Hatte jemand tatsächlich gedacht dass Donghae und Mia in dieser Nacht ihre Ruhe hätten?
Zoey und Yesung waren eine halbe Stunde weg gewesen und Mia hatte ein Bad für sich und Donghae eingelassen. Er hingegen hatte versucht eine Flasche Sekt zu öffnen, die sich als recht widerspenstig heraus stellte und von diesem Tage an war oben in der Küchendecke ein Abdruck zu erkennen – das war die Stelle, die den Korken gestoppt hatte. Alles schien perfekt als – ding dong. Mia schaute genervt auf. Sie musste eine Möglichkeit finden diese Klingel auszuschalten.
Mia streckte den Kopf in den Flur, Donghae aus der Küche und ihre Blicke trafen sich. Schweigend fragten sie sich wer da wohl an der Tür stand und dann zuckte sie mit der Schulter.
„Geh du“, flüsterte sie.
„Geh selbst“, flüsterte er zurück und dann klingelte es wieder, gefolgt von einem Klopfen.
Sie müsste den Wachmann unten darauf ansetzen niemanden hier rein zu lassen bis sie ihre eindeutige Erlaubnis dazu gegeben hatte. Das Gesicht das sie durch den Spion sah verwirrte Mia nur noch mehr.
„Heechul?“
Sie öffnete die Tür und fand den Sänger inklusive Koffer vor sich.
„Mia, ich möchte heute Nacht hier schlafen… bitte.“
„Klar …“
Sie machte eine einladende Handbewegung und Heechul rollte seinen Koffer hinter sich her.
„Ah, Donghae, gut das du hier bist.“
„Hyung, was ist los?“
„Ich hasse die anderen und ich möchte nicht darüber reden.“
Heechul ging in die Küche, sah den offenen Sekt und machte sich ein Colaglas voll um dieses in einem Schluck auszutrinken. Das Ehepaar tauschte einen besorgten Blick aus, aber niemand sprach Heechul darauf an – wenn er sagte er wollte nicht darüber sprechen, würde keiner von beiden es wagen ihn zu reizen.
„Ehm … komm mit.“
Mia schnappte sich Heechul bei der Hand und brachte ihn ins Gästezimmer.
„Ich weiß es ist nicht viel …“
„Da hast du Recht“, sagte er so dahin und erntete einen finsteren Blick. So klein war ihr Gästezimmer nun auch nicht.
„Schon gut, es tut mir leid. Ich brauche Verbündete in den Kampf der mir bevor steht. Danke dass ich hier bleiben kann.“
„No prob.“
Als Mia aus dem Zimmer raus ging sah sie Donghae der in der Tür zum Bad stand und wehleidig hinein blickte. Zweifellos dachte er an das was sie jetzt nicht mehr tun konnten.
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Obwohl Mia und Donghae bald ins Bett gingen saß Heechul lange im Wohnzimmer und hatte den Fernseher an. Keiner traute sich Leeteuk anzurufen um heraus zu finden über was sie sich gestritten hatten, das musste bis Morgen warten.
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Gegen 5 Uhr wachte Mia auf und wollte auf die Toilette, als sie Heechul noch immer vor dem Fernseher sah.
„Willst du nicht mal schlafen?“
Sie plumste neben ihn und gähnte verschlafen.
„Nein, mir geht es gut.“
Gelangweilt schaute er auf den Fernseher.
„Was ist denn passiert?“
„Sie wollen dass ich ausziehe.“
Die Deutsche war noch benommen vom Schlaf.
„Was? Wieso?“
„Sie sagen dass es besser für mich wäre, wenn ich in die Armee gehe, dass ich wieder eine eigene Wohnung habe, weil ich ja dann einen geregelten Alltag habe und sie denken dass sie diesen stören, weil sie oft erst spät nach Hause kommen und lange wach sind. Sie sagen sie wollen mich nicht stören.“
Während er erklärte was passiert war, sah Heechul aus als würde er auf einer Zitrone kauen.
„Have the thought ever crossed your mind that the really mean it?“, fragte sie vorsichtig.
„Nein! So ein Blödsinn“, wehrte er ab.
„Ich sage dir was sie vor haben…“
Heechul lehnte sich nach vorne und Mia erwartete einen Fall von Akte X.
„Sie wollen Henry und Xhou-Mi mein Zimmer geben und mich an dem ganzen Spaß nicht mehr teilhaben lassen, sie wollen mich aus dem Haus haben, damit dann gar niemand mehr auf sie aufpasst. Du bist ständig hier mit Donghae und ich fühle mich für sie verantwortlich.“
Die Frau fragte sich ob ihre momentane Verwirrtheit von der Müdigkeit oder dem Vortrag kam.
„Henry und Zhou-Mi ziehen in Donghaes Zimmer ein“, stellte sie klar. Sie hatte die Mails gesehen. Da Heechul bald weg gehen würde und auch abzusehen war das Yesung und Leeteuk irgendwann nächstes Jahr seinem Weg folgen sollten, wollten sie die beiden Super Junior M mehr integrieren und einbinden. ‚Lückenfüller‘ war das erste was Mia dachte, weigerte sich aber das weiter zu denken. Beide waren super Musiker, talentiert, witzig, sie waren eine Bereicherung für die Gruppe und Mia freute sich dass sie eine Weile in Seoul bleiben würden.
„Okay, dann das eben nicht, aber der Rest. Fakt ist dass sie sich mit dem Falschen angelegt haben.“
Mia beschloss dass es nichts brachte mit ihm zu diskutieren, sie lehnte sich rüber und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Shal cha.“
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Als Donghae an diesem Morgen aufstanden war Mia schon wach und Heechul endlich am Schlafen. Das erkannte er daran das es nach Kaffee und frischem Toast roch, dafür aber so selig ruhig war. Nur um sich zu vergewissern schaute er in das Gästezimmer. Die Rollläden waren unten und Heechul lag auf dem Rücken, alle Glieder von sich gestreckt. Für einen Moment hatte Donghae Skrupel ein Bild von seinem Bandkollegen für ihr Spiel zu machen – das war aber nach 2 Sekunden behoben und er schoss ein Bild vom schlafenden Heechul.
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Zufrieden schon solch eine Eroberung am frühen Morgen gemacht zu haben ging er zu Mia in die Küche.
„You look happy.“
„I am. Have you seen Heechul sleep. So funny! I made picture for twitter.“
„Oh, you shouldn’t have“, sagte Mia und Donghae verstand nicht.
„Wieso? Er würde so eine Situation auch ausnutzen … vielleicht sollte ich Kameras im Bad installieren…“
„No, I mean I already took a picture of him for you“, erklärte sie grinsend. Donghae ging zu ihr und küsste sie.
„That’s my girl!“
Als sie beim Frühstück saßen erzählte Mia Donghae was Heechul ihr erzählt hatte. Auch Donghae war der Meinung dass es Humbug war, dass sie Heechul los werden wollten.
„Es wird nicht so einfach für ihn. Er darf bei keiner Show mehr mit machen in der Zeit seines Diensts, er darf nicht auf die Bühne. Er wird sich sicher schlecht fühlen wenn wir jeden Abend von Terminen nach Hause kommen, zu denen er nicht durfte.“
Sie nickte. Heechul würde im Endeffekt nur einen Monat weg-weg sein. Danach kam er wieder nach Seoul um hier seinen Dienst am Schreibtisch zu leisten und natürlich konnte er ’normal‘ wohnen. Es würde nicht wie bei Kangin sein, der irgendwo im Nirgendwo in einer Kaserne lebte. Irgendwie konnte sie beide Seiten verstehen. Heechul hatte das Gefühl von der Gruppe ausgeschlossen zu werden, auch wenn sie den anderen (erst mal) keine bösen Absichten unterstellte. Die Frage war: Was war besser für ihn? Ein Leben mit den anderen, die ihm jeden Tag vorlebten was er vermissen würde oder ein Leben ohne die anderen, die er sehen konnte wann auch immer er wollte, die ihm aber dafür nicht seinen Schlaf rauben würden, wenn sie dachten mitten in der Nacht eine Dance-Battle auf die Reihe zu stellen. Diese Entscheidung konnte aber nur Heechul treffen und der spielte im Moment die beleidigte Leberwurst. Nur noch drei Wochen, dann würde Heechul in die Armee gehen.
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„Come on, let’s go.“
Mia stand von ihrem Platz auf.
„Was? Wohin gehen wir?“
„Wirst du sehen“, sagte sie und war schon dabei sich die Schuhe an zu ziehen. Die Deutsche hatte den ewigen Kampf um das Lenkrad aufgegeben und sich daran gewöhnt, dass wenn sie mit Donghae zusammen war, er der Fahrer war. Dafür durfte sie Navi spielen und versuchte die monotone Stimme des kleinen Gerätes nachzuahmen.
Sie führte ihn zu einer Stelle am Hangang am Stadtrand von Seoul. Neugierig schaute Donghae sich um und versuchte zu verstehen, was seine Frau da vorhatte. Die holte eine Tasche aus dem Auto und nahm ihn bei der Hand.
Am Ufer setzten sie sich hin und Mia holte einen leichten Karton aus der Tasche und begann ihn zu falten. Donghae hatte beschlossen sich in Geduld zu üben und beobachtete sie. Es stellte sich als Papierschiffchen heraus was sie da bastelte. Als dieses fertig war holte sie weiße Blumen aus der Tasche, etwas Reis und getrocknetes Fleisch und legte es in das Schiffchen.
„Let’s pray for your dad“, meinte sie als sie fertig war. Heute war der 5. Todestag von Donghaes Papa. Sie wusste er konnte das Grab nicht sehr oft besuchen, doch an Tagen wie heute musste man den geliebten Menschen gedenken. Seine Augen waren groß als er begriff um was es hier ging und fast zeitgleich füllten sich diese großen Augen mit Tränen und er griff nach Mias Hand. Er hatte sie damit nicht belasten wollen, immerhin kannte sie ihn nicht, umso sensibler war er, dass sie von sich aus auf ihn zugegangen war um seinen Papa zu ehren.
„Lieber Vater, fünf Jahre ist es nun her und mit jedem Tag vermisse ich dich ein wenig mehr. Jungsu Hyung passt gut auf mich auf, du musst dir keine Sorgen machen. Mama geht es auch gut, sie hat mir geschrieben dass sie nun Rettich im Garten anbaut. Ich kann sie leider nicht sehr oft besuchen, aber ich verspreche dir, dass ich zu Chuseok zu ihr fahren werde. Mir geht es auch gut. Ich habe geheiratet. Sie heißt Mia, du würdest sie bestimmt mögen. Ich liebe sie sehr, du musst dir also keine Gedanken um mich machen. Ich hoffe du bist an einem guten Ort und das es dir gut geht, das du keine Schmerzen hast und das du dich nicht zu viel um uns sorgst. Wir vermissen dich sehr, ich hab dich lieb…“
Mia war mittlerweile auch am Weinen und drückte seine Hand feste. Gemeinsam ließen sie das kleine Boot ins Wasser und schauten ihm eine Weile nach.
„Danke …“, flüsterte er und hatte den Arm um sie gelegt. Mia lehnte sich an ihn.
„You’re welcome.“
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Nachdem sich beide sich etwas gefangen hatten, fuhren sie zu SM Town. Auf dem Weg ins Büro schaute Mia bei Kim vorbei der schon an seinem Schreibtisch saß.
„Oh hi Mia, komm rein, komm rein.“
Er fuchtelte mit den Armen und bedeutete ihr sich hinzusetzen.
„Ich muss wirklich sagen dass ich es gut finde dass du deine Entscheidung wegen 2PM überdacht hast. Dadurch dass wir international dieses große Entertainment gegründet haben erwartet man untereinander eine gute Zusammenarbeit. Das bedeutet aber auch dass du nicht mit zu SM Town Tokyo kannst, da sich die 2PM Konzerte mit diesem Termin überschneiden. Ich habe dir den Schedule für das Training per Mail geschickt.“
„Yay“, erwiderte sie unmotiviert, was von Kim vollkommen übergangen wurde.
„Übrigens hat ein Tattoo-Magazin angefragt ob dich als Model haben können.“
Da wurde Mia hellhörig.
„Cool!“
„Nicht cool! Seit wann hat dich JP tätowiert …“
Oh, das wusste Kim nicht.
„Zu meiner Verteidigung habe ich nur eins zu sagen: Es ist Jaejoongs Schuld.“
Sie nickte um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, doch das schien den Mann nicht zu überzeugen.
„Jemand aus der Idol Szene in einem Tattooheft …“, murmelte er. Dabei war Jaejoong auch schon mal in so einem Magazin gewesen! Mia erklärte sich selbst dass er ja ein Mann war und deswegen die Situation eine ganz andere war als bei ihr.
„Na ja … nächste Woche ist das Shooting. Übrigens, wir haben im Moment zu ‚Mr Simple‘ einen Contest laufen. Der Gewinner wir vier Tage in Korea verbringen auf unsere Kosten und wir hätten gerne dass er bei dir in der Radiosendung auftritt.“
„Cool, sure.“
Zugegeben, so wirklich hatte Mia sich noch nicht emotional auf ihre erste Radiosendung in drei Tagen vorbereitet. Hochzeit, Urlaub, Dong Bang Shin Ki. Natürlich hatte sie sich schon ein paar Gedanken gemacht, auf der einen Seite war es aber auch nur eine Stunde vor Sukira und sie würde viel Musik spielen, also musste sie gar nicht so viel reden. Für die erste Sendung hatte sie auch keine Gäste eingeladen, sie musste erst selbst darauf klar kommen eine eigene Radiosendung zu haben. Mit KBS zusammen hatte sie sich ein paar Umfragen für die Homepage überlegt und Mia bekam ständig Updates. Die Redaktion würde die besten Antworten aussuchen und sie würde diese dann während der Sendung vorlesen. Easy peasy.
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Mia blieb drei Stunden im Büro und ging ein paar Unterlagen und Mails durch. Offiziell war es ihr freier Tag, doch da sie ansonsten nie dazu kommen würde, machte sie das lieber heute und die Tatsache dass noch niemand von DBSK sie angerufen hatte war ja auch schon mal gut. In den Jungs hatte sie ihre ‚Gudrun‘ gefunden.
In ihrer alten Firma gab es Gudrun. A.K.A. Der Drache.
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Endlich hatte sie wieder einen Überblick was in der Firma so vor sich ging. Kim und Yun hatten ihr ein paar Mails von ausländischen Magazinen weiter geleitet, die sie beantwortete. Mit gutem Gewissen rief sie Donghae an.
„Hi cupcake, where you at?“
„Hi Mia, ich bin gerade auf dem Weg zu SM, habe bei einem Konditor gehalten, habe Kuchen gekauft und hole dich jetzt zum Picknick ab.“
„Yay!“
Fröhlich quietschend saß Mia an ihrem Platz und wurde von ihren beiden Kolleginnen fragend angeschaut.
„I’m on my way.“
Schnell PC runter fahren, Tasche schnappen, im Rennen noch mal kurz auf der Damentoilette vorbei und einen kurzen Spiegel-Check machen, beim Runterrennen noch Sungmin über den Haufen rennen, sich schnell entschuldigen, dann aber auch schnell weiter, denn als Mia die Tür zum Hinterhof öffnet stand da auch schon Donghae und hupte.
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„Wie kommst du immer auf solche gigantische Ideen?“
Mia führte die Gabel durch den Kuchen und fütterte Donghae damit. Sie saßen in einem Park, irgendwo etwas außerhalb der Stadt in den Bergen, umgeben von Wald und Wiese. Korea war landschaftlich total schön. Schon Seoul war eine einzige Ansammlung von Hügeln und so zog es sich durch das ganze Land. Eines Tages, wenn sie Zeit hatten, würde Mia Donghae in jeden Nationalpark schleppen.
Das Paar lag etwas abseits vom Weg, ein paar Leute lagen in der näheren Umgebung aber niemand schenkte den beiden großartig viel Aufmerksamkeit.
„Bring mir Deutsch bei“, bat Donghae und setzte sich im Schneidersitz vor Mia.
Die Deutsche grübelte und aß dabei noch etwas Kuchen.
„Was kannst du schon alles sagen?“
„Ich möchte Sprichwörter wissen, schlaue Sachen.“
Wieder grübelte sie.
„Okay, Achtung: Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen hinterher.“
Donghaes vorher noch so motiviertes Lächeln erstarb.
„Waaaaaaas? Das macht keinen Sinn!“
„Doch, in English it would be: If a fly flies behind a fly, flies a fly behind … okay, you can’t translator it properly… Fliege ist einmal ein Nomen – das Tier: Fliege; und fliegen ein Verb: fliegen. Also fliegt eine Fliege“, Donghae nickte, „wenn also eine Fliege fliegt und vor ihr fliegt auch eine Fliege dann fliegt die Fliege der anderen Fliege hinterher.“
Der Mann nahm seine Hände zum Verständnis, doch sein Gesichtsausdruck änderte sich nicht.
„Okay, aber was ist der Sinn dieses Satzes?“
Gute Frage!
„It’s not about sense, it’s a word-play.“
Donghae schien nicht zufrieden und Mia versuchte sich in anderen Sprichwörtern, so wie ‚Abwarten und Tee trinken‘, ‚In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt‘, ‚Morgenstund hat Gold im Mund‘ oder ‚Nachts ist kälter als draußen‘, doch tat er sich mit den Zusammenhängen schwer und Mia stellte fest das sie eine schlechte Lehrerin war. Irgendwann gingen sie in etwas über, was sie beide gut konnten: kuscheling.
Mia lag auf dem Bauch neben ihm und hatte ihren Kopf auf seine Brust gelegt um seinem Herz zuzuhören. Die Nachmittagssonne war warm und angenehm, trotzdem hatten sie eine dünne Decke über sich gelegt um sich etwas vor den Blick der anderen zu schützen.
„I’m really sorry I’ve never met your dad.“
„Er würde dich lieben.“
„Denkst du?“
„Klar, du bist klug und hübsch, okay du bist vielleicht etwas groß – mein Vater war nicht so groß – aber du kannst gut kochen und das aller Wichtigste: Ich liebe dich. In dem untrennbaren Schwur zwischen Vater und Sohn, ist mein Vater dazu verpflichtet dich zu lieben. So wie deine Mutter verpflichtet ist mich zu lieben.“
Mia kicherte fröhlich.
„I think she loves you. When you went after me to Germany she said you were really cute and asked me if you were my boyfriend.“
Nun wurden seine Augen groß.
„Wirklich?“
„Wirklich.“
„Cool, deine Mami liebt mich!“
Widere lachte sie, dabei machte sie sich tief in ihrem Inneren mehr Gedanken darum ob Donghaes Mama sie mögen würde. Mias Eltern waren im Laufe der Jahre abgehärtet worden was Typ und Nationalität ihrer Dates betraf, ob das bei Donghaes Mutter auch so war bezweifelte sie. Doch spätestens nächsten Monat, an Chuseok, würde sich das zeigen, denn die beiden würden nach Mokpo fahren um mit Donghaes Mama, seinem Bruder und seiner Frau das Erntedankfest zu feiern. Irgendwelche Tanten und Onkel wollten wohl auch noch vorbei kommen, doch eins war ziemlich klar: Mia wäre ganz eindeutig der Ausländer. Donghae hatte versucht ihr ein Hanbok aufzuschwätzen, in dem er gesagt hatte, dass sie viel weniger als Ausländer auffallen würde, wenn sie eines trug, doch sie glaubte ihm nicht. Oh Wunder.
Es war ein schöner Nachmittag. Um 19 Uhr wollten sie sich mit Sungmin, Kyuhyun, Eunhyuk und Leeteuk in einem Restaurant in der Nähe vom Dorm zum Abendessen treffen und so fuhren sie irgendwann wieder zurück in die Stadt.
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Es war ein kleines, gemütliches Restaurant und die Besitzerin kannte die Truppe mittlerweile. Das Essen war aber auch echt lecker und selbst Mia bekam bei dem guten Geruch nach Essen Hunger. Sie erschreckte sich zu Tode, als sie Heechul mit einer Kapuze in der Ecke sitzen saß und sie schwer an ‚Streicher‘ aus Herr der Ringe erinnerte.
„Ignorier ihn, der schmollt“, meinte Leeteuk der Mias Blick sah und grinste.
Leeteuk und Mia unterhielt sich eine Weile ruhig über das Waldläufer-Problem, während Eunhyuk und Donghae es genossen mal wieder zusammen rum zu blödeln.
„Wenigstens du verstehst uns“, sagte Leeteuk der ab und zu zu seinem Bandkollegen rüber schaute.
„Na ja, er kommt sich ausgegrenzt vor. Hättet ihr euch nicht einen besseren Zeitpunkt aussuchen können?“
„Das ist in drei Wochen! Welchen besseren Zeitpunkt gibt es?!“
Zugegeben, seine Argumentation war nicht schlecht.
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Nach dem Essen blieben sie noch eine Weile sitzen bis Eunhyuk und Leeteuk zu Sukira los mussten. Heechul blieb die ganze Zeit in seiner Ecke sitzen und beobachtete die anderen nur. Erst als Donghae und Mia aufstanden, stand der Sänger auf.
„Fahren wir endlich nach Hause?“
Mia schaute sich fragend um, als würde sie sich nicht angesprochen fühlen.
„Du kannst nach Hause laufen“, stellte sie fest, denn das Dorm war gerade mal fünf Minuten zu Fuß entfernt.
„Dummerchen, ich meine dein Zuhause.“
Das hatte sie befürchtet. Wehleidig schaute sie zu Donghae, es hatte einen Grund wieso sie ab und zu dort blieben, eheliche Pflicht unter anderem!
„Schau ihn nicht so an, er hält mich nicht auf und ihr habt heute keinen Sex.“
Damit drehte sich Heechul auf dem Absatz rum, um draußen zu warten. Mia lief hochrot an, so etwas SO laut in einem Lokal zu sagen … mit der Hälfte von Super Junior anwesend…
„Das hast du davon wenn du dich auf seine Seite stellst“, rief Leeteuk ihr zu und nein, der Boden öffnete sich nicht unter ihren Füßen um sie zu verschlingen.