Laila wachte gegen 5 Uhr auf. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, doch sie wollte die Gelegenheit nutzen joggen zu gehen. Sie schlich sich also aus dem Bett und ging runter um sich umzuziehen.
Als Jiyong dann gegen 8 Uhr aufwachte, sah er Laila auf dem Balkon Yoga machen. Eine Weile blieb er auf der Bettkante sitzen und beobachtete sie. Er fand es erstaunlich, das sie so gegensätzliche Eigenschaften hatte. Sie machte Kampfsport und war immer ein wenig in Kampfbereitschaft, sie turnte und dann spielte sie Klavier und machte Yoga. Laila versuchte alles auszunutzen, was das Leben zu bieten hatte und war ihm gar nicht so unähnlich.
Als Jiyong sie zum Frühstück holen wollte, zögerte er. Sie ging gerade in Zeitlupe in einen Handstand. Es war eine unglaubliche Körperanspannung und er hatte Angst, dass sie sich verletzte, wenn er sie erschreckte. Als sie im Handstand war, gingen ihre Beine langsam, gerade auf 90° nach vorne und dann hob sie wieder langsam nach oben. Zugegeben, in diesem Moment hatte er extrem viele nicht jugendfreie Gedanken.
„ Morgen Jiyong!“
Nun hatte sie ihn so aus der Fassung gebracht, dass er sich erschreckte, anstatt sie. Sie hob den Kopf und ließ sich dann langsam auf den Bauch rollen.
„ Ich hab dich beobachte, wie du mich beobachtet hast.“
„ Ninja-Yoga, du betreibst Ninja-Yoga!“, sagte er lachend.
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Bevor sie zum Frühstück gingen, ging Laila ihre Haare waschen. Gestern hatten sie über zwei Stunden im Whirlpool gehockt, der Rest von ihr war also sauber. Jiyongs Eltern hatten hier ihren eigenen, kleinen Planeten. Fern ab von dem überfüllten Planeten namens Seoul, doch ab und an bekamen Sie Besuch von anderen Planeten, die wissen wollten, wie G-Dragons Planet aussah – Planet GD im Sternbild des Drachen. Hier hatte sie ein gutes Gefühl, das Gefühl behütet und abgeschottet zu sein.
Nachdem sie sich fertig gemacht hatte ging sie mit Jiyong runter. Ein herrlicher Duft kam ihnen entgegen. Laila, die schon ein paar Stunden wach war, lief das Wasser im Mund zusammen. Jiyongs Mama hatte schon alles vorbereitet und Laila machte sich einen Teller voll.
„ Wie kannst du so dünn sein und all das Essen wollen?“, fragte sein Papa lachend.
„ Frühstück ist wichtig“, entgegnete Laila.
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Das Ji-La Pärchen war heute albern. Sie klauten sich gegenseitig Essen von den Tellern und gigelten herum. Seine Eltern beobachteten es amüsiert. Sie für war diese Verbindung schwer zu verstehen. Natürlich wussten sie welches Leben ihr Sohn führte und oft genug bekamen sie am eigenen Leibe mit, wie das war. Fans belagerten ihrem Haus, fuhren ihnen hinterher und folgten ihnen in Restaurants. Es war nur ein Bruchteil von dem, was Jiyong tagtäglich mitmachte, aber sie hatten zumindest eine Ahnung, wie es war. Jiyong liebte das Leben, das er führte, auch mit diesen Abstrichen und seine Eltern, wollten natürlich, dass ihr Sohn auch lernte, wie es war ein normales Leben zu führen. Ihn jetzt hier so zu sehen, war zumindest ein Funke davon. Er alberte rum, wirkte gar fast verliebt und war frei und unbefangen.
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Nach dem Frühstück gingen Laila und Jiyong mit Gaho spazieren. Sie waren hier in der Natur und konnten lange mit dem Hund spazieren gehen, ohne auf Autos oder Straßen zu achten. Laila wäre gerne joggen gegangen, aber Herrchen und Hund schienen davon nicht all zu begeistert zu sein.
„ Was geschah mit der Prinzessin, nachdem der Drache sie mitgenommen hatte?“, wollte Laila wissen.
„ Als der Drache sein Nest erreicht hatte setzte er die Prinzessin ab und sagte ‚Ich werde dich jetzt töten!‘! ‚Aber wieso? Ich tue nur Gutes und würde niemals jemanden Leid zufügen. Du bist doch ein guter Drache‘, sagte die Prinzessin verzweifelt. ‚Ja, ich war immer ein guter Drache, doch jetzt brauche ich ein Herz so rein wie deins‘ und gerade als er sich auf sie stürzen wollte, stockte er. Er konnte sie nicht töten, nur damit er sein Einhorn bekam. Er brach vor der Prinzessin zusammen, weinte und entschuldigte sich, weil er ihr Angst gemacht hatte. Was der Drache nicht wusste war, dass die Prinzessin eine Fee war, die auf Erden geschickt worden ist, um den Menschen zu zeigen, dass wahre Schönheit von innen und nicht von außen kommt. Da der Drache dies erkannt hatte, erfüllt sie ihm einen Wunsch und erwachte das Einhorn zum Leben. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann fliegen sie noch heute.“
„ Fliegen?“
„ Das Einhorn hatte natürlich Flügel, wie sollte es sonst mit dem Drachen fliegen können? Die Flügel waren übrigens aus Goldmünzen und bei jedem Flügelschlag klingelten die Münzen“, erklärte Jiyong und Laila lachte fröhlich.
„ Eine schöne Geschichte.“
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Sie waren bestimmt zwei Stunden unterwegs und genossen das schöne Wetter. Sie hatten Zeit ein paar Dinge bezüglich ihrer offiziellen Beziehung zu besprechen und als hätte die Presse es geahnt, erwarteten sie vor der Pension ein halbes Dutzend Fotografen und Reporter, die auf sie zu eilten, als sie das Paar sahen.
„ Du hast zwei Optionen, wir können rennen oder uns ihnen kurz stellen, damit sie zufrieden sind“, erklärte ihr Jiyong ruhig.
„ Ich bin ziemlich schnell im rennen …“ Laila war sich ziemlich sicher, dass sie die Reporter schnell abgehangen hätte, wahrscheinlich aber auch Jiyong und Gaho.
„ No risk no fun“, sagte sie schließlich und zuckte mit den Schultern. Als die Reporter sie erreicht hatten, hob Jiyong den Arm.
„ Wir machen das zu meinen Konditionen. Wir sind hier privat und ich möchte heute keinen Stress haben. Ihr könnt also ein paar Fragen stellen und ein paar Bilder schießen, aber wenn ich es sage, ist Schluss.“
Normalerweise hatte man vor Älteren Respekt, doch in diesem Fall war Jiyong der Promi und er hatte klare Linien und bevor sie, außer ein paar verschwommenen Bildern, gar nichts bekamen, ließen sie sich nur all zu gerne darauf ein.
Sie wollten wissen, wie lange sie schon ein Paar waren und Jiyong erzählte ihnen, dass sie sich seit knapp zwei Jahren trafen. Die Frage, ob sie zusammen wohnten, verneinte er.
„ Laila, wie ist es G-Dragons Freundin zu sein?“
„ Ich bin nicht G-Dragons Freundin. G-Dragons Freundinnen sind die VIPs, aber ich habe einen sehr charmanten Freund namens Jiyong“, erwiderte sie grinsend und Ji grinste mit, selbst die Reporter lachten.
„ Na gut, Sie haben mich erwischt, wie ist es mit Jiyong zusammen zu sein?“
„ Es ist spannend. Man weiß nie was passiert, wie zum Beispiel jetzt. Ich bin es nicht gewohnt so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich bin nur eine junge Frau, die sich verliebt hat.“
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„ Du hast sie so was von um den Finger gewickelt!“ Jiyong lachte fröhlich und nahm ihre Hand.
„ Ach Quatsch.“
Jiyong hatte ihnen erzählt, dass sie seine Eltern besuchen waren und heute Abend für Daesungs Geburtstag wieder in die Stadt fahren würden. Sie mussten ein paar falsche Fährten legen, um heute Abend wirklich in Ruhe feiern zu können deswegen hatte er auch in vier verschiedenen Clubs in Seoul für heute Abend Reservierungen gemacht. Die Reporter hatten also eine erfolglos Schnitzeljagd vor sich und sie hoffentlich ihre Ruhe.
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„ …aber ich habe einen sehr charmanten Freund namens Jiyong“, las Siwon laut die News auf SBS vor. Zu allem Übel strahlte ihm auch noch das glückliche Paar entgegen. Er klappte den Laptop zu und legte den Kopf in den Nacken um die Decke anzustarren.
„ Kannst du dich endlich mal entscheiden ob du sie liebst oder hasst? Um ehrlich zu sein wird es etwas anstrengend“, kam es von Heechul, der von Mia einen Klaps auf den Hinterkopf bekam.
„ Au!“
„ Er leidet! Hab etwas mehr Verständnis!“
„ Und das sagst ausgerechnet du? Du hättest ihm vor all dem bewahren können, wenn du ihm von Laila erzählt hättest“, fuhr Heechul sie an.
„ Du … du fütterst ihre Katzen!“ Ja, Mia wusste sich nicht mehr zu helfen und zog alle Register.
„ Ihr zwei könnt mich beide in Ruhe lassen. Ich weiß, ich bin selbst daran Schuld, aber das du von allem wusstest und das du dich mit ihr anfreundest, macht es nicht besser.“
Damit stand Siwon auf und ging auf sein Zimmer.
„ Ich wünschte Teukie wäre hier“, meinte Mia und schaute Siwon nach.
„ Ja, er ist viel sensibler als wir.“
„ Als du“, korrigierte sie Heechul.
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Laila und Jiyong hingegen hatten einen ziemlich entspannten Tag. Sie hingen auf ihrem Zimmer rum, Laila las ‚Ulysses‘ von James Joyce und Jiyong saß mit seinen Kopfhörern vor dem Laptop und hörte sich irgendwelche Tracks an. Es war so ein entspannter Tag. Staub tänzelte in den Sonnenstrahlen, die durch das Fenster hinein drang und durch die Lamellen des Vorhangs ein Wechselspiel zwischen Licht und Schatten veranstaltete. Es war als wären sie in einer Seifenblase.
Irgendwann war Laila eingenickt, mit ihrem Buch im Arm. Jiyong deckte sie mit einer dünnen Decke zu und dachte, dass sie aussah wie ein Engel. Anfangs hatte er Angst gehabt, dass sie nicht damit umgehen könnte, doch bisher machte sie sich gut und er wusste jetzt, dass sie viel stärker war, als ihre zierliche Erscheinung es schließen ließ. Er grinste und erinnerte sich an die Geschichte mit Noa. Sein kleiner Ninja.
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Als Laila aufwachte, fand sie sich eingewickelt in einer Luis Vuitton Decke. Der Sonne nach zu urteilen, war es später Nachmittag und sie setzte sich auf um sich zu strecken.
„ Die Band kommt in ungefähr einer Stunde.“
Laila drehte sich zu Jiyong um, der in der Küche stand und Sandwichs machte.
Die anderen Big Bang Mitglieder kamen früher als die geladenen Gäste, damit sie gemeinsam essen konnten. Alle waren schon ziemlich rausgeputzt und Jiyong hatte Laila in ein silbernes Fransenkleid gesteckt – metaphorisch, nicht er persönlich. Sie überreichte Daesung sein Geburtstagsgeschenk und neugierig lehnten sich die anderen über das Parfüm, um daran zu riechen.
„ Laila, das wäre nicht nötig gewesen. Vielen Dank.“
„ Es ist nur eine Kleinigkeit.“
„ Vielleicht lernst du jetzt ein paar Mädchen kennen“, neckte ihn Seungri.
Sie stießen gemeinsam auf Daesungs Geburtstag an und tranken ein Glas Champagner. Jiyong wollte Taeyang etwas am Computer zeigen und Seunhyun setzte sich zu Laila und reichte ihr einen Zettel.
„ Ich habe mich etwas umgehört. Das ist eine Kampfschule ganz bei dir in der Nähe. Du sollst Morgen um 16 Uhr da sein.“
Überrascht schaute sie zu ihm und nahm den Zettel mit der Adresse.
„ Danke.“
„ Ich dachte mir, du würdest vielleicht gerne wieder trainieren.“
„ Ja“, erwiderte sie lächelnd und steckte den Zettel ein, bevor er verloren ging.
„ Das war sehr lieb von dir.“
„ Ob du willst oder nicht, du gehörst jetzt zur Familie und so wie du heute Daesungs Liebesleben vielleicht bereichert hast, bereichere ich deine Freizeit.“
Die anderen schienen einen gewissen Abstand zu Laila zu pflegen, vielleicht weil sie dachten, dass Jiyong es so wollte, vielleicht weil sie nicht wussten, wie sie mit Laila umgehen sollten. Seunghyun war da anders. Er beschäftigte sich mit ihr und schien zuzuhören.
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Gegen 21 Uhr waren gut 40 Gäste eingetroffen. Alle würden natürlich nicht über Nacht bleiben. Jiyong hatte einen DJ besorgt und ein Catering. Es war keine Teeny-Feier wie in Amerika, wo nach der Feier ein Abriss des Hauses meistens besser war, als aufzuräumen. Jeder hatte Spaß, tanzte, redete und amüsierte sich, aber es ging alles sehr gesittet zu.
„ Und das muss die bezaubernde Laila sein.“
Laila drehte sich um und fand sich Aug in Aug mit Sandara Park und Park Bom von 2NE1. ‚Nehm dich vor Bom in Acht‘ hatte sie Yonna gewarnt. Was erwiderte auf so ein, offensichtlich, sarkastisch gemeintes Kommentar? Sie könnte so etwas sagen wie ‚Zauberei sind nur Tricks, ich bin lieber die echte Laila‘ oder ‚Ja, aber Wünsche kann ich noch keine erfüllen‘ oder ‚Jiyong nennt mich lieber Ninja als bezaubernd, weil ich Leuten das Genick brechen kann‘, doch stattdessen sagte sie: „Ja, das ‚muss‘ ich wohl sein. Und ihr seid die hinreißende Bom und die charmante Dara. Freut mich.“
Die beiden Sängerinnen tauschten einen Blick aus und setzte ein Lächeln auf. Laila fand beide hübsch, wenn auch unterschiedlich wie Tag und Nacht. Sandara hatte eher etwas authentisches, während Bom aussah wie eine Puppe, was es schwer machte ihre Mimik zu lesen. Zwischen den beiden Frauen hätte Laila eher gedacht, das Sandara Jiyongs Typ wäre, aber wer weiß, vielleicht gab es zu beiden ja eine Jiyong-Geschichte.
„ Entschuldigt mich kurz, wir sehen uns später.“ Damit machte Laila einen schnellen Abgang, bevor die Hexen von Eastwick noch eine Chance ergriffen. Sie eilte raus auf den Balkon und lehnte sich gegen das Geländer. Sie hatte nicht geschaut wer sonst noch da war und als sie sich zur Seite drehte, sah sie Donghae und schaute ihn wohl völlig verdattert an.
„ Hi.“
„ Hi.“
Dann folgte Schweigen.
„ Darf ich mit dir reden oder hasst du mich?“, fragte sie ihn gerade heraus.
„ Nein, ich hasse dich nicht. Ich habe in all den Jahren gemerkt, dass Außenstehende Dinge oft falsch beurteilen und bewerten, obwohl sie die ganze Wahrheit nicht kennen. Deswegen habe ich mir abgewöhnt zu urteilen. Mia nennt es Naivität, ich nenne es ‚Das Gute im Menschen sehen’“, erklärte er ihr schulterzuckend.
„ Ich finde das ist eine gesunde Einstellung“, meinte sie grübelnd und stellte fest, dass sie bisher deutlich zu wenig Alkohol getrunken hatte, um diesen Abend zu überstehen.
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Laila stellte schnell zwei Dinge fest. Das erste war, dass die Sängerinnen von 2NE1 gerne im Mittelpunkt standen, mit Trinkspielen und lustigen Geschichten, die sie laut erzählten. Das zweite was Laila auffiel war, dass sie wohl doch nicht so gesellig war, wie sie immer gedacht hatte. In Amerika war es einfach Anschluss zu finden. Wenn man irgendwo alleine stand, stand man dort nicht lange alleine. Es gesellte sich immer jemand zu einem, Amerikaner waren so. Hier stand sie am Rand und beobachtete von ihrem goldenen Käfig aus das Geschehen. Sie war in ihren Augen die Ausländerin, auch wenn sie diese eigentlich nicht war und sicherlich gingen ihr auch ein paar Leute aus dem Weg, gerade weil sie Jiyongs Freundin war. Laila hatte sich also in eine Ecke verzogen, um in Ruhe zu beobachten. Dabei bemerkte sie auch wie Bom um Jiyong herum scharwenzelte. Eifersucht? Vielleicht. Und glaubt mir Laila war über dieses Gefühl genau so überrascht wie ihr. Sie erwischte sich dabei und begann sich selbst in Frage zu stellen, entschied dann aber, dass es keine Eifersucht war. Es ging darum, dass man einen leierten Mann nicht so angrub. Punkt. Das war keine Eifersucht.
„ Wieso stehst du hier so alleine?“
Jiyong war zu ihr gekommen und stellte sich neben sie an das Geländer.
„ Ich … bin nicht alleine.“ Sie schaute sich um, doch um ehrlich zu sein, war sie alleine.
„ Komm mit…“
Jiyong nahm sie bei der Hand und führte sie weg von der Party, zu ihrem Zimmer. Die Musik war nur noch leise auszumachen. Laila schaute sich fragend um.
„ Was machen wir?“
Er legte sich auf die Couch und breitete die Arme aus.
„ Alone time.“
Tja, so was machten Pärchen auch und so legte Laila sich zu ihm zum Kuscheln. Jiyong war ein guter Kuschler, man traute es ihm vielleicht gar nicht so zu, doch im Schmusen war er ein Junkie. Sie mochte es mit ihm alleine zu sein, sie stellte es immer wieder fest.
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„ Hast du Jiyong gesehen?“, fragte Mia Seunghyun.
„ Ich glaube die sind auf’s Zimmer.“ Sein Blick glitt zu dem Zimmer der beiden, in dem Licht brannte. Mia folgte dem Blick und war irritiert.
„ Was ist mit den beiden?“ Waren sie nun wirklich ein Paar oder waren sie nur so überzeugend, dass sie selbst diejenigen, die die Wahrheit kannten, auf’s Glatteis führten?
„ Keine Ahnung“, gab der Rapper zu.
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Knapp eine Stunde gönnte sich das Paar eine Auszeit und kam dann zurück auf die Party. Lailas Haaren waren etwas mehr zerzaust als zuvor und Jiyongs Wangen waren röter geworden. Hand in Hand schlenderten sie durch die Menge, bis sie mitten drin waren und anfingen zu tanzen. Natürlich schaute jeder und wenn es nur ein kleiner verstohlener Blick war. Jeder hatte seinen eigenen Grund, war es, dass er sie attraktiv fand oder ihn oder vielleicht sogar beide, war es dass keiner so richtig glauben konnte, dass er sich eine Ausländerin angelacht hatte oder der Neid auf die beiden für ihr Selbstbewusstsein oder Eifersucht. Es war eine Sammlung verschiedener Gefühle, von denen sich die beiden nicht beeinflussen ließen, nicht jetzt in diesem Moment.