Letzten Abend machten sie nicht mehr viel, sie gingen noch einmal hoch auf die Dachterrasse, doch vor 0 Uhr fielen alle ins Bett – eine völlig neue Erfahrung für die Nachteulen, die dazu führte, dass sie am nächsten Morgen alle recht früh wach waren.
Max würde sie um 9 Uhr abholen und vorher sollten alle gefrühstückt haben. Ein chinesischer Stylist würde sie heute begleiten, denn heute würden die richtigen Fotoshootings beginnen und natürlich sollten dabei alle gut aussehen. Klamotten wurden zurecht gelegt, die Jungs bekamen ein leichtes Make-Up und die Haare gestylt.
Als Donghae fertig war schnappte er sich Mia und zog sie in ihr Zimmer, drückte sie an die Wand und küsste sie.
„Baby, I don’t wanna ruin your make up“, scherzte Mia lachend und Donghae biss ihr aus Rache in den Hals, was sie zum schreien brachte. Kyuhyun, Zhou Mi und Siwon standen im Innenhof des Hotels, als sie ihren Schrei hörten, zuckten aber nur gelangweilt mit den Schultern.
„Ihr denkt nicht das er sie umgebracht hat?“, fragte Henry der noch gerade die Haare gemacht bekam.
„Das werden wir früher oder später herausfinden“, meinte Kyuhyun, womit er irgendwie Recht hatte.
„Ich habe etwas für heute Abend geplant“, meinte Donghae zu Mia.
„Oh, wirklich?“
„Yes. You and I will have a date tonight.“
„A date?“
„Jup“, er sah sehr stolz auf seinem Plan aus.
„Wohin gehen wir?“
„Keine Ahnung, du bist der Lhasa-Experte!“, verteidigte er sich und Mia lachte.
„Okay, we will have a date tonight.“
Grinsend küsste er sie und dann hieß es ‚an die Arbeit‘.
Zuerst fuhren sie zum Potala, der ehemalige Palast des Daila Lama. Er lag im Herzen von Lhasa und thronte über der Stadt. Der Potala bestand aus zwei Palästen. Der untere Teil war weiß und war der politische Palast, hier wurden früher Regierungschefs empfangen und hier wurden früher politische Entscheidungen getroffen. Heute, da der Daila Lama im Exil lebte und die chinesische Regierung die Macht hatte, war der weiße Palast für Touristen gesperrt. Auf dem weißen Palast lag der rote Palast, der religiöse Palast und der ehemalige Wohnsitz des Daila Lama. Wenn man den Potala besichtigen wollte, musste man sich vorher anmelden und man bekam dann eine Uhrzeit gesagt, zu der man in den Palast durfte. Genau eine Stunde hatte man Zeit den Palast zu besichtigen, überschritt man die Zeit musste man nachzahlen und der Reiseleiter konnte eine Strafe erhalten. Doch Potala hin oder her, zuerst mussten sie hoch kommen. Unten am Eingang zeigte Max die ganzen Genehmigungen um Bilder zu schießen (wobei sie dennoch keine Genehmigung erhalten hatten im Potala selbst zu fotografieren) und die Ausrüstung wurde fotografiert und als ‚Beweismaterial‘ gesammelt. Wenn man die ganzen Sicherheitskontrollen hinter sich hatte, kam man in den Teil, in dem früher die Angestellten gelebt hatten. Kleine tibetische Häuser am Fuße des Potalas. Hier schon begannen sie Bilder zu schießen.
„Wie viele Stufen sind das?“, fragte Ryeowook und schaute skeptisch nach oben. Mia hatte Max letztes Jahr die gleiche Frage gestellt und sie gab Ryeowook die Antwort, die sie letztes Jahr erhalten hatte.
„Mehr als Hundert.“
Das war nicht sehr hilfreich, doch die Anzahl der Stufen war nur ein Teil des beschwerlichen Aufstiegs. Die Stufen waren ziemlich tief, man musste zwei Schritte machen um zur nächsten Stufe zu kommen und manchmal ging es flacher, manchmal steiler nach oben.
„Gibt es keine Seilbahn?“
Finster schaute sie Kyuhyun an.
„Was denn? Bei so vielen Touristen wäre es doch ganz schlau gewesen so etwas zu bauen!“, verteidigte der junge Sänger seine Meinung.
„Boah! Jonghyun ist schon wieder von einer Bühne gefallen!“
Alle drehten sich fragend zu Donghae um. Da sie in China weder Twitter, noch Facebook, noch Youtube hatten, hatte Donghae einige Leute darauf angesetzt ihm alle wichtigen News per SMS zu schicken, damit sie nicht ganz so von der Welt abgeschieden waren.
„Oh no! I always thought Onew were the clumsy one“, grübelte Mia.
„Ich denke man kann nicht beides haben, gute Stimme UND einen linken und einen rechten Fuß ist wahrscheinlich zu viel verlangt“, kommentierte Kyuhyun.
„Stimmt, bei dir klappte das mit guter Stimme UND gutem Aussehen ja auch nicht“, konterte Henry völlig spontan und wurde sich seiner Tat erst bewusst als Kyuhyun ihn böse anschaute und den anderen der Kiefer runter gefallen war. Henry schaute erschrocken, als wäre er sich eben erst bewusst geworden, was er gesagt hatte.
„Oh – my bad, it just came over me.“
„Ich denke Kyuhyun ist ein guter Einfluss für dich … oder ein schlechter … je nach Opfer- oder Täterposition ...“, meinte Siwon leicht irritiert.
Sie begannen den Aufstieg. Mia hielt sich immer schön hinter den Fotografen um auch ja nicht vor die Linse zu kommen. Auf dem Weg nach oben hatte man ungefähr ein Dutzend Mal das Gefühl einfach tot umzufallen. Max erzählte fröhlich von dem Bau des Potalas, wie viele Zimmer er hatte, wie der Daila Lama hier aufwuchs (wenn er denn da wäre), wie der Alltag im Potala wäre (wenn er denn da wäre), wie viele Mönche hier wohnten und die Geschichte aller wichtigen Daila Lamas der vergangenen Jahrhunderte. Die Assistentin bezweifelt das irgendjemand noch genug Blut im Kopf hatte um Max konzentriert zuzuhören, wenn einer dann Siwon, der stellte auch zwischen drin mal fragen, aber der Rest … ehm nein.
Wenn man denn mal oben angekommen war, war der Ausblick extrem schön, man konnte über Lhasa sehen und war umgeben von den Bergen. Bevor sie den eigentlichen Palast betraten schossen sie einiges an Bildern, im Vorhof war das auch noch möglich. Hier sah man den Balkon des Daila Lamas und da, wo sie im Moment standen, wurden früher Theaterstücke für ihn vorgeführt. Der eigentliche Palast war eine Anreihen von Gebetsräumen mit unzähligen Buddhastatuen. Buddha war nicht nur gut, Buddha war auch schlecht, Buddha war eigentlich alles und so gab es auch sehr viele gruselige Buddhagötzen, die Fratzen schnitten und finster schauten. Wenn Mia ehrlich war wollte sie hier als Kind nicht aufwachsen – es sei denn sie wollte für den Rest ihres Lebens von Albträumen geplagt werden. Natürlich war es beeindruckend, allein schon weil es früher ja kein Licht gab, all das war in Kerzenschein entstanden und zusammen gesetzt worden und das war schon ein Megaprojekt. Doch wenn sie daran dachte wie gruselig diese Masken bei Kerzenschein aussahen, wollte sie hier erst recht nicht leben.
Nach einer Stunde verließen sie das Reich des Daila Lamas und begannen mit dem Abstieg.
„Vielen Dank das ihr heute alle so zahlreich erschienen seid“, sagte Zoey, die vor den noch verbleibenden Super Junior Mitgliedern das Wort übernommen hatte. Alle saßen auf der Couch und schauten zu der Frau.
„Sag mal, was tut sie hier?“, flüsterte Shindong zu Heechul.
„Sie ist doch jetzt Yesungs Vormund“, erklärte Heechul, doch Zoeys Ohren waren überall.
„Was tust DU hier? Du wohnst hier noch nicht mal“, mit verschränkten Armen stand sie vor Shindong.
„Ich bin wenigstens Teil der Band! Ich habe ein Recht hier zu sein!“
„Ich schlafe mit einem ,Teil‘ der Band – ich habe auch das Recht hier zu sein und habe ein persönliches Interesse an dieser ganzen Sache.“
,Diese Sache‘ war die Zimmeraufteilung von entweder Mias oder Donghaes Zimmer.
„Was schlägst du vor?“, fragte Heechul und lehnte sich zurück, für ihn gab es so wie so nur eine Lösung des Problems.
„In Anbetracht der Tatsache das Yesung und ich auch etwas unsere Privatsphäre möchten,beanspruche ich das neue freie Zimmer für Yesung und Sunghae-“
„SungMIN“, sagte der Sänger gereizt.
„Sungmin eben … ist ja gut … also SungMIN zieht nach oben, denn ich muss nicht neben Mia und Donghae das Zimmer haben … wer weiß was man da alles hört …“
„Das ist vollkommen inakzeptabel“, kam es von Heechul.
„Ich habe mein Einzelzimmer aufgegeben um Hangeng aufzunehmen, in meiner großzügigen Art. Wenn irgendeiner das Zimmer verdient hat, dann ich.“
Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
„Bin ich so eine Last für dich?“, fragte Hangeng dann völlig entrüstet.
„Natürlich nicht Liebling, mir geht es ums Prinzip“, flötete Heechul zurück und lachte – Hangeng nicht.
„Also nehmt es mir nicht übel, aber ich denke wenn jemand sein eigenes Zimmer verdient hat, dann Leeteuk. Er ist der Bandleader und hat bisher nie Ansprüche gestellt“, wand Sungmin ein und einige nickten.
Alle grübelten eine Weile vor sich hin.
„Ich hab die Lösung!“, rief Heechul.
„Also, ich geh in das freie Zimmer und Eunhyuk zieht zu Hangeng, dann habe ich mein Einzelzimmer und Leeteuk auch!“
Triumphierend hob er die Hände gen Himmel.
„Nein!“, kam es von Eunhyuk und Hangeng gleichzeitig und es folgte ein Austausch skeptischer Blicke.
„Ich will eure Euphorie ja wirklich nicht bremsen, aber noch sind sie nicht zusammen gezogen“, das war Kibums Versuch die anderen mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen, was vollkommen übergangen wurde. Leeteuks Augen weiteten sich.
„Stellt euch mal vor sie würden in Mias Wohnung ziehen! Dann hätten wir zwei freie Zimmer!“
Alle redeten durcheinander, bis Eunhyuk sich auf die Couch stellte.
„Ich will nicht das Donghae auszieht!“
„Süßer, seh es ein, er und Mia können Sachen machen die du und er nicht machen könnt … oder doch?!“
Zoey Blick wanderte von Überlegenheit zu Fragwürdigkeit zu ‚Bilder in meinem Kopf‘. Entsetzt schaute Eunhyuk die Frau an.
„NATÜRLICH machen wir so etwas nicht! Aber wir können andere Sachen machen die er und Mia nicht machen können!“
„Stuff like only boys and boys can do?“, fragte sie lachend und Heechul stimmte mit ein. Toll, gegen eine Zochul Kooperation hatte Eunhyuk einfach keine Chance.
Während sich die anderen also darum stritten wer wo hinzieht – Gesetz des Falls das Donghae und Mia tatsächlich in ein Zimmer zogen – waren die anderen mittlerweile beim Mittagessen. Sie hatten rund um den Potala noch einige Bilder geschossen, mit Welpen an den großen Gebetstrommeln, die man drehen konnte oder mit skeptischem Blick in die Toiletten rein. Es würde ein ganz anderes Fotobuch werden, zwar alberten sie trotzdem viel rum, aber die Umgebung wirkte auf die Bilder und auch auf die Stimmung.
Wie gesagt, nun saßen sie beim Mittagessen.
„Reis, Reis, Reis … ich dachte ja schon wir würden viel Reis essen, aber die Chinesen toppen echt alles“, nörgelte Donghae und stocherte lustlos in seinem Essen rum.
„Ich weiß wo wir heute Abend hingehen!“
Sein Gemecker hatte Mia auf eine Idee gebracht und sein Gesichtsausdruck erhellte sich.
Nach dem Mittagessen fuhren sie zum Norbulinka – der Sommerpalast des Daila Lamas. Mia fand es komisch das der Sommerpalast in der gleichen Stadt lag wie der richtige Palast, normalerweise lagen Sommerpaläste nicht um sie Ecke, doch er war ganz anders als der Potala. Der Norbulinka lag in einer riesigen Parkanlage. Früher durfte niemand das Gebiet betreten und der Daila Lama war völlig ungestört. Man konnte sich gut vorstellen, wie man hier Ruhe und Entspannung fand. Die Anlage bestand aus vielen Gebäuden, nicht aus einem Großen und jeder Daila Lama hatte wohl sein eigenes Gebiet gehabt. Zum Beispiel wird erzählt, dass ein Daila Lama einen weißen Tiger als ,Haustier‘ hatte – das Vieh war immer noch ausgestellt in den alten Räumlichkeiten des betreffenden Daila Lamas. Die Legende besagt dass der Tiger starb, als auch der Daila Lama starb. Mia fragte sich ob man wirklich einen Tiger hat frei herum laufen lassen oder ob es nur eine Geschichte war, dass er den Daila Lama immer begleitete. Der Tiger war riesig, also Mia würde da lieber mit einem Hund oder einer Katze kuscheln, zur Not auch mit einem Yak – zumindest war da die Gefahr aufgefressen zu werden nicht ganz so groß.
Die Assistentin war irgendwann der Überzeugung dass sie heute Nacht von dem Klicken der Kameras träumen würde. Als sie den Bereich des letzten und jetzigen Daila Lamas betraten seufzte sie. Vor dem Haus, von dem aus er damals geflohen war, lag ein wunderschöner Garten mit herrlichen Blumen und allen Formen und Variationen. Die Chinesen lehrten dass sie bei der Sache vollkommen im Recht waren, Max wand zumindest ein ,das es so in UNSEREN Geschichtsbüchern steht‘ – er war sich also bewusst das die Welt durchaus etwas anderes dachte, was er nun tatsächlich für die Wahrheit hielt war seine eigene Sache und würde wohl niemals enthüllt werden.
Jeder der ,Sieben Jahre in Tibet‘ gesehen hatte, würde im Norbulika vollkommen durchdrehen. Hier stand das Radio was man auch im Film gesehen hatte, es war echt und stand hier so rum. Bilder aus dem Ausland hingen an der Wand, Geschenke aus England, Frankreich und Indien ließen sich finden. Der Daila Lama hatte sogar ein richtiges Bad gehabt, mit Badewanne und westlicher Toilette. Er war schon immer sehr weltoffen gewesen und war als politische Figur beliebt – was leicht an all den Geschenken zu erkennen war. Tibet hatte keine große Machtposition in der Welt, wer hatte schon Angst vor Tibet? Und trotzdem kamen Regierungsvertreter hier her um dem Daila Lama Geschenke zu bringen. Vielleicht war China nur eifersüchtig gewesen das der Daila Lama so cool war und sie so doof … na ja, jedenfalls war es alles sehr menschlich und man hatte das Gefühl in das Haus eines Fremden herum zu schnüffeln, nur das der ,Fremde‘ in Indien lebte.
Selbst die Welpen, die vorher total aufgedreht waren, waren ruhig geworden während sie das Haus besichtigen und viele nachdenkliche Bilder entstanden.
Es war 16 Uhr irgendwas, als sie wieder im Hotel eintrudelten.
„Wanna meet in an hour? I thought we could shop a little“, fragte Mia Donghae.
„I swear if you two go to the shop where you can buy rice-pandas without me I’m gonna kick your asses.“
Henry stellte sich vor den beiden auf und das Pärchen tauschte einen fragenden Blick aus.
„No, we …. won’t.“
„Then okay – off you go.“
Er machte eine Handbewegung die sie ‚entließ‘ und Mia und Donghae fingen beide an zu lachen.
Die Deutsche ging auf ihr Zimmer, nahm eine Kopfschmerztablette, inhalierte etwas Sauerstoff und zog sich um. Sie wollte vermeiden heute Kopfschmerzen zu haben, doofe Höhenkrankheit. Sie zog ein lockeres Kleid an was ihr bis fast zu den Knien reichte und zog einen Gürtel darauf an und Stiefel, die nicht so hoch waren. Hier oben war der Hippie-Lock irgendwie angebracht und praktisch. Sie nahm eine große Handtasche mit, denn sie packte ihr Stativ mit ein. Pünktlich eine Stunde später klopfte Donghae an ihrer Tür. Er trug eine lockere beige Hose und ein weißes Shirt darauf. Irgendwie konnte er anziehen was er wollte, er sah immer aus als könnte man ihn in Milch tunken und aufessen.
„Ready?“
„Jup.“
„Willst du später Bilder schießen?“, er sah das Stativ aus der Handtasche gucken.
„Wenn es dir nichts ausmacht.“
„Nein, nein, ich mag deine Bilder. Eines Tages eröffne ich dir eine Galerie – ich glaube da ist das Geld besser investiert als in Shindongs Computerhöhlen.“
„Na lass das mal nicht Shindong hören“, sagte sie lachend und sie machten sich auf in die Straßen von Lhasa.
Sie gingen im Uhrzeigersinn über den Barkhor – wie es sich gehört. Dort war auch ein CD- und DVD Stand angesiedelt und just in dem Moment, in dem sie vorbei liefen, wurde das Video von Bonamana gespielt. Die zwei brachen erst einmal lachend zusammen und fanden es dann lustig mitten auf der Straße das Lied durch zu tanzen. Anfangs dachte die Standbesitzerin noch dass die beiden das Lied nur mochten, doch dann erkannte sie Donghae und war völlig aus dem Häuschen. Es wurden Bilder geschossen und Autogramme verteilt. Sie hatten kein Security dabei und die meisten erkannten sie auch nicht. Die, die sie erkannten fragten ruhig nach einem Bild, aber sie waren nicht so aufdringlich, wie man das sonst gewohnt war, es stalkte ihnen auch niemand hinterher.
Und so gingen sie einkaufen. An einem Stand von Mönchen kauften sie kleine Glücksbringer, es waren kleine Päckchen aus Stoff in denen wohl irgendwelche Gebetsschriften waren. Hand in Hand gingen sie über den Barkhor und zogen einander in Geschäfte hinein.
„Und jetzt?“, fragte Donghae als sie wieder auf dem Platz vor dem Jokhang angekommen waren.
„Wait and see.“
Mia grinste und zog ihn mit sich. Am Ende des Platzes drehte sie sich um 180° nach links.
„Ta-daaaaaaa!“
Donghae wusste zuerst nicht auf was sie hinaus wollte und fing dann an zu lachen. Mia hatte ihn zielsicher zu einem ‚Dicos‘ geführt. Dicos war das chinesische KFC und hier gab es keinen Reis. Fröhlich umarmte er sie und stürmte dann los.
Ihr Tisch sah aus als erwarteten sie noch 8 Leute. Chicken-Burger, Chicken Wings, Chicken Nuggets, Pommes, so andere Kartoffeldinger, sechs verschiedene Dips und Getränkebecher standen auf ihrem Tisch verteilt. Mia machte ein Bild davon um vor Ryeowook anzugeben und zu belegen, dass sie tatsächlich etwas aß.
„Das ist das beste Date aller Zeiten“, sagte Donghae, total gesättigt und fütterte Mia mit Softeis.
„Ich dachte mir dass es dir gefällt.“
„Die anderen werden so eifersüchtig sein! Ha! Das hier bleibt unser Geheimnis.“
„Ich denke es gibt noch zwei weitere Discos in Lhasa.“
„Mist!“
Nachdem sie fertig waren, gingen sie zum Potala, damit Mia Bilder machen konnte. Vor dem Potala war ein riesiger Platz – auf dem sie auch ihr Konzert geben würden – und hinter diesem lag ein Park. Während die Deutsche an ihrem Stativ rumbastelte und die Kamera einstellte, hatte sich Donghae auf eine Bank gesetzt und beobachtete sie. Im Moment war alles perfekt, ’so‘ war ein guter Zustand. Er wusste das der Frieden nicht lange anhalten würde, dass etwas geschehen würde, das sich ihnen Probleme in den Weg stellen würden, irgendetwas würde schon passieren das sie diesen perfekten Zustand nicht all zu ausnutzten.
Donghae folgte Mia beim Fotografieren auf Schritt und Tritt und Dank des Selbstauslösers schossen sie auch einige Bilder von sich selbst. Irgendwann saß Mia auf seinem Schoss und küsste ihn. Eine Weile blieben sie so sitzen, bevor sie in eine Bar gingen. Sie lag auf dem Weg zurück zum Jokhang, im 3. Stock eines Gebäudes und war total modern eingerichtet – in Chinesischer Hand versteht sich. Sie bestellten sich zwei Cocktails und Donghae schaute sich um.
„Wie findet man so was?“
„Zufall“, gab sie zu. Sie hatten letztes Jahr nach oben geschaut und waren auf gut Glück hier hoch gekommen nur um festzustellen das es hier eine Lounge gab.
Eine Weile später grübelten sie zusammen über den Kalender.
„Ich freue mich auf das SNSD Konzert“, meinte Donghae.
„Ja, da will ich hin!“
„Was ist mit FT Island?“
„Die sind Ende August dran, richtig? Ich kennen sie kaum, aber wir können hingehen.“
„Ehm … MBLAQ?“
Beide tauschten einen Blick aus.
„Ehm …. nein.“
„Okay, was ist mit 2PM?“
Mia verzog das Gesicht.
„Okay, Jay Park ist nicht mehr dabei, welches Problem hast du mit ihnen?“
„Ich mag diesen Nichkhun nicht.“
„Wieso nicht?“
Donghae mochte Nichkhun und Mia hatte bisher nichts mit ihm zu tun gehabt.
„Keine Ahnung … der kommt aus Thailand und guck immer so doof.“
„Du bist total rassistisch!“
„It’s the ‚Miaism‘ – don’t have other foreigns beside me“, erklärte sie ihm und Donghae lachte.
„Aber warte, Taecyeon zerreißt doch immer seine Shirts, richtig? Der ist sexy …“
„Och schade, da sind wir in Tokyo!“, sagte Hae finster.
„Vielleicht darf ich wieder nicht mit zu SM Town – dann gehe ich zu 2PM.“
„Ich werde schon dafür sorgen das du dabei bist“, meinte Donghae – er würde sie nicht unbeaufsichtigt zu 2PM lassen.
Als sie nach Hause kamen war die eine Hälfte schon im Bett und die andere Hälfte war oben auf der Dachterrasse – sie gingen nicht hoch, aber man konnte sie hören.
„Also, gute Nacht“, sagte Donghae, mit einer Hand gegen die Wand gelehnt um damit Mia zwischen sich und die Wand zu quetschen.
„Gute Nacht“, erwiderte sie grinsend und Donghae beugte sich zu ihr um sie zu küssen. Das taten sie für eine Weile.
„Get yourself a room!“, rief ihnen Henry zu als die anderen in Richtung Schlafzimmer gingen und unterbrach die beiden damit.
„Soll ich bei dir schlafen?“, flüsterte Donghae der Deutschen ins Ohr.
„Wenn du magst …“
„Ich gehe mich nur schnell umziehen.“
Mia verschwand selbst in ihrem Zimmer und zog sich ebenfalls um. Sie schlüpfte in eine Jogginghose und stand nur im BH vor dem Spiegel um sich zu betrachten. Die Jogginghose hing ganz schön tief, was mit Mias Gewichtsverlust zu tun hatte. Man konnte ihre Hüftknochen sehen, was sie nicht so schön fand, wenn sie ehrlich war, doch sie hatte ihre Brust großteils behalten, was sie gut fand, denn sie mochte eine größere Brust eher als Flachbretter. An für sich fühlte sie sich schon wohl in ihrem Körper, auch wenn ein paar Kilo mehr auf den Rippen nicht schaden könnten. So beschloss sie von heute an anstatt ‚Zero Coke‘ normale zu trinken um etwas mehr Zucker zu sich zu nehmen.
Als Donghae die Tür rein kam stand sie immer noch nur mit Jogginghose und BH vor dem Spiegel.
„Hey“, sagte sie fröhlich und drehte sich um, nur um Donghae mit hochrotem Kopf zu sehen.
„Oh come ON! You’ve seen me in a bikini!“
„Ja, aber Bikinis trägt man um schwimmen zu gehen und Unterwäsche trägt man um …“, er suchte nach Worten und Mia fand seine Verlegenheit extrem süß.
„I’m your girlfriend, it’s okay to see me in underwear and just to teach you that I won’t put on a top.“
Die Assistentin ließ sich auf die Couch fallen. Zögernd setzte er sich neben sie, total verspannt.
„Tut dein Piercing noch weh?“, fragte er ohne zu ihr zu gucken oder gar auf die Stelle von dem Piercing von dem er sprach.
„Nein, es ist schnell abgeheilt.“
Die Brust lag ja auch den ganzen Tag geschützt im BH, es hatte sich nicht entzündet und war gut geheilt, bald würde sie einen Stecker rein machen. Mia machte den Fernseher an und irgendwann kuschelte sich Donghae doch an sie heran. Sein Kopf lag auf ihrem Bauch und sie spielte mit seinen Haaren. Irgendwann begann er ihren Bauch zu küssen und arbeitete sich langsam nach oben. Seine Hand griff nach der Fernbedienung und machte den Fernseher aus, während er sie etwas zu sich zog und ihren Hals küsste.