Eine angebrochene Flasche Wein stehen zu lassen machte keinen Sinn und so leerten Skye und Siwon die Flasche. Das Essen kam spät, doch es war lecker. Eine Weile saßen sie auf seinem Bett. Siwon erzählte von der neuen Staffel, dass sie sechs Jahre später ansetzen würde, dass Donghae das gemeinsame Kind von Mia und Siwon als sein eigenes angenommen hatte, aber neue Bedrohungen vor der Tür standen und es war wichtig, dass Siwon, der inzwischen im Exil lebte, die Tochter kennen gelernte und damit wurden auch Mias Gefühle wieder entfacht.
So spannend es sich anhörte, so müde war auch Skye und während er sprach, schlief sie irgendwann ein. Siwon weckte sie nicht und deckte sie zu.
Am Morgen schaute Skye direkt in Siwons Gesicht. Ein schöner Anblick nach dem Aufwachen. Sie rappelte sich aus dem Bett, draußen war es noch dunkel und alles war weiß. Der Boden, der Himmel, die Stadt. Skye bezweifelte dass heute auch nur ein Flieger starten würde. Eigentlich hatten sie um 11 Uhr noch ein Fotoshooting und um 15:30 wäre der Rückflug gewesen. Sie checkte ihr Handy und sah, dass Herr Kim ihr um 3 Uhr eine Nachricht geschickt hatte, dass wegen dem Schneesturm alles abgesagt war – sowohl das Shooting, als auch die Flüge. Eigentlich hieß das, dass sie zurück ins Bett konnte.
„Willst du schwimmen gehen?“
Sie hatte nicht mitbekommen, dass Siwon wach war und drehte sich um.
„Das Shooting ist abgesagt, auch der Flug, draußen beginnt die nächste Eiszeit – wir können also schlafen.“
„Oder wir können schwimmen“, schlug er vor.
„Ich will schlafen“, jammerte Skye, doch sie wusste, dass sie jetzt eigentlich schon zu wach war, um noch mal einzuschlafen. Da sprang Siwon aus dem Bett, warf sich Skye über die Schulter und ging ins Bad. Die Amerikanerin schrie und biss ihn, nicht feste … glaubte sie. Siwon stellte sich mit ihr auf dem Arm unter die Dusche und machte diese an. Die ersten Sekunden war das Wasser eiskalt und Skye schrie weiter. Schließlich setzte der Sänger sie ab.
„So, jetzt sind wir nass, jetzt können wir auch schwimmen gehen.“
Skye funkelte ihn böse an.
„Ich hasse dich!“
Aber gut, was sollte man sonst morgens um 7 Uhr machen, wenn man in Shanghai feststeckte? Zum Beispiel ins Spa gehen oder in dem 12-stöckigen Einkaufscenter unter dem Hotel shoppen, aber nein, schwimmen war eine tolle Idee gewesen. Skye hatte sich ein Handtuch umgelegt, weil ihre Sachen jetzt nass waren. Im Flur begegnete sie Mia, diese lächelte zuerst und peux a peux verwandelte es sich zu einem verwirrten Blick.
„Will ich wissen, wie es dazu gekommen ist?“, fragte sie vorsichtshalber.
„Nein. Ich geh jetzt schwimmen. Fotoshooting und Flug sind abgesagt, Angriff der Yeti-Ritter oder so.“
Mia lachte bei dem Wortspiel.
Sie verabredeten sich für später zum Frühstück.
Skye war vor Siwon im Schwimmbad und überlegte sich einen Racheplan. Sie war kleiner und schwächer als er, ihr einziger Vorteil war ein Überraschungsangriff. Skye lauerte also hinter einer Säule am Beckenrand. Wenn Siwon von der Umkleide kam, musste er zwangsläufig hier vorbei. Zwei ältere Frauen zogen schon ihre Bahnen und beäugten Skye skeptisch. Sie stand dort einige Minuten, als sie Schritte hörte. Langsam schaute sie um die Ecke, es war Siwon und er schaute sich seinerseits nach Skye um. Er blieb vor dem Beckenrand stehen und überblickte den Pool, als Skye sich von hinten anschlich und ins Wasser schubste. Im Fall drehte er sich halb und sie sah seine weit aufgerissenen Augen, bevor er das Wasser berührte.
„Also wir müssen an deiner Körperanspannung arbeiten, die Drehung war nichts, maximal eine 6“, spielte sie den Punktrichter, als er wieder auftauchte.
„Na wir wollen mal schauen, ob du dich ins Wasser traust“, forderte er sie heraus und das ließ sich Skye nicht zweimal sagen. Einige Zeit schaffte sie es vor ihm davon zu schwimmen, doch dann hatte er sie in die Ecke gedrängt und stützte seine Arme neben ihr ab. Es war ihr unangenehm so nah zu sein, wenn er so nackt war.
„Das mit uns hätte etwas werden können“, sagte er ruhig.
„Nein, hätte es nicht. Du bist zu gut. Du siehst zu gut aus. Du bist zu gläubig, zu verständnisvoll, zu demütig, zu hilfsbereit. Ich kann da nicht mithalten.“
„Was ist das Schlimmste was passieren kann? Du bist auch gut! Du rettest Tiere und die Umwelt.“
Na ja, Skye war egoistisch. Sie half keinen Schildkröten beim Brüten, weil sie gefährdet waren, sondern weil sie Schildkröten toll fand und Babyschildkröten super zum Fotografieren waren.
„Because if some people see good, they expect good and I don’t want to live up to anyones expectations“, war ihre Antwort und Siwon wusste, dass die Diskussion beendet war.
Bei Siwon wäre alles ein Wettbewerb. Sie würde versuchen besser zu sein, für ihn und es würde damit enden, dass sie Sachen tun würde, die sie nicht tun wollte, nur um sich neben ihn nicht schlecht zu fühlen.
Jiyong war anders. Er wollte sie gar nicht mit hungernden Kindern oder Obdachlosen teilen und Skye vermutete, dass wenn es nicht so auffallen würde, er sie gerne bei sich einsperren würde. Immerhin war jetzt Essen im Kühlschrank und Klamotten in der Kommode.
Zu fünft trafen sie sich beim Frühstück und ließen es langsam angehen – es war ja nicht so, als hätten sie jetzt noch etwas zu tun. Man merkte aber vor allem Siwon und Mia an, dass sie gar nicht damit umgehen konnten nichts zu tun zu haben. Donghae holte sich gemütlich kleine Portionen und noch ein Müsli und noch einen Kaffee und noch eine Banane. Herr Kim hingegen las gemütlich auf seinem Tablet die Nachrichten und nippte an seiner Tasse.
„Der Sturm hat schon sechs Todesopfer hier in der Region gefordert“, erzählte er.
„In manchen Teilen ist der Strom ausgefallen und in den Provinzen etwas außerhalb sind die Wasserleitungen gefroren. Schlimm, stellt euch das mal vor.“
Skye war der Meinung, dass die meisten Leute sich wahrscheinlich zu helfen wussten. Es war nicht der erste Winter und oft waren die, die am wenigsten hatten, einfallsreicher als Stadtleute. Dort heizte man sicherlich noch mit Holz und so würde man auch Wasser gewinnen. Alle würden näher aneinander rücken und ihr Essen teilen. Wahrscheinlich waren die Toten keine Provinzleute, die solche Winter seit 40 Jahren kannten, sondern Mitt-Zwanziger Frauen, die mit Röckchen auf die Arbeit laufen wollten, weil der Bus ausgefallen war. Technik verwöhnte. Man war es gewohnt, dass immer alles da war. Strom, Wasser, Internet, Fernsehen, Radio. Wenn man nichts zu essen hatte, ging man einfach in den Supermarkt. Wenn ein Möbelstück kaputt war, wurde ein Neues bestellt mit Aufbauservice. Wenn der Wasserhahn tropfte, bestellte man den Klempner.
Deswegen machte Skye so viel alleine, um nicht so abhängig zu sein. Auf einer einsamen Insel auf Fiji rumzusitzen hat dabei sehr geholfen. Wenn da die Wasserpumpe nicht ging, konnte man keinen Klempner anrufen und wenn das Stromaggregat nicht lief, kam auch kein Elektriker vorbei. Sie hatte Palmen gefällt, die krank waren und daraus Kleinmöbel gebaut. Skye hatte sogar ihre eigene Kettensäge von Hitachi und sie war Pink, eine Sonderanfertigung.
Man konnte sich seinen Umständen anpassen. Wer nie ein Smartphone hatte, brauchte es auch nicht. Aber natürlich taten ihr die Leute leid und wollte ihr Hotel auch mit niemand tauschen.
Nach dem Frühstück ging Herr Kim zurück auf sein Zimmer und ließ die anderen gelangweilt zurück. Was tun? Es gab ein Schwimmbad, einen Spa Bereich und jeder hatte ein Bett. Donghaes Idee war es den ganzen Tag im Bett zu liegen, doch diesen Plan hatte er ohne seine Frau geschmiedet. Mia hatte ganz andere Pläne und fuhr mit ihnen runter in das Einkaufszentrum, das unter dem Hotel, mit der Lobby im 35. Stock, lag. Aufgrund des Sturms hatten nicht alle Geschäfte auf. Die Mitarbeiter die da waren, kamen bestimmt aus der Gegend oder waren schon sehr früh hier gewesen. Die meisten Geschäfte hatten geöffnet, wenn auch mit weniger Mitarbeitern, aber heute würden auch weniger Kunden kommen.
Sie fuhren mit den Rolltreppen bis ganz nach unten und blieben vor dem Informationsschalter stehen.
„Also, wir spielen ein Spiel“, verkündete Mia. „Wir wischteln.“
Wischteln sagte Skye etwas, aber so ganz verstand sie es nicht.
„Macht man das nicht zu Weihnachten?“, fragte sie vorsichtig.
„Es schneit. Es ist Weihnachten.“
„Okay“, kam es von Skye. Dann war es eben Weihnachten. Die Weihnachtsdekorationen waren auch noch nicht gänzlich entfernt worden, obwohl es schon Ende Januar war, aber was Skye als Weihnachtsdekoration interpretierte, war in China wahrscheinlich Multifunktionaldekoration, die man das ganze Jahr hängen lassen konnte.
„Also, jeder muss 3 Geschenke kaufen, für jeden eins. Ein Geschenk wird etwas zum Anziehen sein, das andere etwas zum Essen und das dritte ein typisches Souvenir“, erklärte Mia und die Gesichter der Männer hellten sich auf.
„Schöne Idee, Regeln?“, fragte Siwon.
„Keiner darf bis zur Übergabe verraten wen er für was gezogen hat und keiner darf sich Hilfe holen.“
„Welches Maximum?“, fragte Donghae und Mia überlegte.
„Maximum 400 Yuan insgesamt?“ Das entsprach ungefähr 50 Euro oder 60.000 Won. Mia rechnete immer noch ständig alles um. Es war nicht so, als hätte sie sich nicht an Won gewöhnt, aber sie stellte Dinge gerne in Relation. Alle nickten auf ihren Preisvorschlag, es ging ja nur um Kleinigkeiten. Und sie machten ein Zeitlimit von 2 Stunden aus. Mia machte aus einem Zettel 16 Schnipsel und schrieb auf jeden einen Namen und einen Gegenstand. Wer sich selbst bei etwas zog, musste noch mal ziehen und nach 10 Minuten hatte jeder seine Zettel und sie verteilten sich.
Skye musste für Donghae ein Bekleidungsstück holen, für Mia ein Souvenir und für Siwon etwas zu Essen. Die 400 Yuan mussten für alle drei Geschenke reichen. Mia hatte verlangt später alle Belege zu sehen, um zu prüfen, dass niemand gemogelt hatte. Die Amerikanerin fand es lustig, wie aus allem ein Spiel wurde und heute würde es nur Gewinner geben. Und es wurden keine Leute verwettet. So ein Schneesturm konnte durchaus positive Nebeneffekte haben.
Sie ging in den ersten Laden unten im Center, der fast das komplette Erdgeschoss einnahm. Die Türen auf die Straße waren verriegelt, man konnte nur über das Einkaufscenter in den Laden und die Mitarbeiter beobachteten skeptisch die Tür. Schnee war auch nichts anderes als gefrorenes Wasser und schmelzender Schnee bei einem Laden in Erdgeschoss war ungefähr genauso toll wie ein Hurricane.
Obwohl es inzwischen 10:30 Uhr war, war es draußen dunkel. Der Schnee fegte über die Straßen und Skye sah keinen Menschen auf der Nanjing Road, einer der belebtesten Einkaufsstraßen Shanghais. Natürlich kam eine Verkäuferin und fragte, ob sie etwas suchte, da sah Skye einen Stand mit Süßigkeiten. Die Verkäuferin erklärte ihr, dass es handgemachte Bonbons, Schokolade und Süßwaren waren, von einem Laden in Shanghai, der dafür sehr gerühmt war. Die Bonbons waren alle bunten und hatten Tierchen in dem Bonbons und Skye durfte auch probieren – war ja gerade ohnehin nicht viel zu tun. Die Süßigkeiten waren wirklich lecker und so nahm sie ein Glas voll bunter Bonbons, ein Glas White Rabbits, die sehr bekannt waren in China und ein Set von Nusssnacks. Es waren keine richtigen Kekse, aber auch nicht so gummimäßig wie arabische Version.
Zufrieden, dass sie das erste Geschenk schon hatte, machte sie sich in das nächste Stockwerk. Hier waren bekannte Klamottenmarken, wie H&M oder Reebok und sie ging noch eins höher. Im vierten Stock traf sie Donghae in einem Klamottenladen. Er nickte ihr zu und tat dann so, als hätte er etwas zu verbergen. Schließlich ging er an die Kasse und hatte ein Shirt gekauft. Sie konnte sehen, aus welcher Ecke er kam und schaute sich um, war sich aber nicht ganz sicher und so fragte die Verkäuferin, welches Shirt er genommen hatte. Es stand ‚Queen‘ und darunter ‚01‘ darauf. Das Shirt war wohl nicht für Skye. Die Verkäuferin sagte, dass sie auch ein King-Shirt dazu hatten, welches Skye sich zeigen ließ.
„Was meinen Sie, welche Größe braucht der Herr von eben, Medium oder?“
Chinesische Klamottenverkäuferinnen hatten ein Millimetergenaues Augenmaß. Skye vertraute ihnen blind. Alles, was eine Verkäuferin in China bisher für sie rausgesucht hatte, hatte perfekt gepasst, während die koreanischen Verkäufer ihr immer eine Nummer größer gaben. Es war die obligatorische Nummer größer bei Ausländern, weil sie breitere Schultern hatten und vielleicht so etwas wie Busen, wobei Skyes Busen jetzt nicht entscheidend größer war, als der eine Koreanerin und sie hatte auch keine Schwimmerschultern. In Korea nahm sie immer eine Nummer kleiner als empfohlen und lag damit meistens richtig, doch in China stellte sie die Entscheidungen der Verkäufer nicht in Frage.
„Ich hatte ihm für Sie Small empfohlen, doch er wollte dann Medium haben, ich denke Medium passt gut bei ihm, aber wenn er es etwas locker mag können Sie auch Large nehmen. Die Herren Shirts sind anders geschnitten“, erwiderte die Verkäuferin in Chinesisch. Skye klärte den Fehler nicht auf. Mia und Skye hatten eine ähnliche Figur und er hatte Skye nur benutzt, damit die Verkäuferin sich orientieren konnte. Die Nummer größer kam durch Mias Busen, der doch etwas fülliger war. Donghae schätzte sie aber auch eher locker ein und er hatte breite Schultern, deswegen entschied sie sich für Large.
Die Süßigkeiten hatten 140,- Yuan gekostet und das T-Shirt 120,-, Skye hatte also noch 140,- Yuan um für Mia ein Souvenir zu finden.
Sie machte auf halber Strecke eine Kaffee Pause und stand mit dem Becher am Geländer, als Siwon auf der gegenüberliegenden Seite zum Stehen kam und zu ihr schaute. So ein süßes Kerlchen.
Skye schlängelte sich weiter nach oben und fand in einem kleinen Laden einen hübschen Fächer für Mia für 150,- Yuan. Er hatte eine Stoffhülle die bestickt war. Skye handelte die Frau auf 140,- runter und war zufrieden mit ihren Errungenschaften.
Sie trafen sich alle wieder und alle hatten Tüten in der Hand. Sie gingen auf der Ebene mit Restaurants in eines der wenigen das heute geöffnet war und holten sich Essen und Getränke. Überall in den Fernsehern liefen die Nachrichten von dem Sturm und Skye hörte viele telefonieren, um zu checken ob bei ihren Familien alles in Ordnung war.
„Ich fang an!“, sagte Mia und nahm die Taschen auf den Schoß. Mias Souvenir an Skye war ein Paar Jadeohrringe, die total süß waren. Für Donghae hatte sie einen Mondkuchen geholt. Das war ein traditioneller Kuchen, der mit roten Bohnen und Lotuskernen gefüllt war. Doch das Beste hatte sie für Siwon. Mia hatte tatsächlich ein T-Shirt gefunden, auf dem ‚Phuck yoo‘ stand. Die Truppe brach lachend zusammen.
Donghae hatte für Siwon als Souvenir ein Kaligrafiebild geholt, von so einer typischen, chinesischen Landschaft. Für Skye hatte er handgemachte Schokolade, die aussah wie ein Pandakopf und für Mia hatte er das ‚Queen‘ T-Shirt, über das sie sich total freute.
Dafür schaute Donghae nicht schlecht, als Skye ihm das ‚King‘ T-Shirt überreichte.
„Woher wusstest du was ich gekauft habe?“
„Ich habe die Verkäuferin gefragt“, erklärte Skye.
„Gerissen!“
Siwon freute sich über die Süßigkeiten, sagte aber dass er sie vor Herrn Kim verstecken musste, bevor er ein Zucker-Verbot aussprechend konnte und Mia war auch glücklich mit ihrem Fächer.
Siwon hatte für Donghae als Souvenir Essstäbchen geholt, was praktisch war und Mia bekam getrocknete Früchte. Skye bekam einen Panda-Hoodie inklusive Ohren.
„Awwwww… ist der süß, zieh an“, verlangte Mia und natürlich ließ sich das Skye nicht nehmen.
In der Hotellobby begegneten sie Herrn Kim.
„Also, der Sturm wird wohl langsam schwächer. Man versucht uns morgen früh auf die ersten Maschinen zu bekommen, steht also früh auf“, erklärte er den vier und verschwand dann wieder.
„Er hat nicht so richtig das Bedürfnis auf euch aufzupassen oder?“, fragte Skye an Siwon und Donghae gewandt.
„Wir haben doch dich“, sagte Donghae und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Du bist jetzt unser Kung Fu Panda.“
Auch ein Panda brauchte mal Entspannung und so buchten sich Mia und Skye eine Massage. Es war so ein gezwungener, fauler Tag, an dem man irgendwie versuchte die Zeit tot zu schlagen. Keinem von ihnen passte das, alle waren lieber irgendwo unterwegs und hatten zu tun, aber so eine Massage war für 1,5 Stunden eine super Ablenkung.
„Was ist mit dir und Mc Sexy?“, fragte Mia während der Massage durch den Vorhang.
„Mc Sexy?“, fragte Skye zurück.
„Codenamen, wir können nicht über die reden“, erwiderte Mia. Selbst wenn sie Deutsch sprechend würden, würden die Namen gleich bleiben.
„Nichts ist mit Mc Sexy. Er hat mich geküsst, ich war sauer, wir haben uns wieder vertragen. Ich bin mit Mc Crazy zusammen.“ Skye kam sich vor, als wären sie Cristina und Meredith aus Grey’s Anatomy. Mia lachte bei Mc Crazy.
„Mc Crazy hat dich ganz schön gern. Übrigens, mich hatten sie damals hoch genommen mit der Aussage das Mc Sexy keinen you know what vor der Ehe hatte. Falls sie dir das erzählen wollen.“
„Ich glaube so etwas könnten sie mir gar nicht erzählen. Bei Mc Crazy habe ich jetzt ein Fach in der Kommode“, erzählte sie. „Mit Klamotten, die er gekauft hat.“
„Ja, das machen sie gerne“, kam es von Mia. „Hat er dir schon den Code zur Wohnung gegeben?“
„Hör auf! Ich will keine Code!“
„Schon gut, schon gut“ Mia lachte fröhlich.
„Wieso muss alles so schnell gehen?“
„Du kennst Big Brother? Wie die alle super schnell Freunde werden und sich verlieben, weil sie rund um die Uhr aufeinander hocken?“
„Ja.“
„Seoul ist Big Brother“, erwiderte Mia und gleichzeitig sagten sie „Idol brother“.
Nach der Massage legten sie sich in den Ruhebereich und ließen die Seele baumeln.
„Ach, übrigens.“ So fingen die Probleme an. Skye schaute fragend zu Mia.
„Wegen Vegas, es liegt mitten in Seollal und Kim hat gesagt, dass ich diese ganzen Termine nicht verschieben kann.“
„Das ist aber schade, soll ich den Flug stornieren?“
„Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du mit Jiyong fliegen willst. Er würde sich freuen.“
Gut, Probleme sahen dann doch anders aus.
„Mia, ich bin nicht du, ich kann dich nicht vertreten und wenn du viele Termine hast, kann ich nicht einfach weg fliegen.“
Mia winkte ab.
„Ich habe die meisten Termine mit irgendjemand von Super Junior zusammen, wir fahren da alle zusammen hin, mache dir keine Gedanken.“
Skye dachte darüber nach. Einmal war sie in Las Vegas bisher gewesen und es machte Spaß, es war eine andere Welt.
„Was macht ihr eigentlich in Vegas?“
„Wir sind bei Justin Timberlake auf der Geburtstagparty eingeladen“, sagte Mia so dahin und Skye fiel fast von ihrem Liegestuhl.
„Say what?!“
Damit war die Frage, ob sie nach Vegas wollte wohl endgültig geklärt. Mia erzählte wie sie und Jiyong den Musiker vor ein paar Jahren kennengelernt hatten und Jiyong hatte auch schon mit Justin zusammen gearbeitet. Er hatte eigentlich am 31. Januar Geburtstag, doch da feierte er mit seiner Familie und mit seinen Freunden feierte er dann in Vegas. Jedes Jahr gab es ein Thema und das Thema dieses Jahr war ‚Movie Star‘. Skye wusste genau, als was sie und Jiyong gehen würden. Sie könnte darauf wetten.