„Ja, ja, ich verstehe, danke.“
Donghae legte den Hörer auf.
„Was ist los?“, fragte Eunhyuk.
„Mia sitzt mit – Achtung – Wooyoung im ‚Once in a blue moon‘, betrunken. Saewon hat mich angerufen und fragt ob ich sie abholen kann.“
Saewon war ein Mitarbeiter von SM Town, der gerne in den Club ging und dort hatte er die beiden gesehen.
„Mit Wooyoung?“
„Mit Wooyoung“, bestätigte Donghae seinem besten Freund und war genau so verwundert darüber.
„Willst du mitkommen sie abholen?“
„Klar! Das muss ich sehen!“
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In der Zwischenzeit waren Mia und Wooyoung bei den besten Rachestrategien angekommen. Er erzählte von einer gescheiterten Beziehung, die Frau hatte ihm das Herz gebrochen und nur weil sie nicht erkannte, wie sehr er sie geliebt hatte – so ähnlich wie bei Donghae und Mia am Anfang. Er sagt, dass inzwischen die Gefühle verschwunden waren, er aber dennoch Lust auf Rache hätte und Mia versprach ihm, dass wenn sie herausgefunden hatten, wer sie erpresste und an ihm Rache genommen hatten, sie sich seine Exfreundin vornehmen würden. Und dazu tüftelten sie Pläne.
Mia hatte eine 3-Stufen-Kombi dafür entwickelt.
Stufe 1: In das Bett des Racheempfängers eine tote Ratte einnähen – einfach ein Loch in die Matratze, Ratte rein, wieder zunähen und beziehen. Wieso? Das nach Stufe 3.
Stufe 2: Abführmittel in alle Getränke geben, selbst in das Kaffeepulver mischen und in den Zucker. Wenn dann besagte Person und am besten mit dem/der neuen Freund/der Freundin nach Hause kam, ging es bald dann richtig los, was uns zu
Stufe 3: bringt. Nachdem sich dann der Magen entleeren will und man auf die Toilette eilt, stellt man dann fest das Juckpulver auf dem Toilettenpapier war.
Wenn man dann völlig erschöpft ins Bett fällt um sich auszukurieren, wird man einen merkwürdigen Geruch von irgendwo her feststellen und Fakt ist, dass man sich erst einmal zu Tode sucht.
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Wooyoung war begeistert und beschloss sich niemals sinnlos mit Mia anzulegen. Vielleicht sollte er auch nie wieder aus bereits geöffneten Flaschen trinken und extra Toilettenpapier irgendwo verstecken.
„Donghae!“, rief Mia dann plötzlich und fuchtelte so wild mit den Armen, dass sie fast vom Stuhl gefallen wäre.
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An die Fahrt zum SuJu Dorm erinnerten sich am nächsten Tag weder Mia, noch Wooyoung so wirklich. Donghae hatte allerdings eine schwierige Entscheidung zu treffen. Sollte er die beiden in Mias Wohnung fahren oder ins Dorm? Eunhyuk und Donghae beschlossen, dass es wohl für alle Beteiligten lustiger war, wenn sie ins Dorm fahren würden.
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„Also … sind die nicht putzig?“
Ryeowook saß circa fünf Zentimeter vor Mia und Wooyoung, die Kopf an Kopf auf der Couch halb lagen, halb saßen – es sah nicht bequem aus, aber den beiden war das wohl egal.
„Ein sehr ungewöhnliches Paar“, bemerkte Heechul schmunzelnd.
„Ich frage mich wie es dazu kam“, meinte Leeteuk, deutlich amüsiert.
„Aber müssen die sich so zu saufen?“, fragte Eunhyuk, der den anderen noch immer nicht den Cocktailabend mit den angeblich alkoholfreien Cuba Libre verziehen hatte.
„Immerhin hat Alkohol total viele Kalorien – Mia tut also was gegen ihr Untergewicht“, verteidigte Ryeowook ihr Handeln, stieß damit aber auf geteilte Meinungen.
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Als Mia am Morgen aufwachte fand sie sich auf der Couch – mit Wooyoung. Fragend schaute sie zu dem Sänger, was machte er denn hier? Langsam, ganz langsam kamen die Erinnerungen von gestern Abend wieder. Eunhyuk und Donghae waren gekommen um sie abzuholen und dann war sie irgendwie so furchtbar müde gewesen. Wieso war Wooyoung nicht Zuhause?
Die Deutsche schaute sich fragend um und erblickte die Uhr in der Küche, die 09:42 Uhr anzeigte.
„Was?!“
Mia sprang auf, Wooyoung kippte dadurch um und wachte ebenfalls auf, doch ehe er sich beschweren konnte, rannte sie auch schon die Treppe hoch.
„Weiber, immer das Gleiche.“
Wooyoung hatte Heechul nicht bemerkt und erschreckte sich zu Tode, als von irgendwoher eine Stimme kam.
„Erst verbringen sie die Nacht mit einem und dann hauen sie ab … uns wirft man dann vor, dass WIR nicht beziehungsfähig wären.“
Heechul ließ sich von Wooyoungs Reaktion nicht irritieren und nippte weiter an seinem Kaffee.
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Mia war nicht zu spät, dennoch leicht panisch. Sie sprang unter die Dusche und föhnte sich danach. Um 11 Uhr würde man sie für das Fotoshooting abholen – es war genügend Zeit, wenn man sich nicht selbst stylen und schminken musste. Als Mia wieder runter kam saß Wooyoung noch immer auf der Couch.
„Ich sehe, dein Schedule ist voller als meiner.“
„Ich habe nur ein Shooting.“
„Mit Joon“, definierte Heechul um Mia zu Piesacken.
Mia seufzte, die letzten Male, bei denen sie auf Joon gestoßen war, war er schon ziemlich cold gewesen. Fast schon war es, als hätte sie mit ihm und nicht seinem Chef Schluss gemacht. Gut, Jihoon nutzte auch die ein oder andere Gelegenheit sie zu ärgern, wie zum Beispiel dass er sich selbst als männlichen Hauptdarsteller in dem Werbevideo von Se7ens Restaurant eingesetzt hatte. Was sie darauf brachte dass sie die Werbung noch nie gesehen hatte – wie auch? Sie gehörte ja nicht zu der Bevölkerung die zu Hause war um Fernsehen zu gucken. Sofort zog sie ihr Iphone aus der Tasche, ging zu Youtube und suchte nach dem Video. Ja okay, die Werbung war lustig und sie machte sich wirklich gut neben dem Hühnchen. Mia kicherte fröhlich während Wooyoung und Heechul sich fragend ansahen, da sie ja nicht wussten was sie da tat.
„Okay, anway ..“, meinte sie und packte das Iphone wieder ein. „I know deep inside Joon still likes me and I’ll talk to him – from one adult to another and he will see, that as a responsible person he needs forgive me and we can be friends again“, erklärte sie zuversichtlich.
„Von einem Erwachsenen zum anderen huh?“, fragte Heechul nach und die Deutsche nickte.
„Das Problem ist nur: das in einem Gespräch zwischen dir und Joon einfach keine Erwachsenen anwesend ist!“
Mia schnappte sich seine Zeitung und zog sie ihm über den Kopf.
„Siehst du, genau das meine ich“, erwiderte Heechul trocken und mopste sich seine Zeitung zurück.
„Ah Schatz, du bist wach.“
Mia drehte sich um und bekam von Donghae einen Kuss auf die Wange.
„Und? Freust du dich auf das Shooting?“
„Yay“, sagte die Assistentin – ganz leicht gestellt begeistert.
„Ach das wird schon.“
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Pünktlich klingelte es an der Tür und Mia fuhr runter um in den Van mit dazu zu steigen. Joon saß auf der anderen Seite und hatte sich dem Fenster zugewandt.
„Guten Morgen“, sagte sie fröhlich, doch bekam nur ein halbfröhliches ‚Morgen‘ zurück.
Die ganze Fahrt über drehte Joon sich nicht zu ihr, schaute nur aus dem Fenster oder tippte auf sein Handy.
„Joon?“
„Hm?“
Mia stand auf und setzte sich direkt neben ihn. So schaffte sie es zumindest dass er sich zu ihr umdrehte. Als sie seinen Blick sah bereute sie es schon fast wieder. Aber nein, eine Frau musste tun, was eine Frau tun musste.
„Could you stop beeing mad at me?“
Und schon drehte er sich wieder weg.
„Please…?“, setzte sie dahinter und er brachte ein Seufzen hervor.
„You know I didn’t broke up with you, right?“
Nun drehte er sich zu ihr um.
„Mia, wie kannst du sagen dass du jemanden heiratest und dann machst du Schluss?“
Okay, Joon kannte die ganze Geschichte nicht.
„Weißt du, als Jihoon mich fragte, ob ich ihn heiraten möchte hatte ich Angst. Ich hatte Angst wenn ich nein sage, dass er denkt ich mag ihn nicht. Ich hatte Jihoon sehr gerne. Ein paar Sachen sind passiert, Jihoon hat manche Sachen gemacht und Donghae hat manche Sachen gemacht. And then there was this point I couldn’t stand it anymore. I really liked Jihoon but I knew one day I would hurt him bad for leaving him so I thought it would be better now than later.“
„Er war so traurig gewesen …“
„Ich weiß. Ich habe in Dresden lange mit ihm gesprochen und habe es ihm erklärt.“
„Du warst in Dresden bei seinem Konzert?“
„Ja.“
„Und dort habt ihr gesprochen?“
„Ja“, sagte sie wieder.
„Das wusste ich nicht.“
„Zwischen mir und Jihoon ist alles in Ordnung – ist zwischen uns auch alles in Ordnung?“
„Du hast mir versprochen Blumenjunge zu sein“, erinnerte sie Joon in einem schmollenden Ton.
„Ist es ein … what’s the word … wait … wenn du möchtest kannst du Blumenjunge bei mir und Donghae sein.“
Trost war das Wort was Mia nicht einfiel, sie hatte es noch nie bewusst verwenden müssen. Joon sah nicht wirklich begeistert aus, er wäre viel lieber auf Jihoons Hochzeit Blumenjunge gewesen.
„Ja … okay“, gab er dann schließlich nach und grinste dann auch mal wieder. So konnten sie beruhigt zum Shooting fahren.
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„Wie hat Zoey es geschafft uns alle hier her zu holen, während unser Terminplan eigentlich total voll ist?“, wunderte sich Sungmin und schaute sich um. Wo sie waren? Sie saßen in dem Vorsaal eines … ja, wo sie genau waren wussten sie noch nicht einmal. Jedenfalls waren alle da bis auf Kibum und Ryeowook – dafür hatten sie versucht Wooyoung gleich mitzunehmen. Wenn der schon bei ihnen zu Hause rum hing, konnte er auch mitleiden. Jedoch schaffte er es in letzter Sekunde zu fliehen.
„Oh, da seid ihr ja schon, na dann kommt mal rein.“
Zoey streckte den Kopf aus der Tür und zögernd standen die jungen Männer auf um ihr in den Raum zu folgen und trauten ihren Augen nicht. Jeder hatte den gleichen Gedanken, doch keiner traute sich es auszusprechen.
„Ein Strip-Club?!“
Gut, bis auf Heechul – der sprach aus was alle dachten.
Es war eine Bar mit Bühne und Strip-Stangen und irgendwo dazwischen stand Zoey, lächelte als hätte sie gerade den Segen des Papstes erhalten.
„Jetzt ist sie vollkommen durchgedreht“, flüsterte Leeteuk Yesung zu.
„Ich denke nicht. Meistens hat ihr Tun einen Sinn – wir verstehen es nur meistens nicht“, flüsterte Yesung zurück.
„Sicherlich fragt ihr euch wieso ich euch hier her geholt habe“, begann Zoey, wurde jedoch von Shindong unterbrochen, der die Hand hob.
„Bitte strippe nicht.“
„Bist du gegen den Türrahmen gelaufen?! Es geht hier nicht um mich – es geht um euch!“
Nun tauschten einige einen noch fragenderen Blick aus.
„Super Junior bestehen aus zwei Gruppen von Männern denen ich helfen möchte. Gruppe 1: Sind in einer Beziehung und haben ein langweiliges Sexualleben. Gruppe 2: Sind nicht in keiner Beziehung weil ihr Sexualleben zu langweilig war.“
Nun war Donghae der Mutige.
„Also ich denke … das mein … Sexualleben … ganz okay ist …“
Kaum hatte er das ausgesprochen fielen sich Eunhyuk und Leeteuk in die Arme und fing an zu Schluchzen.
„Unsere Kleiheiheine …“
Leeteuk tätschelte Eunhyuks Schulter und warf Donghae einen tadelnden Blick zu.
„Noch!“, ging Zoey auf Donghaes Kommentar ein.
„Aber was denkst du wie lange du Mia noch mit deinem little bit of this and a little bit of that befriedigen kannst? Ich meine, es ist euch nicht vorzuwerfen, ihr seid Idols – mit wem könnt ihr schon Erfahrungen sammeln? Mit Groupies die schon einen Orgasmus bekommen, wenn ihr sie anguckt oder mit Prostituierten, die immer so tun als ob sie einen gehabt hatten? Bitte …“
„Also ich habe bisher weder mit einem Groupie, noch mit einer Prostituierten geschlafen!“, moserte Eunhyuk.
„Dann spricht das noch mehr für deine Unerfahrenheit“, konterte Zoey und irgendwie verlief das Gespräch nicht in die Richtung, wie es sich Eunhyuk vorgestellt hatte.
„Um euch – und somit auch zwangsläufig mir“ – dabei warf sie einen strengen Blick zu Yesung – „zu helfen, habe ich euch eine Trainerin gemietet, die euch beibringt euch sexy zu bewegen.“
Das war das Stichwort für die Trainerin rein zu kommen. Während den Jungs das alles sehr unangenehm war, war sie es gewohnt Leute zu unterrichten und bemerkte die komische Stimmung noch nicht.
„Dann wollen wir mal die Hüften kreisen lassen“, war ihre Begrüßung an die Band.
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Zur gleichen Zeit quietschten und lachten Joon und Mia sich bei dem Shooting scheckig. Es ging darum Spaß mit den Produkten von Tony Moly zu haben, nach dem Motto: Mit Freude pflegen. Und ja, sie hatten Spaß! Das Studio war total fluffig und niedlich und dazwischen saßen Mia und Joon und hatten sich eben mit der Apfel-Gesichtscreme – die natürlich auch in einem Apfel verpackt war – gegenseitig eingecremt und nun leckte Joon ihr über die Nase um zu testen ob die Creme auch tatsächlich nach Apfel schmeckte. Es war das witzigste Shooting was Mia je hatte. Sie peelten sich mit den ‚Eiern‘ und taten so, als würden sie in die wie Obst aussehende Handcremes beißen. Bei jeder Szene wurden zuerst Bilder geschossen und dann eine Sequenz gedreht, welche später zusammen geschnitten den Werbespot abgeben sollten. Da es um Pflege und Natürlichkeit ging hatten sie so gut wie kein Make Up aufgelegt. Mia trug eine Hotpan und ein einfaches Trägertop, Joon eine Shorts und ein Shirt – die Produkte sollten ja im Mittelpunkt stehen, deswegen waren die Klamotten recht einfach und dezent gehalten. Man hatte Mia große Locken gemacht und Joon hatte seinen gewohnten Wuschelkopf.
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Während diese zwei ihren Spaß hatten, schwitzten sich Super Junior einen ab. Anfangs hatten die meisten das Ganze nicht wirklich ernst genommen, manche boykottierten es sogar – wie Heechul und Leeteuk. Doch dann wendete sich das Blatt, als Zoey Preise ins Spiel brachte. Zoey war ja nicht doof, sie wusste, dass sie die Jungs nicht so einfach motivieren konnte – sie waren Idols, sie dachten ohnehin von sich dass sie ja ach so toll seien. Dabei war Zoey der Meinung, dass man alle Blondinen-Witze auch auf Idols übertragen konnte. Wie viele Idols brauchte man um einen Glühbirne zu wechseln? 5, einer um die Birne einzusetzen, vier um die Leiter zu drehen. Ehm … Preise, genau.
Der 3. Preis: Ein 13-Gänge-Menü für den Gewinner und eine Begleitperson in einem angesagten Restaurant Goa-Shima.
Der 2. Preis: Ein romantisches Wochenende in den Bergen für den Gewinner und eine Begleitperson
Der 1. Preis: Ein Flug nach Jeju mit Unterbringung im Shilla Jeju für 2 Nächte.
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Dazu musste man sagen, dass Zoey, dadurch das ihr Papa bei Samsung arbeitete, für die Shilla Hotels so gut wie nichts zahlte. Die Shilla Kette gehörte der Tochter des Samsung Chefs, deswegen bekamen alle Mitarbeiter von Samsung dort super Konditionen. Mal abgesehen davon hoffte sie ja, dass Yesung sich mal etwas anstrengen würde um den ersten Platz zu machen.
Doch egal wer gewinnen würde, allein schon zu beobachten wie sie sich auf dem Boden und an einer Strip-Stange räkelten war eigentlich unbezahlbar. Manche konnten wirklich sexy sein, andere … eher nicht. Zum Beispiel sah Eunhyuk bei dem Versuch zwanghaft sexy zu seiner eher danach aus, als müsste er mal auf die Toilette. Bei Kyuhyun hingegen überlegte Zoey ob es nicht besser gewesen wäre, wenn er als Frau auf die Welt gekommen wäre. Was nicht ist kann ja noch werden.
„Gut Siwon, das ist das Feuer das ich sehen will!“
„Ist es nicht ungewöhnlich, dass derjenige, der angeblich soooo gläubig ist, sich hier auszieht als würde er zu den Chippendales gehören?“, murmelte Heechul, der immer noch Probleme hatte das Ganze ernst zu nehmen.
„Ich denke unser Management hat ihn in den letzten Jahren dazu gemacht – zu einem Play-Christen“, erwiderte Hangeng, der kopfüber an einer Stripstange hing. Heechul verzog das Gesicht.
„Ist es das Blut in deinem Kopf oder befinden wir uns in einem alternativen Universum in dem du Humor hast?“
„Hangeng, hör nicht auf ihn, zuerst beschwert er sich dass du so schlecht Koreanisch sprichst und nun ist er eifersüchtig weil du kontern kannst“, sprach Leeteuk ihm gut zu.
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Gegen 17 Uhr waren Mia und Joon fertig.
„Oh, ich hab so Hunger!“, beschwerte sich der junge Sänger.
„Hast du Lust etwas essen zu gehen?“, fragte die Deutsche und Joon nickte begeistert. Mia sagte dem Fahrer wo er sie parken konnte. Sie waren auf das Auto angewiesen, denn beide hatten eine riesige Tüte voller Tony Moly Produkte bekommen – Mias Bad würde aussehen wie ein Spielzimmer.
Sie parkten am Ilbis Hotel in Myongdong und Mia führte Joon die nächste Straße rechts rein und an der nächsten Ecke ging sie links. Dort ging sie in ein kleines Restaurant – wie so viele in Myongdong. Es gab wenige Gerichte, aber die waren gut. Mia bestellte zwei Mal Suppe, denn in Korea teilte man sich keine Suppen. Dazu bestellte sie Topoki und frittierte Shrimps, Gemüse und Hähnchen und zweimal Ananassaft.
„Wow, du bist eine Koreanerin … mit normalen Augen!“, sagte Joon grinsend. Normalerweise, wenn sie Besuch aus dem Ausland hatten, mussten sie immer alles erklären, ihr Manager bestellt das Essen und die meisten Ausländer wirkten so verloren. Sie dachte sogar an Ananassaft. Wieso eigentlich Ananassaft? Ganz einfach, das Topoki in dem Laden war extrem scharf. Wasser half da nicht, aber süße Säfte waren super um es zu neutralisieren.
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„Das war lecker.“
Zufrieden hatte Joon das letzte Stück Topoki verschlungen, denn damit hatte Mia schon längst aufgegeben.
„Ach, wie lange ich schon nicht mehr in Myongdong war…“
Joon schaute aus dem Fenster und sah die Leute vorbei laufen. Für Mia war es immer noch recht einfach sich frei zu bewegen, klar es bleiben Leute stehen und manche folgten ihr – wie es Koreaner so gerne taten – doch im Durchschnitt war es wirklich okay.
„Meinst du wir können shoppen gehen?“
Joon hatte eigentlich nur auf diese Frage gewartet und fing an zu grinsen.
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Okay, es dauerte keine zehn Minuten, da folgten ihnen gut ein Dutzend Mädels. Was hatte Mia erwartet? Joon ging ziemlich cool damit um. Sie gingen zu Evisu und Joon kaufte ein paar Sachen. Sie gingen die nächste Straße links, dann wieder rechts und landeten bei Bean Pole. Danach gingen sie zu SPAO. Die Männer-Abteilung war oben im 2. Stock und während Joon die Regale durchsuchte, schaute Mia nach oben. Im 3. Stock war Everysing, der offizielle Fanshop von SM, mehr oder weniger. Dort wurden auch Auditions abgehalten, auch wenn Mia sich das komisch vorstellte in einer Karaokebar vorzusingen, doch anders würde man die ganzen Bewerber wohl nicht abarbeiten können.
„Weißt du, ich war noch nie in Everysing…“
„Willst du hoch gehen?“, fragte Joon und sie nickte.
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Wow. Das war SM Overloading. Bilder, Poster, Pins, Dokumentenhüllen, Sticker, Tagebücher, Fotobücher, Fotowände, Kopfkissen, Notizbücher, Visitenkartenhalter, Klebeband, Kaffeetassen, Blöcke, Barbiepuppen, Handyanhänger, Mousepads, T-Shirts, Kissenhüllen und tatsächlich auch CDS.
Mia brauchte eine Minute um alles auf sich wirklich zu lassen. Vor allem gab es Portraits. Sie waren in Hüllen eingepackt und ungefähr in der DIN A 4 Größe. Jede Band hatte ihre eigenen Kisten, in denen unzählige Bilder standen. Auch die Mr Simple Bilder waren schon eingetroffen und während Mia grinsend die Super Junior Bilder durch ging, ging Joon die SNSD Bilder durch. Die ganzen anderen Leute beobachteten die beiden neugierig und schlichen ihnen hinterher. Mia zog ein Bild von Siwon heraus, halb nackt, mit Bodypainting und verharrte kurz … neeeeeeein, sie konnte sich nicht NOCH einen Siwon Körper in die Wohnung hängen. Sie wanderte rüber zu den SHINee Bildern und fing an zu quietschen, als sie ein wundervolles Portrait von Onew in Händen hielt. Joon drehte sich um.
„Ist das nicht ein tolles Bild?“
Joon wanderte zu ihr rüber und betrachtete das Portrait. Es war einfach, ein schwarzer Hintergrund, das Gesicht hell, die Haare dezent. Und so ging sie auf die Suche nach dem gleichen Shooting der anderen Mitglieder. Alle sahen super aus, es war waren wirklich schöne Bilder und Mia packte sie unter den Arm. Joon lachte herzlich und überlegte eine Kamera in ihrer Wohnung zu installieren um die Reaktion der Super Junior Jungs mitzubekommen. Dafür nahm sie aber auch zwei Donghae-Kissenhüllen mit und bevor sie gehen konnten, musste Joon ein Bild mit den SNSD-Aufstellern schießen.
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„Hallo Mia?“
„Hast du einen Hammer?“, fragte die Deutsche.
„Was?“
Jaejoong schaute entsetzt sein Handy an.
„Du rufst mich an um zu fragen ob ich einen Hammer habe?!“
„Yes, I’ve brought some pictures and since I’m living in your apartment, I thought you might know where I’ll find nails and stuff.“
Jaejoong war immer noch irritiert.
„Ehm … ruf den Hausmeister … er macht das.“
„Oh … super. Alles klar und ach … ich hol dich Morgen früh um 05:30 Uhr ab.“
„Warte … wann?!“
Aber sie hatte schon aufgelegt.
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Und so werkelte Mia an ihrer Wohnung. Sie legte die Kissen ins Bett, ließ die Bilder über dem Sideboard im Essbereich aufhängen und wandelte ihr Bad zu einem Spielzeugladen vs. Garten-Eden-Mix – süße Figürchen aus dem Etude House gepaart mit Früchten und Eiern und Häschenflaschen mit Bodyspray.
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„You did WHAT?!“
Es war Abend, Mia saß auf der Couch und schaute sich ‚Water for Elephants‘ an. Die Vorbereitungen für Beijing waren so weit fertig und sie dachte daran, sich mal einen gemütlichen Abend zu machen. In einer dünnen Decke eingemurmelt hatte sie den Film geschaut, als Zoey anrief, die ihr mal eben so erzählte, dass sie einen Strip-Kurs mit Super Junior durchgezogen hatte.
„Hello? I’m worried about your future too. And anyway, most of them aren’t really talented. Donghae was a good choice, although I think that Siwon is in the wrong business…“
Mia schüttelte nur den Kopf, als hätten die Welpen nicht schon genug um die Ohren hätten. Zoey erzählte von ihrer ‚Motivationshilfe‘ und Mia wurde hellhörig.
„Who won?“
Natürlich wollte sie wissen, ob sie und Donghae gewonnen hatten. Die Betonung lag auf SIE und Donghae – weil sie ja so viel gemacht hatte.
Es stellte sich heraus, das Sungmin den 3. Platz belegt hatte, Donghae den 2. und Siwon den 1.
„So you and Yesung …?“
„I’m thinking about breaking up with him.“
„What?! Just because he can’t dance sexy?!“
„It’s not that. I knew that before, it’s just … he could have tried harder. You know. He, as my boyfriend, embarassed me.“
„Maybe he was the one who was embarassed because of this whole situation …“, sagte Mia vorsichtig.
„Why?“, fragte ihre Freundin als wäre es tatsächlich das erste Mal das dieser Gedanke ihre Synapsen streifte.
„Well, you are his girlfriend, right? So if you get them together to do a strip-practice, this could mean that you’re not satisfied with your sexlife with Yesung, so he would think the others think the same so he’s ashamed for beeing a bad boyfriend.“
„You really think Yesung would think that far?“, wunderte sich Zoey.
„I’m wondering why YOU didn’t thought that far!“
Manchmal … also ehrlich …
„Oh, gotta hang up!“, sagte Mia, denn sie hörte die Tür und eilig legte sie auf und schmiss das Telefon auf den Sessel neben der Couch.
„Hi cupcake.“
Sie drehte sich zu ihm und grinste. Donghae sah erschöpft aus, ging auf sie zu, legte sich auf sie und begann sie zu küssen. Okay, das waren wohl noch die Nachwehen von dem Kurs und den Vorwürfen von Zoey, Donghae musste Mia nichts bewiesen, aber sie würde einen Teufel tun und sich beschweren. Er begann sie auszuziehen und küsste ihren Körper, schmiegte sich an sie und zog sich selbst aus. Donghae konnte stürmisch sein, Mia mochte es und spielte mit. Wild küssend hob er sie hoch und trug sie quer durch den ganzen Raum, setzte sie auf dem Sideboard ab und schob sich zwischen sie, immer noch in einem wilden Kuss verschlungen.
„Was ist das?!“, sagte er verdattert, als er die neuen Portraits an der Wand sah.
„SHINeeeeee!“, stöhnte sie, leicht abgelenkt, doch Donghae konnte so nicht arbeiten, ‚das‘ mit Mia machen und dabei Onew ins Gesicht schauen?! Also trug er sie in die Küche … und dann ins Bad … und dann ins Gästezimmer und irgendwann lagen sie beide erschöpft auf der Couch.
„Wie war dein Tag?“, fragte er grinsend.
„Good, me and Joon are friends again.“
„Und wieso hast du Shinee da drüben hängen … im Übrigen, wenn du noch einmal Shinee stöhnst während ich mit dir ..“
„Ich habe dir nur eine Antwort gegeben!“, erwiderte sie geschockt. Hallo? Er fragte ‚was ist das‘ und Shinee war die passende Antwort dazu.
„Okay, dann rufe ich das nächste Mal auch SNSD…“, neckte er sie grinsend und biss ihr in den Hals.
„Aber nur wenn das die Antwort zu einer Frage ist die ich dir dabei stelle“, quietschte sie und versuchte sich aus seinem Griff zu lösen.
Als er aber dann die Kissen mit seinem Bild im Bett entdeckte grinste er wieder und war glücklich. Auf die Rückseite des Einen schrieb er mit Edding ein Schlaflied und gab Anweisungen, dass sie dieses Kissen jetzt immer mitnehmen musste, wenn Mia irgendwo hinflog, wo er nicht dabei war.