„Ist Jaejoong in dich verliebt?“
Diese Frage kam aus dem Nichts, doch sie fragte ihn nicht woher dieser Gedanke kam, irgendwo wird er schon her gekommen sein.
„Ich denke das ist eine Übertreibung. I’m something exotic, something different, like a fruit from a foreign country you’ve never tried. It tastes funny but it will not be your favorite fruit because you couldn’t eat it every day.“
Donghae zog sie näher zu sich.
„Könntest du mit Jaejoong zusammen sein … wenn ich nicht da wäre …?“
„I don’t think so. He is too famous, he’s like a god. Sometimes he seems so far away, untouchable, lost in his thoughts … alone. He’s always gone, I don’t think I could handle it. His voice is like … I don’t know, he is almost unreal.“
„Aber vielleicht braucht er gerade deswegen jemanden wie dich in seinem Leben, um es aufzuheitern, realer zu machen…“
„Donghae, I love you, it’s like my heart is already with you and when you’re gone my heart hurts because it’s too far away from me. Jaejoong’s got me in his life, I’m his friend and his roomer and his victim…“, sie grinste.
„Manchmal habe ich einfach Angst dich zu verlieren.“
Sie dachte daran das Japan gar nicht so weit weg war, wenn sie kein Visum bekommen würde. Sie könnten sich besuchen kommen.
„Don’t be scared, I’m yours … and now shut up and kiss me.“
Um 5 Uhr morgens wurden sie aus dem Bett geworfen – von Star Wars.
„Du brauchst einen neuen Weckton“, murmelte Donghae und rollte sich zur Seite.
„Nix da mit weiterschlafen, du musst heute zum Fotoshooting!“, moserte sie und zog ihm die Decke weg. Heute war der große Tag der „Teaserbilder“. Bald würde Mr. Simple erscheinen und zuvor musste man die Fans ja ärgern, in denen man ihnen Bilder vor die Füße warf, deren Konzept ungreifbar schien und ohne zu wissen wie die Single sich anhören würde. Ein Teil würde heute die Bilder machen, ein anderer Teil Morgen. Heute waren Heechul, Donghae, Eunhyuk, Siwon und Ryeowook dran.
Als Mia ihr Zimmer verließ roch sie schon frischen Kaffee, denn Siwon war ja verrückt genug um noch früher aufzustehen. Das Shooting würde erst um 9 Uhr beginnen, doch die Jungs sollten eine … wie nannte es Kim… Wandlung durchführen und die brauchte wohl ihre Zeit. Die Assistentin war sich nicht sicher ob ihr das Angst machen sollte oder nicht. Zumindest bekam sie heute kein romantisches Frühstück ans Bett wie gestern Morgen. Stattdessen musste sie ihren ‚Freund‘ aus den Federn werfen.
„Komm jetzt!“, sagte sie und versuchte ihm die Decke weg zu nehmen, doch Eunhyuk klammerte sich daran, als würde sein Leben davon abhängen.
„Nooooooh! Ten Minute!“
„Aniyo – chigum!“
„Euch zwei fällt schon auf das ihr in zwei unterschiedlichen Sprachen versucht zu kommunizieren?“, fragte Leeteuk müde, denn er konnte ja eigentlich noch schlafen.
Auch Ryeowook wirkte noch sehr müde und bei ihm bekam sie fast wirklich ein schlechtes Gewissen. Ein Van holte sie ab und brachte sie zur Location.
Der Fotograf sah aus wie … eine Mischung zwischen einem explodierten, verrückten Hutmacher (wobei sich Mia schon bei diesem Gedanken innerlich bei Jiyong entschuldige) und einem Mathematiklehrer der in seiner Freizeit Sektenleiter war. Er war wohl Japaner, hatte blond gebleichte Haare die wirr von seinem Kopf abstanden, mit grünen und pinken Strähnen. Seine Zähne war gelb, was ihn nicht daran hinderte sie ständig zu zeigen und er rannte in etwas rum was so ähnlich aussah wie einer von Shindongs Pyjamas.
„Schatz, ich hab Angst“, flüsterte Donghae als er den Fotografen sah und Mia konnte es nachvollziehen.
„Wir stehen das gemeinsam durch“, flüsterte sie zurück.
Der Fotograf kam auf sie zu, er hatte so einen leicht irren Blick. Er ging zuerst zu Heechul, nahm sein Gesicht in die Hand, wuschelte ihm durch die Haare und legte ein Maßband um eine Hüfte. Eine ähnliche Prozedur machte jeder von ihnen durch. Der Mann sprach kein Wort, starrte nur und murmelte irgendein unverständliches Zeug. Er kam vor Mia zum Stehen und schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Gerade als er die Hand nach ihr ausstreckte, ging sie ein Schritt zurück.
„Nein, nein, nicht ich – nur die“, sagte sie und deutete auf ihre Schützlinge.
„Wir stehen das gemeinsam durch … aha“, sagte Hae von der Seite.
„Ich bin an deiner Seite, aber ich lass mich nicht betatschen“, flüsterte sie zurück.
Der Fotograf wand den Kopf ab und klatschte in die Hände. Ein weiterer Mann eilte herbei und verbeugte sich vor der Gruppe.
„Guten Tag, mein Name ist Nakamura Takeo. Ich bin euer Fotograf für die kommenden zwei Tage. Das Konzept das wir ausgearbeitet haben ist völlig neu, Konzeptbilder wie diese hat es noch nie gegeben. Wir werden eure männliche Seite zum Vorschein bringen und die Welt daran Teil haben lassen. Bitte begebt euch nun zu den Stylisten damit sie euch vorbereiten können, ich rufe euch dann auf.“
Keiner wusste so genau zu wem er gucken sollte, der Assistent sprach als wäre er der Fotograf und der Fotograf sagte aber selbst kein Wort. Alle verbeugten sich verwirrt, manche vor dem Fotograf, manche vor dem Sekretär. Vielleicht lag es daran das es noch so früh war, oder der Fotograf verwirrter sie einfach.
Eunhyuk war der erste, auf den sich die Stylisten stürzten.
„Mia, they want blonde me.“
Skeptisch sah sie zu Eunhyuk, blond? Wieso? Er sah doch gut aus wie er war.
„Willst du?“
„Well good looking in blonde I think.“
Kim hatte ihr ausdrücklich gesagt dass den Stylisten nicht widersprechen soll, dass das Konzept vielleicht etwas komisch aussehen mag, aber es gut durchplant war.
„Well, go ahead.“
Ein englisch sprechender, blonder Eunhyuk – was konnte heute noch passieren?
Parallel stylte man die Jungs und legte ihnen die Sachen zum Anziehen hin. Heechul war zuerst fertig und ging zum Set, er sah okay aus, etwas verrückt, aber okay. Der Sänger hatte im Moment tolle Haare, sie waren kräftig und glänzten und er fühlte sich wohl in seiner Haut. Mia blieb ungefähr 20 Minuten am Set stehen und beobachtete Heechul, bevor sie zurück in die Umkleide ging. Vor ihr stand Ryeowook in einer … Radlerhose und einer Federboa. Mia konnte nicht anders als die Augenbrauen hochzuziehen.
„Was happened to you?“
„You don’t like it?“
Er drehte sich und schwang seine Federboa umher, etwas was er in der Öffentlichkeit nicht einfach so machen sollte – sofern er nicht als Transvestit durchgehen wollte.
„It’s … colorful“, sagte sie nach kurzer Bedenkzeit. Doch Ryeowooks Outfit beunruhigte sie und sie ging nach den anderen gucken. Eunhyuk war noch beim Haarefärben, Siwon hatte einen Bademantel an und Donghae ein … eine Strumpfhose?! Nein, es war ein Netzhemd, wenn man näher hinguckte.
„Jetzt bin ich auch eine exotische Frucht“, sagte Donghae grinsend.
„Ja, das bist du, aber nach was schmeckst du wohl?“
„Fruchtig … süß…“
Donghae kam immer näher auf sie zu und als sie gerade davor waren sich zu küssen, riss Siwon sie auseinander.
„Du betrügst Eunhyuk mit Donghae?!“
„It alright, Mia and Donghae shaved – we have tree corner relationship.“
Siwon schaute fragend von Eunhyuk zu Mia.
„Hey, that wasn’t my idea.“
Die Kommunikation zwischen den beiden würde heute total scheitern.
„CHOI SIWON!“, rief eine Angestellt.
„Oh, ich bin dran.“
Siwon ließ den Bademantel über die Schulter rutschen und stand halbnackt, in einer quietsch-grünen Unterhose vor ihnen.
„Holy shit!“, sagte Mia und schlug dann die Hände auf den Mund.
Da stand er, in Öl eingeschmiert, in engem Höschen.
„Was soll das?“
„Na ja, ich bin ja der einzige der sich ausziehen kann“, sagte er und spannte die Bauchmuskeln an.
„Nein, du bist nur der einzige der es tut“, sagte Heechul der gerade in die Umkleide kam.
„Ich würde mich zum Beispiel nicht nur auf meinen Körper reduzieren lassen.“
„Auf was dann? Gesang kann es nicht sein … Intelligenz auch nicht…“, grübelte Mia so vor sich hin. Donghae und Eunhyuk fingen an sich weg zu schmeißen und plötzlich berührte Heechuls Nasenspitze ihre.
„Du bist ganz schön frech.“
„Nein, ich bin ganz schön ehrlich.“
Es war erfrischend jemanden zu sehen der Heechul so die Stirn bot.
„And now be happy again, you look ugly when you’re mad.“ Mia gab ihm einen Kuss auf die Wange und drückte ihn.
„Ugly?!“
Doch da dackelte sie schon Siwon hinterher.
„Ich sag euch, wenn sie meine Freundin ist, werde ich sie zu Tode quälen …“
Obwohl Siwon da halbnackt war, schien er sich nicht unwohl zu fühlen. Zur Verteidigung des Fotografen muss man aber auch sagen, dass Siwon noch einen Umhang bekommen hatte. Mia sah noch immer nicht den roten Faden des Konzepts, sie konnte moderne Kunst interpretieren und hatte sogar ein Verständnis für Kubismus, aber was war das? Der explodierte Zirkus? Der schief gelaufene Kindergeburtstag? Transvestiten in Sibirien? Sie wusste es nicht. Siwon war ja aber professionell und zog sein Ding durch, während er halbnackt vor dem Fotografen posierte hatte Mia ein Lied im Kopf:
I’m too sexy for my pants, too sexy for my mantel, too sexy for my hairstyle … so sexy it hurts.
Sie nickte den Kopf im Beat bis irgendeiner sie fragend anstarrte.
Die Assistentin hatte etwas Obst eingepackt und begann die Jungs mit Bananen zu füttern.
„Komm mein Äffchen, ein Stück noch …“, sagte sie zu Eunhyuk der eine rote Robe an hatte. Er konnte sich gegen sie nicht wehren, denn jemand malte mit Edding-ähnlichen Stiften auf seinen Händen herum.
„Mia! Ich will keinen dicken Bauch auf den Bildern haben“, beschwerte sich Eunhyuk. Als könnte man unter dieser Robe einen dicken Bauch seinen … als wäre ein dicker Bauch irritierender als die blonden Haare. Übrigens, Mia hasste es. Es war eigentlich auch nicht blond, es war weiß und die Deutsche überlegte ob er nun im Dunkeln leuchten konnte – wäre sicher amüsant. Allerdings schien es Eunhyuk zu gefallen und sie brachte es nicht über’s Herz ihm zu sagen das es ihr so gar nicht gefiel.
„Guten Morgen!“
„Kim!“
Erschrocken fuhr Mia herum und versuchte Eunhyuk hinter sich zu verstecken. Kim hatte zwar gesagt sie solle den Stylisten nicht reinreden, doch solche radikalen Veränderungen waren vielleicht auch nicht das was er sich vorgestellt hatte.
„Was versteckst du da?“, fragte der Manager und schaute an Mia vorbei.
„Oh.“
Sie kniff schon die Augen zu.
„Anders!“, sagte er zwar, klang aber nicht wütend.
„Interessant….“, und schon kamen die beiden ins Gespräch. In der Zwischenzeit hatte man Ryeowook aufgerufen und Mia schaute nach wie er sich schlug. Okay, wenn man sich das merkwürdige Outfit wegdenken würde, dann könnte man sagen das Wookie sogar sexy war. Grübelnd stand Mia am Rand als Donghae nach ihr rief.
„Was ist los?“
„Mir ist warm“, sagte er schmollig. Er war ja auch in irgendein pelziges Ding gesteckt worden.
„Dann zieh den Mantel aus.“
„Die Stylistin hat mir verboten etwas an dem Outfit zu ändern.“
„Well then stop crying.“
Donghae schaute entsetzt verletzt.
„What? You’re crying cuz it’s warm, I tell you to take it off, you said you can’t so what am I supposed to do?“
In diesem Moment ging Eunhyuk an ihr vorbei und das wollte sie sich angucken. Er hatte ein Krönchen auf dem Kopf, diese Papstrobe um seinen Körper und Kinderkritzeleien auf den Armen und Händen. Mia hatte einige Bilder von allen geschlossen, entschied sich aber dazu die anderen emotional nicht darauf vorzubereiten was ihnen Morgen blühen würde.
Apropos Morgen…
„Ist für morgen Abend etwas geplant?“, fragte Mia als sie im Van saßen und auf dem Weg zu SM Town waren. Morgen Abend um 00 Uhr war Leeteuks Geburtstag. Durch Tibet und all den Stress davor hatte Mia sich um das Thema ‚Geburtstagsparty‘ gemogelt, doch irgendwie war sie so gar nicht informiert.
„Er will essen gehen, am Samstag, mit uns allen. Aber er möchte keine Party. Leeteuk Hyung hat gesagt er möchte dass wir uns gut auf das neue Album konzentrieren und da ist keine Zeit zum Feiern. Er will dass das Album wirklich gut wird“, erklärte Ryeowook. Auch wenn sie es verstehen konnte, wunderte es sie doch. Alle hatten in irgendeiner Form eine Party bekommen, die eine war kleiner, die andere größer, aber das er gar keine wollte war schon untypisch. Vielleicht wollte er seinen Geburtstag verdrängen um nicht daran zu denken, dass er bald in die Armee musste. Kangin hatte Heechul und Leeteuk besucht als Super Junior M in Tibet waren. Mia wusste nicht viel, es ging ihm wohl gut und er hat gut den Anschluss gefunden, doch man konnte nicht bestreiten dass es ein neues Leben war. Wenn sie die Auftritte sah, bei denen er ‚Sorry, Sorry‘ alleine aufführte, musste sie dann doch mal den Kopf schütteln. Andererseits war es ein Zeugnis dafür dass er die anderen vermisste.
Na ja, es war Leeteuks Geburtstag und er konnte selbst entscheiden was er tun wollte.
„Und morgen Abend hat er wohl nach Sukira etwas vor“, ergänzte Donghae.
„Etwas vor?“
„Ja, er sagte er wollte etwas machen und dass er die Nacht nicht nach Hause kommen würde.“
„Aha.“
Noch mehr Geheimnisse. Mia hatte nicht vergessen das Teukie auch in Deutschland Geheimnisse vor ihr hatte. Wer weiß, vielleicht wollte er sich mit seiner geheimen Freundin treffen und die Nacht mit ihr verbringen. Das war im Moment alles unwichtig, viel wichtiger war….
„So boyfriend, what are your plans for today?“
Bisher war Eunhyuk noch kein toller Boyfriend gewesen.
„Ehm … you see in SM Town.“
Da war sie mal gespannt.
Ein Teil ging ins Studio, ein Teil hatte andere Termine und Eunhyuk nahm Mia bei der Hand und führte sie quer durch das Gebäude. Vor einem Meetingraum blieb er stehen.
„Ta-daaaaaa.“
Er breitete die Arme aus.
„Ta-da what?“
Als er die Tür öffnete fand Mia einen völlig veränderten Meetingraum vor. Die ganzen Tische und Stühle waren weg, dafür stand eine Zweiersitzreihe eines Kinos in der Mitte. Eine Popcornmaschine stand in der Ecke und es roch auch nach frischem Popcorn.
„And I have ice-cream and nachos and sweets and drinks“, sagte er stolz. Ja, Mia war ein wenig beeindruckt.
„Was gucken wir?“
„All episodes of One Piece we not see – korean with english text.“
„That is just so sweet.“
Seid sie in die neue Wohnung gezogen waren und den einen One Piece Tag gemacht hatten, hatte zumindest Mia keine Zeit mehr gehabt One Piece zu gucken. Eunhyuk schaltete den Beamer ein, holte Getränke und Popcorn und setzte sich zu Mia auf den Kinositz.
Fünf Stunden vergingen, sie bestellten sich Pizza und saßen mittlerweile auf dem Boden, doch irgendwann war es geschafft.
„Puh“, sagte Eunhyuk als er den Beamer ausschaltete und das Licht an machte. Es musste circa 20 Uhr sein und sie hatte keine Ahnung wo die anderen waren oder was sie taten.
„Thanks, that was really cool.“
„You welcome, I hope you had good time.“
„I had“, sagte Mia grinsend.
Eunhyuk setzte sich wieder zu ihr auf den Boden.
„Hast du Angst das du Weg musst?“, fragte er sie.
„Wie weg?“
„Wegen dem Visum.“
„Ach nein, das wird schon. Fighting!“
Sie lächelte fröhlich und versuchte motiviert zu klingen. Entweder Eunhyuk war schlecht darin Menschen zu lesen oder Mia war eine gute Schauspielerin, denn er kaufte es ihr ab.
Kurze Zeit später entschuldigte sie sich und ging in ihr Büro. Es war niemand mehr da und sie setzte sich an ihren Schreibtisch. Wieso war Korea so kompliziert? Sie kam hier her und sollte nur ein Jahr bleiben, sie verliebte sich in einen Mann den sie nicht haben wollte, aus Angst verletzt zu werden, stürzte sich in eine Beziehung mit einen Mann, der eigentlich wirklich ein guter Fang war und als er sie heiraten wollte, verließ sie ihn um mit dem Mann zusammen zu sein, den sie wirklich liebte – was sie nun ihr Visum kosten würde. Sie wollte nicht weg. Sie mochte Korea, nicht nur weil ihre Eltern in der Schweiz lebten, nicht nur wegen Donghae, sie mochte ihr Leben. Sie hatte Stress, ja, aber alles in allem hatte sie viel Spaß. Sie hatte tolle Freunde, eine neue Familie, sie hatte Bambis und eine tolle Wohnung. Sie mochte Seoul. Es war noch immer fremd und sie war eben nun mal Ausländerin, aber sie liebte diese Stadt, den Hangang, Myongdong, Patbingsu, sie fühlte sich hier mehr Zuhause als die letzten Jahre in Frankfurt, sie hatte eine Aufgabe, die sie erfüllt.
Das Gefühl gebraucht zu werden, geliebt. Wie könnte sie zurück kehren, in ihren normalen Job, den ganzen Tag Vakanzen ausrechnen und Flüge anlegen? Es gab Punkte im Leben, da gab es kein Zurück mehr. Wenn man einmal seine Jungfräulichkeit verloren hatte, war sie weg, man konnte nicht die Zeit zurück drehen und entscheiden sie an jemand anderes zu verlieren. Sie hatte einen Punkt der Freiheit überschritten, endlich konnte sie tun was ihr Freude bereitete, nach all den Jahren in denen sie eine leblose Hülle war, die nur tat was man ihr sagte, wie ein Roboter. Natürlich war nicht alles schlecht gewesen und trotzdem war nichts von dem was sie vorher gemacht hatte wirklich ihre Bestimmung gewesen.
„Hi Mia … oh… was ist los?“
Jaejoong war in das Büro gekommen und fand die Deutsche weinend hinter ihrem Schreibtisch.
„Was… was ist los?“
Besorgt setzte er sich neben sie, doch Mia wischte sich nur eilig die Tränen mit ihrem Ärmel weg und zwang sich zum Lächeln.
„Du weiß das ist etwas was kleine Kinder machen … sag schon, was ist los?“
„Nichts, mir geht es schon wieder gut. Wieso bist du hier?“
Er zog eine Augenbraue hoch, so einfach würde er sich nicht abfertigen lassen.
„Na komm…“
Er stand auf und nahm ihre Hand.
„Was?“
„Komm mit …“
Und dann schleifte er sie hinter sich her.
„Aber ich muss noch arbeiten!“
„In dem Zustand bist du wohl kaum in der Lage richtig zu arbeiten. Wie willst du Kim erklären wieso du deine Arbeit so schlecht machst? Huh? Na komm schon.“
Jaejoong ,schleppte‘ sie gar nicht so weit hinter sich her. Ein Stück von SM Town entfernt blieb er vor einem Haus stehen. Mia schaute fragend auf.
„Was tun wir hier?“
„Ich lasse mir ein Tattoo stechen und ich wollte dich fragen ob du mit willst.“
Wieso hatte er nicht einfach gefragt? So ein Sturrkopf …
Und so landeten sie bei ,Tatist‘. JP war Jaejoongs Tätowierer und hatte bisher alle seine Tattoos gestochen. Er wollte sich heute sein Tattoo unten am Rücken erweitern lassen. Mia schlenderte durch das Studio, das offiziell schon zu hatte, doch es würde zu viel Aufmerksamkeit erregen, wenn Jaejoong hier tagsüber hingehen würde. Da sie jetzt keine Ausrede mehr hatte, quetschte Jaejoong sie so lange aus, bis sie von dem Visum erzählte.
„You know it‘s not like I‘m thinking about to marry him… it‘s just … I was expecting him to be … kind or whatever … I don‘t know. I know I‘m not supposed to be mad at him, but I can‘t leave it alone …“
JJ saß vor ihr und verzog kurz das Gesicht, weil der Tätowierer wohl eine empfindliche Stelle erwischt hatte.
„He loves you. He really do … if you‘d know what he already has done because of you … I would never do things like that for a girl I barley know. Maybe he‘ll ask you.“
„But I don‘t want him to aks me just because of this situation. I want to marry him for love.“
„You‘re really messed up… I think you should get a tattoo too.“
Mia lachte und schnickte ihm gegen die Stirn.
„Yeah right, the only reason Kim didn‘t kill me for the last one is that he think it‘s kinda cute that I tattooed a Super Junior song on my arm.“
„Hey, let‘s join our club.“
„Your club?“
Er nickt und tippte mit zwei Fingern auf seine Brust, wo er ,Always keep the faith‘ tätowiert hatte.
Yoochun hatte das gleiche Tattoo.
„Sometimes you have to remind yourself to keep the faith.“
„But I don‘t need a tattoo to remind me of that.“
Und was geschah? Sie ließ sich tätowieren und die ganze Zeit flüsterte sie ,Kim wird mich töten, Kim wird mich töten‘. Es war ein kleiner, feiner Schriftzug auf der oberen ,Kante‘ ihrer linken Schulter.
###########################################
Always keep the faith.
Ein Jahr neigt sich dem Ende zu, jeder wird gute und schlechte Erinnerungen daran haben, doch wir haben es so weit geschafft – den Rest des Jahres bekommen wir auch noch rum :happy: Es ist Weihnachten, die Zeit der Familie und Freunden. Ich hoffe das alle meine Leser bei ihren Lieben sind und die Feiertage genießen. Lasst euch reich beschenken.
Ich hab euch lieb :wub:
Joyce