Jiyong war ebenfalls mit Lailas Outfit zufrieden. Er war quirlig und hibbelig und zerrte sie ständig auf die Tanzfläche. Sie mochte seine ausgelassene Art, wenn er nicht am Arbeiten war. Vielleicht lag es auch am Alkohol. Irgendwann wurde es jedoch etwas zu ausgelassen. Sie hatten eine Ecke für sich, die man jedoch teilweise einsehen konnte. Jiyong hatte Laila auf ein Sideboard gehoben und küsste sie innig. Er presste sie an sich und seine Hände wanderten unter ihr Shirt. Selbst für einen ‚Idol gone wild‘ war es irgendwann zu viel, sie waren in der Öffentlichkeit und Laila begann sich unwohl zu fühlen, beendete den Kuss.
„ Ist etwas mit dir?“, wollte sie wissen. Er war sonst immer so berechnend und achtete darauf, was er tat.
„ Nein. Ich will nur etwas Zeit mit meiner Freundin verbringen.“
Jiyong wollte wieder zu einem Kuss ansetzen, doch Laila hielt ihn zurück.
„ Hier sind Leute, vielleicht sollten wir einen Gang runter schalten.“
„ Scheiß doch auf die Leute, es ist das erste Mal, das ich das machen kann.“
Seine Hände fuhren ihre Beine entlang, doch dann zog Seunghyun ihn zurück.
„ Ich glaube es ist genug.“
„ Sag du mir nicht was ich zu tun und zu lassen habe!“, fuhr Jiyong seinen Bandkollegen an.
„ Du hast zu viel getrunken. Laila, geh nach Hause.“
Unsicher schaute sie zwischen den beiden Männern hin und her.
„ Du entscheidest nicht wo sie hin geht! Sie gehört MIR!“
„ Laila, geh, ich kläre das.“
Sie war enttäuscht über Jiyongs Verhalten und nahm ihre Handtasche. Bevor sie ging drehte sie sich um und Jiyong schaute ihr motzig nach.
~~~~~~~~~~~~~
Der Van brachte sie nach Hause. Laila war innerlich aufgewühlt und sortierte ihre Gedanken. Er hatte zu viel getrunken, wahrscheinlich würde er sich morgen entschuldigen oder sie ankacken, weil sie auf Seunhyun gehört hatte.
Vor ihrer Haustür lehnte Fynn.
„ Du wirst jetzt nicht irgendwie zum Hardcore-Stalker, oder?“, fragte sie lachend.
„ Ich war nur in der Gegend.“
„ Du wohnst in der Gegend.“
Er grinste frech und folgte ihr nach drinnen. Sobald die Tür ins Schloss gefallen war, zog er sie zu sich. Was war denn heute mit den Kerlen los? Er küsste sie grob.
„ Ich kann ihn an dir riechen …“, murmelte Fynn. „Da gibt es nur eins, was wir dagegen tun können…“
Und schon schmiss er sie über die Schulter und trug sie ins Bad. Laila zappelte und quietschte – sie hätte sich befreien können, doch so bedrohlich war die Situation nun auch nicht. Er presst sie gegen die Wand der Dusche und machte doch tatsächlich das Wasser an. Sie hatten beide noch ihre Klamotten an und das Wasser war kalt. Sie wollte gerade anfangen zu meckern, da küsste er sie und umschloss sie mit seinen Armen. Beiläufig löste er ihre Hochsteckfrisur. Ihr Make Up musste total verlaufen sein, doch es war ihm egal. Nach und nach zogen sie einander aus, bis nackte Haut auf nackter Haut lag.
~~~~~~~~~~~~~
Es war ungefähr drei Uhr. Laila lag völlig erschöpft in seinen Armen im Fernsehzimmer.
„ Ich schmeiße dich ungern raus, aber ich hatte Streit mit Ji und ich befürchte das er Morgen früh vorbei kommen wird…“
„ Na ja, das letzte Mal hatte es auch funktioniert.“
Da hatte er zwar Recht, er wusste ja aber auch nicht von der Wahrheit der ganzen Geschichte und Laila befürchtete, dass wenn Jiyong kam, Dinge gesagt wurden, die nicht für Fynns Ohren bestimmt waren.
„ Dennoch …“
„ Aber meine Klamotten sind nass.“
„ Na und wessen Schuld ist das?“, neckte sie ihn.
~~~~~~~~~~~~~
Fynn ging also nach Haus, in nassen Klamotten und Laila ging ins Bett zu ihren Katzenbabys, welches sie für sich eingenommen hatten. Sie stand gegen 8 Uhr auf und machte Kaffee. Sie hatte erwartet, dass vielleicht Blumen vor ihrer Tür standen, doch da waren keine. Auch ihr Telefon hatte keine Nachrichten für sie und Jiyong kam nicht. Es machte Laila unruhig. Hatte sie ihn sauer gemacht? Und wie würden die Konsequenzen aussehen, wenn man Jiyong sauer machte?
Laila tigerte auf und ab, bis Fynn kam, um sie zur Arbeit abzuholen.
„ Na, hat Loverboy sich entschuldigt?“
„ Nenn ihn nicht so und nein.“
Sie steig zu ihm ins Auto und schnallte sich an.
„ Müssen wir über uns reden?“
Fynn schaute zu ihr rüber und hob die Augenbrauen.
„ Über diese Fahrgemeinschaft?“
„ Du weißt was ich meine.“
„ Also ich suche keine Beziehung, du hast eine Beziehung, alles nur Spaß oder verliebst du dich in mich?“
„ Werd nicht albern“, entgegnete Laila. Ja, Fynn war Spaß. Es war einfach und unkompliziert, er war ein Eigenbrödler und das war okay, aber er rief nicht Gefühle wie Siwon in ihr hervor. Siwon, na toll, jetzt hatte sie an ihn gedacht.
Laila war sich bewusst, dass sie selbst daran Schuld war. Wenn sie von Anfang an ehrlich zu ihm gewesen wäre, wäre es nie soweit gekommen.
~~~~~~~~~~~~~
Heute war mehr Hektik in dem Studio als sonst. 4Minute’s Hyuna würde heute mit ihrem Manager kommen und mit Amelia die Outfits für ihre neue Solo-Single besprechen. Sie bereiteten die Vorführraum vor, stellten Leckereien bereit und Champagner, obwohl Laila ihre Zweifel hatte, dass Hyuna so viele Kalorien und Alkohol am Mittag zu sich nehmen durfte. Amelia mochte es gerne etwas ‚big‘ und genau so sollte das Studio wirken.
Amelia war mit dem Manager und der Sängerin nicht ‚per du‘, dafür aber ‚per Darling‘, was Laila recht amüsant fand. Laila saß bei ihrer Chefin und machte sich Notizen. Bei Hyuna konnte alles mögliche raus kommen, von Ballade, über sexy bis hin zu ‚dummen Partysong‘ und je nachdem musste das Outfot gestaltet sein. Sie spielten das neue Lied vor, was in vier Wochen erscheinen würde. Ja, es war ein dummes Partylied, quietschig-fröhlich. Für den Videodreh wollten sie vier verschiedene Outfits. Hier konnten sie sich austoben und aufwendige Outfits zusammen stellen. Für die Promotion wurden an die 30 Outfits benötigt, da Hyuna ja von Musiksendung zu Musiksendung tingeln würde und man konnte alles ja nur einmal anziehen. ‚Flippig-Sexy‘ war das Motto, sie konnten sich also mit Farben und Muster austoben und dazu gab es natürlich die passenden Accessoires. Alles in allem durfte ein Outfit zwischen 300.000 und 700.000 Won kosten, was ein ganz schöner Bogen war. Sollte sie teuren Designerschmuck tragen, wurde dieser gemietet.
Laila gesellte sich irgendwann zu Fynn ins Büro.
„ Rechnet sich das alles?“ Sie jonglierte im Kopf ständig mit Zahlen, kam aber noch nicht wirklich zu einem Ergebnis.
„ Auf jeden Fall. Das Entertainment bekommt die Kosten für das Outfit in Rechnung gestellt, dazu kommen 15% Provision für uns. Auf der anderen Seite bekommen wir aber auch Provision von bestimmten Läden und Designern, wenn wir dort einkaufen. Die Entertainments können die Outfits behalten, doch meistens sind ihre Räume schon so vollgestopft, dass sie das gar nicht wollen. Wenn sie die Sachen zurück geben, verhandeln sie mit Amelia die Provision neu, je nachdem wie hochwertig ein Künstler ist, hat sie Spielraum. Bei jemanden wie Hyuna geht sie fast 10% von der Provision runter, wenn sie die Outfits wieder zurück bekommt. Die Sachen werden dann versteigert und bringen meistens das drei- oder vierfache von dem eigentlichen Wert.“
Nun jonglierte Laila wieder mit Zahlen und bekam große Augen.
„ Das ist krank! Du willst also sagen, dass wenn wir eine Designerjacke für 400.000 einkaufen, dass jemand mehr als 1.000.000 dafür ausgibt?“
„ Du glaubst gar nicht was reiche Väter ihren Töchtern, die Fans sind, alles bezahlen …“
~~~~~~~~~~~~~
Nachdem man Hyuna vermessen hatten, verabschiedeten sie sich und das Team machte sich an die Arbeit. Amelia teilte sie auf Läden auf und Laila ging mit ihr rüber in die Galeria West und wollte noch ein paar Läden auf der Rodeo Road abklappern.
„ Wartest du auf einen Anruf?“
„ Nein, nein.“
Ertappt packte Laila ihr Handy weg. Noch immer hatte er nicht angerufen. Sollte sie ihn anrufen?
Die Zeit mit Amelia verging wie im Flug. Sie war am reden und am begrüßen, am vorstellen und plaudern. Zwischen drin schaffte Laila noch ein Geschenk für Daesung zu kaufen und entschied sich für ein Parfüm. Sie kannten ihn noch nicht gut, doch mit gutriechendem Parfüm konnte man gar nicht so falsch liegen, oder? Wahrscheinlich hatte er schon zig, aber was kaufte man jemanden, der alles und nichts hatte?
Wenn Amelia einkaufen ging, wurden die Sachen direkt ins Studio geschickt, damit sie sich nicht abschleppen musste. Laila empfand das als bequem und überall behandelte man sie, als wären sie VIP. Wahrscheinlich waren sie VIPs, Laila hatte nur noch nicht begriffen als solcher über sich zu denken.
~~~~~~~~~~~~~
Als sie gegen 17 Uhr zurück ins Büro kamen, fand Laila dort den Verursacher des nicht geschehenen Anrufs.
„ Ji?“
Er hatte auf der Couch gesessen und auf sein Handy eingetippt und sprang nun auf. Er ging auf Laila zu und blieb dann vor ihr stehen.
„ Lala, ich … war ein Arsch.“
Wenigstens die Wahrheit. Man hätte es schöner Verpacken können, doch Jiyong schaute den Dingen gerne ins Gesicht.
„ Entschuldigung angenommen.“
Nun grinste er und nahm sie in den Arm.
„ Ich werde mich nie wieder so benehmen.“
Laila dachte, dass man keine Versprechen geben sollte, die man nicht halten konnte, doch sie wollte kein Salz in die Wunde streuen und hielt den Mund.
„ Du, ich habe über’s Wochenende das Hotel meiner Eltern gemietet. Wir feiern dort Morgen Daesungs Geburtstag und ich wollte heute schon mit dir hin fahren, damit du meine Eltern kennen lernst. Keine Sorge, Koffer habe ich schon gepackt und Heechul macht Catsitter.“
„ Du hast Heechul Zugang zum Haus gegeben?“, fragte sie panisch und nun schien auch Jiyong darüber nachzudenken, ob das eine gute Idee war.
„ Ich hab eine gute Versicherung“, antwortete er grinsend.
~~~~~~~~~~~~~
Die Pension, die Jiyong seinen Eltern geschenkt hatte, lag ungefähr eine Stunde außerhalb von Seoul in Pocheon. Laila hatte ihn gefragt, wie er darauf gekommen war ein Hotel einzurichten und er erzählte, wie Mia vor drei Jahren ihr Haus gebaut hatte und dort hatte er ein Gästezimmer als Geschenk eingerichtet und so seine Leidenschaft dafür entdeckt. Jetzt hatte er elf Gästezimmer gehabt, wo er sich hatte austoben können und Laila war ziemlich gespannt – nicht nur auf das Hotel, sondern auch auf seine Eltern.
Diese warteten schon in der Einfahrt, inklusive Jiyongs Hund Gaho, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Sie gingen recht offen mit Laila um, Jis Mama drückte sie sogar und sagte, sie freue sich Laila endlich persönlich kennen zu lernen.
Sie stellten die Koffer erst einmal ab und gingen in den Speisesaal, wo Tee bereit stand. Schon hier konnte man seinen Einfluss sehen. Von außen war das Gebäude kubistisch, viele Beton-Würfel, die miteinander verbunden waren. Von innen war es bunt und im modernen Design. Es wirkte eher wie ein Privathaus, als eine Pension, was einem aber auch das Gefühl gab exklusiv und abgeschirmt zu sein.
„ Wollt ihr erst mal auf’s Zimmer und dann gibt’s was zu essen?“, schlug die Ji-Mama vor.
„ Klingt super“, erwiderte ihr Sohn.
~~~~~~~~~~~~~
„ Ich möchte, dass du hier schläfst – wenn dir das Zimmer gefällt. Das ist … war mein Zimmer.“
Das ‚Zimmer‘ war groß genug um als Wohnung durch zu gehen. Es war das ‚Crayon‘ Zimmer und verteilte sich auf zwei Etagen mit einem riesigen Balkon mit riesigem Whirlpool und einem Badezimmer, dass aussah wie eine Sauna. Wie alles hier sah man deutlich seine Handschrift, alles war farbenfroh und designermäßig, von den verschiedenen Stühlen, bis hin zu Relaxliegen und Decken von Louis Vuitton. Laila konnte sich gut vorstellen, dass er viel Spaß gehabt hatte hier alles einzurichten, andererseits wollte sie nicht wissen, was das alles gekostet hat.
Sie stand auf den Balkon und schaute auf den Fluss, vor dem Haus, als Jiyong seinen Koffer nahm.
„ Wo willst du hin?“
„ Ich gehe in ein anderes Zimmer“, meinte er.
„ Aber das ist doch dein Zimmer.“
„ Ich möchte, dass du es hast.“
Sie ging auf ihn zu und zwang ihn den Koffer abzustellen.
„ Das Bett ist groß genug für sechs Leute – ich denke, wir haben hier genug Platz. Und Morgen kommen ja noch mehr Leute, die auch alle einen Platz zum Schlafen brauchen.“
Er schaute zu ihr, wand aber eilig den Blick ab, weil er nicht wollte, dass sie seine Traurigkeit sah. Er lehnte sich gegen das Geländer des Balkons und schaute in die Ferne.
„ Ich war gestern so gemein zu dir und trotzdem würdest du dir mit mir ein Zimmer teilen?“
Laila umarmte ihn von hinten und lehnte ihren Kopf gegen seinen.
„ Sei nicht so hart zu dir. Du hattest einen Moment … ich verspreche dir, du wirst auch nicht immer glücklich mit mir sein. Aber wir machen das zusammen und ich bin bei dir.“
„ Das hört sich gut an.“
Er umschloss ihre Hände und genossen den Moment.
Die Ji-Mama stand unten und beobachtete die beiden. Als ihr Sohn ihr erzählt hatte, was er vor habe, war sie nicht wirklich begeistert gewesen. Sie verstand wieso er es wollte und sie liebte ihn, wie er war, aber was sich eine Mutter immer am meisten wünschte, war dass ihre Kinder glücklich waren, mit einem Partner den sie liebten. Laila war zweifelsohne hübsch und sie jetzt so innig mit ihrem Sohn zu sehen, gab der Ji-Mama doch noch etwas Hoffnung.
~~~~~~~~~~~~~
Beim Essen bestand Laila darauf mitzukochen. Die Männer schalten also den Fernseher ein und die beiden Frauen waren in der Küche. Dem restlichen Personal hatten sie heute Abend frei gegeben, damit die Familie unter sich war.
„ Du bist aber schnell!“ Bewundernd schaute die Ji-Mama zu wie Laila alles zerschnipselte, was ihr unter’s Messer kam.
„ Ich habe Chirurgenhände“, erwiderte sie grinsend.
Beim Auftischen schauten die Männer nicht schlecht.
„ Mama, das sieht toll aus!“
„ Ohne Laila hätte ich das nie so hin bekommen. Sie ist eine gute koreanische Frau.“
„ Danke“, erwiderte sie grinsend.
„ Da haben wir den Beweis! Wer so kochen kann muss Koreaner sein!“
„ Papa … ich habe gesagt sie ist Koreanerin“, kam es kleinlaut von Jiyong.
Seine Eltern waren locker und vor allem Jiyongs Mama plauderte viel mit Laila. Sie hatten hier jeden Tag mit unterschiedlichen Gästen zu tun, da legte man die koreanische Reserviertheit ein wenig ab.
~~~~~~~~~~~~~
Nach dem Essen gingen sie irgendwann hoch auf’s Zimmer. Seine Mutter hatte seinen Vater weggezogen mit den Worten ‚Jetzt lass doch mal die jungen Leute alleine!‘. Jiyong zeigte ihr seinen Früchtemixer, mit denen er ihnen die tollsten und gesündesten Getränke zaubern konnte und ließ auf dem Balkon den Whirlpool ein um Fernsehen zu gucken. Der Whirlpool war riesig und bestand aus zwei Teilen. Ein Teil der etwas tiefer war und ein flacher Teil, in dem theoretisch Platz für sechs Personen war und in der Mitte war ein Bildschirm.
„ Habe ich einen Bikini dabei?“, fragte sie ihn, denn er hatte ja ihren Koffer gepackt.
„ Wenn ich schlau wäre, würde ich sagen ’nein‘, aber ich bin ja ein Gentleman und habe dir natürlich einen eingepackt“, erwiderte Jiyong Laila.
„ Das bereust du gerade, oder?“
„ Oh ja.“
Und so landeten sie mit Fruchtsäften im Whirlpool und schauten sich eine koreanische Komödie im Fernsehen an. Gestern schien er ein völlig anderer Mensch gewesen zu sein und heute war er wieder der, den sie kannte: lustig, aufmerksam und manchmal in Gedanken verloren. Obwohl es nachts noch kühl war, wärmte sie der Whirlpool eine ganze Weile.
~~~~~~~~~~~~~
Recht früh gingen sie uns Bett und Jiyong hatte nicht nur an einen Bikini gedacht, sondern auch an einen Pyjama. Er hatte diese japanischen Pyjamas besorgt, für sich selbst einen Drachen und für Laila ein Einhorn. Nachdem sie sich umgezogen hatten und sich sahen, fingen sie herzlich an zu lachen und machten dann Couple-Selcas, die Jiyong auf Instagram hochlud.
Kurz darauf lag ein Drache und ein Einhorn in Löffelchenstellung im Bett.
„ Erzählst du mir eine Geschichte?“, murmelte Laila müde.
„ Es war einmal ein Drache, der wollte immer ein Einhorn haben. Deswegen zog er los und plünderte alle Städte um Diamanten und Gold zu sammeln, denn das Einhorn sollte sein größter Juwel werden. Als er alles Gold und alle Edelsteine gesammelt hatte, formte er damit ein Einhorn. Es war wunderschön, mit Diamanten als Augen und goldene Seide als Mähne. Es war das schönst Geschöpf, das der Drache je gesehen hat, doch ein Problem gab es da: Es lebte nicht, denn dazu brauchte es ein Herz und zwar keines aus Stein.
Er zog also wieder los und suchte ein Herz so rein und unschuldig, wie ein Einhorn eines haben sollte. Er fand eine junge Prinzessin. Ihr Gesicht war entstellt, durch einen Unfall in der Kindheit und obwohl die Leute schlecht über sie sprachen, half sie anderen, wo es ging. Sie backte Kuchen für die Kinder im Dorf und half alten Damen ihre Einkäufe zu besorgen. Der Drache beschloss, dass genau sie das reine Herz hatte, was er suchte, also legte er sich auf die Lauer und wartete, bis die Prinzessin in den Wald ging, um Kräuter zu sammeln. Er flog los, schnappte sie und brachte sie zu seinem Nest…“ und mehr bekam Laila nicht mit, weil sie eingeschlafen war.