Jaejoong und Mia waren noch etwas essen gegangen, sie hatte nicht auf die Uhr geschaut und war froh mal jemanden zu haben mit dem sie reden konnte. Auf der Uhr stand 01:38, als sie die Tür zum Dorm aufschloss. Heechul hatte sich mit dem Stuhl in den Flur gestellt.
„Wieso bist du so spät?“
„Spät? Wieso?“
„Um 0 Uhr ist Übergabe – wo warst du?“
„Weg!“
Nur weil die Jungs dachten sie als Freundin weiter zu reichen, änderte das ja nichts daran dass sie noch ein eigenes Leben hatte. In all der Aufruhre geschah etwas, was Mia erst zu spät bemerkte. Ungläubig schaute sie an ihr Handgelenk an dem das eine Ende von Handschellen hing. Heechul bemerkte den Blick und hob seine eigene Hand, ah, da war das andere Ende.
„Was?“, fragte Mia entsetzt. Jaejoong hingegen schaute zwischen den beiden hin und her und grinste.
„Ich bin heute dein Freund und ich werde dich nicht aus den Augen lassen. Wir sind mit diesen Handschellen miteinander verbunden. Zwischen den Handteilen ist ein ausziehbarer, unzerschneidbarer Faden, der es uns erlaubt uns auf zwei Meter voneinander zu entfernen – das sollte ausreichen das wir auf Toilette gehen können, ohne das der andere direkt neben dran stehen muss.“
„Du bist verrückt!“
„Du bist zu frech geworden, das ist deine Strafe. Ich habe deinen Schedule gecancelled und auf meinen Schedule angepasst. Kim weiß Bescheid, du kannst nichts dagegen tun.“
„Und wie wechseln wir unsere Klamotten?“
Wie sollte sie ein Shirt anziehen, wenn ihre eine Hand in Handschellen lag?
„Tja, daran hättest du früher denken sollen. Ich habe zum Beispiel die Klamotten an die ich Morgen anziehen werde und unten rum kannst du dich ja umziehen, warte, unten rum SOLLTEST du dich umziehen!“
Jaejoong grinste, er lachte noch nicht, aber er grinste.
„Ich sollte nun besser gehen, gute Nacht und denk dran: immer schön eincremen.“
Er beugte sich zu Mia und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Eincremen? Was sollst du eincremen?“, fragte Heechul nachdem JJ weg war.
„Mein Gesicht!“, erwiderte sie schnippisch.
„Und übrigens, wir schlafen heute bei mir im Bett“, meinte Heechul.
„Araso!“
„Araso? Araso? Redest du jetzt informell mit mir?!“
„Araso-yoooooooooooo!“, sagte sie genervt und versuchte seinen hysterischen Ton nachzuahmen.
Die anderen hielten sich ziemlich raus, keiner wollte sich mit ihnen anlegen und so beobachteten sie es aus sicherer Entfernung von der Couch aus.
Mia schleifte Heechul hoch und holte sich eine Pyjamahose und verschwand dann im Bad. Da die Schnur, die ihre Handschellen verband, nur durch die Lücke unter der Tür passte, hockte Heechul auf dem Boden. Die Assistentin hatte den Wasserhahn an gemacht um nicht so leicht überhört zu werden und rief Kim an.
„Mia, mir ist egal was sie anstellen. Die nächsten Wochen werden hart und an ihnen zerren, sollen sie tun was auch immer sie wollen um bei Laune zu bleiben“, war seine Meinung zu der ganzen Sache.
Wirklich hilfreich, allerdings erpresste sie Kim ein wenig. Dafür dass sie eine Woche lang rumgereicht wurde, hatte sie am Mittwoch frei. Den ganzen Tag – wir müssen uns nicht daran erinnern, dass Mia eigentlich nur eine fünf Tage Woche hatte, aber mit einem freien Tag war sie einverstanden.
Sie putzte sich die Zähne, steckte sich die Haare hoch und zog sich um – soweit sie konnte – und ging dann aus dem Bad.
„Okay, wir gehen schlafen.“
Heechul schaute leicht überrascht, weil sie sich so fügsam anhörte. In diesem Moment kam Donghae hoch.
„Mia! Geht ihr schlafen? Gute Nacht.“
Er legte seinen Arm um ihr Becken und zog sie zu sich um ihr einen Kuss zu geben, doch sie drehte sich weg von ihm. Sie war nicht in der Stimmung, nicht mit dem ganzen Wirrwarr in ihrem Kopf.
„Was hat sie nur?“
Es war mittlerweile 3 Uhr morgens. Eunhyuk, Leeteuk und Donghae saßen noch wach im Wohnzimmer. Eunhyuk und Leeteuk arbeitete an einem Script für eine Sendung, Donghae konnte einfach nicht schlafen.
„Ich will dir nicht zu nahe treten, aber … hast du sie gefragt ob sie dich heiraten will?“, fragte Leeteuk vorsichtig.
„Nein!“
Die beiden anderen tauschten einen Blick aus.
„Donghae … du hast vor vier Monaten angefangen ein Brautkleid für sie auszusuchen. Du hast dich für eine Kapelle entschieden … du hast sogar schon dein Gelöbnis geschrieben. Und doch fragst du sie nicht, wenn es um ihr Visum geht?“
Eunhyuk war sichtlich verwirrt.
„Es ist … nach all dem … ihr habt euch alle so darauf gestürzt, ich wollte nicht dass es so aussieht als würde ich sie nur fragen, weil ihr es alle so einfach angeboten habt. Ich will sie ja heiraten, ob heute oder in drei Jahren ist mir egal. Aber seht was mit Jihoon passiert ist? Er hat sie zu früh gefragt und sie hat ihn verlassen. Ich will nicht das sie mich verlässt!“
„Pfff … du willst doch nicht Jihoon mit dir vergleichen? Sie hat ihn wegen DIR verlassen“, wand Leeteuk ein.
Donghae schaute aus dem Fenster in die Nacht hinein.
„Ich habe Angst etwas Falsches zu machen und sie zu verlieren. Sie ist so impulsiv, ein falscher Schritt …“
„Du solltest deiner Freundin mehr vertrauen.“
Die Nacht war durchwachsen. Einmal wachte Mia auf weil sie auf die Toilette musste. Im Halbschlaf dachte sie nicht daran dass sie Heechul an sich hängen hatte. Sie stieg aus dem Bett, ging einen Schritt, doch dann war die Leine zu Ende und sie stolperte. Heechul wachte auf durch den Ruck und den Lärm und fand Mia auf dem Boden wieder.
„Das hat weh getan“, murmelte sie und Heechul sprang auf.
„Alles okay?“
Er machte den Lichtschalter an und schaute sich Mias Handgelenk an. Natürlich hatte sie sich wehgetan. Haut war aufgeschürft und sie blutete leicht. Vorbei mit dem Traum auf die Toilette zu gehen, jetzt übernahm Schwester Heechul. Er holte Desinfektionsmittel, schmierte die Wunde danach ein und legte ihr einen Verband.
„You know you could just take’em off … you made your point clear, I got it, let’s get over with it.“
„Das kann ich nicht tun, es würde gegen meine Prinzipien verstoßen.“
Sie war zu müde um mit ihm zu diskutieren und nachdem sie dann auf die Toilette konnte, gingen sie wieder schlafen.
Als sie morgens vom Lärm der anderen aufwachten, die heute zum Shooting mussten, lag Mia halb auf Heechul. Erschrocken fuhren sie auseinander und stürzten jeweils zu einer Seite des Betts runter – dafür war die Leine lang genug.
Die anderen freuten sich richtig auf das Shooting, die anderen hatten gestern nichts gesagt außer ‚Es war eine Erfahrung‘ und ‚Ihr werdet NIE auf das Konzept‘ kommen. Als dann aber Donghae, Heechul und Mia bei der Tür standen und den anderen mit einem breiten Grinsen zuwinken, ahnten sie schon dass sie mehr wussten, als sie den anderen sagten.
„Was hast du an deiner Hand gemacht?“, fragte Donghae.
„Ich bin hingefallen.“
Vorwurfsvoll schaute Donghae zu Heechul.
„Was? Ich kann doch nichts dafür, wenn sie hinfällt!“
„Nehm ihr die Handschellen ab.“
„Nein.“
„Heechul …“
„Nein, ich schulde dir keinen Gefallen mehr, ich zähl mit!“
Der Jüngere verschränkte die Arme und schaute tadelnd.
„No, it’s okay, really, don’t worry about me. At least he needs to go with me, when they send me to Japan – which means you would own me a big ass favor.“
Mia wusste nicht wie man auf Koreanisch ‚Ein Wink mit dem Zaunpfahl‘ sagte, aber das war definitiv einer gewesen.
„Du weißt in manchen Ländern nennt man das Freiheitsberaubung.“
„Du weißt in manchen Ländern nennt man dich eine Dumpfbacke“, konterte Heechul Zoeys Kritik an den Handschellen. Zoey war vorbei gekommen um mal wieder ihre Freundin zu sehen und etwas frühstücken zu gehen. Nun hatten sie Heechul an der Backe und der zog natürlich viel mehr Aufmerksamkeit auf sich als geplant.
Allein schon das Autofahren war ein Destaster. Mia hing mit der linken Hand an den Handschellen, also rechts von Heechul, was Heechul zum Autofahrer machte – was er nicht bedacht hatte und ärgerte. Dazu kam dass sie eine riesige Diskussion hatten ob Heechul auf dem Beifahrersitz einstieg und dann rüber auf den Fahrersitz kletterte oder ob Mia auf der Fahrerseite einstieg und auf den Beifahrersitz kletterte.
Und sie konnte nicht ungestört über Yesung und Donghae lästern, doch sie waren Mädchen, sie fanden einen Weg.
„You know the German Vogue really sucks.“
„Why?“
„Because they don’t deliver to South Korea. They only deliver to Japan or China. I know that they would deliver to Korea if I’d subscribe the Vogue.“
„So, why don’t you subscribe?“, fragte Zoey.
„Because they didn’t ask me!“
„The Vogue isn’t the only one to aks you if you’d like to subscribe for a couple of years, this is the new age – you could ask them too.“
„But I’m not sure if I want to subscribe the Vogue.“
„Why not? You love the Vogue!“
„Yeah, now. What happens if I stop loving it – or if the Vogue stops loving me? What if I’d get bored of it or if the Vogue loose quality – then I have a subscription for who knows how many years.“
„There is always a risk, nothing in life is riskless. But since you and the Vogue got along so well so long, I think the risk is rather small.“
Heechul trank seinen Kaffee und schaute zwischen den beiden hin und her.
„Okay, ich weiß dass die Vogue Donghae ist und dass ihr mit Abo die Ehe gemeint ist und dass es um dein Visum geht, also könntet ihr jetzt bitte aufhören so zu tun als würdet ihr eine Geheimsprache sprechen?“
Zoey und Mia tauschten einen Blick aus.
„Okay, you wanna hear my opinion: Don’t do it. Someday he will break your heart and leaves you shattered – but you won’t listen to me anyway, so just do what you have to do.“
„It’s not even worth talking about it since abviously he’s not asking me and I surley will not aks him.“
„Why not?“
„First: I’m a girl. 21st century or not, the man‘s gotta ask. Second: Even if I’d ask him he would think I only did it because I don’t wanna get kicked outta the country.“
„Weißt du was das Lustige ist? Er denkt genau das Gleiche“, wand Heechul gelangweilt ein und schlürfte weiter an seinem Icecoffee.
„Was? Woher weißt du das?“
„Ich habe sie gestern Nacht belauscht während du geschlafen hast.“
Hm. Konflikt.
Danach ging es ins Studio. Die Mitarbeiter schauten nicht schlecht als Mia und Heechul aneinander gekettet durch das SM Gebäude liefen.
Auch die Welpen waren überrascht dass die beiden es so lange aushielt. Sie hatten vermutet dass sie sich in der Zwischenzeit umgebracht hatten und den anderen dann leblos hinter sich herziehen würden. Natürlich musste Mia auch mit ins Studio und nahm sich einen Hocker.
„Das ist nicht fair, wieso darfst du sitzen und ich nicht?“, beschwerte sich Heechul.
„Weil ich ein Määäädchen bin“, antwortete sie trällernd auf Deutsch.
Immerhin setzte Eunhyuk ihr auch einen Kopfhörer auf, damit die wenigstens die Musik hören konnte. So direkt im Studio war es auch interessant, doch sie hatte auch nicht sonderlich viel zu tun. Sie durfte weder ihren Laptop, noch ihre Handy auspacken, weil es Geräusche machen könnte und immerhin nahmen sie gerade ihr Album auf. Sie hatte sogar gefragt ob sie Zeitung lesen könnte, aber nein, das Umblättern der Seite sei zu laut und könnte mit aufgenommen werden. So nach einer Stunde war Mia langweilig und sie nickte fast schon ein, als es dann endlich Pause gab.
Diese nutzte sie für einen Anruf.
„Hi Jiyong.“
„Hey Mia, what’s up?“
„I think we should not meet tonight.“
„What? Why? What happened?“
„I’ve got Heechul handcuffed at my side and I don’t think he should know about the things we’ve wanted to talk about.“
„Handcuffed … okay, forget it, I don’t wanna know. Just give me a call as soon as you’ve got time.“
„Thanks sweetheart.“
Heechul saß – natürlich – neben ihr und schaute sie skeptisch an.
„Du hast Geheimnisse mit Jiyong? Vor mir?“
„Und dem Rest der Welt, ja.“
Heechul passte es nicht wenn er etwas nicht wusste, aber er kannte Jiyong nicht gut genug um ihn austricksen zu können.
„Alright, let’s go.“
Mia stand auf und fing an zu laufen, bis sie feststellte das Heechul sich nicht bewegte.
„Wo willst du hin?“
„Cheerleadertraining.“
„Aber du gehörst mir, den ganzen Tag.“
„Heechul, this Saturday are the finals – you’ve got footballpractice too.“
Konflikt. Wohin nun? Cheerleadertraining oder Footballtraining? Der Rest wurde mit eingezogen und Mia gewann haushoch, weil sie immerhin Trainerin der Cheerleader war und Heechul meistens eh nur auf der Bank saß.
Die allegemine Reaktion ‚Erstaunen‘ zog sich weiter wenn Mia Heechul im Schlepptau irgendwo hinkam.
„What’s that?“
„He’s my boyfriend of the day“, erklärte Mia Tiffany, die den Sänger skeptisch beäugte.
„What’s with the handcuffs?“
„Es ist das Zeichen dafür das wir unzertrennlich sind“, erklärte Heechul.
„Heechul … Süßer … das kannst du vergessen. Wir brauchen diese Frau, jetzt.“
Boa versuchte es auf die diplomatische Art.
„Das kann ich nicht tun“, erklärte er.
„Heechul…“
„Boa…“
„Heechul…“
„Boa…“
„Du weißt ich kenne genug Geheimnisse von dir, ich sage nur: rote Socken. Wenn deine Geheimnisse weiterhin gut gehütet sein sollen, dann schließ die Handschellen auf.“
Unfassbar, Boa war eine weibliche Heechul. Seine Alarmglocken gingen sofort los und er schloss tatsächlich die Handschellen auf. Ungläubig schaute Mia zu Boa.
„Thank you!“
„Nur für’s Training!“, sagte Heechul, nicht das Mia noch dachte sie hätte ihre Freiheit wieder erlangt.
Mia machte sich keine Sorgen um das Wochenende, sie waren gut, nun lag es daran ob sie Fehler machen würden und wie gut die anderen Teams waren, sie hatten alles getan was in ihrer Macht stand.
Der Rest des Abends verging schnell. Da die anderen noch im Footballtraining waren, ging Heechul mit Mia etwas essen. Er war nun ihr dritter Boyfriend und jeder von ihnen war komplett unterschiedlich gewesen. Sie hatte ja fast schon Angst vor dem was als nächstes kam.
„You know you’re not really a good boyfriend“, sagte sie. Er suchte kein Essen für sie raus, bestellte nicht für sie mit und eigentlich versuchte er sie den ganzen Tag nur zu ärgern, anstatt nett zu ihr zu sein.
„Ich hab nie gesagt ich wäre einer“, entgegnete er. Mia wusste das Heechul auch nett und zutraulich sein konnte, nur eben dann, wenn er wollte.
„Vermisst du die Youngstreet?“
Die Frage kam aus dem Nichts und schaffte selbst Heechul zu überraschen.
„Ja, ich vermisse sie sehr.“
„Wieso hast du sie dann abgegeben?“
„Weil es an der Zeit war. Ich möchte nicht so viele Verpflichtungen haben…“
Komisch. Sie hatte nie geglaubt dass er die Youngstreet als Verpflichtung ansah, es war eher sein Weg die Menschheit zu erreichen und sie ihm unterwürfig zu machen. Verpflichtungen, wieso sprach er davon weniger Verpflichtung haben zu wollen? Sie grübelte eine Zeit lang darüber und auf einmal lief es ihr eiskalt über den Rücken und ihre Augen wurden groß. Heechul schlürfte an seinem Getränk, als er ihren starren Blick sah und erschreckte sich gleich mit.
„Wann gehst du?“
„Wie wann geh ich?“
„In die Armee.“
Er stellte sein Glas ruhig hin und schaute sie direkt an.
„Du bist schlauer als ich dachte.“
Sie hasste es wenn er versuchte jemanden ein Kompliment zu machen und es so drehte dass man sich beleidigt fühlt.
„Wann?“
„Ich weiß nicht genau, irgendwann in den nächsten 2 Monaten. Ich will die Promotion von Mr. Simple noch mitmachen, vielleicht am Anfang September.“
„Wieso? Wieso jetzt?“
„Weil ich muss, irgendwann. Ob ich jetzt gehe oder in einem Jahr, es wird immer eine Promotion sein die ich eigentlich nicht verlassen kann oder wir sind auf Tour oder sonst wie unterwegs. Es ist egal wann ich gehe, es gibt keinen richtigen Moment dafür, aber ich will den Dienst, den ich meinem Land schulde, antreten.“
Mia konnte nichts tun außer zu weinen. Heechul, Super Junior zwei Jahre ohne Heechul.
„Du weißt ich sterbe nicht oder so, ich bin nur zwei Jahre weg … kannst … kannst du bitte aufhören zu weinen?! Weißt du wie viele Punkte ich abgezogen bekomme wenn du weinst?!“, beschwerte sich Heechul der tatsächlich noch daran glaubte den Wettbewerb gewinnen zu können. Mia drehte sich weg und wischte sich die Tränen vom Gesicht. Heechul war nur der Anfang. Dann würde Teukie kommen, dann Yesung … Sungmin … irgendwann Donghae. Und keiner von ihnen würde so bleiben wie er war. Jeder der die Armee verließ war anders, hager, die Leute sahen anders aus, manchmal kaum wieder zu erkennen. Selbst Kangin erkannte sie kaum wenn sie Bilder von ihm sah und er war da erst ein paar Monate.
„Wissen es die anderen?“
„Jungsu weiß es, die anderen noch nicht. Kim auch, ich will keine große Sache daraus machen, keine Feier, es ist meine Pflicht in die Armee zu gehen und ich kann ohnehin nur einen Schreibtischjob machen. Die Fans werden es erst kurz vorher erfahren, ich will keinen langen Abschied.“
Er war zu ihr rüber gekommen um sich neben sie zu setzen und sie in den Arm zu nehmen. Jetzt hatte sie sich endlich an ihn gewöhnt und hatte ihn lieb gewonnen und schon musste sie ihn gehen lassen. Beim Bund konnte man zumindest am Wochenende nach Hause, so etwas gab es hier nicht.
„Oppa, ich werde dich vermissen“, sagte sie tränenschwer.
„Ich dich auch Mia. Und könntest du und Donghae euch bitte darauf einigen ob ihr heiratet oder nicht? Wenn ihr heiratet wenn ich nicht da bin, werde ich sauer.“
„I’ll consider this option.“
Um 21 Uhr hatten den die Welpen Tanztraining – bis auf Eunhyuk und Leeteuk, die zu KBS mussten. Heechul war der Ansicht, da Mia ihre Tänze ja eh konnte, sie auch mit den Handschellen mittanzen konnte, wenn sie die Leine ganz auszogen. Die anderen waren davon nicht so ganz überzeugt und hielten einen gewissen Abstand zu den beiden. Nach der dritten Drehung waren sie völlig verheddert und es half nichts außer die Handschellen aufzuschließen und sie zu entwirren.
„So schaffen wir es nie zu Teukies Feier – du und deine Ideen“, motzte Shindong mit Heechul. Es gab ja eigentlich keine Feier, sie wollten etwas zusammen essen gehen und etwas trinken und würden dann nach Hause fahren. Mia nutzte ihre kurzfristige Freiheit um mal in Ruhe ins Bad zu gehen. Sie wollte ihr Tattoo eincremen, was den ganzen Tag etwas schwierig war mit Heechul als neuen Schatten.
„Was machst du da?“
Mia erschreckte sich zu Tode als sie versuchte ihren Rücken einzucremen ohne ihr T-Shirt einzusauen und auf einmal Donghae hinter ihr stand.
„Hae!“, beschwerte sie sich und hielt ihre Hand auf ihr Herz.
„Was hast du da?“, fragte er neugierig und hob ihr Shirt hoch.
„Wann hast du das machen lassen?“
„Gestern.“
„Das ist das gleiche was Jaejoong hat.“
„Ja.“
„Wieso hast du dir das tätowieren lassen?“
„Because sometimes I need to remind myself to always keep the faith…“
Donghae kam etwas näher und nahm ihr die Creme ab um das Tattoo einzuschmieren, als er fertig war begann er ihren Hals zu küssen. Sie waren wie zwei Magnete die sich anzogen, egal ob sie sauer auf ihn sein wollte oder verwirrt war, ihr Körper reagierte einfach auf ihn. Mia lehnte sich leicht an ihn und sie schloss die Augen.
„Ich muss mit dir reden“, raunte er ihr ins Ohr und Mia hoffte es würde ein ‚Schatz zieh dich aus, leg dich hin – ich muss mit dir reden‘ werden.
„Nix da, meine Freundin!“
Zack und schon hatte Mia wieder die Handschelle an ihrem Handgelenk.
Nach dem Training fuhren sie in ein kleines Restaurant. Niemand war eingeladen, nur die Leute von Super Junior, Kim und Yun würden kommen und natürlich Mia. Leeteuk war noch bei Sukira, sie hatten überlegt dort einzufallen, aber Leeteuk wollte ja eigentlich gar nicht feiern, deswegen hatte Eunhyuk ihn gefragt, ob er nach der Sendung mit ihm noch etwas essen geht – es war reiner Zufall dass die anderen da auch rumlungerten …
Sungmin packte den Kuchen aus und es stand schon Soju bereit. Die Tür zu dem kleinen Restaurant öffnete sich. Es war ein Reflex dass Mia sich umdrehte.
„Kangin!“
Sie rannte los ohne an Heechul zu denken – zumindest dachte Heechul mit und rannte Mia hinterher. Fröhlich blieb sie stehen und verbeugte sich, doch als sie sich wieder aufrichtete drückte Kangin sie kurz.
„Versuchst du dich doch dem koreanischen Höflichkeitsformen anzupassen“, neckte er sie.
„Vielleicht.“
Kangin hatte ein paar Tage frei von seinem Dienst – so viel zu dem Thema Kangin sah anders aus als vorher, nun hatte Mia den lebenden Beweis. Er war die letzten Tage bei seinen Eltern gewesen und hatte sich wohl auch vorher mal mit Teukie und Heechul getroffen. Morgen früh um 9 Uhr musste er wieder antanzen.
„Und ist es so wie du erwartet hast?“
„Es ist toll. Man lernt Gehorsam, Disziplin, Zusammenhalt der Gruppe und man macht es für eine gute Sache.“
Für Mia hörte sich das an wie die Beschreibung des Idol-Daseins und nicht wie das eines Soldaten.
„Und du? Dein Koreanisch ist wirklich gut geworden und ich habe dich in einigen Magazinen gesehen.“
„Ach na ja, ich will doch nicht dass mir langweilig wird“, sagte sie grinsend.
„Und Donghae?“
„Es läuft gut.“
„Da bin ich froh, sein Geschwärme war ja nicht zum Aushalten gewesen…“
„Mia, zieh dich aus und zieh das an!“
Heechul war vor ihr aufgetaucht und hielt eine riesige, rote Schleife in Händen.
„Was?!“
„Na dann ohne ausziehen … du gönnst Teukie auch gar nichts, was?“