Völlig entnervt kam Mia Zuhause an. Die meisten waren noch wach, doch Mia ging an ihnen vorbei in die Küche und holte sich etwas zu trinken. Diesmal war es wirklich Alkohol, aber den Vodka hatte sie sich auch verdient.
„Ist etwas passiert?“
Mit fragendem Blick stand Hae in der Tür.
„No, no, everything is alright.“
Der Mann kam auf sie zu.
„Also dafür dass du immer sagst ich sei ein schlechter Lügner, lügst du gerade auch nicht überzeugend.“
„You will get mad if I tell you, so just forget it.“
Natürlich half das nicht und weckte seine Neugierde umso mehr, zumal Mia wirklich unglücklich aussah.
„Tell me“, sagte er ruhig.
„Hat Yoochun etwas sagte oder getan?“
Er war ihr Ehemann, sie sollte keine Geheimnisse vor ihm haben, doch er würde sauer werden. Nach ein paar Momenten gab sie sich einen Ruck.
„Yoochun touched me and forced me to kiss him.“
„Was?!“
„He was drunk and out of line, he didn’t mean to. Yunho is taking care of him. Just please, don’t do anything, he’ll probably don’t remember tomorrow and the others must not know.“
Aufgewühlt tigerte Donghae umher.
„Mir gefällt das nicht, was wenn er das noch einmal macht.“
„He won’t. Hey… I just wanna go to bed … with you. Can we please go to bed?“
Donghae nickte und sie sagten den anderen gute Nacht. Sie beschlossen in Mias Zimmer zu schlafen und sie ging ins Bad um sich abzuschminken und die Zähne zu putzen. Als sie in ihr Zimmer kam lag Donghae schon im Bett, mit einem Ei.
Ein kleines, blaues Ei lag in der Mitte des Bettes, eingepackt in einem kleinen Schlafsack.
„Was soll das?“
„Wir haben Baby-Ei-Woche.“
Baby-Ei-Woche, da war was. Im Rahmen eines Experimentes waren Super Junior zu alleinerziehenden Vätern geworden. Natürlich wäre es zu risky gewesen ‚echte‘ Kinder zu benutzen und somit wurden stattdessen Eier eingesetzt. Jedes von ihnen war durch die Farbe nach dem Geschlecht selektiert und hatte einen Namen aufgeschrieben – damit man nicht ein Neues einfach einsetzen konnte, wenn man das Alte aus Versehen (oder mit Absicht) … zerstört wurde.
Jedenfalls mussten sie innerhalb von einer Woche mit dem Ei all das machen, was man auch mit einem Baby machte: Windeln wechseln, füttern, kuscheln, baden, anziehen, spazieren gehen (sie hatten dafür extra solche Gurte, mit denen man Babys vorne vor der Brust tragen konnte, nur eben in Miniaturform), spielen, Geschichten erzählen und so weiter. Dabei wurden sie teilweise von einem Kamerateam begleitet und teilweise mussten sie auch von den Aktionen Fotos schießen um es zu belegen.
Donghae hatte einen Jungen der Minjae hieß.
„Was machst du mit Minjae morgen Abend?“
Man konnte ja schlecht ein Baby-Ei auf die I-Tasia-Party nehmen.
„M81 spielen Babysitter für unsere Eier.“
Mia schmiss sich jetzt schon weg, wie sich das anhörte!
„Nicht das ich noch eifersüchtig werde“, scherzte sie und beugte sich rüber zu Donghae um ihn zu küssen.
„Mia“, sagte er tadelnd. „Nicht vor dem Baby.“
Am nächsten Vormittag saß Mia mit Eunhyuk draußen im Schatten, als sie jemanden ‚MARTIN! MARTIN MIA!“ rufen hörten. Die beiden tauschten einen fragenden Blick aus und schauten sich dann um. Es war ein Bote, der einen riesigen Blumenstrauß balancierte. Mia winkte ihn zu sich und außer Atmen blieb der Mann vor ihr stehen.
„Der Olympiapark ist ganz schön groß“, stellte er fest.
„Frau Martin, eine Sendung für sie.“
Er reichte Mia die Blumen, die sie an Eunhyuk weiter gab. Dann reichte er ihr noch ein Päckchen, was sie ebenfalls an Eunhyuk weiter reichte, der alles erst mal auf den Boden legte. Sie unterschrieb und schon war der Bote wieder weg.
„Wer schickt dir Blumen und Geschenke?“
Eunhyuk hörte sich skeptisch an, er hatte auch sofort Jihoon unter Tatverdacht gestellt, denn Blumen und Geschenke waren damals seine Spezialität gewesen.
Mia hockte sich im Schneidersitz auf den Boden und öffnete die Karte.
‚Liebe Mia,
es tut mir leid was gestern Nacht passiert ist. Ich habe mich nicht anständig benommen, ich hoffe du kannst mir verzeihen.
Yoochun‘
„Was um Himmels Willen hat er denn angestellt?“, fragte der Sänger als er die Karte gelesen hatte.
„It doesn’t matter.“
Viel lustiger war, was in dem Geschenkkarton war. Ein Elektroschocker. Mia musste lachen, so ganz hatte sie Yoochun noch nicht vergeben, doch zumindest hatte er für die Zukunft vorgesorgt um das ‚Problem‘ aus dem Weg zu schaffen.
Zumindest erheiterte das Mias Gemüt.
Eunhyuk hatte seinem Ei ein kleines T-Shirt aus Papier gebastelt und ‚Nike‘ darauf geschrieben und Mia schoss Bilder von ihm und seiner ‚Tochter‘. Wer kam eigentlich immer auf solche Ideen?
Nachmittags kam sie dann bei SME an und lief direkt Jaejoong entgegen, der mehr als besorgt aussah.
„I know that look on your face, what happened?“
„Your boyfriend.“
„What? Why?“
„Weil er Yoochun geschlagen hat.“
„Was?!“
„Ja, er kam ihm im Flur entgegen und Pow, Yoochung lag mit blutender Nase am Boden. Keine Sorge, sie ist nicht gebrochen.“
Mia wusste nicht was sie sagen sollte, es tat ihr schrecklich leid. Deswegen hatte sie zu Donghae gesagt er solle sich nicht aufregen. Und überhaupt, seit wann war er ein Schläger? Und ihr war egal ob Yoochuns Nase gebrochen war, Donghae konnte sich keine gebrochene Hand leisten!
Mia ging hoch zum Tonstudio und fand dort den Großteil ihrer Welpen.
„You!“, sie deutete auf Donghae der sie mit großen Augen angucke.
„Yeah youuuuuu!“, mit erhobenem Zeigefinger ging sie auf ihn zu und gab ihm eine Kopfnuss.
„Was hast du dir dabei gedacht?!“
„Ich habe dich verteidigt!“
„Sehe ich aus wie jemand den man verteidigen muss?!“
„Mia, du bist meine … Freundin. Ich kann nicht zulassen das er dich so behandelt!“
„Yes, you can. He is my boss and he was drunk. He sent me a present to apaologize for what happened and you just knocked him down! Don’t interfere to my work again.“
Damit drehte sie sich um und verließ das Studio. Donghae schaute ihr hinterher, er war absolut der Meinung im Recht zu sein. Okay, er hätte Yoochun auch einfach anbrüllen können, aber Mia war seine Ehefrau und niemand hatte Hand an seine Frau zu legen, geschweige denn sie zu küssen.
„Yoochun belästigt Mia und sie ist sauer auf MICH!“
Donghae musste selbst erst mal tief durchatmen und schaute zu Eunhyuk.
„Hey, schau mich nicht so an, du weißt das unsere Beziehung sehr viel einfacher war“, erwiderte sein bester Freund.
Mia ging raus und machte sich eine Zigarette an. Wenig später hörte sie die Tür und jemand küsste ihre linke Schulter.
„Always keep the faith“, sagte Jaejoong.
„Vielleicht hätte ich das Tattoo dorthin machen lassen, wo ich es ständig sehe“, grübelte sie und der Sänger setzte sich neben sie.
„Du bist seine Freundin, er hat dich verteidigt. Ich hätte das auch gemacht.“
„Du hättest jemanden wegen mir geschlagen?“
Jaejoong spitzte die Lippen und grübelte.
„Wahrscheinlich nicht, aber nur weil ich beim Prügeln keine gute Figur abgebe … aber ich hätte gebrüllt und böse geguckt.“
Da grinste die Deutsche wieder.
„I’m not mad-mad, I’m pissed off because I told him, although I said he would get mad and I wouldn’t want that and instead of keeping calm he did the opposite thing.“
„Er ist sehr verliebt, hab etwas Mitleid.“
Jaejoong schien darüber amüsiert zu sein.
„Still, I fell terrible about it – specially because he sent me a electro shock thing to defend myself in the future… Is he at home?“
„Nope, er ist drüben im Trainingscenter in den Ruheräumen.“
„Okay, dann werde ich ihm etwas zu essen holen.“
Jaejoong gab ihr ein paar Tipps was Yoochun gerne aß und dann zog sie los.
Im Trainingscenter angekommen begab sie sich auf die Suche nach ihrem Monster – den Spitznamen hatten sie jetzt halt weg.
Sie klopfte an die Tür und streckte dann den Kopf in das Zimmer. Yoochun lag unter der Decke, ein Umschlag lag auf seiner Nase und er tippte auf sein Handy. Vielleicht hätte sie noch Ballons holen sollen.
“Hey there.”
Wenn Blicke töten könnten … wieso hatte Mia nicht daran gedacht den Elektroschocker mitzunehmen? Sie ging auf ihn zu und stellte das Essen neben sein Bett.
“Ich habe dir etwas zu essen mitgebracht.”
“Danke”, kam es knapp.
Sie wartete darauf dass er etwas sagte.
“Yoochun … es tut mir wirklich leid was passiert ist.”
“Schon okay. Ich wusste irgendwie dass es nur Ärger gibt, wenn du zu uns kommst.”
Okay, man muss aber mal die Kirche im Dorf lassen. Wenn er sie nicht belästigt hätte, hätte sie es nicht Donghae erzählen können, welcher dann keinen Grund gehabt hätte sie zu verteidigen. Praktisch betrachtet war er an seinem Schicksal selbst schuld. Dennoch fühlte sie sich mies und dafür verantwortlich. Sie wollte nicht negativ auffallen und einfach nur ihre Arbeit machen.
“Tut mir leid … ehm … ich werde dann gehen.”
Sie verbeugte sich und verließ das Zimmer.
Leicht gefrustet fuhr sie nach Hause. Die Lust auf I-Tasia war noch nicht vergangen, aber definitiv getrübt. Sie öffnete die Tür und ließ sich auf die Couch fallen. Ein paar Stunden hatten die Assistentin Zeit im Selbstmitleid zu versinken, bevor sie sich mit Jiyong im Sonamu traf. Diese Zeit würde sie ausnutzen.
Aus der Anlage kam ‚I’ll give you anything‘ von RL und Mia hatte die Augen geschlossen ohne zu schlafen, als sie die Tür hört. Sie rührte sich nicht, es gab nicht so viele Leute die hier rein konnten: Donghae, Jaejoong, Kaylee, vielleicht auch Leeteuk, wobei sie bei Leeteuk glaubte das er klingeln würde anstatt einfach rein zu kommen. Die Deutsche hörte wie die Tür geschlossen wurde, sie rührte sich immer noch nicht – in einem Horrorfilm würde sie jetzt ermordet werden. Im wirklichen Leben war es Donghae. Er lehnte sich zu ihr runter und küsste sie. Kein Wort, nur fühlen. Mias Lippen öffneten sich unter seinen und er legte sich zu ihr. Seine Hände wanderten unter ihr Shirt, es war ohnehin viel zu warm in Seoul, aber in diesem Moment stieg die Temperatur noch einmal an. Auf magische Weise verloren sie ein Kleidungsstück nach dem anderen. Mia liebte seinen Körper, er war durchtrainiert und hatte diese breiten Schultern, in die man sich so wunderbar reinkrallen konnte. Wenn sie sich so nahe waren, war es ein Kinderspiel alles zu vergessen, er nahm sie vollkommen ein in ihrer kleinen Welt.
Eine Stunde später kuschelte sich Mia an seinen nackten Körper.
„You know just because we had sex doesn’t mean we don’t talk about what happened today.“
Donghaes zufriedener Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. Hatte er gedacht sein Körper alleine reichte als Schadensersatz aus? Nein, nein, nein, so nicht.
„Weißt du Schatz … Yoochun ist dein Boss, aber er ist mein Freund. Wir kennen uns alle schon ewig und wir arbeiten zusammen und ich bin so ein Verhalten nicht von ihm gewohnt. Ich gebe zu dass ich ihn nicht hätte schlagen müssen … aber irgendwie hat er es schon verdient ….“
Ja gut, vielleicht hatte er es verdient. Trotzdem war es doof den Chef zu verprügeln.
„Und im Übrigen, irgendetwas stimmt mit Dong Bang Shin Ki nicht. Das was ich in den letzten Tagen mitbekommen habe entspricht nicht ihrer Art. Also entweder hast du etwas angestellt das sie dich wirklich nicht leiden können oder sie hecken etwas aus.“
Mia grübelte, ob er Recht hatte? Es war schwer zu sagen, sie kannte Yunho und Jaejoong und ja, vielleicht waren sie in den letzten Tagen etwas komisch gewesen, doch als Band hatte sie sie noch nie wirklich erlebt. Außer in Osaka und damals waren sie sehr nett und entspannt gewesen.
„Pass einfach etwas auf und ärgere dich nicht zu viel.“
Langsam löste sich Mia aus seinen Arme.
„I’m gonna take a shower now and then I meet up with Jiyong, I see you later?“
„Sure. I’ll meet up with Eunhyuk, Yesung and Leeteuk for Dinner.“
Als sie aus dem Bad kam war er weg. Sie hatte ein dunkelrotes Kleid für heute Abend, es war schlicht geschnitten, lag etwas über dem Knie und war aus Seide. Klassisch elegant. Da es ein Maskenball war hatte sie sich eine wunderschöne weiße Federmaske bestellt. Dazu die passenden weißen Schuhe und eine Clutch – und noch eine normale Handtasche, die sie später irgendwo verstauen würde. Sie packte die ganzen Sachen ein, denn sie würde sich dort fertig machen. Es gab noch so viel zu tun und sie würde umher rennen müssen.
So begann der erste I-Tasia Abend. Die Deutsche erreichte das Sonamu. Die Vordertür war zu, doch Jiyong lotste sie zielsicher am Telefon zum Hintereingang. Er trug einen neon-orangenen Anzug und Mia schirmte ihre Augen ab.
„Are you glowing in the dark?“
„Mia, das nennt man Mode“, sagte er mit Absicht überzogen und die junge Frau fing an zu lachen.
„Yeah right … korean Nick Carter …“
„I’ve heard that…“, rief er ihr hinterher als sie an ihm vorbei ging in den Hauptraum. Zumindest bräuchte Jiyong keine Maske, wer sonst würde auf die Idee kommen so einen Anzug zu tragen? Ihn unter all den Leuten ausfindig zu machen war also ein Leichtes. Mia blieb stehen und in ihrem Kopf sah sie ihre Welpen in den Glitzeranzügen der Super Show 3. Na gut, vielleicht würde es doch mehr Kuriositäten auf dieser Party geben.
Die Dekoration war soweit fertig. Mia hatte Blumengestecke bestellt und die ganze Decke hing voller weißer Luftballons. Diese waren mit Glitzer gefüllt und ich kann euch nur so viel verraten: Es würde eine Sauerei geben. Dazu gab es noch kleine Lichter auf den Tischen, sie hatten ein Catering bestellt – italienisches Fingerfood. Mia und Jiyong hatten unzählige SMS hin und her geschickt wegen dem Essen. Sie wollten nicht zu viel machen, wollten aber ein paar ‚Knabbersachen‘ da haben. Italienisch war super, sie hatten kleine Pizzataschen die man super kalt essen konnte, Morzarella Caprese, Pizzabrötchen, Garnelen, Weißbrot und Dips, Tiramisu und Pudding. Lecker und einfach. Das Catering hatte bei weitem weniger gekostet als Mia gedacht hatte, obwohl es keine nationalen Gerichte waren, die in der Regel günstiger waren. Der DJ machte seinen Soundcheck und Mias wachendes Auge scannte einmal den Raum ab. Wie Sauron über Mittelerde, nur etwas kleiner.
Eigentlich sah alles ganz gut aus. Sie ging hinter die Theke und schaute nach den Getränken, etwas was man sich als ehemalige Kellnerin wohl nie abgewöhnte. Die guten alten Kellnerzeiten. Als Mia 17 war hatte sie angefangen in einem Club zu arbeiten. Das Black Sounds. Damals waren noch die ganzen Amerikaner in Hanau und Umgebung gewesen und obwohl der Chef Türke war, waren 70% der Gäste Amis. Der Club war eigentlich ziemlich ekelig und der Anblick im Hellen hat Mia langfristig geschädigt, denn die Leute trieben alles Mögliche nachts dort. Doch die DJs waren cool und hatten die neuen Sachen aus Amerika und die Getränke waren bezahlbar. Dort traf an sich und feierte bis die Sonne aufging. Wie gesagt hatte sie mit 17 angefangen dort zu arbeiten. Sie war ohnehin jedes Wochenende dort gewesen und nun konnte sie kostenlos trinken, ihre Freunde kostenlos reinholen und wurde dafür sogar bezahlt. Für jemanden der 17 Jahre alt war, war das der Jackpot.
Ihre Eltern kannten die Besitzer weil ihr Stiefpapa Mias Chef mal Büroräume vermittelt hatte und ihre Mama war am ersten Abend mitgekommen und hatte sich vor Fatih gestellt und gedroht dass wenn ihrer Tochter etwas passiere, er nie wieder froh werden würde. Ihre Mama wog 48 kg bei 157 cm und Fatih so um die 150 kg mit 190 cm – es war ein niedliches Bild.
Und so hatte sie 2,5 Jahre lang gutes Geld verdient … und viel Alkohol getrunken. Ihr Chef hatte die Regel: Trink so viel du im Stande bist die Kunden zu bedienen. Zu dieser Zeit gab es sehr viele lustige Geschichten, jetzt würde sie das auch nicht mehr machen wollen, aber damals hatte es gepasst.
Verträumt schaute sie in der Gegend umher, als sich Seunghyun vor sie stellte und sie mit seinen großen Augen beachtete.
„Hey, daydreamer.“
Mia erschreckte sich zu Tode als sie die Gesellschaft des Rappers wahr nahm und kippte gefährlich nach hinten, Seunghyun war aber schneller und hielt sie fest.
„Easy.“
Mias Hand legte sich auf ihre Brust und sie bemerkte wie schneller ihr Herzschlag geworden war.
“You wanna kill me right?”, sie hörte sich nicht wirklich böse an.
“Daydreaming is a dangerous thing”, flötete er grinsend.
TOP war in einem klassischen Anzug gekleidet, wie die meisten wohl an diesen Abend – immerhin war es ein Ball.
“So Ms Dong Bang Shin Ki, how is it?”
Mia verzog das Gesicht.
“I’m missing Super Junior.”
“But you live with them.”
“Yeah but I’m gone all day and they’re gone all day and it seems like forever I was jogging with Siwon or argueing with Heechul …”
“One month will soon be over”, sagte er aufmunternd und sie nickte. Immerhin hatte sie schon sechs Tage überlebt. Yay. Am Ende würde sie sich ein T-Shirt drucken lassen mit ‚Mission: Survive one months with DBSK. Status: Complete‘.
In der Zwischenzeit hatte Jiyong Pizza bei Pizzahut geholt. Die Party sah nur Snacks und Fingerfood vor, doch sie mussten vorher ja etwas Normales essen. Mia hatte gar nicht daran gedacht, an für sich dachte sie im Moment selten ans Essen und so setzten sie sich gemeinsam in die Lounge und aßen.
“Hey, those … cube things, what’s that?”
Im Hinterhof standen drei zweistöckige Container, wie man sie auch auf einer Baustelle findet, doch drum herum gab es keine Baustelle.
“Oh this is a really funny idea of a friend of mine. It’s called ‚moving hotel‘. In each container is a room so when there’s a festival or something they juste move the containers to that spot, close to the location. Usually they have more rooms and also public rooms like the lobby and two restaurants. I’ve wanted to try it so I’ve ordered some rooms.”
“For what?”
Die Idee an sich war ziemlich cool. An für sich wurden Hotels immer kreativer. Hatte das unter Wasser Hotel in Dubai schon eröffnet?
“For people who want to be alone … meaning like a girl and a boy …”
Jetzt begriff Mia was Jiyong da geplant hatte.
“You’re making a swinger party outta this!”, stellte sie empört fest und Seunghyun verschluckte sich am Essen weil er lachen musste.
“No, but there are some couples and maybe they wanna spend some time alone. Maybe we have some new couples after this night.”
“And you’re taking money for it?”
“150.000 Won per hour”, sagte Jiyong stolz über seine Idee, doch Mia schaute vorwurfsvoll.
“I-Swing”, scherzte Seunhyun und Mia drohte an ihm mit der Gabel ins Bein zu stechen.
Nach dem Essen ging Mia sich umziehen und fertig machen. Ihre Haare würde sie wild lassen, was man bei ihrer Länge schon so bezeichnen konnte, aber sie mochte es, wenn sie etwas wilder aussah als wenn jede Haarsträhne genau da saß wo sie hin sollte.
Dann begann der Abend. Um 23 Uhr wurden die Türen geöffnet. Die Gäste wurden Gruppenweise vom Parkhaus zum Eingang von Mitarbeitern begleitet, damit nicht auffällig viele Leute sich vor dem Sonamu tummelten. Mia und Jiyong beobachteten von dem Büro aus wie der Club sich füllte, bis jetzt hatte Mia nicht gedacht dass diese Idee tatsächlich fruchten würde. Viele kamen mit Masken, jene die keine hatten bekamen welche von den Begleitern unten im Parkhaus.
Die Super Junior Gruppe trug schwarze Anzüge und rote Masken, irgendeiner von Ihnen hatte sich wohl Gedanken gemacht. Alle waren noch nicht da, Leeteuk und Eunhyuk waren bei Sukira und würden erst später kommen. Neben Jiyong gab es doch noch ein paar andere merkwürdige Anzugträger. Jemand lief in einem grünen Anzug umher, zwei in Rot, einer hatte einen klassischen Mafiosianzug an.
Um 0 Uhr gab es ein Intro welches vom Beamer übertragen wurde. Jiyong hatte einen kleinen Film gedreht, man sah nur seinen Schatten, auch wenn die meisten wohl seine Stimme erkannten. Er erklärte noch einmal die Regeln und eröffnete dann offiziell die Party.
Die Party war super, der DJ war toll, es wurde getanzt und getrunken, geredet und … na ja, was auch immer man in dem Containerhotel so trieb. Mia wuselte überall umher, bis Jiyong sie irgendwann hinter der Theke verbannt und ihr befahl tanzen zu gehen.
„Dance?“
„It’s a party – off you go.“
Dabei huschte er sie weg und Mia stellte sich an den Rand der Tanzfläche. Wenig später stellte sich ein Mann vor sie, er hatte ein schwarzes Hemd an und auch eine schwarze Maske. Ihre Welpen und Küken erkannte sie ja noch, aber bei den anderen hörte es meistens auf. Er reichte ihr die Hand um sie zum Tanzen einzuladen. Ach, wieso eigentlich nicht? Sie nahm die Hand und ließ sich auf die Tanzfläche führen. Er tanzte gut und sie hatten viel Spaß. Nicht zu wissen mit wem man es zu tun hatte war interessant.
Ein paar Leute erkannte man, so Leute wie TOP konnten einen auch mit Maske quer durch den Raum anstarren und man wusste sofort mit wem man es zu tun hatte. Mia schnappte sich irgendwann einige ihrer Cheerleader. Der DJ spielte ‚Break up‘ von Mario und die Deutsche hatte sich einen einfachen Tanz dazu ausgedacht. Die Mädels machten ihn schnell nach und bald gesellten sich noch andere dazu. Das würde der neue ‚Cha cha Slide‘ von Seoul werden! Nach dem fünften Mal oder so kannten alle den Tanz und alle tanzen synchron, was einfach total cool aussah.
Dann war es an der Zeit für Mia aufzulegen. Nur eine Stunde als kleine Ablösung. Sie hatte mit Absicht ein paar Lieder gespielt auf die sie beim Cheerleading einen Tanz hatten und sofort kamen ihre Mädels zusammen und fingen an zu tanzen. Grinsend beobachteten sie die Gruppe.
„Hey cupcake, this one is for you“, sagte sie als sie das letzte Lied einlegte. Ain’t nobody von Chaka Khan – das Originale.
Als Mia die Stufen runter ging vom DJ Pult stand Donghae schon bereit und zog sie an der Hand auf die Tanzfläche. Sie liebte es mit ihm zu tanzen, dass hatte sie von Anfang an. Mia schmiegte sich an ihren Mann und genoss es ihm endlich so nah sein zu dürfen.
„Great party!“, rief jemand Mia zu der seinen Arm um die Schultern einer Frau gelegt hatte und auf den Weg zu den Containern war. Mia hob die Augenbrauen und schaute ihnen hinterher. Das dieses Swinger-Masken-Party-Konzept aufgeht war fragwürdig gewesen, aber jeder schien sich wirklich gut zu amüsieren.