Obwohl der Tag so früh für alle anfing, waren sie gut gelaunt. Heute würden sie Wale sehen. Mia hatte versucht ihnen zu erklären, dass es dafür nie eine Garantie gab und dass es auch sein konnte, dass sie keine zu Gesicht bekamen. Da die Jungs das aber konstruktiv ignorieren, widersprach Mia ihnen irgendwann nicht mehr. Da sie den halben Tag auf einem Boot sein würden und eventuell auch nass werden konnten, hatte sie sich einen warmen Pulli eingepackt und trug eine Jeans. Auf dem Boot würde es Regencapes geben.
Mia saß mit einem Kakao in der Hand auf der Terrasse und rauchte eine Zigarette, als etwas sehr merkwürdiges passierte. Henry lief an Mia vorbei, er kam irgendwo aus dem Wald – das war noch nicht mal so merkwürdig. Doch die Tatsache dass er irgendeinen ellenlangen Bambusstock über der Schulter trug verwunderte Mia dann doch.
„What’cha planing?“
Henry kam auf sie zu.
„That’s a harpun – tonight we’ll be eating whale-meat! I only need a rope and something sharp for the peak.“
„Let me see that.“
Nichts Böses ahnend gab Henry ihr den Bambusstock und bekam ihn um den Kopf gezogen.
„Whales are under protection you asshead!“
Henry kauerte auf dem Boden und traute sich kaum aufzugucken, doch Mia war schon ins Haus gestapft.
„Au“, sagte er wehleidig.
„Du kennst sie immer noch nicht sehr gut. Du musst jederzeit auf alles gefasst sein.“
„Ich dachte dass müsste man bei deiner Freundin“, erwiderte Henry Yesung und rappelte sich auf.
„Die eine schließt die andere nicht aus, sei bei beiden immer auf alles vorbereitet.“
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Als sie zum Bus gingen lief Mia neben Henry, der auf einmal einem Meter weit weg sprang.
„Oh come on! It’s your own fault, just because you look cute you’re not supposed to kill whales.“
„Ich glaube ohnehin das Henry nicht dazu im Stande wäre. Bevor er einen Wal erlegt hat der Wal eher ihn gefressen“, wand Heechul ein und hatte damit wahrscheinlich gar nicht so unrecht.
Und so fuhren sie wieder nach Praia de Forte. Sie hatten Badesachen dabei, denn heute Nachmittag könnten sie auch hier an den Strand gehen.
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Sie verbrachten einen tollen Vormittag auf See und sahen neben einigen kleinen Walen auch Buckelwale. Der eine Mann erklärte das im Moment die Zeit war, in der die Buckelwale an die Strände von Bahia kamen um ihre Kinder zur Welt zu bringen. Stellt euch mal vor ihr habt abends einen im Tee und schlaft am Strand ein und wacht neben einem Wal auf der gerade Atemübungen macht weil er mitten in den Wehen liegt – also man kann auch netter aufwachen.
Jedenfalls war es ein riesiges Erlebnis Buckelwale zu sehen, denn sie waren einfach riesengroß. Ihr Boot hatte eine Länge von ungefähr 6 Metern und einmal kamen sie sehr nach an einen Wal heran und er war mindestens doppelt so lange gewesen. Sie schwankten also in einer Mischung aus Neugier und Respekt, denn mit so einem Tier wollte sich keiner anlegen. Ebenfalls war es gut gewesen dass sie Regencapes bekommen hatten, denn die Wale pusteten schon gerne mal aus und nässten dabei alles in ihrer Umgebung ein – dem Meer machte das ja nichts aus, der Touristengruppe teilweise schon. Zoey hatte sich schon auf das Sonnendeck verzogen um etwas durch das Dach geschützt zu sein und Mia versuchte immer nur ihre Kamera außer Reichweite zu bringen.
Um 14 Uhr waren sie wieder an Land – bei manchen war das auch besser, zumindest Yesung sah nicht aus wie der geborene Seemann.
Mitten in Praia de Forte, in der Nähe der Schildkrötenfarm, gab es einen Strandabschnitt, umgeben von kleinen Restaurants und Bars. Die Gruppe beschloss erst mal hier zu bleiben anstatt zurück zum Hotel zu fahren und machte sich am Strand breit.
„Wollen wir etwas spazieren gehen?“, fragte Donghae Mia und reichte ihr die Hand. Gemeinsam schlenderten sie an dem Strand entlang, der eine Weile durch das Städtchen führte.
„Es ist wirklich schön hier. Stell dir mal vor du hast hier ein Haus und wachst morgens auf, hast Palmen und diesen Ausblick…“, schwärmte Donghae.
„Das letzte Mal als ich hier war habe ich mir mal die Mietpreise angeschaut“, gab Mia grinsend zu.
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Sie gingen eine Weile spazieren, holten sich etwas zu trinken und zu Essen und setzten sich auf die Terrasse des kleinen Restaurants. Mia mochte diese Zweisamkeit.
„Liebes, ich werde in den nächsten Tagen etwas männlicher sein“, eröffnete Donghae.
„Wer hat gesagt dass du nicht männlich bist?“
„Nein, das nicht, aber die anderen sagen ich bin zu romantisch und zu nett zu dir und deswegen müssen sie auch romantisch und nett sein und ehrlich, ich bekomme langsam Angst vor Heechul.“
Mia rollte nur die Augen. Also Leeteuk war eigentlich auch sehr aufmerksam und Lily war nicht seine richtige Freundin, oder doch? Wie standen die beiden zueinander? Zumindest hielten sie nicht Händchen und rückten sich nicht zu sehr auf die Pelle, doch sie verstanden sich, soviel war klar.
„Let me handle Heechul, just stay the way you are.“
Er war perfekt, lustig, frech, sexy und einfühlsam. Er war ihr fehlendes Puzzleteil.
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„9923“, sagte Jaejoong als er den Code zu Mias Wohnung eintippte. Ein Geräusch verriet ihm dass das Schloss sich geöffnet hatte und er stellte zwei Koffer in den Flur.
„Denkst du das ist okay mit Mia?“
Junsu schaute sich skeptisch um.
„Ach, die ist im Urlaub und bis mein Wasserschaden behoben ist dauert es nicht lange, sie wird gar nicht mitkriegen dass ich hier war.“
Gerade als Jaejoong das sagte drehte er sich zu Junsu um und schmiss dabei eine Vase von dem Sideboard.
„Okay, merk dir wie die ausgesehen hat, wir müssen exakt die gleiche kaufen“, meinte Jaejoong und Junsu fuhr sich über die Stirn.
DBSK waren heute erst aus Japan zurück gekommen und Jaejoong hatte seine neue ‚Unterwasserwohnung‘ vorgefunden. Die letzten Tage hatte es in Seoul ziemlich geregnet und in Jaejoongs Wohnzimmer war das Wasser reingelaufen durch einen Riss in der Decke. Nun musste komplett der Boden neu verlegt werden und die meisten Möbel mussten auch ausgetauscht werden. Er hätte ja zu einem der anderen ziehen können oder in ein Hotel, doch irgendwie war das hier ja schon noch seine Wohnung und wie gesagt, Mia war im Urlaub und würde es nie erfahren – wenn sie denn noch mal die gleiche Vase finden würden.
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In Brasilien lagen die Super Junior Mitglieder am Strand und genossen la dolce vita.
„Ich hätte nie gedacht noch mal an so einen Punkt der Entspannung zu gelangen“, stellte Leeteuk fest.
„Stimmt, kein Schedule, kein Handy, keine Proben, Radiosendungen, Fernsehsendungen, Fotoshootings, Interviews, Studioaufnahmen, Proben … sieht so das Leben normaler Menschen aus?“, wunderte sich Eunhyuk.
„Nein, so sieht das Leben von Menschen aus die nicht mehr arbeiten müssen“, erklärte Heechul und setzte sich auf.
„Mir ist langweilig, kommt wir mieten uns eine Banane.“
Heechul deutete auf den Stand bei dem man Bananenboote, Jet Skis und Tretboote leihen konnte. Die Mädels schauten unbegeistert, die Vorstellung in das kalte Wasser zu fallen wo sie doch gerade die Sonne so genossen gefiel ihnen nicht. Doch dann überredete Donghae Mia und sie überredete dann irgendwie die anderen Mädels und da es nicht ohne Herausforderung ging, teilten sie sich in zwei Teams auf und mieteten zwei Bananen. Das Team welches als Erstes gänzlich von der Banane gefegt war, müsste zu Subways und Essen holen.
In Team 1 waren Donghae, Mia, Leeteuk, Lily, Eunhyuk und Henry. In Team 2 Heechul, Miyon, Hangeng, Zoey, Yesung, Siwon und Kyuhyun.
Es war ein verbitterter Kampf und alle Mittel waren erlaubt. Wenn sich die Boote zu nahe kamen, dann schmissen sie sich gegenseitig runter. Einmal wollte Henry Siwon runterwerfen, doch der hielt sich an Henry fest und als die Boote wieder drehten, wurde der Abstand zwischen den beiden immer größer und größer und am Ende fielen beide ins Wasser.
Der letzte Mann on board war Eunhyuk und so schleppten sie sich völlig erschöpft zum Strand – nicht ohne ihre Bestellung vorher dem Verliererteam aufzuschreiben:
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1x Turkey & Ham
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Ohne Gurken, extra Tomaten, extra Zwiebel, keine rote Paprika
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Mit Honey Oat, Footlong
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Getoastet, extra Käse
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Asiago Caesar
1x Chicken Fajita
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Extra viele Toamten, keine Paprika, ohne Zwiebel
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Mit Sesambrot, Footlong
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Getoastet, extra Käse, extra Hühnchen
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BBQ Sauce
1x Chicken Teriyaki
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Mit Gewürzgurken, ohne Zwiebel, mit Oliven und viel Tomaten
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Mit Sesam, Footlong
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Getoastet
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Hot Sauce
2xTurkey
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Einmal ohne Zwiebel, ohne Gurken, mit viel Paprika und Oliven
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Einmal Ohne Paprika, mit viel Gurken, ohne Zwiebel
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Einmal Italian White, einmal als Wrap, beide Footlong
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Einmal extra Käse, einmal extra Käse und getoastet
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Beie mit Hot Sauce
1x Turkey, Ham & Bacon Melt
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Ohne Gurken
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Mit Italian White, Footlong
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Extra Fleisch
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Chipotel Southwestern
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Man stelle sich nun das alles auf Hanguel vor und einem Siwon, der kurz vor’m Weinen stand weil er keine Ahnung hatte wie er das alles einem brasilianischen Subwaysverkäufer klar machen sollte.
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Nachdem die Verlierergruppe dann doch eine Stunde weg war, setzte Mia sich auf.
„Hmm … do you think something happened?“
Der Subways war vielleicht 10 Minuten Fußweg vom Strand entfernt, gut, sie hatten 13 Sandwiches zu machen – das Verliererteam hatte ja auch Hunger.
„Ach, was soll schon passiert sein? Ist ja nicht so als würde die brasilianische Mafia sie entführt haben … warte, das kann nicht passieren oder?“, erschrocken schaute Donghae zu Mia die nur mit den Augen rollte.
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Das Verliererteam war erst mal gemütlich etwas trinken gegangen, sollten die anderen etwas schmoren.
„War eigentlich klar gewesen das Eunhyuk auf einer Banane unschlagbar ist – wer hat eigentlich die Teams zusammengestellt?“, beschwerte sich Heechul.
„Also du kannst dich ja mal gar nicht beschweren, sei froh was wir überhaupt Invaliden aufgenommen haben“, erwiderte Kyuhyun.
Nach 1,5 Stunden kamen sie vollgepackt mit zig Tüten zurück an den Strand. Das Gewinnerteam war halb am Verhungern, doch sie dachten ja, dass die anderen die ganze Zeit dafür geopfert hatten ihnen das richtige Essen zu holen und waren deswegen immer noch dankbar. Es stimmt auch alles irgendwie und so stürzten sich alle auf’s Essen.
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Sie verbrachten den Tag am Strand, gingen schwimmen und bummeln. Mia hatte es sich irgendwann zur Aufgabe gemacht Siwon im Sand einzugraben und hatte deutlich Spaß dabei ihm Sand-Brüste an zu montieren und die anderen schossen davon Bilder. Siwon selbst bekam das gar nicht mit, da er eingeschlafen war. Donghae verzierte Siwons neue Brüste dann noch jeweils mit einer Kirche aus einem Drink und die beiden saßen kichernd neben ihm.
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So viel dafür, so viel dagegen. Sie hatte hier keine Freunde, sie kannte sich in dieser Welt nicht aus und wusste nichts über Magie, sie würde ihre ganzen Sachen vermissen und welche Aussichten hatte sie schon in dieser Welt? Sie würde sich schlecht mit dem Abschluss in Hogwarts an einer normalen Universität bewerben können und was war mit ihren Eltern? Sie mussten davon erfahren, durften sie davon erfahren? In Jades Kopf drehte sich alles, doch der Professor blieb geduldig.
„Ich würde gerne hier bleiben“, sagte sie schließlich und das Gesicht von Professor Bettings hellte sich noch weiter auf.
„Großartig!“
„Aber .. aber … ich …“, Jade suchte nach Worten, „ich weiß nicht ob meine Großmutter auch diese Schule bezahlen kann….“, wie sollte sie denn auch ihrer Großmutter verklickern, dass sie jetzt auf eine Schule für Hexerei und Zauberei ginge?
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„Um die Finanzen musst du dir keine Sorgen machen.“
Eine neue Stimme war zu hören und Jade schreckte zusammen. Als sie sich umdrehte blickte sie zu einem Mann, Mitte dreißig, mit dunklen Haaren und grünen Augen. Sie kannte ihn nicht, hatte ihn auch nicht an den Lehrertisch gesehen und was wusste er über ihre Finanzen?
„Jade, das ist Mr Harry Potter. Er ist Chef der Auroren, sie sind für die Sicherheit unserer Gesellschaft zuständig. Die Auroren sind sozusagen unsere Geheimagenten, du kannst dir sicherlich vorstellen, dass es in unserer Welt mehr Bedrohungen als Krieg und Bomben geben kann.“
Jade blickte zwischen Mr Potter und Professor Bettings hin und her.
„Ich bin eine Bedrohung für die Sicherheit?!“, fragte sie entsetzt und die beiden Herren lachten.
„Nein, Mr Potter stand der Familie der Blacks sehr nahe und als du aufgetaucht bist haben wir ihn informiert. Er wird heute mit dir nach London gehen, in die Winkelgasse, dort wirst du alles bekommen was du für den Unterricht brauchen wirst.“
Nach London? Das war doch viel zu weit? Wie sollten sie das heute schaffen.
„Ich erkläre dir später alles“, meinte Mr Potter und Jade beschloss sich zu fügen.
„Gut, dann los mit euch.“
Professor Bettings stand auf und ging zu dem Kamin hinüber, mit einem Wink seines Zauberstabs entfachte ein Feuer in dem Kamin, er griff in einen Beutel und warf etwas sandähnliches in die Flammen, die daraufhin begannen grün zu leuchten. Mr Potter stellte sich vor den Kamin und schaute zu Jade.
„Wir werden das Flohnetzwerk benutzen, es ist ganz einfach, du stellst dich in den Kamin und sagst deutlich wohin du willst, in unserem Fall ‚Winkelgasse’, und schon tauchst du in einem anderen Kamin auf. Wie telefonieren …“
Der fremde Mann lächelte ein wenig und Jade fragte sich ob das wirklich sein Ernst war.
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Hat der grad wirklich gesagt dass ich mich in einen BRENNENDEN Kamin stellen soll?! Und das dass ist wie TELEFONIEREN?! Also ich weiß nicht, ich empfinde telefonieren nicht als das Fegefeuer…..
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Sie rührte sich keinen Meter und blickte skeptisch in die Flammen.
„Jade, ich verspreche dir, es ist nicht heiß, dass ist ein magisches Feuer, wichtig ist nur dass du deutlich sprichst, sonst kommst du vielleicht woanders heraus …damit kenne ich mich aus …“, meinte Mr Potter, bei der Erinnerung an seinen ersten Versuch konnte er sich noch all zu gut erinnern.
Na gut, was konnte denn sonst noch passieren? Ein Gang durch das Feuer würde sie jetzt auch nicht mehr umbringen. Sie beobachtete Mr Potter wie er in das Feuer ging und „Winkelgasse“ sagte, dann flammte das Feuer auf und er war verschwunden. Jades Augenbrauen zogen sich zusammen, und das sollte wirklich funktionieren? Professor Bettings nickte ihr aufmunternd zu und langsam, ganz langsam und sehr skeptisch, ging sie auf das Feuer zu. Und tatsächlich, es war nicht heiß, nur angenehm warm. Sie atmete noch einmal tief durch, schon wieder schlug ihr Herz bis zum Hals und Jade fragte sich ob sie sich jemals wirklich daran gewöhnen würde, an all das.
„Winkelgasse!“
Sie versuchte ihre Stimme normal zu halten und deutlich, allein schon aus Angst weil sie nicht wusste wo sie sonst heraus kommen würde und DAS machte ihr noch mehr Angst als die Vorstellung durch einen Feuerfahrstuhl zu gehen.
Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen war sie von den Flammen umgeben und das Arbeitszimmer des Professors verschwand vor ihren Augen. Das nächste was sie wahr nahm war die Landung. Staub wirbelte auf und Jade hustete. Eine Hand griff nach ihren Arm und zog sie aus dem Kamin. Harry klopfte ihr vorsichtig auf den Rücken.
„Als ich dass das erste Mal gemacht habe, dachte ich es ist die schlimmste Art zum Reisen, immerhin bist du an der richtigen Stelle raus gekommen.“
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Jade brauchte noch ein paar Momente bis sie sich wieder gefangen hat und erst dann konnte sie ihre neue Umgebung wahrnehmen. Sie standen in einer Kneipe und die Gäste waren eindeutig Zauberer, die Kleidung verriet sie.
„Das ist der „Tropfende Kessel““, erklärte Harry kurz, er wollte ihr Zeit lassen die Eindrücke aufzunehmen und vor allem zu verarbeiten.
Er konnte Jade gut verstehen, er hatte bis zu seinem 11. Geburtstag auch nichts von dieser Welt gewusst, auch für ihn war es alles neu gewesen, ungewohnt, er verstand wie verrückt das alles scheinen musste.
„Komm, wir trinken erst mal etwas und dann erzähle ich dir ein wenig über deine Familie.“
Gemeinsam mit Jade suchte er einen Tisch, etwas versteckt, die Wirtin kam schon mit zwei Flaschen auf sie zu und stellte sie ihnen hin.
„Hallo Harry, hallo Jade, Neville hat mir schon von dir erzählt, ich freue mich dass du hier bist“, sagte die Wirtin und Jade schaute ziemlich verwirrt drein, als die Frau den Tisch verließ.
„Das ist Hannah Longbottom, Professor Longbottoms Frau.“
Selbst für Harry war es merkwürdig „Professor Longbottom“ zu sagen, immerhin sprachen sie hier von Neville! Als er ihren skeptischen Blick von Hannah zu den beiden Flaschen wandern sah, erklärte er grinsend:
„Das ist Butterbier. Frag nicht, probier einfach.“ Manchen Dingen in der magischen Welt musste man einfach eine Chance geben. Jade nahm die Flasche und roch zuerst daran, dann nahm sie einen kleinen Schluck.
„Hmmm…lecker!“
Harry lachte und nickte.
Wie sollte er anfangen? Was sollte dieses Mädchen von Sirius und ihm verstehen? Von dem Kampf, den sie gemeinsam durch gestanden haben und wo sollte er anfangen?
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„Sirius Black war mein Patenonkel“, begann er und fand den Anfang gar nicht so schlecht.
„Die Blacks waren eine sehr … traditionsreiche Familie und nicht bei allen beliebt. Blacks waren dafür bekannt nach Slytherin zu gehen und Muggel zu hassen, sie wollten dass das Blut rein bleibt. Sirius war anders, er kam nach Gryffindor und war der beste Freund meines Vaters. Sie starben beide im Krieg, zuerst mein Vater, Sirius wollte seinen Tod rächen und verbrachte einige Jahre in Azkaban, dass Zauberergefängnis. Später starb er im Kampf. Ich verdanke ihm mein Leben, er hat mich mehr als nur einmal gerettet, ohne ihn würde ich heute hier nicht sitzen können. Ich weiß dass du keinen Bezug zu diesem Teil deiner Familie hast, ich finde aber dennoch, dass du davon wissen solltest, Sirius war großartig und er würde sich sehr freuen, wenn jemand in seine Fußstapfen tritt.“
Harry lächelte, trotz der alten Erinnerung. Wenn er die Geschichte komplett erzählen würde, würden sie hier in zwei Wochen noch sitzen, es war nur ein kleiner Auszug von dem was passiert ist.
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„Aber am Ende haben die Guten gewonnen, richtig?“, fragte Jade und starrte auf die Flasche ihres Butterbiers. Harry legte den Kopf zur Seite und betrachtete das Mädchen mit einem Lächeln.
„Ja, haben wir …“
„Dann ist er wenigstens im Kampf für die richtige Sache gestorben ….“
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Mia stopfte die restlichen Seiten zurück in ihre Tasche, als der Bus wieder beim Breezes Hotel anhielt. Alle waren sich einig dass sie erst mal duschen wollten, bevor sie zum Abendessen gingen, denn irgendwie hatten sie heute alle viel Sand abbekommen und Henry puhlte die ganze Zeit mit seinem Finger im Ohr rum, weil er – wie auch immer er das geschafft hatte – Sand da rein bekommen hatte.
Donghae und Mia verschwanden in ihrem Zimmer und die Deutsche begann sich auszuziehen. Ihr Mann tat es ihr gleich. Sie wunderte sich schon nicht mehr darüber, es war fast normal geworden, dass sie zusammen duschen gingen, doch diesmal ging es nicht nur ums Duschen. Donghae begann sie zu küssen und obwohl das Wasser heiß war, bekam sie eine Gänsehaut. Er drückte sie gegen die Wand und hob ihr eines Bein hoch.
„We can’t … the others …“
„Just try to be … not so loud….“, sagte er grinsend und die anderen mussten das Gefühl haben, dass sie beiden sehr intensiv am Duschen waren.
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„Ich finde es deprimierend dass Donghae der einzige zu sein scheint der zum Schuss kommt. Da sind wir in Brasilien, alles ist romantisch und ich hab meine Schulter zerstört und Jungsu weiß nicht was er mit seinen Gefühlen anfangen soll.“
Heechul hatte den Kopf in den Nacken gelegt und starrte an die Decke. Die Mädels waren am Strand spazieren gegangen, während sich die Männer wichtigeren Dingen hingaben, zum Beispiel ihr Leid beklagen.
„Ich weiß nicht nicht was ich mit meinen Gefühlen anfangen soll, ich lass sich die Sache nur langsam entwickeln“, verteidigte sich Leeteuk.
„Meint ihr die haben gerade …?“
Henrys Blick ging nach oben, denn Mia und Donghae waren verdächtig lange am Duschen. Siwon machte ein entsetztes Gesicht.
„Niemals! Sie sind nur duschen!“
Und ein Gelächter brach aus.
„So lange?“, meinte Heechul.
„Na ja, sie sind zwei Leute, das wäre jetzt für jeden eine halbe Stunde.“
„Erstens war das Wasser nie aus gewesen, also würde immer noch eine Person darunter stehen – denn du gehst ja nicht davon aus dass sie zusammen duschen gehen.“
Heechul war gerade dabei Siwons Weltbild einen kräftigen Tritt in den Hintern zu geben.
„Meinetwegen gehen sie zusammen duschen, aber ich denke nicht dass sie das tun, was ihr denkt. Vielleicht sind sie eingeschlafen, ich gehe jetzt hoch und schaue nach den beiden!“
„Nein!“
Als Siwon aufstand, waren Henry und Leeteuk gleich mit aufgesprungen.
„Siwon, ich weiß du bist ein guter Christ, aber du musst verstehen dass die beiden frisch verliebt sind und man da ‚so‘ Sachen gerne macht“, erklärte Leeteuk und es war verwunderlich dass er Mia noch keinen Keuschheitsgürtel angelegt hatte.
Langsam setzte Siwon sich wieder hin.
„Sag was du willst, Donghae ist aufrichtig, er geht mit solchen Dingen nicht so leichtfertig um.“
„Ach Mia hat so ein Stäbchen, was soll’s“, meinte Henry und bekam von Eunhyuk ein Kissen über den Kopf gezogen.
„Hyung!“, beschwerte sich Henry.
„Ach, du hast da oben eh so wenig drin, also was soll’s!“, blaffte Eunhyuk zurück und Heechul fing an sich scheckig zu lachen.
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Später an diesem Abend kam Siwon irgendwann zu Donghae und fragte ihn ob er mal ein paar Minuten hätte. Donghae dachte an nichts Schlimmes und er ging mit seinem Bandkollegen ein Stück durch die Hotelanlage.
„Du und Mia … das ist ziemlich ernst oder?“, fragte Siwon.
„Ich habe mir für diese Frau mein Ohr durchstechen lassen – ich würde sagen es ist ziemlich ernst.“
Siwon grinste, ja, dass Donghae sich das Ohr piercen lässt war schon was gewesen.
„Du weißt doch noch in der einen Bibelstunde, als wir es von der Reinheit einer Beziehung hatte und dass man sich den Sünden nicht hingeben darf, wenn man eine gut funktionierende Beziehung führen möchte?“
„Wir reden gerade nicht über Sex?“, fragte Donghae ungläubig.
„Doch, wir reden über Sex.“
„Siwonie, du musst dir keine Sorgen machen. Gott und ich sind uns einig.“
„Du weißt ich mag es nicht, wenn man das sagt. Ich weiß das in unserer heutigen Gesellschaft das alles normal geworden ist, Sex vor der Ehe, die ständige Versuchung, aber du warst damals so überzeugt davon gewesen, dass wenn du einmal die Eine treffen solltest, du rein in die Ehe gehen willst.“
„Das habe ich auch so gemeint“, verteidigte sich Donghae.
„Na ja das bedeutet dann wohl dass du Mia nicht als die Eine empfindest … ihr werdet ja kaum geheiratet haben …“
Nun war in einer äußerst schwierigen Situation. Lügen war eine Sünde und Siwon anlügen fast schon eine doppelte. Andererseits hatten Mia und er einen Pakt es niemanden zu sagen bis sie offiziell heiraten würden. Er konnte also weder lügen, noch die Wahrheit sagen, also schwieg der junge Sänger.
Das kam Siwon allerdings verdächtig vor und er blieb stehen.
„Warte … sag nicht ihr habt …“
Donghae war auf ihn zugesprungen und drückte seine Hand über Siwons Mund.
„Kein Wort!“
Das war Bestätigung genug für Siwon.
„Ihr habt … unglaublich!“
„Sei jetzt ruhig, ich kann nicht darüber reden.“
„Gut, dann reden wir nicht darüber.“
Man merkte Siwon aber an dass er etwas aufgedreht war.
„Wann habt ihr denn getan was ihr nicht getan habt?“
Donghae schaute finster zu ihm rüber.
„Vor 10 Tagen.“
„Und bis dahin war eure Beziehung rein gewesen?“
„Na ja unsere Beziehung war bis dahin nicht sehr lange gewesen … es war auszuhalten.“
„Ich bin so stolz auf dich!“
Siwon nahm den Älteren in die Arme.
„Alles Gute euch beiden. Ihr werdet eure Gründe haben, ich werde es niemanden sagen, ich verspreche es.“
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Als die beiden zurück zur Gruppe kamen, ging Siwon zu Mia und drückte sie. Alle schauten leicht fragend aber Siwon war vollgestopft mit Glücksgefühlen und knuffte Mia.
„Ich bin so stolz auf dich“, sagte er auch zu ihr. Mias fragender Blick ging zu Donghae, der nur die Schultern zuckte.
10 Tage verheiratet und schon wusste es der erste – ob das alles gut gehen würde?