„Kannst du dir das vorstellen?“, fragte sie Taehyung. Bei Skye war es mal wieder mitten in der Nacht, bei ihm war es ‚gestern‘ Morgen und er saß beim Frühstück. Die Amerikanerin hatte gewartet mit dem Anruf, doch es waren harte, lange Stunden gewesen.
„Du bist eine gute Sängerin und eine Sub Unit ist auf jeden Fall besser. In der Regel bringt eine SM Unit ein, zwei Alben heraus, du würdest dich also nicht auf mehrere Jahre festlegen müssen. Und ernsthaft, willst du mit 16-, 17-jähirgen Teens in eine Gruppe gesteckt werden wollen? Ich glaube nicht. Ich weiß, dass du die Dinge lieber privat hältst, doch glaube mir, wenn du auf einer Bühne stehst und Tausende Fans jubeln dir zu, dass ist ein Gefühl, dass mit nichts zu vergleichen ist.“
Skye legte den Kopf zur Seite.
„Hatten wir nicht erst eine Diskussion darüber, wie ich es nicht mag, wenn du so rational-schlau bist?“
Taehyung fing an zu grinsen.
„Entschuldige, ich höre sofort damit auf.“
Doch zu spät, der Gedanke war in ihren Kopf gepflanzt. Wer wollte nicht von Tausenden geliebt werden? Eigentlich Skye. War sie es nicht, die gesagt hat sie hatte ‚When people see good, they expect good and I don’t want to live up to anyone’s expectations‘? Und genau so war es. Sie war die letzten Monate nur eine Idol-Freundin gewesen und das Internet und die Fans bestraften jeden Fehlschritt. Zum Glück war sie nicht in Social Media unterwegs, ansonsten hätte man sie schon gegrillt.
„Meinst du es wäre richtig zu dem Vorsingen zu gehen?“
„Nein, eigentlich will ich das du zu Big Hit kommst.“
Sie erinnerte sich an die Charity Versteigerung und wie sich Big Hit und SM einen Kampf geliefert hatten.
„Big Hit wird nie eine neue Band gründen mit mir und eine Girl Group schon mal gar nicht.“
„Wer weiß“, sagte er nur vielsagend und biss in ein Croissant.
An diesem Morgen ging sie ins Super Junior Dorm um zu frühstücken. Leeteuk saß am Esstisch und hatte Kopfhörer auf. Eunhyuk kam gerade aus dem Badezimmer und hatte nur ein Handtuch um. Erschrocken schaute er und versuchte mit seinen Ärmchen irgendwie seinen Oberkörper zu bedecken. Das ganze Gezappel führte nur dazu, dass das Handtuch sich löste und Skye erschreckte sich mindestens genauso wie Eunhyuk. Sie schlug die Hände über die Augen und drehte sich schnell um. Nun setzte Leeteuk die Kopfhörer ab und drehte sich um.
„Was soll das denn?“, fuhr er Eunhyuk an, der ja eigentlich gar nichts dafür konnte.
„Willst du sie direkt vergraulen?!“
Verständnislos blickte Eunhyuk zu seinem Bandleader und hob das Handtuch auf. Er rannte auf sein Zimmer, nur um fast in Kyuhyun reinzulaufen. Der schaute ihm fragend nach.
„Na einen wunderschönen guten Morgen“, sagte er grinsend in den Raum.
Schließlich war Eunhyuk dann auch angezogen, Heechul war aufgewacht und Ryeowook war vorbeigekommen, weil er mit Kyuhyun einen Song proben wollte.
„Ich habe gehört du hast gestern das Herz der Manager gebrochen“, begann Heechul. Skye schenkte ihm einen finsteren Blick. Woher wusste er das denn jetzt schon wieder.
„Wieso? Was hast du gemacht?“, fragte Ryeowook.
„Sie wollen das ich für irgendeine beknackte Sub-Unit vorsinge. Ich bin kein Idol. Ich bin Amerikanerin.“
Eunhyuk wäre fast die Tasse aus der Hand gefallen.
„Das hast du ihnen nicht ‚so‘ gesagt?“
„Doch, eigentlich schon – die sollen ja begreifen, dass es eine blöde Idee ist.“
„Ich denke auch, dass es eine blöde Idee ist“, pflichtete Heechul ihr bei, doch so ganz kaufte sie es ihm nicht ab und schielte über ihre Tasse hinweg zu ihm.
„Ist das wieder so ein umgekehrtes Psychologie-Ding?“
„Nein, du könntest nur als Idol überleben, wenn man dich ausschließlich nur singen lässt. Anderweitig darfst du den Mund nicht aufmachen.“
„Also so ähnlich wie bei dir?“, meinte Leeteuk zu Heechul und grinste dabei.
„Ganz ehrlich? Ich glaube, wenn SM mich besser gekannt hätte, dass sie mich niemals in eine Band gesteckt hätten.“
„Das denke ich auch“, kam es von Kyuhyun.
„Ach, das von dir?“, bemerkte Eunhyuk.
Skye saß nur da und beobachte grinsend.
„Du könnest alleine schon mitmachen, um ihnen zu zeigen, dass es eine blöde Idee ist“, sagte nun Ryeowook. Er sah dabei so unschuldig aus, dass man ihm hier gar keine unterschwelligen Gedanken unterschieben wollte, doch Mia hatte sie schon etwas vorgewarnt.
„Es ist doch Quatsch. Wenn ich wirklich ‚fame‘ werden wollen würde, dann würde erstens eine Sub Unit keinen Sinn machen und zweitens wäre ich zu alt. Und all den Ärger für 2 Monate Promotions? Ich sehe den Sinn darin nicht. Aber mal abgesehen davon würde eine Ausländerin nie wirklich in einer Kpop Band akzeptiert werden – wisst ihr wieso die mir das unterjubeln wollen? Damit ich weiter die Pressebeziehung mit Jongin aufrechterhalte. Denn kurz vor einem Debüt eine Trennung kommt nicht gut.“
„Wieso sollten sie das wollen?“, fragte Leeteuk.
„Weil Youngjun es schon angesprochen hat und ich hatte abgelehnt. Ich will mich nicht an Jongin geißeln, ich bin emotional dazu nicht bereit.“
„Aber du und Tae könnt doch eh nicht offiziell zusammenkommen, das wäre ja noch ein viel größerer Skandal“, wand Heechul ein.
„Tae? Was? Welcher Tae?!“, kam es von Eunhyuk entsetzt.
„Taehyung und wir sind nicht zusammen.“
„Noch nicht“, gab Kyuhyun sein Kommentar dazu abgeben.
„Mit Tae hat das alles nichts zu tun. Ob wir zusammenkommen oder nicht ist irrelevant. Offiziell wird es die ersten Jahre nicht gehen. Wenn es denn Jahre werden.“
„Kann ich das mal zusammenfassen?“, fragte Ryeowook. „Du hast keine Angst davor auf professioneller Ebene zu versagen, weil … das sind alles erfahrene Sängerinnen und ja du singst toll, aber du hast noch nie wirklich auf einer großen Bühne gestanden.“
Skye stockte.
„So weit war ich noch gar nicht!“
Es war Skyes letzter Tag in der Arbeitslosigkeit. Der Himmel war blau und tat so, als wäre gestern nicht die Welt untergegangen und so packte sie sich eine Tasche, mit einer großen Decke und fuhr zum Ttukseom Resort, einem der Hangangparks, um den sonnigen Tag zu genießen.
Vorher fuhr sie zum Supermarkt im Keller von Star City, um sich Proviant zu holen, als Taeyong ihr begegnete.
„Hey Unicorn!“ Er streckte seinen Kopf über das Regal und erschreckte Skye damit zu Tode. Er hatte ein Kappi auf und einen Mundschutz, aber die Augen konnte er ohne Sonnenbrille schlecht verstecken und eine Sonnenbrille in einem unterirdischen Supermarkt wäre doch etwas zu auffällig gewesen.
„Kannst du mal aufhören mich zu erschrecken?!“
„Was tust du hier?“, fragte er nun und kam um die Ecke geschlendert.
„Einkaufen, ich will an den Hangang.“
Da wurden seine Augen groß. Die Assistentin ahnte genau, was als Nächstes passieren würde.
„No, no, no, no – don’t even think about it!“
Er hatte schon den Mund geöffnet und schloss ihn nun wieder.
„Aber … Noona…“
„Don’t you dare noona me. Ich nehme dich nicht an den Hangang, dass kannst du vergessen, ich will meine Ruhe. Hast du nichts zu tun?“
„Erst heute Abend und ich verspreche dir, wir sind wie Chamäleons.“
„Warte … wir …?!“
Doch das Grab hatte sie sich im Zweifel selbst geschaufelt, als sie einmal nicht mit ihm alleine essen gegangen ist, weil es ja zu Gerüchten führen könnte, wenn sie alleine gesehen werden würden.
Es gab Dinge, gegen die war sie total hilflos. Johnny, Mark und Jaehyun warteten an Skyes Auto auf die beiden. Sie hatten zwei Zelte und zwei Schirme und eine Kühltruhe dabei. Immerhin hatte Taeyong den Einkauf bezahlt. Er nannte das ganze ‚Ausfallentschädigung‘.
„Noona, es ist voll super, dass du mit uns an den Hangang gehst“, kam es von Mark und wirklich, wie konnte man da noch genervt sein? Sie beluden das Auto und alle suchten sich einen Platz. Das Ttukseom Resort war nur ein Katzensprung entfernt, doch während der Sommermonate gab es vorne am Ttukseom Resort einen Aqua-Park und Skye wollte es vermeiden direkt dort zu parken. Rund um die Hangang-Parks gab es zig Parkplätze und alle paar Hundert Meter fand man einen Supermarkt und Toiletten. Sie alle hatten Kappen, Sonnenbrillen und Mundschutze aufgesetzt und suchten sich einen Platz in der Sonne – da war generell weniger los – aber auch etwas am Rand und nicht mitten drin und nicht so weit weg vom Auto. Jedenfalls waren die Männer geübt im Zeltaufstellen. Die halben Zelte standen innerhalb von ein paar Momenten und die Sonnenschirme wurden sichtschützend davorgestellt.
„Ta-da: Alcatraz!“, kam es von Jaehyun. Nur kleiner und mit mehr Farben. Die Jungs hatten alle Shorts an, die fast bis zu den Knien reichen. Skye war da etwas lockerer mit einer Hotpans und einem trägerlosen Shirt. Am liebsten würde sie in irgendein Wasser springen. Das Meer war zwar nicht so weit weg, aber wenn es Strände gab, dann waren die total überfüllt und auf Steinen ließ es sich auch nicht so gut liegen. Heute wäre jedenfalls ein super Tag für den Cheongpung See. Sie hatten ein kleineres und ein größeres Zelt und in dem größeren Zelt hatten sich Mark, Johnny und Jaehyun breit gemacht. Auch das durchschaute Skye sofort und rollte mit den Augen. Sie hatten frisches Obst geholt, etwas zum Knabbern und Getränke. Dafür war auch die Kühlbox gedacht. Jaehyun hatte einen kleinen Lautsprecher dabei und machte leise Musik an – sie wollten ja nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
„It’s awesome. It’s been forever since we were just hanging out“, kam es zufrieden von Johnny.
„Be jobless – you’ll have plenty of time for things like that“, erwiderte sie lachend.
„Arbeitslos? Ich habe gehört du wirst jetzt Idol.“
Oh wow, sie hatte fast schon verdrängt wie schnell der Buschfunk funktionierte.
„Ich werde kein Idol! Ich bin ab morgen Assistentin auf Zeit für Super Junior und dann … keine Ahnung.“
„Wieso willst du kein Idol werden?“, fragte Mark. Wie oft würde sie diese Diskussion noch führen?
„Weil ich als Amerikanerin nichts in Kpop verloren habe.“
„Hey, ich bin auch in Amerika groß geworden“, wand Johnny ein. Skye wartete, dass er anfing zu lachen.
„Aber … dir ist schon aufgefallen, dass wir optisch doch recht unterschiedlich sind?“
Taeyong fing hingegen fröhlich an zu lachen.
„Keine Ahnung, ich glaube die Leute würden dich mögen. Diese Ausländer in den Talkshows werden auch geliebt. Das Problem ist immer nur die sprachliche Barriere. Du bist witzig, du siehst gut aus, du sprichst Koreanisch, du singst. Und vor allem in der Kombination mit Yeri, Sunny, Yoona, Luna und Amber. Eigentlich ist das eine Chance, die du dir nicht entgehen lassen kannst.“
Skye war genervt davon wie sich alle so vernünftig anhörten. Sie drehte sich zu Jaehyun.
„Wieso bist du Idol geworden?“
Der Musiker dachte darüber kurz nach.
„Weil ich Musik liebe, weil Fans eine echt tolle Sache sind, weil es ein guter Weg ist, um Geld zu verdienen, wenn man erfolgreich ist und es ist doch schön, wenn jeder einen kennt. Man bekommt Geschenke von Designern und wird auf Events eingeladen und bekommt Upgrades und jeder ist nett zu einem. Man ist ein Vorbild und wenn ich daran denke, dass ich manchen Leuten vielleicht dabei helfe ein besserer Mensch zu sein oder ihre Träume zu verwirklichen, dann erfüllt mich das mit Stolz.“
Die Amerikanerin deutete an sich zu übergeben und die anderen fingen an zu giggeln.
„Ich liebe auch Musik, wirklich, aber muss ich dafür 18 Stunden am Tag trainieren? Fans? Ich mag keine Menschen. Geld? Hallo? Wie viel soll ich denn noch verdienen? Auf diese Events werde ich auch eingeladen, ich gehe in der Regel nur nicht hin, weil – Achtung – ich keine Menschen mag. Upgrades bekomme ich und Geschenke auch und ganz ehrlich, ich bin für jeden froh, der mich nicht als Vorbild nimmt. Ich bin ein Anti-Vorbild.“
Taeyong schupste sie leicht.
„Du machst dich vor allem schlechter als du bist. Du bist super erfolgreich, du bist liebenswürdig … und nein, da musst du gar nicht das Gesicht verziehen“, kam es grinsend von Taeyong.
„Bad Idol – wäre ein cooler Bandname“, warf Johnny ein.
„Ich will darüber jetzt nicht mehr reden“, stellte Skye klar und legte sich hin – in die Sonne natürlich. Die vergangenen zwei Monate hatte sie hart daran gearbeitet ihre Bräune zu erhalten und nur weil sie jetzt zurück in Korea war, würde sie jetzt nicht wieder bleich werden.
Auch Taeyong legte sich hin, so nah, dass ihre Arme sich berühren – in Korea war das flirten. Skye zog ihren Arm nicht zurück.
Es dauerte nicht lange, da waren sie eingenickt und sie schliefen bestimmt eine Stunde. Als Skye aufwachte, hatte Taeyong sich die Kappe ins Gesicht gezogen – da waren sie wieder, die Vampire. Johnny war wach und tippte auf seinem Handy, doch Jaehyun und Mark waren auch am Schlafen.
Sie blieben fast drei Stunden am Hangang liegen. Die Amerikanerin fragte sich, wann sie das letzte Mal so viel Freizeit hatten. Drei Stunden und sie waren nicht aufgeflogen. Zur Belohnung holte sie ihnen noch ein Eis.
Skye fuhr zurück ins Loft und es war einfach niemand da. Einfach niemand. Sie holte sich also etwas zu trinken und ging hoch auf’s Dach und setzte sich auf ihre Sitzecke aus Paletten. Idol? Sie? Skye war eigentlich ganz gut darin sich selbst zu analysieren und wenn sie in sich hineinhorchte, dann wusste sie, dass ihre eigentliche Angst darin bestand zu versagen. Luna und Yoona waren tolle Sängerinnen und Sunny hatte sich, seitdem Girls Generation rapide geschrumpft waren, wirklich toll entwickelt. Sie alle standen seit vielen Jahren auf die Bühne und natürlich könnte sie da nicht mithalten. Skyes Vorteil war es, dass sie selten nervös wurde. Sie war Cheerleader, da gehörte es dazu halbnackt und grinsend wie ein Vollidiot irgendwo aufzutreten oder eine Promotion zu machen. Doch nicht nur auf professioneller Ebene war hier die Angst, sondern noch eher auf emotionaler. Was, wenn sie keiner mochte oder wenn die Band wegen ihr scheiterte? Wenn noch eine andere Ausländerin dabei wäre, dann könnte man es auf sie schieben, aber so gab es nur Skye und sie war nicht gut, mit diesem schwarzen Peter. Und sie hatte diese Vergangenheit mit Jongin, was wenn EXO-Ls sie gerade deswegen haten würden?
„Skye?“, hörte sie jemand rufen.
„Hier oben!“, rief sie zurück, stand aber auf, weil sie die Stimme nicht zuordnen konnte. Es war Amber. Amber-Ambush. Skye stockte. Bisher hatte sie noch nicht viel mit Amber zu tun gehabt und sie konnte nicht einschätzen, was die Rapperin zu ihr führte.
„How can I help you?“, fragte sie und versuchte dabei nicht abwehrend zu wirken.
„Oh, I’m just trying to figure out if you are the bitch everybody tells me you are.“
Die Amerikanerin schaute Amber an und erhob erst einmal keinen Einspruch – in der Regel war die Aussage wohl zutreffen.
„Concerning which situation exactly?“ Zum einen sollte Amber Teil der Sub-Unit sein, doch Skye wusste auch, dass sie gut mit Taehyung befreundet war.
„Taehyung and the sub-unit“, erwiderte die Rapperin. Super.
„So show me what you’ve got“, sagte Amber weiter.
„Excuse me?“
„Sing“, forderte sie Skye auf. Die Amerikanerin blinzelte irritiert. „No back up, no music, just sing.“
Skye würde das Ganze später als ‚Begegnung der 3. Art‘ ablegen – Amber allerdings auch. Sie begann zu singen, nur hatte Amber sich wohl etwas anderes vorgestellt. Skye sang ‚Part of your world‘ aus Disneys ‚Arielle‘ und obwohl sie es offensichtlich ins Lächerliche zog – weil ernsthaft, wer war Amber um hier aufzutauchen und sie vorsingen zu lassen? – und sie drehte sich und sprang auf die Möbel, so sang sie trotzdem einwandfrei, mit sauberen langen Tönen und Falsetto. Amber verschränkte die Arme, was Skye nicht störte. Zumal es in dem Lied darum ging Teil einer Welt zu sein, in die man nicht gehörte und eigentlich hatte sie es klar gemacht, dass sie eben kein Teil der Idol-Welt sein wollte. Am Ende verbeugte sie sich theatralisch.
„Yeah, okay, you are the total bitch everybody says you are.“
„I know! That’s what I keep on telling people but nobody listens because of my aegyo!“, erwiderte Skye grinsend.
„So that’s it? You think it’s a joke? That you’re better than us?“
Es war eine Sache SME vor den Kopf zu stoßen, doch mit den Sängerinnen hatte Skye kein Problem und sie merkte, dass sich Amber angegriffen fühlte.
„No I don’t. But it is my decision if I wanna be part of an entertainment in an country where idols don’t have rights, where idols can’t talk about their feelings, where idols can’t decide anything at all, where they have to hide their relationships, their sexual identity and what they are truly feeling. I can’t be that. If you can – bonne chance, but I just can’t.“
Amber ging zwei Schritte auf sie zu und fast schon hatte die Amerikanerin Angst, dass sie eine fangen würde.
„Then change it! Miss #Iamhuman. You were the one speaking up for everybody but now, when they wanna give you a voice, you back off and I’m not sure rather it’s because you are scared or lazy.“
Skye zog die Augenbrauen zusammen.
„Neither. I’m just a realist. I’m just Kais American girlfriend with an attitude. This is Korea, they wouldn’t accept me. The group would fail because of me.“
„I’m a foreign in a Korean band“, stellte Amber fest.
„In a band that hadn’t had a new album in what? Four years? No offense. People like you because you’re cool with everybody and they think you’re a lesbian so they don’t care if you hang around with their bias – no offense … again.“
Amber zog eine Augenbraue hoch, öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Um ehrlich zu sein fand sie Skye erfrischend. Sie war ehrlich und sagte, was ihr in den Kopf kam. Bei ihr wusste man immer sofort woran man war, was in dem Kpop Mikro-Kosmos nicht immer gut ankam.
„Weißt du, wieso SM dich gefragt hat?“
Tatsächlich wusste sie das nicht, so zuckte sie mit den Schultern.
„Vielleicht um mich zu besänftigen, vielleicht um diese Kai Geschichte noch etwas zu verlängern … keine Ahnung.“
Die Rapperin grinste und schüttelte den Kopf.
„Wir wollten dich. Sunny, Yoona, Luna, Yeri und ich.“
Das überraschte Skye. Sie hatte es für irgendeine Art Marketing-Gag gehalten, für irgendeine Strategie um irgendjemand irgendetwas zu beweisen, doch dass die Sängerinnen sie vorgeschlagen hatten, damit hatte sie nicht gerechnet. Und es schleuderte sie etwas aus ihrer Bahn.
„Aber … wieso?! Wieso mich?“
Ein Lächeln formte sich auf Ambers Lippen.
„Because. You’re tough as hell. Du bist eine großartige Sängerin, du hast eine tolle Bühnenpräsenz – okay, we have to idolize you a little but I think we’ll get you there. And you’re not afraid of SME. Mit dir im Team werden sie uns kein Lala-Pop aufdrücken können.“
„You’re just using me for shock value!“, stellte Skye fest und wusste nicht, ob sie stolz oder entsetzt sein sollte. Ambers Grinsen wurde breiter.
„Also, kommst du zur Probe?“
„Ja, vielleicht schaue ich es mir mal an.“
Das schien für die Rapperin als Antwort zu reichen und drehte sich um.
„Und was ist mit Taehyung?“ Schließlich war das auch ein Grund, wieso Amber gekommen war.
„We will see.“