Nach dem Joggen ging es ihr besser, auch wenn sie wusste, dass sie Muskelkater bekommen würde und duschen gehen musste sie auch noch mal. Sie hatte Siwon nicht erzählt was passiert war, sie konnte es einfach nicht.
Aber Zoey erzählte sie es.
„He what? Loves you? Did he think you’d leave Donghae just because he seems to hate you right now?“
Zoey und ihre liebevolle Art Dinge beim Namen zu nennen.
„That’s what I’m saying? Has he gone nuts?“
„He thinks just because you had sex with him you have a emotinal connection with him. Men are so pathetic.“
„It’s not like the sex wasn’t good … but it’s like a life ago and I love Donghae.“
„Even though he seems to hate you right now.“
„I got it!“
Man musste nicht auch noch Salz in die Wunde streuen.
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„Was ist mit dir?“
Leeteuk fand Donghae mit dem Kopf auf dem Küchentisch.
„Ich glaube ich kann nicht mehr lange sauer sein“, murmelte er und der Bandleader setzte sich dazu.
„Das musst du auch nicht.“
„Aber ich will, Hyung … macht mich das zu einem schlechten Menschen?“, wunderte er sich plötzlich und bekam Panik. Er sah sich schon mit Mia vor den Toren zum Himmel stehen und sie wurde rein gelassen und er nicht!
„Ich denke nicht, es ist deine Art deine Enttäuschung und Verlustängste auszudrücken“, beruhigten ihn Leeteuk.
„Es war so schwer heute, als wir essen waren. Sie hat versucht ein Gespräch aufzubauen und ich habe geblockt und sie sah so enttäuscht aus. Und sie will dass wir uns eine neue Wohnung suchen, nicht mehr Jaejoongs Wohnung und ich finde das so toll…“
„Vielleicht ist es Zeit dass ihr euch aussprecht.“
„Noch ein paar Tage…“
Der Bandleader seufzte, er würde nichts lieber sehen, als wenn sich die beiden wieder in den Armen liegen würden.
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Als Mia am Morgen aufstand, fühlte sie sich immer noch gereizt. Sie schien eine gewisse Aura auszustrahlen, denn außer einem halblauten ‚Guten Morgen‘ sprach sie eigentlich keiner an. Heute gab es wieder ein großes Meeting zur Super Show 4, ohne die Jungs und deswegen konnte Mia daran Teil nehmen.
Es war überraschend zu sehen wie sehr alles schon Gestalt angenommen hatte. Heute wurde die Bühne fertig geplant, Höhe, Breite, unterirdische Tunnel, Hebebühnen, Treppen runter zum Publikum, Mindesthöhe für die Bühne, damit die ‚Fahrstuhlbühnen‘ richtig zum Einsatz kommen. Und dann die ganze Technik! Lampen, Kabel, kilometerweite Kabel, Kabelgänge, Stromkästen, Verteiler… Okay, es war total öde! Mias Augen wurden, nach gut einer halben Stunde technischem Gequassel, immer schwerer und schwerer und der Block wurde nur noch zum Blümchenmalen missbraucht – sie verstand von den ganzen Sachen ohnehin nichts und glücklicherweise lag die Bühne auch nicht in ihrer Verantwortung.
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Als das Meeting gegen 12 Uhr fertig war, musste Mia erst einmal wieder wach werden und ging raus um frische Luft zu schnappen. Sie schaute auf den Schedule der Jungs um sie zumindest im Geiste zu begleiten. Eunhyuk, Leeteuk, Sungmin und Shindong waren bei einer Show-Aufnahme, Siwon bei einem Fotoshooting, Hangeng war bei einem Radioauftritt, Ryeowook im Studio … am liebsten würde sie sich teilen und bei allen gleichzeitiger sein. Sicherlich wäre das auch interessanter als auf Millimeterpapier Kabelgänge einzuzeichnen.
„Booh!“
Key hatte sich von hinten an die Deutsche ran geschlichen und erschreckte sie zu Tode.
„Key!“
„Du weißt doch, dass es heißt Rauchen kann tödlich sein.“
„Ich glaube die meinen das anders“, schmunzelte sie und fuhr sich durch die Haare. Immerhin war sie nun wach, was etwas Gutes war, denn ihre Tastatur würde sich nicht so gut als Kissen eignen.
„Wieso siehst du so gestresst aus?“
„Weil ich gerade auf der langweiligsten Besprechung meines Lebens war.“
„Du vermisst es rumgescheucht zu werden, hm?“, fragte der Jüngere und Mia nickte. Aber man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben …
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Kaum zurück im Büro, erhielt sie einen Anruf von Yesung, der sie darum bat etwas in einem Laden für sie abzuholen, weil er einfach nicht dazu kam. Kein Problem! Mia sprang auf – hoch motiviert – und machte sich auf dem Weg zum Auto. Yesung schickte ihr die Adresse und Mia gab es im Navigationssystem ein. Verwundert schaute sie auf die Karte auf dem Bildschirm. Was gab es denn da? Der Weg führte sie etwas abseits der Innenstadt, Mia kannte sich dort nicht aus, doch sie hatte den Namen von dem Laden und die Telefonnummer, zur Not würde sie sich zu helfen wissen.
Sie fuhr also los und folgte brav dem Navi, bis sie vor dem Haus stehen blieb und sich umguckte. Das Schild mit dem Namen von dem Laden hing über einer Treppe, welche in den ersten Stock führte. Die Deutsche hatte an alles gedacht. An Klamotten, Schmuck, einen Schuhladen und sogar einen Spielzeugladen und dann stand sie in einem Sex-Shop. Ihr viel der Kiefer runter. Also entweder war sie vollkommen falsch und der Laden hatte aus Zufall nur der gleiche Laden, wie der Laden, in den Yesung sie hatte schicken wollen. Oder er veräppelte sie. Doch es war Yesung, nicht Heechul. Mia ging rückwärts wieder raus, in den Flur und rief Yesung an.
„Yesung … ich glaube die Adresse ist falsch.“
„Was? Wieso?“
„Weil es mich in einen Sexshop führt…“, es war ihr ja schon fast peinlich es zu sagen.
„Oh, ja, das stimmt, mach dir keine Sorge. Ich habe ein paar Sachen für mich und Zoey bestellt.“
„Was?! Und dann schickst du MICH hin?!“
„Mia, du bist nicht nur unsere Assistentin, sondern auch unsere Freundin und ich kann ja schlecht dort hingehen … Und nach dem ganzen Strip-Training dachte ich, dass ich unser … Privatleben etwas aufpeppen sollte.“
„Alles klar…“ Mia resignierte.
Zurück in dem Laden schaute die Verkäuferin sie fragend an und die Deutsche setzte ein Lächeln auf.
„Guten Tag, ich würde gerne die Bestellung für Herrn Kim abholen.“
„Ja natürlich, gut dass Sie persönlich kommen. Herr Kim sagte, dass er eine ausländische Freundin mit hohen Ansprüchen hatte. Ich hole schnell die Sachen und dann kann ich ihnen das alles zeigen.“
„Ja, aber … ehm … ich bin nicht …“
Zu spät, die Verkäuferin war schon im Lager verschwunden und Mia schaute sich in dem Laden um. Sex war die schönste Nebenbeschäftigung der Welt, wieso wirkten Sexshops immer so schmuddelig? Die Deutsche ging gerade durch die Dessous, als die Frau wieder kam, mit zig Tüten.
„Schauen Sie gerade mal, dann gehen wir das durch.“
„Ich muss das gar nicht wissen…“, es war ihr wirklich unangenehm.
„So ein Blödsinn, es geht ja auch um ihre eigene Sicherheit und Freude daran. Also, dass hier ist eine Leder-Gerte…“
Mia starrte auf den Boden.
Geh jetzt schon auf! Los verschling mich!
Tat der Boden natürlich nicht … Verräter. Die Deutsche ließ sich also alles erklären und dabei lief ein FSK 18 Film bei ihr in dem Kopf, bei dem sie sich vorstellen musste, wie Yesung das mit Zoey machte. Sie konnte sich nicht dagegen wehren und bekam die Bilder auch nicht los. Eigentlich wollte sie gar nicht daran denken, wie einer ihrer Welpen SO ETWAS tat … außer vielleicht Donghae mit ihr …
„… und wenn Sie schon hier sind, können Sie ein Outfit gleich anprobieren. Wenn es nicht passt, können wir gleich alle umtauschen.“
„Outfit?!“
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Zehn Minuten später saß Yesung noch immer im Filmstudio und hörte sein Handy vibrieren. Nichts ahnend holte er es raus, entsperrte und sah, dass er eine neue Nachricht von Mia hatte. Doch dann öffnete sich ein Bild von Mia, mit Korsage und Strapse, bewaffnet mit einer Lederpeitsche und dem Text ‚Ich zeige dir später wie das funktioniert‘. Mit hoch rotem Kopf und beginnender Schnapp-Atmung packte er sein Handy wieder weg.
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„Haben Sie das noch einmal da?“, fragte die Deutsche währenddessen und betrachtete sich im Spiegel – das Outfit war heiß.
Gleich danach musste sie sich los machen um sich mit Yesungs besseren Hälfte zu treffen, um sie bei ihrer Psycho-Stunde zu unterstützen. Also fuhr sie zurück nach Gangnam.
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„Weißt du, ich mag es nicht dass ihr mich ständig zwischen euch stellt um eure Probleme miteinander zu lösen, wenn du wüsstest was ich heute schon wieder tun musste!“, beschwerte sich Mia vor der Therapeutin und hatte wirklich ein befreiendes Gefühl.
„Du bist unsere Freundin, es sollte auch in deinem Interesse sein, dass wir uns verstehen. Aber nein, was machst du? Du verbüüüüündest dich mit meinem EX-Freund.“
„Ich wusste noch nicht einmal das er dein Ex ist, weil DU ja so ein großes Geheimnis daraus gemacht hast.“
Sie stritten nicht, sie diskutierten und die Psychologin beobachtete die beiden wie bei einem Tennis-Match.
„Frau Martin, was mussten Sie heute tun?“, fragte die Frau.
„Ich denke es ist eine Überraschung, aber es war schrecklich!“
„Sind Sie zur Zeit selbst in einer Beziehung?“
„Nein“, antwortete Sie, denn ‚zur Zeit‘ wurde sie ja auch von ihrem Ehemann ignoriert.
„Eigentlich ist sie in zwei“, korrigierte Zoey.
„Was?! Du kannst Jaejoong nicht als Beziehung bezeichnen!“
„Ihr habt euch geküsst und er hat gesagt er liebt dich!“
Empört schaute Mia zu ihrer Freundin, dass sie ihr so in den Rücken fiel!
„Frau Martin, erwidern Sie diese Gefühle?“
„Nein! Ich habe einen Ehemann!“
„Haben Sie nicht eben gesagt Sie wären in keiner Beziehung?“
„Weil er sauer auf mich ist und nicht mit mir redet!“
Mia konnte tun und lassen was sie wollte, doch die Psychologin schaute Sie an, als dachte sie, dass Mia genau so einen Knall hatte wie Zoey. Beunruhigend.
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Nach der Sitzung gingen sie etwas essen.
„Tell me, what did he make you do?“
„I won’t tell you … actually I don’t even wanna talk about it.“
Hat jemand gedacht diese Aussage würde Zoey davon abhalten weiter zu nerven? Nicht wirklich.
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Direkt nach dem Essen ging es weiter mit Tanztraining von 2PM. Das nächste Konzert war noch etwas hin, doch man sollte ja nicht aus der Übung kommen. Kaum betrat Mia das Tanzstudio, kamen ihr Junho, Wooyoung und Junsu jubelnd entgegen gelaufen und begrüßten Sie, als würden sie sich so wirklich, richtig freuen sie zu sehen. Sie durchschaute ihren Plan.
„Guys, I’m fine“, sagte sie, nachdem Junho mit einer Knuddelattacke fertig war.
„Sie ist so tapfer“, erwiderte Junsu und klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter.
„Wir haben nicht Schluss gemacht!“
Die drei hoben ergebende die Hände und das Training begann. Also …. sie musste zugeben, dass die Musik gar nicht so übel war und mittlerweile hatte sie sogar den ein oder anderen Ohrwurm von 2PM. Wer hätte das gedacht? Irgendwie hatten sie es geschafft so eine kleine Hintertür zu ihrem Herzen zu öffnen.
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Auf halbem Wege durch das Training kam Jessica und setzte sich vor dem Spiegel. Sie winkte Mia zu, hatte danach aber nur noch Augen für Taecyeon. Ja, ja, Liebe … Immer wieder schaute Mia zu der Tür und hoffte insgeheim, dass auch Donghae kommen würde. Doch natürlich kam er nicht. Sie waren erst um 22 Uhr zum Spazierengehen verabredet, also nach dem Training und sie wusste genau, dass er keine Minute früher da sein würde.
Eigentlich war sie viel zu gestresst. Jaejoong geisterte ihr im Kopf umher und der einzige, bei dem sie sich so richtig auskotzen könnte, sprach nicht mit ihr. Heute hatte sie noch nicht einmal Lust sich bei Donghae zu entschuldigen. Wieso überhaupt? Dachte er auch mal daran wie sie sich fühlte? Immerhin war sie es gewesen, die bereit gewesen wäre ihr neues Leben aufzugeben, damit er seines weiter führen konnte wie bisher. Natürlich hätte sie mit ihm reden können, natürlich hätte sie warten können, aber wenn sie ehrlich zu sich war, war das alles Kims Schuld. Der Mann der sie alle manipulierte, um genau das zu machen was er wollte. Die Deutsche unterstellte ihm noch nicht einmal böse Absichten, wahrscheinlich dachte er, dass wenn man Leute unter Druck setzte, sie effizienter arbeiten würden und mag sein, dass das bei Koreanern funktionierte, aber sie war eine Deutsche die in Frankreich aufgewachsen war und es war ja bekannt, was Franzosen taten, wenn ihnen jemand nicht passte … Mia wollte nicht auf historischen, fragwürdigen Ereignissen rumhacken aber ‚Ab mit seinem Kopf‘ hörte sich in ihren Ohren zur Zeit wie Engelsgeflüster an.
„Hey!“
Wooyoung stupste Mia an und riss sie aus den Gedanken.
„Was?“
„Kannst du dich mal konzentrieren?“, motzte er sie an.
„Ehm … ja.“
Sie war im Training, ihre Rachepläne an Kim müssten warten.
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„Kommst du noch mit etwas Essen?“, fragte Wooyoung, als das Training fertig war.
„Can’t, got ‚Boyfriend Schedule‘.“
„Boyfriend schedule?“, fragte Chansung.
„Schreibt man euch jetzt echt vor, wann ihr euch sehen müsste?“, fragte Taecyeon nach.
„Bis wir uns wieder vertragen haben, ja“, bestätigte Mia und ein merkwürdiges Schweigen lag über der Gruppe, als wüsste niemand was er Schlaues dazu sagen könnte.
„Na ja, dann hoffe ich mal dass es gut läuft“, meinte Wooyoung als erstes und lächelte.
Sie ging also duschen und zog sich um. Wie erwartet stand Donghae vor dem Hintereingang.
„Hi.“
„Hi.“
Unangenehm …, dachte sie sich, doch es tat nichts zur Sache.
Der Hangang war nicht weit und so gingen sie dort spazieren. Donghae nahm ihre Hand, weil es das war, was man von Pärchen erwartete: Händchen halten. Irgendwie war sie immer noch in Gedanken verloren und so gingen sie eine Zeit lang einfach nebeneinander her.
„Und wie läuft das Training?“, fragte Donghae sie.
„Gut.“
Er zog die Augenbrauen zusammen.
„Ich habe schon mal angefangen nach Wohnungen zu gucken, möchtest du lieber auf die nördliche oder südliche Hangang-Seite?“
„Egal.“
Es war ihr tatsächlich egal. Beides hatte Vor- und Nachteile. Auf der südlichen Seite waren sie näher an der Arbeit, auf der nördlichen Seite näher am Dorm. In Endeffekt musste man ohnehin überall mit dem Auto hin fahren.
Wieder liefen sie eine Weile nebeneinander her.
„Hast du Hunger?“
Sie gingen auf einen der kleinen Supermärkte am Hangang zu und die Deutsche zuckte mit den Schultern. Donghae zog sie hinter sich her, sichtlich irritiert über ihr Verhalten. In dem Laden holte er zweimal Ramen und Vitamindrinks, sie zogen sich heißes Wasser und nahmen sich Stäbchen mit um sich dann ans Ufer zu setzen. Mia rührte abwesend in dem Becher herum und wartete bis die Nudeln fertig waren.
„Irgendwie bist du heute nicht gesprächig?“
Mia drehte dem Kopf zu ihm.
„You know … I know you’re pissed and all and you have every right to, but it’s not easy for me too. When I found that letter in Kims office it was like my heart exploded. I was so scared that you could loose everything you worked so hard for, not the fame, not the money, but your band, your brothers, your family that you love so much. You love being on stage, to sing, to act, I just couldn’t bare the thought that you could lose it all just because we two got married – head over heels. Donghae, I love you so much, I love the thought of spending my life with you, grow old, get children some day, but I love you so much that I would have giving all that up so you don’t lose your life. And I’m confused and so angry at Kim and than there is Jaejoong and he kissed me and told me he loves me because he think we two are breaking up. And the only person I could talk to is not really talking to me. As a matter of fact I don’t even have his phone number! And I’m feeling so lost and confused that I don’t even know what to do, except for breaking down. I will not break down. I will not let this industry destroy the life of two lovers who deserves each other, who loves each other.“
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Vom schweigenden Lamm zum rauschenden Wasserfall. Donghae brauchte ein paar Momente um das alles zu begreifen und einsickern zu lassen, zu begreifen.
„Mia, ich liebe dich und ich habe keinen Moment bereut dich geheiratet zu haben, aber verstehst du dass ich einfach mal sauer sein muss? Ich hatte so Angst dich zu verlieren, du hast mir einen riesigen Schrecken eingejagt und ich muss auch einfach mal sauer auf dich sein. Ich bin so glücklich das du wieder da bist, doch in der Vergangenheit ist so viel passiert und ich war wegen so vielen Dingen nicht sauer, ich muss einfach mal sauer sein“, erklärte er und wischte sich trotzig die Tränen weg.
Die Deutsche nickte, ja, das verstand sie. Es war okay, er hatte Grund sauer zu sein und wenn er sauer sein musste, dann würde sie ihn sauer sein lassen, bis er beschloss ihr emotional zu vergeben.
„Kannst du für eine halbe Stunde nicht auf mich sauer sein, damit ich lästern kann?“, bat sie ihn und verzog das Gesicht. Donghae schaute auf die Uhr und stellte den Timer.
„Okay, eine halbe Stunde.“
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„… und dann hat er gesagt, dass wir uns anscheinend eh trennen würden! Can you believe this! Vor allem, selbst wenn wir uns trennen würden, als würde ich sofort zum nächsten Mann springen!“, beendete sie ihr Gezeter über Jaejoong und man sah Donghae an, dass er sauer war.
„Du weißt ich kann das nicht einfach auf mir sitzen lassen.“
„Du darfst ihn nicht schlagen … du hast schon zu viele von Dong Bang Shin Ki geschlagen“, erinnerte sie ihn.
„Darum geht es nicht. Es ist respektlos. Wir kennen uns alle so lange, wir sind Freunde, so sollte das nicht sein. Wenn Yunho eine Freundin hätte und selbst wenn ich in sie verliebt wäre, würde ich niemals auf die Idee kommen sie ihm auszuspannen oder mich so an sie ran zu machen. Ich würde meinem Freund sein Glück gönnen.“
Die Frau seufzte, ja, so sollte das eigentlich sein, nicht nur in Korea. Sie verstand auch nicht was in Jaejoong gefahren war, hatte sie ihm Zeichen gegeben, die er hätte falsch deuten können? Eigentlich nicht. Okay, sie hatte zugestimmt mit ihm essen zu gehen. Sie ging ständig mit Leuten essen, dass konnte ja wohl keine Einladung zum Stell-dich-ein sein.
„Verstehst du jetzt wieso wir ausziehen müssen?“
„Und wir werden ausziehen! Mia und wie wir da ausziehen! DU wirst dort sofort ausziehen, ich lasse dich dort nicht mehr hin. Du bist meine Frau und ihm kann es egal sein ob ich mit dir rede oder nicht …“
Irgendwie hörte sich das komisch an und beide fingen an zu lachen.
„Also, ich ziehe zu Hangeng ins Zimmer und dann kannst du unser Zimmer haben. Ich dachte Abstand täte uns gut … und es ist leichter für mich auf dich sauer zu sein, wenn ich dich nicht ständig sehe, aber unter diesen Umständen kannst du nicht in der Wohnung bleiben und wehe du nimmst das Klavier mit, ich kaufe dir ein Neues!“
Mia grinste und drückte seine Hand.
„Wenn wir gerade nicht streiten, gibst du mir deine neue Telefonnummer?“
„Oh … natürlich.“
Er konnte verstehen, wieso es sich merkwürdig anfühlte, wenn sie nicht seine Nummer hatte.
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„… und dann musste ich die Outfits anprobieren um zu gucken ob sie passen“, erzählte sie die Sex-Shop Geschichte und Donghae lachte sich einfach zu Tode. Mittlerweile fand selbst Mia das ganze recht lustig, doch heute Mittag war das nicht so.
„Aber ich habe selbst zwei Outfits mitgenommen“, meinte sie spitzbübisch.
„Oh? Wann sehe ich die?“
Mia schaute auf die Uhr.
„Wir haben nur noch 9 Minuten nicht Streit, das schaffen wir nicht bis zum Auto.“
„Ich glaube die Outfits kannst du mir auch zeigen, wenn ich wieder sauer bin – es könnte helfen.“
Die Deutsche lächelte verlegen und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Ach tat das gut ihn wieder zu haben – auch wenn es nur zeitlich begrenzt war.
„Okay, wir müssen über die Wohnung reden!“
„Okay, sag mir was dir vorschwebt.“
„Ich will ein richtiges Bad.“
„Was?“, fragend schaute er sie an.
„You know … not like in those old korean houses where they don’t have real bathrooms…“
Nun rollte er mit den Augen.
„Okay, das bekommen wir hin. Was noch? Ein bestimmtes Viertel? Zimmer?“
„Wo ist mir wirklich egal, nur nicht zu weit draußen. In der Nähe von KBS haben sie neu gebaut, habe ich gesehen oder rund um Lotte World oder da wo das Dorm ist, es ist mir wirklich egal. Ich will einen Balkon, einen richtigen, nicht zu klein. Und hell soll es sein! Zimmer … mindestens vier.“
„Vier?“
„Na ja Wohnzimmer, Schlafzimmer … ein Arbeitszimmer für dich und mich und vielleicht ein Zimmer für später …“
Herausfordernd grinste ihr Mann, er wollte das sie es aussprach.
„Für später?“
„Oh man für Kinder! Ich will nicht in zwei Jahren wieder umziehen.“
Sie hatte es gesagt! Und genierte sich unheimlich.
„Aber das wird alles so teuer …“, fiel ihr wieder ein.
„Mache dir darüber nicht so viele Gedanken. Erstens habe ich Geld, vielleicht nicht so viel wie Rain, aber ich kann meiner Frau auch ein gutes Heim geben und zweitens sind Preise Verhandlungssache. Jeder Hausbesitzer freut sich über Prominenz im Haus. Ich rede Morgen früh mit einem Makler, du musst auf Abruf sein, immerhin bist du ja unsere Assistentin. Es ist Wochenende, wir haben die ganzen Shows, wenn es dir nichts ausmacht, machst du die erste Besichtigung und dann gucken wir uns zusammen sie an, die dir gefallen, okay?“
„Okay.“
Sie würden das hinkriegen. Irgendwie.
„Noch eine Minute …“, flüsterte sie und guckte auf die Uhr. Donghae zog sie zu sich und küsste sie. Wie zwei Ertrinkende hafteten ihre Lippen aneinander bis der Timer von Hae los ging und sie auseinander fuhren.
„Blöde Kuh“, sagte er und stand auf um zurück zum Trainingscenter zu stampfen. Mia seufzte und folgte ihm.