Völlig erschöpft fiel die Truppe Zuhause gegen 5 Uhr ein. Müde, aber glücklich. Sie waren vor Orkhorden geflohen, hatten eine akrobatische Tanzvorführung zwischen Werwölfen und Vampiren verfolgt und waren Teil eines Krimis gewesen.
Nun war aber Schluss und Donghae half Mia noch aus ihrem Unterrock, bevor sie erschöpft ins Bett stürzten.
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Ein paar Stunden später schoben sich nackte Beine unter einer Decke hervor und schlichen sich auf Zehenspitzen zu dem Sessel, auf dem ihre Klamotten lagen.
„What are you doing?“, fragte Jiyong brummend.
„Try to sneak out before you wake up and I realize what a mistake this was.“
Kaylee drehte sich zu dem Rapper um.
„Really? You bumping around like somebody who desperatly tries to get my attention.“
„You’re dreaming … and I’m living a nightmare.“
„You were the one who came around here last night.“
„You called me.“
„You knew exactly what for.“
„Not at all. I just thought you’re planing something stupid and needed my help.“
Jiyong war inzwischen aufgestanden und lehnte sich gegen sein Bett.
„That’s why you’re wearing slinky lingerie and changed your clothes?“
Als er sie eine Stunde, nachdem die Party zu Ende war, angerufen hatte, hatte sie schon ihre Klamotten gewechselt. Allerdings nicht in einen, wie man meinen dürfte, bequemen Pyjama.
„I wear slinky lingerie because I like feeling slinky. Why are you studying my outfits? Please don’t get obssed with me because this was a once in a lifetime mistake.“
„The faster you leave the faster I forget it ever happened“, erwiderte er ruhig und ging auf sie zu.
„I was just trying to get a mental picture to provent this would never happend again. You, me and this overwhelming feeling of shame…“
Und dann fielen sie sich gerade wieder in die Arme, küssten sich und stolperten zurück ins Bett.
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Als Eunhyuk gegen 9 Uhr im Dorm ins kam, sah er ein ganz anderes Bild. Um diese Uhrzeit waren eigentlich schon welche wach, irgendjemand zumindest. Noch nie hatte er so eine Stille im Dorm gehört – außer wenn er alleine hier war, aber die anderen waren ja – nur eben in einem komatösen Zustand. Der Sänger war gerade erst aus Deutschland gelandet und verstand die Welt nicht mehr. Hyukie schaute in jedes Schlafzimmer und fand das gleiche Bild, nur Heechul fehlte.
Beunruhigt fuhr er runter in Mia und Donghaes Stockwerk. Er klingelte, aber er hörte drinnen die Klingel nicht. Jemand musste sie ausgeschaltet haben. Also fing er an wie wild zu klopfen.
„Mia, Mia, Mia, Mia, Mia, Mia, Mia, Mia, Mia, Mia, Mia, Mia, Mia-“
Die Deutsche riss die Tür auf.
„What the hell is wrong with you?!“ Um ehrlich zu sein, war das nicht die Begrüßung, auf die er gehofft hatte.
„Jemand hat Super Junior verhext und in einen 100jährigen Schlaf verzaubert! Und …jemand hat Heechul gekidnapped…“
„I-Tasia.“
Mehr Input bekam Eunhyuk nicht, bekam dafür aber die Tür vor der Nase zugeschlagen.
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Drei Stunden später war der Großteil der Welpen sogar wieder ansprechbar. Heechul war schon lange auf der Arbeit, doch er war gestern auch vernünftiger Weise früher nach Hause gefahren. Ungern, das hatte man ihm angesehen, doch vernünftig.
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Heute fingen die Termine wieder an. So hatten die Jungs am Nachmittag ein Fotoshooting und danach mussten Eunhyuk, Leeteuk und Shindong zur Aufnahme von Strong Heart. Ho Dong war weg, sie übernahmen jetzt so ziemlich das Steuer und alle schienen deswegen etwas nervös zu sein. Mia fragte sich wieso, sie alle hatten schon unzählige Sendungen moderiert. Vielleicht waren es die Fußstapfen, in die sie traten, dass sie so nervös dabei waren, doch die Assistentin glaubte daran, dass sie weiterhin einen guten Job machen würden.
Übermorgen würde das Fotoshooting für Northface beginnen und Mia wäre drei Tage lang weg.
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Von Zuhause aus ging Mia die Emails durch, als ein Anruf von Kim sie ereilte.
„Hallo Mia.“
„Hallo Kim.“
Schweigen.
„Ehm … du hast mich angerufen?“, fragte die Deutsche schließlich.
„Ja.“
„Wieso … sagst du nichts?“
„Solltest du mir nicht eher etwas erzählen?“
„Kim – no more games, just spit it out.“
„Auf den Überwachungskameras ist deutlich zu sehen, dass du gestern Abend mit einem Zombie und Frankenstein das Haus verlassen hast. Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“
„Es war … Halloween.“
„Aha! Und du warst nicht zufälligerweise auf dieser ominösen, geheimen Party?“
„If it’s a secret party I shouldn’t tell you about ir, right?“
„Du gibst also zu dort gewesen zu sein?!“
„Nein. Hast du Bilder, die belegen das ich dort war?“ Sonst hatte er ja auch von allem Bilder, wie von ihrer Hochzeit!
„Nein! Woher soll ich denn wissen wo diese Party war?!“
„Welche Party denn?“
Mia blieb ganz ruhig und Leeteuk und Donghae, die mit auf der Couch saßen, bekamen schon einen roten Kopf, weil sie sich so das Lachen verkniffen.
„Die geheime Party!“
„Honestly – I don’t know what you’re talkin‘ ‚bout and since you don’t seem to have any evidence, nore any plan – besides the one you made up in your head – I consider this conversation to be over because I have some work to do“, und damit legte sie auf.
Ehrlich, wenn Kim gestern dabei gewesen wäre, hätte er nie heraus gefunden, wer Shindong in Rotkäppchen verwandelt hat!
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Eunhyuk und Kyuhyun erzählten fröhlich von ihren Europa-Trips und machten selbst Mia, die nur mit halbem Ohr zuhörte, etwas eifersüchtig. Mia war gelernte Reiseverkehrskauffrau, was nicht gleichzeitig bedeutete, dass man reisen wollte. Sie hatte etliche Kollegen gehabt, die ausschließlich mit dem Auto verreist sind, die Flugangst hatten und kein wirkliches Interesse an der Welt. Für die Deutsche war es unbegreiflich, wie man in der Touristik arbeiten konnte, wenn man sich nicht für Touristik interessierte. Mia hatte versucht auszunutzen was ging. Sie bekam einige Angebote von Airlines, auch wenn da manchmal die Reisebüros mit einer sogenannten IATA Nummer mehr Glück hatten- geschenkt war es trotzdem bei weitem nicht. Wenn ihre älteren Kollegen ihr erzählten, dass sie Stand By mit Lufthansa für 70 DM geflogen sind, wurde ihr schlecht, aber man konnte sparen und sie war dazu ausgebildet Urlaub zu planen. Wenn sie sich anschaute, was Pauschalreisen nach Korea von Deutschland aus kosteten, war letztes Jahr klar gewesen, was sie selbst alles zusammen stellen würde.
Zwar war sie dieses Jahr unendlich viel geflogen, doch meistens war es für die Arbeit gewesen. So richtig Urlaub hatte sie nicht gemacht – richtig Urlaub bedeutete höchstens zu zweit und auch, dass sie nicht 24 Stunden lang Fremdenführer spielte.
„Cupcake, wohin fahren wir in den Flitterwochen?“, fragte sie auf einmal Donghae, der fragend schaute.
„Du meinst nach der offiziellen-offiziellen Hochzeit?“
„Jup.“
„Haben wir schon einen Termin?“
„Nope.“
„Aber du willst schon die Flitterwochen planen?“
„Jup.“
Er stutzte.
„Ehm … was schwebt dir denn vor?“
„Hawaii!“
„Wie … Honolulu?“
„Wie Kauai!“
„Kauai?“, fragte Donghae, der sich noch nie wirklich mit den hawaiischen Inseln befasst hatte.
„Ja! Die Insel ist toll! Not so much tourism than on Honolulu and Jurassic Park got filmed there and King Kong and .. oh remember that beach in the last Pirates of the Caribbean, when Jack is standing on that beach, and he looks through that hole and behind it theres’s an forest where this ship from Ponce de Leon is hanging in the cliff?“
Haes Augen wurden groß.
„Ja?!“
„DAS ist auf Kauai!“
„Wir fahren nach Kauai!“, jubelte er und Mia stimmte mit ein. Kauai war mit Abstand die tollste Insel und sie könnten nicht nur an dem tollsten Strand auf der tollsten Insel rumliegen, sondern auch gleich die Drehorte von Jurassic Park besuchen!
Immerhin war das jetzt schon mal geklärt.
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Big Mike kam mit dem Van um die Jungs einzusammeln. Es war die Art Van, indem Mia auch mit Jonghyun gesessen hatte. Sie wusste es war albern, doch sie stockte kurz, bevor sie einstieg. Hatte sie wirklich vorher noch nicht wieder in so einem Van gesessen? Sie konnte sich zumindest nicht daran erinnern.
Donghae saß schon drinnen und reichte ihr die Hand. Das war gut, sie vertraute ihm und so stieg sie ein.
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Das Fotoshooting war super. Die Junge wurden cool gestylte, Mia überwachte alles und versorgte sie mit Tee. Nebenbei hatte sie genug Zeit um weiter die Emails abzuarbeiten und das Internet nach ein paar Informationen durchzusuchen, doch irgendwann war dann auch mal gut und sie setzte sich zu dem Shooting.
Souverän und cool meisterten die Welpen den Termin – bei Strong Heart sah das irgendwie etwas anders aus. Mia saß in der Umkleide und grübelte mal wieder über ihrem Computer, als Leeteuk rein und raus gerannt kam, Zettel in der Hand hielt und hektisch irgendetwas flüsterte. Wenn Mia es nicht besser wüsste, würde sie meinen, dass er nervös sei.
„Ist alles okay bei dir?“, fragte sie skeptisch und leicht genervt von dem Rumgewusel.
„Ja, ja klar“, erwiderte er eilig und lächelte. Der Roboter.
„Ipal“, sagte ihr Computer und Teukie schaute auf.
„Was tust du?“
„Ich lerne Koreanisch.“ Sagte sie auf Koreanisch. Der Bandleader lachte amüsiert.
„Haarschnitt?“, fragte er ungläubig – die Übersetzung von Ipal.
„Ne, ipal. Als Satz: Kuga morilul shalachugo issumnidda.“
Leeteuk vergaß seinen Stress und hob die Augenbrauen.
„Was soll das?“
„Kim sagt dass ich nur online lerne, weil ich immer am Computer bin. Also hat er mich für den Onlinesprachkurs angemeldet. Ich bin bei Lektion 33.“
„Und jetzt kannst du sagen, dass du einen neuen Haarschnitt willst?“
„Nein, ich kann sagen ‚Er bekommt einen Haarschnitt‘ oder ‚Er macht einen neuen Haarschnitt‘ oder ‚Sie macht ihm einen neuen Haarschnitt‘ – ich bin noch nicht soweit selbst meine Wünsche zu äußern.“
„Das ist doch Blödsinn“. Damit hatte Leeteuk erst einmal nicht unrecht. Das meiste in dem Kurs war Käse und die Grammatik wurde auch nicht wirklich erklärt, es wurden einem nur so viele Sätze um die Ohren geworfen, bis man hoffte das Schema erkannt zu haben. Dazu kam, das Mia sich ja meistens viel umgangssprachlicher ausdrücke, als es in dem Kurs vorgegeben war. Es war nicht falsch, aber eben auch etwas altbacken.
„Was soll ich denn tun? Kim möchte das.“
Und Kim hatte auch begriffen, das Mia viel zu viel unterwegs war, als das der Lehrer groß etwas brachte.
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Zehn Minuten später war Teukie wieder das Wiesel auf LSD und rannte selbstgesprächführend durch die Gegend.
„Teukie keinen Kaffee mehr geben“, schrieb Mia in die Notizen auf ihrem Iphone.
„Kannst du nicht etwas tun?“, fragte Eunhyuk sie und ließ sich auf der Couch nieder.
„Was soll ich machen? Was ist denn los?“
„Er ist nervös, hat Versagensängst… Strong Heart ist eine große Nummer.“
„Also wenn er Donghae wäre, wüsste ich wie ich ihn ablenken könnten …“
Entsetzt schaute der Welpe zu ihr.
„You know that expression is telling me a lot about your sexual life.“
Und nun lief er auch noch rot an, stand dann auf und ging raus.
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Die Aufnahme verlief super. Mia saß am Rand, bei den Kameramännern, und lächelte stolz. Er war Perfektionist und setzte sich selbst unter Druck, vielleicht war es genau das, was er tun musste, um sich selbst zu Höchstleistungen zu pushen. Sie hatte ihn nur selten so gesehen. Im Studio war er meistens derjenige, der rumalberte und selbst bei der Super Show schien er die Ruhe weg zu haben – er schaffte es zu schlafen, während der Soundcheck lief und er metaphorisch im Inneren eines Ameisenhaufen saß. Also wenn das nicht die Ruhe in Person war, wusste Mia auch nicht. Leeteuk schafft es sich nicht von der Unruhe um ihn herum beeinflussen zu schaffen, schaffte es aber alle selbst mit kirre zu machen, wenn er gerade Duracell-Hase spielte.
Die anderen Gäste schienen ihn als neuen Moderator zu akzeptieren. Nicht auszudenken, dass er in einem Jahr auch in der Armee sein würde.
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Es dauerte dennoch alles etwas länger und am Ende rannten Leeteuk, Eunhyuk und Mia zum Van um noch rechtzeitig bei SuKiRa anzukommen. Mias Magen knurrte und sie schlich sich zu Händel & Gretel, was um diese Uhrzeit schon ziemlich leer war – die ganzen ELF saßen ja 200 Meter weiter bei KBS.
„Was? Tee?“
Leeteuk hatte gutgläubig einen Schluck aus dem vermeidlichen Kaffeebecher genommen und festgestellt das Grüner Tee darin war.
„Also ich habe Kaffee“, meinte Eunyuk stolz. Vorwurfsvolle Blicke trafen Mia.
„Oppa, du bist etwas nervös, Grüner Tee beruhigt und ist gut für Körper und Geist.“
Eunhyuk fing herzlich an zu lachen, während der Bandleader aussah wie ein begossener Pudel.
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** So meine Lieben, das war mein letztes Kapitel vor dem Urlaub. Ich hoffe ihr verfolgt alle meinen Urlaubsblog und schreibt Kommentare, damit ich ab und an mal Nachrichten aus der Heimat bekomme =) **