Jiyong hatte Mia einem Gästezimmer zugeteilt, wie sie da hingekommen war? Keine Ahnung.
Irgendwann wachte Mia auf und nach 10 Minuten kam sie sich vor wie das lebhafte Beispiel von Katy Perrys ‚Last friday night‘. Der Song trällerte in ihrem Kopf und Mia machte sich gedankliche Notizen dazu.
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There’s a stranger in my bed – Check. Mia hatte keine Ahnung wie dieser Typ in ihr Bett gekommen war, noch hatte sie ihn bewusst jemals wahr genommen, doch zumindest war er angezogen.
There’s a pounding in my head – Check
Glitter all over the room – Check, allerdings konnte sie sich daran erinnern dass sie Ballons hatten die mit Glitzer gefüllt waren
Pink flamingos in the pool – Halb-Check. Jiyong hatte keinen Pool, aber von irgendwoher kamen aufblasbare, pinke Flamingos. Mia war darüber auch ziemlich überrascht
I smell like a minibar – Check
DJ’s passed out in the yard – Check … okay, auf dem Sofa in der Lobby
Barbie’s on the barbeque – Zum Glück nicht
There’s a hickie or a bruise – Knutschfleck, definitiv. Für den war Daesung bei einem Trinkspiel verantwortlich
Pictures of last night ended up online – Oh nein, hoffentlich nicht. Mia traute sich erst gar nicht online zu gehen
I’m screwed – Wenn ja, dann ja
Oh well – Auch wieder wahr
It’s a blacked out blur – Check
But I’m pretty sure it ruled – Check
Damn
Last Friday night
Yeah we danced on tabletops – Check
And we took too many shots – Doppel-Check
Think we kissed but I forgot – Also an Daesung konnte sie sich erinnern
Last Friday night
Yeah we maxed our credit cards – Ha! Da ging nicht! YAY
And got kicked out of the bar – Ätsch, ging auch nicht
So we hit the boulevard – Das wäre in ihrem Zustand lustig geworden
Last Friday night
We went streaking in the park – DAS hatten sie allerdings gemacht!
Skinny dipping in the dark – Das hoffentlich nicht …
Then had a menage a trois – Jaejoong und Yunho waren ja glücklicherweise in Paris
Last Friday night
Yeah I think we broke the law – Eventuell
Always say we’re gonna stop-op – Check
Whoa-oh-oah
This Friday night
Do it all again – Meine Herren, das würde anstrengend werden
This Friday night
Do it all again
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Trying to connect the dots – Check
Don’t know what to tell my boss – Der saß zum Glück auch in Paris, doch nicht auszudenken welchen Körperteil er Mia zuerst abhaken würde, wenn er davon erfährt
Think the city towed my car – Nein, das stand in der Tiefgarage
Chandelier is on the floor – Das nicht, aber ein Haufen anderer Sachen wie Flaschen, Becher, Würstchen und Menschen …
With my favorite party dress – Check
Warrants out for my arrest – Diesmal nicht, Heechul war ja auch nicht in der Nähe
Think I need a ginger ale – Eher etwas anderes
That was such an epic fail – Na ja …
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Mia war ziemlich fertig und verwirrt mit der Welt. Sie suchte sich ein Badezimmer und ging duschen und putzte sich dreimal die Zähne. Jiyong hatte in ihr Gästezimmer vorher einen Jogginganzug gelegt und den zog sie sich über bevor sie in die Küche stolperte.
„Good morning lovely.“
Jiyong schaffte es normal auszusehen und sie fröhlich anzugrinsen. Er war ein Phänomen, oder ein Poltergeist.
„Can you tell me what I missed last night, because apparently I can’t remember, what means that I couldn’t have been here.“
„Ach, alles krieg ich auch nicht mehr so hin, aber du warst definitiv dabei“, meinte er lachend.
„Frühstück?“
Er schob ihr eine Packung Kornflakes hin und die Deutsche machte sich eine Schüssel voll, ging dann an den Kühlschrank und machte ‚Batida de Coco‘ rein anstatt Milch. Jiyong hätte nie im Leben daran gedacht dass sie das essen würde, als sie sich dann aber neben ihn setzt und tatsächlich anfing zu essen, musste er doch mal einschreiten.
„Ehm Mia … das ist keine Milch.“
„I know, but in Germany we say: Start the day with what you’ve ended it last night.“
„Well, I think he last thing I saw you trinking was some vodka from Seunghyuns bally…“
„But vodka would be too gross for breakfast, don’t you think?“
Jiyong hob die Augenbrauen hoch und nickte, ja, wäre es.
„Wait … what? From Seunghyuns bally?!“
„Jup … he enjoyed it.“
Okay, die Zeile mit dem ‚epic fail‘ musste sie wohl korrigieren.
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Jiyong machte Mia etwas Richtiges zu essen, schaute aber dass es einfach gehalten war, etwas Reis mit Gemüse und Butter-Toast.
„I don’t know how to survive this day … I’m too old for that! My head is killing my … why are you SO awake anyway?!“
„Warte …“
Motiviert sprang er auf, ging an den Kühlschrank, holte etliche Dinge aus dem Kühlschrank und stopfte sie in den Mixer. Daraus kam ein grünlicher, dickflüssiger Saft der einen komischen Geruch verströmte und als Jiyong ihn Mia vor die Nase stellte, verzog sie das Gesicht.
„It didn’t kill me.“
„Yet…“, meinte Mia.
Der junge Mann nervte Mia aber dann so lange, bis sie es trank und es schmeckte wie flüssige Knete.
„In one hour you’ll feel better.“
„Yeah, cuz I’m burried by then.“
„I really like your sense of humor.“
Jiyong war einfach durch nichts aus dem Konzept zu bringen.
„So, what do you think which day would be the best? I think everybody’s go a lot of schedule on the weekends, so I’d say tuesdays or wednesday … Oh and I thought about mottos, we can change it each time so it’ll stay special … what do you think?“
Sie starrte ihn vollkommen planlos an.
„I think: what the heck is he talking ‚bout.“
Jiyong rollte die Augen.
„I-Tasia!“
„I-Ta ….“, warte, da war was. Mia versuchte die Einzelteile von gestern zusammen zu fügen und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen – wieso sagte man das eigentlich? Wer hat schon Schuppen auf den Augen?
„Oh noooo! You don’t think … Ji, we were drunk – big time.“
„But we had a great idea.“
„We had a crazy idea!“
„That’s what I mean when I say great.“
Mia schüttelte nur den Kopf.
„Just think about it. It is a great idea and I would like to do it with you. Promise me you think about it.“
„Promised“, sagte sie schmollend.
„Good girl!“, erwiderte er strahlend.
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Mia fuhr nach Hause, es war noch nicht einmal 9 Uhr und irgendwie hatte sie das Gefühl nicht viel Schlaf bekommen zu haben. Es war ihr egal wer etwas von ihr wollte, sie würde sich jetzt noch mal hinlegen, in ihr Bett, ohne fremde Kerle dabei.
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Gegen 16 Uhr wachte sie auf und fühlte sich bei Weitem besser. Sie hatte keine Kopfschmerzen, was sehr gut war, ging aber noch einmal duschen und machte sich dann fertig. Sie rief das Deutsche Kamerateam an und traf sich mit ihnen bei SM.
„Was hast du den ganzen Tag gemacht?“, fragte Thomas.
„Geschlafen.“
„Lange Nacht gehabt?“, vermutete Arne richtig.
„Ja, wir haben gestern ein wenig gefeiert.“
„Du weißt schon, dass wir dazu da sind um dich und dein Leben zu dokumentieren und dich überall begleiten sollten?“
Die Assistentin verschränkte die Arme und zog die Augenbrauen hoch.
„Und ich schütze meine Kollegen. Es gehört nicht ins Fernsehen, wenn wir mal feiern. Es sind teilweise Lebensgefährten dabei, von denen die Öffentlichkeit nichts weiß, Trainees, von denen die Öffentlichkeit noch nichts wissen soll. Wir sind Vorbilder und da wir nicht einfach in irgendeine Bar gehen können, müssen wir zu Hause bleiben und ich respektiere die Privatsphäre meines Gastgebers so weit dass ich kein Kamerateam mit zu ihm nach Hause schleppe um dort alles auf den Kopf zu stellen. Ich bin kein Würstchenverkäufer der dachte nach Spanien auswandern zu müssen, noch ein adoptierter möchtegern Prinz der es geil findet rumzuhuren und tatsächlich stolz darauf ist, ich arbeite für SM Entertainment in Korea und es gibt Regel. Wir werden von morgens bis abends verfolgt. Das Fannetzwerk agiert weltweit und übersetzt in alle Sprachen, es wird nur Stunden dauern, bis eure Sendung in koreanisch, chinesisch und thailändisch übersetzt wurde und ich habe keine Lust meinem Arbeitgeber und meinen Freunden zu erklären wieso ich euch nicht zu Hause gelassen habe.“
Ansage.de.
Einen Moment standen alle nur da und sagten nichts.
„Okay, wir haben es verstanden. Was machst du heute Abend?“, fragte Sandra.
„Ich gehe mit meinen Mädels weg – ohne euch. Shindongs Ehefrau ist dabei und sie will nichts mit der Presse zu tun haben.“
Sie dreht sich um und ging in ihr Büro. Am Wochenende war hier meistens niemand und sie hoffte etwas Ruhe zu haben um die Emails zu beantworten. In diesem Moment wurde I-Tasia immer attraktiver.
Eine halbe Stunde später klopfte Sandra an ihre Bürotür.
„Wir würden dann jetzt die letzten Einstellungen machen.“
„Okay“, sagte Mia ohne aufzuschauen.
„Du empfindest uns als störend, richtig?“
Nun schaute sie auf.
„Ich bin die Assistentin der Band mit Abstand am wenigsten Privatsphäre überhaupt. Ich versuche sie zu beschützen und uns das Stückchen Privatsphäre – von 07:00 bis 07:15 – das wir noch haben, zu bewahren. Das kann ich nicht wenn ich ständig eine Kamera im Nacken habe. Ich kann Künstler, für deren Betreuung ich zuständig bin nicht betreuen, weil ihr da seid, ich kann nicht offen über Projekte reden, die noch nicht offiziell sind, weil ihr da seid. Ja, ich empfinde euch als störend.“
Ein oder zwei Tage ging das ja noch, wenn man irgendwo war, doch bei der Arbeit? Eine ganze Woche? Und wenn überall Sicherheitsstufe 3 herrschte? Das wurde schon schwieriger.
„Tut uns leid, wir sind es gewohnt Leute zu filmen, die froh sind mal mit jemanden reden zu können“, erklärte Sandra.
„Ich weiß, ich weiß auch dass ihr es nicht böse meint.“
Sandra verabschiedete sich von Mia und sagte sie würde ihr die Folge schicken, sobald sie zusammen geschnitten war. Dann musste sie auch schon nach Hause.
Um 20 Uhr war Treffpunkt bei ihr – weil die Mädels Mias Wohnung ja noch nicht kannten. Mia versuchte sich davor fertig zu machen, anzuziehen, zu schminken und zu frisieren. Sie zog die letzte Strähne aus dem Glätteisen, als es an der Tür klingelte.
Die Begrüßung hätte den Titel ‚Das große Quietschen‘ bekommen können. Irgendwie hatten sie sich alle unheimlich lange nicht mehr gesehen. Mit Nari schrieb sie viel SMS hin und her, aber Miyon sah sie so gut wie nie … okay, so viel quietschte Miyon auch nicht.
Die Mädels schwärmten aus und nahmen die Wohnung auseinander.
„Nicht zu glauben das Jaejoong hier vorher gewohnt hat es ist so … stilvoll.“
Zoey ließ den Stoff der Vorhänge durch ihre Finger gleiten.
„Ich glaube er hatte einen Innenarchitekten“, vermutete Mia.
„Boah das Bad ist ja cool!“, hörten sie Yoani und gingen der Stimme nach.
„Du hast ein Fenster ins Schlafzimmer, das ist ja sexy!“
„Always depense on which side you’re standing“, erwiderte die Deutsche und dachte an die ‚guten alten Zeiten‘ zurück.
„Ich finde wir sollten uns hier öfters treffen. Keiner der Jungs hat das Passwort und die Wohnung ist wirklich schön“, war Naris Abschluss-Kommentar.
„Ich mag den Ausblick“, sagte Miyon.
„Ja, Jaejoong auch.“
Mia hatte noch immer Probleme sich daran zu gewöhnen, dass sie hier nun wohnte, oder zumindest halb-wohnte. Es war erst einen Monat her, als diese Spinnerei anfing und Jaejoong ihr angeboten hatte hier zu wohnen. Alles ging hier immer so rasend schnell. Verliebt, verlobt, verheiratet – so wäre es fast mit Jihoon gelaufen.
„Wohnst du hier alleine oder besteht die Möglichkeit das Donghae hier bald einzieht?“, neckte Yoani Mia und stupste sie an.
„Donghae? Ich hasse ihn.“
„Was?“, kam es von mehreren gleichzeitig.
„Wieso?!“
„It was last Tuesday. After the Big Bang videoshoot we went to GDs to hang out and stuff and then I found Donghae, in a guestroom, making out with some chick.“
Allen fiel der Kiefer runter, sprach sie vom gleichen Donghae?
„Das hätte ich nicht gedacht“, meinte Nari.
„Donghae ist doch eigentlich gar nicht so“, ergänzte Yoani.
„Männer sind alles Idioten“, sagte Zoey.
„Word up“, erwiderte Miyon.
„Super Babo“, sagte Mia und die Mädels fingen an zu lachen.
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Derweil ein paar Zeitzonen früher in Paris:
SHINee und Super Junior hatten ein paar Stunden vor dem Soundcheck frei und erkundeten Paris. Das bedeutete dass sie total verloren waren. Sie irrten in den Straßen umher, eigentlich auf der Suche nach Notre Dame. Sie störten sich auch nicht wirklich an der Tatsache mal wieder verloren gegangen zu sein, ganz im Sinn ‚Der Weg ist das Ziel‘.
„Nari hat ihr Handy aus“, stellte Shindong grübelnd fest.
„Ja, Yoani geht auch nicht ran“, meinte Sungmin grübelnd.
„Was ist mit Mia?“, wollte Taemin wissen und schaute Donghae über die Schulter, der auf seinem I Phone rum tippte.
„Das wird er nicht wissen, denn der Herr hat es versaut“, flötete Key.
„Hey, es war ein Missverständnis! Ich kläre das schon mit ihr und ich hab ihr ein Geschenk gekauft“, verteidigte sich der Sänger.
„Ich hoffe es ist so ein unzerstörbarer Stein mit vier Worten verpackt“, kam es von Eunhyuk.
„Ich-liebe-dich-…. Sehr?“ Donghae versuchte die vier Worte zu erraten.
„Nein: Ich-bin-ein-Idiot, Idiot“, korrigierte Eunhyuk.
„Jedenfalls ist Mia wegen dir auf uns sauer“, stellte Onew fest.
„Nein, die war vorher schon sauer weil Kim sie in Seoul gelassen hat. Wegen ihm ist sie im übertragenen Sinne sauer auf uns“, erklärte Key.
„Was sie wohl machen?“
Sungmin wirkte och unglücklich über die Tatsache dass Yoani sich nicht meldete.
„Vielleicht sind sie auf einer illegalen Feier mit Alkohol, Drogen und halbnackten Männern“, grübelte Ryeowook.
„Bitte? Mia und Drogen?“, wand Kyuhyun ein.
„Stimmt, anfangs hab ich gedacht sie würde was nehmen, es stellte sich aber als Normalzustand heraus“, erwiderte Shindong.
„Ich habe gehört Gras wirkt eher beruhigend als aufdrehend“, meinte Onew und erntete dafür einige skeptische Blicke.
„Nari ist eigentlich gar nicht so. Was haben eure Freundinnen mit meiner Frau angestellt?“
„Vielleicht sollten wir in Seoul jemanden los schicken um sie zu suchen“, schlug Sungmin vor und fing an sein Telefonbuch zu durchblättern, als Heechul ihm das Telefon wegschnappte.
„Das werden wir nicht tun.“
„Aber wieso nicht? Machst du dir um Miyon gar keine Gedanken?“
„Denkst du ich lasse sie so einfach gewinnen? Wenn hier jemand für Psychoterror zuständig ist dann ich, denkst du diese Show beeindruckt mich? Macht mich eifersüchtig? Das können die vergessen, ich geb meine Eier nicht an der Rezeption ab“, zeterte Heechul.
„Ehm … Heech … du weißt es ist nicht immer alles ein Wettkampf.“ Ein mutiger und ehrenhafter Versuch von Jongyhun einzuschreiten.
„In diesem Fall schon. Niemand wird sie suchen gehen, wenn die spielen wollen, sollen sie spielen und keine Wiederwort, ich bin der Älteste!“
„Wieso wollte Leeteuk nicht mit?“, flüsterte Sungmin zu Siwon.
„Er hat irgendetwas von einem Museum geredet“, flüsterte er zurück.
„Was zum Heechul will Teukie in einem Museum?“, fragte Kyuhyun … berechtigterweise.
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Währenddessen saßen die Mädels in dem neuen Club namens ‚Sonamu‘, was Tannenbaum bedeutete und etwas komisch war. Aber von Innen war alles aus Holz, einfach alles und der Boden bestand aus Kunstrasen, die Lichter waren gedämpft in gelb und grün, es gab einen Wasserfall und Stühle, die von hinten aussahen wie riesige Tannenzapfen. Das Konzept war witzig und das Essen gut. Ein DJ legte auf und schnell füllte sich die Tanzfläche.
Die Gruppe junge Frau köpfte gerade ihre erste Flasche Sekt.
„Auf die Mädchen die Zuhause geblieben sind!“, rief Nari und sie stießen miteinander an.