Irgendwann gegen 3 Uhr morgens fielen sie Zuhause ein – und machten erst mal was zu Essen. Nach diesem Tag hatten sie alle irgendwie wieder Hunger bekommen und sie saßen gemütlich in der Küche.
Heute war Mias offizieller Tag ohne Boyfriend, auch wenn Donghae irgendwie überhandgenommen hatte.
„Ich bin wirklich etwas enttäuscht“, sagte Leeteuk irgendwann. Die anderen nickten. Nichts gegen Big Bang aber sie hatten ihr Bestes gegeben und es hatte nicht gereicht. Während die Jungs damit beschäftigt waren das Spiel zu analysieren um festzustellen, welche Fehlentscheidung bei einer richtigen Entscheidung zum Sieg geführt hätte, schlief Mia irgendein ein.
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Als der Wecker klingelte wachte sie in ihrem Bett auf. Sie konnte sich nicht daran erinnern hoch gegangen zu sein, doch neben ihr lag Donghae und er war wahrscheinlich des Rätsels Lösung. Heute war die ‚K Showww‘ in Incheon und man würde sie früh abholen. DBSK traten mit auf, ebenso Big Bang, Z:EA und MBLAQ. Irgendwie hoffte Mia Jihoon nicht zu sehen. Vielleicht war er zu beschäftigt um zu kommen.
Donghae war noch am Schlafen und Mia blieb neben ihm liegen und betrachtete ihn. Sollte er der Mann sein den sie heiraten sollte? Eventuell Morgen? War er der Mann mit dem sie Kinder haben wollte? Mit dem sie ein Haus bauen wollte? Eigentlich schon. All die Zeit wollte sie nicht mit ihm zusammen sein aus Angst verletzt zu werden, aus Angst verlassen zu werden, Angst daran zu zerbrechen wenn ihr so etwas noch einmal passiert. Nun hatte sie die Gelegenheit ihn für immer zu behalten, dieses Herzklopfen nie wieder zu verlieren. Sie würden hübsche Kinder haben …
„Du starrst mich an“, murmelte er ohne die Augen zu öffnen.
„I’m glaring at you“, korrigierte sie ihn.
„It’s creepy.“
„It’s romantic!“, sagte sie lachend und er schlug grinsend die Augen auf.
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„AUFSTEHEN!“, kam es von Heechul der wohl einen Topf und einen Kochlöffel hatte und die Kompanie aufweckte.
„Können wir vielleicht öfters in deiner Wohnung schlafen?“, fragte Donghae und zog sich ein Kissen über den Kopf. Als nächstes wurden sie von einem lauten Klopfen an der Tür erschreckt.
„Mia, kommst du mit joggen?“, rief Siwon. Okay, vorbei mit der Ruhe.
„Aiight, I’m coming!“
Sie gab Donghae einen Kuss.
„Be up when we’re back.“
„Yes Ma’am“, sagte er und murmelte sich noch mal in die Decke ein.
Joggen war toll. Joggen lenkte sie ab. Mia joggte eigentlich nicht, sie rannte.
„Ist alles okay bei dir?“, fragte Siwon der zwar mit ihr mithalten konnte, aber wusste dass es so kein besonders produktives Training war. Mia schaute zu ihm rüber und sagte nichts, sie wusste noch nicht einmal wie sie metaphorisch sagen konnte was los war.
„Du kannst nicht darüber reden?“
„Nein, kann ich nicht“, gab sie zu.
„Aber wenn du reden willst, du weißt, ich bin da.“
„Ich weiß.“
Sie konnte das wirklich mit niemand besprechen, weder mit Leeteuk, noch mit Heechul und erst recht nicht mit Zoey. Falls sie sich dazu entschließen sollte das wirklich zu tun, dann musste es ihr Geheimnis bleiben, bis sie eines Tages offiziell heiraten würden.
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Nach dem Duschen fuhren sie dann los in Richtung Incheon.
„Heute müssen wir besser als Big Bang sein“, sagte Yesung.
„Wir SIND besser als Big Bang – gesangstechnisch. Wir spielen nur schlechter Football als sie … womit ich leben kann“, kommentierte Kyuhyun und spielte nebenbei irgendein Ego-Shooter auf der PSP. Wie sie darauf kam? Durch Kyuhyuns Zuckungen, wenn er einen Gegner nicht erwischt hatte. Sie traute ihm sogar zu die Gesichter seiner Feinde gegen die Big Bang Gesichter ausgetauscht zu haben.
„Hast du gestern mit Zoey gesprochen?“, wollte Mia von Yesung wissen und er verzog das Gesicht.
„Ja, sie hat mich angesprochen.“
„Und was hast du gesagt?“
„Das ich Zeit brauche.“
„Du weißt das ist in drei Tagen?“, fragte die Assistentin vorsichtig.
„Was ist in drei Tagen?“, kam es von Eunhyuk, der skeptisch das Gespräch verfolgt hatte.
„Unser Urlaub.“
„Und es geht darum ob Zoey mitkommen soll?“
„Jup.“
I’m in da-da-danger! Als hätte jemand eine Sirene angemacht, musste plötzlich jeder etwas dazu beitragen. Die eine Hälfte war dafür … okay, Heechul und Kyuhyun waren dafür, allerdings nur wegen dem ‚Unterhaltungs-Faktor‘ der durch Zoeys Anwesenheit steigen würde. Mia war auch dafür. Eunhyuk hatte panische Angst vor Zoey und war dagegen, ebenso Leeteuk. Donghae hielt aus Solidarität zu Mia und bekam sich daraufhin mit Eunhyuk in die Haare.
„Guys, guys – it’s Yesungs decision after all. I said it’s okay to bring the girlfriends, so he’s the one to decide“, meinte Mia bevor die Situation noch mehr eskalierte. Sie hatten genug Platz in dem Haus, Sungmin, Ryeowook, Yoani, Shindong und Nari waren ohnehin nicht dabei.
„Kannst du das nicht für mich entscheiden?“, bat sie Yesung.
„Nein, das ist deine Sache. Hast du mit deinen Eltern wegen Kkoming gesprochen?“
Mia würde das arme Tierchen sicher nicht mit in den Urlaub nehmen. Sie hatten einen langen Flug vor sich und Kkoming war in Seoul bei Weitem besser aufgehoben.
„Ja, ich bringe ihn am Dienstag zu ihnen.“
„Alles klar, und wegen Zoey entscheide dich bis heute Abend.“
„Onul?!“
„Ne, onul“, beharrte sie. Immerhin waren es nur noch drei Tage und so wie Mia Zoey kannte, aß sie jetzt schon vor ihrem Kleiderschrank und überlegte, was sie mitnehmen sollte.
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So früh war noch alles im Aufbau und die Künstler begrüßten sich hinten bei den Umkleiden. Natürlich mussten Big Bang es noch etwas genießen gestern gewonnen zu haben, eines fiel Mia aber sofort auf.
„Wo ist Daesungshi?“, fragte sie Jiyong.
„In … der Kirche.“
„What? Why?“
„Um Vergebung zu finden.“
Mia machte ein abwertendes Geräusch.
„Solang es ihm hilft mit der ganzen Sache fertig zu werden soll es mir recht sein. Ich hätte ihn auch lieber bei uns, doch wenn er noch Zeit braucht, dann braucht er eben noch Zeit“, erklärte Jiyong.
„Alright Gandalf, but it can’t go like this forever.“
„I know, he said he wanted to take off the rest of the year and our manager said it’s okay, so there’s nothing I’m gonna say against it.“
„Alright Gandalf …“
„Stop calling me Gandalf“, sagte Jiyong und hetzte Mia quer durch den Backstagebereich, bis er sie erwischte und anfing durchzukitzeln.
„Gibst du auf?“
„Yes Gandalf“, sagte sie lachend.
„Mia! Hör auf zu spielen! Komm her!“, Kims liebliche Stimme erkannte sie sofort.
„Alright, see you later“; sagte sie zu Jiyong und joggte zur SuJu-Umkleide.
„Ah Mia, such doch bitte die Kostüme und geh sie durch ob nichts fehlt. Noch habe wir Zeit…“
„Okay.“
Sie ging raus in den Vorraum. Dort standen einige Kleiderständer herum und Mia begab sich auf die Suche. DBSK … da, Big Bang … auch da, MBLAQ ….da, Z:EA … da. Wo waren die Super Junior Sachen? Mia ging zu dem einen Lieferanten und fragte ob er noch am Ausladen war, doch er meinte er sei schon fertig und wollte gerade zurück fahren. Hm.
Okay, wenn du ein Kleiderständer wärst … wo würdest du dich verstecken?
Also begab sie sich auf die Suche. Sie schaute zuerst an den offensichtlichen Orten. In den Garderoben zum Beispiel, auch wenn sie vor der MBLAQ Garderobe zögerte. Musste das sein? Mias Entscheidung wurde ihr abgenommen, als Mir die Tür öffnete und fast in Mia rein gerannt wäre.
„Oh, hi Mia, wie geht’s? Wie kann ich dir helfen?“
„Hi, mir geht’s gut … ich suche die Super Junior Klamotten, hat man sie vielleicht hier abgestellt?“
Die Tür ging ganz auf und Mia hob lächelnd die Hand um die anderen zu begrüßen. Thunder ging an den Kleiderständer.
„Nein, das sind unsere.“
„Hmmm … okay, thanks.“
Nachdem sie ihre Runde gedreht hatte, kam sie irgendwann wieder bei den Welpen an.
„Ehm … Kim … sind die Sachen schon aufgetaucht?“
„Was meinst du damit?“
„Sind die Sachen schon hier?“
„Du solltest sie doch suchen.“
„Ja schon, aber ich kann sie nicht finden.“
Der Manager rollte die Augen.
„Mia, find die Sachen! Wenn die Kostüme nicht auftauchen bis heute Abend…“
„Ja, ja, ich weiß. Ich suche noch einmal. In der Zwischenzeit kannst du von Dong Bang Shin Ki nach dem Urlaub erzählen.“
„Was meint sie?“, fragte Leeteuk und Kim schaute Mia hinterher, doch die war schon wieder verschwunden und hinterließ Kim die große Aufgabe der Erklärung.
Sie ging noch einmal alles ab und fand diesen blöden Kleiderständer einfach nicht.
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„Suchst du etwas?“
Jiyong lehnte an der Wand und hatte Eunhyuks Hut in der Hand.
„You!“, sagte Mia und stürmte auf ihn zu. Jiyong stellte sich auf die Zehensitzen und Mia sprang hoch um den Hut zu erwischen.
„Where’s the rest?“, fragte sie ihn und Jiyong setzte sich den Hut auf.
„Dunno…“
„Jiyong …“
„Mia…“, äffte er sie nach, grinste aber.
„Ich bekomm Ärger mit Kim, komm rück die Sachen raus.“
„Toll, wenn du mit deinem Manager drohst muss ich dir die Sachen ja geben…“, sagte er enttäuscht und holt aus irgendeiner Kammer den Klamottenständer vor.
„Thank you“, sagte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
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Mia schob den Ständer in Richtung Garderobe. Es herrschte Totenstille als sie hinein kam.
„Hey guys, look what I’ve found“, sagte sie fröhlich und schaute sich dann fragend um.
„Was?“
„Wir wollen nicht dass du gehst!“, jammerte Leeteuk.
„Aber es ist doch nur ein Monat.“
„Ja, aber wir werden auf Promotion sein, wir brauchen dich“, meinte Donghae.
„Wer soll sich sonst um uns kümmern?“
„Ich habe euch gesagt ihr bekommt einen neuen Assistenten für die Zeit gestellt …“, wand Kime in, leicht genervt.
„Man kann Mia doch nicht so einfach ersetzen!“, sagte Eunhyuk entsetzt.
Bevor die Diskussion weiter gehen konnte wurden sie zur Probe gerufen. Als Kim an der Deutschen vorbei ging funkelte er sie böse an.
„What?! It was about time you tell them!“, meckerte sie. Es war ja nicht ihre Idee gewesen.
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Während die Jungs bei der Probe waren ging Mia zum Catering und suchte Essen für die Jungs aus. Sie machte für jeden eine Portion fertig und achtete darauf dass alles Wichtige enthalten war, Fleisch, Gemüse, Obst, Reis.
„Machst du uns auch Essenspakete fertig wenn du unsere Assistentin bist?“
Die Deutsche drehte sich um und sah Changmin mit Yoochun und die Kantine kommen.
„Soll ich euch etwas zusammenstellen?“
Sie konnte Changmin schlecht widerstehen, er war so niedlich und nett.
„Ja Noona, bitte!“
Okay, er war einfach nur faul und es bot sich ja an. Yoochun gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf, was Mia nicht sah.
Nachdem sie fünf weitere Essenspakete fertig hatte half sie den beiden das Essen in die Garderobe zu tragen.
„Willst du nichts essen?“, fragte sie Jaejoong.
„Ich esse später“, antwortete sie ihm. Zuerst wollte sie die Welpen versorgen und dann würde sie selbst etwas essen. Sie konnte auch nicht lange bei DBSK bleiben. Sie ging zurück und holt das Essen ab, brachte es in die Garderobe und bereitete alles für die Stylisten vor.
„Ah Mia, super, du hast alles vorbereitet?“
Mia zuckte fast zusammen als Kim in die Garderobe kam, doch sein Ärger schien verflogen zu sein.
„Du kannst jetzt gehen, M81 warten auf dich, ich habe ihnen gesagt dass sie ein Tanztraining mit dir machen sollen.“
Aha. Wieso wurde ihr Schedule immer über den Haufen geworfen?
„Jetzt?“
„Ja, jetzt.“
„Mit welchem Auto?“
„Nehm meins, ich fahre später mit dem Bus mit. Stell es nur im Dorm in die Tiefgarage.“
Der Manager warf ihr seinen Autoschlüssel zu und Mia fing ihn auf. Okay.
Sie hatte noch nicht einmal Zeit sich von den anderen zu verabschieden und ging zu dem Parkplatz. Wieso durfte sie nie bei großen Konzerten dabei sein? Nicht dass sie es nicht genoss mal wieder etwas Zeit mit den Bambis zu verbringen, trotzdem kam sie sich irgendwie ausgestoßen vor.
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„Mia!“
Shincho stürmte auf sie zu und drückte sie.
„Ist das Mia?“, fragte Jaeyoung.
„Ich weiß nicht, hatte sie nicht hellere Haare?“, meinte Jaesun.
„Keine Ahnung, es ist schon so lange her….“
Mia zog beiden an den Ohren.
„Erinnert ihr euch jetzt?“
„Ja, ja, jetzt wird es klarer“, sagte Jaeyoung mit verzogenem Gesicht.
„Was macht deine Wunde?“
Tyler deutete auf ihren Rücken, da wo der Schrank in Japan sie getroffen hatte.
„Ehm, die Fäden sind draußen, es tut noch etwas weh…“
Die Frau hob ihr Shirt und die Jungs sahen nicht glücklich aus. Es war eine ganz schön große Narbe zurück geblieben, was teilweise auch daran lag das Mia sich ja nicht schonte und weiter trainiert hatte – was dazu führte das die Narbe breiter geworden war als es vielleicht nötig gewesen wäre. Nun war es ohnehin zu spät.
Zumindest eine gute Sache hatte es, dass sie nicht in Incheon geblieben war: Sie hatte Jihoon nicht gesehen! Ja okay, sie wusste ja gar nicht ob er kommen würde, aber die Chance im Tanzstudio von SM auf ihn zu stoßen war doch schwinden gering.
Bevor sie anfingen zu tanzen ging Mia mit ihnen unten am Hangang joggen. Es regnete – natürlich, was auch sonst – aber es war nicht so ein penetranter Regen wie sonst.
„Mia! Können wir zurück? Ich schmelze weg!“, beschwerte sich Jaeyoung.
„No you’re not. Your body basics are carbon and hydrogen – you won’t melt.“
Dongmin lachte leise, Jaeyoung wollte sich mit strafendem Blick zu ihm umdrehen, stolperte und fiel der Nase lang hin. Auch wenn es lustig war eilten natürlich alle hin um zu gucken, dass sich das Bambi nichts getan hatte. Sein Kinn war etwas aufgescheuert und er klagte über Kopfschmerzen, ergo: Mia verschonte ihm im Tanztraining. Die anderen nicht …
Vier Stunden lang brachte sie ihnen Tänze bei, Digital Bounce, Bonamana und Danger. Sie lernten schnell und sie fand es angenehm mit ihnen zu arbeiten. Wahrscheinlich waren sie in den letzten Jahren schon so gequält worden dass es ihnen nichts mehr ausmachte Tänze schnell zu lernen.
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Die Deutsche schickte alle unter die Dusche.
„Habt ihr Hunger?“
Welche Frage! Natürlich hatten sie Hunger. So ging sie mit den Bambis etwas Essen. Es war inzwischen fast 20 Uhr, die Show in Incheon hatte schon längst angefangen. So saß sie mit ihren Bambis um einen Tisch und bestellte Bulgogi.
„Bulgogi, wirklich?“, fragte Jino begeistert.
„Ja, ich bezahle auch“, erklärte sie ihm und die Freude bei den Jüngeren wurde noch größer.
„Wenn wir bald berühmt sind, dann laden wir dich auch zum Essen ein“, versprach Dongmin. Es war noch ein weiter Weg bis zum Ruhm, doch sie waren zäh und Mia glaubte an sie.
„Oh Mia, bei uns in der Schule lernen wir nun Deutsch!“, erzählte Shincho. Jede Schule bot verschiedene Fremdsprachen an. Englisch und Chinesisch bot so ziemlich jede Schule an, auch wenn man Chinesisch wohl irgendwann abwählen konnte. Darüber hinaus konnte man noch eine weitere Fremdsprache wählen, in manchen Schulen war es Japanisch, in anderen Französisch und ja, es wurde auch Deutsch angeboten. Ihre Freundin Hanyin hatte Deutsch studiert. Mia hatte sie irgendwann gefragt wie sie auf Deutsch gekommen war und sie erzählte ihr, dass sie damals als Fremdsprache wählen konnte und Deutsch hatte ihr besser gefallen als Englisch.
„Sag mal was“, sagte sie und der junge Sänger grübelte.
„Guten Tag“, begann er.
„Guten Tag“, erwiderte Mia.
„Ich heißen Shincho.
„Ich heiße Shincho – ohne N.“
„Ich heiße Shincho. Ich wohne in Seoul. Ich bin … sieben zehn … Jahre alt.“
„Siebzehn“, korrigierte Mia, grinste aber.
„Wie geht es Ihnen?“
„Mir geht es gut, wie geht es Ihnen?“, antwortete sie langsam.
„Ehm … gut.“
Fröhlich grinste sie, yeah ein Deutsch-Koreanisches Bambi – niedlich.
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Sie ließen es sich schmecken und plauderten viel. Dongmin hatte wohl gerade Probleme mit seiner Freundin und Mia spielte gerne die Hobbypsychologin – seit sie für Super Junior arbeitete schien das ja fast ihre Hauptbeschäftigung zu sein. Als Shincho dann aber anfing zu gähnen bezahlte Mia die Rechnung und schickte die Bambis nach Hause – immerhin war Morgen Montag und sie mussten früh raus.
Mia fuhr auch nach Hause und wie erwartet war noch keiner da. Kims Auto hatte sie unten geparkt, seinen Schlüssel legte sie in die Küche und sie ging hoch in ihr Zimmer um etwas fern zu sehen. Da fiel ihr zum ersten Mal etwas auf: Sie hatte Deutsches Fernsehen. Verwundert setzte sie sich auf, na nu, seit wann war das denn? Wie lange hatte sie eigentlich kein Fernsehen mehr geguckt? Sie zeppte sich durch die Kanäle, alles Wichtige war da und sie blieb auf Phoenix hängen. In Deutschland war es erst Mittag und es lief irgendeine Reportage über Bohrinselmitarbeiter.
„Na, was machst du?“
So eine Stunde später streckte Donghae den Kopf in ihr Zimmer.
„Ich hab deutsches Fernsehen!“
„Ich weiß – wusstest du das noch nicht?“, fragte er überrascht, es war schon fast zwei Monate her seit sie es installiert hatten.
„Ich habe ewig kein Fernsehen mehr geguckt.“
„Oh … ja, wir haben dir das gemacht, damit du ab und zu mal deutsches Fernsehen gucken kannst.“
„That‘s really sweet.“
Und das war es. Manchmal überraschten die Welpen sie doch auf‘s Neue.
„Hast du eine Minute?“
„Klar.“
Sie schaltete den Fernseher aus.
„Nein, nicht hier.“
Donghae streckte die Hand nach ihr aus und Mia stand auf. Unten waren die meisten noch wach und tummelten sich im Wohnzimmer, doch Donghae führte sie raus aus der Wohnung, in den Fahrstuhl. Fragend schaute sie zu ihm, doch anstatt das Erdgeschoss oder die Garage anzuwählen, fuhren sie ganz nach oben. Sie gingen den Flur entlang bis Donghae eine Tür öffnete hinter der sich eine Treppe verbarg die sie auf‘s Dach des Hochhauses führte.
„Are we supposed to be here?“
Die Deutsche wusste dass es hier oben einen Helikopterlandeplatz gab, bezweifelte aber das hier jeder rumwuseln sollte.
„Sie haben nicht abgeschlossen“, stellte er fest und zuckte die Schultern. Der junge Sänger nahm ihre Hand und führte sie etwas näher zum Rand. Der Ausblick war beeindruckend. Wie kann man etwas Unbeschreibliches beschreiben? Seoul. Diese Stadt. Nie am Ruhen, immer am pulsieren, weitläufig, atemberaubend und niemals gleich.
Sie starrte noch rüber zum Hangang, als Donghae vor ihr auf die Knie ging. Verwundert schaute sie runter bevor sie merkte was das werden würde.
„Ich habe nachgedacht. Ich weiß du hast Angst und Zweifel und du nimmst meinen Antrag nicht ernst weil du denkst ich sage es nur so daher. Ich habe wohl vergessen er richtig zu machen …“
Er holte ein Armband aus seiner Jackentasche.
„Mia Raven Martin, würdest du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?“
Sie verstand was er sagte, aber nicht auf Koreanisch, sondern auf Deutsch. Sie starrte ihn einfach an.
„Was sagst du? Willst du Frau Lee werden?“
An ihrem Gesichtsausdruck änderte sich nicht.
„Er kann kein Deutsch, das sind ein paar Sätze die er gelernt hat“, sagte Mia zu sich selbst um sich zu beruhigen.
„Dog, er spricht Deutsch. Noch nicht sehr gut, dog ich lerne seit neun Monate zwei oder dreimal in der Woche.“
Er hatte diesen niedlichen Akzent, doch Mia war situationsüberfordert. Langsam stand Donghae auf.
„Ich wollte es dir noch nicht sagen. Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, habe ich angefangen Deutsch zu lernen. Die anderen sagen ich lerne Sprachen nicht so gut, aber auch nur weil ich noch nie so viel Interesse für eine Sprache hatte. Ich will dir zeigen dass ich dich liebe, ich meine es ernst. Lass uns Morgen heiraten, lass mich dich lieben bis ans Ende aller Tage, lass mich die Schulter sein, an die du dich lehnst. Ich bin nicht perfekt, aber ich werde versuchen dir ein guter Mann zu sein. Wo du bist werde ich sein, denn dir gehört mein Herz seit dem ersten Tag.“
Mia schaute ihn an und weinte einfach nur. Donghae zog sie in seine Arme.
„Die ganze Welt wird uns gehören, dir und mir und ich verspreche dir, wenn wir offiziell heiraten fliegen wir in den Urlaub, ans Ende der Welt…“
Sie hielt sich an ihm fest, wie könnte sie ihn jemals gehen lassen? Ihre Lippen schlossen sich und Donghae schmeckte ihre Tränen.
„Was sagst du?“, fragte er auf Deutsch und grinste.
„Ja, Lee Donghae, ja, ich werde dich heiraten.“