„I hate you.“
„Ich hasse dich mehr!“
„I hate you the most!“
Es gab in der Gefängniszelle eine Bank und an den beiden Enden saßen Heechul und Mia – um so viel Platz wie möglich zwischen sie zu bringen. Mias Handtasche war bei Leeteuk im Auto – mit den anderen Sachen. Heechul führte generell keinen Ausweis mit sich – er war es gewohnt dass jeder auf dieser Welt ihn kannte. Dazu kam das Mias Handy in ihrem Auto lag und als man sie verhaftet hattet, wegen Einbruch, kam sie ganz zufälliger Weise nicht mehr an ihr Handy ran.
Zuerst wurde Mia zum Verhör abgeführt. Es war der gleiche Mann der sie verhaftet hatte und er betrachtete Heechul mit einem argwöhnischen Blick. Männer kannten sich nicht so gut mit Idols aus, es verwunderte sie nicht dass er Heechul nicht als ‚Star‘ erkannte.
„So Ms Martin – wenn das denn ich richtiger Name ist. Sie sprechen soweit Koreanisch?“
„Ja.“
„Was haben Sie in dem Garten der Schule gemacht? Was haben Sie in der Garage gesucht?“
„It’s a Docking Station“ – verbesserte sie ihn, obwohl ihr der Offizer gleich sympathischer war, weil er das Ding genau so betrachtete wie sie.
„I am Super Juniors assistant. I was in the office when Heechul – that other guy – called me and told me he was caught in the docking station. So I went there to free him. Sie sind Teil der ‚Kleingartenchellange und er hat dort gearbeitet“, zumindest vermutete sie das mal so.
„Sie sagen Sie sind Assistentin von Super Junior, aber Sie können sich nicht ausweisen. Haben Sie denn eine Telefonnummer von ihrem Chef?“
„Mein Telefon ist im Auto an der Schule. I have like 1300 numbers in my phone and sorry I haven’t memorized them all.“
„Und Sie behaupten dass der andere Gefangene Heechul von der Band Super Junior ist?“
„Unfortunatly I know it.“
Der Officer sah gar nicht so übel aus, Mia schätzte ihn auf Ende 20, wobei das in Asien ja alles nicht so einfach war. Nach einer halben Stunde brachte man sie zurück in die Zelle und nahm Heechul mit.
„Okay, wessen Schuld ist das?“
„Seine!“
„Ihre!“, sagten Mia und Heechul gleichzeitig zu Kim.
Irgendeiner in der Polizeistation war schlau genug gewesen wirklich im Internet nachzugucken. Das Lustige war dass sie Mia wieder erkannten, aber Heechul nicht. Mia musste sich auf die Backe beißen um ihn nicht laut auszulachen und Heechul sah aus als würde er Mike Tyson-mäßig jemanden das Ohr abbeißen würde.
Jedenfalls hatte man bei SM den Nachtwächter informiert, der hatte Kim informiert und der hatte Heechul und Mia bis 7 Uhr morgens in der Gefängniszelle brüten lassen. Er glaubte Mia mehr als Heechul, noch mehr sogar: Sie tat ihm leid.
„Okay ihr zwei Traumtänzer, ab nach Hause mit euch. Mia nehm dir bis heute Abend frei, um 18 Uhr ist SHINee Training, danach hast du Training mit Rin und Maryss.“
Suuuuuper, dachte sich Mia, wehrte sich aber nicht über die freien Stunden im Bett.
„Und ich?“, fragte Heechul gähnend. Beide hatten die ganze Nacht kein Auge zu getan und Mia war nun seit über 26 Stunden auf den Beinen.
„Und du? Du hast meine Angestellte ins Gefängnis gebracht! Du fährst mit Mia nach Hause, gehst duschen und gehst mit den anderen dann zur Kleingartenchellange.“
Die Deutsche schielte rüber, Heechul war sauer, aber nicht sauer genug. Es war nicht seine Schuld dass sie hier gelandet waren, es war nur eine Verknüpfung unglücklicher Umstände.
Die ganze Fahrt nach Hause mit dem Taxi sagte Heechul kein Wort und Mia war viel zu müde um zu reden. Er musste runter kommen und dann wäre wieder alles okay.
Zuhause war noch alles ruhig. Um 13:00 Uhr würde der Dreh in der Schule beginnen und alle nutzten es aus etwas länger zu schlafen. Mia überlegte ob sie gleich im Wohnzimmer liegen bleiben sollte, quälte sich dann aber doch die Treppe hoch.
Völlig erschöpft öffnete sie ihre Zimmertür und fand sowohl Donghae, Kkoming, als auch den Riesen-Plüschhasen in ihrem Bett.
„Meine Knastfreundin! Wir haben dich vermisst!“
Kkoming fing sofort an irgendwelche quietschigen Geräusche von sich zu geben, während Bumpkin und Pancakes gerade mal den Kopf hoben. Irgendwie sahen die Kaninchen leicht genervt aus. Nachdem sie sich umgezogen hatte legte sie sich zu Donghae, der sofort die Arme um sie schloss. Kkoming legte sich zwischen sie.
„I swear, if that dog pees in my bed ….“
„Das macht er nicht, nicht wahr Kkoming, du bist ein feines Hundchen…“
Mia hatte die Augen schon geschlossen, lächelte aber.
Völlig erschöpft schlief sie ein. Sie bekam nicht mit wie Donghae aufstand, wie er Kkoming mitnahm, wie Heechul alle anmaulte, weil er schlecht gelaunt war und wie sie weg gingen. Donghae hatte die Rollläden runter gelassen, damit sie in Ruhe schlafen konnte. Als sie gegen 14 Uhr aufwachte, war sie zuerst vollkommen orientierungslos. Mia hasste es wenn ihr Tagesrhythmus so durcheinander war. Früher hatte sie Samstagnacht in einem Club gearbeitet und es war das Schlimmste, wenn man auf die Arbeit ging und es war noch hell und wenn man Feierabend macht, war es schon wieder hell. Man konnte machen was man wollte, der kommende Tag würde nicht richtig laufen.
Niemand war da, einfach niemand. Noch nicht mal Hangen. Er hatte im Moment viel Training um mit den anderen wieder auf einen Stand zu kommen. Er musste also nachholen, was er verpasst hatte, damit beim nächsten Album wieder alles normal laufen würde. Mia hatte Mitleid mit ihm, doch sie konnte auch Kim verstehen, er wollte herausfinden, ob es Hankyun wirklich ernst meinte, herausfinden ob er noch immer Biss hatte. Unten in der Küche war der Frühstückstisch noch gedeckt mit einem Teller und nur den Sachen, die Mia tatsächlich essen würde. Sie machte sich einen Kakao und nahm ihr MBA um die Emails zu checken, dabei fiel ihr eine Email von Donghae auf. Wie gesagt, er hatte keine Angst vor dem Internet und hatte Mia alle möglichen Bilder von ihrem Tag gestern zusammen gesucht und als Email geschickt. Okay, zugegeben, dass war süß. Donghae war süß. Man konnte es nicht anders sagen. Mia dachte an das, was Teukie gesagt hatte. Wie konnte eine Frau es nicht mögen, so behandelt zu werden? So liebevoll. Vielleicht waren die Frauen etwas jünger gewesen, in dem Alter, in dem man das Arschloch interessanter fand, als Prince Charming. Doch eigentlich ging es gar nicht darum. Mia konnte ‚Ja‘-Sager nicht leiden, Leute, denen man einreden konnte der Himmel sei blass-rosa-gestreift, Männer ohne eigene Meinung, weil sie einen so mochten, dass sie ihren eigenen Charakter vergaßen, nur um es der Frau recht zu machen (oder Diskussionen aus dem Weg zu gehen). Aber so war Donghae nicht. Sie zankten sich auch mal und sie hatten auch nicht immer das gleiche Interesse. Er zeigte ihr dass er sie mochte, ohne dabei sich selbst untreu zu werden. Es war ehrlich und authentisch.
Gegen 16 Uhr war es vorbei mit der Ruhe. Siwon war der Erste der nach Hause kam – das ging ja noch. Dann kamen Kibum und Shindong und da war es endgültig vorbei mit ausruhen. Es hatte ohnehin keinen Sinn sich länger zu wehren.
Bei SM angekommen wusste Mia nicht so recht was sie mit sich anfangen sollte. Das SHINee Training war noch etwas hin, die Bambis waren noch nicht da und eigentlich hatte sie alle Emails schon zu Hause bearbeitet.
Was machen Frauen, wenn ihnen langweilig ist? Richtig, sie gehen shoppen. Mia wollte sich gerade los machen, da stolperte sie über Jonghyun.
„Noona, wo gehst du hin?“
„Rodeo Road.“
Es eines der bekannten Einkaufsviertel und nur ein paar Minuten von SM entfernt.
„Kann ich mitkommen?“
„Klar, setz einen Hut auf.“
Mia konnte ja noch relativ einfach raus gehen, man beobachtete sie zwar, aber sprach sie nur selten an. Mit den Jungs war das etwas anders.
„Ich hab gehört du und Heechul seit gestern im Gefängnis gelandet.“
„Jup.“
Jong lachte fröhlich, das war schon was.
„Hast du gehört wie sie bei der Kleingartenchallenge abgeschnitten haben?“
Da er immer noch lachte, war ihre Neugierde geweckt und sie schüttelte den Kopf.
„Sie wurden disqualifiziert!“
„No shit!“
„Ja, durch die versteckten Kameras konnte man wohl sehen wie ein LKW gekommen war um die Docking Station zu liefern. Da ja alles im Garten selbst erbaut werden musste, wurden sie disqualifiziert. Dafür haben sie den Publikumspreis und den Beliebtheitspreis unter den Schülern gewonnen.“
Mia lachte herzlich, irgendwie war es gerecht dass sie disqualifiziert wurden, auch wenn das nichts daran änderte, dass der Garten wirklich … einzigartig geworden ist.
Gemeinsam schlenderten sie durch die Geschäfte und schauten sich vieles an. Mal so ganz locker shoppen gehen, sehr ungewohnt.
„Mia, fährst du mit mir in Singapur Riesenrad?“, fragte der Sänger.
„Sure, why not?“
Da saß sie ja auch in einer Kabine und das Riesenrad hatte auch keine 150 km/h drauf. Nach dem gestrigen Tag war Mia davon überzeugt alles zu überleben.
„Noona, bist du und Donghae-Hyung ein Paar?“
„Nein, sind wir nicht“, meinte sie ruhig.
„Aber wieso nicht? Ihr seht so glücklich zusammen aus.“
Das erkläre ich dir, wenn du groß bist – hätte sie gerne gesagt.
„Sind wir, aber es ist etwas kompliziert.“
Jonghyun fragte sich was kompliziert daran war zusammen zu sein, wenn man sich mochte. Den schlimmsten Schritt den ein Idol gehen konnte, hatten sie schon hinter sich gebracht, doch er wollte Mias Entscheidung nicht in Frage stellen.
Korea eignete sich einfach hervorragend um Dinge zu kaufen, die eigentlich niemand braucht, die man aber unbedingt haben musste – ein Verkaufskonzept das bei Mia unheimlich gut anschlug. Heute kaufte sie zum Beispiel einen kleinen Lautsprecher, der aussah wie ein Kaffeebecher bei Starbucks. Des Weiteren holte sie unheimlich viel, tolles, süßes Briefpapier, was ungefähr bis an ihr Lebensende reichen würde, denn sie war kein klassischer Briefschreiber – sie war ja sogar zu faul um SMS zu schreiben.
Zurück Bei SM lief das SHINee Training gut. Sie waren zu einem Team zusammen gewachsen und das fühlte sich toll an. Zwei Konzerte hatten sie hinter sich gebracht und das ohne großartige Katastrophen. Sie gingen alle viel lockerer miteinander um. Wenn Mia und Minho zusammen tanzten, fingen sie ständig an zu lachen und mit Key änderte sie ständig die Choreo zu seinem Sololied. Mal tanzten sie Samba, dann wieder einen Walzer und mehr als einmal ermahnte sie der Tanzlehrer sich zu konzentrieren. Sie waren jung und hatten Spaß an dem was sie taten, Mia war es wichtig das bei dem ganzen Stress der Spaß nicht verloren ging und wenn sie ab und zu als Strafe 20 Sit Ups machen musste, dann kam sie damit klar.
Wenige Minuten vor Trainingsschluss kam Donghae in den Übungsraum und lehnte sich an die Wand.
„Hey Schatz, what’s up?“
„Ich wollte dich nur mal besuchen, wie war dein Tag?“, fragte er und lehnte sich zu ihr rüber, um Mia einen Kuss auf die Wange zu geben. Onew und Taemin die gerade an ihnen vorbei liefen, fingen verlegen an zu kichern und selbst Mia merkte wie ihre Wangen rot wurden. Sie transformierte in eine Koreanerin!
„Mein Tag war okay, danke für das Frühstück.“
„Sehr gerne … du, später wollen wir im Garten grillen. Die Schule hat zugestimmt dass wir die Gärten heute noch nutzen dürfen. Kommst du nach deinem Training mit Rin und Maryss?“
„Was grillt man in Korea?“
Sie dachte an Knobibrot, Bruzzler, Maiskolben und Schweinelende.
„Du willst zuerst wissen was es zu essen gibt und sagst dann ob du kommst?!“
Hae fing ungläubig an zu lachen.
„No, I’d come anyway, I just want to know if I find something there or if I got to visit a restaurant afterwards.“
„Du bist so frech!“
Und schon jagte er sie durch den Raum bis Maryss und Rin hinein kamen. Donghae saß mittlerweile auf Mia und hielt ihre Arme fest – oder versuchte es viel eher, denn Mia wehrte sich.
„Oh, hi!“
Sofort sprang Donghae auf und verbeugte sich vor den beiden.
„Okay, wir sehen uns später, übrigens, ich habe dein Auto von der Schule hier her gefahren, der Schlüssel liegt auf deinem Schreibtisch.“
„Danke.“ Das Auto hätte sie vollkommen vergessen
„So, let’s get started?“, damit drehte sie sich zu den beiden Tänzerinnen.
„Tyler told us you’ve made a dance to the M81 song, can we see it?“
Maryss lächelte freundlich – Mia nicht.
„Oh-kay.“
Sie hatte keine Probleme vor einen Jury zu tanzen, aber nun pochte ihr Herz wie wild und das nur wegen den beiden Hühnern. Doch Mia tanzte durch und stellte sich wirklich gut an – fand sie. Zumindest patzte sie nicht.
Die beiden applaudierten als Mia fertig war.
„That’s great!“, meinte Rin begeistert, doch die Deutsche fragte sich ob die beiden sie nicht aufzogen.
„Okay, that’s what we thought about: We already made a dance but the guys really seems to like yours, so we thought we could mix our dances, would that be okay with you?“
Mia wusste was das war, sie wusste was genau was das war: Das was eine moderne Friedenspfeife.
Sie arbeiteten lange an dem Tanz, schauten welche Stellen gut zusammen passten und wie man die Übergänge am besten machen könnte, so das am Ende niemand mehr merken würde, dass es einmal zwei Tänze waren. Mia sprang auf das Friedensangebot an und der Tanz der dabei raus kam konnte sich wirklich sehen lassen. Bei solchen Aktionen vergaß sogar Mia es nachtragend zu sein.
„Hey the boys having a BBQ, wanna join us?“
Das war Mias Angebot der Friedenspfeife und die beiden Frauen nahmen es an.
Die Jungs schauten nicht schlecht als Mia mit Rin und Maryss kam. Mia hatte nicht darüber gesprochen, aber man hatte gehört dass da dicke Luft war.
„Ich dachte sie kann die beiden nicht leiden“, flüsterte Yesung.
„Manchmal sind die schlimmsten Feinde die besten Alliierten“, meinte Heechul und bekam skeptische Blicke zugeworfen.
„Was?! Das Leben ist ein Krieg! Man muss sehen wo man bleibt!“
„Schon klar“, kommentierte Donghae und haute ihm die Grillzange auf den Kopf.
„Hey Süße!“
Noch ehe Heechul Vergeltung üben konnte flüchtete Hae in Mias Arme. Sie sah entspannter aus, vielleicht hatte sich die Sache mit den beiden Tänzerinnen geklärt.
Einige Leute von CN Blue, Beast, Teen Top und T-ara waren auch da und weihten ihre Gärten ein. Mia schlenderte zu den Beast-Jungs und unterhielt sich eine Weile mit Doojoons, als Donghae kam.
„Ich hab extra Würstchen für dich gekauft, komm jetzt rüber und ess was!“
Er hatte eine Schürze an, einen Kochhut und die Zange in der Hand und war somit nicht als zu ernst zu betrachten. Ki Kwang lachte fröhlich, wurde dann aber mit der Grillzange bedroht und so gaben sie Mia frei.
Tatsächlich, Donghae hatte richtige Bratwürstchen. Sie wusste nicht woher, aber die Deutsche freute sich ungemein und setzte sich in der Docking Station neben Teukie. Bevor sie mit dem Essen anfing, schnitt sie die Wurstenden ab und legte sie auf den Rand des Tellers. Leeteuk schaute auf die beiden Enden, dann zu Mia, zurück auf die Enden, dann wieder zu Mia.
„Okay, erkläre es mir.“
Sie folgte seinem Blick.
„I don’t eat the ends.“
„Aber wieso?“
„My mom don’t eat the ends.”
Also entweder stand Teukie auf dem Schlauch oder Mia redete wirres Zeug.
„Ich verstehe es immer noch nicht.“
„Okay, back in the days, when my mom was a kid, her sisters told her that in the ends is the dirt of the sausage – which is bullshit, I know. But that’s why she always cut away the end. And so do I, because when I was a kid I saw her doing this and copied it. Even though I know it doesn’t make sense. My dog was always happy about it.”
Gut, gegen den Hund konnte er nichts sagen, er wusste wie sehr sie um ihn trauerte. Doch es war wirklich Schwachsinn, also klaute er sich die Wurstenden.
Nach dem Essen ging sie durch die einzelnen Gärten um zu gucken was die anderen Bands so getrieben hatten. Der CN Blue Garten hatte punktemäßig gewonnen und zugegeben, sie hatten für vier Wochen viel auf die Reihe bekommen. Mias persönlicher Favorite war der Teen Top Garten.
‚Hinter dir‘ las Yesung auf seinem Handy und drehte sich langsam um. Es hatte schon etwas Horrorfilmmäßiges – zumal der Absender der Nachricht Zoey war.
„Pssssssssssssssssst.“
„Zoey?“
„Sei ruhig, komm her!“
Langsam war er Schritt für Schritt auf die Geräuschquelle zugegangen, als ihn die Frau schnappte, hinter ein Gärtnerhäuschen zog, an die Wand drückte und küsste.
„Mia, so geht das nicht weiter! Ich fühle mich hintergangen, verarscht und gedemütigt! Entschuldige dein Verhalten!“
Kyuhyun hatte sich gegenüber von Mia und Leeteuk hingesetzt und beide Arme auf den Tisch aufgestemmt. Fragend schaute sie zu ihm, dann nach links – keine Hilfe, nach rechts- auch keine Hilfe.
„Und dein Problem … ist was?“
„Joggen!“
„Joggen?“
„Joggen!“
„Joggen?“
„J-o-g-g-e-n.“
„I understood the word and just don’t know what the heck you want from me!“
Teukie biss sich schon auf die Lippe um nicht zu lachen, den er wollte schon wissen über was sich der Jüngste so aufregte.
„Vor drei Wochen oder so hat Siwon mich dazu versklavt – gegen meinen Willen – mit euch joggen zu gehen und NIE bist du dabei! Entweder du arbeitest lang, fliegst irgendwo hin um ein Konzert zu geben, kommst ins Gefängnis, fliegst sinnloser Weise nach Kuala Lumpur um mit deinem Verlobten Schluss zu machen – versteh mich nicht falsch, ich bewundere deinen Einfallsreichtum, es ist nur unheimlich unfair.“
Mia stutzte und schaute ihn eine Zeit lang an.
„Oh-kay.“
Und dann brach Leeteuk lachend auf dem Tisch zusammen.
„Hyung, das ist NICHT lustig! Hyung! Hör auf zu lachen!“
Kurz vor Mitternacht waren sie zu Hause, als sie von Kim noch eine SMS bekam.
„Oh.“
„Was?“, fragte Hae und drehte sich um.
„Ich hab morgen früh ein Meeting bei YG wegen dem Big Bang Video.“
Wenn man darüber nachdachte würde sie den nächsten Monat nur unterwegs sein. Erst in Deutschland, dann in Japan, dann würde sie mit Donghae nach Bangkok fliegen. Wahnsinn, wieso durfte man für Geschäftstermine keine Flugmeilen sammeln? Unfair.
Da die Welpen total aufgedreht waren – bis auf der eigentliche Welpe Kkoming, der lag seit zwei Stunden in seiner Tasche und schlief tief und fest – dachte noch niemand ans schlafen gehen. Sie saßen im Wohnzimmer und man merkte wie sie etwas ausheckten. Mia bearbeitete ein paar Emails und wartete eigentlich nur darauf, dass irgendeiner mit einer Schwachsinnsidee daher kam.
„Spielen wir verstecken!“
Und da war sie schon. Alle schauten zu Eunhyuk und es dauerte nicht lange, da hatte er alle die zu Hause waren für sich gewonnen. Sungmin und Kibum waren nicht da und Yesung war verschwunden, doch der Rest war versammelt. Mia bewegte sich erst einmal nicht von der Couch, die anderen wuselten umher um überall das Licht aus zu machen.
„Mia!“, sagte Eunhyuk genervt.
„What?! I’m working!“
„No you‘re not.“
Damit klappte Hae ihren Laptop zu und zog sie an der Hand von der Couch. Es war einfach unmöglich sich gegen die beiden zu wehren. Eins musste Mia aber einräumen: Im Verstecke finden waren die Welpen einsame Spitze! Als sie einmal suchen musste, war sie schon fast am Verzweifeln und fand dann Leeteuk, der sich in einen Küchenschrank gequetscht hatte. Ihr Blick muss so verblüfft gewesen sein, dass Teukies unverkennbare Lache durch die Wohnung hallte und die anderen ansteckte.
Das Spiel schaffte es sogar, dass sich Mia und Heechul wieder vertrugen. Mia war auf der Suche nach einem Versteck gewesen und wollte in Siwons Schrank. Da war aber schon Heechul.
„Mein Verstecke!“, flüsterte er.
„Da ist genug Platz!“, flüsterte sie zurück.
„Nein, such dir dein eigenes!“
Doch dann hörten sie Kyuhyun herumschleichen und er zog sie in den Schrank und verschloss die Tür leise. Sie mussten dort ziemlich lange ausharren und sprachen kein Wort miteinander.
„Übrigens, tut mir leid dass du wegen mir im Gefängnis gelandet bist“, bis Heechul das Schweigen brach.
„Schon okay.“
„HA!“, in diesem Moment riss Kyuhyun die Schranktür auf und Heechul und Mia fingen vor Schreck an zu schreien.