Mal wieder eine kurze Nacht. Um 3 Uhr stand sie auf. Donghae stand aus Solidarität mit auf, denn er wusste, dass sobald Mia die Tür hinter sich schloss, er mit Ansatz auf das Bett springen würde, um dann in exakt der Landungsposition wieder einzuschlafen. Mia hatte ihren Trolley schon gestern Abend gepackt und musste nur noch das Kissen dazu tun.
Sie fragte sich ob alle Bands in einem Hotel untergebracht waren. Sooooo viele waren dabei! SNSD – die an diesem Morgen gemeinsam mit DBSK und SHINee fliegen würden – 2PM, Winder Girls, SS501, Big Bang, CN Blue, Kara, Miss A, F(X) – die heute Abend erst kommen würden -, Beat, T-ara, MBLAQ, 4 Minute, U Kiss, Z_EA, After School und das waren nur die, die Mia spontan einfielen. In diesem Moment fragte sich Mia wer Morgen eigentlich – außer Super Junior – bei Music Core auftreten sollte. Vielleicht würden sie ein Super Junior Special machen … aus Idol-Mangel.
Donghae legte sein Kissen in ihre Handtasche – nicht dass sie es noch vergessen würde und schmiedete Pläne die SHINee-Portrait mit Edding zu … verschönern. Wenn hier schon ein Edding rum lag, wieso nicht auch nutzen und Key würde sicherlich so ein Zwierbelbart super stehen.
.
.
Als es an der Tür klingelte, wusste Mia das der Van da war. Die Sonne war noch nicht aufgegangen … ätzend. Sie hasste es so früh los zu müssen, zumal sie sich fragte welche Leuchte um 08:30 einen Flug nach Beijing gebucht hatten, wenn das Konzert erst morgen Nachmittag beginnen würde.
„Okay, ich fahr nun, passe gut auf dich auf, habe viel Spaß und ich melde mich wenn ich lande.“
Eilig suchte Mia ihre Sachen zusammen und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Hast du nicht etwas vergessen?“
Die Deutsche schaute fragend, schaute in ihrer Handtasche nach Iphone, Flugtickets und Pass, Geldbörse hatte sie dabei und das MBA auch, was hatte sie vergessen.
„Sag dass du mich liebst!“, meckerte sie Donghae gespielt an und Mia grinste. Stellt euch mal vor, einem von beiden würde etwas zustoßen und der andere musste dann den Rest seines Lebens daran denken, dass er die letzte Gelegenheit, seine wahren Gefühl kund zu tun, hat verstreichen lassen. Das war der Stoff aus denen Hollywood-Streifen entstanden.
„I love you Mr Lee“, sagte sie und küsste seine Lippen.
„I love you too Mrs Lee“, flüsterte er gegen ihre Lippen, doch dann musste sie los.
.
.
Im Auto fiel ihr aber doch noch etwas ein und rief ihn an. Donghae lag schon wieder im Bett, er hatte beschlossen es jemanden anderen auf’s Auge zu drücken die Portraits zu beschmieren, damit er später sagen konnte ‚Ich war es aber nicht‘.
„Hmm….“, brummte er ins Telefon.
„Oh don’t tell me you’re back in bed!“ Was war denn das? Sekundenschlaf?
„No, no, it’s okay, what’s up?“
„Könntest du vielleicht ab und zu bei M81 vorbei schauen? Ich komme im Moment so selten dazu …“
Und das führte schon zu einem richtig schlechten Gewissen. Mia bekam zwar Berichte von den Trainern und – ein Wunder – der Tanztrainer hat noch nicht das Handtuch geschmissen oder wurde von den Bambis gekündigt, aber es war etwas anderes ab und zu selbst im Training vorbei zu schauen. Haedong war zwar da und kümmerte sich, doch Mia war auch Managerin und verhielt sich im Moment so gar nicht wie eine.
„Na klar Liebes.“
.
.
Zuerst holte Mia Yoochun und Changmin ab, die im gleichen Haus wohnten und fiel schon dort vom Glauben ab. Die beiden hatten zusammen 5 Koffer.
„Are you two moving to Beijing?“, fragte sie ungläubig.
„No, why?“, fragte Changmin unschuldig, als wäre es das normalste mit zwei großen Koffern für drei Tage zu verreisen, während sie die ganze Zeit nur Termine hatten, für die sie Klamotten gestellt bekamen und eigentlich, nur eigentlich, einen Schlafanzug brauchten und etwas zum Anziehen für die drei Stunden Freizeit die sie hatten.
Die Assistentin schoss heimlich ein Bild davon um es dem nächsten Mann unter die Nase zu reiben, der sich darüber beschwerte, dass Frauen zu viel mitnahmen. Yoochun und Changmin sollte aber keine Ausnahme sein. Als sie Yunho als Letztes abholten hatten sie, mit dem einen Koffer des Managers und ihrem eigenen Koffer, insgesamt 13 Gepäckstücke im Wagen. Unglaublich.
.
.
Die Gesamtsituation wurde noch unlustiger, als sie am Flughafen ankamen und folgendes geschah:
Der Wagen hielt auf dem abgesperrten Parkplatz und alle stiegen aus. Keiner schien sich wirklich um das Gepäck zu kümmern, also zog Mia erst einmal los und holte vier Gepäckwagen um die ganzen Koffer drauf zu packen. Zumindest half ihr der Fahrer beim Ausladen, denn Jaejoong rauchte noch eine, Yunho und Yoochun hingen am Handy, Junsu tippte irgendwas auf sein Ipad ein und Changmin stand in der Gegend rum und sah gut aus. Es war Hochsommer und Mia war ja nur letzte Woche wegen einem Schwächeanfall ins Krankenhaus eingeliefert worden! Nein, sie würde sich nicht aufregen.
Tatsächlich erklärte sich Jaejoong bereit einen der Wagen zu schieben und mit dem Manager und dem Fahrer schafften sie dann die vier Wagen in das Terminal.
„Mia, wir gehen in die VIP Lounge, checkst du uns ein?“, fragte Hwang Lee, der Manager von Dong Bang Shin Ki und drückte Mia alle Pässe und Tickets in die Hand.
„Sicher“, erwiderte sie lächelnd, bemerkte das Problem aber zu spät. Sie drehte sich um und alle waren weg. Der Fahrer, die Jungs, alle. Und sie stand da, mit 13 Koffern, vier Wagen und den Pässen.
„Suuuuper.“
Langsam … also so ganz langsam, wurde Mia genervt. Sie schaute sich nach dem Schalter um, dieser war rund 50 Meter von ihr entfernt. Also schob sie den einen Wagen zu dem Schalter, rannte zurück, holte den nächsten, rannte zurück, holte den nächsten, rannte zurück und holte den Letzten. All das unter dem fragenden Blick der Dame hinter dem Schalter. Zwischen drin hatte Mia ihr die Pässe und Tickets halb zugeschmissen, damit sie zumindest anfangen konnte sie einzuchecken. Entnervt schob sie dann einen Wage nnach dem anderen wieder weg, als sie alle Koffer auf das Band gehievt hatte. Sie war ja schon gestresst wenn sie zwei Koffer, einen Trolley und eine Handtasche hatte (was bei einem Urlaub in China oder Korea bei Mia schon durchaus passiert war), aber das hier war wirklich die Krönung.
Natürlich hatte Super Junior immer viel mehr Koffer, aber sie halfen auch mit beim Check in und versuchten Mia das Leben nicht ganz so schwer zu machen.
.
.
Doch das war noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Mia wollte gerade in die Lounge und zeigte ihr Ticket und ihren Ausweis vor und bekam dann den Eintritt verwehrt.
„Entschuldigen Sie, Sie fliegen nur Economy, die Lounge ist für diese Kategorie nicht geöffnet“, erklärte ihr der Mann und Mia schaute sich die Tickets an. Alle flogen Business – nur Mia nicht.
Ungläubig schaute sie auf den Tickets.
„Aber … ich … ich habe für die anderen eingecheckt, sehen Sie … sie fliegen Business Class und ich muss Ihnen die Tickets bringen…“
Nein, das ging auch nicht, dafür war der Security so nett die Tickets entgegen zu nehmen um sie den anderen zu bringen. Über Mias Kopf braute sich so langsam eine Gewitterwolke zusammen, die ihre aktuelle Stimmung wieder gab.
Sie setzte sich also nach draußen und rauchte noch eine Zigarette, als SNSD ankamen. Fröhlich begrüßten sie ihre Trainerin und bemerkten die Gewitterwolke – wahrscheinlich an Mias genervten Gesichtsausdruck.
„What’s wrong with you?“, fragte Tiffany und schaute sich nach der anderen Band um.
„They’re in the lounge“, beantwortete sie den fragenden Blick der Sängerin.
„Why are you here alone?“, fraget Jessica.
„You know, they had thirteen suitecases – thirteen … like that number after twelve. First of all they left me standing here, carrying all that stuff inside, then they let me do the check in alone and now I’m on Eco while they going Buiness and I can’t enter the lounge.“
„Thirteen?“
Taeyeon schaute sich um, selbst die Mädels hatten weniger. Jede von ihnen hatte einen mittelgroßen süßen Trolley – das sah nach einem 3-Tage-Trip aus und nicht wie ein Umzug.
„Thirteen“, versicherte Mia ihr.
„Aber wieso fliegst du denn in einer anderen Klasse? Und wieso helfen die dir nicht … was ist denn los mit denen?“, Hyoyeon regte sich ja jetzt schon auf und brachte Mia damit zum Lachen. Allerdings hatten sie nicht viel Zeit, denn ihr Manager – also praktisch Kaylees Stiefvater – scheuchte sie weiter und jede von ihnen rollte ihren eigenen Koffer hinter sich her zum Check In. Wieso konnte Mia nicht Assistentin von SNSD sein?
Die Mädels verabschiedeten sich von ihr und Mia machte die normale Prozedur durch. Anstellen, Sicherheitskontrolle, anstellen, Passkontrolle und dann natürlich die Suche nach dem richtigen Gate. Als sie ankam hatte das Boarding schon begonnen und sie eilte zu dem Schalter. Irgendwie war das nicht ihr Tag – und das alles bevor es 8 Uhr war! Zumindest hatte sie keine Zeit sich weiter über ihren Erpresser aufzuregen – dafür war auch noch in drei Tagen Zeit.
Kaum saß sie auf ihrem Platz am Fenster (wenigstens etwas), da wurde sie von einem komischen Geräusch aufgeschreckt. Sie schaute sich um und erkannte dass ihr Platztelefon klingelte. Hä?
„Hello?“, sagte sie skeptisch in den Hörer, der gleichzeitig auch Fernbedienung und Joystick war.
„Da bist du ja endlich! Wo warst du die ganze Zeit? Kannst du eine Stewardess suchen damit sie uns so heiße Tücher bringt?“
Es war Jaejoong der sie von seinem Platz aus anrief.
„Ihr werdet sicher eine Stewardess bei euch haben, ich darf dort offiziell nicht rein … ICH fliege nur Economy.“
„Oh, kein Problem, wir haben schon Bescheid gesagt das unsere Assistentin öfters mal kommt und wie gesagt, hier ist keine, bitte kümmere dich darum.“
Und dann legte er auf.
Mia bat die beiden Personen, die zwischen ihr und dem Gang saßen auf zu stehen, damit sie auf die Suche nach einer Stewardess gehen konnte. Die erste Stewardess wies die Deutsche zwar darauf hin, dass sie gleich herum gehen würden um heiße Tücher zu verteilen, doch Mia machte ihr begreiflich, dass sie jetzt sechs Tücher brauchte. Stolz wie Oskar kam sie hoch in die Business Class und was fand sie? Dong Bang Shin Ki wie sie sich mit heißen Handtüchern das Gesicht abwischten. Das durfte doch wohl alles nicht wahr sein …
„Oh Mia, endlich. Du hast so lange gebraucht das wir jetzt selbst eine Stewardess gefunden haben“, meinte Changmin vorwurfsvoll und er konnte froh sein, dass die Handtücher zu klein waren um damit jemanden zu erdrosseln. Sie saß ja nur am anderen Ende des Fliegers und musst gegen den Strom in die andere Richtung – denn das Boarding war noch nicht abgeschlossen – und musste eine Stewardess finden, die einen Kopf für sie hatte und tat was sie wollte.
„Das sehe ich, dann verwendet sie bitte für die Hände.“
Schön ruhig … immer schön ruhig …, sagte sie sich, während die Mädels von Soshi schon fragend zu ich rüber schauten. Sie waren es von Mia gewohnt, dass sie immer recht schnell auf 180 war und das auch gerne an denjenigen, die daran schuld waren, ausließ. Aber nicht bei DBSK. Jedoch erkannten die meisten von ihnen dass Mia Lächeln gestellt war und Tiffany tätschelte Mias Arm als sie vorbei ging.
.
.
Ihr wisst doch, dass Mia, sobald sie ein Flugzeug betritt, in einen komatösen Zustand fällt. Heute nicht. Der Flug nach Beijing dauerte gerade mal 2 Stunden, doch in dieser Zeit, scheuchten Dong Bang Shin Ki Mia achtmal von ihrem Platz, was bedeutete, dass die beiden Fluggäste neben ihr sechzehn Mal aufstehen mussten, um Mia ständig raus und dann wieder rein zu lassen. Schon nach dem vierten Mal hatte Mia total Mitleid mit ihnen und überlegte sich irgendwo anders hinzusetzen, doch dann hätte sie ja nicht an ihr Telefon gehen können, was zwar für sie persönlich nun nicht so tragisch gewesen wäre, was aber wohl oder übel dazu geführt hätte das sie Ärger bekommen hätte. Allerdings war Mia der Meinung dass nicht mehr viel fehlte, bis das Pärchen, das ständig aufstehen musste, sie auf dem Klo einsperren würde.
Die Deutsche versuchte es zwischenzeitlich mit Motivationstraining. Hey, sie war Cheerleader, wenn jemand motivieren konnte, dann sie! Somit versuchte sie die guten Dinge zu sehen. Jeder Held hatte eine Aufgabe zu bestehen, eine karmische Lektion so zu sagen. Gandalf hatte Saruman, Harry Potter hatte Voldemort, Edward hatte Jacob – selbst Heechul hatte einen Gegner, er hieß Ego. Jedenfalls musste jeder einen Gegner haben, weil man nur dadurch gefördert wurde und sich selbst übertreffen konnte. Nur durch die Erfahrung würde sie stärker werden … oder im Gefängnis landen (wenn sie ihren Mordgelüsten nachgehen würde). Sie hatte aber auch noch die Telefonnummer von dem schnuckeligen Polizisten, vielleicht würde er ihr helfen auf Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren.
.
.
Auf chinesischem Boden gelandet schrieb sie Donghae, wie versprochen, eine SMS. Ihr Text lautete: I’ll gonna kill’em all!
Zwei Minuten später erhielt sie die Antwort, die lautete ‚Na dann viel Spaß in Beijing =) Hwaiting! ‘. Okay … Donghae hatte die SMS wohl nicht richtig gelesen. Eigentlich hatte er sie gar nicht gelesen. Die Jungs waren im Studio um Aufnahmen für das Repack-Album zu machen. Donghae war gerade am Singen und Heechul saß im Studio, sah das Haes Handy klingelte und las Mias Mail. Da er eh noch sauer auf DBSK wegen ihrem arroganten Verhalten bei der IFL war, kamen ihm Mias Mordpläne nur gelegen und so dachte er, dass er Mia da ruhig ein wenig dabei unterstützen könnte.
.
.
Zumindest wurden DBSK und SNSD am Flughafen von der zuständigen Organisation empfangen, die genügend Securitys und helfende Hände dabei hatte, dass diesmal Mia nicht alleine die Koffer zusammen suchen musste. Allerdings musste sie bei den Koffern bleiben und warten bis alle da waren, während die anderen schon raus ins Terminal gingen um dort die Fans zu begrüßen und um dann ins Hotel zu fahren. Mia wartete in Ruhe bis alle Koffer da waren und dann gingen sie durch den Hinterausgang zu den Vans. Es waren reine Transportwagen und hatten hinten nur Klappstühle, wie in der U-Bahn diese Notplätze. Aber nach all dem was heute schon geschehen war, war ihr das auch egal. Zumindest war sie alleine. In einem ruckeligen Auto und okay, sie fiel halt dreimal von ihrem Sitz weil sie keinen Anschnallgurt hatte und der Fahrer anscheinend betrunken war. Gut, sie knallte einmal auch schmerzhaft an Changmins Koffer und würde sicherlich einen blauen Fleck bekommen, aber sie war alleine und hatte ihre Ruhe.
.
.
Im Hotel waren auch 2PM, Big Bang, MBLAQ und – Achtung, Mias persönlicher Favorit – Jihoon untergebracht. Sie stand an der Rezeption und ließ sich die Zimmernummern der Monster geben um ihnen ihre Koffer zu bringen und plötzlich stand er neben ihr. Die Deutsche dachte zuerst er wäre eine Erscheinung ihres Gewissens und erschreckte sich natürlich zu Tode, stolperte mal wieder über Changmins Koffer und landete auf dem Hintern. Jihoon konnte nicht anders als lachen, half ihr aber natürlich sofort auf.
„Wieso erschreckst du dich immer wenn du mich siehst?“
„Wieso schleichst du dich immer so an mich ran!“
Der Sturz tat wirklich weh und wenn Mia unter Schmerzen war, war sie gereizter als sonst.
„Du bist immer nur so konzentriert, dass du gar nicht merkst was um dich herum passiert.“
Er lächelte noch immer und rubbelte ihr aufmunternd über den Rücken.
„Na ja, wir werden uns sicher später bei den Proben sehen…“
„Bye …“, sagte sie eigentlich viel zu spät und schaute ihm nach.
Stellt euch mal vor sie hätte IHN geheiratet! Allein schon die Vorstellung dass sie jetzt überhaupt verheiratet war … Jihoon, Los Angeles … das Haus, all das schien schon so lange vergangen zu sein.
„Mia!“, Junsus Stimme donnerte durch die Lobby dass die Assistentin zusammen zuckte um sich umdrehte.
„Denkst du wir haben den ganzen Tag Zeit? Bring endlich die Koffer hoch!“
Anstatt dass er mal selbst seine Koffer mitnehmen würde, nein, wieso denn? Also zog Mia mit den Gepäckleuten los, damit sie sicherstellen konnte, dass jeder seinen Koffer so schnell wie möglich bekam.
Changmin hatte nur ein Handtuch um die Hüfte gebunden, als er Mia die Tür auf machte und die Deutsche drehte sich verlegen weg.
„Wurde aber auch Zeit.“
Er schnappte sich seine drei Koffer und verschwand wieder hinter der Tür. Wenn Mia genauso wohnen würde, wie sie geflogen war, würde sie wohl irgendeine Kammer neben der Küche beziehen, aber nein, sie hatte ein richtiges Zimmer. Nicht das sie viel davon mitbekam, denn kaum hatte sie ihren Koffer abgestellt, mussten sie eigentlich auch schon gleich los.
.
.
Um 00:56 Uhr fiel sie das nächste Mal in ihr Bett.
Sie waren bei einem Fotoshooting gewesen, einer Radiosendung, bei der Pressekonferenz mit den anderen Künstlern des Dream Concerts, bei einem Interview und dann bei den Proben. Mia wurde so viel hin und her gescheucht, dass sie kaum Zeit hatte alle zu begrüßen. Sie raste bestimmt dreimal an Jiyong vorbei, der ihr nur fragend hinter her schaute.
Nach den Proben waren sie noch etwas essen gewesen und noch mehr als auf die Worte ‚Es gibt Essen‘, freute sie sich heute auf die Worte ‚Wir wollen schlafen.“.
.
.
Im Hotel angekommen fiel sie einfach ins Bett. Sie wusste sie musste noch einmal aufstehen und duschen gehen, aber zuerst wollte sie zwei Minuten hier so liegen bleiben. Die anderen waren wohl schon früher im Hotel gewesen, denn an Mias Tür klebte ein Zettel mit der Zahl ‚411‘. Vielleicht war es die Zimmernummer von Jihoon, vielleicht von TOP oder einfach ihr Kumpel Jiyong schlau gewesen.
Mia rappelte sich auf und ging duschen. In Beijing war es ähnlich warm und schwül und wenn man dann auch noch den halben Tag in Containern saß mit Make Up und Föhns und Glätteisen, dann hatte man das Gefühl gar nicht mehr trocken zu werden. Frisch geduscht ging es ihr auf jeden Fall besser. Sie trocknete sich die Haare halb, zog ein Cheer-Höschen an und ein Shirt und schlich sich dann barfuß einen Stockwerk höher zu Zimmer 411. Wenn jetzt Jihoon die Tür auf machen würde, würde er sicher denken sie wollte zurück zu ihm. Wenn Seunghyun die Tür auf machen würde, würde er sicher denken Mia wollte ihn anbaggern.
Doch ihre Intuition war richtig gewesen und Jiyong öffnete die Tür.
„Hey, da bist du ja! Wieso seid ihr so spät?“
Mia ging an ihm vorbei und kugelte sich in seinem Bett zusammen. Der Rapper eilte hinterher und setzte sich neben sie.
„So schlimm heute?“
Sie nickte nur und sagte kein Wort, da sie dachte, wenn sie anfangen würde sich zu beschweren, dass sie Morgen noch nicht fertig sein würde. Also sagte sie gar nichts.