streit zu tun. Wieso war sie sauer gewesen? Er hatte ihr einen Antrag gemacht, hatte gewollt das sie ihren Urlaub genießen, wieso hatte sie ihn gestern so angemacht?
Vielleicht sollte sie doch ins Fitnessstudio. Mia lag im Dunklen auf ihrem Bett und betrachtete die Sterne an ihrer Decke, als sie von dem Klingeln der Tür aufgeschreckt wurde. Sie sprang auf und eilte die Treppe runter, stolperte sogar über zwei, aber es war ja sonst niemand da, der die Tür hätte aufmachen können. Verwundert schaute Mia durch den Spion und sah eine rote Rose.
Als sie die Tür aufmachte stand Jihoon davor, mit einer einzelnen roten Rose in der Hand und einem wunderschönen Strauß in der anderen.
„Hey …“, verlegen schlug sie die Augen nieder.
„Hey“, erwiderte er.
„Darf ich rein kommen?“
„Sure.“ Mia sprang zur Seite und ließ ihn ein.
Sie nahm ihm die Blumen ab und stellte sie ins Wasser, bevor sie ihn ins Wohnzimmer führte – in ihr ELF Zimmer konnte sie ihn jetzt nicht mehr lassen, Leeteuk, Eunhyuk und Wookie hatten sich das wirklich gut ausgedacht.
Jihoon nahm Mias Hand und zog sie zu sich.
„Es tut mir leid, ich hätte es dir sagen sollen.“
„No, it’s okay, I’m sorry … I didn’t know what I would have done in your position … you just wanted us to have some days off…“, erwiderte Mia. Jihoon umarmte sie und küsste ihre Schläfe.
„Also bist du noch immer meine Verlobte?“
Wollte er eigentlich dass sie einen Herzanfall bekam?
„Ja, bin ich.“ Mia beugte sich zu ihm um ihn zu küssen. Jihoon war ein guter Fang, er würde sich um sie kümmern, er war verantwortungsbewusst und unheimlich sexy.
„Wollen wir hoch in dein Zimmer?“, fragte er raunend.
„Ehm … eher nicht.“
„Wieso?“, er grinste amüsiert.
„Just because.“
Sie hatte ihn nicht aufhalten können. Als Jihoon in ihrem Zimmer stand schwankte sein Blick zwischen genervt sein und belustigt.
„Zumindest haben sei sich schnell auf die neue Situation eingestellt“ , meinte er, Donghaes Poster betrachtend.
„They thought it was cute … and it kinda is … some things at least.“
Mit einem Lächeln auf den Lippen betrachtete sie das Mobilee.
„Uh-hu.“
„Miaaaaaaaaaaaaaa, we’re hoooooooooooooooooooome.“
Und vorbei war die Zweisamkeit. Eunhyuk jumpte in das Zimmer, stockte dann als er Jihoon sah.
„Hello.“
„Hi.“
Jihoon wusste nichts von der englischen Woche – hörte sich an wie eine Mc Donalds Aktion.
„Sorry, I not ment alone you not, just say hungry Ryeowook cooking salad.“
Mia starrte ihn blank an.
„Alright, this is an official order: Never let Kibum leave your side.“
„Was versucht er zu sagen?“ , flüsterte Jihoon.
„No idea.“
Also versuchte sie es heraus zu finden und ging mit den zwei Männern runter. Ryeowook war am Kochen und wunderte sich ob Mia auch hungrig war – ahhhh, das hatte Eunhyuk versucht ihr zu verklickern.
„Eunhyukshi, you know actually your English isn’t THAT bad, what’s up with you?“
Grinsend dachte sie an Donghaes ‚not that heavy‘.
„I’m sorry, sometimes I nervous get around you.“
„Don’t worry so much.“
Es war mitten in der Nacht aber so ein Mitternachtsimbiss ging immer noch.
Jihoon verabschiedete sich wenig später.
„Willst du Morgen bei mir schlafen?“
„Not so sure, I … I can’t talk about it, but I don’t think I got time tomorrow.“
Sie dachte an M81, die Morgen in ihre neue Wohnung zogen und irgendwie wollte Mia erreichbar sein. Jihoons Blick war mahnend.
„You said no secrets!“, beschwerte er sich – fast zu Recht.
„No secrets involving our private life, but this is business and I’m not supposed to talk about it.“
Jihoon schien nicht wirklich zufrieden zu sein, lächelte dann aber wieder.
„Gut, dann eine gute Nacht.“ Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuß auf die Stirn.
„What he doing here?“, brummelte Eunhyuk als Mia mit Jihoon vor die Tür gegangen war.
„Don’t know.“
„Still think could come and round whenever…“, brummelte Eunhyuk weiter.
„Hallo? Wieso reden wir Englisch?! Mia ist nicht da“, stellte Heechul fest.
„Ich finde es unverschämt“, fügte Kyuhyun ruhig hinzu.
„Ich auch, was bildet er sich ein?“
„Hallo? Was haben wir gesagt: Wir tun gar nichts.“ Leeteuk hatte sich bisher jedes Kommentar gespart.
Eunhyuk, Heechul und Kyuhyun wollten gerade zur Gegenargumentation ansetzen, als Mia wieder rein kam.
„Hiiiiiiiii Mia!“, sagte der Chor wieder in Englisch und der Bandleader schaute zufrieden.