Es war Samstag, der Tag des Konzerts. Gegen 7 Uhr wachte Mia auf, aber nicht von alleine. Fragend schaute sie sich um und fand dann die Störquelle: Ihr Handy.
„Hallo?“, verschlafen nahm sie den Anruf an.
„Mia, hallo – wieso hörst du dich so müde an?“, es war Kim.
„Weil es 7 Uhr ist …“
„Oh, wirklich? Na ja, wenn du schon mal wach bist…“
„Uh-uh…“
Selbst Donghae war mittlerweile wach und hatte sein Kopf unter dem Kissen versteckt.
„Du glaubst nicht was gestern im Training los war. Ich dachte sie würden sich alle gegenseitig umbringen … ich hoffe nur das wir den Tag heute einigermaßen überleben …“
„Kim!“
„Was?!“
„Gibt es etwas Wichtiges oder wieso rufst du mich an?!“
„Meine Güte bist du heute aber unkommunikativ … jedenfalls haben 2NE1 angefragt ob du bei ihrem neuen Lied ‚Ugly‘ Backgroundtänzerin sein kannst für die Musiksendungen.“
„Was hast du ihnen gesagt?“
„Das du ab nächste Woche ins Training kommst.“
„What? No, no, no, no. The correct answer would have been: Okay, I’ll talk with Mia about it and get back at you as soon as we made a decision. Now you have to cancel them.“
„Was, wieso?“
„Cuz I can’t stand them! They sound like female bodybuilders! I don’t wanna be their background dancer and I won’t. Even if you’d drag me up on stage I wouldn’t move.“
„Mia, in diesem Geschäft geht es nicht um mögen und nicht mögen.“
„Als würde ich das nicht wissen! I did a whole bunch of things I didn’t like and it’s about time to say: cut it out! Next time you ask me first, now call them and cancel me!“
Und dann legte sie auf. Donghae starrte sie mit offenem Mund an.
„Du bist so mutig!“
Schmollig ließ sie sich zurück ins Bett fallen.
Als sie zum Frühstück kamen, waren die anderen schon wach. Donghae hob Mias Arm hoch als wäre die gerade Box-Weltmeister geworden.
„Was ist passiert?“, fragte Siwon.
„Mia hat Kim die Stirn geboten!“
Ein ‚ooooooooh‘ ging durch die Reihen.
„What did he want you to do?“, wollte Henry wissen.
„He wanted me to be a background dancer for 2NE1“, erwiderte sie abwertend.
„Ich find die super“, warf Ryeowook ein.
„I hate them.“
„Okay, mag sein das sie eine Abneigung gegen mindestens 50% der Gesellschaft hat, aber darum geht es nicht. Sie hat ihre Meinung gesagt. Ich bin so stolz auf dich Schatz.“
Finster schaute sie zu Donghae.
„They sound like female bodybuilders… with their voice so deep“, verteidigte sie ihre Abneigung und machte die tiefen Stimmen nach. Henry und Kyuhyun lachten fröhlich, doch Ryeowook und Donghae straften sie mit strengem Blick.
„What?! This is a free country! I can say whatever I want to say!“
„Eigentlich ist DAS hier kein freies Land … und du solltest auch nicht ALLES sagen. Vermeide es den Daila Lama zu erwähnen oder Kritik an der chinesischen Regierung und oh lobende Worte über die amerikanische Regierung …“, verbesserte sie Zhou-Mi der in alle Ruhe eine Zeitung las und an seiner Tasse nippe. Mia schaute ihn einen Moment an, beschloss dann aber nichts mehr darauf zu antworten.
Nach dem Frühstück fuhren sie zum Soundcheck. Das war etwas heikel, denn es war ein öffentlicher Platz, mitten in Lhasa. Hinter der Bühne hatten sie ein Bereich abgesperrt, mit Sichtschutz. Es gab zwei Wagen, in denen sich die Jungs umziehen konnten und in denen die Stylisten ihre Sachen schon aufgestellt hatten, doch die Bühne war offen – mit wunderbaren Blick auf den Potala. Die Bühne sah schon stabil aus, doch für die Probe hatten sie am dem Dach der Bühne weiße Stoffbahnen befestigt um etwas Sichtschutz zu geben und natürlich war das Militär da um das Gelände zu sicher. Blödes Militär. Mia wusste noch wie sie Tibet angekommen waren und Max hatte gesagt sie dürften alles fotografieren bis auf Soldaten oder militärische Einrichtungen und Mia hatte sich gedacht ‚Oh wow, ich werde drei Bilder in Tibet schießen‘, denn überall war Militär und auf den Dächern standen Videokameras und man kam sich schon leicht verfolgt vor.
Die Welpen machten eine Probe ohne Mikrofone, denn es hätte eindeutig zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Mia stand am hinteren Rand der Bühne auf der Treppe und schaute ihnen zu. Es war Routine, alles Routine. Wahrscheinlich könnten sie betrunken sein oder unter Schlafmitteleinfluß und würden immer noch tanzen. Wenn sie und Donghae eines Tages Kinder bekommen würden, würden sie wahrscheinlich schon im Bauch anfangen zu tanzen. OMG! Sie hatte gerade nicht an Kinder gedacht?! Nein, nein, nein, Kinder hatten noch Zeit – viel Zeit. Bei Donghae war es nur so einfach sich vorzustellen das er der Eine war, das er für immer bleiben würde, das sie heiraten würden, in ein hübsches Haus ziehen würden … and they lived happily ever after. Mia wünschte sich das es so kommen würde, doch überzeugt war sie nicht. Sicherlich würden bald die Probleme anfangen.
„Mia, denkst du wir bekommen einen Livestream zur Youngstreet hin?“
In Gedanken versunken hatte sie nicht mitbekommen wie die Probe zu Ende war und ein kurzer Soundcheck durchgeführt worden war. Irritiert schaute sie zu Donghae.
„Stimmt, Morgen ist seine letzte Sendung.“
Irgendwann letzte Woche hatte Heechul sich dazu entschlossen die Youngstreet aufzugeben. Das Comeback stand kurz bevor und er hatte noch irgendein Projekt mit dem einen von Trax geplant. Die Zeit reichte einfach nicht mehr aus, auch wenn Mia das Gefühl hatte, dass Heechul wirklich an der Radiosendung hing.
„Ich kann es versuchen, aber ich denke einer von den anderen wird es sicher Aufnehmen – zur Not Heechul selbst.“
Mia stellte sich vor wie der Sänger all seine Radiosendungen aufgezeichnet hatte und sich diese nachts anschaute, wenn er einen Beweis brauchte wie gut er tatsächlich war. Mit Taschentüchern und Gummibärchen würde er vor seinem Laptop sitzen, in Gedanken an die guten, alten Zeit. Nein, Heechul war ja auf Diät – er wollte das man ihn zum Comeback mit Ryeowook verwechselte … nein, Mia hatte kein Verständnis dafür und sie konnte ihn nicht zwingen zu essen – halt, konnte sie doch! Sie war seine Assistentin, sie könnte ihm heimlich Kalorien in das Essen schmuggeln. Das wäre ein Spaß wenn er anstatt 5 kg abzunehmen, 5 kg zunehmen würde. Nicht auszudenken wie sein Blick wäre, wenn er auf der Waage stehen würde.
Alle schauten Mia fragend an, als die ein Loch in den Himmel starrte und leise kicherte.
„I don‘t even wanna know it“, stellte Henry fest und ging sich umziehen.
Bevor das Konzert heute Abend gegen 18 Uhr beginnen würde, würden sie mit dem Stadtrat von Lhasa essen gehen – die chinesische Regierung wollte sich von ihrer besten Seite zeigen. Deswegen verpackte Mia ihre Welpen in einen Anzug, damit sie sich auch von ihrer besten Seite zeigen würde. Um 13 Uhr fuhren drei kleine Limousinen vor um die Band abzuholen.
Sie fuhren ein Stück raus aus Lhasa, am Hang eines Berges lag ein Prestige-Haus. Es passte so gar nicht in die Umgebung, wie ein Ufo was gelandet war. Es glänzte und blinkte in der Sonne durch das Metalldach und die vielen sauber polierten Fenster.
Mia dachte unweigerlich an das eine Haus von Hitler, irgendwo in den Bergen … nein, natürlich würde sie es nie wagen die Machenschaften der chinesischen Regierung mit den Methoden von Hitler gleichzustellen.
Höflich wurden sie von zwei Damen empfangen, die sie in das Haus brachten. Im Speisesaal stießen sie auf die politischen Köpfe Lhasa. Jeder wurde jedem vorgestellt, man verbeugte sich gut ein Dutzend Mal und irgendwann nahmen alle Platz und bekamen Tee serviert.
Die chinesischen Beamten sprachen so gut wie kein Englisch, geschweige denn Koreanisch, was dazu führte, das Zhou-Mi der Sprecher der Gruppe wurde. Er quaselte und lachte und ließ seinen Charme spielen. Das taten die anderen auch, wenn Zhou-Mi ihnen Fragen übersetzte, er war ein toller Dolmetscher.
Das Essen war hervorragend. Die Tatsache das es Rind gab, sprach dafür das sie es haben einfliegen lassen – man wollte sich ja von der besten Seite Chinas zeigen. Jedenfalls wurden sie alle satt und es war lecker.
Zurück beim Konzertort verbrachten Henry, Donghae und Siwon die Zeit damit Sit-Ups zu machen. Sie hatten einen vollen Magen und hatten Angst es wäre Image-schadend mit ‚dickem‘ Bauch aufzutreten. Mia versklavten sie dazu zu zählen, auf Koreanisch – als Übung praktisch. Mia hingegen rächte sich, indem sie zwar auf koreanisch zählte, dabei aber einen Schokoriegel saß, während die drei versuchten ihre ‚Wampe‘ los zu werden. Henry hatte bei 43 aufgegeben, war aufgestanden und hatte sich den Rest von Mias Riegel geschnappt. Bei 87 klingelte ihr Handy.
„Anyong Oppa!“, sagte sie fröhlich, denn Leeteuk war am Telefon.
„Geeeeewonnen! Geeeeeewonnen! Oh e oh, o-o e jo!“
Mia jubelte mit ihm wie verrückt und die anderen schauten sie entgeistert an.
„Gewonnen!“, rief sie und nun jubelten auch die anderen.
„Gegen wen treten wir an nächste Woche?“
„Gegen die Tigers.“
„Ah, don’t worry, we’ll knock’em down.“
„Wie geht’s euch denn so?“
„Ganz gut soweit, in einer Stunde fängt das Konzert an.“
Natürlich wollte der Bandleader noch mit den anderen sprechen und Mias Handy ging Reih um. Übermorgen würden wie wieder nach Hause fliegen. In Tibet kam man sich schon sehr weit weg vor von allem was man kannte, es war so fremd, so anders und man passte sich dem irgendwie an, man war ruhiger und entspannter, man suchte sich irgendwie seinen Platz im Universum neu.
Das Konzert verlief einwandfrei. Der ganze Platz war gefüllt mit Tibetern, Chinesen und Touristen und Mia hatte das Gefühl, dass man extra Polizisten hat einfliegen lassen. Der Straßenverkehr war umgeleitet worden, denn bis zu den Zäunen, die das Gelände des Potalas abgrenzten, standen die Leute. Der Stadtrat saß natürlich ganz vorne, das Fernsehen war auch zahlreich vertreten und zwischen drin sprangen dann noch ihre zwei Teamfotografen umher.
Das Publikum war nicht wie üblich, es waren wenig Teenies da und es wurde auch nicht so viel geschrien, dennoch schien jeder Spaß an dem Konzert zu haben. Mia wuselte hinter der Bühne umher, schaute das Getränke bereit standen und die Klamotten zum Wechseln richtig hingen.
Es war eine gute Show, hier oben auf dem Dach der Welt, die Jungs waren gut akklimatisiert, auch wenn nach dem Konzert alle zur Sauerstoffflasche griffen. Mia verübelte es ihnen nicht, sie haben getanzt und gesungen und noch waren sie keine Tibeter.
„Ich hab Kopfschmerzen.“
Donghae hatte sich von seinem Stuhl zurück gelehnt bis sein Kopf in Mias Schoss lag und sie legte ihm einen nassen Umschlag auf die Stirn.
„Das wird schon wieder“, meinte sie und ihre Finger glitten durch seine Haare.
Mia hatte das moderne Lokal in dem sie mit Hae trinken war für heute Abend gemietet. Bevor sie los fuhren machten die Jungs noch Bilder mit den Fans zusammen und gaben Autogramme. Morgen würde es eine richtige Autogrammstunde geben, deswegen machten sie heute nicht so lange. Die ganze Crew fiel in das Lokal ein, es war fast 20 Uhr und alle hatten Hunger nach so einem Tag. Mia saß an der Theke und schrieb Kim eine Email wie es gelaufen war und machte sich Notizen. Die Fotografen wollten die Zeit mit den Jungs auskosten, deswegen ließ sie Donghae in Ruhe. Sie wollten ja Bandbilder und keine Pärchenbilder.
Sie surfte durch’s Netz, so weit das in China möglich war und beantwortete alle möglichen Emails. Jaejoong hatte ihr eine geschrieben, er wollte nur wissen wie es ihr und den anderen ging und wollte mit dem Sieg von heute angeben. Nari hatte ihr eine Mail geschickt und ihr Squad, die Mia Bilder und Videos vom heutigen Tag geschickt hatten. Lächelnd schaute sie sich das Video an, sie hatten es toll gemacht – wie Mia prophezeit hatte.
„Schaaaaaaatz!“
Donghae sprang auf den Hocker neben ihr.
„Geht es dir besser?“
„Nein!“
Mia verzog mitfühlend das Gesicht.
„Die Kopfschmerzen sind weg aber wieso bist du nicht bei mir?!“
„Cupcake, I’m just sitting at the bar so the photographer can take their pictures.“
„Oh …“, erst jetzt schien er so weit zu denken.
„See, don’t worry, I’m yours…“
Sie lehnte sich rüber und küsste ihn.
„Get yourself a room!“, rief Henry und unterbrach das Paar.
„Der ist nur eifersüchtig“, erwiderte Hae grinsend und küsste sie wieder.
Nach dem Footballspiel waren sie essen gegangen und fuhren dann nach Hause. Alle übrig gebliebenen hingen im Wohnzimmer rum, der Fernseher lief, doch keiner sagte groß etwas.
„Das geht so nicht weiter“, beschloss Teukie und setzte sich auf.
„Wir machen uns viel zu sehr von den anderen abhängig.“
„Hyung du hast Recht! Wir können auch ohne die anderen Spaß haben“, zog Eunhyuk mit.
„Wo gehst du hin?“, fragte Leeteuk als Heechul aufstand.
„Ich wusste schon vorher das ich ohne die anderen Spaß haben kann, ich treffe mich mit Freunden.“
Und dann verschwand er aus der Tür.
Sungmin war mit Yoani verabredet und Kibum war auch mal wieder verschwunden. Also hing es an Eunhyuk, Leeteuk, Yesung und Hangeng sich um die Abendgestaltung zu kümmern.
„Wieso machen wir keinen Cocktail-Abend?“, schlug Leeteuk vor.
„Wir könnten Shindong anrufen und Yunho.“
Eunhyuk räusperte sich.
„Willst du nicht langsam mal damit aufhören?!“, fragte Leeteuk genervt, der wusste das Eunhyuk und Junsu vor ewigen Zeiten sich geschworen hatten keinen Alkohol zu trinken.
„Es gibt auch alkoholfreie Cocktails – und wisst ihr wer so was machen kann? Zoey!“
„Zoey kann Cocktails mischen?“, fragte Eunhyuk skeptisch.
„Hier, sie hat mir die Geschichte erzählt, irgendwas mit einem Onkel in Buernos Aires – frag mich nicht nach dem Hintergrund, aber sie kann das.“
Gut, also riefen sie Yunho und Zoey an. Bis Zoey kam dauerte es etwas länger, denn sie musste die ganzen Zutaten erst mal einkaufen.
„Hi Jungs“, rief sie und drückte Yesung die schweren Tüten in die Hand.
„Oh, ein neues Gesicht“, sagte sie und blieb mit argwöhnischem Blick vor Yunho stehen.
„Hallo, ich bin Yunho.“
Er streckte ihr die Hand entgegen – vergebens.
„Sagt mal, habt ihr keine normalen Freunde?“
Sie ging einfach an ihm vorbei und Yesung folgte schulterzuckend.
„Eunhyukshi, sag mal woher kommen die Bilder?“
Am Kühlschrank hingen ein Haufen Fotos, von Leuten, die zumindest Yesung nicht kannte. Die anderen standen auf und schauten sich die Bilder nun auch genauer an.
„Wisst ihr, ich habe vor ein paar Tagen online Bilder entwickeln lassen, aber anstatt meiner Bilder, kamen diese Bilder an“, erklärte Eunhyuk. Leeteuk zog die Augenbrauen hoch.
„Und dann hängst du einfach fremde Menschen an unseren Kühlschrank?“
„Na ja, ich dachte wenn sie schon mal da sind, kann ich sie auch aufhängen.“
Shindong und Leeteuk tauschten einen Blick aus, schüttelten aber dann den Kopf. Zoey hingegen wunderte sich in diesem Haushalt über gar nichts mehr.
„Also, was wollt ihr trinken?“
Der halbe Tisch stand voll mit Säften und Getränken, Eis und Shakern.
„Kannst du einen Gin Fizz machen?“, fragte Yunho.
„Klar kann ich das!“
Leeteuk bestellte einen Mai Tai.
„Und du?“, fragte sie Eunhyuk.
„Einen alkoholfreien Cuba Libre.“
Zoeys links Augenbraue zog sich hoch.
„Also eine Cola.“
„Aber mit Zitronenscheibe bitte.“
„Im Kühlschrank steht eine Dose, hol sie dir.“
„Aber du hast gesagt du machst Cocktails.“
„Ein alkoholfreier Cuba Libre ist KEIN Cocktail.“
„Weißt du in Cuba scheinen die Leute viel netter.“
„Dann schwimm doch da hin“,erwiderte sie und wand sich an Yesung.
„Entzückend, nicht wahr?“, meinte Yesung zu Yunho.
„Ja, total“, erwiderte er stockend.
.Währenddessen saßen die anderen wieder im Hotel. Abends konnte man in Lhasa nicht sonderlich gut weggehen und die Geschäfte machten auch um 22 Uhr zu. Um die Ecke vom Hotel gab es eine Spielothek, in der man auch Billard spielen konnte. Zhou-Mi, Kyuhyun, Henry und Ryeowook hatten sich dort hin verzogen, um überhaupt mal etwas zu tun und Siwon hatte sich einen Yoga-Kurs gebucht. Die Dame am Empfang hatte zwar komisch geschaut, als er nach einem Kurs so spät fragte, hatte aber am Ende beigegeben. Mia würde sich kaputt lachen, wenn sie es nicht als ‚wirkliche‘ Yoga-Stunde verstand (gab es Happy-End-Yoga?). Wenn sie Siwon schreien hören würde, wüssten sie das die Yoga-Lehrerin ihm gerade den Kranich vor gemacht hatte – nackt.
Donghae und Mia saßen auf der Dachterrasse, eingemurmelt in einer Decke und ebenfalls am Cocktails schlürfen.
„Ich habe das Gefühl seit einer Ewigkeit in Tibet zu sein, man verliert total den Sinn für die Zeit.“
„Ja, ich weiß was du meinst“, pflichtete sie ihm bei.
Sie saß mit dem Rücken an ihn gelehnt und Hae begann ihren Hals zu küssen. Sie legte ihn leicht zur Seite und umfasst seinen Kopf von hinten. Mia hatte sich geschworen sich an seine Geschwindigkeit anzupassen, doch sie würde nicht von selbst auf die Bremse treten.
„Ich liebe es wie du riechst.“
„Ich riechen jeden Tag anders.“
„Ich meine nicht dein Parfüm, jeder Mensch hat einen Geruch.“
„You lil animal“, sagte sie lachend.
„Pssssst…“ und dann küsste er sie.