An diesem Morgen wachte Mia von einem Albtraum auf. Er war unrealistisch, apokalyptisch, mit Caroline von den Vampire Diaries und jemanden der Lord Voldemort sehr ähnlich war. Der Traum war nicht ernst zu nehmen, doch wachte sie mit mit Panik und Kopfschmerzen auf. Die Uhr neben ihrem Bett zeigte 06:34 an, Donghae lag seelenruhig neben ihr und schlief.
Mia musste er mal raus. Sie schnappte sich eine Dose Coke und ihr Päckchen Zigaretten und setzte sich, in ihrem Bademantel ein gemurmelt, auf den Balkon. Es war nicht wirklich kalt, aber die Deutsche war froh den Bademantel zu haben.
Sie waren in einer Schule gewesen, sie lag auf einem Berg in einem Wald und seit ‚er‘ angekommen war, waren schreckliche Dinge passiert. Menschen starben auf schreckliche Weise und die natürliche Weltordnung schien gestört. Mia wusste das ‚er‘ daran Schuld war, dieser Mann, doch sie hatte keine Möglichkeit gegen ihn anzutreten. Ihre Freunde wurden angegriffen, Brücken stürzten ein um ihre Wanderer in die Tiefen zu befördern und um dann wieder zurück in ihre alte Position zu gehen. Sie waren in der Schule gewesen und er fing an Mia durch die Räume zu setzen. Sie war ihm immer ein Stück voraus, doch hinter ihm trieben seine Anhänger ihre Freunde und Klassenkameraden ebenfalls durch die Schule. In einem Raum kam sie auf einem Podest an. Sie wusste das sie nicht ewig davon laufen könnte, also versteckte sie sich unter dem Podest. Er ging die Stufen runter, Mia schaffte es sich hinter Säulen zu verstecken. Langsam kam er immer näher und rief den anderen zu, sie sollten die Schüler bringen. Sie knieten sich alle dort hin, wo Mia sich versteckt hatte und sie kniete sich dazu, mitten rein, versuchte sich unsichtbar zu machen. Irgendwann ließ er sie gehen und Mia unterhielt sich einfach mit jemanden, nur um einen Grund zu haben den Kopf wegzudrehen. Sie sprach mit dem Mann über Sinnlosigkeiten, als er sie anschaute und sagte er wüsste das sie der Schlüssel sei. Die beiden gingen in ein Zimmer, sie musste wissen was er wusste, als der Mann plötzlich tot umfiel.
Dann war sie aufgewacht. Mia wusste das es nur ein Traum war, keine prophetische Vorhersage, nichts was sie auf ihrem Weg leiten würde, kein Geschenk der Göttin. Und dennoch hatte sie Herzklopfen und ihr Kopf tat weh. Manchmal hatte sie solche komischen Träumen. Meistens wenn sie tagsüber schlief, wenn sie sich Nachmittags mal für zwei Stunden hinlegte. Manchmal waren diese Träume so schrecklich, dass sie sich früher dazu gezwungen hatte keinen Mittagsschlaf zu machen, wenn sie am Wochenende zu Hause war, obwohl sie müde war, aus Angst vor diesen Träumen.
Aber wann hatte sie schon einmal Zeit in Korea mittags zu schlafen? Die Assistentin hatte schon fast vergessen, dass sie so anstrengende Träume hatte. In einer Stunde wäre er vergessen, so ist das mit Träumen. Eben erscheinen sie noch so real, so echt und dann sind sie weg. Man würde sich noch mal hinlegen und wenn man wieder aufwacht, waren sie vergessen oder der Tag begann und man verdrängt sie, wundert sich irgendwann wieso man so aufgewühlt gewesen war.
Es gab Träume, die wurden im Laufe des Tages klarer. Diese Träume sollte man beobachten, denn sie zeigten uns wichtige Dinge. Die Kelten glauben daran das diese Träume von den Göttern geschickt wurden und Prophezeiungen waren. Mia hatte solche Träume schon und sie hatten Einfluss auf sie genommen, hatten ihr bei Entscheidungen geholfen oder ihr einen Weg gezeigt, den sie vorher nicht bedacht hatte.
„Liebes, ist alles in Ordnung?“
Donghae stand den den Türrahmen gelehnt.
„Ja… ja, ich hatte nur schlecht geträumt.“
Sie machte die Zigarette aus und sie gingen noch mal ins Bett. Donghae zog sie eng an sich und seine Hände streichelten ihren Rücken.
Als sie zwei Stunden später aufwachte ging es ihr besser. Kein böser Traum hatte sie diesmal gejagt und ihre Kopfschmerzen waren weg – der Tag konnte beginnen.
Total motiviert gingen Donghae und Mia runter in das Restaurant um zu frühstücken. Doch beim Frühstück saßen nur Lily, Siwon und Eunhyuk.
„Guten Morgen, wo sind die anderen?“, fragte Mia und setzte sich dazu.
„They having a hangover“, petzte Siwon.
„Wann seit ihr nach Hause gekommen?“, wollte Donghae wissen.
„Es ist nicht wichtig wann wir nach Hause gekommen sind, sondern wie viel sie davor getrunken hatten“, erklärte Eunhyuk.
„Oh, they can totally forget about that. We’ve got a city guide who picks us up in one hour – I’m gonna wake them.“
So teilten sie sich auf. Mia und Eunhyuk würden bei Leeteuk anfangen, Lily und Siwon bei Henry und Kyuhyun und Donghae bei Heechul und Miyon.
Mia schloss die Tür zu Siwons und Leeteuks Zimmer auf und fand den Bandleader auf dem Bauch, mit allen Vieren von sich gestreckt im Bett.
„Teukie, time to get up“, sagte sie – noch nett.
Die Antwort war ein Brummen.
„Come on, big day, we have a city guide.“
„Den hätten wir gestern haben sollen um uns vor diesem Teufelszeug Caipirinha zu warnen.“
Mia grinste und zog ihm langsam die Decke weg.
„Mia … nur noch zehn Minuten“, bettelte er und kauerte sich in Embryostellung zusammen.
„Ich hätte auch zig Gründe noch im Bett zu bleiben, aber nein, ich bin hier, bereit Rio zu erkunden.“
„Du hattest gestern Abend frei, welche Gründe könntest du schon haben?“, wand Eunhyuk ein.
„Muskelkater“, erwiderte Mia und Leeteuk drückte die Hände auf die Ohren und sang laut ‚Lalalalala‘.
Eine halbe Stunde später saßen dann alle irgendwie beim Frühstück. Die einen in einem besser, die anderen in einem schlechteren Zustand und Heechul war im Zustand ‚Sprech mich nicht an‘ – und keiner versuchte es.
Ihre Reiseführerin war eine Frau, was die Sachen schon mal leichter machte. Die Jungs rieben sich die Augen, setzten ihr bestes Lächeln auf und plötzlich wollte jeder in der ersten Reihe im Bus sitzen.
„Boys…“, sagten Zoey, Mia und Miyon gleichzeitig und Lily fing an zu lachen.
Ihr Name war Katalina, sie war vielleicht Ende 20 und eben Brasilianerin, rassig, mit dickem Haar und einem tollen Sambakörper. Sie sprach fließend Englisch und war so freundlich und begeistert, dass selbst Heechul Lust auf die Tour hatte.
Zuerst fuhren sie in die Innenstadt und blieben vor einem merkwürdigen Gebäude stehen. Katalina bedeutete ihnen auszusteigen.
„What could this be?“, fragte sie die Gruppe und alle schauten etwas fragend zu dem riesigen Ding.
„It looks like a Maya temple“, stellte Mia fest, denn so sah es aus, nur nicht aus Stein, sondern aus Stahl und Glas.
„Yes it look like it, but what’s actually hidden inside is one of the modernest cathedral in whole Rio. Let’s go inside and check it out.“
Zumindest Siwon und Lily hatte sie total für sich gewonnen, Mia schaute noch etwas skeptisch zu dem Gebäude. Getarnte Kathedrale – in einen Mayatempel würde sie sofort rein gehen.
„Na komm schon“, sagte Donghae und schnappte sich ihren Arm um sie mit sich zu ziehen.
In der Mitte der Pyramide, oben, war ein Kreuz. Der Glockenturm war in einem Nebengebäude und kein Teil der eigentlichen Pyramide. All das änderte nichts daran, dass Mia Kirchen nicht leiden konnte. Sie fühlte sich komisch, schien schwerer zu atmen, doch Donghae ließ sie nicht los.
„Komm, ich will eine Kerze anzünden und für unser Glück beten.“
Was sollte sie dagegen sagen? Es ging auch um ihr Glück also und da würde sie sich mit keinem Gott der Welt anlegen. Donghae ging zu den Kerzen, er spendete etwas Geld und entzündete eine, bevor er sich vor die Maria kniete, seine Hände faltete und betete.
Mia tat es ihm gleich. Nur weil sie die Christen nicht mochte hieß das nicht dass sie sich in einem Haus Gottes respektlos verhalten würde.
Diana, bin ich auch noch so weit weg von Zuhause, so weiß ich dass die Distanz dich nicht hindert mich zu begleiten. Schütze meine Freunde, bringen ihnen Glück und Gesundheit, auch wenn sie dich in einem anderen Namen anrufen. Passe vor allem auf Donghae auf, denn ohne ihn bräuchte ich auch deinen Schutz nicht mehr.
Donghae lächelte sie an, als die Deutsche die Augen öffnete.
„Don’t get any ideas, I was talking to my goddess.“
„Didn’t you say they are all just one, we just call them different names?“
„That’s true …“, Mia fühlte sich gelinkt.
„So we did pray together, the name doesn’t matter as long as it is send to the right thing.“
„That’s what I’m saying.“
Sie kam sich immer noch ausgetrickst vor, am Ende würde er noch denken, dass sie ihn kirchlich heiraten würde. Wishful thinking. Die Götter waren nicht das Problem der Religionen, die Christen und die Kirche machten sich selbst zum Problem. Ihre Überzeugungen, ihre Ignoranz, ihre Brutalität und ihre Engstirnigkeit waren die Gründe wieso Mia mit ihnen nichts zu tun haben wollte. Gut, heutzutage machte die Kirche auch viel, sie hatten Hilfsorganisationen, halfen Frauen mit Kindern, Kranken – dafür ging aber auch immer brav der Klingelbeutel durch die Kirchenbänke, während eben diese Bürger und noch viel mehr ohnehin Kirchensteuer zahlten und die hohen Kardinäle flogen mit den Privatjets durch die Gegend, während in den kleinen Gemeinden darum gebeten wurde Geld zu spenden um einen Kindergarten zu eröffnen. Auch Kardinäle könnten Economy fliegen. Mit anderen Menschen in einem Flugzeug. Die Kirche lebte gerne in Saus und Braus und es waren die Gläubigen die all das möglich machten – die Guten wie auch die Schlechten Dinge.
In der Innenstadt blieben sie an vielen alten Gebäuden stehen, wie dem Sitz des Präsidenten, dem ehemaligen Gerichtshof und dem Theater ‚Municipal‘. Rio bestach durch seine charmanten Gebäude, die den Glanz alter Zeiten wieder aufleben ließen und diese waren vielen der Gruppe lieber als all die modernen Glaskästen, die sie in Seoul zu genüge hatten.
Katalina führte sie in eines der ältesten Kaffeehäuser, das Confeitaria Colombo. Es war wunderschön und sie hatten sogar heiße Schokolade – für Mia die ja keinen Kaffee trank.
„Das ist der beste Kaffee den ich je getrunken habe“, schwärmte Kyuhyun und klammerte sich an der Tasse fest.
Katalina erzählte ihnen dass das Café im Jahr 1884 von zwei Portugiesen gegründet. Erst knapp 40 Jahre später kam die zweite Etage als Tee-Raum hinzu und seit je her war das Café eine Touristenattraktion. Wenn man hier saß mit einem Stück Kuchen vor der Nase, der klassischen Musik, dann konnte man vergessen dass man sich im Jahre 2011 befand.
Sie verließen das Café und der Bus brachte sie weg von der belebten Innenstadt.
„We will visit Santa Teresa now. It’s one of the old neighboorhoods with many small shops and cafés, it’s really original and you have a great view over the city.“
Und den hatten sie – während sie der historischen Tram-Bahn hinterher rannten weil sie zuvor etwas zu lahm waren.
„Komm schon Kyuhyun! Schneller!“, rief Leeteuk der schon auf die Straßenbahn aufgesprungen war.
„Also selbst ich habe es geschafft und ich bin verletzt“, sagte Heechul der trotzdem leicht außer Atem war.
Selbst Lily mit ihren leichten Absätzen hatte es geschafft und deswegen hatten sie kein Mitleid mit Kyuhyun. Irgendwann hatte auch er es geschafft und so fuhren sie mit der historischen Straßenbahn durch das Viertel hoch auf den Hängen von Rio und genossen den Ausblick.
Katalina führte sie in ein brasilianisches Restaurant in dem sie zu Mittag aßen.
„Donghae … du musst dem Mann sagen wenn er aufhören soll“, erklärte Mia, denn Donghaes Teller war schon ziemlich voll. Wenn man richtig Brasilianisch Essen ging kam der Kellner mit Fleisch am Spieß und schnitt es so lange ab, bis man ihm sagte es sei genug. Donghae schien das nicht zu wissen … oder?
„Ich weiß doch Liebling“, sagte er stolz und bedeutete dem Kellner aufzuhören.
„Wir essen von einem Teller, deswegen habe ich so viel genommen“, erklärter er ihr.
„Ach.“
„Ja, so hat man das früher gemacht, damals zu Zeit von Rittern und Prinzessinnen – du bist meine Prinzessin und ich dein Ritter.“
„Ich geh mich grad mal übergeben“, sagte Heechul und machte wirklich Anstalt aufzustehen. Nun musste Mia natürlich zu Donghae halten und so aßen sie von einem Teller.
Nach dem Essen führte Katalina sie in eine Einkaufsstraße und als sie wieder raus gingen, sahen sie aus wie eine Fußballmannschaft. Nun hielt Mia nicht mehr zu Donghae, der in einem brasilianischen Fußballshirt zusammen mit Leeteuk und Eunhyuk durch die Straße ‚Victory Korea‘ gröhlte.
Gegen 15 Uhr fuhren sie zum Zuckerhut. Zuerst erklimmten sie mit der Seilbahn den ‚Morro da Urca‘, der Berg von dem aus die nächste Seilbahn auf den Zuckerhut hoch führte. Vom Zuckerhut aus hatte man einen grandiosen Ausblick auf den Yachthafen und auf die Copacabana. Auch sahen sie die Statue des Christus die in der Ferne auf einem anderen Berg stand. Mia sah Siwon sehnsüchtig zu Christus rüber blicken.
„Just wait for the sunset“, munterte Mia ihn auf.
Der Zuckerhut war nicht sehr groß, also konnten sie nichts anderes tun außer sich mit den kleinen Äffchen beschäftigen und die Aussicht genießen. Heechul hatte ein paar Kekse und wollte zwei Äffchen nichts abgeben. Das führte dazu dass sie ziemlich laut mit dem Sänger schimpften und der hielt sich nur die Ohren zu weil er immer noch Kopfschmerzen von der letzten Nacht hatte.
„Siehst du, ein Grund wieso ich kein Alkohol trinke.“
Eunhyuk zog seine Bandkollegen schon den ganzen Tag damit auf, dass er keinen Kater hatte.
„Ja, das ist ein besonderes Talent. Weißt du was bald noch ein besonderes Talent von dir sein wird?“, fragte ihn Heechul. Eunhyuk wusste das er etwas plante, zuckte aber ahnungslos mit den Schultern.
„Fliegen“, drohte Heechul.
„Nein, es ist verboten Bandmitglieder vom Zuckerhut zu werfen“, wand Mia ein.
„Wer sagt das?“
„Ich.“
Der Sonnenuntergang kam bald und je mehr die Sonne versank um so mehr wurde der Christus von hinten beleuchtet und wirkte als würde er strahlen. Mia schoss unendlich viele Bilder vom Christus, der Aussicht, der untergehenden Sonne und dem Lichtermeer zu ihren Füßen.
„Ich würde gerne ein paar Worte sagen“, begann Leeteuk und alle drehten sich zu ihm um.
„Mia. Im Namen von Super Junior möchte ich dir danken. Wir … wir wissen das wir nicht die stärkste Band sind bei SM. Wir werden nicht immer so unterstützt wie wir es uns vielleicht wünschen, weil viele denken wir seien es nicht wert. Wir müssen für vieles härter kämpfen und bekomme manchmal nicht die Anerkennung die wir uns verdient haben. Dennoch lieben wir SM, wir unterstützen die anderen Bands und freuen uns für sie, weil sie wie unsere Brüder und Schwestern sind. Trotzdem ist es eine neue Erfahrung jemanden zu haben, dem es wirklich um uns geht, jemand der uns nicht in Frage stellt, jemand der uns lobt und es kommt vom Herzen, jemand der so vieles riskiert um uns einen Gefallen zu tun, der all das hier möglich gemacht hat, weil dieser jemand darauf schaut wie es uns geht …“
Leeteuk standen Tränen in den Augen, was bedeutete das Mia auch weinte, denn wenn sie einen nicht weinen sehen konnte, dann war es Teukie. Sie musste an Theodor Fontanes ‚John Maynard‘ denken – Und kein Aug im Zug das tränenleer.
Die einzige die nicht verstand um was es ging war Lily und sie schaute verwirrt von Leeteuk zu Mia.
Die Assistentin ging auf den Bandleader zu und drückte ihn.
„Oppa … ich werde immer für euch kämpfen, ich kann mir niemand besseren vorstellen als euch und ich freue mich wenn ich euch eine Freude machen kann…“
Das ganze artete in einem Grouphug aus.
„Was Teukie noch sagen wollte ist das wir dich zum Ehrenmitglied von Super Junior machen, wir werden dich niemals gehen lassen …. wir sind nun Brüder … ehm … Geschwister“, fügte Eunhyuk hinzu nachdem sich alle wieder beruhigt hatten.
„Ja und da du nun Ehrenmitglied bist, nimmst du Kibums Platz ein“, scherzte Heechul und Mia sah schon Fanartikel von ihr bei der Super Show verkauft werden.
„Oh nein, muss ich jetzt auch mehr arbeiten als alle anderen und verdiene trotzdem weniger Geld?“, fragte Mia deprimiert in die Runde.
„Ja!“, antworteten die Jungs zusammen und fingen dann an zu lachen.
Auf dem Weg nach unten stand Mia eng an Donghae in der Seilbahn und kuschelte sich an ihn ran.
„Mein kleines, sensibles Wesen …“, murmelte er und küsste ihre Haare.
Katalina ging mit ihnen in die Innenstadt und versorgte sie mit Essen. Heute gingen sie ganz klassisch Pizza essen. Nach all den kulinarischen Erfahrungen der letzten Tage, dachte Mia dass es die anderen freuen würde mal etwas Bekanntes zu essen bekamen und so standen die Jungs mit funkelnden Kinderaugen vor der brasilianischen Pizzeria.
„They are really happy about the pizza“, stellte Katalina fest und mit nickte grinsend.
Der Teig war dünn und knusprig und die einzelnen Pizzen waren ziemlich groß – was durch den dünnen Teig kein Problem war. Da saßen sie, mitten in Rio de Janeiro, in der Altstadt in einem urigen Lokal, tranken Wein und aßen Pizza. Super Abend.
Donghae und Eunhyuk hingen über Mias Kamera ums ich die Bilder anzugucken, die sie vom Zuckerhut aus geschossen hatte.
„Sie macht echt tolle Bilder“, sagte Eunhyuk.
„Ja, sie hat ein gutes Händchen für so was.“
„Ob wir davon ein paar als Poster machen können?“
„Ich kann euch hören und ja, dürft ihr“, meinte Mia und schnappte sich ihre Kamera bevor sie den Akku endgültig töteten bevor sie zurück im Hotel waren.
Der Abend fand seinen Abschluss in der ‚Academia da Cachaça‘. Cachaça war der Zuckerrohrschnaps, aus dem man Caipirinhas machte und in dieser Bar gab es 80 verschiedene Sorten davon.
„Hättest du uns das nicht gestern sagen können, bevor wir uns alle Geschmacknerven wegen dem Zeug wegtrinken“, beklagte sich Leeteuk. Doch hier gab es nicht nur den einfachen Caipi, nein, hier mixte man ihn mit allen möglichen anderen Säften – Mia Liebling war der ‚Passion Fruit‘ mit Maracujasaft. Eunhyuk und Donghae waren in irgendein Gespräch vertieft und Lily gesellte sich zu ihrer Freundin.
„Das war eine wirklich schöne Tour heute.“
„Habe ich deinen Anforderungen entsprochen?“, fragte Mia grinsend und Lily deutete an sie zu beißen.
„Ich muss sagen ich vermisse dich ganz schön.“
„Ich vermisse dich auch.“
Es war auch so dass Mia in letzter Zeit viel zu oft unterwegs war und zu viel zu tun hatte um sich wirklich bei ihren Freunden zu melden. Wenn sie abends mal nach Hause kam war sie entweder schon so müde, dass sie keine Lust mehr hatte Emails zu schreiben oder es war Zuhause einfach zu viel los.
„Aber du und Donghae, ihr seht sehr glücklich aus.“
„Das sind wir … ich hoffe du bist nicht sauer wegen Hae …“
„Ach Quatsch. Du lebst bei ihnen und kennst sie ja ganz anders. Schon im April habe ich gemerkt wie sehr er dich mag, genieß es, du hast es verdient. Die letzten Jahre waren anstrengend genug, du musst auch mal glücklich sein.“
„Apropos glücklich sein … wie sieht es mit deinem Glück aus?“
Lilys Blick wanderte zu Leeteuk.
„Er ist toll, aber ich weiß nicht … ich glaube wir müssen uns noch besser kennen lernen…“
Die beiden wurden unterbrochen als Donghae Mia von ihrem Stuhl zog und auf die Tanzfläche schleifte.
„Wie heißt die Musikrichtung?“, fragte er.
„Bossa Nova.“
„I like it.“