Der Anblick am nächsten Morgen war für die Götter.Mia lag halb auf dem Bauch, ihr Kopf lag auf Leeteuks Brust, ihre linkes Bein lag über seinem rechten und ihre Hand auf seinem Bauch. Leeteuk hatte den Arm um Mia gelegt, während Eunhyuk halb auf Mia lag und in der gleichen Position sich an sie schmiegte, wie sie an Teukie. Sein rechter Arm lag um ihren Bauch und sein Gesicht lag auf ihrer Nackenhöhe.
Kyuhyun war der erste gewesen der aufgestanden war und nun vor der Liegewiese stand und sich dachte ‚ Das ist so was von unfair ‘. Dafür ließ er es sich nicht nehmen Beweisbilder zu schießen, eines Tages würde er Teukie damit erpressen, sie seiner Freundin zu zeigen oder an die Presse geben. Es war gerade mal 6 Uhr morgens, aber um 8 Uhr wurden sie abgeholt. Die Tür war mittlerweile wieder offen, die Securitys waren wohl auch irgendwann schlafen gegangen. Kyuhyun weckte Donghae und auch er schaute ziemlich miesmutig zu den beiden, die Mia voll für sich beansprucht hatten. Die beiden gingen erst mal duschen und machten sich fertig. Zur gleichen Zeit wachte Mia auf und fühlte sich wie vom LKW überfahren. Diese Rippe war einfach nicht zu ertragen. Sie brauchte ein paar Sekunden um die Gesamtsituation zu begreifen. Leeteuks Bauch fühlte sich gut an. Bodyalarm! Wobei Eunhyuk sich auch nicht verstecken musste. Sie konnte seinen Atem im Nacken spüren, doch als sie sich bewegte, wachte er auf und dadurch wachte dann auch Teukie auf. Mia setzte sich mit verzerrtem Gesicht auf und beide waren sofort voll wach.
„ Habe ich dir weh getan?“, fragten sie gleichzeitig.
„ Nein, nein.“
Noch immer verzog sie das Gesicht und griff sich an die Seite. Die beiden Männer tauschten einen Blick aus. Sie machten sich Sorgen dass der Videodreh zu viel werden würde, aber so wie sie Mia bisher einschätzen konnten, bezweifelten sie, dass man sich mit ihr darüber streiten konnte.
Zum Glück musste sich niemand um Styling und Make Up kümmern und so zog Mia einfach die Sachen von gestern an. Um 8 Uhr wurden sie mit einem Bus angeholt. Die anderen waren schon da und das Hauptgesprächsthema war Mias Einsperraktion. Kangin echauffierte sich riesig über die Aktion und Shindong fand das Ganze sehr lustig – er wurde ja auch nicht eingesperrt.
Am Set angekommen wurde erst mal alles aus dem Bus ausgeladen. Sie hatten ein Filmstudio, in dem schon einige koreanische Filme gedreht wurden, angemietet. Mia koordinierte zusammen mit Kim den Ablauf und achtete darauf, dass alles an seinen richtigen Platz gebracht wurde. Die Maske war schon vorbereitet und die Jungs wurden gestylt und angezogen. Mia folgte Kim und machte sich Notizen, es war ziemlich aufregend bei einem Videodreh dabei zu sein. Das Set war soweit vorbereitet, die Kameraleute und Choreografen waren da und die ersten Probeaufnahmen wurden gemacht.
„ Kim, eine Frage ….“, meinte Mia, als es etwas ruhiger geworden war. Kim drehte sich um und hob fragend die Augenbrauen.
„ Meinst du nicht dass diese Kuss-Szene mit Kyuhyun und mir etwas zu gewagt ist?“
Sie verzog leicht das Gesicht, sie wollte ihm ja wirklich nicht vor den Kopf stoßen, aber bei der Presse von letzter Woche…..
„ Welche Kuss-Szene? Nein, nein, nein….“, Kim lachte fröhlich.
„ Ihr werdet euch nur fast küssen. Ich hatte es Kyuhyun erklärt, hat er dir nichts gesagt?“
Und dann hatte Mia nur ein Wort noch im Kopf: Arsch!
Mia entschuldigte sich, sagte sie hatte es nur nicht richtig verstanden und schlich sich kurz weg um eine zu rauchen, weil sie ansonsten jemanden umgebracht hätte – um genau zu sein Arschkyu. Ja, das war ein passender Name, Arschkyu. Draußen atmete sie erst einmal tief durch, was dachte er sich dabei? Welchen Ärger sie bekommen hätten, welchen Ärger Mia bekommen hätte ….
Als der Dreh anfing schob Mia die Gedanken bei Seite und konzentrierte sich auf die wichtigen Sachen. So chaotisch ihre Jungs auch sein konnten, so wussten sie aber auch wann sie sich konzentrieren mussten und sie drehten so professionell, dass Mia erstaunt war wie glatt alles lief. Sie hatte gedacht es würde wirrer werden. Es gab zwar auch Patzer und alle lachten, doch dann wurde es noch mal gedreht, bis es passte. Es dauerte gut drei Stunden bis die ersten Shots im Kasten waren und man mit den Einzelaufnahmen begann. Leeteuk fing an und Kyuhyun kam zu ihr.
„ Hey Mia, and do you like it?“
Die Blair Waldorf kam in ihr hoch und sie lächelte ihn zuckersüß an.
„ It’s really cool, you all doing very good.“
„ Thanks, ehm … would you like to practice some more? So it doesn’t feels uncomfortable later?“
Arsch. Arsch. Arsch. Arsch!
„ Sure … but not here …“, sie schaute sich unsicher um.
„ You know later everybody will be watching….“
Kyuhyun kam näher auf sie zu und legte seinen Kopf leicht zur Seite. Er grinste verschmitzt und wenn Mia nicht wusste, was sie nun mal wusste, wäre sie tatsächlich auf ihn reingefallen.
„ Still, let’s go over there…“
Mia deutete auf ein anderes Set, bei dem niemand war. Da sie keinen CD Player hatte sang Kyuhyun einfach den Text und Mia wäre geschmolzen – wenn sie nicht gewusst hätte, was sie nun mal wusste. Doch diesmal forderte sie ihn heraus und wie erwartet reagierte er auf sie. Er hob sie wieder hoch, doch ihre Lippen trennten sich nicht. Er zog sie eng an sich, zumindest so eng, dass er ihr nicht weh tat. Als Mia den Kuss beendete atmeten sie beide schwer.
„ Alright, I think that’s enough practice. Don’t be too late for your single shot.“
Damit drehte sie sich um und ging in die Maske, hinterließ dabei einen komplett heiß gemachten Kyuhyun. Als man ihr die Haare machte, kam Hyuk zu ihr und schaute sie eine Weile einfach nur an.
„ Was ist das mit dir und Gamekyu?“
Mia schaute in den Spiegel und sah Eunhyuk neben sich. Er hatte wohl den letzten Kuss zwischen den beiden gesehen.
„ Rache“, sagte sie finster.
„ Oh … wird es übel?“
„ Ja.“
„ Super!“ und auf einmal sprang er freudestrahlend auf. Mia hätte am liebsten den Kopf geschüttelt und grinste dann doch mal wieder.
Als Mia aus der Maske kam, erkannte man sie nicht wieder. Sie war komplett Gold angesprüht. Als Oberteil hatte sie einen Schal aus schwarzer Seid umgebunden bekommen. Sie trug einen schwarzen Rock und eine Maske auf. Sie erkannte sich ja selbst nicht. Die Jungs waren begeistert von dem Styling der Mädchen und freuten sich alle auf den Dreh der gemeinsamen Tanzszenen. Sie zeigten richtig Power, damit es im Video gut aussehen würde. Mia ließ sich ihre Wut auf Kyuhyun nicht anmerken und tanzte eng mit ihm. Doch dann kam die Szene, in der der angebliche Kuss kommen sollte. Mia wusste dass sie professionell sein sollte, doch als sie von ihm wegdrehte, er sie an Hand nahm und sie die Drehungen machte um in seinen Armen landete, konnte sie nicht anders. Kyu griff um, um sie nach hinten zu lehnen, doch so weit kam er gar nicht. Es gab einen lauten Knall und Mia hatte ihm eine Schelle gegeben, die sich gewaschen hatte. Sie starrten sich ein paar Sekunden an, dann drehte sie sich um und stampfte davon. Kim rief ‚CUT‘ und alle anderen Mitglieder die eben noch komplett geschockt zu den beiden gestarrt hatten, fingen schlagartig an zu lachen. Kim schickte ein anderes Mädchen zu Kyu, doch der starrte nur Mia hinter her. Ihr standen Tränen in den Augen und sie biss sich auf die Lippen, um nicht richtig zu weinen. Kim und Yun schauten zwischen Kyuhyun und Mia hin und her und gaben das Signal die Szene noch einmal zu machen, mit der Ersatztänzerin.
„ Du kannst dich abschminken“ , sagte Kim zu ihr und hörte sich gar nicht so böse an, doch Mia nickte nur und ging in die Umkleide. Man war sie doof, wie konnte sie das nur tun? Was würde Kim und Yun jetzt denken? Mia setzte sich in die Dusche und kauerte sich zusammen während die goldenen Farbe von ihrer Haut verschwand. Nicht dass es Kyuhyun nicht verdient hatte, dass stand völlig außer Frage, aber sie hatte es anders machen sollen. Wieso war sie nur so impulsiv? Sie blieb gut eine halbe Stunde so in der Dusche hocken und kam sich vor, als würde sie sich vielleicht auflösen. Schließlich stieg sie doch wieder aus, zog sich etwas an und trocknete sich die Haare. Sie legte ein normales Make Up auf, so dass sie wieder menschlich aussah.
Als sie wieder raus kam, waren sie immer noch am drehen. Yun kam zu ihr und legte ihr die Hand auf die Schulter.
„ Mia, geh nach Hause und ruhe dich aus, vielleicht war es doch zu viel, mit dem Unfall und deinen Verletzungen. Wir sehen uns Montag und dann sieht die Welt schon gleich viel besser aus.“
Es ging nicht um ihre Wunden, doch sie widersprach ihm nicht und holte ihre Sachen. Sie hätte am liebsten ihren Kopf in den Sand gesteckt. Wie konnte sie Privates und Geschäftliches so vermischen? Was stellten diese Typen mit ihrer Gefühlswelt an?
Zu Hause wurde es nicht besser. Sie machte die Musik an, legte sich auf die Couch und starrte die Decke an. Stundenlang. Weigerte sich nachzudenken, blendete einfach alle Gedanken aus. Sie hatte noch nicht mal ihre Schmelztabletten genommen, sie hatte es nicht verdient keinen Schmerz zu spüren. Mia verlor sämtliches Zeitgefühl, doch irgendwann ging die Tür auf. Sie schaute gar nicht hin, wünschte sie könnte noch eine Weile alleine sein. Doch der Lärm blieb aus. Nun drehte Mia doch mal den Kopf zur Seite und sah Leeteuk in der Tür stehen.
Er ging auf sie zu und setzte sich auf den Rand des Sofas.
„ Hey, wie geht es dir?“
„ Super“, antwortete sie ironisch.
So blieben sie eine Weile sitzen. Leeteuk schaute sie an während sie die Decke anstarrte.
„ Kann ich dir etwas Gutes tun?“
So eine blöde Standardfrage. Aber wenn sie genau darüber nachdachte, gab es wirklich etwas, was er tun konnte.
„ Hey, du haste in Auto, richtig?“
Teukie hob die Augenbrauen und nickte langsam.
„ Kann ich es ausleihen?“
„ Ausleihen?“
„ Ausleihen.“
Verwundert starrte er sie an.
„ Wo mein Auto hin geht, geh ich auch hin.“
Er zuckte mit den Schultern, eigentlich wollte er Mia nicht alleine los ziehen lassen und war schon mal froh, dass sie überhaupt zu Hause war.
„ Sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt.“
Damit stand sie auf, schnappte sich ihre Handtasche und bedeutete ihm mitzukommen. Teukie fuhr einen BMW, ein schnelles Auto war genau das was sie brauchte. Es war bereits nach 1 Uhr nachts als sie los fuhren und wirklich wohl fühlte sich der Bandleader nicht. Mia legte eine CD ein, sie hatte die CD zu Hause auch immer im Auto gehört und fuhr los. Mia liebte es Auto zu fahren, es war befreiend. Gut, sie konnte nicht ganz so auf’s Gas, weil es immer noch ziemlich kalt war und sie keinen Unfall provozieren wollte. Aber es reichte ihr die Musik aufzudrehen und auf die Schnellstrasse zu fahren. Leeteuk hatte anfangs noch ihre Strecke beobachtet, doch hatte sich damit abgefunden, dass sie sich einfach abreagieren musste und die Musik die sie dabei hatte war wirklich cool. Die meisten Sachen kannte er nicht, doch er bekam auch wenig mit was auf der Welt passierte, wenn er nicht nach etwas bestimmten suchte. Sie waren gut 40 Minuten unterwegs als Leeteuk dann doch ein Lied erkannte und laut anfing zu lachen.
„ Das ist DBSK!!!!“ , rief er, froh endlich mal was zu hören, was er kannte. Mia hatte schon fast vergessen, dass er da war und hatte kaum auf die Musik geachtet. Tatsächlich hatte sie ein paar koreanische Lieder dabei, mitunter ‚Are you a good girl‘ von DBSK …. oder TVXQ – etwas was Mia auch nicht so ganz begriff.
„ I love this song, it’s just sooooo hot!“
In ihrem Kopf hatte sie ein eigenes Video zu dem Lied und es war ziemlich versaut.
„ Wohin fahren wir eigentlich?“
„ An die Ostküste.“
Huh? Teukie zog die Augenbrauen hoch.
„ Wieso?“
„ Ich will den Sonnenaufgang über dem Meer sehen.“
„ Du bist verrückt.“
„ Und dich hat niemand gezwungen mit zu kommen.“
Wo sie Recht hatte, hatte sie recht. Es vergingen ein paar Minuten.
„ Ehm Mia … dir ist klar das wir noch nicht mal Seoul verlassen haben?“
Er wollte sie zumindest mal gefragt haben, denn den Weg schien sie nicht wirklich zu kennen. Mia war das aber nicht klar gewesen.
„ What?!“
Teukie fing an zu lachen und schlug ihr vor, dass sie irgendwann mal den Sonnenaufgang beobachten würden und heute lieber tanzen gehen würden. Mia schmollte leicht, sie hatte sonst ein extrem gutes Orientierungsvermögen, aber auf der anderen Seite der Welt schien das wohl nicht so gut zu funktionieren. Also ließ sie sich von Leeteuk zu einem Club weisen. Sie hatte nur eine Haremshose mit Lederstiefeln (zumindest Pfennigabsatz) an und ein enges T-Shirt. Normalerweise würde sie so nicht in einen Club gehen, aber Leeteuk versicherte ihr dass sie heiß genug aussah, auch wenn er dabei lachte. Sie hatte so viel mitgemacht und machte sich tatsächlich noch Gedanken um ihr Outfit.
Der Club war kleiner als der in dem sie letzte Woche waren, doch er war ziemlich cool aufgebaut. Es gab Sitzecken, die durch Säulen so getrennt waren, dass man nicht wirklich rein schauen konnte und der Boden war aus leuchtenden Glassteinen. Der Bass dröhnte und die Leute waren am Tanzen. Zuerst gingen sie aber zur Bar und bestellten etwas zu trinken. Alkohol war immer gut um einfach mal abzuschalten – zumindest bis man am nächsten Morgen mit einem Kater aufwachte. Nein, Alkohol war natürlich keine Lösung und Mia hasste es zu viel Alkohol zu trinken, die Gewalt über ihren Körper zu verlieren, aber heute Abend fühlte es sich genau richtig an. Sie hatte zu Hause, bevor sie los gefahren waren, noch zwei Schmelztabletten genommen, was sie beim Alkohol konstruktiv ignorierte. Zwei Vodka Red Bull später ging es Mia gleich viel besser und Leeteuk hatte ein paar Freunde getroffen. Mia nutzte die Gelegenheit sich auf die Tanzfläche zu schleichen. Leeteuk schaute ihr nach, sollte sie alles raustanzen.
Die Musik war extrem gut und Mia tanzte ausgelassen. Vodka + gekickt durch Schmelztabletten führten dazu dass es ihr egal war, was die anderen dachten. Mia tanze als würde es keinen Morgen geben und hatte schnell einige Bewunderer gefunden. Leeteuk dachte sich nur ‚Und uns nennt sie Energiebündel…‘
Sie hatte einigen Kerlen schon einen Korb gegeben und beobachtete einen jungen Mann auf der anderen Seite. Er bewegte sich wie ein griechischer Gott …. oder eben ein koreanischer, ihr wisst was ich meine. Er spürte Mias Blicke und schaute öfters zu ihr, doch dann verlor sie ihn aus den Augen. Sie hasste es, wenn sie nicht bekam was sie wollte und sie drehte sich um, um zu Leeteuk zurück zu gehen, als der Mann hinter ihr stand und sie neugierig beäugte. Er hatte feine Gesichtszüge und große Augen. Ihre Freundinnen in Deutschland konnten mit Asiaten nichts anfangen, sie waren ihnen zu exotisch. Dafür hatte Mia nie etwas für Südländer übrig gehabt. Sie war ein einziges Mal mit einem Italiener zusammen gewesen, öfters mit Amis und Deutschen und hatte einen Japaner als Exfreund – ihre Mutter wusste also nie, was als nächstes kommen würde. Im Gegensatz zu ihren Freundinnen konnte Mia also sehr wohl hübsche von unhübschen Asiaten unterscheiden und das Exemplar was da vor ihr stand gehörte zu der ersten Kategorie.
„ Wanna dance?“
Und er sprach Englisch, was wollte sie mehr? Mia grinste und nickte leicht, sie konnte gut mit Männern spielen und im Moment war sie gerade am gewinnen. Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu einer Ecke, in der nicht ganz so viel los war bevor er sie an sich zog. Ihre Körper schmiegten sich aneinander, sie hatten sich schnell aufeinander eingestellt und tanzten zusammen. Manche hätten es auch Vorspiel genannt …. Seine Händen wanderten ihren Körper, dennoch nicht so aufdringlich dass sie ihn in die Schranken weisen musste. Mia spürte seine Bauchmuskeln unter ihrer Hand, er hatte einen perfekten Körper und obwohl sie Absätze an hatte, war er größer als sie. Nach einer halben Stunde bedeutete er dass sie was trinken gehen sollten. Er führte sie bei der Hand in eine von den Nischen. Nachdem ein Kellner ihnen etwas zu trinken gebracht hatte schloss er die Tür zur Nische und schottete sie ab. Er sagte ihr seinen Namen, doch Mia hatte ihn eine Sekunde später schon wieder vergessen. Sein Name war vollkommen egal. Sie fischte eine Cocktailkirsche aus seinem Glas. Er grinste und sagte nur ‚That’s mine‘. Herausfordernd hob Mia die Augenbrauen.
„ Then get it back“, entgegnete sie ihm und nahm die Kirsche zwischen ihre Zähne. Mehr Einladung ging nicht und er zögerte nicht lange bis er sie zu sich zog und küsste. Die Kirsche platzte und verbreitete ihren leckeren Saft in ihren Mündern während Mia sich auf seinen Schoß gesetzt hatte. Sein Körper reagierte auf sie, Männer waren ein tolles Spielzeug – wenn sie nicht gerade ihre Arbeitgeber waren. Seine Lippen wanderten über ihren Hals, ah fühlte sich das gut an. Kein schlechtes Gewissen, kein Engel und Teufel auf ihrer Schulter – aber ein Leeteuk in ihrem Handy. Ihre Hose vibrierte und der Typ war nicht daran Schuld.
„ Wo bist du, ich will nach Hause“, textete Leeteuk und Mia rollte die Augen.
„ You can leave, I’ll get home later“, schrieb sie zurück.
Leeteuk stand auf der anderen Seite des Clubs und grübelte. Konnte er sie wirklich alleine lassen? Andererseits, was sollte er schon machen? Er wusste nicht wo sie war, vielleicht war sie gar nicht mehr hier. Schließlich fuhr er doch nach Hause, doch er setzte Siwon an ihm Bescheid zu sagen, wenn Mia nach Hause kommen würde.
Mia schaute ihren Begleiter an.
„ I’m totally new in Seoul, are there some special places you could show me.“
Verführerisch schaute sie ihn an, er war vollkommen wehrlos und verstand den Wink mit dem Zaunpfahl.
Sie fuhren zu ihm, Mia wusste sogar ungefähr in welcher Ecke sie waren. Er fuhr einen Sportwagen und hatte eine moderne, geräumige Wohnung. Aber das war sekundär egal. Sobald die Tür hinter ihnen zu viel stürzten sie sich aufeinander. Normalerweise war Mia nicht so, sie hatte in ihrem Leben erst zwei Männer abgeschleppt (war das nicht eigentlich anders herum? Nein, nicht bei Mia) und hielt nicht viel von so was, aber sie wollte einfach nur vergessen. Hae vergessen, Kyu vergessen und einfach mal keine Angst haben erwischt zu werden. Ausgezogen sah sein Körper noch viel besser aus und sie arbeiteten sich vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer, in die Dusche und zurück ins Schlafzimmer.