Der Morgen kam, ohne Mias Gemecker. Jiyong hatte sich zu ihr gelegt und zusammen waren sie eingeschlafen. Er bekam nicht so ganz mit was los war, aber er machte sich ein wenig Sorgen. Natürlich ging es ihm auch um ihre Gesundheit, doch wer von ihnen hatte kein Untergewicht? Wer von ihnen hatte schon Zeit geregelt zu essen. Also er nicht. Deswegen machte er keinen Vorwurf daraus. Doch er war auch der Meinung, dass die Ränder unter ihren Augen nicht von der Unterernährung kamen. Gestern bei den Proben war sie zwar von einem Ort zum anderen geflitzt, doch man hatte sie nicht gehört.
Normalerweise, wenn Mia da war, hörte man sie. Sie unterhielt sich mit Leuten, schrie die Hälfte davon an, weil sie Mist bauten. Allein nur bei dem Gedanken der letzten I-Tasia Party, wie Mia die Kellner ständig rund gemacht hatte, musste er grinsen.
Als Mia aufwachte saß Jiyong am Tisch, las eine Zeitung und rauchte eine Zigarette.
„Hey, good morning.“
„Good morning“, erwiderte sie verschlafen, lächelte ihn aber an. Zumindest in dieser Nacht hatte niemand sie erreichen können. Mia hatte sich schon vorgestellt, wie Jaejoong sie mitten in der Nacht anrief, weil sie Kissen aufgeschüttelt werden musste.
„Ich dachte ich lenke dich etwas ab: Wann wollen wir die nächste I-Tasia Party machen?“
„How about Kill-Tasia?“, schlug Mia vor und setzte sich zu ihm.
„Wieso sind die denn so? Sonst sind sie recht umgänglich“, schmunzelte Jiyong und bot Mia eine Zigarette an.
„Who knows. Maybe it’s because of me.“
Sein Blick sagte mehr als tausend Worte.
„Denk dran, nur noch zwei Wochen, dann hast du die Welpen wieder.“
„Noch zwei Wochen um fünf Typen zu töten und zu flüchten …“
„Mia ….“
„Just kidding.“
.
.
Sie gingen gemeinsam zum Frühstück und Jaejoong winkte Mia sofort zu sich.
„Wo bist du heute Nacht gewesen?“, fragte er sie tadelnd.
„Du hast nicht wirklich angerufen wegen deinem Kissen?!“
Vielleicht war das gar kein Traum gewesen, vielleicht war ein Teil ihres Unterbewusstseins während des Schlafens in ihr Zimmer zurückgekehrt und hat dort das Telefon klingeln gehört! Paranormale Aktivitäten durch die Zusammenarbeit mit Dong Bang Shin Ki. In ihrem Kopf lief der Titelsong von ‚Ghostbusters‘ und JJ schaute fragend als sie im Takt mitwippte.
„Nein … du hast doch nicht etwa bei Jiyong geschlafen.“
„What if I’d say yes?“
„Mia, du bist unsere Assistentin, du musst auch an uns denken! Wenn du dich peinlich benimmst und bei anderen Männern schläfst, sieht das auch für uns schlecht aus.“
Seit wann juckte es ihn wo sie schlief? Und als würden die fünf Hasen sich nicht genug selbst durch ihr Benehmen blamieren. Und doch keifte sie ihn nicht an, sie blieb ruhig, verzog nicht die Miene und verbeugte sich.
„Ne, arayo. Ail gus sumnidda.“ (Ja, okay, hab’s verstanden)
Damit drehte sie sich um und ging zum Frühstücksbuffet.
Die Sänger schauten ihr nach.
„Gut dass ICH nicht darauf gewettet hatte dass sie ausrastet. Die hat die Ruhe weg“, meinte Yoochun.
„Na super … wieso verliere ich hier eigentlich ständig?“, fragte Yunho gefrustet. Jaejoong schaute in die Rund.
„Ich bin draußen, wenn ihr mich sucht.“
.
.
Bei DBSK war kein Platz mehr am Tisch und da sie ja nicht unloyal wirken sollte, wenn sie mit anderen Idols rum hing, aß sie halt im Stehen. Bequem war was anderes. Jihoon beobachtete das irgendwann. Er saß mit MBLAQ und den Managern an einem Tisch und stand dann auf um zu ihr zu gehen.
„Wieso stehst du hier?“, fragte er leise um kein großes Aufsehen zu erwecken.
„Hanging around with other idols is not loyal towards the band I’m assisting – so I just stay here.“
Der Ausdruck seines Gesichts sagte ‚Was?!‘, dann schnappte er sich ihre Hand und zog sie mit sich.
„Was? Jihoon … hör auf … hallo!“, sie flüsterte ihn an um das nicht noch peinlicher zu machen, aber der Mann ignorierte sie und setzte sich auf den freien Stuhl neben sich. Abrupt hörte Mia auf zu zetern und setzte ein freundliches Gesicht auf um in die Runde zu gucken.
„Guten Morgen“, sagte sie fröhlich, als wäre das vor zwei Sekunden eine völlig andere Frau gewesen. Die Männer tauschten in paar fragende Blicke aus, erwiderten dann aber den Gruß. Jihoon lächelte zufrieden und aß weiter. Na gut, so viel zum Thema ‚Gehorsam‘.
Mia schreckte auf, als ihr Handy klingelte.
„Hello Tyler.“
Was wollte er so früh?
„Hi Mia, we’ve just wanted to inform you that we will quit school.“
„What?!“
„Mia, this is really too much! Practice in dancing and singing and talking and speaking and in ‚looking good‘ and ‚looking sexy‘, working after midnight AND try to keep our grades up? So we’ve decided to quit school.“
„You rascal! Everytime when I’m outside the country you’re coming up with crazy ideas! Like fire your dance teacher and now that?! Have you gone nuts?“
„Mia, we’ll be famous soon, for the next eight or something years none of us will be able to attend college anyway because of the tight schedule, so what’s the point finishing school now?“
„The point is survive because I swear to god if you guys ain’t showing up at school on monday I will find you and you will lose something, some just might lose a finger or a toe, some maybe a leg or a ear and I will change your name to ‚Spastic Fantastics‘ because this would quiet suitable then…“
„Miaaaaaaaa“, hörte sie Dongmins fröhliche Stimme.
„Nur Spaaaaaaaaaß!“
Mias Blick wurde nur finsterer.
„Wir vermissen dich und dachten du kommst zurück wenn wir dir das erzählen“, hörte sie Jino sagen.
„Aber da du dich ja erst am Montag darum kümmern wolltest, ist es auch egal“, quakte Jaesun in den Hörer.
„Noona, wir vermissen dich“, rief Shincho im Hintergrund.
„I miss you too … and I hate you … big time …see you tomorrow…“
Dann legte sie auf. Der ganze Speisesaal hatte sich zu ihr umgedreht, was sie jetzt erst bemerkte und sie lächelte verlegen.
„Kinder ….“, meinte sie und kicherte nervös. Jihoon war der einzige der anfing zu lachen und dann fing die Stimmung an sich zu lockern.
„Also scheinen Dong Bang Shin Ki nicht die einzigen zu sein, die dich auf die Palme bringen“, bemerkte er grinsend.
„Nein, aber sie darf ich noch anbrüllen.“
.
.
Als der Manager von DBSK aufstand, stand Mia auch auf und folgte den anderen zum Van. Jaejoong stand draußen und schnickte seine Zigarette weg. Die ganze Fahrt über schien er recht grimmig zu sein. Die Assistentin fragte nicht nach, beobachtete ihn aber ganz genau. Donghae hatte wohl recht, irgendwas hier war faul. Wieso sollte er so reagieren nachdem er Mia angeschnauzt hatte? Oder war er sauer wegen ihrem Verhalten? Andererseits, seit wann juckte es ihn, wenn Mia woanders schlief? Allein vom darüber nachdenken bekam sie Kopfschmerzen.
.
.
Bevor es zum Stadion ging, hatten sie noch ein Interview mit einem Musikmagazin. Mia hatte dabei nicht viel zu tun als Wasser in ihren Gläsern aufzufüllen und sich ruhig zu verhalten. Dieses Muster zog sich durch den halben Tag. Irgendwann war es 14 Uhr und in zwei Stunden würde das Konzert beginnen. DBSK saßen in der Maske, Mia hatte ihnen vorher etwas Leichtes zu essen gebracht und nun mussten sie still sitzen und sich schminken und stylen lassen. In diesem Zustand waren sie der Deutschen sehr lieb. Sie hatte mal einen Moment nichts zu tun, als sie eine SMS bekam.
‚Bereit für einen Deal? Treffe mich in der VIP Lounge‘.
Mia starrte die Nachricht an, bis sie begriff um was es ging. Ihr Erpresser! Und er war hier! Er gehörte zu der K Pop Szene. Von jemanden ‚ihrer Art‘ erpresst und verraten zu werden war schlimmer, als von irgendwelchen Antifans oder profitgierigen Menschen. Jemand, der genau wissen sollten wie schrecklich es war erpresst zu werden, tat das gerade mit ihr.
Die Deutsche schaute sich um, die Monster saßen noch immer in der Maske und müssten sich danach umziehen und lautlos verschwand Mia um sich zu den VIP Lounges zu begeben. Erst in ungefähr zwei Stunden würden hier oben Specialguest sitzen um sich die Show an zu gucken, hohe Tiere der Chinesischen Regierung und deren Familien. Noch war hier oben niemand. Die Tür zu der Lounge stand offen und Mia schaute sich um, um von niemanden gesehen zu werden, bevor sie hinein ging. Ein Mann stand am Fenster und blickte hinunter. Von der ersten Erscheinung her konnte sie nicht ausmachen wer es war und so klopfte sie laut an die Tür, dass er sich umdrehte.
„You?!“
Vor Mia stand Park Jin-Young – JYP.
„Who did you expect? Batman?“
„You’re too short for Batman …“
War das nicht eine herzliche Begrüßung?
„So, was ist das hier also?“
„Sag bloß du hast dich nicht über meine Nachrichten gefreut?“
Die beiden umkreisten sich wie zwei Raubkatzen, bereit zuzuschlagen.
„Was wollen Sie?“
Mia hatte keine Lust auf Spielchen. Ihr war herzlich egal ob er DER JYP war oder nicht, ihr war egal was Kim sagen würde, ihr war egal ob sie auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren könnte.
„Dich. Als Tänzerin für 2PM.“
„Was?!“
Das glaub ich ja nicht!
Der Typ sah aus wie jemand der junge Frauen dazu erpresste um sich an ihnen vergehen zu dürfen und nun das?
„Hätten Sie mich nicht einfach fragen können? Noch einmal … nett?“
„Ich hatte gefragt, du hattest abgelehnt, du hast das ganze Training mit 2PM abgelehnt und wenn es nach mir geht könntest du deine arrogante Art weiter treiben, bis du keine Aufträge mehr bekommst und in der Versenkung verschwindest. Allerdings mögen dich die Band, Taecyeon, Junho, selbst Wooyoung sind von dir angetan und die anderen sagen du wärst eine tolle Tänzerin, hättest eine tolles Ausstrahlung … eher gewöhnlich, wie ich denke.“
„Und dieser ganze Aufwand nur um mich dazu zu zwingen bei 2PM zu tanzen?“
Sie wollte lieber noch einmal nachgefragt haben, bevor sie vielleicht irgendwo gedanklich falsch abgebogen war.
„Es geht nicht ’nur‘ um einen Job. Es geht um die Band, die mir Jahr für Jahr Millionen einbringt. Damit sie funktionieren muss ich sie bei Laune halten und wenn das bedeutet, dass du für die tanzen sollst, dann finde ich einen Weg dich ‚freiwillig‘ dazu zu bringen.“
„Freiwillig?“
Irgendwo war der doch gedanklich falsch abgebogen.
„Natürlich, du wirst Kim eine Nachricht schicken, dass du darüber nachgedacht hast und nun doch gerne den Job hättest. Da wir uns nun schon nach einer anderen Tänzerin umgeschaut haben und ihr nun absagen müssen, wirst du den Schaden dafür tragen – keine Sorge, wir kürzen einfach dein Gehalt entsprechend ab. Ach … und sei etwas netter zu der Band.“
Mia sagte nichts, sie funkelte ihn nur wütend an.
„Oder willst du immer noch nicht? Ich bin gespannt was Kim sagt wenn eines dieser Bilder seinen Weg zur Presse findet …“
„Okay, I’ll do it. I’m, just glad that I’m at SM Entertainment and usually don’t get in touch with people like you.“
„People like me? Ich gebe dir einen Hinweis, was denkst du wieso Dong Bang Shin Ki dich so behandeln wie sie es im Moment tun? Ist das ihr normales Verhalten dir gegenüber? Wohl eher nicht. Es war dein toller Kim, der ihnen Anweisungen gegeben hat, um dich besser auf die Musikindustrie vorzubereiten – wie ich sehe haben sie das noch nicht sehr gut gemacht … Hier, ich denke das gehört deinem Donghae.“
Jin Young warf ihr Donghaes Iphone zu und drehte sich um, um den Raum zu verlassen.
.
.
Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr merkt das irgendetwas anders ist, ihr nur nicht wisst was? Es war wie, als wenn man um einen Schlafenden ein neues Haus errichtet. Wenn er aufwachte, würde auf den ersten Blick alles genau so aussehen wie vorher auch, nur das sich gestern die Türen nach innen geöffnet hatten und heute nach außen. Und dass das Wasser aufwärts floss. Und dass die Fenster manchmal Kinder fraßen.
Es hatte sich nicht alles geändert, das wäre zu einfach. Wenn sich von einem Moment auf den anderen alles veränderte, konnte man sich der neuen Situation anpassen, der Mensch war ein Gewohnheitstier, man konnte sich an jeden neuen Zustand gewöhnen, aber in etwas Vertrautem etwas verängstigendes und enttäuschendes zu finden, war schwieriger zu verarbeiten.
Jaejoong war immer noch Jaejoong und Kim immer noch Kim und es änderte nichts daran dass sie beide mochte und dass sie der festen Überzeugung war, dass sie nur ihr Bestes wollten … irgendwie. Es waren nur die Mittel die Mia zum Schmunzeln brachten.
.
.
Nach ein paar Minuten ging sie wieder nach unten. Dort hatte sich nichts geändert, es war die gleiche Hektik wie zuvor, die Leute rannten umher, hingen an Walkytalkys und Handys. Die Deutsche ging in Garderobe von DBSK und setzt sich hin. Jaejoong saß auf der Couch und tippte auf seinem Iphone, Changmin und Junho wurden noch fertig gemacht. Ihr Blick kreuzte sich mit JJ und kurz schauten sie sich an. Jaejoong gefiel nicht was sie taten, deswegen war er heute Morgen so sauer gewesen.
„Mia, kommst du mit auf eine Zigarette?“, fragte sie der junge Mann und sie nickte nur.
Nach hinten raus war alles abgesperrt, hier konnten sie in Ruhe rauchen ohne gesehen zu werden. Rauchen in Asien war nicht so verpönt wie in Europa oder Amerika. Besonders in China stellte Rauchen eigentlich gar kein Problem dar. Die meisten Restaurants hatten im Hauptbereich Rauchverbot, aber vorne konnte man zum Beispiel rauchen und es gab auch keine Trennwände, es ging nur darum nicht direkt am Tisch zu rauchen. In Korea rauchten mehr Männer als Frauen, was daran lag, dass es sich wohl für Frauen nicht schickte – Mia war das herzlich egal, nach der Zusammenkunft eben brauchte sie eine Zigarette.
„Ist alles okay bei dir?“
Jaejoongs Blick war skeptisch, als würde er ahnen, dass etwas geschehen war.
„Yeah, everything is alright“, erwiderte sie in Gedanken verloren. Jaejoong wusste sich nicht zu helfen, wenn sie mal wieder vermisst wurde, konnte er gucken wo sie war und wenn er wusste dass sie Streit mit jemanden hatte, dann konnte er gucken dass er half – sei es dass er sie aus einem Hanok rettete, aber wenn er so gar nicht wusste was los war und es kein App gab, was ihm half, verunsicherte ihn das.
.
.
Und dann begann die 5 Stunden Show. DBSK sangen drei Lieder, ansonsten rannte sie umher und redeten mit den anderen Künstlern und den VIPs und zeigten sich von ihrer besten Seite. Mia hatte Kim eine Nachricht geschickt, dass sie es sich anders überlegt hatte und sie nun doch bei 2PM tanzen wollte. Recht schnell hatte er geantwortet und gefragt was sie dazu bewegt hatte es sich anders zu überlegen und sie schrieb ihm dass es eine gute Chance war und gut im Lebenslauf aussehen würde. Das wollte er hören und genau das schrieb sie ihm.
.
.
Das Konzert flog an ihr vorbei, während in ihrem Kopf ein dicker Nebel war, selbst mit Nebelscheinwerfer sah sie nicht sehr weit. Sie schaute sich nicht eine Show an, sondern saß nur hinten, schaute das Essen und Trinken für die Monster bereit stand und wartete auf weitere Befehle. Nun wusste sie, wie es war ein Soldat zu sein, nicht zu denken, nur zu gehorchen.
Irgendwann stand sie in der Gegend herum und checkte ihre Mails, als Junho angesprungen kam.
„Miaaaa! Ich hab gerade die gute Nachricht gehört!“
Er nahm sie bei den Händen und begann sich mit ihr im Kreis zu drehen.
Automatisch fing sie an zu lächeln, das sollte sie tun, sie sollte nett sein, um sich zu schützen und Donghae.
Junho hörte irgendwann auf sie zu drehen und taumelte duselig, so dass Mia ihn festhielt, bevor er noch umfiel.
„Ich freu mich!“, sagte er dennoch fröhlich.
„Ich mich auch.“
„Das müssen wir feiern!“
„Aber erst wenn wir wieder in Seoul sind, hier muss ich mich um Dong Bang Shin Ki kümmern“, erklärte Mia die nun aber auch wirklich alles andere, als in Partylaune war.
„Oh, natürlich, aber wenn wir zurück sind gehen wir essen.“
Mia war rational genug um zu wissen das weder Junho, noch die anderen etwas für ihre Situation konnten. Sie mochten Mia als Tänzerin, dass es solche Folgen nehmen würde, hatten sie sicher nicht geahnt.
.
.
Dann war es vorbei. Die Halle leerte sich und die ganzen Künstler wuselten hinten umher. Mia blieb bei DBSK.
„Mia, wir gehen jetzt mit Shinee und Sisho etwas essen“, meinte Hwang.
„Werde ich noch benötigt? Wenn nicht würde ich gerne zurück ins Hotel.“
Der Manager zog die Augenbrauen hoch.
„Ehm … natürlich, wenn du nicht magst musst du nicht mit.“
Er wirkte irritiert, sonst war Mia so gesellig, doch wenn sie nicht wollte, würde er sie nicht zwingen.
.
.
Mia fuhr mit dem Taxi zurück ins Hotel. Es war schon nach 22 Uhr und sie verabredete sich mit Donghae zum Essen. Wie das aussah?
Sie kündigte es ihm vorab per SMS an. Im Hotel angekommen durchstöberte Mia die Speisekarte des Zimmerservice und orderte Essen für um 23:15 Uhr. Sie machte Platz auf dem Schreibtisch und stellte ihr Mac Book Air auf um dort Donghae via Skype anzurufen.l
„Hallo Schatzi!“
Fröhlich winkte er in die Kamera. Wie sehr sich die Deutsche in diesem Moment wünschte durch den Bildschirm zu ihm zu steigen.
„Hi cupcake.“
„Schon Essen ist da?“, versuchte er sich auf Deutsch.
„Ist das Essen schon da?“, korrigierte sie ihn langsam und Donghae schien sich Notizen zu machen.
„Ist … schon da…?“, murmelte er leise.
„Nein, noch nicht“, antwortete sie auf seine Frage.
„Wie geht es dir? Wie war der Konzert?“
Der, die das war einfache eine miese Sache.
„Das Konzert war gut. Und ich habe dein Iphone wieder.“
Sein Blick hellte sich auf, weil er sich darüber freuen wollte das sein Handy wieder da war, doch dann begriff er was damit Hand in Hand ging und seine Augen weiteten sich.
„Was?! Du hast den Erpresser getroffen? Wer ist es?! Dieses Schwein … ich werde ihn …“
„Park Jin-Young“, sagte sie ruhig und Donghae hörte sofort auf zu zetern.
„Was?!“
„Unglaublich, nicht?“
„Park Jin-Young? Was wollte er?“
Wer hätte schon damit gerechnet das ausgerechnet er dahinter steckte? Als Streich eines Kollegen, als verzweifelter Versuch eines Fans machte das ja alles noch halbwegs Sinn.
„He wants me to dance for the 2PM concerts.“
Donghae stutzte ähnlich wie es Mia getan hatte.
„Deswegen macht er so einen Wirbel? Spielt den Erpresser – wegen einem Tanzjob?“
Die Assistentin zuckte mit den Schultern.
„Er sieht es als Erziehung an.“
„Aha.“
„Genau.“
Zumindest waren sie einer Meinung und dann klopfte auch schon der Zimmerservice und brachte Mia ihr Essen. Da saßen sie also, jeweils vor einem Laptop und aßen zu Abend. Es klopfte an Donghaes Tür.
„Ich hab gerade Dinner mit Mia“, rief er, was den meisten Menschen die Nachricht ‚Ich möchte nicht gestört werden‘ vermitteln sollte. Den meisten. Heechul gehörte nicht zu den meisten Menschen. Irritiert über die Aussage musste er jetzt erst recht nachgucken und fand Donghae vor seinem Laptop. Mia hatte gerade die Gabel im Mund, winkte ihm aber zu.
„Also ihr zwei … ihr zwei werdet auch immer merkwürdiger“, kommentierte Heechul und verließ das Zimmer. Donghae und Mia zuckten beide mit den Schultern und aßen weiter.