Verwirrt schaute Mia sich um und hatte leichte Orientierungsprobleme als sie aufwachte. Recht schnell begriff sie dass sie in ihrem Zimmer war, doch irgendetwas stimmte eindeutig nicht. Dann erkannte sie den Fehler in der Matrix: Die Sonne war untergegangen! Agenten mussten unterwegs sein und sie wusste einfach nicht wo der Ausgang war, wo war ihr Operator?!
Müde setzte sie sich auf und schaute nach ihrem Iphone, wieso hatte das Vieh sie nicht geweckt? Geschockt stellte sie dann fest das es nach 2 Uhr war und ihr Wecker ausgeschaltet war. Wie hatte einfach mal 5 Stunden schlafen können?! Sie sprang aus dem Bett und eilte runter in das Wohnzimmer. Die Tatsache das es mitten in der Nacht war bedeutete ja nicht dass irgendjemand hier am Schlafen wäre. Sie fand den Großteil der Rasselbande im Wohnzimmer.
„Hae!“
Donghae schaute von seinem Laptop auf.
„Hi Schatz, ausgeschlafen?“, fragte er grinsend und nun wusste sie wie der Wecker sich auf magische Weise hatte ausschalten können.
„You! You turned off my alarm clock!“
„Ha! Endlich ist sie auch mal sauer auf dich! Ich dachte schon ich wäre der einzige der das schaffen würde!“, freute sich Kyuhyun.
„Liebling, du bist krank und du musst heute zum Dream Team und deswegen habe ich dich schlafen lassen. Wenn du nicht krank wärst, wärst du nicht müde gewesen und wärst nicht erst jetzt aufgestanden, wenn du also die Schuld auf jemanden schieben willst dann auf deinen Körper.“
Zugegeben, ganz alleine hatte Donghae sich das nicht ausgedacht, er hatte Leeteuk als Verbündeten. Mia stand da, unsicher ob sie im Recht geben oder ihn würgen sollte.
„Du wusstest ich will da hin!“
„Ja, aus den falschen Gründen. Schatz, komm mal her…“
Er zog Mia an der Hand zu sich in den Arm.
„Du bist nicht für Yesung und Zoey verantwortlich. Die zwei müssen selbst wissen was sie tun, was sie fühlen und wie sie miteinander umgehen. Nur sie können das. Genau so wie nur du dich um deine Gesundheit kümmern kannst, ich kann dir zwar sagen dass du dich ausruhen sollst, dass du dich nicht zu sehr anstrengend sollst, aber es ist deine Entscheidung. Die Party ist sicher noch im Gange, es ist deine Entscheidung ob du dort hin gehst oder nicht.“
Mia schmollte. Er nahm ihr absolut den Wind aus den Segeln und sie hasste es. Man musste zwar für seine Freunde da sein, aber ab einem gewissen Punkt mussten sie ihre eigenen Entscheidungen treffen und Mia hatte sich von Anfang an zu sehr in die Beziehung der beiden rein gehängt.
„I’ll stay here“, gab sie klein bei und lehnte sich an ihn.
„Wahnsinn, wie macht er das nur … ich hätte jetzt wieder eine gefangen“, stellte Kyuhyun fest.
„DU hättest dich nicht so ausgedrückt“, erwiderte Leeteuk und wenn es nicht Leeteuk gewesen wäre, dann hätte Kyuhyun ihm die Zunge raus gestreckt.
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Obwohl Mia so lange geschlafen hatte, hatte sie keine Probleme damit wenig später mit den schlafen zu gehen. Es würde ein anstrengender Tag werden, erst das Dream Team, dann Inkigayo.
Um 7 Uhr wurden sie rausgeschmissen. Bevor es zum Dream Team ging mussten sie ihre Aufnahme bei Inkigayo machen und da sie heute eine der ersten Bands auf den Plan waren, mussten sie so früh los. Der Van stand bereit und manche waren noch nicht so ganz wach. Es war schön wieder mit ihnen zusammen zu sein und den normalen Stress zu haben. Mia hatte den halben Kofferraum mit Obst beladen und fütterte Bananen an die Truppe, denn so wirklich etwas gegessen hatten sie alle nicht. Mia würde sich darum kümmern, wenn sie im Studio angekommen waren.
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Sie kamen sofort in die Maske und Mia schaute die Kostüme durch ob alles seine Richtigkeit hatte. Mit dem Aufnahmeleiter sprach sie kurz und erklärte dass sie so schnell wie möglich heute los mussten wegen einem anderen Termin, doch zuerst musste die Bühne aufgebaut werden und die Fans mussten rein und die Technik musste gecheckt werden. Die Jungs saßen in ihrer kleinen Umkleide und spielten mit ihren Laptops und Handys. Leeteuk hatte Heechul dazu gezwungen ein ‚Victory-Bild‘ von Leeteuk zu machen. Heute in einer Woche würde Heechul hier seinen letzten Auftritt haben, bevor er in die Armee ging und Mia hatte schon von dem Gedanken eine Gänsehaut. Anstatt nur rum zu sitzen zog sie los und holte Kaffee und Sandwiches. Die Welpen sorgten sich zwar um ihr Make Up doch bei den bevorstehenden Stunden brauchten sie einen vollen Magen und irgendwann ergab sich der Letzte dem Zwangsfrühstück.
Keiner hatte daran geglaubt, dass sie wirklich früh dran kamen, doch Mias ständige Nachgefrage schien den Aufnahmeleiter wohl so genervt zu haben, dass sie die dritte Gruppe waren die dran kamen. Mia stand am Rand der Bühne und beobachtete ihre Welpen. Ja, sie hatte sie vermisst. Sie sahen heute alle so gut aus und waren total motiviert, es machte Spaß ihnen zuzugucken. Danach folgten noch ein paar Einstellungen mit den anderen zusammen und dann konnten sie wirklich schon los fahren.
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An dem Set angekommen wurde ihnen zuerst alles gezeigt und das Script wurde besprochen.
„Mia!“
Junho rannte auf Mia zu und sie ging schon fast in Deckung.
„Ich freue mich so dass du da bist!“
Aus dem Nichts umarmte er sie. Über seine Schulter hinweg sah sie die anderen 2PM Mitglieder, die zusammen standen und fröhlich giggelten.
„Ja … ich mich auch … okay, gut, reicht jetzt …“
Sie drückte ihn von sich weg und sah ihn mahnend an. Zum Glück riefen die anderen Mädels nach ihr um sich umzuziehen.
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„Na, Junho scheint dich zu mögen“, neckte sie Jessica und stupste Mia mit dem Ellenbogen an.
„It’s just a one way connection.“
„Oh come on, they are cool … and cute. What I’m trying to say is that you should give them a chance.“
„You said that before and what did I find out? That they’re building pyramids! Remember, I told them if I catch them stealing from our routine I’m gonna kick some asses.“
Jessica fing an zu lachen.
„You know they did that before, please don’t kick their asses.“
„I don’t care, they are traitors, I’m just careful.“
Die Mädels hatten aufgehört ihr rein zu reden und betrachteten solche Sachen eher als belustigend als ernstzunehmend.
In der Umkleide zogen sie alle ihre Uniformen an und schminkten sich – mal ganz ohne Stylisten. Die Jungs wurden zur gleichen Zeit in verschiedene Teams aufgeteilt, das Filming hatte schon begonnen und die Sonne stand schon jetzt über Seoul.
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Der Tag war ein Desaster.
Es fing mit Eunhyuk an. Irgendwie war er gegen ein paar Sachen gelaufen, keiner hatte es so richtig bemerkt, bis er irgendwann an Mia vorbei ging und sie große Blutergüsse an seinem Arm sah.
„What did you do?!“
Sie deutete auf seinen Arm und er folgte ihrem Blick.
„Nichts!“
„What – did – you – do?“, fragte sie noch einmal und mit jedem Wort piekste sie ihn mit dem Zeigefinger in den blauen Fleck bis Eunhyuk ihr die Hand weg haute. Das reichte um die Aufmerksamkeit der Sanitäter auf ihn zu lenken und hinter dem Set schaute man sich seine Verletzungen an.
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Mia und ihre Mädels standen an der Seite als Sungmin stürzte.
„Autsch“, sagten sie gleichzeitig und als man sah das Sungmin sich nur mühsam aufrappelte und gerade so die Challenge beendete, stürzten sich sofort die Sanitäter auf ihn. Mia schlich sich von der Gruppe davon, die auch ruhig ein paar Minuten ohne sie weiter machen konnten und ging hinter die Bühne. Sungmin hatte sich wohl versucht bei Sturz sich mit den Händen ab zu stützen und hatte sich sein linkes Gelenk nun verknackst. Er hatte eine Schiene an und hatte Kühlpacks auf die Hand gelegt bekommen.
„Hey, wie geht’s?“
Sein Blick reichte aus, das Kerlchen sah sehr unglücklich aus. Vor allem Sungmin der sonst immer sehr sportlich und geschickt ist.
Nachdem die Deutsche sicher war das es ihm gut ginge, ging sie wieder vor.
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Keine 20 Minuten später kam der nächste. Donghaes Weg durch den Parkour endete im Wassergraben. Schon da dachte Mia das es irgendwie komisch aussah. Er stand jedoch im Wasser und grinste und jubelte und Mia schob ihre Sorgen zur Seite, doch als er dann aus dem Wasser wollte, musste er sich helfen lassen.
In diesem Moment wünschte sie sich zurück zu DBSK – die Band die nicht solche gefährlichen Dinge tat um sich zu verletzten. Was hatte sie damals gesagt? Nobody should get hurt or kidnapped while I’m in charge. Von Wegen!
Donghae wurde sofort nach hinten gebracht. Wieder eilte sie nach hinten und diesmal sahen die Sanitäter besorgter aus. Sein ganzes Knie war dick und geschwollen, wahrscheinlich war er bei dem Sturz darauf gefallen. UND er hatte sich den Knöchel verstaucht.
„What’s with the set today? Everybody is getting hurt! Are there no security guidelines they need to follow?!“
Wo war der Deutsche TÜV bei solchen Konstruktionen?! Mia war wirklich sauer, das war doch niemanden zuzutrauen! Und als wäre das alles noch nicht genug verletzte sich dann auch noch Yesung. Sein Sturz sah am schmerzhaftesten von allen aus, auch wenn man den Sturz erst einmal nicht für so ernst nahm – Yesung war Meister im Hinfallen. Doch als man sah das er kaum gehen konnte, wurde er mit der Trage nach hinten gebracht und der Arzt schaute sich seine Verletzungen an. Sein ganzes Bein und die Hüfte waren aufgeschrammt und schwoll an.
„Seriously?!“
Mia stand bei ihren Cheerleadern, auf magische Weise hatte sich zumindest keine von ihnen heute verletzte. Pyramiden müssten sie nicht mehr bauen und darüber war sie auch ganz froh. Der Parkour wurde nun zum dritten mal wieder zusammen geflickt, in Mias Augen gehörte die Sendung abgesagt und auch die anderen Musiker zeigten ihre Betroffenheit und gingen nach hinten um nach den verletzten Super Junior Mitgliedern zu gucken.
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„Kim, wir brauchen keinen Krankenwagen, wir brauchen einen Krankenbus!“, meinte sie zu dem Manager als sie ihn erreichte und er wollte wissen was passiert sei. Er seufzte nachdem Mia mit dem Schadensbericht fertig war.
„Wenn sie im Stande sind fertig zu drehen dann lass sie. Danach lassen wir sie durchchecken.“
Mitten im Dreh aufzuhören würde für die Jungs keine Option sein, dass sah selbst Mia ein, auch wenn sie alles andere als zufrieden mit dem ganzen hier war.
Auf Grund der Vielzahl an Verletzungen wurde der Dreh erst einmal unterbrochen und man ließ die Jungs von den Ärzten versorgen. Mia entdeckte den Aufnahmeleiter und ging auf ihn zu.
„Können Sie mir erklären wie das sein kann? Ich hoffe Sie sind sich bewusst dass das Konsequenzen haben wird. Super Junior sind mitten in der Promotion, wir können uns keine vier Verletzen leisten. Gibt es keine Sicherheitsbestimmungen? Wenn das die Qualität ist die zu erwarten ist müssen wir uns die Zusammenarbeit mit dem Dream Team überlegen.“
Ihr Stimme kam wirklich wütend rüber, das Problem war nur dass sie noch immer in ihrer Uniform steckte und somit alles andere als ‚Ich bin Godzilla und ich fresse dich zum Frühstück mit Ahornsirup‘ wirkte.
„Frau Martin, ich versichere ihnen dass es mir sehr leid tut was heute passiert ist. Meine Techniker sind schon an der Bühne und gehen noch einmal alles durch.“
„Vielleicht hätten sie das vor der Show tun sollen. Die Sicherheit der Teilnehmer liegt in Ihren Händen, wie können Sie damit so leichtsinnig umgehen?“
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Nicht weit von der Szene entfernt saßen Super Junior zusammen und aßen einen Happen zu Mittag.
„Der Business-Koreanisch-Kurs macht sich bezahlt“, stellte Eunhyuk erstaunt fest, Mia stampfte den Mann sprachlich wirklich in den Boden – und das als Deutsche in einem Cheerleaderkostüm mit kleinen Pompoms an den Schnürsenkeln.
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Fast eine Stunde wurde pausiert. Die Idols bekamen etwas zu essen und frische Getränke, denn es war auch noch heiß und die Sonne brannte auf die nieder, so das jeder den Schatten suchte. Mia tigerte nervös um das Super Junior Zelt in dem die Ärzte beschäftigt waren, um sie zumindest für den Weiter-Dreh fit zu machen. Eunhyuk und Sungmins Verletzungen waren wohl nicht das größte Problem, bei Yesung und Donghae sah es anders aus. Voller Mitleid schaute sie auf sein Knie als Donghae sich aufrappelte.
„Es ist nicht mehr lange.“
Und zumindest mussten sie nicht mehr ran, sondern standen am Rand mit dem Rest der Mannschaft und feuerten die anderen Mitglieder an. Mia beobachtete sie, aber sie waren tapfer. Zum Glück ging es nicht mehr lange und Mia ging mit den anderen zur Umkleide.
„Hey Mia!“
Sie drehte sich um und sah Taecyeon auf sich zu joggen.
„Du musst dich nicht umziehen, du kannst auch so ins Training kommen.“
Anstatt mit Super Junior ins Krankenhaus zu fahren hatte sie noch Training mit 2PM. Gerne hätte sie eine Ausrede gehabt um das Training abzusagen.
Mia drehte sich kurz um zu Taecyeon der sie angrinste. Ihre Miene hingegen verzog sich nicht und dann drehte sie sich auf dem Absatz um und ging weiter. Der junge Sänger schaute ihr enttäuscht entgegen.
„Also wirklich netter ist sie nicht geworden“, meinte er.
„Na ja, ich denke das hätte bei Weitem schlimmer ausgehen können“, wand Wooyoung ein, der sich auch gut vorstellen konnte das Taec für den Spruch Bekanntschaft mit ihrer Handinnenfläche hätte machen können.
„Hm“, machte der Ältere und beließ es dabei.
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„Okay, I’ll be in training now. Give me a update when you’re at the hospital and tell me what the doctor said. Wait – better: Record it. You might miss something or play cool when it’s actually worst. And call me when you’re leaving the hospital. I’ll come home straight after training. Should I bring something to eat? What would you like to eat? Wait, maybe you get some medicine and can’t eat food without feeling sick … okay, let’s talk after the doctor.“
Der Assistentin passte es nicht sie alleine zu lassen und so lief sie eilig hin und her und grübelte, ob sie noch etwas vergessen hatte.
„Bye bye Mia“, rief Donghae ihr zu und sie blieb stehen.
„Willst du mich los werden?!“
Leeteuk fing sie ab bevor sie Donghae erreichte und hielt sie an den Schultern fest.
„Mia, er will damit nur sagen dass du Panik hast. Du kannst ruhig ins Training gehen, wir kümmern uns hier um alles und keine Sorge, es wird schon keiner sterben.“
„Ich nerve?“
„Du nervst“, gab er zu.
„I’m sorry, it’s just … it’s my first day … and so many get hurt and I’m so angry and sorry all in once.“
„Okay, dann los, geh ins Training, tanze alles runter und dann melde dich wegen dem Essen“, scheuchte Donghae sie davon und gab ihr einen Kuss.
„Ja, ja, ich geh ja schon.“
Sie ärgerten Mia nur und waren nicht wirklich genervt, Mai verstand das sie manchmal etwas anstrengend sein konnte, also konnte sie das auch ruhig an 2PM auslassen.
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Im Tanzstudio angekommen bemerkte Mia das Taecyeon sie noch nicht einmal aufgezogen hatte, als er sagte sie könnte ihr Kostüm anlassen. Heute würden sie ‚Back 2 you‘ üben und das mit Outfit – was sogar noch knapper war als ihre Cheerleaderuniform. Sie schaute rüber zu Taecyeon und grübelte ob er das vorhin ernst gemeint hatte oder ob er sie nur hatte aufziehen wollen. Huh.
„Also, hier sind eure Kostüme, zieht euch jetzt bitte um.“
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Diesen Tanz hatte Mia nicht in L.A. gelernt, sie hatte ihn zwar schon so halb geprobt, aber das nun auch noch halbnackt war schon etwas anderes. Jae teilte Mia zu Taecyeon ein, weil sie beide groß waren. Da stand sie nun, in Korsage, Strapse und einer leichten Bluse und schaute zu ihm auf. Na toll, das war die Karma-Rache weil sie sich in L.A. noch so über die armen Opfer von Strip-Tänzer lustig gemacht hatte.
Die nächste halbe Stunde sollte sich als schwierig herausstellen. Das Tanzpaar hatte so leichte Probleme miteinander. Mia war er irgendwie zu aufdringlich und ständig schlug sie ihm die Hand weg und motzte ihn an – so lange bis Jae sie beide raus schickte. Plötzlich kam sie sich vor wie in der Schule, wo einem die Lehrer aus dem Klassenraum geworfen haben. Sie hatte nicht oft vor dem Klassenzimmer sitzen müssen, diese Erfahrungen jetzt nachzuholen war doch ungewöhnlich.
Beide saßen nebeneinander auf dem Boden und sagten kein Wort. Irgendwann stand Taecyeon auf und ging weg. Mia schaute ihm zwar nach, machte aber keine Anstalten ihm zu folgen – wieso auch. Taec verschwand hinter der Ecke, wartete und streckte seinen Kopf dann zurück im die Ecke.
„Wieso läufst du mir nicht nach?!“
„Wieso sollte ich?“, fragte sie gelangweilt. Okay, wenn er versuchen würde sich vom Dach des Hauses zu stürzen, würde Mia ihn wahrscheinlich aufhalten, aber nur weil sie vermeiden wollte das man seinen Tod am Ende noch ihr in die Schuhe schob. Mit Donghae auszugehen war ja schon ein Verbrechen, nicht auszudenken welches Drama es wäre, wenn sie ein Idol gänzlich aus dem Gewissen hätte. In diesem Moment dachte sie an das, was ihr Fahrlehrer mal gesagt hatte:
Stellt euch vor ihr fahrt durch einen Wald und überfahrt etwas, was tut ihr? Aussteigen? Auf keinen Fall. Folgendes Szenario: Ihr steigt aus, stellt fest es waren nur Baby-Wildschweine. Beachtet: Wo Baby-Wildschweine, da Mama-Wildschweine. Was macht die Sau also? Sie lauert im Wald, wartet bis ihr ausgestiegen seid, rennt euch über den Haufen, zurück in den Wald und macht an einem Baum eine Kerbe und sagt ‚Einen erwischt‘.
Momentan fühlte sich Mia wie das Mama-Wildschwein, nur das sie nicht wusste, ob sie Taecyeon über den Haufen rennen sollte.
Taec fühlte sich in diesem Moment dermaßen konstruktiv ignoriert und setzte sich ein Stück von ihr entfernt wieder auf den Boden. Sie sagten kein Wort, Taecyeon schaute zwar ab und zu mal rüber, doch Mia machte sich im Moment viel mehr Sorgen um die anderen. Sie hatten so einen stressigen Schedule und dann diese ganzen Unfälle. Doofes Dream Team.
Nach zehn Minuten kam Jae raus und schaute zwischen den beiden hin und her.
„Okay, was ist euer Problem?“
„Sie ist ne Zicke!“
„He’s touching me!“, blökten sie gleichzeitig und Jae fuhr sich durch die Haare.
„Okay Mia, mit wem möchtest du tanzen?“, fragte der Tanztrainer die Deutsche.
„Du gibst ihr Recht?!“, Taec dachte er hörte nicht richtig.
„Ihr seid beide auf den Kopf gefallen, ich versuche nur das Problem zu lösen.“
Das letzte Kommentar ignorierte sie und grübelte lieber, mit wem sie tanzen würde.
„Wooyoung!“, sagte sie nach kurzer Bedenkzeit und so gingen sie wieder rein. Recht schnell hatte Jae Wooyoungs Tänzerin geschnappt und sie zu Taecyeon gestellt. Sie würden auch rotieren in dem Tanz, anfangs würde sie nun mit Junho tanzen und dann mit Wooyoung, aber mit beiden konnte sie halbwegs leben. Junho grinste sie fröhlich an.
„Ha! Jetzt sind wir doch Tanzpartner.“
Für vielleicht 20 Sekunden, dann würde der Wechsel erfolgen, aber es war egal, er war glücklich. Der Partnerwechsel führte dazu dass das Training super lief. Okay, so wirklich wohl fühlte sie sich nicht dabei, aber es war ein Job und sie hatte ihn angenommen – ob erpresst oder nicht spielte erst mal keine Rolle. Zumindest fühlte sie sich mit Wooyoung wohler und sie jokten viel zum und machten Blödsinn, machten es bei dem gegenseitigen Ausziehen noch porno-mäßiger als es sein muss und wurden mehr als einmal böse angeguckt.
„Von mir sagt sie ich würde sie antouchen und guck mal wie die beiden miteinander umgehen“, moserte Taecyeon zu Nichkhun.
„Ich glaube die beiden mögen sich“, stellte der Jüngere fest und ließ sich nicht von Taecyeons finsterem Blick beirren. Eigentlich standen sich Wooyoung und Tyeceon nahe, sie waren gute Kumpels und machten viel zusammen, aber was diese Frau betraf gingen sie wohl komplett verschiedene Wege.
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„Das ist so heftig gewesen heute beim Dream Team, ich hoffe den anderen geht es gut“, meinte Wooyoung nachdem das Training fertig war.
„Ich auch.“
Sie wollte gar nicht zu weit ausholen um sich nicht wieder aufzuregen, aber was heute dort geschehen war, war wirklich untragbar.
„Soll ich dich nach Hause fahren?“
„Das wäre super.“
Mias Auto stand ja zu Hause, da sie heute Morgen ja schon zusammen mit Super Junior weg gefahren war.
„CIAO MIA!“, rief Junho ihr hinterher und warf ihr einen Kussmund zu während er danach fröhlich winkte bis Chansung ihm einen Klaps auf den Hinterkopf gab. Die Deutsche grinste und schüttelte den Kopf, was, sie fragte sich WAS in Herrgotts Namen, hatte sie getan dass er sie SO mochte.
Vom Auto aus rief sie kurz Leeteuk an um heraus zu finden ob sie hungrig waren. Eigentlich eine dämliche Frage, sie hatte noch nie ‚Nein, nein wir sind pappsatt‘ als Antwort erhalten.
Von unterwegs bestellt sie beim Lieferservice, das Timeing war perfekt, denn als Wooyoung und Mia bei Starcity ankamen, kam auch gerade der Lieferjunge.
„Ehm, ich mache nächste Woche eine BBQ Party bei mir, chill and grill, hast du Lust vorbei zu kommen?“
Die vergangenen 24 Stunden hatte Mia sich Gedanken gemacht und sie würde gerne ihre engsten Leute einladen und irgendwie wollte sie das Wooyoung kam. Zuerst schaute er überrascht und dann fing er an zu lachen.
„Kannst du mir das schriftlich schicken? Ich muss das ausdrucken und an den Kühlschrank hängen!“
Amüsiert lachte er, doch Mias Blick wurde finster. Bevor sie die Einladung zurück ziehen konnte sagte er eilig zu und fuhr weg.
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Das Dorm glich einem Krankenhaus. Kühlpacks, Verbände, Cremes, Tabletten – alles lag kreuz und quer verteilt. Donghae lag auf der Couch mit Yesung, Sungmin war bei Yoani und der Rest war irgendwo verteilt.
„Oh baby …“
Mia schaute wehleidig zu Donghae.
„Keine Sorge, ich werde überleben“, antwortete hingegen Yesung und Mia haute ihm auf die Stirn.
„Nicht du, ER! Wenn du noch eine Freundin hättest könnte die sich um dich kümmern.“
Und wenn man vom Teufel spricht … Mias Handy fing an zu vibrieren und zeigte ‚Zoey‘ auf dem Display. Kopfschüttelnd stand sie auf und ging in die Küche.
„Hi there.“
„Hi Mia, what’s up? I hope you’re feeling better?“
„Well, a little. How was the party.“
„Besides the common desaster … it was okay. Ehm … I’ve heard … that today Donghae got injured?“
Die Deutsche merkte das ihre Freundin um den heißen Brei herum sprach.
„Jup, his knee is hurt. It was really crazy today.“
„Did only he got hurt?“
„HE is fine. He fell bad and his hip and leg is hurt, but he’ll be okay.“
‚He‘ war Yesung, natürlich, wer sonst?
„Oh good. Not that I have any kind of interest in that information. I just wanna make sure he didn’t got hurt because he was mentally unstable and blamed me for it.“
„Yeah right, whatever. Zo, I’ve gotta go, talk to you later?“
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„Wer war das?“, fragte Donghae als sie zurück kam.
„Seine Freundin“, antwortete sie auf Deutsch was dazu führte dass Yesung verwundert aufschaute.
„Das war so klar gewesen“, grinste Donghae.