Die restliche Crew war bereits vor Ort und somit flogen sie mit gerade mal 10 Leuten um 19 Uhr – gestern – in Seoul los. Nach 3 Stunden hatten sie einen Zwischenstopp in Shanghai und dann ging es weiter nach Singapur. Diese ganzen langen Flüge schafften Mia schon und sie fragte sich wieso Asien so unverschämt groß sein musste. Egal wo sie hin flogen, sie waren immer ewig unterwegs. Als Sitznachbarn hatte sie Jonghyun erwischt. Die drei Stunden bis nach Shanghai hatte sie ja noch durchgehalten und war wach geblieben, doch auf dem Hauptflug hatte sich das erledigt gehabt.
Mia hatte sich auf ihren Platz zusammen gerollt und ihren Kopf in Jonghyuns Schoß gelegt. Das führte dazu dass er sich stundenlang nicht bewegte aus angst sie zu wecken – und das obwohl er eigentlich mal auf die Toilette musste. Erst als es etwas zu essen gab weckte Jong die Deutsche.
„It’s still more than four hours“, seufzte sie genervte.
“If you like we can go for a walk or we do some dancing – nobody is here”, schlug Key vor.
Stimmt, sie waren in der Business ganz alleine und hatten Platz. Der SHINee Manager hatte vorgesorgt und sowohl eine Schlafmaske, als auch Ohrstöpsel vorsorglich eingesetzt – ihn würden sie nicht stören. Jonghyun wurde zum DJ und Mia und Key tanzten fast das komplette Programm durch – mit ein paar Eigeninterpretations, die die anderen zum Lachen brachten. Selbst die Stewardess grinste mal als sie an ihnen vorbei ging.
Die letzten zwei Stunden schlief sie dann irgendwie doch noch und dann standen sie in Singapur.
Mia hatte in ihrer Ausbildungszeit mal ein referat über Singapur gemacht und fand es total toll. Sie hatte außer dem Konzert nichts zu tun und hoffe etwas Zeit für Sightseeing zu finden, wobei es natürlich viel zu viel zu sehen gab für zwei tage Aufenthalt.
Untergebracht waren sie im ‚New Majestic Hotel‘, ein hypermodernes, farbefrohes Hotel, mit vielen Glasfasaden und Kunstwerken.
Die Assistentin schleppte sich zu ihrem Zimmer, er hatte zwei Etagen, dass Bett war oben und sie hatte eine freistehende Badewanne. Mia stellte sich ans Fenster und schaute über die Stadt, es war eigentlich Verschwendung hier im Hotel zu bleiben, aber der Flug hatte sie schon etwas geschafft. Zuerst rief sie zu Hause an.
„Mia! Gut gelandet?“
„Hallo Süßer, ja, wir sind eben im Hotel angekommen. Wie geht es dir? Und Kyu? Und den anderen?“
Donghae lacht fröhlich.
„Uns geht’s allen gut. Die Ärtzte haben Kyuhyun durchgecheckt und er hat außer den Prellungen nichts abbekommen, er ist heute Morgen wieder nach Hause gekommen und soll sich noch etwas ausruhen.“
„That’s good, please take good careof him.“
“Tun wir, keener Sorge.”
Wenn Hae das sagte, glaubte sie ihm sogar.
„Übrigens, da kam ein Brief aus Deutschland.“
„Aus Deutschland? Woher?“
„Aus Dr … Dresden?“
Oh. Nein. Mia rollte die Augen.
„It’s okay, just lay it in my room, I’ll open it on Monday.“
Danndem sie aufgelegt hatte fuhr sie mit den Fingern über ihre Schläfen. Ein spontaner Kopfschmerz hatte begonnen und quälte Mia. Brief aus Dresden, was das wohl sein würde? Sie hatte das Rain Konzert nicht vergessen, sie fragte sich nur ob Jihoon vergessen hatte ihre Reservierung abzusagen oder ob das seine Art war sie daran zu erinnern wie schrecklich sie zu ihm gewesen war.
Mia buchte sich zuerst eine Massage und ging dann noch mal schlafen. Eingemurmelt in hrem Bett dachte sie an Donghae, an Jihoon, an Dresden und an die Wohnung von Jaejoong. Sie mochte die Wohnung wirklich. Vielleicht war es wirklich eine Überlegung wert. Sie hatte nie frei, was aber auch daran lag, dass sie mit den Jungs zusammen wohnte, sie war ständig von ihnen umgeben und natürich blieb sie mit ihrem Hintern nicht zu Hause wenn Radiosendungen, Fernsehshows und Shootings anstanden.
Abwarten, am Ende würde JJ das Haus gar nicht kaufen und sie hatte sich umsonst so viel Hoffnung gemacht.
Etwas weiter östlich lag Yesung bei Zoey im Bett. Ihre Eltern waren für ein paar Tage nach Hong Kong geflogen und sie nutzten es aus dass es einen Haushalt gab, in denen außer ihnen mal keiner war. Yesung zog Zoey näher zu sich heran und küsste ihre Schulter.
„Du schmeckst so gut …“, flüsterte er, fast schon benommen, berauscht. Zoey schmiegte sich an ihn. Sie musste sich eingestehen dass sie Yesung gerne um sich herum hatte.
„Ich hatte gerade so eine verrückte Idee“, meinte Yesung weiter. Zoey hatte noch immer die Augen geschlossen.
„Uhu?“
„Wieso wirst du nicht meine richtige Freundin, ohne dass wir uns vor unseren Freunden verstecken müssen?“
Nun schlug sie doch die Augen auf.
„No way!“
„Aber wieso denn nicht? Ich sage ja nicht dass wir es öffentlich-öffentlich machen sollten, aber findest du dieses Versteckspielen nicht langsam etwas nervig?“
„Yesung-shi, ich habe dir gesagt wenn wir das machen, dann auf meine Art und meine Art sagt: Involviere niemanden sonst.“
Yesung war ja nicht un-unglücklich mit der Situation, doch es würde vieles einfacher machen, wenn die anderen es wüssten. Sie könnten sich mehr sehen, könnten sich freier bewegen und er wurde einfach nicht schlau aus dieser Frau.
„Aber-„
„Nix aber.“
Und damit war die Diskussion beendet.
„Sag mal, gräbst du Mia an?“
Jiyong hatte einen Stift im Mund und saß an seinem Flügel. Seungri hatte sich irgendwie auf diesen gehieft, hatte den Kopf in die verschränkten Arme gelegt und schaute den Bandleader an.
„Seungri, wenn dieser Flügel unter dir zusammen bricht, steckst du in Schwierigkeiten“, nuschelte Jiyong mit dem Stift in den Mund, doch Seungri rutschte von dem Musikinstrument und lehnte sich dagegen.
„Und nein, ich grabe sie nicht an“, meinte Jiyong weiter als er den Stift aus dem Mund hatte. Daesung lag auf der Couch und surfte im Internet.
„Na ja, aber du scheinst schon Interesse an ihrer Person zu haben.“
„Durchaus, aber nicht so wie ihr denkt.“
Seungri und Daesung tauschten einen vielsagenden Blick aus.
„Kann ein Mann eine attracktive Frau nicht einfach als Mensch interessant finden?“
Die beiden anderen schüttelten stumm den Kopf und Jiyong schlug die Hände über den Kopf zusammen.
„Erkläre es uns, großer, weiser Schamane“, bat ihn Daesung grinsend.
„Sie ist … ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl dass sie am liebsten durch das Leben tanzen würde, wie sie sich bewegt … als müsste sie es ständig unterdrücken zu tanzen. Und sie hat oft diesen ‚WTF‘-Blick, spricht es aber nie aus. Sie hat so aufmerksame Augen, sie beobachtet alles und man sieht dass sich in ihrem Kopf ständig etwas zusammen braut. Sie … inspiriert mich, sie ist wie ein Kunstwerk. Ich könnte sie mir in einem Glaskasten im Wohnzimmer halten und sie nie mehr mit jemand anderes teilen.“
Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Die beiden Bandkollegen starrten ihn ungläubig an.
„Also kurz gefasst: Du willst sie flach legen“, meinte Daesung.
„Eindeutig“, stimmt Seungri zu, doch Jiyong schüttelte nur den Kopf.
„Ihr versteht das nicht.“
Er stand auf und ging zum Fenster um über die Stadt zu blicken. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er und Mia viel gemeinsam hatten, vielleicht bildete er es sich auch nur ein, aber um das heraus zu finden, musste er sie näher kennen lernen.
Im Dorm von Super Junior saß Hae auf der Couch und schaute eine Sendung an, als Yesung die Tür rein kam, sich neben ihn auf die Couch schmiss und auffällig laut seufzte.
„Hyung, was ist los?“
„Ach nix.“
„Okay.“
„Ist ja gut! Ich sag es dir!“
Verwunder schaute Donghae zu Yesung.
„Aber du musst versprechen mit niemanden darüber zu reden.“
„Oh-kay“, es war schlimm wie er sich solche Sachen von Mia angewöhnte.
„Also da ist dieses Mädchen und ich hab sie wirklich gerne. Und am Anfang dachte ich auch, dass das nie etwas wird, aber seid kurzem, ist das eben doch etwas geworden. Aber sie hat total Beziehungspanik und will nicht, dass wir richtig zusammen sind – aber ich will das. Und jetzt weiß ich nicht was ich tun soll, ich will ihr zeigen dass sie sich auf mich verlassen kann, dass sie mir vertrauen kann, doch es ist so schwer – verstehst du was ich meine?“
Will der mich verarschen?! Das ist die Geschichte MEINES Lebens!, dachte sich Hae nur und rollte innerlich die Augen.
„Du hast was mit Zoey.“
Yesung fiel komplett aus allen Wolken.
„Was?! Nein! Woher weißt du das?!”
“Ich bin gut im … Raten?”
Yesung sah aus wie ein begossener Pudel und wiegte sich hin und her.
„Sie bringt mich um … sie wird mich umbringen … ich bin zu jung zum Sterben … sie hat gesagt keiner darf es wissen …“
„Ich sag es keinem“, versprach Hae.
„Wirklich?“
„Wirklich.“
„Aber was soll ich nur tun? Ich hab sie wirklich gerne und wenn wir es zumindest unseren Freunden sagen könnten, dann wäre es so viel leichter.“
Donghae seufzte und klopfte ihm auf die Schulter.
„Laß dir einen Rat geben, von einem Mann der darin wirklich … wirklich viel Erfahrung hat: Hab Geduld. Zeig ihr dass du sie magst, immer und immer wieder, bis sie dir vertraut und dann wird sich das alles von alleine regeln.“
Yesung schaute seinen Kollegen ein paar Sekunden an.
„Nehm es mir nicht übel, aber … sehr erfolgreich bist du mit deiner Theorie ja nicht …“
„Ich verrat Zoey dass du geplappert hast!“, sagte Hae eingeschnappt und Yesung stürtzt sich auf ihn.
„NEIN!“
„Also ich würde …“
„Daesung, können wir das Thema nun fallen lassen?“
Finster schaute Jiyong über den Rand des Notenheftes.
„Also ich auch … sie ist schon süß und ich mag ihre Brüste“, stimmte Seungri mit ein.
„Oh man … was habe ich da nur angefangen?“
Jiyongs Kopf landete auf dem Klavier und dieses gab einen lauten Ton von sich.
„Was denn? Es ist vollkommen normal das wir, als Männer, versuchen unseren Samen so weit es geht zu verteilen“, erklärte Daesung und diesmal war es Seungri der das Gesicht verzog.
„Musst du das so nennen?“
„Wieso?“
Jiyong hörte Schritte und hoffte auf die Erlösung.
„T. der Himmel schickt dich!“
Jiyong war erleichtert, endlich eine rationale Person.
„Wieso? Was ist los?“
„Seung-Hyun, wenn sich Mia dir an den Hals werfen würde, würdest du nein sagen?“, fragte Daesung.
TOP schien darüber nachzudenken.
„Kommt auf die Situation an.“
„Situations unabhängig, als Mann, würdest du sie ablehnen?“
„Wahrscheinlich nicht.“
„Danke!“, rief Seungri.
„Aber wieso die Fragerei?“
„Weil unser lieber Jiyong nicht nachvollziehen kann, dass wir so von ihr denken.“
Nun schaute TOP skeptisch zu dem Bandleader.
„Du hast sie doch vorgeschlagen“, bemerkte er.
„Ja, aber nicht weil ich sie angraben will!“
„Ach so, du willst ihr deine Briefmarkensammlung zeigen?“
„Ich-sammel-keine-Briefmarken“, sagte Jiyong durch die zusammen gebissenen Zähne.
„Also du willst mir erzählen, dass wenn Mia nackt hier rumliegen würde, dass du den Moment verstreifen lassen würdest?“, fragte Seun-hyun. Jiyongs Kiefer klappte nach unten, als würde er es sich bildlich vorstellen.
„Ich … wahrscheinlich nicht!“
„Na also, da haben wir es doch!“, rief Daesung.
„Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich sie für das Video wollte weil sie interessant ist“, verteidigte sich Jiyong.
„Und gutaussehend“, fügte Seungri dabei.
„Und ziemlich sexy“, ergänzte Daesung.
„Und ich denke wirklich darüber nach mit ihr Telefonsex zu machen“, beendete TOP.
„Habt ihr alle keine eigenen Wohnungen?! Raus hier! Ich versuch zu arbeiten!“
Zur gleichen Zeit war Mia mit den anderen Tänzern in die Halle angekommen und bei der Stellprobe. Soundcheck hatten sie bereits hinter sich, jetzt wurde nur geprüft dass keiner aus Versehen VON DER Bühne fiel, weil sie Form etwas anders war. Wäre zwar lustig – wahrscheinlich für Zuschauer und die Crew, aber natürlich ging die Sicherheit vor. Es waren noch zwei Stunden bis Konzertbeginn und man konnte die Fans draußen singen hören.
„Hey Mia, wollen wir nach dem Konzert heute Abend auf das Riesenrad?“
Mia saß in der Maske und hatte daher einen eingeschränkten Bewegungsfreiraum.
„Heute Abend schon?“
„Ja, wir haben doch eh eine Bar in diesem einen Viertel …“
„Clarke Quay.“
„Eben Clarke Quay … und ich dachte wir könnten das vorher machen. Im Dunkeln ist es bestimmt cooler und du fliegst ja Morgen schon wieder zurück.“
Da hatte er Recht.
„Okay.“
Die meisten K Pop Konzerte fingen relativ früh an und war somit auch relativ früh zu Ende – nichtw ie bei P. Diddy wo sie irgendwann um kurz vor 24 Uhr aus der Konzerthalle gefallen war.
Das Konzert lief gut und war einmalig. Sie alberten viel mehr rum, es war schon fast Routine. Sie klauten die Kameras von Leuten un schossen etliche Bilder auf der Bühne – in der Hoffnung dass die Kamera den Weg zu ihrem eigentlichen Besitzer wieder finden würde. Es waren aber auch Kameramänner von SM dabei, weil bald eine DVD zu den Konzerten rausbringen sollte und deswegen, waren die Kameramänner schon zum Teil der Crew geworden. Sie filmten backstage, wenn sie probten oder Soundcheck hatten. Mia war sich sicher dass sie eine 6-teilige Staffel mit je 24 Episoden rausbringen könnten mit dem ganzen Filmmaterial. Sie hatte sogar zwischen drin Zeit auf ihr Handy zu gucken und sah das Leeteuk sie angerufen hatte.
Die zeigte es Key und sie beschlossen sich einen Spaß daraus zu machen.
Also stellten sie sich auf die Bühne und stellten den Lautsprecher an, als sie Teukie zurück riefen.
„Hallo?“
In diesem Moment fingen 6000 Fans an zu schreien und dann folgte Leeteuks signifikante Lache.
„Hallo Oppa! Wie geht es dir?“
„Mir geht es gut, GEHT ES EUCH AUCH GUT?!“
Und die Halle jubelte ohrenbetäubend.
„Hyung, hattest du nicht gesagt dass in Singapur die besten fans der Welt sind?“, fragte Key.
„Ja, in Singpur sind die besten Fans!“
Mia war sich sicher nach heute einen Hörschaden zu haben.
„Aber ich will SHINee nicht von der arbeit abhalten, denkt daran, ich liebe euch alle!“, mit diesen Worten verabschiedete sich Leeteuk von Singapur.
Irgendwann ist jedes Konzert zu Ende und man fühlt sich berauscht, als würde man unter Drogen stehen. Alle fielen sich in die Arme und jubelten, gingen dann duschen und freuten sich auf die Party danach. Jongyhun und Mia hatte ja kurzfristig etwas dazwischen geschoben und wollten gerade die Halle verlassen, als sich der Manager vor sich stellte.
„Also hier ist die Visitenkarte der Bar, kommt dann da hin und Mia, du hast Verboten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, richtig?“
„Ja.“
Sie ließ den Kopf hängen, wie lange würde sie das noch verfolgen? Vor allem in Singapur. Erstens hatte die Stadt gerade mal 5 Millionen Einwohner, 2. Würde man ja wohl mitbekommen, wenn man die Hauptinsel verließ – oder?
„Dann nehmt das Taxi, soll ich euch wirklich keinen Security mitschicken?“
„Nein, nein, dass geht schon“, antwortete Jongyhun und zog Mia raus. Natürlich hatte Mia ihre Kamera dabei und auch das Stativ, es gab kaum etwas Schöneres als eine Großstadt bei Nacht.
Das Riesenrad war riesig – welch Wunder. Grinsend schaute Mia hinauf, mit Riesenrädern hatte sie keine Probleme. Obwohl sie nach ‚Sky X‘ eigentlich mit überhaupt nichts mehr Pobleme haben sollte.
„That huuuuuuuge!“, sagte Mia und legte den Kopf in den Nacken.
„Ist das normal dass die so groß sind?“
„The word to word translation from German is ‚Huge wheel’…..”
“Also heißt das ja?”
“Jup.”
Irgendwie wirkte Jong unruhig, Mia wusste nur noch nicht wieso. Die Betonung lag auf ‚noch nicht‘. Der Ausblick über den haden war bombastisch. Mia hing nur so am Fenster und wünschte das Ding würde öfters anhalten um Bilder zu schießen. Jonghyun lehnte sich langsam über ihre Schulter, als das Riesenrad ruckartig zum Stehen kam und er schlang sofort die Arme um sie.
Eine Ansage ertönte, doch sie verstanden sie nicht, danach folgte eine Ansage in Englisch. Irgendwas technisches, keine Panik, bla bla, ruhig bleiben, bla bla. Jonghyun setzte sich auf die Bank und hielt sich am Rand fest.
„Alles okay?“
„Noona hab ich erwähnt …. Das ich ein kleines bißchen Höhenangst habe?“
„Was?! Und dann fährst du so was?!“
„Ich dachte ich könnte mich langsam an Höhe gewöhnen … und du bist dabei.“
Seufztens sezte sie sich neben ihn, was dazu führte dass die Gondel wackelte und Jonghyun sprang fast auf ihren Schoß.
„Everything is alright, it doesn’t matter if we’re moving or not, we won’t fall down just because we’re not moving, okay?”
Zögerlich nickte er, doch wirklich überzeugt dah er nicht aus. Herr je, das arme Küken. Mia selektierte Höhe zumindest in: ungefährlich, etwas gefährlich, light headed und lebensmüde. ‚Sky X‘ war lebensmüde. Mal zwei. Aber ein Riesenrad? Das konnte sie ab.
Irgendwie schienen die unten aber auch ziemlich lange zu brauchen und Jong verlor immer mehr an Farbe im Gesicht.
„Können wir hier nicht raus? Klettern? Springen?“
Sie waren immerhin in Asien, mia würde es weder wundern ein Kleterseil in der Kabine zu finden, noch einen Fallschirm, sie war sich sicher dass in den Sitzen sogar ein Reiskocher versteckt war – Asiaten waren einfach auf alles vorbereitet. Wenn man in Seoul die U-Bahn nahm, kam man sich vor wie beim ‚Erste Hilfe Kurs‘ – vorher hatte sie nicht gewusst, wie man einen Defibrillator benutzt.
„No climbing, no jumping“, sagte sie streng. Wie sollte sie das den anderen erklären? ‚Ehm ja … also Jong … wird gerade vom Kopfsteinpflaster (nicht dass sie wüsste was Kopfsteinpflaster auf Koreanisch heißt) gekratzt … wir waren in dem Riesenrad und als er eine Panikatacke hatte, dachte er, er sei R. Kelly and believed he could fly … ich mag das Lied noch immer, auch wenn das mit Jong natürlich total tragisch ist.‘ – nein, keine Alternative. Zumal sie bezweifelte dass er so leicht aus der Kabine kommen würde und den Hammer müsste er erst einmal finden. Nervös stand er auf und lehnte gegen das Fenster und schrie. Mia hielt sich die Ohren zu und haute ihm dann auf den Hinterkopf.
„First: They’ll not hear you; second: They probably don’t speak Hangul!“
Jonghyun war schwer am atmen und kurz vorm hyperventilieren.
„Okay … distraction … three things you wana do before you turn 30 years!“
Panisch schaute er zu ihr und grübelte dann.
„Survive this …. Survive this …. And never do it again.”
Er war ja schon putzig, verlor aber immer mehr die Nerven. Dann erinnerte sie sich an ‚The OC‘ – könnte sie das Jongyhun antun. Um sein Leben zu retten? Joa. Also drehte sie ihn zu sich um. Sein Atem ging schwer, doch sie zwang ihn dazu sie anzugucken und dann küsste sie ihn. Ganz harmlos, einfach nur auf den Mund. Zuerst war er verkrampft, doch dann lehnte er sich etwas weiter zu ihr und stützte sich mit der Hand an der Scheibe ab.
Jonghyun hatte weiche Lippen, er war ganz sanft und forderte auf keinen Fall was Mia nicht zugelassen hätte, er war ihr Küken, sie wollte ihn nur ablenken.
Und dann ruckelte es mal und das Riesenrad begann sich wieder zu drehen. Mia beendete den Kuß und grinste.
„Mission complete.“
„STOPPT DAS RAD! STOOOOOOOOOOOOOOOOOPPPPPP!“, rief Jonghyun verzweifelt und hämmerte gegen die Scheibe. Als sie unten anhielten hatte Mia Lachtränen in den Augen und Jonghyun sah aus wie Pascal.
Im Taxi musste Mia dann aber doch noch was klar stellen.
„Wenn du es jemanden erzählst bringe ich dich um …. Oder besser: Ich lasse Donghae dich umbringen.“
Jong dachte sich nur, dass Mia eine weitaus größere Bedrohung war als Donghae, sagte das aber besser nicht.
Die anderen hatten sich noch keine Sorgen gemacht, immerhin waren sie vielleicht nur 20 Minuten in dem Riesenrad gefangen gewesen, doch Jonghyun verbreitete die Katastrophe schnell und Mia betrachte ihn grinsend, während sie am Büffet stand und sich etwas zu essen nahm.
Irgendwann nahm sich Jonghyun Minho und Key zur Seite und sie steckten die Köpfe zusammen.
„Ihr werdet NIE glauben was in dem Riesenrad passiert ist!“
„Was ist passiert?“, fragte Key.
„Mia hat mich geküsst!“ Er war noch immer total aufgeregt.
Key und Minho tauschten einen Blick aus und fingen dann an zu lachen.
„Hast du was auf den Kopf bekommen?“, wollte Key wissen.
„Nein! Sie hat mich geküsst!“
„Nehm es mir nicht übel, aber Mia und du….?“, Minho hörte sich auch nicht überzeugt an.
„Okay, wisst ihr was, ich beweise es euch.“
Brust raus, Bauch rein stellte sich Jonghyun auf und lief bestimmend zu Mia. Sie hatte gerade auf ihr Handy geguckt, als er kam und sie küsste. Mias Reaktion? Sie knallte ihm eine, wie es niemand anders erwartet hätte und Key und Minho kullerten sich lachend.