Um Mitternacht sangen Ryeowook und Mia für die anderen ‚Something Stupid‘. Das Lied war nicht so schwer und die beiden bekamen es gut hin. Das ganze Enten-Extasy-Getue hatte sich doch ausbezahlt. Die Deutsche hatte sich nie groß mit Atemtechniken beschäftigt, sie hatte ja auch nie vor gehabt Sängerin zu werden, doch wenn man es solche Übungen machte und den Sinn dahinter verstand, dann war es gar nicht so lächerlich.
Jedenfalls waren die anderen begeistert und applaudierten als die beiden fertig waren. Mia nahm Ryeowook in den Arm.
„Machen wir das jetzt jeden Abend?“, fragte er hoffnungsvoll.
„Nein.“
„Aber wieso nicht?“
„Nein.“
Sein Blick wurde immer trauriger und das ertrug Mia nicht.
„Nicht jeden Abend“, räumte sie ein. Wenn es ihm Spaß machte einen Novizen zu haben, dann konnte sie nicht nein sagen.
„Yay!“
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Doch die Mission war noch nicht erfüllt. Die letzte, und somit wahrscheinlich gemeinste, Aufgabe stand noch vor ihr. Heechul stellte sich ihr gegenüber – irgendwie hatte Mia gewusst dass er der Endgegner sein würde. Sie war Mario und er Bowser.
„Alles klar, zwei Aufgaben hast du geschafft, jetzt kommt deine letzte. Heechul und du spielt ‚10 Dinge die ich an dir hasse‘“, begann Leeteuk zu erklären.
„Das ist ein Film“, bemerkte Mia.
„Heechul wird dir 10 Dinge sagen, die er an dir hasst und du darfst dich nicht wehren oder rechtfertigen. Egal wie ungerecht es dir erscheint, deine Antwort hat immer ‚Ja, ich weiß und es tut mir leid‘ zu sein.“
„Das Spiel können sich nur Asiaten ausgedacht haben, in Deutschland gäb’s da gleich auf die Zähne“, murmelte sie auf Deutsch.
„Alles klar, bringen wir’s hinter uns.“
Heechul und Mia standen in der Mitte eines Kreises, der von den anderen gebildet worden war. Donghae stand hinter Heechul, Mia redete sich ein sich nur auf ihn zu konzentrieren, bevor sie Heechul an die Gurgel sprang.
„1. Ich hasse es dass du ständig krank bist und jeder immer Mitleid mit dir hat! Esse endlich ordentlich und guck dass du dich nicht ständig verletzte!“
Die Deutsche schaute ihren Sprössling einen Moment an.
„Ja, ich weiß und es tut mir leid.“
Sie versuchte einfach konstruktiv die Worte auszublenden bevor sie anfing sich aufzuregen.
„2. Ich hasse es dass du so viele männliche Freunde hast. Denkst du auch mal an Donghae? Es schickt sich nicht für eine Frau in Korea mit so vielen Männern zu verkehren. Such dir mehr Frauen als Freunde und lass die Männer in Ruhe, damit Donghae sich nicht schlecht fühlen muss.“
Einatmen … ausatmen … einatmen … ausatmen.
„Ja, ich weiß und es tut mir leid.“
„3. Ich hasse es dass du so willensschwach bist! Du lässt dir von allen möglichen Leuten sagen, was du zu tun hast! Wenn du nicht willst dass man deine Haare blond färbt, dann sag es. Wenn du keine Backgroundtänzerin bei 2PM sein willst, dann sag es!“
Eben war ihm ihr Verhalten nicht asiatisch genug und nun war es ZU asiatisch?
„Ja, ich weiß und es tut mir leid.“
„Sie schlägt sich gut“, flüsterte Sungmin zu Kyuhyun.
„Ich habe gewettet das Heechul bis zu Punkt 8 kommt bevor sie ihn attackiert“, flüsterte Kyu zurück, der ja mit Mias locker sitzenden Hand schon öfters Bekanntschaft gemacht hatte.
„4. Ich hasse es dass du so oft am Essen meckerst oder irgendwelche Sachen aussortierst weil du sie nicht magst. Du bist in einem fremden Land, die Küche ist nun mal anders. Sei etwas flexibler, dein Teller sieht immer schrecklich aus und die Kellner denken es schmeckt dir nicht!“
Okay, da hatte er nicht ganz unrecht. Mia mochte viele Sachen nicht. Zwiebeln die groß genug geschnitten waren, dass Mia sie sehen konnten, wurden raus gepuhlt, sie mochte Kimchi nicht besonders und wenn etwas zu fischig war. Zumindest bei diesem Punkt nahm sie es Heechul nicht all zu übel.
„Ja, ich weiß und es tut mir leid.“
„5. Ich hasse es dass du und Donghae so romantisch seid! Ihr macht den anderen Paaren in der Gruppe das Leben echt schwer! Ihr seid frisch verliebt, seid mal 5 Jahre zusammen! Ständig meckert mich Miyon an, dass wir auch mehr wie ihr sein sollten!“
Da fing Mia wirklich an zu kichern.
„Ehm … ja, ich weiß und es tut mir leid.“
Sie sagte es, aber wirklich ehrlich klang es nicht und die anderen grinsten auch schon. Heechul räusperte sich.
„6. Ich hasse es, dass du so ausländerfeindlich bist! Du magst nur Koreaner, Leute aus Amerika und Europa, über die anderen machst du dich lustig und schaust sie abwertend an. Hab etwas mehr Respekt vor deinen Mitmenschen!“
Also das war nun aber etwas übertrieben. Nur weil sie Nichkhun nicht leiden konnte und mit den PR Leuten, damals als sie mit Donghae in Bangkok gewesen war, angeeckt war, hieß das ja noch lange nicht, dass sie die komplette thailändische Bevölkerung nicht leiden konnte. Im Gegenteil! Sie hatte viele thailändische Bekannte und Freunde in Deutschland, die waren aber auch alle sympathischer als Nichkhun! Aber egal, was soll’s.
„Ja, ich weiß und es tut mir leid.“
„7. Ich hasse es dass du so viele Männergeschichten hast! Zuerst war es Jaejoong, dann Jihoon, nun bist du mit Donghae zusammen und probst aber mit Siwon Kuss-Szenen. Findest du nicht dass das total respektlos Donghae gegenüber ist? Wenn du so weiter machst wirst du ihn verlieren – wer will schon eine Freundin die mit anderen rumknutscht?“
Nun hatte er einen wunden Punkt getroffen. Erstens: Woher wusste ER überhaupt davon, zweitens: Wieso musste er das hier sagen?! Alle fingen an zu flüstern und nicht nur Mia war rot angelaufen, Siwon und Donghae ebenso. Die anderen schauten neugierig zu ihnen und fragten sich wohl, was wirklich dahinter steckte.
Mia schaute an Heechul vorbei zu Donghae.
„Ja, ich weiß und es tut mir leid.“
„8. Ich hasse es dass du immer so ordentlich bist! Ständig willst du uns vorschreiben dass wir aufzuräumen haben, dabei haben wir eine Haushälterin. Wir arbeiten teilweise 20 Stunden am Tag, lass uns einfach mal in Ruhe, wenn wir etwas einfach in die Ecke werfen.“
„Ja, ich weiß und es tut mir leid“, sagte sie monoton.
Heechul schien irritiert zu sein. Er hatte damit gerechnet dass sie ihn anbrüllt und sich rechtfertigt, doch nichts dergleichen geschah. Er überlegte sogar noch eins drauf zu setzen und die Dreier-Geschichte auszupacken, so viel war es ihm dann aber doch nicht wert. Auch wenn Mia die Jeju Geschichte auf ihre Kappe nahm, würde man sie deswegen nicht feuern. Eigentlich war es ja höhere Gewalt.
„9. Ich hasse deine Stimme. Du bist nicht zum Singen gemacht! Lass das bitte!“
„Ja, ich weiß und es tut mir leid.“
„10. Ich hasse es das du in mich verliebt bist und mir immer nachstalkst. Du machst mich verlegen! Begreife endlich dass wir zwei keine Chance haben.“
Nun fing Heechul selbst an zu lachen.
„Jaaaaaa, ich weiß und es tut mir leid!“
Donghae rannte auf sie zu und riss ihre Hand hoch als wäre sie der neue Boxchampion.
„That’s my girl! That’s my girl!“
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Während den anderen zum Feiern zu Mute war und sich in die Lobbybar verzogen, ging Mia in den Wellnessbereich. Mit dem Rauschen des Wassers sowohl in dem Bereich, versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen. Natürlich war dieses Spiel dazu gedacht sie zu provozieren, bis sie nachgab und austickte – und somit verlor. Doch Heechul hatte in vielen Dingen Recht. Ob ihm das klar war oder nicht wusste sie nicht genau, vielleicht hatte er manche Sachen nur gesagt um sie zu ärgern. Sie hatte immer viele Männer als Freunde gehabt. Männer waren einfacher. Sie liebte ihre Mädels, aber manchmal konnten Mädels ihr zu anstrengend werden. Mia hatte sich immer gerne mit Männern umgeben. Sie waren einfacher gestrickt, plauderten weniger da 90% von dem Zeug was Frauen den ganzen Tag quatschten sie ohnehin nicht interessierte. Sie hörten zu, gaben ihre Meinung ab, die Frau war zufrieden und dann wurde die Festplatte gelöscht für neue Informationen. So hatte das mit Marcel und Kosta jahrelang super geklappt. Andererseits hatte sie aber auch immer ein wenig die Aufmerksamkeit genossen.
Sie hatte eigentlich eine reine Jungs-Clique gehabt. Mia war oft das einzige Mädchen was mit ihnen zusammen weg gegangen ist, während sie ihre Freundinnen – sofern gerade vorhanden – zu Hause gelassen hatte. Und natürlich haben sie alle mit Mia rumgeshakert. Wieso auch nicht? Lieber war sie begehrt und hatte das Gefühl als Frau anerkannt zu werden, als wenn man nur die hässliche Freundin war, die man als ‚Schwester‘ bezeichnete. Mia war gerne ‚Die Frau mit der man gerne mal …‘ gewesen.
Allerdings hatte sie dieses Gefühl bei ihren koreanischen Kumpels nicht. Weder bei Jiyong, noch bei Wooyoung, Seunhyun oder den Küken hatte sie das Gefühl, dass sie ihr hinterher eiferten.
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„Ich hoffe du denkst nicht über das nach was Heechul gesagt hat.“
Mia hatte Leeteuk bereits in der Spiegelung der Fenster gesehen.
„Ein wenig.“
„Du weißt dass er das nur gemacht hat um dich zu provozieren?“
„Ja, aber er hat auch mit vielem Recht gehabt.“
„Wieso hast du Siwon geküsst?!“, fragte der Bandleader verdattert.
„They played a trick on me. Siwon got this offer for a movie, but he’s got to get close to this one girl and he wasn’t so sure if he could do it. He asked me if we could practice so he would feel more comfortable – which means he practice to kiss somebody, in this case: me. He asked Donghae before if it would be okay – which he did not tell me – and then Donghae made a big fuss outta it and I felt so bad.“
„Du solltest dich auch schlecht fühlen“, meinte er lachend.
„Das tue ich! But it’s not like I’d have any romantic feelings for Siwon.“
„Ich denke Donghae weiß das.“
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Am nächsten Morgen tat der Himmel so als wäre nichts gewesen und präsentierte sich mit einem Promotion-Blau und strahlenden Sonnenschein. Donghae schaute beim Frühstück wehleidig aus dem Fenster.
„Mia, können wir nicht doch noch ein wenig bleiben?“, bat er, doch der freie Tag war vorbei und man hatte sie auf die ersten Maschinen gebucht.
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„Ah Mia, da bist du ja.“
Natürlich hatte sie das Glück sofort in Kim rein zu laufen, als sie SME betrat. Sie wusste dass er noch nicht fertig war.
„Also, so geht das nicht. Ihr könnt euch nicht einfach in einen Flieger setzen und irgendwo hinfliegen ohne mit mir zu sprechen.“
„Wenn ich dich gefragt hätte ob wir für einen Tag nach Jeju fliegen können und abends wieder zurück kommen, hättest du ja gesagt?“, fragte sie ihn und der Manager schaute verdutzt.
„Ehm … wahrscheinlich ja.“
„Und hätte es denn Sturm dann trotzdem gegeben?“
„Wahrscheinlich … ja.“
„Hätte es also etwas an der Gesamtsituation geändert, wenn ich dich gefragt hätte?“
„Wahrscheinlich …nicht.“
„Na also, dann sollten wir uns nicht über die Vergangenheit aufregen und uns lieber auf heute konzentrieren“, sagte sie lächelnd und klopfte Kim auf die Schulter.
„Irgendwie hat sie mir besser gefallen, als ihr Koreanisch noch schlecht war und sich nicht wehren konnte“, murmelte er als Mia sich verabschiedet hatte um zu ihrem Büro zu gehen.
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Für diesen Abend hatte sie sich mit Wooyoung, Taecyeon, Junsu, Junho und Kaylee zum Abendessen verabredet – um das verpasste Training wieder gut zu machen. Um ehrlich zu sein war es nicht schlimm. Sie war nur Backgroundtänzerin und sie kannte die Tänze in- und auswendig. Ihre Welpen waren bei den SM Town Proben und gegen Nachmittag fuhr sie zu ihnen, um ihnen etwas zu essen zu bringen. Bewaffnet mit zig Tüten kam sie in die Halle. Es schien gerade Pause zu sein, denn alle saßen auf den Boden – nicht mehr lange. Donghae und Eunhyuk waren die ersten die Mia sahen. Eilig sprangen sie auf und lieferten sich ein Wettrennen, dass sie so schnell auf Mia zu gerannt kamen, dass sie wirklich fürchtete sie würden kollidieren. Panisch kniff sie die Augen zusammen und wartete auf den Zusammenstoß. Doch nichts geschah. Vorsichtig öffnete sie die Augen und fand Eunhae vor sich, grinsend.
„Hast du uns was Süßes mitgebracht?“, fragten sie gleichzeitig.
„Ihr Kinder!“, schimpfte sie und suchte zwei Puddings aus den Tüten.
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Mia hatte Suppen und Gimbap geholt, Saft und Pudding, Obst und was zum Knabbern. Sie setzten sich im Kreis hin und stürzten sich darauf.
„Mia, jetzt hast du Jeju doch auf deine Kappe genommen“, meinte Leeteuk der ihr gegenüber saß.
„Worin liegt der Sinn, dass du dich in der Challenge so gut geschlagen hast?“
„It was for fun. Was für eine Assistentin wäre ich, wenn ich euch zur Verantwortung ziehen würde?“
Leeteuks und ihr Blick trafen sich und er lächelte sie an.
„Schatz, du gehst heute Abend mit 2PM weg, richtig?“
Mia nickte Donghae zu.
„Wollen wir heute Abend vielleicht in der anderen Wohnung schlafen?“, fragte sie flüsternd, doch nicht leise genug.
„Oooooh, Mihae wollen alleine sein“, rief Ryeowook fröhlich aus und das Paar lief rot an.
„Du sagst Bescheid, wenn ich auch kommen soll, ja?“, neckte Siwon sie und jetzt reichte es Mia. Sie sprang auf, doch er war ja auch nicht langsam. Eilig legte er seinen Teller hin und rannte vor Mia davon. So hetzte sie ihn durch die Halle und die anderen Sängerinnen und Sänger beobachteten es wie ein Formel 1 Rennen.
„I kill youuuuuu!“, rief sie wie eine Amazone und sprang ihn von hinten an. Völlig überrumpelt schaffte er es gerade noch so, dass sie sich nicht beide auf die Nase legten, während Mia an seinen Haaren zog und letztendlich zu Boden warf.
„Ich glaube zwischen den beiden ist wirklich nichts“, meinte Tiffany grübelnd und Taeyeon nickt nur. Die SujJu Jungs hingegen machten sich einen Spaß daraus das Ganze zu Filmen. Später würden sie das Video bei Twitter hochladen, mit der Meldung ‚Siwon wird von einem MÄDCHEN verprügelt‘. Zwischen drin hatte Siwon sogar die Oberhand und so rollten sie über den Hallenboden. Niemand schritt ein, selbst die Choreografen und Manager standen am Rand und beobachteten die beiden amüsiert.
Als Mia mit ihm fertig war wurde sie bejubelt wie ein Schwergewichtsmeister.
„That’s my girl!“, auch wenn Donghae etwas Angst hatte auch eines Tages so zu enden. Henry hingegen sang fröhlich ‚Don’t mess with my girl‘.
Eine Weile blieb sie noch sitzen und schaute ihnen zu. Wieder ein SM Town bei dem sie nicht dabei war. Das war alles 2PMs Schuld. Gut, nicht direkt, aber wenn sie Mia nicht gemocht hätten, hätte man sie nicht erpresst, sie wäre keine Backgroundtänzerin geworden und hätte nach Toyko gehen können.
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Wenig später holte Kaylee sie ab.
„Okay, just for the record, why do I need to come with you to have dinner with those 2PM people?“
„Because you are my assistant – so assist me to survive this evening.“
Kaylee wirkte nicht begeistert, doch sie war Mia gegenüber loyal und wenn Mia da durch musste, dann würde sie ihr beistehen.
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„Du bist wirklich gekommen!“
Junho stürmte in dem Restaurant auf Mia zu, machte dann eine Vollbremsung und schaute sie mit weit ausgestreckten Armen fragend an.
„What?“
„Ach, komm her!“
Und dann überwand er seine Angst und fing an sie zu knuddeln. Das Kerlchen…
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„Und dann musstet ihr die ganze Nacht warten?“, fragte Taecyeon ungläubig. Mia nickte.
„Der Sturm war zu stark, es war zu gefährlich.“
Ein ‚Oooohhhh‘ ging durch die Reihe.
„Das ist wirklich schade. Jeju ist sehr schön“, meinte Junsu.
„Und euer Manager?“, fragte Wooyoung.
„Der ging.“
„Wirklich?“
„Gute Argumentation“, erwiderte die Deutsche grinsend.
Sie aßen Koreanisch und hatten einen separaten Raum. Das war wirklich eine schlaue Erfindung, denn so hatten sie ihre Ruhe. Mia erklärte Kaylee die einzelnen Gerichte und langsam, ganz langsam, schien sich die Amerikanerin damit anzufreunden.
Mia hatte gehofft dass um 21 Uhr alles vorbei war und sie einen ruhigen … entspannten Abend mit Donghae verbringen konnte. Pustekuchen.
„Mia, Mia, ich habe uns einen Karaokeraum reserviert!“, sagte Junho begeistert nachdem sie im Restaurant bezahlt hatten. Die Assistentin wollte gerade etwas erwidern, sah dann aber wie Taecyeon langsam den Kopf schüttelte und die Hände bitten zusammenlegte. Ach, so ein Mist!
„Great!“, sagte sie gestellt fröhlich, was jedem auffiel außer Junho.
Auf dem Weg zu den Autos schaute Mia Taecyeon böse an.
„Er hat sich so gefreut, bitte wenigstens eine Stunde.“
„Eine Stunde“, flüsterte sie zurück. Karaoke … kannte Junho ihre Prinzipien nicht?!
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Sie fuhren zu Everysing in Gangnam, nahe von SME, und gingen dort in einen Raum. Taecyeon bestellte erst einmal etwas zu trinken, in der Hoffnung, dass die allgemeine Stimmung sich dadurch heben würde. Alkohol – das Universal-Heilmittel.
„Do I need to sing?!“, fragte Kaylee entgeistert.
„We‘ll sing together“, erklärte Mia grinsend. Allein schon um Kaylee singen zu hören, war es das wert sich selbst zu blamieren.
Irgendwie blieben sie dann doch länger. Vor allem Junho war heute recht anhänglich gewesen. Ständig hatte er mit Mia getanzt, hatte geguckt dass sie genug zu essen und zu trinken hatte und ließ die Lieder aussuchen, die er singen sollte. Es war schwer ihn nicht zu mögen.
„Mia, wir müssen das öfters machen!“, beschloss er und die Deutsche hatte es ja fast schon geahnt.
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Kurz vor 12 Uhr verabschiedeten sich dann aber die beiden Frauen.
„What’s between you and this Junho?“, fragte Kaylee auf dem Weg zum Auto.
„Nothing. We’re … buddys.“
Kaylee schaute zu ihr.
„Okay, I’m just gonna act blonde right now“ – weil sie ja nicht sonst auch blond war, nein – „but he’s totally got a crush on you!“
Mia verzog das Gesicht.
„What?! Bullshit.“
„No bullshit. Have you seen the way he looked at you?“
„He’s just young and for some reason I don’t know he likes me. No romantic feelings, believe me.“
„Whatever.“
Kennt ihr dass, wenn ihr von einer Sachen überzeugt seid und jemand diese Ansicht in Frage stellt und ihr DANN darüber anfangt nachzudenken, ob derjenige vielleicht nicht doch Recht hatte? So ging es Mia gerade. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass Junho Donghae respektiert und nicht auf die Idee kam ihm das Mädchen auszuspannen. Andererseits dachten ja auch alle, dass sie „nur“ Donghaes Freundin war und ahnten nicht, dass ihre Beziehung einen fast endgültigen Zustand erreicht hatte.