Völlig gerädert war Mia um kurz vor 2 Uhr nach Hause gekommen. Müde, aber glücklich fett gefuttert. Das Bedürfnis duschen zu gehen war das einzige, was sie davon abhielt sofort ins Bett zu fallen.
Schließlich kuschelte sie sich in den Totoro-Schlafsack und schnappte sich ihr Handy. Donghae war gut gelandet und in dem Ferienhaus ihres Kumpels angekommen. Und er fragte wie ihr Abend war, sie schrieb ihm zurück, dass sie mit Heechul essen war. Der kleine Abstecher in das Geheimagentenleben ließ sie dabei geschickt aus. Es wäre das erste Mal, dass Donghae Heechul über’s Knie legen würde.
Weniger Minuten, nachdem Mia die SMS abgeschickt hatte, schlief sie ein.
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Die Deutsche gönnte es sich den Wecker mal nicht zu stellen. Irgendetwas machte sie dennoch falsch, als sie um 08:40 auf die Uhr guckte.
„Nicht fair!“, jammerte sie und ließ sich zurückfallen, doch vergebens – sie war wach.
Bevor sie zu SM fuhr, wollte sie nach den übrigen Welpen gucken. Eigentlich war sie davon ausgegangen, dass sie alle noch engelsgleich in ihren Bettchen lagen, stattdessen begrüßte sie die Zombiearmee der Unterwelt.
„Was ist denn mit euch passiert?“
„Heechul“, antworteten Henry, Sungmin, Hangeng und Zhou-Mi gleichzeitig. Nur Ryeowook, der trällerte fröhlich ein Lied und machte Frühstück. Die anderen hingegen saßen am Tisch und beteten ihre Kaffeetasse an. Siwon war zu seinen Eltern gefahren um dort ein paar Tage zu bleiben und war somit diesem Schicksal entkommen und Yesung war bei Zoey.
„Wieso Heechul?“
„Also, Heechul sagt wir seien schlechte Freunde, weil wir ihn ja nicht mit nach New York genommen haben – die Tatsache das er arbeiten muss steht dabei völlig außen vor. Um uns zu beweisen, dass ER ein guter Freund ist, lässt er UNS an seinem Tag Teil haben – der um 6 Uhr heute Morgen begonnen hat“, erklärte ihr Sungmin. Oh je, die Armen. Da hatten sie tatsächlich mal ein paar Tage frei und dann so was.
„Mia?“, fragte Henry müde.
„Ja?“
„Can we sleep at your place tonight?“
Auf die Frage hin nickten alle zustimmend.
„Klar, kein Problem.“
So viel Mitleid hatte sie dann doch mit ihnen.
„Ryeowook, viel Spaß auf Jeju!“
„Danke Noona!“ Ryeowook würde später nämlich mit seiner Familie weg fliegen.
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Sie blieb nicht zum Frühstück und fuhr zu SME um die Email abzuarbeiten. Sie saß schon gut eine Stunde an ihrem Schreibtisch, da kam Kim rein.
„Was tust du hier?“, fragte er verdattert. Na so was wollte man auch schon immer mal von seinem Chef hören, oder?
„Ich denke die korrekte Bezeichnung heißt arbeiten …“
„Mia, wir sind erst aus New York zurück, du hast ohnehin Termine. Ich denke nicht dass ich dich daran erinnern muss, dass der Arzt dir eigentlich ausdrückliche Ruhe verschrieben hat.“
Ausdrückliche Ruhe, so ein Scherzkeks. Damit Mia Ruhe hätte, hätte man sie auf eine einsame Insel schicken müssen, ohne Telefon und Internetanschluss. Vielleicht hätte sie doch mit nach Palau fliegen sollen…
„Kim, mir geht es gut, ehrlich. Und hier habe ich mehr Ruhe die Sachen zu bearbeiten, als wenn ich sie Zuhause mache. Da sind Zombies.“
„Mia, ich verbiete dir zu arbeiten! … Habe ich das wirklich gesagt …?“
Die anderen Mädels kicherten fröhlich. Die Deutsche hoffte nur, dass es irgendjemand aufgenommen hatte. Wo war Heechul in solchen Momenten? Er war Meister darin Dinge auf Video aufzunehmen, die man eigentlich nie wieder sehen wollte.
„Aber … aber was soll ich tun?“
Kim und Mia schauten sich einen Moment lang an.
„Was weiß denn ich?! Du bist eine Frau … geb Geld aus!“ Damit drehte er sich um und verließ das Büro.
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Skeptisch schaute sie zum Himmel, als sie SME verließ. Wolken. Finster, trügerisch aussehende Wolken. In weiser Voraussicht hatte sie den Schirm und das Regencape schon mal eingepackt. Regencape, pfff … so ein Ding wäre ihr in Deutschland im Leben nicht in die Handtasche gekommen, doch hier war Regen anders.
Trotzdem wollte sie ihr Glück probieren und machte sich auf in Richtung Karosugil. Und dann kam es. Regen. Ach was, Monsterregen. Sie kam sich vor wie eine Ameise aus ‚Ants‘, denn im Verhältnis waren die Regentropfen so groß. Die Misere lag darin, dass die U-Bahn Station näher war als SME, also ging sie zu Plan B über: So schnell wie möglich zur U-Bahn und dann ab ins Coex. Das war unterirdisch, da war sie geschützte … es sei denn es würde Hochwasser geben, dann wäre es vielleicht nicht so schlau sich unterirdisch aufzuhalten, doch ein Problem nach dem anderen lösen. Die Straßen waren fast menschenleer. Jeder war in einen Laden geflüchtet oder hatte sich untergestellt. Mia mit Cape und Regenschirm bahnte sich die Assistentin ihren Weg, als sie eine Gestalter unter einem Hauseingangsdach stehen sah. Er hatte zwar die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, doch so wie er da stand …
„Jaejoong?!“
Er schaute auf und es sah sehr niedlich aus, wie er mit seinen großen Augen unter der Kapuze hervorlugte.
„Was tust du hier?“, fragte sie ihn. Mal wieder sammelte sie ihn im Regen auf! Was war mit dem Kerl? Hatte er sein Auto verkauft? Seine Schirme versteckt? Seit wann hatte er so viel Freigang?
„Geh weg.“
„Hallo? Was soll das denn?“
„Du musst mich nicht schon wieder von dem Regen retten. Ich bin nicht aus Zucker, ich werde es überleben.“
„Don’t be silly. It’s raining like hell. Let’s get you somewhere dry.“
Zumal er hier eine Zielscheibe für Reporter und Fans war.
„Nein. Geh weg.“
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„Was ist mit dir und Regen?“
Natürlich war Jaejoong zu ihr unter den Schirm gekommen und gemeinsam waren sie weiter zur U-Bahn Station gelaufen.
„Ich weiß nicht, es überrascht mich immer so…“
Wie konnte einen Regen überraschen? Man musste nur seinen Kopf in Richtung Himmel wenden und man brauchte kein Prophet sein, um zu sehen, dass es bald regnen würde. Meistens regnete es nicht ohne Wolken.
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In der Agpungjong-Station wärmten sie sich erst einmal auf.
„Also, was willst du mit deinem freien Tag anfangen?“
Eigentlich hatte sie nicht frei. Sie hatte Arbeitsverbot. Um 17 Uhr würde sie sich mit den Bambis im Trainingscenter treffen. Haedong hatte heute Geburtstag. Mia hatte einen Gutschein für eine Wellnessoase für ihn und seine Frau geholt – im Namen von ihr und den Bambis. Die armen Wesen hatte ohnehin fast kein Geld. Jedenfalls hatten sie eine kleine Feier vorbereitet. Um 19 Uhr hatte sie einen Termin in dem Salon, in dem Cinna offiziell arbeitete und er würde ihr die Haare machen und die Nägel waren heute auch dran – alle. Yesung und Henry würden heute SuKiRa übernehmen, da wollte Mia auch lieber dabei sein und sich angucken, wie das wohl verlief. Danach würde sie zu Shindong und Nari fahren, wobei Sungmin und Yoani ebenfalls da waren. Der Plan war es Mia das Gefühl zu geben, sie gehöre weiterhin in die Pärchenclique, auch wenn ihr Pärchenpartner gerade nicht da war. Im Klartext: Sie wollten Mia trösten – wieso auch immer. Und dann wäre der Tag auch schon wieder vorbei.
„Badehaus!“, erwiderte sie auf seine eigentliche Frage.
„Badehaus?“
„Badehaus!“
Wie ein kleines Kind hibbelte sie hin und her und versuchte ihre Augen so groß wie möglich zu machen.
„Da ist es warm und es gibt was zu essen und man kann schlafen und dort regnet es nicht.“
Seufzend ließ er die Arme sinken und gab nach.
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Wie ein Fisch im Wasser saß sie in dem Jadebecken und ließ es sich gut gehen – natürlich ohne Jaejoong, der saß im Männerbereich. Mia hatte das Badehaus vermisst. Allein schon wegen ihrer ganzen Verletzungen hatte und wollte sie nicht hier her kommen, aber heute, wo das Wetter so schmuddelig war und sie nicht arbeiten sollte, hatte sie wieder Lust darauf. Es waren nicht viele Leute da, nur ein paar Alte. Klar, normale Leute waren jetzt ja auch auf der Arbeit. Mia ließ sich Zeit und schaltete den Kopf mal komplett auf Autopilot.
Als sie dann doch noch in den gemischten Bereich ging, saß Jaejoong mit einem Tee im ersten Stock, um sie abzufangen.
„Du siehst aber glücklich aus“, bemerkte er skeptisch.
„Ich bin sauber!“, freute sie sich und setzte sich neben ihn.
„Beruhigend …“
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Sie landeten alleine in der Salzsauna. Etwas waren sie darauf bedacht nicht von zu vielen Leuten gesehen zu werden. Jaejoong gehörte zu den bekanntesten Gesichtern des Landes und wenn er schon mal hier war, dann sollte er auch mal seine Ruhe haben.
„Haus also …“
„Ja“, erwiderte sie.
„Das ist ein ganz schön großer Schritt.“
„Jup.“
„Bist du aufgeregt?“
„Och na ja.“
Erstaunlicherweise war Mia ziemlich relaxt. Früher hatte sie immer Panik bekommen, wenn Partnerschaften zu ernst wurden, doch wahrscheinlich hatte sich das nach der Hochzeit mit der Panik dann eh erledigt gehabt.
„Es tut mir leid.“
„Was meinst du?“
Mal abgesehen davon, dass es einiges gab, für das er sich entschuldigen konnte, doch die Deutsche wollte es genau wissen.
„Das ich deine Beziehung mit Donghae nicht so ernst genommen habe. Ich weiß nicht … früher hat er oft von der großen Liebe erzählt, wenn er ein Mädchen toll fand und ein paar Wochen später war es wieder vorbei. Ich dachte es würde bei dir auch so werden, dass ihr nicht lange zusammen bleibt und das es nicht so ernst ist.“
„Schon okay – not even I believed it!“, gab sie lachend zu. Den Weg den sie eingeschlagen hatten, war unvorhersehbar gewesen. Noch vor einem Jahr hatte sie nicht gewusst wo ihr der Kopf steht. Sie kam von einer euphorischen in eine panische Phase – Heimat verlassen, fremdes Land, all das hatte viele Emotionen in ihr gelöst. Damals hatte sie an nichts gedacht, sie hatte kein Ziel gehabt außer ‚Nur nicht versagen‘.
Natürlich war es noch eine Weile hin, bis sie wirklich ruhiger werden konnten, bis das Haus endlich fertig war. Sie mussten vieles beachten, doch Donghae hatte sich einige Gedanken zu dem ganzen Projekt gemacht und beruhigte Mia damit. Sie war für das Kreative, er für das Praktische zuständig. Er dachte daran, dass man nur das Parkhaus durch eine Sicherheitstür mit Parkschein betreten konnte, sie daran, dass eine Weltkarte im Wohnzimmer mit LED Lichtern daran cool wäre. Er dachte daran Platz an den Außenwänden für den Fans zu lassen, auf denen sie ganz offiziell ihre Nachrichten hinterlassen durften … sie dachte daran sich einen Elektroschocker zuzulegen. Im Moment ergänzen sie sich also ganz gut.
Seufzend legte sie sich hin und grub ihre Hände in den warmen Salzkristallen ein.
„Du findest Jimjilbangs wirklich gut, oder?“
„Du nicht?“
„Ich habe meistens nicht die Zeit auch nur den Gedanken zu haben hier her zu kommen …“
„Siehst du, dann habe ich heute doch etwas Gutes getan.“
„Ja, da muss eine Deutsche kommen und mich an meine Kultur erinnern.“
Das klang etwas abfällig und Mia schmiss mit einem Kristall.
„Hey!“, beschwerte sich der Sänger.
„Sei froh, dass wir nicht in der Jadesauna sind, da sind die Steine größer!“
Es war nur gespielt und beide lachten. Irgendwie hingen die zwei zusammen. Mia war gerne mit Jaejoong zusammen, wenn er denn nicht gerade versuchte sie zu verführen. Doch eigentlich verstanden sie sich gut und es war immer so entspannt, wenn sie zusammen waren. Sie dachte daran, wie sie sich früher bei Jaejoong versteckt hatte, um mal ausspannen zu können. Wie sie in der Hängematte gelegen hatte. Irgendwie vermisste sie die Wohnung … und sie brauchten in dem Haus eine Hängematte!
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Fast, aber nur fast, wäre Mia zu spät zu der Geburtstagsfeier gekommen. Sie rannte schon die Treppe hoch zu dem Meetingraum. Dongmin stand im Flur und fuchtelte wie wild mit den Armen, als er Mia sah.
„Wo warst du denn?!“
Sie sah so entspannt aus – ungewohnt.
„Im Badehaus“, gab sie zurück.
Na toll, sie mussten sich einen abhetzen in der Balance zwischen Schule und Ausbildung, Tanztraining, Gesangstraining und Vollknechterei und Mrs Manager ging ins Badehaus. Dongmin sprach es nicht aus, es war ein Gedanke, der ihm auch von den Zwillingen hätte stammen können. Natürlich wusste er, dass Mia noch nicht richtig wieder da war und dafür eigentlich zu viel machte, aber zumindest in seinen Gedanken durfte er sich doch mal dem Teufelchen hingeben.
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Mia hatte auf die Schnelle noch einen Kuchen besorgt und Getränke – wobei sie für die Bambis nur alkoholfreien Sekt anbot, was diese extrem ärgerte – und so machten sie eine Stunde lang eine Geburtstagsfeier. Haedong freute sich über den Gutschein, auch er machte den Eindruck als könnte er sich mal einen freien Tag gönnen.
Als die Gesangstrainerin dann kam, war es vorbei mit der Feier und die Bambis gingen ins Studio. Mia war zufrieden. Mehr als das. Vielleicht war ihr Ohr auf nicht professionell genug, doch sie fand die Bambis hervorragend und hatte die ganze Zeit so ein dämliches Grinsen auf den Lippen. Mitten drin musste sie sich dann aber verabschieden und zu Cinna fahren.
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„We will creat a color range!“, eröffnete ihr der Stylist und es machte Mia Angst. Farbspektrum. Sie war ein Kopf, keine Wand. Cinna wollte die kurzen Haare, am Ansatz, schwarz machen, dann ins Pink übergehen und nur die obersten Spitzen, in dem längeren Mittelteil blond machen. Die Deutsche hatte keine Ahnung wie das in welcher Reihenfolge gefärbt werden musste. Wäre sie ein Bild, hätte sie das mit Copix umsetzen können, doch sie war kein Bild.
„Do whatever you like“, war ihr Kommentar dazu. Sie vertraute dem Brasilianer und bisher hatte er auch noch nichts Katastrophales angestellt.
Gleichzeitig bekam sie Füße und Nägel gemacht. Drei Leute doktorten an Mia rum, hätte man ihr keine Vollnarkose geben können? Bewegen konnte sie sich ohnehin nicht.
„So, do you miss Donghae?“
„Actually I had so much to do that I couldn’t even think about it. Yesterday I was transformed into a Bond Girl and I fell to bed dead and today I was pretty busy. I just hope that he’s got a good time.“
Es kam ja öfters mal vor, dass er weg war, der Unterschied lag nur darin, dass er jetzt Urlaub machte und nicht arbeitete. Sie alle hatten sich Urlaub verdient. Heute Abend würde Hangeng nach Peking zu seinen Eltern fliegen. Ryeowook war vor ein paar Tagen zu ihr gekommen, mit großen Augen und hatte gesagt: „Mia, wir dürfen Hangeng nicht weg fliegen lassen.“
„Wieso?“, hatte sie gefragt.
„Was, wenn er nicht wieder kommt – das hat er schon mal gemacht.“
Die Assistentin glaubte nicht, dass er sich wieder davon stehlen würde. Er war zurückgekommen und auch wenn er viel aufholen musste, so hatte sie den Eindruck, dass es ihm gut ginge und er glücklich war.
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„Wow … color range!“
Fasziniert stand die Frau vor dem Spiegel und begutachtete den halben Regenbogen auf ihrem Kopf und es sah cool aus. Bunt, aber cool.
„Happy?“, fragte Cinna erwartungsvoll.
„Totally!“
Sie hatte es ja fast schon wieder bereut sich die Haare abgeschnitten zu haben, doch nun war sie wieder froh darüber.
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Langsam artete es jedoch in Hektik aus. Es war schon kurz vor 22 Uhr, als sie aus dem Salon kam. Pünktlich würde sie es nicht mehr zu SuKiRa schaffen und Mias Magen hing irgendwo in den Kniekehlen. Sie fuhr zuerst zu Händel&Gretel und holte Kaffee.
Yesungs Mama hatte sich einen kleinen Laptop aufgebaut und schaute live auf KBS zu.
„Mama, wieso gehst du nicht rüber und schaust es dir an?“
KBS war keine 5 Minuten weg.
„Später stelle ich mich mal nach draußen. Ich will nicht das er nervös wird, wenn seine Mutter überall mit dabei ist.“
SuJu-Mamas waren einfach nur süß. Schulterzuckend ging Mia aus dem Laden.
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„Thanks Noona!“ Henry riss Mia fast den Kaffee aus der Hand und sie gab ihm einen kleinen Klaps. Das Studio war voll mit Mädels. Keine Fans, irgendeine neue Gruppe. Mia hatte da schon längst den Überblick verloren.
„Möchtest du hier bleiben? Wir finden sicher noch einen Stuhl.“
„Schon in Ordnung, ich muss noch ein paar Emails checken“, entgegnete sie Yesung und verabschiedete sich auf’s erste.
Mia setzte sich nach draußen, links heraus aus der Lobby, also weg von dem SuKiRa-Fenster, um etwas Ruhe zu haben. Eunhyuk hatte ihr Bilder aus Wien geschickt und sie beneidete ihn ein wenig. Wien war schon schön. Donghae hatte ihr Bilder vom Strand geschickt, dafür hasste sie ihn. Nicht wirklich … aber für einen Moment zumindest.
Kyuhyun hatte nicht geschrieben. Ihm würde es sicherlich gut gehen, er musste auch mal Zeit für sich haben. Mia verstand das gut, oft sah sie Ähnlichkeiten in ihrem und Kyuhyuns Verhalten, auch wenn sie sich seit Korea geändert hatte. Sie war geselliger geworden. Gezwungenermaßen. Natürlich war sie auch früher gesellig gewesen. Sie war gerne mit anderen unterwegs und hatte immer einen großen Bekanntenkreis um sich gehabt, doch hatte sie es auch genossen einfach mal alleine zu sein. Mit sich und ihrer Gedanken. Allein sein war eine Rarität geworden. Zuerst hatte sie mit der Band zusammen gewohnt, wo man praktisch nie alleine war und nun lebte sie mit Donghae – in Reichweite der anderen. Eigentlich musste man jeden Moment darauf gefasst sein, dass jemand die Tür hinein spazierte. Es war okay, sie hatte sich daran gewöhnt, aber deswegen suchte sich manchmal das alleine sein. Alleine shoppen, alleine Zuhause rum sitzen, alleine durch New York laufen. Sie verstand wieso Kyu alleine nach Spanien gegangen war, dort hatte er mal seine Ruhe vor der verrückten Welt namens Korea.
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Yesung und Henry schaukelten SuKiRa ganz gut. Zum Ende hin, als Mia selbst vor’m Fenster stand, kam Yesungs Mama doch noch vorbei. Natürlich wurde sie sofort umzingelt von den Fans, die sicherlich fast alle vorher bei Händel & Gretel gewesen sind und die Frau daher kannten.
„Aber sage ihm nicht das ich hier war“, bat sie Mia, die nur grinste und nickte.
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** Frohe Ostern an meine Leser =) **