Gestern Nacht wurden Donghae und Mia noch auf eine harte Probe gestellt. Sie saßen mit Leeteuk, Eunhyuk und Sungmin im Wohnzimmer, als Kyuhyun nach Hause kam und sich zu ihnen gesellte. Hae und Mia tauschten einen Blick aus und fingen an zu grinsen, sie hatten niemanden verraten, was sie getan hatten, es würde ihr Geheimnis bleiben. Sie durfte Kyuhyun nicht loben, durften nichts sagen und das war für beide unheimlich schwer. Immer wieder schielten sie zu Kyuhyun der sich Ramen gemacht hatte und sich in einen Sessel niedergelassen hatte.
„Was?“, fragte er mürrisch als die beiden immer wieder zu ihm gucken.
„Nichts“, sagten sie gleichzeitig.
„Wir gehen schlafen“, sagten sie wieder gleichzeitig und nun schauten alle zu ihnen.
Mia und Donghae standen auf und gingen nach oben.
„Irgendwas haben die ausgefressen, ich weiß nur noch nicht was“, meinte Leeteuk, während er den beiden hinterher schaute. Oben angekommen sagten sich Mia und Donghae gute Nacht und jeder ging in sein Zimmer. Sie hatte Lust zu ihm zu gehen und zu kuscheln, bei ihm zu schlafen, aber sie wollte ihm keine Hoffnung machen, sie hatte gesagt sie gehen es langsam an und daran wollte sie sich auch halten.
Als sie sich in ihr Bett legte schaute sie nach oben, auf das Poster über ihrem Kopfteil.
„Gute Nacht ….“
Der nächste Tag begann früh. Um 9 Uhr begann das Samsung Shooting, das bedeutete dass Mia um 5 Uhr aufstand – das war sogar für Siwon zu früh. Eigentlich auch für Mia, doch es führte kein Weg daran vorbei. Sie rief auch mal bei den anderen Mädels an, nicht dass irgendein Dorm verschlief. Um 7 Uhr war Treffpunkt, keine durfte ihre Uniform vergessen, aber sie sollten auch alltägliche Klamotten mitbringen und dann kamen sie in die Maske.
Bevor auch nur einer ihrer Welpen wach war, schlich sich Mia aus dem Haus und stellte fest, dass ihr Beetle noch in der Firma stand.
„Mist!“
Also schlich sie sich wieder hoch, klaute Leeteuks Autoschlüssel und schlich sich wieder runter. Leeteuk wurde doch ohnehin meistens gefahren.
Am Set war ziemlich viel los. Man hatte ein Studio gemietet in dem verschiedene Locations erbaut worden waren, so konnte man auf einer Straße drehen, in verschiedenen Wohnungen, aber auch in einem Club und es gab Green-Screen und Blue-Screen Studios.
Mia war im Gegensatz zu den anderen nicht so erfahren, doch waren sie genau so aufgekrazt wie Mia und jumpten durch das Set mit ihren Cheerleaderklamotten.
Das Konzept war relativ einfach. Es ging darum das man das Galaxy Tab immer dabei hatte, weil man alles damit tun konnte – das Training nachbearbeiten, in dem man sich Videoaufnahmen anschaute, in die man reinzoomen konnte; sich schnell ein Lied runterladen und bearbeiten können um einen neuen Tanz zu machen; Telefonkonferenzen oder Musik einfach im Club auf die Anlage übertragen können. Das Motto war ‚Cheer up your life!‘ – da konnten die Mädels nur zustimmen.
Sie gingen von Set zu Set und wurden ständig umgestylt, sie giggelten viel – aber das gehörte zum Konzept. An für sich waren sie alle sehr professionell und Zoeys Vater schaute sogar mal bei dem Dreh vorbei und schaute sich das Material an.
„That’s really fresh, I like it.“
„Thanks.“
Mia hatte für Zoeys Dad und 20 weitere Leute auch Karten für das erste Footballspiel besorgt und gab sie ihm als Geschenk, doch dann rief man schon wieder nach ihr und sie eilte davon.
„Was ist los?“
Boa hielt Mia ihr I Phone hin.
„Leeteuk hat 28 Mal angerufen.“
Sie hatte das Telefon auf lautlos gehabt und sah nun auf ihrem Display ‚Leeteuk verpasst 28‘. Ups. Mia rief ihn sofort zurück.
„Was ist passiert?“
„Mia! Ganz schrecklich! Die Polizei ist da!“
Polizei war gar nicht so schlimm, Krankenhaus wäre schlimmer. Polizei bedeutete dass höchstens einer entführt worden war, aber keiner verletzt.
„Wieso? Was ist passiert.“
„Mein Auto wurde geklaut!“
Doppel-Ups.
„Ehm … Oppa ….“
„Gestern war es noch da und jetzt ist es weg! Einfach weg! Ich frag mich für was wir eine Tiefgarage haben …“
„Oppaaaaaaa….“
„Ja?“
„I got you car.“
„WAS?!“
„Mine was at SM and I thought you wouldn’t need it …“
“DU hast MEIN Auto gestohlen?!”
„Geliehen, Oppa, geliehen.“
Im Nachhinein hatte die Assistentin wirklich ein schlechtes Gewissen und entschuldigte sich etliche Male bei Teukie bevor sie zurück zum Dreh ging – konnte ja auch keiner wissen, dass er ausgerechnet an diesem Morgen das Auto brauchte.
Der Dreh ging bis fast 14 Uhr, sie hatten alles im Kasten, der Rest würde am Computer entstehen, doch die Aufnahmeleiter wirkten zufrieden. Sie gingen duschen und sich umziehen, alle waren fröhlich am Plaudern und waren noch immer aufgedreht. Mia hatte sich nach hinten gewandt und sprach mit Amber, als sie die Tür der Garderobe aufmachte und in etwas hinein rannte.
‚Etwas‘ stellte sich als Donghae heraus. Grinsend fing er sie auf.
„Hallo Liebling.“
„Donghae!“
Sie wand sich aus seinen Armen, vor den anderen war es ihr unangenehm, zum einen weil sie wussten, dass die Beziehung nur gefaked war – oder nicht? – zum anderen, weil sie nicht wusste, was an den Gerüchten von Jessica und Donghae tatsächlich dran war. Doch wenn es wahr war, dann war Donghae ihr Exfreund und das würde sich sicher komisch anfühlen.
„Was tust du hier?“
„Dich abholen, wir haben frei … so ziemlich.“
„Okay.“
,Frei‘ war ein Wort das ihr fast vollkommen fremd geworden war, auch wenn die Arbeit bei SM nicht mit einem normalen Job zu vergleichen war. Früher hatte sie knapp 60 Stunden die Woche gearbeitet und hatte sich ständig erledigt gefühlt, unzufrieden und mit dem ständigen Bedürfnis zu schlafen. So war es hier nicht – ein Zeichen dafür, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Die beiden verabschiedeten sich von den anderen Frauen und gingen zum Auto.
„Diebesgut“, stellte er fest und grinste.
„War viel los?“
„Jup.“
Super, Hae war keine große Hilfe darin ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. Mia wollte gerade einsteigen, da versperrte er ihr den Weg und streckte seine Hand aus.
„Denkst du ich lasse mich von dir umher kutschieren?“
Nein, dachte sie nicht.
Die Sonne schien, es war warm, ein herrlicher Tag um frei zu haben und so fragte sie ihn auch nicht wohin sie fuhren – bis sie die Stadt verließen.
„Wohin fahren wir?“
„Weißt du noch als Siwon vorgeschlagen hatte, dass ihr nach Lotte World geht und Kim fand die Idee so gut, dass er sagte wir sollten da zusammen hin gehen?“
Mia nickte, doch sie fuhren nicht in Richtung Lotte World. So weit reichte ihr geografisches Verständnis der Stadt.
„Ich dachte mir dass es nicht fair wäre dort mit dir hin zu gehen, dass ist etwas, was du mit Siwon machen solltest …. aaaaaalso habe ich mir überlegt dass wir doch nach Seoul Land fahren könnten.“
Und schon fing sie an zu quietschen.
Der ,Seoul Grande Park‘ beinhaltete den Zoo, den botanischen Garten, Seoul Land und ein Museum.
Vergangenes Jahr hatte Mia es nicht geschafft dort hin zu fahren.
Schließlich standen sie vor dem Eingang und Mia kam aus dem Grinsen nicht mehr raus. Sie liebte Freizeitparks, ABER – und ja, das war ein großes ,aber‘- sie hatte ein klitze kleines Problem.
„Okay, ich habe etwas Angst vor Rollercoastern“, gestand sie ihn.
„Wirklich?“
„Jup, no loopings, no twists and we‘re good.“
„Okay.“
Es gab tatsächlich Leute die es liebten mit zig G durch Tunnel geschossen zu werden, Mia gehörte eindeutig nicht dazu. Seoul Land war ähnlich aufgebaut wie Disneyland. Es gab verschiedene Länder, jedes hatte einen anderen Schwerpunkt.
Der Eingang befand sich im ‚World Plaza‘. Es gab einen Springbrunnen mit einem kleinen Park, am Rand spielte eine Kapelle und man blickte auf das große, runde Theater, was total futuristisch war.
„I wish I had my …“
„Camera? I got it!“
Donghae zog seinen Rucksack aus und reichte Mia ihre geheiligte Kamera. Grinsend nahm sie die Canon entgegen, er war so aufmerksam, so süß. Sofort fingen sie an Bilder zu machen und turnte umher, fragten Leute ob sie Bilder von Mia und Donghae zusammen machen würden und blödelten herum. Bei ihm hatte sie keine Angst auch mal kindisch oder aufgedreht zu sein, anders als bei Jihoon.
Sie gingen weiter ins Adventure Land, was ähnlich war wie das Frontierland in Disneyland, also auf Goldgräber ausgelegt. Es gab eine Wasserbahn auf die sich Mia einließ, auch wenn ihr manchmal etwas komisch im Magen wurde. Vor der großen Schiffschaukel mussten sie stehen bleiben und eine Fahrt abwarten, weil Mia sicher sein wollte, dass sie sich nicht doch überschlug – es gab Schiffschaukeln die so etwas machten.
„Maybe we should wait another ride …“, murmelte sie doch Donghae zog sie in die Reihe und stellte sich an. Das Problem bei ihr war, dass sie immer ein ‚Worst case senario‘ im Kopf hatte. Bei der Schiffschaukel stand man teilweise im rechten Winkel zur Welt und jedes Mal fragte sie sich, was wäre, wenn ihr Bügel aufgehen würde.
Um sich zu beruhigen schleppte sie Hae danach in eine Kinderachterbahn.
„Das ist nicht dein Ernst? … Es ist dein Ernst?“, daraufhin nickte sie nur kurz.
Die beiden gingen durch die Shops, holten sich etwas zu essen und zu trinken und setzten sich in die Sonne.
„Kim würde uns umbringen, das sprengt total unseren Diätplan“, meinte Donghae, biss aber hungrig in eine Crepes mit Schokolade.
„Diat plan my ass.“
Sie konnten praktisch gar nicht zunehmen, so viel wie man sie umherscheuchte. Mia bewunderte ja schon Shindong wie er es schaffte sein Gewicht zu halten.
Danach gingen sie ins ‚Fantasy Land‘, was eher für Kinder ausgelegt war, doch Mia schaffte es Donghae in den Sky Cycle und in das Peter Pan Schiff. Manche Leute blieben stehen und fotografierten die beiden. Es war klar gewesen dass sie erkannt werden würden, doch wenn jemand zu ihnen kam und nach Autogrammen oder Bildern fragte, waren sie sehr nett. Im ‚Fantasy Land‘ wurden sie von vielen Eltern gefragt, ob sie nicht ein Bild mit ihren Kindern machen konnten und geduldig grinsten sie in die Kameras.
Das nächste Land war das gefährlichste. Tomorrow Land. Mia würde das noch eine Weile im Kopf bleiben. Dort standen die Fahrtgeschäfte für Erwachsene – vollkommen ungeeignet für Mia. Donghae hielt sich allerdings an sein Versprechen sie zu nichts zu zwingen was einen Looping oder eine Schraube machte. Aber Hae war nicht auf den Kopf gefallen und fand ein Schlupfloch. An dem ‚Shot X Drop‘ (oder von Mia auch liebevoll Selbstmord-Massenvernichtungsanlage genannt) ging Hae noch ganz locker vorbei und blieb dann vor dem Sky-X stehen.
„Schaaaaaaaaaatz.“
Ohne dass er mehr sagen musste, wusste sie irgendwie schon was er wollte.
„No chance.“
„No looping – no twist.“ Und damit hatte er Recht, doch das Sky X war wahnsinnig, es sieht ungefähr so aus:
http://www.youtube.com/watch?v=4KedsCQ2gm4
Und der Ausblick ungefähr so:
Also welcher Mensch, der Herr oder Herrin seiner oder ihrer Sinne war, würde so ein Ding fahren? Donghae war zweifellos nicht Herr seiner Sinne. Schlupfloch hin oder her, Mia wurde schon vom Zusehen schlecht.
„Komm schon, du hast gesagt du fährst alles.“
„I said I ride everything – but this is flying and if humans should fly we would have wings.“
„Du hast gesagt dass du mich liebst.“
„Ja.“
„Beweis es, komm wir machen das zusammen.“
„Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun! Ich liebe dich, aber ich will nicht sterben!“
„Hast meinen Talisman dabei?“
„Ja.“
Da grinste Donghae breit und war stolz darauf, dass sie seinem Wunsch nachgegangen war und den Talisman bei sich trug.
„Dann kann dir doch gar nichts passieren.“
„Du würdest auch nicht alles für mich tun, nur weil du mich liebst“, konterte Mia.
„Doch.“
„Dressed up like a cheerleader?“
„Ich hatte bei der Super Show 3 ein Latexkleid an! Denkst du mich schreckt noch etwas ab?“ Okay, Punkt für Donghae.
„Color your hair pink.“
„Man sagt pink ist modisch.“
„Get your tongue pierced.“
„Könnte interessant sein …“, erwiderte er grinsend und Mia wurde rot. Ja, so etwas konnte interessant sein, aber darum ging es hier nicht.
„Na komm, wir machen das zusammen, wenn es wahr ist was du gesagt hast, dann beweise es.“
15 Minuten später:
„Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh.“
„Mia, du kannst aufhören zu schreien, wir sind wieder auf dem Boden.“
Abrupt hörte sie tatsächlich auf zu schreien. Ihre Knie waren weich wie Butter und ihr Herz war gut am pumpen. Donghae ging mit ihr an einen Getränkestand und holte ihr einen Milkshake – Zucker war wichtig.
„Ich bin so stolz auf dich.“
„Ich nicht, I will get a grey hair – at least one.“
Die beiden ließen sich auf einer Bank nieder und schauten den nächsten Todesmutigen zu. Nie im Leben hätte sie gedacht dass sie so etwas machen würde, noch nicht mal wenn ihr Leben davon abhängig wäre. Nun war es anders, es war Hae. Eigentlich war er es immer gewesen.
Ein schlechtes Gewissen schien ihn zu plagen und den Rest der Zeit verbrachten sie mit shoppen und spazieren gehen. Mia wartete auf die Dämmerung und schoss einige Bilder. Es war nun 20 Uhr und sie hatten wirklich einen schönen Tag gehabt. Ihre Gedanken wanderten zu Kyuhyun der jetzt seine Premiere hatte und wünschte ihm in Gedanken viel Glück.
Im ‚Samchulli Land‘ fuhren sie mit der Bahn und sahen sich alles an, danach gingen sie zum Bogenschießen und Donghae staunte nicht schlecht, als Mia sich wirklich gut dabei anstellte. Die Deutsche hatte auf den Jahrmärkten und Festen gelernt zu schießen und hatte viele, viele Plüschtiere gewonnen. Zu guter Letzt gingen sie noch in das Gruselhaus des Parks und Mia klammerte sich mit einem Arm an ihn – im anderen Arm hielt sie einen riesigen Plüschhasen umklammert. Der Sänger fand es süß dass sie so schreckhaft war und sich vor so vielen Sachen fürchtete.
Mia schoss die letzten Bilder und dann fuhren sie zurück in die Stadt.
„Aaaaaah, das war ein schöner Tag“, sagte sie im Auto und streckte sich. Auch wenn es Freizeit war, war es anstrengend gewesen.
„Wir müssen noch mal zu SM, Kim will mit dir reden.“
„Oh-oh.“
Vielleicht war das nur das Abschiedsgeschenk der Jungs gewesen, vielleicht hatte sie mal wieder etwas gemacht.
„Nichts Schlimmes“, versprach er und Mia glaubte Hae erst einmal.
Kaum bei SM angekommen rannten ihr Onew und Jonghyun entgegen. Onew hatte wohl etwas angestellt und Jonghyun schien ihn mal wieder als Leader nicht ganz voll zu nehmen und jagte ihn quer durch das Gebäude. Da Onew aber noch lachte sah Mia keine Not darin sich einzumischen. Donghae ging mit ihr hoch zu Kims Büro.
„Ah ihr zwei, na hattet ihr einen schönen Tag? Überall im Netz sind Bilder von euch, gut gemacht. Ich seht wirklich aus wie ein Paar .. gibt es etwas, was ihr mir sagen wollt?“
„Nein“, sagten sie gleichzeitig und tauschten dann einen fragenden Blick aus.
Nachdem sie sich an den Meetingtisch gesetzt hatten, holte Kim einen Stapel Unterlagen raus.
„Mia, wir werden dieses Jahr wieder Auditions machen, in Seoul, Busan, Beijing, Singapur, Los Angeles und Toronto. Wir möchten dich als Tanzlehrerin mitnehmen. Am ersten Tag treten die Bewerber einzeln auf, alle die weiter kommen, nehmen an einem dreitägigen Work Out teil. An einem Tag sollen sie zwei Tänze beigebracht bekommen und wir möchten dass du das machst.“
„Cool.“
Mehr fiel ihr dazu nicht ein. Sie stellte es sich vor wie ein Cheerleader Try-Out.
„Manche Auditions werden parallel laufen, wir hätten gerne dass du in Los Angeles, Toronto und Singapur dabei bist. Wer das Work Out besteht wird einen Monat nach Seoul eingeladen und bekommt dann eventuell einen Trainee Vertrag.“
Es war bestimmt spannend zu sehen wie solche Auditions abliefen. Man konnte sich ja nicht nur als Sänger bewegen, sondern auch als Schauspieler, Model oder andere Berufe.
„Dann hat ein Deutscher Fernsehsender bei uns angefragt mit dir eine Reportage zu machen. Vox – es ist wohl eine Sendung über Deutsche im Ausland. Ich habe für nächste Woche Mittwoch einen Termin ausgemacht, sie kommen nach Frankfurt … ihr trefft euch in einem Lokal … ich hab dir die Adresse geschickt.“
„Aha.“
Und ich dachte ich habe Urlaub.
„Natürlich muss man während der Dreharbeiten Vorsichtsmaßnahmen treffen, den Kontakt zu M81 möglichst gering halten und auch sonst müssen wir etwas aufpassen. Dann noch etwas KBS Cool FM will dass du die Stunde vor Sukira füllst, also von 21 Uhr bis 22 Uhr. Sie wollen ein mehrsprachiges Programm. Ich hatte dass zu erst abgelehnt, weil du zu viel unterwegs bis, aber das ist KBS egal, sie richten sich nach deinem Plan. Da setzen wir uns mal zusammen wenn du aus Deutschland wieder da bis … war noch etwas? Irgendwas war noch … ach ja, du hast ein Shooting mit dem ‚W‘ Anfang Juni. Ansonsten alles klar?“
„I’m wondering why I always have a headache after I’ve met Kim?“
Mia rieb sich die Stirn als sie aus dem Büro raus waren. Wie meistens war sie ziemlich overloaded. Radiosendung, Shooting, Dreh, Auditions. Alles war cool, außer Frage, aber irgendwie war es auch ganz schön viel. Sie hatte nebenbei noch Cheerleader-Training, SHINee-Training, SHINee-Konzerte und irgendwie war die Deutsche froh dass die Super Show 3 zu Ende war und sich die Welpen nun auf das neue Album konzentrieren würden.
„Ich mag die Shootings mit ‚W‘, sie sind immer so …. Einzigartig“, bemerkte Hae.
„Da hast du Recht.“
Mia kam aber nicht darum herum ihre Emails zu checken, nicht dass sie etwas übersehen hatte. Mit dem MBA setzte sich sich in das Tanztraining von M81 und während Donghae fröhlich einen neuen Tanz mitlernte, grübelte sie über den Emails.
Das Telefon lenkte die ab und auf dem Display stand ‚Heechul‘.
„Hallo Oppa.“
„Mia, du musst mir helfen.“
Es hallte total bei ihm.
„Wo bist du?“
„Im Garten.“
„Du hörst dich nicht so an.“
„Ich bin in der Docking Station …. Das Tor geht nicht auf.“
Gut, an dieser Stelle fing sie an zu lachen, dass sich alle zu ihr umdrehten.
„Ha, ha, sehr lustig – ich weiß. Auf jeden Fall musst du mich hier raus holen und das OHNE dass die anderen es mitkriegen – ich verliere sonst meine Autorität.“
„Heechul…“
„Bitte Mia, bitte. Stell dich nicht so an, erstens habe ich dich noch NIE um etwas gebeten, zweitens ist es deine Aufgabe auf meine Befehle zu hören.“
Am liebsten hätte sie aufgelegt und ihn bis zum Morgen dort ausharren lassen, aber sie kannte ihn mittlerweile ja auch ein paar Monate und wusste das er potentiell nicht ernst zu nehmen war. Es war seine Art ihr zu sagen ‚Du bis UNSERE Assistentin, helf mir bitte‘.
„Okay, ich bin auf dem Weg.“
Donghae drehte sich zu ihr um und schaute sie fragend an.
„Kannst du bitte mit Teukies Auto nach Hause fahren? I have to do something.“
„Ist etwas passiert?“
„It’s nothing serious, it’s just Heechul beeing Heechul.“
Da grinste der junge Mann und Mia gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Bis später.“
„Bis später“, erwiderte er mit warmen Wangen und einem Lächeln auf den Lippen.
Nachts war es auf dem Schulgelände ganz schön dunkel. Mia hatte zum Glück eine kleine Taschenlampe im Auto – als sie vor ein paar Tagen in der Waschstraße war, gab es ein Waschprogramm, bei dem man eine handbetriebene Taschenlampe geschenkt bekam. Man pumpte einen Hebel und die Energie wurde gespeichert. Wer hätte gedacht, dass sie das Ding so schnell brauchen würde?
„Heechul?“
Mia klopfte an das Metallgehäuse der Dockingstation.
„Mia! Da bist du! Wieso hat das so lange gedauert?!“
Wieso hatte sie schon wieder Lust einen LKW mit Beton zu entführen und über das Ding zu kippen?
„It’s my pleasure to help you.“
„Du musst etwas suchen womit du das Tor aufhebeln kannst.“
Also suchte sie den Garten ab, dich wirkliche Holzbretter gab es hier nicht mehr. Morgen war das Finale, alles war weg geräumt oder IN der Dockingstation. Aber so schnell würde sie nicht aufgeben. Sie sammelte ein paar Stöcke zusammen, die eigentlich für die Pflanzen geeignet wären und natürlich brachen sie ab.
„Why don’t you try it from the inside? There must be plenty of stuff in there!“
„Ich habe es versucht aber es geht nicht!“
Das Tor war einfach zu schwer, so leicht würde man ihn da nicht raus bekommen. Es war leicht frustrierend. Auf einmal tauchten von irgendwo her Lichter auf, als Mia sich umdrehte wurde sie geblendet.
„Polizei! Hände hoch!“