Natürlich waren alle wach geblieben, um mit Ryeowook mit einer Tasse Tee anzustoßen. Zuvor hatte Mia leichtes Beruhigungsmittel in den Tee getan, was keiner wusste außer den Kellnerinnen. Sie selbst nahm noch keins und beobachtete ihre Welpen wir sie immer müder und müder wurden.
„Okay guys, time to go to bed“, sagte sie gegen 1 Uhr.
„Aber ich bin noch gar nicht müde.“
Donghae rieb sich die Augen und gähnte.
„Right …“
Langsam schlichen sie alle runter in ihre Zimmer. Donghae hatte zumindest noch genug Willensstärke, um noch kurz oben bei Mia zu bleiben. Er zog sie zu sich und küsste sie. Was die letzten Monate so kompliziert schien, war plötzlich so einfach geworden. Um was hatte sie sich so viele Gedanken gemacht?
„Würdest du heute bei Henry bitte bleiben? Ich glaube es geht ihm nicht so gut.“
„Klar, kein Problem“, erwiderte er, als er sie bis zu ihrer Tür gebracht hatte. Sie hatten sich schon daran gewöhnt mit ihm in einem Bett zu schlafen, dass es fast schon normal war.
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Mias Nacht war kurz, was auch einer der Gründe war, wieso sie nicht wollte, dass Donghae bei ihr schlief. Um 4 Uhr klingelte ihr Wecker und sie schlüpfte in eine Jogginghose und einen weiten Pullover. Es war noch dunkel draußen und das ganze Haus war am Schlafen. Leise schlich sie sich hoch auf die Dachterrasse und blickte nach Norden. Sie wusste nicht wieso, aber irgendetwas machte Tibet mit ihr. Sie war kein Buddhist und auch wenn sie den Buddhismus mehr mochte, als andere Religionen, so war es dennoch eine von Männern erschaffene Religion, die Frauen sagte, dass sie nichts wert waren. So wie alle anderen Religionen. Wenn man als buddhistische Frau ein gewissenhaftes, anständiges Leben geführt hatte, konnte man Glück haben und im nächsten Leben als Mann wiedergeboren werden. Das waren ja Aussichten! Aber dennoch machte Tibet etwas mit ihr. Etwas, was sie tiefer in ihre Gedanken sinken ließ und oben auf der Dachterrasse begann sie Yoga zu machen. Sie schaute auf den Potala und empfand es als traurig, dass das religiöse Oberhaupt Tibets vertrieben war, im Exil.
Eine ganze Weile machte sie Yoga, bis die Sonne sich über die hohen Berge schob und die Welt in ein warmes Licht tauchte. Sie setzte sich hin, im Schneidersitz, schloss die Augen und gab sich diesem Moment hin.
Was sie nicht wusste war, dass auch Siwon früh aufgestanden war. Er wollte ebenfalls hoch auf die Dachterrasse, um ein paar Übungen zu machen – er war realistisch genug um nicht auf die Idee zu kommen joggen zu gehen. Als er zur Dachterrasse hochstieg hatte er Mia entdeckt und sie beobachtet wie einen Fernseher.
„Good morning Siwon“, rief sie mit geschlossenen Augen. Langsam streckte er den Kopf hoch.
„Good morning Mia.“
Langsam ging er auf sie zu.
„Meditierst du?“
„Keine Ahnung, hier in Tibet passiert etwas mit mir. Ich kann nicht genau sagen was“, gab sie zu und schaute zu ihm auf.
„Du fühlst dich klein und unbedeutend?“
„Ja, so in der Art.“
„Oder in dir steckt ein Buddhist.“
„Nein, ich glaube nicht“, erwiderte sie grinsend.
In diesem Moment war Mia nicht nur seine Assistentin, nicht nur modebewusst, Cheerleader und quirlig, nein, irgendetwas ging von ihr aus, dass er nicht erklären konnte, doch er begriff, dass sie beides Menschen des Glaubens waren – jeder auf seine Art.
„Ehm … I wanted to do some sport, wanna join?“, fragte er sie.
„What? At this time? Are you nuts? I’m going back to bed.“
Ah, da war sie wieder, ihre Mia. Grinsend schaute er ihr hinterher.
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Sie schlief noch zwei Stunden und schaute dann nach ihren Welpen. Soweit sie erkennen konnte, hatten sie alle die Nacht überlebt – sehr gut, sie hatte zwar daran gedacht bei Verlusten Sungmin einspringen zu lassen, es wäre aber ziemlich aufwendig gewesen ihn auf die Schnelle hierher zu bekommen. Henry sah zerzaust aus, seine Haare standen wild von seinem Kopf ab und er hatte ein Schmollgesicht aufgelegt, das reiner Zucker war.
„Tibet sucks“, war sein Kommentar, als Mia sich zu den anderen an den Frühstückstisch setzte. In dem Innenraum des Lokals war ein Buffet aufgebaut, was von Reise und Gemüse bis zu Rührei und Brot reichte.
„You will get used to it“, versicherte ihm Mia.
„When? And how come you seem so normal?“
„I’ve got a headache too, but I’ve been here before so I know what to expect.“
Henry sah nicht glücklicher aus. Ryeowook stellte Mia einen Teller vor die Nase mit Rührei und Toast.
„Oh, du bist aber süß.“
Oder eigennützig, denn sie wusste, dass Wookie sie versuchte so heimlich es ging zu füttern. Sie mussten gestärkt in den Tag gehen, wenn sie die Höhenkrankheit überstehen wollten.
„Haben wir heute irgendetwas zu tun?“, wollte Zhou Mi wissen.
„Also heute früh wollte ich mit euch über den Barkhor, da wo wir gestern waren? Es ist ein heiliger Pfad rund um den Yokhang mit vielen Geschäften. Wir treffen meinen Reiseführer vom letzten Jahr, Max, er wird uns einiges über den Barkhor erzählen. Danach fahren wir in das Kloster Monserat hier in Lhasa. Max hat uns ein Tisch in einem Restaurant für das Mittagessen reserviert. Heute Nachmittag habe ich uns Massagen in einer Blinden-Massagen-Schule gebucht und heute Abend hat Max uns ein Tisch in einem tibetischen Restaurant reserviert.“
Alle nickten beeindruckt, alles klar, dass sah nach einem Plan aus. Das Kamerateam würde sie begleiten, die ganze Zeit.
Gegen 10 Uhr holte Max sie am Hotel hab.
„Hallo Mia, wie geht es dir?“
„Sehr gut, hast du schon gegessen?“, fragte sie und der Mann lachte. Max war natürlich sein Spitzname. Seine Mutter war Tibeterin, sein Vater Chinese und er war hier in Tibet Reiseführer. Er sprach Chinesisch, Tibetisch, Englisch, Deutsch und Französisch – soweit Mia wusste.
Sie stellte ihn der Gruppe vor und sie machten sich auf den Weg über den Barkhor. Viele Pilger waren unterwegs, aber auch ein paar Touristen, meistens Chinesen. Er erklärte, was es mit den Dzi-Steinen auf sich hatte, mit den Gebetstrommeln und erzählte die Geschichte der Prinzessin, die einst ihr Haus am Barkhor hatte und welches noch immer erhalten war.
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Während Super Junior M auf den Spuren der buddhistischen Kultur waren, hatten sich Eunhyuk und Leeteuk bewaffnet – mit Werkzeug. Leeteuk hatte einen Heimwerkergürtel an, mit Hammer und Nägeln und einem Akkuschrauber. Die vergangene Stunde hatten sie damit verbracht den ganzen Krempel aus dem Auto von Donghae hoch zu schleppen und jetzt stand erstmal alles im Wohnzimmer verteilt. Mia hatte ihnen genaue Anweisungen gegeben, wie sie das Zimmer zu gestalten hatten und Leeteuk studierte den ‚Bauplan‘.
„Irgendwie finde ich das unfair, die sind in Tibet und wir haben die Arbeit“, stellte Eunhyuk fest.
„Ihr müsst ja auch immer ‚ja‘ sagen. Meines Erachtens seid ihr selbst dran schuld“, kam es von Heechul der auf der Couch lag.
Leeteuk und Eunhyuk drehten sich in Zeitlupe zu ihm um.
„Denkst du er kann das?“, fragte Teukie.
„Was kann ich?!“
„Ich denke es ist ein Versuch wert“, erwiderte Eunhyuk geheimnisvoll.
„Und er hat es irgendwie verdient“, meinte Leeteuk.
„Was?!“, fragte Heechul genervt und setzte sich auf, als die beiden auf ihn zukamen.
Einer schnappte sich seinen linken Arm, einer Heechuls rechten und gemeinsam schleiften sie ihn mit in Ryeowooks Zimmer – um zu helfen.
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Auf dem Barkhor kauften sie alle möglichen Sachen – man kam ja nicht so oft nach Tibet. Worüber sich alle einig waren war, dass religiöse Dinge keine Souvenirs waren. Sie ließen die Finger von Gebetsfahnen und Gebetstrommeln, kauften dafür aber kleine Teppiche, Tücher, Schmuck, Glücksbringer und anderen Schnickschnack.
Auf dem Weg zum Hotel liefen sie durch die kleinen Straßen hinter dem Barkhor und fanden einen Handwerksbetrieb der Möbelstücke herstellte. Jaejoongs Wohnung war hypermodern und Mia fand es gut, wenn etwas ‚Altes‘ darinstehen würde, als Eyecatcher. Sie verliebte sich in eine Truhe. Sie war aus Holz mit vielen kleinen Ornamenten, die in das Holz geschnitzt waren.
„Willst du sie haben?“, fragte Donghae, als Mia zum dritten Mal um das Möbelstück herum tigerte.
„Ja!“, beschloss sie.
„Max, kannst du ihn fragen, ob sie die Truhe nach Korea schicken können?“
Der Reiseführer sprach mit dem Besitzer, es war möglich die Truhe zu verschicken, es würde ungefähr zwei Wochen dauern und Mia freute sich über das außergewöhnliche Stück, dass ihre Wohnung zieren würde.
Der Bus wartete und fuhr sie zum Kloster. Es lag am Stadtrand und war ziemlich groß. Es gab verschiedene Hallen, in denen gebetet wurde und es lag bergauf. Henry kämpfe sich durch und meckerte nicht, aber etwas Farbe im Gesicht würde ihm ganz guttun.
„Was ist das für ein Geruch?“
Kyuhyun verzog das Gesicht, als sie in erste Gebetshalle hinein gingen.
„Das ist der Geruch von Tibet.“
Mia atmete tief ein, lächelt und war froh nicht viel gefrühstückt zu haben, was sie wieder hätte erbrechen konnte. Das Problem waren nicht die Räucherstäbchen an sich, das Problem lag in der Masse. Alle 3 Meter gab es Schalen, in denen so viele Räucherstäbchen steckten, dass man sie mit zwei Händen nicht komplett umfassen könnte. Mias Theorie dazu war, dass man versuchte den menschlichen Geruch zu übertönen. Ein Wort: Rauchverbot. Seid in Deutschland Rauchverbot galt, ging Mia so gut wie nie in Diskotheken. Nicht nur, weil sie sich ärgerte nicht rauchen zu können, aber vor allem wegen dem Geruch der ganzen schwitzenden Menschen, der vorher von dem Zigarettenrauch übertönt worden war. So viel zum Thema der Zweck heiligte die Mittel.
„Hey, Eunhyuk ist hier?“, war Donghaes Kommentar als er in die Halle eintrat und Mia boxte ihn. Eunhyuk roch gar nicht, zugegeben, sie hatte noch nie an denen Füßen gerochen, doch an sich roch er nicht. Sie hatte schon oft mit ihm in einem Bett geschlafen und hatte nichts gerochen, dennoch zogen die anderen ihn auf und haben ihm den Spitznamen Anchovy gegeben, was etwas gemein war.
„Diesen Geruch müsse wir Eunhyuk mitbringen“, beschloss Kyuhyun.
„Ich weiß wo man das kaufen kann“, sagte Mia grinsend und sie schauten sich die Halle an. Letztes Jahr hatte sie kleine Säckchen mit diesem Räucherwerk geholt, die man ins Auto hängen konnte – sie hatte es für alle geholt, die sie nicht leiden konnte. Jeder musste so tun als würde er sich freuen, denn wie oft bekam man schon etwas aus Tibet mitgebracht? Und Mia hatte ihre heimliche Rache genossen. Vielleicht sollte sie Jaejoong auch so ein Säckchen mitbringen oder NOCH besser, sie würde ein Dutzend Säckchen in seiner Wohnung verstecken … und unter dem Bett der Zwillinge. Ach war es toll wieder in Tibet zu sein.
Sie besichtigten das Kloster, die Bibliothek und schauten sogar in die Küche – spätestens an diesem Punkt beschloss jeder moderne Mensch seinen Glauben nie weit genug kommen zu lassen, um den Wunsch zu verspüren einem tibetischen Kloster beizutreten.
Max erklärte ihnen ein wenig über den buddhistischen Glauben. Nirvana war für Mia nichts. Man kam ins Nirvana, wenn man alle irdischen Bedürfnisse abgelegt hatte, um sich ganz Buddha zu widmen (ein Jahr lang, die totale Verarsche, langfristige Reinheit gab es nicht), das bedeutete: Kein Essen, kein Alkohol, kein Sex. Mia fand ein neues Wort dafür: Hölle.
Natürlich war der buddhistische Glaube interessant und der Deutschen bei Weitem lieber als andere Religionen, denn die Buddhisten waren friedfertig, töteten nicht im Namen Buddhas und versuchten nicht der Welt ihren Glauben auf zu zwängen – wie viele Attentate waren von den Buddhisten verrichtet worden? Hatten die eine Hexenverfolgung angezettelt? Die Kreuzritter? Den heiligen Krieg. Das World Trade Center zerstört? Nein, nein, nein, nein, nein, Buddhisten waren nett. Als die Priester gegen die chinesische Regierung demonstriert hatten, waren sie mit ihren Gebetstrommeln losgezogen und haben diese gedreht – und sind dafür erschossen worden.
Nachdem sie das Kloster besichtigt hatten, fuhren sie in ein Restaurant nicht weit weg.
„Was machen wir nach der Massage?“, fragte Donghae.
„Ich weiß wo ein Einkaufszentrum ist, da können wir hingehen“, erklärte die Assistentin.
„Gibt es da einen Spielzeugladen?“, fragte Donghae aufgeregt und Henry lehnte sich mit funkelnden Augen über Donghaes Schulter.
„Ehm … I … don’t … think so.“
Beide setzen eine Schmolllippe auf.
„Aber die haben da Reiskocher in Pandaform“, versuchte Mia die Situation zu retten und die beiden Sänger freuten sich wieder.
Viel Hunger hatten sie nicht. Die Höhenkrankheit schlauchte alle etwas und Mia wollte das Programm nicht zu vollstopfen.
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Max verabschiedete sich nach dem Mittagessen von der Band und der Crew und die erste ‚Schicht‘ ging zur Massage. Die Schule war nicht so groß und Mia hatte zwei Gruppen gebildet. In der ersten Gruppe waren sie (man gönnte sich ja sonst nichts), Donghae, Henry und Siwon.
Sie Blinden-Massage-Schule lag in der Straße, wenn man den Yokhang im Rücken hatte rechts, dort war auch Mias Hotel vom letzten Jahr gelegen und dort gab es auch einen Laden mit Räucherstäbchen und Räucherwerk, der tatsächlich noch in tibetischer Hand war. Leider war es so, dass die meisten Läden in chinesischer Hand waren und die Tibeter für einen Hungerlohn arbeiten mussten. Das ein Laden wie dieser so im Zentrum von Lhasa überlebt hatte, war schon verwunderlich. Inspiriert von dem Tempelbesuch heute kauften sie einige Sachen ein – die meisten in fieser Absicht – und gingen dann in die Massageschule, die sogar von einer Deutschen gegründet worden war.
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„Das lasse ich mir nicht bieten! Ich bin biologisch fast der Älteste und emotional bin ich es! ohnehin“, meckerte Heechul, während er den Gartenzaun mit Scharnieren zusammenbastelte, damit sie den Zaun dann um das Bett anbringen konnten.
„Etwas soziale Aktivität bringt dich nicht um“, meinte Leeteuk aufmunternd, doch Heechuls Blick reichte vollkommen aus um ihn zum Schweigen zu bringen.
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Die Massage war so eine ganz eigene Erfahrung. Es war befremdlich mit den Blinden umzugehen, denn sie sahen ein Lächeln nicht oder ein Nicken, sie mussten den Körper kennenlernen, doch wenn sie das einmal getan hatten, waren sie wirklich gut. Nach der Massage waren die vier so richtig glücklich mit sich und der Welt und gingen ins Hotel um sich hinzulegen – was in diesem Zustand wohl das Beste war. Mia stand vor ihrer Tür und hatte plötzlich nicht nur Hae neben ihr, sondern auch Henry.
„What do you want?“
„I don’t wanna be alone!“
Mia schaute zu Donghae, doch der zuckte nur die Schultern.
„Alright, let’s play house.“
Und so schliefen sie zu dritt ein.
Gegen 19 Uhr waren alle dann irgendwie wieder wach, Massagen waren irgendwie anstrengend und machten schlapp, aber Mia freute sich auf das Abendessen und war äußerst motiviert. Sie gingen vor auf die kleine Hauptstraße, wo das Restaurant war. Es war niedlich-tibetisch. Wandteppiche hingen an den Wänden, die Decke war niedrig und man saß sehr beengt, doch es machte einen familiären Eindruck und war gemütlich. Das Essen war … anders. Mia war sich bei vielen Sachen nicht immer sicher, was sie da aß – das war sie aber auch nicht, wenn sie Indisch essen ging – doch die meisten Sachen waren lecker, genießbar und füllten den Magen.
Das Highlight des Abends war der Buttertee. Mia war emotional auf eine Flucht vorbereitet gewesen. Jedes Mal, wenn sie eine Kellnerin gesehen hatte, die mit einem Tablett auf sie zu kam, war sie aufgesprungen, um sich auf der Toilette zu verstecken. Sie hatte zwei Fehlstarts gehabt, aber als sie das dritte Mal aus der Toilette kam, stand das Wort ,Buttertee‘ den anderen noch förmlich ins Gesicht geschrieben. Die Deutsche musste sich auf die Lippen beißen, um nicht zu lachen. Buttertee war so ziemlich das Ekelhafteste was man trinken konnte, es bestand aus … ach, wer konnte das schon sagen? Aber es war ziemlich ekelig. Das Problem war, dass man so tun musste, als wäre es das Beste, was man trinken konnte, als wäre es ganz wunderbar, denn die Tibeter besaßen so wenig, dass es eine Ehre war, wenn sie mit jemanden ihren Buttertee teilten. Mia verfluchte es nur ihren Gesichtsausdruck nicht fotografieren zu können, doch dafür hatte keinen bekommen.
„Das schmeckt nach … nach … ich weiß nicht, wir müssen dafür einen neuen Begriff erfinden, süß, sauer, ekelig oder so“, sagte Kyuhyun und wischte sich die Zunge mit einer Servierte ab.
„Diesen Geschmack müssen wir Eunhyuk mitbringen! Mia finde das Rezept von Buttertee“, orderte Donghae an.
„Ach, das ist ganz einfach, benutze Eunhyuks Socken als Teebeutel und kippe etwas verdorbene Milch dazu und schon hast du den Geschmack“, erwiderte Kyuhyun und alle verzogen das Gesicht bei der Vorstellung.
„I think I‘ll be sick tomorrow.“ Henry sah ja schon die ganze Zeit so unglücklich aus und das hatte sich durch diese Erfahrung nicht verbessert.
„Stellt euch alle mal nicht so an“, sagte Mia lachend, aber es hieß ja ,Wer zuletzt lacht, lacht am besten‘ und in diesem Fall war es nicht Mia.
Sie hatte sich zu sehr in Sicherheit gewogen, doch die Kellnerin kam zu ihr, denn es wäre ja unfair, wenn jeder einen Buttertee bekam, nur sie nicht und auf einmal hatte sie eine Tasse vor ihrer Nase stehen und konnte nicht ablehnen. Die Welpen lehnten sich mit einem selbstgefälligen Grinsen zu Mia. Unglücklich mit sich und Buddha setzte sie die Tasse an und hielt die Luft an. Luft anhalten war eine tolle Idee, denn es tötete viele Geschmacksnerven ab. Und trotzdem schmeckte sie ‚es‘. Dennoch lächelte Mia die Kellnerin an und nickte freundlich. Als die Kellnerin weg war brachen die anderen lachend zusammen.
„Yeah yeah, really funny…“