Gegen 2 Uhr morgens schlich Mia sich zu Hause rein. Es brannten noch Lichter aber Donghae lag auf der Couch, am Schlafen.
„Liebling“, murmelte er und öffnete die Augen.
„Hey, entschuldige dass ich dich wecke.“
„Das ist nicht fair! Ich dachte meine Nacht würde interessant werden und jetzt kommst du später als ich nach Hause!“
Mia grinste und setzte sich zu ihm.
„Es tut mir leid. Ich muss Fanpost fertig machen und es ist so viel. Und sie haben gesagt ich darf morgen Abend nicht auf das Konzert, wenn ich nicht fertig bin“, beklagte sie sich.
“Das ist echt miss.”
“Mies Liebling. Das ist echt mies.”
“Mies”, wiederholte Donghae und schaute sie dann mit großen Augen an.
“Weißt du was noch mies ist? Amy Winehouse ist tot!”
“Wirklich?”
“Wirklich.”
Mia verzog leicht das Gesicht.
“Wasn’t it just a matter of time…?”
Empörung stand in seinem Gesicht.
“What?! She was a junkie, when was the last time she wasn’t either stoned or drunk or both on the stage? Everytime she entered a stage people got their money back cuz of the lame show. She couldn’t even remember all of her songtexts”, verteidigte sich Mia.
“Wenn Dong Ha stirbt weinst du und wenn Amy stirbt bist du gemein!”
“Amy habe ich auch nicht die Hand geschüttelt.”
“Ich bin ja mal gespannt was du machst wenn ich sterbe!”
Sie stritten sich nicht wirklich, sie blödelten nur rum und beiden fiel es schwer nicht zu lachen.
“I’ll stuff your dead body and sit you on the couch to scare of the picklocks.”
“At least we will b e together forever”, sagte Donghae und machte einen Zombie nach. Langsam stapfte er auf Mia zu und verdrehte die Augen. Die Frau lief quietschend davon , bis er sie im Schlafzimmer einholte und begann sie in den Hals zu beißen.
Die Nachtruhe – oder eher das, was noch davon übrig war – war schnell wieder vorbei. Um 8 Uhr musste sie aufstehen, denn in einer Stunde würde sie abgeholt werden. Donghae ließ sie schlafen und machte sich fertig. Bei einer morgendlichen Zigarette erwischte sie ihre Freundin Jessi in Sykpe. Jessi und sie waren früher zusammen Cheerleader gewesen, mit Ehemann Nummer 3 war sie vor zwei Monaten aus dem verträumten Bamberg nach Montgomery gezogen – irgendwo im Nirgendwo in den USA, alles was Mia wusste das es selbst im Winter noch heiß war.
“Du siehst ja furchtbar aus!”
“Und ich freue mich auch dich zu sehen…”, brummte Mia und Jessi zog sofort einen Schmollmund auf.
“Ach Süße, you know I love you, aber was ist los?”
“Ach, ich habe diese drei Leben – Freundin, Künstlerin, Assistentin – die sich nicht vertragen. Es ist wie mit Öl und Wasser und … noch etwas, was sich nicht mischen lässt…”, irgendwie klang das sehr holprig.
“Du weißt, wenn du mal relaxen willst – meine Tür steht immer offen.”
Da hatte sie recht, Hauptsache hatten sie in einem ‚2 Erwachsene, 1 Kind‘-Haushalt ein Haus mit vier Schlafzimmer und vier Bädern.
“I keep that in mind. Jetzt muss ich aber erst mal zur Nike-Sportweek.”
“Oh übrigens, ich fange nächsten Monat als Storemanagerin bei der Victoria Secret Filiale hier an!”, erzählte Jessi strahlend.
“Hallo? Wo bleibt die Bettwäsche?!”, meckerte Mia und ihre Freundin lachte.
Der Van kam pünktlich, Eunhyuk saß schon darin und reichte Mia eine Nike Sporttasche mit all den Klamotten und Schuhen, die sie brauchten für die nächsten Tage. Mia liebte Werbegeschenke. Natürlich trugen die Jungs Blau und die Mädchen Rosa, wie sollte es auch anders sein?
Knapp 300 Kinder würden an den Sportwochen teilnehmen. Mia und Eunhyuk waren die Haupttänzer, doch sie hatten natürlich Verstärkung von dem regulären Nike-Team. Zwei Tänzer und 300 Kinder wären natürlich zu wenig gewesen. Deswegen machten die regulären Animateure auch mit. Während der Sportwochen machten die Kinder alles Mögliche, sie tanzten, gingen wandern, machten ihre eigenen Olympischen Spiele und lernten allerlei Dinge. Mia fand das klasse. Es waren ohnehin Ferien und es war eine schöne Idee die Kinder zu beschäftigen.
„Und, freust du dich heute Abend auf das Konzert?“
„Won’t go.“
„Wieso nicht?“
Mia seufzte, wieso musste jeder immer so viele Fragen stellen.
„Because I still have a bunch of work and they told me I can’t go when it’s not finished.“
„Soll ich mit Junsu reden?“, schlug ihr Schützling vor, doch sie schüttelte den Kopf.
„Nein, schon okay.“
Sie wollte nicht dass sich ständig jemand für sie einsetzte. Das konnten sie machen wenn es um wichtige Dinge ging, wie zum Beispiel wenn Kim sie mal wieder kündigen wollte. Wenn man so genau darüber nachdachte, war sie schon ewige Zeiten nicht mehr in zu Kim zitiert worden mit dem Hintergedanken gekündigt zu werden. Ob das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen war sei mal so dahin gestellt, vielleicht würde die nächste ‚Kündigungssituation‘ nur katastrophaler sein als die zuvor.
Der Wagen hielt im Olympiapark. Es war ein sonniger Tag, Ende Juli und es würde sicher sehr warm werden. Ein paar Wolken zogen ihre Bahnen über den ewigen Himmel. Eben schaute Mia noch nach oben, da wurde sie auch schon von dem Organisationsteam begrüßt. Sie redeten auf Mia und Eunhyuk ein, Mia dackelte einfach Eunhyuk hinterher bis sie zu den Umkleiden kamen.
Es würde zuerst eine offizielle Begrüßung mit den Kindern und Eltern geben, die Eltern konnten den ganzen Tag dabei sein, wenn sie den konnten und auf den Tribünen Platz nehmen. Danach gab es ein Aufwärmtraining mit Mia und Eunhyuk.
Während der Begrüßung standen die beiden SM Mitglieder zusammen mit den anderen Trainern in einer Reihe. Sie lächelten und klatschten, winkten und jubelten. Kinder waren nett. Sie waren einfach gestrickt, einfach glücklich zu machen und einfach unglücklich zu machen.
Das sah man spätestens als die ersten Kinder anfingen zu weinen – Gott allein kannte die Gründe. Doch der Großteil machte fröhlich mit und egal welches Video diesen Tag auf einem Handy überlebte, es würde für alle Ewigkeiten ein Druckmittel für Eunhyuk und Mia sein. Hampelmänner, Purzelbäume und den Ententanz – sie machten alles durch.
Nach dem Aufwärmen gingen die Kinder zu anderen Stationen und die beiden Tänzer gingen in die Umkleide um etwas zu trinken.
“Ach, was würde ich dafür geben noch einmal Kind zu sein”, schwärmte Eunhyuk, doch Mia machte nur ‚Pfff‘. Fragend drehte er sich um zu ihr.
“Oh come on. These teacup-humans know nothing about life. One day in like 20 years they’ll wake up, living in a different country, working for people who call themselfs gods, arrogant and glib and they will forbid them to take just one afternoon off after working the whole week.”
“Och Mia, es ist nur ein Monat. Danach gehörst du wieder uns und alles ist gut.”
Menschenhandel…
“Und du hast Donghae. Ihr zwei verbringt so viel Zeit miteinander …”
Der Sänger ließ sich auf den Stuhl sinken. Manchmal vergaß Mia dass Super Junior schon ‚funktioniert‘ hatte lange bevor sie kam. Eunhyuk war Donghaes besten Freund. Sicher hatten beide vorher schon Beziehungen gehabt – der eine mehr, der andere weniger – doch die Bindung zwischen Mia und Donghae war anders. Sie waren verheiratet, aber das alleine war es nicht. Donghae war wie die Luft zum Atmen. Sie schloss die Augen und sah sein lächelndes Gesicht. Wenn es hier schon um Menschenhandel ging, dann wollte sie ihm gehören, voll und ganz. So durfte sie sich doch nicht zwischen die alten Freundschaften drängen.
Mia griff nach Eunhyuks Hand.
“Du weißt du bist immer willkommen, wenn wir bei mir sind … ihr seid Freunde und ich weiß das.”
“Ich weiß, aber es macht mich glücklich dass er glücklich ist. Mia, du weißt gar nicht wie oft er sich schon verliebt hatte und es war immer die Falsche. Sie waren falsch und haben ihn belogen und betrogen. Ihn jetzt zu sehen, mit dir … ich bin glücklich für euch beide. Ich hatte ihn so viele Jahre, es ist an der Zeit das eine Frau an seiner Seite steht …”
“Du fängst jetzt nicht an zu weinen, oder?”, fragte sie grinsend und Eunhyuk blinzelte eilig mit den Augen.
“Natürlich nicht!”
Die Frau lachte fröhlich und drückte den Welpen an sich.
“Alles klar, ihr wisst was ihr zu tun habt. Key, Taemin und Dongmin: Ihr habt den Wettbewerb im Schnelltippen gewonnen. Jeder von euch bekommt ein Drittel der Kisten. Tyler, du stempelst. Jaesun und Jaeyoung, ihr faltet die Briefe und steckt die zwei Karten dazu. Onew, Shincho und Minho, ihr tütet ein.”
Donghae hatte sich von irgendwo her einen langen Stab geholt, mit dem man eigentlich bei Vorträgen auf die Pinnwand deutete und dirigierte damit wild in der Gegend umher.
“Wer hat ihn eigentlich zum Rudelführer ernannt?”, flüsterte Onew Key zu und bekam dafür einen leichten Hieb mit dem Stab. Key biss sich auf die Backen um nicht zu lachen.
“Er übernimmt langsam Mias Methoden”, stellte Minho mit hochgezogenen Augenbrauen fest, während Onew sich mürrisch den Kopf rieb.
“Wir haben bis 14 Uhr Zeit, dann muss ich die ganzen Sachen noch zur Post fahren und wenn Mia nach dem Training total niedergeschlagen hier herein kommt sieht sie das bewältigte Chaos. Ich werde sie erwarten, mit einer Rose in der Hand und werde sie zum Konzert fahren”, erklärte Donghae weiter und schlenderte durch die verbleibenden, freistehenden Quadratmetern des Büros.
“Typisch, wir machen die Drecksarbeit und er steht da wie der Ritter in glänzender Rüstung”, flüsterte Jaesun und bekam ebenfalls einen Hieb … diesmal etwas stärker.
“Was ist für uns drin?”, wollte Jaeyoung wissen.
“Die mentale Befriedigung etwas Gutes getan zu haben. Denkt dran, eines Tages, wenn euer Leben zu Ende ist, müsst ihr vor eine Pforte treten und euer Gewissen offen legen. Ein paar gute Taten kommen da nicht ungelegen.”
Schweigen.
Alle tauschten einen fragwürdigen Blick aus, hä?
“Okay hör mal. Erstens bist du nicht Siwon, zweitens wollen wir mehr. Wir mögen Mia alle, aber hey, es ist Sonntag und jeder von uns hat frei, also erhöhe deinen Einsatz, ansonsten musst du das alleine machen.”
Tyler hatte für die Gruppe gesprochen, wahrscheinlich weil er zum Teil Ausländer war und die anderen sich das wahrscheinlich gar nicht getraut hätten, da Donghae älter war.
Donghae schaute zu dem Jüngeren mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Respekt.
“Okay, ich hole euch Mittagessen.”
“Nicht genug.”
“Abendessen?”
“Nicht genug.”
Donghae kam sich vor wie in einem Duell der alten Zeiten. Tyler und Donghae funkelten sich an, jeder bereit seinen Colt zu ziehen und zu schießen.
“Okay, ich kann euch noch Karten für das Konzert klar machen, aber dann gibt es kein Abendessen.”
“Alles klar fleißige Bienchen, macht euch an die Arbeit, ein paar Girls in Hotpans warten auf uns!”
So schnell waren sie also zu überzeugen, oder nicht?
“Super, ich kenn die Mädels schon so gut dass sie für mich auf dem gleichen Erotiklevel wie Ladyboys stehen”, beschwerte sich Key und machte sich an die Arbeit.
“Ladyboys … na Danke, jetzt habe ich Bilder in meinem Kopf!”, kam es von Onew der das Gesicht verzogen hatte – wer könnte es ihm verübeln?
Der Tag im Olympiapark war ganz in Ordnung. Um 13 Uhr brachten sie den Kleinen ‚Gee‘ zwei Stunden lang bei. Es war schon niedlich wenn 300 kleiner Stöppel so einigermaßen synchron tanzten. Kaylee war nachmittags vorbei gekommen um Mia und Eunhyuk etwas zu essen zu bringen. Sie saßen zusammen in der Kabine und Mia reichte Kaylee ihre Backstage-Karten für das SNSD Konzert.
Fragend schaute ihre Assistentin sie an.
„Here, take them. I can not go anyway, with all that working waiting for me in the office, but at least you get to know them a little better.“
Zuerst wollte die Assistentin nicht, doch Mia bestand darauf und Kaylee bedankte sich.
„Du bist auch doof, steckst der Stieftochter des Managers von SNSD VIP Tickets zu…“
„Wer ist sie?“
„Die Stieftochter von Taeyong.“
„Nicht dein Ernst!“
„Wusstest du das nicht?“, fragte Eunhyuk irritiert. Sonst wusste sie auch alles, nichts konnte man geheim halten, aber so was bekam sie dann nicht mit?
„No! My assistant ist he stepdaughter of the SNSD Manager? Why is she my assistant?!“
„Keine Ahnung.“
Die Deutsche bekam etwas Panik. Was wollte man damit bezwecken? Wollte man sie überprüfen? Oder war Taeyoung Kaylee nur lästig und so hatte er sie an Mia abgeschoben? Da Kaylee kein Koreanisch sprach war die Kommunikation eingeschränkt, Taeyoungs Englisch war … na ja. Die beiden konnten also keine enge Bindung haben.
Kurz danach gab es noch ein Meeting mit en Trainern bei dem über den heutigen Tag gesprochen wurde. Vorschläge oder Probleme die heute aufgetreten waren wurden angesprochen und es wurde nach Lösungen gesucht. Generell war die Resonanz gut, die Kinder hatten Spaß und waren im Freien.
“Also sehe ich dich nicht auf dem Konzert?”, fragte Eunhyuk Mia als der Van sie bei SM raus ließ bevor der Fahrer Eunhyuk nach Hause fahren würde. Sie schüttelte den Kopf.
“Nein, ich denke nicht.”
Mia hatte sich mit ihrem Schicksal abgefunden, sie war wie Bruce Willis in ‚Armageddon‘ als er sich dazu entschlossen hatte AJ zu retten und sich selbst in die Luft zu sprengen.
Die Deutsche stürmte in ihr Büro, doch halt, etwas hatte sich verändert. Die Kisten, wo waren die Kisten?! Wenn das irgendein dummer Scherz von Jaejoong war, der ihr die Kisten versteckt hatte um ihr das Leben noch schwerer zu machen, dann würde sie ihn …
“Überraschung!”
Das war nicht Jaejoongs Stimme.
Langsam drehte sie sich um – auf alles gefasst – und fand Donghae, grinsend, mit einer Rose in der Hand.
“Was hast du gemacht?”
“Aufgeräumt.”
Sie fiel ihm einfach in die Arme.
“Das hast du alles gemacht?!”
“Na ja … Shinee und M81 haben auch geholfen … ein wenig …”
Mit den Armen um seinen Nacken grinste sie ihn an.
“Du bist der Allerbeste.”
“Jetzt können wir auf das Konzert gehen.”
“Ich zieh mich um!”
Komischerweise hatte sie überall Klamotten. Bei SM lagen Sachen von Sponsoren rum oder ‚Werbegeschenke‘ die Mia noch nicht mit nach Hause genommen hatte. 20 Minuten später war sie fertig und mit Donghaes Wagen fuhren sie los.
“Gehen wir am Dienstag zu I-Tasia?”, fragte sie ihn, so unauffällig wie möglich.
“Ich hab irgend so ein Federdingkostümteil bei dir im Schrank gesehen, ich denke wohl wir gehen hin”, erwiderte er grinsend.
“Cupcake, I think I need to tell you something…”
“Du und Jiyong macht diese Party.”
Mia fiel ja aus allen Wolken.
“Da staunst du was?”, das fiel selbst Donghae auf.
“Woher weißt du das? Wer hat dir geholfen?”
“Ach komm, das war wirklich offensichtlich. Du und Jiyong hängt ständig rum, er schneit bei dir ins Büro und als diese SMS kam warst du vollkommen cool. Wenn du nichts damit zu tun gehabt hättest wären deine Alarmglocken sofort angegangen und du hättest uns verboten dorthin zu gehen.”
Okay gut, vielleicht. Wenn irgendeine ominöse Party aus dem Nichts aufgetaucht wäre, hätte Mia ihnen wahrscheinlich wirklich verboten hin zu gehen.
“Da kam Heechul drauf oder?”
Donghaes siegessichere Grinsen erstarb und er zögerte.
“Ja, es war Heechul, aber es hat nicht viel gefehlt dann hätte ich das auch raus bekommen.”
Mia fing herzlich an zu lachen.
“Natürlich!”
An der Halle angekommen hatte er Einlass bereits begonnen und draußen standen kaum noch Leute. Donghae und Mia konnten also ziemlich ungestört zum Eingang gehen und blieben vor den beiden Angestellten stehen.
„Schatz?“, sagte Mia und Donghae schaute fragend.
„Was?
„Die Karten.“
„Du hast Karten.“
„Ehm … nein.“
„Wie nein?“
„Ich habe sie heute Kaylee gegeben, weil ich dachte ich könnte nicht hin gehen.“
Donghaes Blick sprach Bände.
„Du gibst der Stieftochter des Managers von SNSD Karten für das Konzert?!“
„I didn’t know she was the stepdaughter of Taeyong!“
„You didn’t … ?“
„Hey, you planned this whole situation but you didn’t think til the end.“
„Du hattest zwei Karten!“
Die beiden Frauen am Eingang verfolgten die beiden wie ein Pingpong-Match.
Mia versuchte Kaylee anzurufen, doch die hörte wohl ihr Telefon nicht, dann textete sie Taeyon, Tiffany und Jessica – sicher war sicher. Komischerweise schienen aber alle zu beschäftigt um auf ihr Handy zu gucken, denn niemand antwortete ihr.
10 Minuten später.
„Okay hören Sie, Sie kennen ihn oder?“
Mia deutete auf Donghae.
„Ja, das ist Donghae von Super Junior und Sie sind Mia Martin, wir wissen wer Sie sind“, antwortete die Frau.
„Sehr gut, also wissen Sie das wir bei SM Entertainment arbeiten. SNSD ebenfalls. Das ist ein Konzert unserer Firma, wieso können Sie uns nicht einfach zum Backstagebereich führen und dann kann man das klären.“
„Es tut mir wirklich leid, aber wir haben hierzu keine Anweisung erhalten. Wir sind nicht dazu berechtigt Leute ohne Karte oder Hinterlegung in die Halle zu lassen, es tut mir wirklich sehr leid.“
Mia stand kurz davor die Frau anzufallen und zu würgen – wäre zumindest eine langfristige Lösung des Problems. Donghae nahm sie bei der Hand und zog sie von dem Eingang weg um sich dann auf die Treppen zu setzen.
Ein paar Minuten schwiegen sie sich an, beide mussten erst mal durchatmen und denken.
„Okay!“
Mia sprang auf.
„Was?“
„Komm mit!“
Sie schnappte sich seine Hand und führte ihn an der Halle vorbei, über den Parkplatz und noch weiter. Ungläubig drehte er sich um und schaute zur Halle zurück, grinste aber jetzt schon weil er ahnte dass es so ein verrücktes Ding werden würde, was sie einfach durchziehen mussten.
„Was tun wir?“
„We’re going to have the best concert ever.“
Das war mal eine Aussage. Mia schleifte Donghae bis vorne zum Eingang des Jamsil Parks zu KFC. Dort bestellte sie alles was sie tragen konnten. Sie gingen zurück zur Halle, suchten sich ein ruhiges Plätzen, schlugen sich den Magen voll und lauschten dem Konzert von draußen.
„Weißt du, Eis isst man bei uns als Nachricht“, erwähnte der Sänger als Mia sich die zweiten Portion Softeis einlöffelte.
„But the ice will melt – it’s hot anyway, so the food won’t get cold as fast as the ice melts, so ice cream comes first.“
Nach einer Stunde waren sie so satt dass sie sich gar nicht mehr hätten erheben können um in die Halle zu gehen. Sie hatten den halben Fanstore leer gekauft. Mia hatte einen Schal von SNSD umhängen und Donghae schwang fröhlich seinen ‚offiziellen‘ Leuchtstab zum Tackt von ‚Etude‘.
„Weißt du, ich wollte dir einen schönen Abend machen und jetzt sitzen wir hier.“
„Es ist ein schöner Abend! Wir sind zusammen, wir haben gegessen, die Sonne scheint und ich muss keine Briefe eintüten. Ich finde das ist ein sehr schöner Abend“, stellte Mia fest und lehnte sich an ihn.
In diesem Moment lief einer der Securitys, die auch manchmal Super Junior begleiten, an den beiden vorbei. Er war am Telefon, schaute aber fragend zu den beiden.
„Was tut ihr denn hier draußen?“
„Wir haben keine Karten“, meinte Donghae. Komplett verständnislos schaute der Mann die beiden an.
„Na kommt mit, ich nehm euch mit rein.“
Und keine 15 Minuten später standen sie bei SHINee und M81 und jubelten SNSD zu.